15. Neue Erfahrungen, Facebook und ein fast tötlicher Ausrutscher
     aus dem Jahr 2012


Ich bin immer froh, wenn das neue Jahr nicht gleich mit Sonnenschein beginnt, mir fällt dann das Nachdenken über die Vorhaben leichter. Na klar habe ich mir wieder einiges vorgenommen, Reisen, Treffen und neue Kontakte knüpfen bzw. alte auffrischen.
Ich bekam am Jahresanfang einen Brief von der leitenden Geistlichen der evangelischen Kirche in Berlin.

Lieber Herr Ullmann,
mit diesem Brief möchte ich Ihnen alles Gute für das neue Jahr wünschen. Und ich möchte bei Ihnen dafür bedanken, dass Sie Ihrer Kirche die Treue halten.
Keine Frage: Als evangelische Christen sind wir in und um Berlin in der Minderheit. Aber wir stehen auf festen Grund. ……. so hinterlassen wir Spuren aus Glaube, Liebe und Hoffnung.
In der kalten Jahreszeit kann man ja viele ganz konkrete Spuren in der Stadt entdecken. Für mich ist es jedes Mal etwas Besonderes, als Erste über eine unberührte weiche Schneedecke zu gehen. Ich denke auch an die Spuren im Hausflur, wenn es nass ist - am Meer, die Fußspuren im Sand, die das Wasser wieder mitnimmt.
Spuren können etwas sehr Tröstliches haben. Vor mir ist jemand gegangen und nach mir wird auch jemand gehen. Ich bin nicht allein. Scherzhaft sagte neulich jemand zu mir. „Die Kirche ist eine Art GmbH - eine Gesellschaft mit begründeter Hoffnung …“.
Gemeinsam machen wir uns auf den Weg.
Noch liegt das neue Jahr einfach da wie eine unberührte weiße Schneedecke. Es ist Ihr Jahr. Wo wollen Sie in den nächsten zwölf Monaten Spuren hinterlassen? Es gibt viele Möglichkeiten. Vielleicht setzen Sie vorsichtig einen Schritt vor den anderen. Oder Sie gehen gleich beherzt drauflos. Auf der Karte, die diesem Brief beiliegt, ist Platz für Ihre ganz persönliche Spurensuche. Nehmen Sie sich Zeit dafür.
Für den Neuanfang, für jede neue Spur und für das Lesen der alten Spuren, wünsche ich Ihnen von Herzen Gottes Segen.


So blöd klingt der Brief eigentlich gar nicht, zu verdanken habe ich ihn, meinen Eltern. Ich bin getauft, damit eingetragenes Mitglied in der evangelischen Kirche, keiner hat daran gedacht, mich abzumelden, da bin ich eben jetzt bis zum Lebesende evangelisch, aber eigentlich habe ich mir der Kirche überhaupt nichts im Sinn. Aber es immer noch besser so, als den reaktionären Katholiken anzugehören.
Ich kann mich noch erinnern, wie es 1954 war, als ich in die Schule gehen musste, damals in die Dorfschule ca. eine Stunde, Fußmarsch von Auritz. Da gab es keine Schulbusse, ich glaube hier hat sich meine Abneigung gegen das Lernen zementiert.
Es gab natürlich in der Schule auch Religionsunterricht, den für die Katholiken sowieso, aber auch für die Evangelien. Ich wusste natürlich im 1. Schuljahr überhaupt davon nicht, die meisten gingen zu den Katholiken, ich war mir nicht sicher. Jedenfalls war das Zimmer im Winter besser geheizt, als die Klassenzimmer, in dem der Unterricht stattfand. Also ich meine der, wo man was lernen konnte oder wollte.
Der Religionsunterricht begann immer erst nach dem Unterricht, die keinen hatten, durften nachhause gehen. Das muss wohl einige Neider auf den Plan gerufen haben: »Also wenn Du nicht in den katholischen Unterricht gehst, muss Du in den evangelischen!«
Zu meiner Unbedarftheit kam noch die Schüchternheit dazu, also ging ich in den evangelischen Religionsunterricht, aber nur einmal. Denn als ich das zuhause erzählte, wurde ich aufgeklärt, ich brauche weder in den einen noch in den anderen gehen. Wir hätten in der Kirche nichts im Sinn, dass ich getauft wurde, hat mir keiner gesagt, je so hat es sich entwickelt. Ich habe also nie eine Austritterklärung geschrieben, meine Eltern auch nicht. Deshalb bin ich bis heute ein nichtzahlendes Kirchenmitglied.
Aber es gibt Wichtigeres am Jahresanfang, gerade machen sich die Politiker wieder unmöglich, auch das höchste Amt im Staat schreckt vor persönlicher Vorteilsnahme nicht zurück. Ich wusste schon, warum ich den Staat nicht wollte, und hoffe nur nicht, dass es wieder ausgesessen wird. Darin sind unserer Politiker ja einsame Spitze.
Wir brauchen keine moralische Autorität mehr, die ihre Position dem Parteiengeklüngel verdankt. Diese Funktion des Bundespräsidenten passte in die Ära der Einbahnstraßendemokratie - doch die ist vorbei. Zeit, über eine neue Republik nachzudenken.
Willkommen im neuen Jahr, wie wäre es mit einer neuen Republik? Ich würde zum Beispiel gern das Amt des Bundespräsidenten abschaffen, das ja eh nur eine Art Blinddarm der Politik ist: Wenn alles gut läuft, spürt man nichts, nur wenn er sich entzündet, merkt man, dass es ihn gibt.
Wulff, das wird seine historische Rolle sein, hat das eindrucksvoll bewiesen. Falls er in den kommenden Wochen endlich zurücktritt, weil ›doch noch was rausgekommen ist‹ , sollte er sein Amt gleich mitnehmen, nach Hannover oder nach Mallorca, zu seinen Freunden, die ihm so wichtig sind, ›gerade menschlich‹ .
Wir brauchen keine ›moralische Autorität‹ mehr, die ihre Position dem offensichtlichen Geklüngel der Parteien verdankt.
Damit ich richtig verstanden werde - auch Gauck wäre nur ein Demokratie-Placebo gewesen, auch er hätten nur versucht, eine Funktion auszufüllen, für die es keine Verwendung mehr gibt - und letztlich nie gab. Es gab nur eine andere Zeit, die das eher hingenommen hat, diese Einbahnstraßendemokratie, zu der dann auch das Einfamilienhaus passt, diese selbstauferlegte Strafe aller bürgerlichen Schuldenmacher, dieses selbstgeformte Gefängnis für Leute, die ihre Lebensentwürfe nach Quadratmetern vermessen.
Für Moral - wenn man es so nennen will, dass wir uns Gedanken machen über die Art und Weise, wie wir leben wollen -, das hat das Jahr 2011 gezeigt, sind vor allem wir selbst verantwortlich. Das war der eigentliche Kern jener Bewusstseinsrevolution, die von Kairo bis zu Occupy Wall Street reichte. Das ist der eigentliche Grund, warum es an der Zeit wäre, das nachzuholen, was bei der Wiedervereinigung 1990 verpasst oder vermieden wurde: ein Land zu schaffen, das intellektuell und institutionell in der Gegenwart angekommen ist.
Wie das gehen und aussehen könnte: Demokratie, einmal geboren aus dem Ideal der Kleinstadt und einmal geboren aus der Enge der Metropole. Die Politik, heißt es oft, sei ›flüssig‹ geworden, was recht schwammig klingt - bis man so jemanden wie Wulff sieht. Da weiß man auf einmal, warum das alles so nicht mehr weitergeht, dieses Verwalten von Mängeln und Fehlern, die man in wirtschaftlich heiteren und historisch günstigeren Zeiten gern als demokratische Schrullen abgetan hat.
Jetzt wäre der ideale Zeitpunkt, über Sinn und Unsinn nachzudenken, etwa von Bundespräsidenten, die Leere produzieren, oder vom subventionierten Staatsfernsehen, das Lethargie und Quizsendungen produziert, oder vom Föderalismus, der unter anderem Bildungschaos produziert. Jetzt ist die Zeit der Neujahrsvorsätze. Man hat uns jetzt die Chance geschenkt, mal wieder darüber nachzudenken, wer wir sind und wer wir sein wollen.
Es gibt schon im Februar diesen Jahres wieder eine geplante Reise zu vermelden. Ich stelle mir ernsthaft die Frage, ob ich jemals dazukomme, die letzten Reisen aufzuarbeiten, erst dann werde ich meinen Webspace erhöhen, damit ich auch die Bilder präsentieren kann.
Ich werde vom 25. bis 29. Februar nach Basel fliegen, manchmal bin doch schon etwas verrückt. Warum, weil ich zur Basler Fasnacht – die dreei scheschte Dägg!, fliege.
Eigentlich wollte ich mit dem Zug fahren, es gibt ja ein Zug, der direkt von Berlin bis nach Basel fährt. Der Preise sind aber doppelt so hoch wie der Flug, also nicht ist mit 39 Euro durch Europa, die Bahn kommt gleich nach der Politik mit ihren Versprechungen. Es kotzt mich zwar an, dass ich bei easyJet nun auch beim Lastschriftverfahren 10 Euro, und mit Kreditkarte noch viel mehr, bezahlen muss. Ich hoffe, wenn der neue Flughafen öffnet, gibt es vielleicht mehr Konkurrenz bei den Airlines und die Preise sind verträglicher.
Das Hotel habe ich wie immer bei booking.com gebucht, positiv ist, hier kann man fast bis zum letzten Tag stornieren und muss immer erst im Hotel bezahlen. Nun ja die Hotels in der Schweiz sind auch nicht gerade billig, es war nur noch ein erschwingliches im Baseler Rotlichtviertel, das sollte mir nichts ausmachen. Dank meiner Hamburger Erfahrungen kenne ich mich da etwas aus, ich hoffe nur es wird nicht so kalt und glatt. Einen neuen Wintermantel wollte ich mir in der Saison nicht mehr kaufen, die Übergangsjacke muss reichen.
Die erste Woche im neuen Jahr verlief ruhig, keine Arzttermine, nur etwas einkaufen und schreiben an der Website, einschließlich der Reiseerinnerungen. Den ersten Termin hatte ich bei meinem Hausarzt, da konnte nicht viel schiefgehen. Wir freuen uns aufeinander, wie zwei alte Kumpels. Es ist auch immer wieder interessant, was ich so erfahre von ihm über die hervorragende Gesundheitspolitik dieses Staates.
Ich brauchte nämlich eine Verordnung für die ambulante Rehaklinik in Adlershof, denn ich jeden zweiten Monat etwas für die Mobilität machen. Was jetzt kam, dachte ich nicht, auch dafür wird er von der Krankenkasse in Regress genommen, wenn er zu viele Verordnungen verschreibt. Zu mir sagte der Doktor; »Henry bei dir ist es nicht der Fall, du zählst mit deiner Krankheit nicht dazu!«
Da war ich zufrieden, denn ich werde wohl ihn hin und wieder in Anspruch nehmen müssen, es sei denn, ich bekomme das unproblematisch mit meinem Rheumatologen hin.
Ich wusste nicht, was auf der Verordnung stehen musste, ich habe es den Doktor zwar erzählt was ich machen will. Ich bekam die Verordnung, es stand die Krankheit und ›Allgemeine Krankengymnastik‹ drauf.
Damit ausgerüstet bin ich anschließend sofort zum Ambulanten Reha Zentrum nach Adlershof gefahren, um mir die Termine zu holen. Vielleicht wäre es ja gar nicht aufgefallen, aber als die Dame hinter dem Tresen fragte; »Herr Ullmann, bei wem waren sie das letzte Mal?« und ich antwortete; »Das weiß ich nicht genau, ich habe ja mehr oder weniger, selbständig an den Geräten gearbeitet!« Da war es passiert, bei ihnen steht aber ›allgemeine Krankengymnastik‹, und nicht ›Gymnastik am Gerät‹. Es half alles nichts, die Dame war auch nicht sehr zugänglich, ich braute eine neue Verordnung.
Deshalb habe ich beim Doktor am nächsten Tag sofort angerufen, die Schwester hat sich auch nicht gerade kooperativ gezeigt, aber auf mein Drängen hin hat es geklappt. Am nächsten Tag hatte ich die richtige Verordnung im Briefkasten.
Nun geht es wieder los, zweimal die Woche, 6 Anwendungen, da ich noch nicht von der Zuzahlung befreit bin, musste ich fast 25 Euro bezahlen. Das erschien mir schon etwas deftig, früher war das noch nicht so teuer, aber was tut man nicht alles für die Gesundheit.
Bevor ich den Termin beim Augenarzt wahrgenommen habe, bin ich zu Apollo gegangen, um mich über die Kosten einer Brille, mit sich automatisch abtönen Gläsern zu erkundigen. Die Sinusitis hat zur Folge, dass meine Augen immer lichtempfindlicher werden. So eine Brille kostet, ohne Gestell ca. 200 Euro, ziemlich viel, vielleicht gibt mit die Krankenkasse etwas dazu. Ich werde meinen Augenarzt dazu konsultieren.
Viel Hoffnung habe ich nicht, für ihn ist jedes Stück Papier, was er beschreiben muss, der absolute Horror. Deshalb hat er mich nämlich extra noch einmal bestellt, weil er sich vorbereiten muss.
Die Sinusitis ist weg und die 4 Zeilen hat er nicht wirklich hinbekommen, keine Diagnose und kein Medikation. Wenn Brille muss ich sie selbst bezahlen, eine entsprechend Begründung hätte vielleicht etwas gebracht. Zumal sich die Sehkraft auf dem linken Auge verschlechtert hat, es muss wohl ein schleichender Prozess sein. Erst beim getrennten Lesen, der Zahlen und Buchstaben habe ich das festgestellt, der Doktor meinte, dass ich beim normalen Sehen, nur mit dem rechten Auge gucke, na ja vielleicht hat er ja recht.
Damit ich bei meinen Rheumatologen nicht in Ungnade falle, weil ich keine aktuellen Laborwerte dabei habe, wollte ich mir in der Rheumatologie den sogenannten ›Blutzettel‹ holen. Ich war gespannt, ob das so einfach geht. Zu meiner Überraschung ging es vollkommen unkompliziert, es wurde überhaupt nicht gemeckert, sehr freundlich wurde ich abgefertigt.
Nun muss ich noch klären, wie ich zu den Verordnungen für die Krankengymnastik komme, das gelingt mir bestimmt auch.
Mit der Brille fiel mir noch etwas anderes ein, meine Betreuerin von der Behindertenhilfe hatte mir beim letzten Termin erzählt, dass es eventuelle Hilfen, für Brillen, Waschmaschinen usw. über eine Stiftung gibt. Nach dem Anruf bei ihr war ich schlauer und hatte auch die Informationen, welche Unterlagen ich angeben muss.
Bei Apollo ließ ich mir einen Kostenvoranschlag machen, nun legte es mich bald auf den Hintern, knapp 500 Euro für eine Brille, einschließlich Gestell. Den habe ich nun erst einmal eingereicht, mal sehen was daraus wir. Ehrlich gesagt so richtig glaube ich nicht daran.
Wieder einmal fand ich Zeit zum Schreiben, die Aufbereitung meiner Reiserlebnisse bedrängt mich ganz gewaltig, deshalb versuche ich schon die jetzt, wo es noch nicht so viel zu unternehmen gilt zu bearbeiten.
Die Krankengymnastik bekommt mir wirklich sehr gut, ich fühle mich danach richtig wohl, körperlich, weil ich etwas getan habe und innerlich auch, weil ich mich eben dadurch auch betätigt fühle. Ich brauche niemanden, ich mache es von mir aus, weil ich es will.
Da wäre doch eigentlich wieder einmal eine kleine Prämie von Nöten. Bisher habe ich mich vor einer Buchung in London gescheut, der Kreditkartenklau und die teuren Hotelpreise haben mich davon abgehalten. Ich liebe aber London und da fand ich ein Hotel, ein kleines unweit vom Covent Garden,   Seven Dials Hotel für £665 7 Nächte vom 19. bis 26. September. Bevor ich das gebucht habe, wollte ich mich aber noch sachkundig machen, ob die Kreditkarte sofort belastet wird, denn momentan habe ich nicht so viel Geld. Als mir das Hotel schrieb, dass die Bezahlung erst im Hotel erfolgt, war die Sache klar für mich.
Vorstellungen was ich mache werde, habe ich schon, an dem Wochenende ist Open City in London, da kann man Gebäude besichtigen, die sonst für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind. Ich werde einen Tag nach Portsmouth fahren, um mir das Geburtshaus von Charles Dickens anzusehen, aber hauptsächlich die Museumsschiffe Mary Rose, HMS Victory und HMS Warrior. Wenn noch Zeit bleibt, dass Southsea Castle, eine Festung an der Clarence Esplanade, die Heinrich VIII. zur Sicherung der Küste erbauen ließ.
Ich glaube ein erneuter Besuch des Shakespeares Globe werde ich mir wohl ebenfalls machen, oder ein anderes Londoner Theater. Ich glaube in der wird gerade ›Twelfth Night‹ gespielt.
Einen Flug habe ich bisher nicht gebucht, vielleicht fliege ich sogar mit der Lufthansa nach Heathrow, dort bin ich noch nie gelandet, wenn sich easyJet weiterhin so kundenunfreundlich verhält.
Die Unsäglichkeiten in der deutschen Politik setzten sich natürlich unverändert fort, Wulff ist immer noch Bundespräsident, der Verfassungsschutz beobachtet lieber die Linke, anstatt die Rechten. Aber was will man erwarten, wenn man von einer B – Frau regiert, die mit C – Leuten umgeben ist, die eine D – Politik machen, armes Deutschland kann ich da nur wiederholt feststellen.
Damit ich die Brille bald bekomme, habe ich die Unterlagen am Anfang der Woche bei meiner Betreuerin abgegeben, am nächsten Tag rief sie mich an. Na klar, weiß ja bei mir klappt es nie auf Anhieb. Der Bescheid vom Grundsicherungsamt hatte einen eklatanten Fehler, der Bewilligungsbescheid war datiert vom Mai 2011 bis April 2011. Ich habe es das ganze Jahr über nicht festgestellt, selbst meine Krankenversicherung, die sonst immer so penibel ist, hat es wohl nicht bemerkt.
Eigentlich hat sich die Grundsicherung ab Januar 2012 erhöht, aber aufgrund von Personalmangel, bekommt man keine aktuellen Bescheide zugesandt, immer erst auf Nachfrage.
Nun hatte ich eine Nachfrage, ich habe zwar den Fehler erwähnt, aber nun bin ich wieder bei einer anderen Sachbearbeiterin, der ging das nichts an. Ich kann mir aber einen neuen, aktuellen Bescheid abholen, da es mit der Post zu lange dauert.
Mit der Krankengymnastik vergeht die Woche noch viel schneller, als sonst, HNO Arzttermin und Frisör lassen die Zeit noch schneller vergehen.
Ich gehe ja seit einigen Jahren zu CUTNGO in Schöneweide, es ist zwar auch um einen Euro teurer geworden, aber so oft müssen meine paar, feinen Haare nicht geschnitten werden. Es war aber nun wieder einmal Zeit, keine Leute im Salon, das war gut für mich. Da kam ich mit dem Termin bei der HNO – Ärztin nicht in Konflikt.
Ein ganz junges Mädel rief mich auf, manchmal gibt es welche, die nur die Haare waschen dürfen, Lehrlinge vermutlich. So viel Mühe hat sich noch keine Frisörin mit mir gegeben, obwohl ich mich eigentlich nicht beklagen kann, aber die junge Frau war noch besser.
Es ist schwierig für mich jemanden altersmäßig einzuschätzen, aber älter als 18 Jahre war sie wohl nicht. Mein Handicap, dass ich den Kopf nicht beugen kann, schien sie nicht zu stören, ich bekam die Augenbrauen geschnitten und sogar das Genick ausrasieret.
Es hat auch viellänger als sonst gedauert, ich war sehr zufrieden, 3 Euro Trinkgeld war es mir Wert, es ist nicht immer so, dass die alten Männer nur ›abgebürstet‹ werden.
In der Anmeldung der HNO – Praxis herrscht immer eine aufgelockerte Stimmung, warum hat mir die Schwester beim Verlassen der Praxis erklärt. Ich kenne die vorhergehenden Schwester noch, etwas sehr burschikos, man musste sie kennen, dann ging es. Die Schwester sagte mir; »Herr Ullman, seit sie weg ist, bin ich richtig aufgeblüht!« Die neue Kollegin an ihrer Seite macht auf mich ebenfalls einen nahbaren Eindruck.
Trotzdem der Hörtest, den ich jedes Mal machen muss, fiel etwas schlechter aus, aber für die nette Ärztin kein Problem. Trommelfell war in Ordnung, die Nasenschleimhäute waren etwas entzündet, dafür bekomme ich das Nasonex. Bei ihr ist es auch so, es kann noch so voll sein, man wird immer gehört. Deshalb nehme ich die Wartezeit auch gern in Kauf.
Ich wollte nämlich wissen, ob ich wegen der Sinusitis noch einmal zur MRT gehen muss, in der Charité haben die Ärzte mir 2005 etwas weggelasert, sie sah gegenwärtig keine Veranlassung.
Ich glaube sogar, dass mein Ohr – Kopfgeräusch durch die Krankengymnastik abnimmt.
Damit war die Woche beendet, ich hoffe nicht, dass der Winter nun noch kommt, denn bald muss ich nach Bautzen zu Mutters 84. Geburtstag fahren.
Wenn irgendjemand glaubt, dass das Ex - Mehdornsche Unternehmen die Probleme jemals in den Griff bekommt, der hat sich gewaltig getäuscht. Warum werden die Menschen, die ein Unternehmen an die Wand gefahren haben, eigentlich nicht bestraft, wenn nicht mit Knast, dann sollen sie für die verlorengegangene Freizeit haftbar gemacht werden. Ich glaube schon, dass da rechnerisch so viel zusammenkommt, dass es sie schon jucken würde. Was soll es jetzt fahren sie eben ein anderes Unternehmen an die Wand. Die B – Kanzlerin hat ja auch bis zur allerletzten Möglichkeit zu diesem Menschen gehalten, genauso wie bei dem Menschen mit den vielen Namen und bei Wulff, gehen, mussten sie alle bzw. müssen sie noch. Es scheint mehr denn ja, dass in der Politik korrupt zugeht, wer hätte anders vermutet, ich sowieso nicht.
In Berlin lagen heute Morgen nur ½ cm Schnee, sofort wird die Linie S – 45 wieder eingestellt, angeblich wegen Krankheit der Lockführer, ich glaube daran eh nicht. Ob sie das jemals in den Griff bekommen, man ist immer wenn man ohne stundelanger Verspätung nachhause kommt. Es kotzt einem an, aber das staatliche Fernsehen, berichtet ja über zufrieden Kunden. Ich bin nur zweimal in der Woche nach Hause gefahren und jedes Mal habe ich mindestens 30 – 40 Minuten länger gebraucht.
Ich freue mich, dass ich in meinem wiedergefundenen Kumpel, schon nach kurzer Zeit einen solchen guten Freund gefunden habe. Der mich auch mal, gemeinsam mit seiner Frau, auf den richtigen Weg zurückholt, oder es zumindest versucht.
Ja, bin ich denn abgeglitten im hohen Alter von 63 Jahren, nicht wirklich. Seine Bedenken über den Mailkontakt mit einer Russin waren schon berechtigt. Mir war wichtig eine Konversation in Englisch zu führen, das habe ich mir schon immer gewünscht. Es war aber keine wirkliche Konversation, sie wollte über ihre angebliche Liebe zu mir, mich treffen. Dann das Übliche, sie zählt die Kosten auf, und das Geld hat sie aber nicht. Man ist schon bis zu einem gewissen Grade wirklich blöd und denkt gar noch, eine Frau mit 32 Jahren, man was bin ich für ein Mann.
Natürlich war sie ein Romance Scammer Girl und nie an einer Beziehung interessiert, nur an Geld, ich habe es ihr geschrieben. Erst war sie empört, dann sin wir übereingekommen, wie schreiben uns weiter, werden uns nie sehen, aber können unser Englisch verbessern. Ich glaube, eine gute Entscheidung.
Wenn man gegenwärtig, nach dem Einschalten des Radioweckers hört, welche Temperaturen herrschen, dann denke ich schon, welche Sau mich geritten hat. Ich gehe ja zur Krankengymnastik, ein Anruf würde genügen und ich kann den Termin verschieben. Mein Wille ist so stark, auch bei den Temperaturen, gibt es keinen inneren Schweinehund zu überwinden. Mir macht es sogar Spaß, an den Geräten meine Mobilität zu erhalten.
Den neuen Bescheid habe ich auch bei klirrender Kälte abgeholt, es zwackte schon ganz schön an den Wangen, und die Nase läuft. Da meine Betreuerin von der Behindertenhilfe noch da war, konnte ich die Kopie des Bescheides abgeben, nun bin ich gespannt, ob die Brille bezahlt wird.
Ich tue es gern und breche eine Lanze für diese Mitarbeiter des Gesundheitsamtes, die müssen auch bei jedem Wetter zu den Hausbesuchen raus. Die im Grundsicherungsamt sitzen haben die Probleme nicht, so gestresst sah meine Bearbeiterin auch nicht gerade aus. Aktuelle Bescheide werden nur auf Anfrage verschickt, aber ich bin der Bittsteller, was soll ich da für eine Kritik anbringen.
Gegenwärtig wird jestzt die neuste Sau vom Staatlichen Fernsehen durch das Dorf getrieben. Die Demenzerkrankungen, vor paar Wochen war es das Burnout Syndrom, immer wenn paar Prominente so etwas haben, wird es aufgenommen, die vielen Menschen, die nicht in der Öffentlichkeit stehen, werden nicht wahrgenommen.
Eben ›Dank Ihrer Gebühren!‹
Eigentlich bräuchten wir in Deutschland, doch nur die ›Bildzeitung‹ oder das ›Bildfernsehen‹ , die machen doch heute sowieso schon die Politik, das gute wäre, über die Wahrheit brauchte man da nicht mehr nachdenken.
Ich hatte einen geplanten Termin bei meinen Rheumatologen in der Charité, ich gehe nicht gern hin, der ist mir einfach zu faul, im wahrsten Sinne des Wortes. Da kamen mir ganz andere Ärztinnen bzw. Ärzte in den Sinn, zum Glück habe ich gute Verbindungen zu den Mitarbeiterinnen in der Anmeldung und sonst auch.
Ich tue eigentlich schon alles um den Doktor zufrieden, gehe 14 Tage vorher ins Labor, damit immer aktuelle Werte zur Verfügung stehen. Nein, da muss er extra noch einmal in den Computer gucken. »Die Schwestern sollen, die zukünftig ausdrucke!«, ich muss es ihnen wieder beibringen.
Ansonsten werden nur Fragen gestellt, besonders gern, wie alt ich bin. Den Basdai und Basmi bestimmte er immer, bei aktuell 7, ist der Bechterew schon aktiv. Heute hat er den Wert selbst ermittelt, rief aber sofort bei den Schwestern an und sagte; »Könnt Ihr nicht die Werte schon errechnen, es sind so viele Patienten da, das kann ich nicht auch noch machen!«
Rezept, Verordnung Laborzettel ließ ich mir nicht ausstellen, dass mach ich lieber in der Anmeldung, wenn es soweit ist.
Ich hoffe nicht, dass er ewig bleibt, eigentlich wechseln die doch öfters. Die neuerliche Iritis nahm er zur Kenntnis, merkte an, dass ihn den Unterlagen gar nichts steht. Darüber habe ich mich auch schon gewundert, aber die Übersicht ist eben nicht die Größte in der Charité.
Wann ich zum ersten Mal so etwas gehabt habe, ich habe es ihm bewusst nicht gesagt, sondern; »Das müsste doch in der fast 10 cm dicken Akte stehen!« Er nahm diese auch in die Hand, aber aufgrund der Dicke, legte er sie gleich wieder weg. Mir scheint es so, dass kein Interesse an meiner Person vorhanden ist.
Die Krankengymnastik bekommt wir wirklich sehr gut, kein Muskelkater oder andere Schmerzen. Da es keine wirkliche Kontrolle gibt, wann man kommt oder geht, nutze ich die Zeit übergebührend aus. Die eine Stunde reicht mir nämlich nicht aus. Weil ich die Zeit am Crosstrainer bei jedem Besuch um eine Minute und jeweils 5 Kilowatt erhöhe. Ich beginne mit 10 Minuten, 80 Watt und ca. 70 Umdrehungen pro Minute. Innerhalb der 6 Tage erhöhe ich jeweils um eine Minute und um 5 Watt, die Umdrehungen pro Minute bleiben gleich. Da ich am Anfang und am Ende jeweils auf dem Crosstrainer bin, sind das zum Schluss schon 32 Minuten, da würde für die anderen Geräte bzw. Übungen kaum noch Zeit übrigbleiben.
Deshalb werden es eben 1 ½ Stunden, wenn die Krankenkasse mitmacht, will ich jeden zweiten Monat hingehen. Mein Ergometer habe ich jetzt nicht mehr in Benutzung, weil es mit dem Crosstrainer viel mehr Spaß macht, besonders wichtig ist mir auch die Bewegung im Schulterbereich. Ja Bewegung kann auch Freude bereiten und wenn ich dadurch paar Pfunde verliere bin ich auch nicht traurig.
Ein Event was ich nie verpasse ist die World Money Fair im Estrel Hotel & Convention Center in Berlin – Neukölln. Dieses Jahr stand die WMF im Zeichen der Olympischen Spiele im Sommer in London, deshalb war Großbritannien auch der Ehrengast.

World Money Fair 2012

Das Sammeln von Münzen ist eigentlich ein relativ teures Hobby, man muss sich Grenzen setzten, das mache ich natürlich. Das Münzensammeln ist bei mir aufgekommen als ich aufgehört habe zu rauchen. Im Jahre 2004 begann nämlich die gemeinsame Europasternserie, die Ausgaben für das Rauchen hätten in den Jahren ca. 14.000 - 15.000 Euro betragen, dafür hätte ich viele Münzen kaufen können.
Hier auf der WMF treffe ich mich mit meinem Münzhändler aus dem Ruhrgebiet, einer der noch faire Preise hat. Insgesamt gibt es viel Interessantes zu sehen, viele Münzstätten sind hier vertreten und bringen Merchandisings mit.
Es gibt einen sogenannten Münzpassport, der muss natürlich bezahlt werden, von den einzelnen Münzstätten kann man sich dann eine Münze und einen Stempel holen, einige von den Pässen habe ich schon.
Mein Händler hatte eine Münze von 2012 aus Irland noch nicht da, er wollte mich anrufen, wenn er sie noch auf der WMF bekommt, dadurch würde ich die Versandkosten sparen.
Zum Abschluss trinke ich an der Bar in der Hotellobby ein Bier entgegen meiner Gewohnheit. Durch die WMF herrscht hier ein riesengroßer Andrang, ich weiß nicht, wie es sonst hier zugeht. Ich habe den Eindruck, dass das Personal überfordert ist, oder es geht immer so hektisch und unfreundlich zu.
Zum Zeitpunkt der WMF findet sich auch viele Sicherheitskräfte und Polizei vor Ort, verständlich es wird hier viel Geld umgeschlagen.
Aber was ich nicht verstehe ist, selbst das Verlassen durch eine Tür, die eigentlich ein Ausgang ist, wird einem schon zum Verhängnis. So kam ich mir jedenfalls vor, als mich ein Bulle am Verlassen hinderte, weil es eben gerade nicht ging. Das ist das, was ich an der deutschen Polizei nicht verstehe, sie sind es nämlich die die Menschen provozieren, durch ihr rüdes Verhalten.
Ich bekam am nächsten Morgen einen Anruf von meinem Münzhändler, in dem er mir mitteilte, dass die Münze da ist. Wir vereinbarten, dass ich am Sonntag vorbeikomme, er wollte sie mir dann am Eingang übergeben.
Ich fuhr am Sonntag noch einmal zum Hotel und rief ihn an, es war zweimal nur seine Mailbox dran. Noch einmal Eintritt wollte ich auf keinen Fall bezahlen, was also machen?
Mit den Sicherheitsleuten am Eingang sprechen, ich glaube nicht, dass es etwas bewirkt. OK, Fragen kann man ja einmal. Ich schilderte mein Problem dem jungen Mann, der überhaupt keine Ahnung von Münzen hatte. Mein Problem verstand er aber und wollte wissen, wie der Münzhändler heißt und wo der Stand ist. Das konnte ich ihm sagen, er darf hier keinen ohne Karte reinlassen, weil hier große Summen Geld im Umlauf sind.
Jetzt kam seine unwahrscheinliche Reaktion, er könnte mich bis zum Stand begleiten und anschließend zurückbringen. Damit habe ich nicht gerechnet, klar nahm ich das Angebot an.
Zum Sonntagvormittag herrschte reger Betrieb, wir mussten uns durch die Menschen schlängeln, mein Münzhändler staunte nicht schlecht, als ich mit dem Sicherheitsmann auftauchte.
Ich habe es ihm angesehen, er war fertig und entschuldigte sich bei mir, ich weiß noch als er zum ersten Mal einen Stand auf der WMF hatte. Ziemlich klein und kaum Leute, das hat sich bei ihm gewaltig geändert, ich glaube die Qualität spricht sich rum.
Der Sicherheitsmann fragte mich auf dem Rückweg noch über das Sammeln von Münzen aus. Ich habe ihm die erworbene Münze auch gezeigt und mein Sammelgebiet kurz erklärt, Silbereuromünzen mit dem gemeinsamen Europastern. Mit Handschlag hat er mich verabschiedet, ich bedankte mich artig bei ihm, ich sehr eben seriös aus.
Man soll sich aber nicht täuschen.
Es ging schneller als ich dachte, die Johannes und Elsbeth Gottwald - Stiftung hat mir einen Brief geschickt und mitgeteilt, dass sie 300 Euro für die Brille übernehmen. Damit bin ich sehr zufrieden, ich kann mir auch ein billigeres Gestell aussuchen. Mir war sowieso ganz komisch, als mir die Angestellte, ein Gestell für 175 Euro in den Kostenvoranschlag aufgenommen hat. Das Geld ist auch schon überwiesen. Ich werde mich noch entscheiden, bis zum 27. Februar bekommen ich bei Apollo Optik noch einen Geburtstagsrabatt. Das müssten bei der Summe von über 300 Euro, 60 Euro sein.
Ich weiß nur noch nicht genau, ob ich mir eine Brille mit Stärke, oder ohne machen lasse. Ich brauche sie ja hauptsächlich für die Sonne, da meine Augen durch die häufigen Iritis – Schübe, sehr lichtempfindlich geworden sind.
Die Kurzsichtigkeit hat mich insbesondere beim Autofahren gestört, jetzt wo ich kein Auto mehr fahre, muss ich auf die Ferne nicht alles haarscharf sehen. Ist sie mir Stärke, muss ich sie zum Lesen und zum Bezahlen immer absetzten. Ich weiß natürlich auch, dass mein linkes Auge, durch die Schübe nicht besser wird, ich müsste die Sehstärke immer nachjustieren. Wenn nicht wird die Brille nämlich zur Belastung, ich werde mir bei Apollo Optik noch einmal beraten lassen.
Es gibt Ärzte bzw. Ärztinnen, da bin ich wirklich traurig, wenn sie aufhören, so wird meine Diabetologin am Ende des Jahres ihren wohlverdienten Ruhestand genießen können. Eine Ärztin, zu der ich ein wirkliches Vertrauensverhältnis ausgebaut habe, über 10 Jahre bin ich schon bei ihr in Behandlung. Sie hat mich sozusagen über alle Höhen und Tiefen begleitet, Krebs, Krebs, Schilddrüse, Iritis und andere Krankheiten. Wenn ich zu ihr gegangen bin, war es immer ein Gang wie zu einer guten Bekannten. Was ich für ein Verhältnis zu ihr habe, zeigt schon alleine der Blutdruck 120 / 70 mmHg, der war immer so, selbst bei meinem Freund, dem Hausarzt, ist er immer höher.
Also so eine Ärztin zu verlieren, tut wirklich weh, zumal auch in der Praxis noch keine Nachfolge in Sicht ist. Die Praxis gehört zum Sana Klinikum, ich hoffe stark, dass es bis zum Jahresende etwas wird, sonst muss ich meinem Hausarzt fragen, ob er das mit übernimmt.
Ich kann mit jedem Problem zu ihr kommen, den unübersichtlichen Zettel vom Augenarzt habe ich ihr auch übergeben, unter einem Lächeln, meinet sie; »Herr Ullmann, damit ist der diesjährige Besuch beim Augenarzt schon abgegolten!«
Dann hatte ich noch den Zettel über den Mehrbedarf, wegen kostenintensiver Ernährung mit. Die Schwester in der Anmeldung war heute seltsam freundlich und sagte mir; »Herr Ullmann, sie wissen, dass es strengere Vorschriften gibt, aber legen sie der Frau Doktor den Zettel vor, ob der Mehrbedarf genehmigt wird ist allerdings unklar!« Früher waren sie wesentlich ›Knurriger‹ , aber vielleicht zwingt sie die ungewisse Zukunft dazu.
Als ich der Doktorin den Zettel vorlegte, wusste sie natürlich von den neuen Bestimmungen, aber es machte ihr nichts aus. »Herr Ullmann, sie heben doch so viele Krankheiten, habe Sie nicht auch noch eine Niereninsuffizienz?« Meine Antwort; »Ich muss ja nicht alles haben!«, »Aber sie haben doch eine schwere Schilddrüsenoperation gehabt!« »Ja das stimmt, Frau Doktor!«, so eine Ärztin finde ich nie wieder, oder es muss ein Wunder geschehen.
Da gehen die ersten Wochen des neuen Jahres dahin, ich weiß ja, dass es nach hinten immer enger wird. Ich muss mich also beeilen, die Basler Fasnacht bildet den Auftakt meiner Reisen. Ich weiß wirklich noch nicht was mich dort erwartet, zur Einstimmung habe ich für den Samstag einen Stadtrundgang gebucht.
Wenn´s am Mäntig 4i schloot! lautet das Motto. Möchten Sie vom Fasnachtsfieber angesteckt werden?
Mit dem Morgestraich um vier Uhr früh wird es auf einen Schlag dunkel in der Stadt und Frau Fasnacht übernimmt für drei Tage die Herrschaft. Auf diesem Rundgang soll ich alles über die Fasnacht von ihren Ursprüngen bis zu ihrer heutigen Gestalt, erfahren.
Es geht um 15.00 Uhr los und der Rundgang dauert 1 ½ Stunden, Treffpunkt ist der Tinguelybrunnen und der Endpunkt ist das Schifflände, bezahlen muss ich dafür CHF 15.00. Das Ticket muss ich mir am SSB abholen.
Am Sonntag habe ich noch einen Stadtrundgang gebucht: Einführung Basler Fasnacht für Fortgeschrittene, es geht um 14.02 Uhr los am Münsterplatz und kostet nichts.
Wenn es am 27. Februar 2012 in Basel 4 Uhr schlägt, dann ist es wieder soweit: Morgenstreich! Vorwärts, marsch! Das Aufgebot zur größten Fasnacht der Schweiz beschert den Baslerinnen und Baslern wieder einmal mehr Die drey scheenste Dääg.
Doch im Unterschied zu den meisten Fasnachts-, Karnevals- oder Faschingsveranstaltungen weltweit tickt man hier in Basel anders. Warum hinkt ausgerechnet in der Stadt der Vollblutfasnächtler der Beginn des närrischen Treibens hinter her?
Während ansonsten die schrägen Guggenmusiken die Umzüge dominieren, hört man hier zum Morgenstreich nur Tambouren und Pfeifer, die diese spezielle Art des fasnächtlichen Musizierens bereits mit der Muttermilch aufnehmen. Man trägt auch hier keine Maske, sondern eine Larve, wirft nicht mit Konfetti, sondern mit Räppli. Auch gehört es hier zum guten Ton, als Laie nicht in eigener Verkleidung selbst am Cortège teilzunehmen oder sich ohne Plakette unters staunende Publikum zu mischen.
Sollten Sie aber zur Gattung derjenigen Baslerinnen und Baslern gehören, die bereits über das nötige Grundwissen und die gehörigen Benimmregeln zur Basler Fasnacht verfügt. Aber immer noch glaubt, das spätere Datum des Fasnachtsbeginn sei allein auf die Reformation zurückzuführen, dann sind Sie uns herzlich willkommen auf unserer Tour für fortgeschrittene Fasnächtler und Zuschauer!
Diesen Stadtrundgang führt VISIT BASEL, liebe Fasnachtsbesucher und Einheimische, kostenlos für Sie durch! Er soll ein kleines Danggerscheen für alle jene sein, dies sich für den Erhalt und die Entwicklung der Basler Fasnachtskultur einsetzen! Mir wintsche alle e scheeni Fasenacht!
Ich bin leider ein Anfänger, ich hoffe trotzdem, dass sie mich mitnehmen.
Vielleicht mache ich noch einen Rundgang mit, den Hurenbock Stadtrundgang zur Geschichte der Basler Prostitution, warum, weil es mich interessiert und weil ich im Basler Rotlichtviertel wohne. Ich bin eigentlich nur nach dem Preis gegangen, hinterher habe ich gelesen wo sich das Hotel Withe Horse befindet. Die Hotelbar ist eine sogenannte Kontaktbar, ja ich werde es überstehen, hoffe ich jedenfalls, ich bin schon sehr gespannt. Vielleicht finde ich ja eine Begleiterin zum Morgenstraich am Montag, man muss ja schon um 3.00 Uhr da sein. Was macht man bis dahin, vielleicht bringen mir die Rundgänge eine Lösung.
Man kann mir wahrlich nicht nachsagen, dass ich keine Kultur mag, mal abgesehen von der Fasnacht.
Es fand nämlich in Köpenick im Rabenhaus eine Veranstaltung statt, eine Theaterwerkstadt Thema; Sein oder Nichtsein… – Begegnung mit Hamlet, Othello, Richard III. und Anderen in Shakespeares Theater im London des 17. Jahrhunderts erzählt und erläutert von Jürgen Altmann.
Da ich Shakespeare liebe und mich mit den Theatern im heutigen London ganz gut auskenne, bin ich dort hingefahren.
Es gehört schon etwas dazu, wenn man sich bei der Kälte und der unzuverlässigen S – Bahn 19.00 Uhr noch einmal aus dem Haus wagt. Aber manchmal muss man für die Kultur auch leiden. Ich konnte sogar noch einige Materialen vom Shakespeare Globe Theater mitnehmen.
Die Veranstaltung fand in einem mittelgroßen Raum statt, der sich auch langsam füllte. Ich war der einzige Fremde, die anderen kannten sich alle, das macht mir aber nichts aus.
Für mich war es ein sehr interessanter Abend, es gab Wein und auch etwas zu knabbern. Nach einem kurzen Abriss über Shakespeares Leben, legte der Vortragende eigentlich mehr Wert auf seine Werke, man kennt paar Sätze daraus. Mir wurden aber hier die Hauptwerke von Shakespeare zum ersten Mal etwas näher gebracht, auch bestimmte Deutungen wurden mir vermittelt.
Meine Bilder und Poster von London fanden regen Anklang, ich konnte einiges über das Globe sagen. Vor 1 ½ Jahren habe ich dort The Merry Wifes of Winsor gesehen und war begeistert.
Nach ca. 2 Stunden habe ich mich verabschiedet, vielleicht gibt es wieder einmal eine Veranstaltung, dann über die Komödien von Shakespeare.
Natürlich klappe auf dem zugigen S – Bahnhof Adlershof wieder nichts bei der S – Bahn, wieder Ausfälle, es ist ganz einfach zum Kotzen. Man ist immer wieder froh, wenn man von A nach B und zurückkommt.
Schon zu meinem Geburtstag haben wir mit meiner Ex – Familie (Ex – Schwager, Schwägerin, Nichte) besprochen, dass wir zeitnah zum Geburtstag meiner Zwillingstanten am Grab in Königs Wusterhausen ein Gesteck hinlegen wollen. Es war nicht nur so dahergesagt, sondern wir machten tatsächlich. Sie haben das Gesteck besorgt und ich wollte sie dafür zum Essen einladen.
Wir mussten das Grab erst einmal suchen, es lag ja Schnee, fanden es aber nach paar Minuten. Die ungefähre Richtung war uns ja bekannt, es liegt jetzt eine wirklich schöne Grabplatte drauf. Vielleicht werden wir das jetzt zur Tradition machen.
Zum Mittag haben wir in Zeuthen unweit vom Biesdorfer See gegessen, es gab keine ausgefallene Sachen, aber es hat allen geschmeckt. Der anschließende Versuch auf den zugefrorenen See zu gehen, scheiterte am verschlossenen Eingangstor vom Freibad.
Ich habe mir schon immer einmal vorgenommen, die Familie einmal zum Essen einzuladen, nun hat es endlich geklappt. Sie sind mir nämlich in jeder Beziehung eine große Hilfe und genießen mein vollstes Vertrauen.
Ich brauch zwar, auch jetzt ohne Auto, kaum Hilfe, aber manchmal doch, zum Beispiel bei der Abholung von der Koloskopie oder zum Füttern meiner Vögel, wenn ich längere Zeit nicht da bin.
Wenn ich schon einmal mit dem Auto unterwegs bin, muss das ausgenutzt werden. In Walterdorf wollte die Familie sowieso noch einkaufen, ich hatte schon länger die Absicht mir eine Kaffee – Pad oder Kapselmaschine zu kaufen. Bei Media Markt ließen wir uns beraten, nach der ich zu dem Schluss kam, mir eine Kapselmaschine zu kaufen. Vor allem weil der Kaffee höherwertig, länger haltbarer, ist. Bei den Pads ist es ja wie mit billigen Teebeuteln, er zieht aus. Eine Packung Kapseln für die neue Tassimo habe ich ebenfalls gleich gekauft.
Ich konnte sie am Wochenende überhaupt noch nicht ausprobieren, weil ich am Sonntag schon wieder unterwegs war.
Wenn es zeitmäßig besser geklappt hätte, wäre ich am Wochenende bestimmt nach Hamburg zum Alstervergnügen gefahren, aber die Zeit gab es nicht her, ich wollte zumindest eine Nacht in Hamburg bleiben. In Hamburg gibt es immer jemanden zu treffen!
Da das nicht klappte bin ich am Sonntag in den Spreewald gefahren. In Lübbenau habe ich auf den zugefrorenen Fließen eine Wanderung gemacht.

Spreewald Winter 2012

Es war herrlicher Sonnenschein, aber es war ›saukalt‹ , zum Glück waren die Bewohner an den Fließen besser auf den Andrang eingestellt, es gab an jeder Ecke, etwas zu essen bzw. trinken. Man soll es nicht glauben, ich habe mir schon die erste Farbe geholt, nach einem heißen Bad, also zuhause ging es mir wieder wohl. Im Zug der Regionalbahn konnte ich mich nämlich nicht erwärmen, man traut sich nicht einmal irgendetwas anzufassen, so schmutzig sind die Züge vom Ex – Mehdornschen Unternehmen.
Als ich am Montag mir den ersten Kaffee brühen wollte, stellte ich fest, dass ich Kapseln für je drei Tassen gekauft habe, denn es hörte gar nicht mehr auf zu laufen. Ok, das kann ja mal passieren, einen Wasserkocher brauche ich wohl nun gar nicht mehr, weil man sich Tee und auch Kaffee aufbrühen kann.
In der Woche vor dem Besuch bei meiner Mutter gab es noch einiges zu erledigen, Vordrucke für die Steuererklärung besorgen, Brille kaufen und die Zuzahlungsbefreiung bei der Krankasse abgeben.
Es klappe alles auf Anhieb, selbst bei der Krankenkasse bekam ich die Befreiung sofort mit, das war nicht immer so.
Die Brille habe ich mir ohne Dioptrien machen lassen, durch die Iridocyclitis habe ich ständig andere Werte, das Gucken durch die Brille wird dann zu Belastung. Wichtig ist für mich der Lichtschutz und die sich automatisch abdunkelnden Gläser.
Die 300 Euro haben nicht gereicht, aber mit 40 % Jubiläumsrabatt auf das Gestell und 60 Euro Geburtstagsrabatt, kostet sie mir noch ca. 80 Euro.
Zum Valentinstag habe ich mir auch etwas geleistet, ein Hemd von Ben Sherman und paar neue Ohrhörer für den iPod, warum auch nicht.
Nun brauche ich nur noch den Trolley zu packen und dann geht es nach Bautzen zur Mutter, ich denke es werden wieder paar schöne Tage. Wir müssen ja langsam die Arbeiten für Frühjahr, Sommer und Herbst planen.
Die Zugfahrt nach Bautzen verlief ohne Probleme, außer dass ich in Königs Wusterhausen, sehr viel Zeit zum Umsteigen hatte, da die Züge jetzt schneller nach Cottbus fahren. Deshalb bringt mir die Fahrt von Schönefeld nicht wirklich etwas, ich werde in Zukunft entweder zum Alex fahren oder mit der S – Bahn nach Königs Wusterhausen. In Bautzen erreichte ich den Bus bequem, auf dem Weg nach Auritz habe ich bei Plus paar Blumen für Mutter und für mich eine Flasche Wein gekauft.
Mutter hat mein Kommen nicht bemerkt, sie schlief im Sessel, ihre Müdigkeit war augenblicklich verflogen, als ich ihr Blumen zur Begrüßung überreichte. Früher habe ich diese immer aus Berlin mitgebracht, in einer Gärtnerei in Grünau gab es immer eine große Auswahl. Die sich vor allem lange hielten.
Mutter hat am Rosenmontag Geburtstag, es waren noch paar Tage Zeit für die Feinplanung. Sicherlich musste ich zwangsweis wieder beim Doppelkopf mitspielen.
Meine beiden Neffen wollten ebenfalls zu Mutters Geburtstag kommen, am Mittwoch musste ich wieder nach Berlin fahren. Für den Dienstag machte ich den Vorschlag, ob wie nicht nach Altenberg fahren wollen. In Altenberg erinnert mich vieles an die Jugendzeit, Sportfeste und Klassenfahrten, dabei gab es jedoch ein Problem. Wir waren 6 Leute, deshalb gingen wir nicht alle in das Auto meines Neffens, also musste eine andere Lösung her. Wir entschieden uns für eine Zugfahrt und waren uns schon bewusst, dass es stressig wird. In Sachsen waren noch Schulferien.
Es gibt um diese Zeit bei Mutter auf dem Grundstück für mich noch nichts zu tun, paar kleinere Arbeiten im Haus. Deshalb hatten wir Zeit die Planung für das Jahr zu machen, es steht wieder eine Menge Arbeit an. Mutter wird im nächsten Jahr 85 Jahre alt und da wollen wir die Wohnstube noch vorrichten, einschließlich Küche. Sie möchte das, hoffentlich hat sie sich das gut überlegt, denn solche Aktionen sind überhaupt nichts mehr für sie. Sie will ihrer Ruhe haben und man kann es ihr nicht recht machen. In dem Alter sicherlich verständlich, ich hatte sowieso den Eindruck, dass es ihr wieder schlechter geht.
Deshalb bin ich jetzt auch immer der morgendliche ›Semmelhohler‹ beim Bäcker, aber die Bäckersfrau freut sich, wenn ich komme.
Ich habe mir überlegt, Mutter zum Geburtstag einen Wandheizer für ihr Bad zu kaufen, damit ihr und mir nicht der A….. abfriert, ich hoffe sie wird ihn auch nutzen, den Anbau habe ich noch am Freitag gemacht. Man glaubt gar nicht wie kompliziert das war.
Der Sonnabend gestaltete sich ruhig, meine Neffen und meine Schwester besuchten uns am Nachmittag kurz, hier konnte ich meinen Plan mit Altenberg noch einmal vortragen, alle waren einverstanden.
Gerade in der Zeit meines Besuches in Bautzen, fiel der Rücktritt vom Bundespräsidenten, mich und auch Mutter traf der Schlag, wer nun in Betracht kommt. Der ›Stasijäger‹ wurde auserkoren, mir scheint, Gaucks Familienstand, mag er auch noch so zwielichtig sein, ist weit weniger gefährlich, als seine politischen Ansichten. Rot-Grün wird sich noch schön wundern, was für jemanden sie zum Bundespräsidenten gemacht haben. Dieser Menschenfeind ist ein noch schlimmerer Präsident als Wullf und das muss man erst mal schaffen. Merkel hingegen wird sich dann ins Fäustchen lachen und die jetzige Niederlage als späten Sieg empfinden. Man kann sich zwar aufregen, aber ändern tut man nichts.
Natürlich kam am Sonntagvormittag der Anruf, mit der Anfrage ob nicht ein Doppelkopf gespielt werden soll, wenn ja wo. Das Wetter war nicht allzu schlecht, also entschied ich mit Mutter, dass wir zu meiner Schwester gehen. Darauf war sie nicht vorbereitet, plötzlich war kein Bier im Haus, was uns aber nicht störte, da wir kein Bier trinken.
Ich glaube mit 6 Leuten haben wir noch nie Doppelkopf gespielt, es dauerte lange bis wir uns eingefuchst hatten. So spielt es sich aber ganz entspannt, ich habe aber trotzdem verloren, es war ein ganz gemütlicher Nachmittag geworden. Nachhause hat uns mein Neffe gefahren, da es mittlerweile regnete.
Das Mittagessen zu Mutters Geburtstag sollte in einem Steakhaus eingenommen werden, vorher trafen wir uns aber alle bei Mutter zum Sektfrühstück. Ich hatte extra vom Bäcker Pfannkuchen mitgebracht, keiner wollte einen haben, auch am nächsten Tag nicht. Ok da waren sie auch schon etwas durchgeweicht, nur ich habe meinen gegessen.
Zum Mittagessen traf ich endlich meinen ›kleinen‹ Neffen wieder, der in San Francisco im Hotel arbeitet. Ich glaube es ist genau vier Jahre her, dass ich ihn zum letzten Mal gesehen habe, alle drei Neffen sind eigentlich eine Truppe mit der man schon Spaß haben kann. Man nimmt sich auch mal auf die Schippe.
So wurde das Mittagessen zur fröhlichen Runde, anschließend machten wir einen Rundgang durch die Altstadt von Bautzen. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich hier noch nie war, oder es schon wieder vergessen habe, kann auch sein.
Den Spaziergang kann ich empfehlen, gut beschildert, allerdings mit steilen Anstiegen, Mutter musste sich schon wieder tüchtig quälen.
Damit sie nicht so viel Arbeit hat, sind wir zum Kaffeetrinken in eine Bäckerei mit Kaffee, Kuchen und Eis – Ausschank gegangen. Die dortige Verkäuferin schien mit uns 9 Leuten überfordert, unser Eis dauerte fast eine halbe Stunde, bis es serviert war. Da keiner mehr mit zur Mutter aufs Gehöft wollte, wurde die Feier bei meiner Schwester in der Wohnung aufgelöst. Damit war der Geburtstag von Mutter auch überstanden. Die Einkäufe für die morgige Fahrt (Eier, Brot und Kräuterschnaps) haben wir unterwegs getätigt, am Abend wurden die Spiegeleischnitten zubereitet. Dann klang der Abend langsam aus.
Unser Zug ging vom Bahnhof in Bautzen 8.55 Uhr, wir trafen und alle im Bus, Mutter und ich mussten bis zur Bushaltestelle unseren Morgenlauf absolvieren. Man merkt es schon, so schnell wie früher geht es nicht mehr.
Mir macht das Laufen Gott sei Dank nichts (noch nichts) aus, im Gegenteil ich laufe gern und freue mich schon auf die Highlands in Schottland. So lange ist es gar nicht mehr hin.
Es in Sachsen ein Ticket, mit dem 5 Personen, ich glaube für 30 Euro fahren können, ich brauche kein Ticket. Da das Ticket aber erst ab 9.00 Uhr gültig ist, musste für kleines Geld bis zum ersten Bahnhof jeder von den fünfen noch ein Einzelfahrschein kaufen.
Die Zugbegleiterin hatte uns schon beim Einsteigen beobachtet und mit ›Auge zudrücken‹ wäre nichts gewesen. Die Kontrolle erfolgte erst hinter dem nächsten Bahnhof, mein Neffe hatte das Sachsenticket und wurde sofort angezählt; »Sie sind doch schon in Bautzen zugestiegen!« plärrte ihn die Schaffnerin an. Also war es gut, dass wir die zusätzlichen Fahrkarten gekauft haben.
In Dresden war genug Zeit um in die S – Bahn nach Heidenau zu fahren, aber in Heidenau hatten wir nur 5 Minuten Zeit um durch die Unterführung zum anderen Bahnsteig zu kommen. Ab hier fährt die private Städtebahn Sachsen und die würde nicht auf die Umsteiger von der S – Bahn warten. Mutter hatte wieder Probleme mit den Treppen, der Zug war anfänglich sehr voll, nur Mutter bekam einen Platz. Eine Gruppe von Kindern in Faschingskostümen, belegten die Plätze, sie stieg aber zum Glück in Weesenstein aus, mein Neffe und ich werden nämlich als ›Kleinkinderhasser‹ dargestellt. Mir sind die Kinder am liebsten, wenn man mit ihnen schon etwas machen kann, zum Beispiel Holzbearbeitung.
Nun war der Zug relativ leer, trotz Ferien und Fasching, man soll eben vorher niemals Panik machen.
Da auch auf der Strecke nach Altenberg noch Schnee lag, war es richtig romantisch. Der erste Proviant wurde verzehrt und ein Kräuterschnaps wurde getrunken. In Altenberg gibt es eine Kräuterschnapsfabrik, die ich schon aus DDR – Zeiten kenne.  Die Produktpalette umfasst  inzwischen nicht nur den beliebten Halbbitter, von den Osterzgebirglern auch ›Heimaterde‹ genannt.


Altenberg 2012

 Seit der Gründung im Jahr 1842 werden im Hause  die edlen Rezepturen unter strengster Geheimhaltung von Generation zu Generation weitergegeben. Im historischen Reifekeller werden auch heute noch, nach alter Überlieferung den einzelnen Kräutern und Wurzeln von Hand die Gerb- und Bitterstoffe, entzogen. Die wertvollen Essenzen bieten nach entsprechend langer Reifezeit die Grundlage zur Herstellung der edlen Spirituosen des Hauses .
Nach vorgenanntem Verfahren wird bereits in der fünften Generation der traditionelle  Gebirgsbitter hergestellt. Das ist ein Halbbitter mit 35% Vol. - aus 33 verschiedenen Blüten, Blättern und Wurzeln kreiert.
Früher haben wir in der Fabrik oftmals für die ganze Familie eingekauft, der Schnaps war damals schon teuer, heute tränen einem die Augen vom Preis.
In Altenberg direkt am Bahnhof, stand früher ein alter Eisenbahnwagon, umgebaut als Schlafstelle. Ich erinnere mich gut, dass wir hier ein kleiner Teil, meiner Klasse, den Schulabschluss mir einer wilden Party gefeiert haben. Ja, man glaubt es kaum, das gab es früher auch schon.
Auf den Skihängen in Altenberg herrschte reger Betrieb, es juckt zwar in den Beinen, aber fahren kann ich nicht mehr. Ich erinnere mich aber an die Sportfeste vom Strömungsmaschinenbau Pirna, da war auch Abfahrtslauf dabei. Natürlich nicht mit den Equipment, es ging aber trotzdem.
In Altenberg lag am Straßenrand noch sehr viel Schnee, der Knappensaal war geschlossen, hier wurde die Siegerehrung am Abend vorgenommen, ich war nie auf dem Podium.
Vieles hat sich verändert, einiges ist so geblieben, neu ist auch die Gaststätte Zum Erzgebirge ein sehr nettes Lokal, in dem wir 6 Leute gerade noch einen freien Tisch fanden. Unser Zahlmeister hatte angesagt, dass wir vom Doppelkopfgeld essen, endlich wieder einmal.
Jeder bestellte sich was er wollte, ich aß Topfwurst, ein Glas Rotwein musste natürlich auch sein. Die Bedienung war trotz des Andrangs sehr freundlich, sie gab uns auch Auskunft über die Kräuterfabrik, der Schnaps wäre nicht mehr so wie früher, eigentlich wollte wir hier einen zur Verdauung trinken. Im kleinen Gasthaus mit der großen Gemütlichkeit wird besonderer Wert auf erzgebirgische Traditionen gelegt, welche sich in der Gestaltung des gesamten Hauses widerspiegeln. Zwischen hiesigere Holzschnitzkunst  und liebevoll gestalteter Wand und Deckenmalerei kann man einheimische Leckerbissen genießen.
Während des Restaurantbesuchs erklingen dazu volkstümliche Weisen der Heimatsänger, und der Lichterglanz der Schwibbögen vertritt zeitweilig die Heimeligkeit der eigenen vier Wände.
Die Wirtin bot und ein Knappenfeuer an, der auch aus der Kräuterfabrik stammt, mit 56 % Alkoholgehalt, brennt er, aber nur wenn er angezündet wird. Dieser hochprozentige Kräuterlikör wird in eigens dafür hergestellten Pfännchen aus Keramik brennend serviert.
Damit war das Essen beendet und wir traten den Rückmarsch in Richtung Bahnhof an, auf der Straße türmten sich die meterhohen Schneewehen. Ein Blick in den Laden der Kräuterfabrik mussten wir natürlich auch noch werfen, aber gekauft wurde nichts.
Eigentlich wollten wir um 15.19 Uhr von Altenberg zurückfahren, aber wir bekamen schon den Zug um 14.19 Uhr, unterwegs schneite erst, dann fing es an zu regnen.
Auf dem Dresdener Hauptbahnhof war noch so viel Zeit um im Marche einzukehren, entgegen meiner Gewohnheit trank ich hier ein dunkles Staropramen, da staunten sie aber alle. Mein Neffe gab gleich noch eins aus, ich wollte schon immer so ein Bier in Dresden trinken. Auf der Rückfahrt von Dresden nach Bautzen hatte die gleiche Zugabfertigerin dienst, kaum ein Lächeln, war ihr zu entlocken.
Vom Bahnhof in Bautzen ging es mit den Bus weiter und das letzte Stück zu Fuß mit Mutter zum Gehöft. Es war ein schöner Ausflug, ein harmonischer Tag mit viel Humor.
Am nächsten Tag bin ich wieder zurück nach Berlin gefahren, dieses Mal von Dresden, weil ich bis zum Stadteingang von meinen Neffen mitgenommen wurde. Mit der Tram 35 Minuten durch Dresden, leider hatte ich auf dem Hauptbahnhof keine Zeit noch ein Staropramen zu trinken.
Die Regionalbahn war wieder nicht gerade das letzte Model, was sich auch nach dem Umsteigen in Elsterwerda nicht änderte, was soll es.
Zum Glück fuhr die S – Bahn Linie 45 vom Südkreuz nach Schönefeld, ich war wieder da. Aufgrund meines Schildes am Briefkasten, ›keine Werbung, keine Zeitungen‹ war nichts drin, außer der Brief von Apollo – Optik, dass meine Brille fertig ist. Da kann ich diese tatsächlich noch nach Basel mitnehmen.
Die nächsten zwei Tage waren mit der Reisevorbereitung und dem letzten Einkaufen ausgefüllt.
Da der Flieger am Samstag schon gegen 6.30 Uhr abfliegt, heiß es für mich zu einer äußerst unchristlichen Zeit aufstehen. Wie immer waren mit an Bord die Spiegeleischnitten und die übriggebliebenen Bouletten.
Die Rückkehr war nicht so prickelnd, da es in Basel am Mittwochabend eine Notlandung gab, unser Flieger nicht landen konnte. Er wurde deshalb nach Zürich umgeleitet und kam von dort leer nach Basel zurück, man wollte uns noch nach Berlin fliegen.
Donnerstag gegen 1.00 Uhr hatte ich meine Trolley in der Hand und stellte mit erschrecken fest, dass die letzte S – Bahn 1.13 Uhr vom Bahnhof Schönefeld losfährt. Die nächste fährt erst nach 4.00 Uhr. Zum Glück habe ich sie noch geschafft, herzlich willkommen in der Servicewüste Berlin.
Wenn ich die Erinnerungen aufgearbeitet habe wird es sie hier, unter dem Titel: ›Basler Fasnacht – Die drey scheenschte Dääg‹ geben.
Ich habe es nicht bereut dort gewesen zu seine, ob ich über alles schreiben kann, weiß ich noch nicht. Neben den Umzug gab es nämlich noch andere Annehmlichkeiten, denn ich habe tatsächlich in einem Bordell übernachtet.
Ich brauchte auch paar Tage um mich wieder im realen Leben zurecht zu finden, über das Wochenende gab es jedenfalls genug Zeit dazu, über paar Sachen nachzudenken.
Da ich nun schon seit vielen Jahren geschieden bin, muss ich mir eigentlich keine Gewissensbisse machen. Wann werde ich wohl wieder eine solche internationale Auswahl zu Gesicht bekommen. Aus dieser Sicht hat sich meine Scheidung dann doch gelohnt.
Natürlich ist zu merken, dass meine überstandenen Krankheiten, doch einiges an Problemen hinterlassen haben. Bisher spielte das aber in meinen Leben eine untergeordnete Rolle.
Meinem Urologen habe ich davon erzählt, der brachte sofort den Spruch von Goethe hervor: ›Als ich jung war, waren alle meine Glieder gelenkig, bis auf eins. Jetzt wo ich alt bin, sind alle meine Glieder steif, bis auf eins‹ , er zerriss sich bald vor Lachen.  Ich sagte ihm; »Er hat gut lachen, er ist noch paar Jahre jünger als ich!« Seine Antwort war eher zurückhaltend. Ich glaub er ist auch der richtige Ansprechpartner wegen der Potenzpille. Er meinte, aufgrund der Darmkrebsoperation, ist die Wirkung nicht sicher und gab mir paar aus einem Giftschrank zum ›Testen‹ . Eine Testperson bekam ich aber nicht mit. Er sagte noch zu mir;» Herr Ullmann, nehmen sie sich eine Alte, die hat mehr Verständnis!« Das glaube ich eher nicht, waren meine Gedanken, alles konnte ihm auch nicht sagen.
Der ganze Aufenthalt in Basel hat noch eine gute Nebenwirkung, ich muss tägliche mehrere SMS auf Englisch schreiben. Ein wirklich gutes Training zum Erlernen der englischen Sprache, weil es ja nur kurze Sätze sind, mal sehen wie es weitergeht. Darüber hinaus wird Facebook zur Zentrale für den Nachrichtenaustausch, aber eigentlich haben mich meine Neffen dazu gebracht. Bei Facebook bin ich ja schon lange, aber genutzt habe ich es nicht wirklich und SMS schreiben habe ich schon immer gehasst.
Da ich nur noch eine Spritze mit dem Enbrel habe, musste ich mich um ein neues Rezept in der Charité kümmern, darüber hinaus brauchte ich eine Verordnung zur Krankengymnastik. Es klappe prima, in der Charité war zwar viel Betrieb in der Anmeldung, die auch mit technischen Problemen zu kämpfen hatte. Man kennt mich aber seit vielen Jahren und da gibt es keine Probleme, wenn ich etwas will, bekomme ich es auch.
Die Termine im Ambulanten Reha Zentrum in Adlershof holte ich mir anschließend, nun habe ich den ganzen Monat März ausgefüllt. Ich freue mich schon auf die Geräte, im Monat April ist dann wieder Pause.
Meinen Hausarzt habe ich am nächsten Tag, beim regulären Termin, noch einmal kontaktiert wegen der Pille. Es gab aber erst einmal einen Schock Blutdruck 170/80 mmHg, so einen hohen hatte ich noch nie. Wir wurden uns aber schnelle einig, woran es liegen könnte. Er sagte zu mir; »Henry, auch wenn wir uns schon so lange kennen, über sexuelle Probleme zu reden ist immer schwierig!« Eigentlich dachte ich, ich habe damit bei ihm keine Probleme, es schein aber doch anders zu sein.
Er erklärte mir den Unterschied zwischen den einzelnen Medikationen und stellte mir dann ein Privatrezept aus. Seiner Meinung nach, das Beste für uns ›Alte Säcke‹ , er ist nämlich genauso als wie ich.
Da das Rezept 6 Monate gültig ist, werde ich es nur bei Bedarf einlösen, die Medikamente sind ja auch nicht gerade billig.
Die Mädels aus Spanien haben bei Facebook gepostet, dass sie Ende März für zwei Monate wieder im Hotel Withe Horse sind, ich möge doch kommen. Na so flüssig habe ich es auch nicht und außerdem gibt es noch ein anderes Mädchen, aus der Bar im Withe Horse!
Die Erlebnisse im Rahmen derBasler Fasnacht haben mir wieder gezeigt, jede Krankheit trägt auch etwas positives insich, ob es nun etwas positiven oder negatives war, liegt in der Sicht des Betrachters. Meine Lebensmaxime, dass ich in Anbetracht der Begrenztheit meiner Gesamtlebenszeit das Leben genießen muss, mache ich, ohne Gewissensbisse, wahr.
Morgen beginnt die Krankengymnastik, ich freue mich drauf, der Blutdruck wird wohl dabei wieder runtergehen, die Aufregung ist erst einmal vorbei, dachte ich.
Die Krankengymnastik tat mir gut, aber nach einem Monat Pause, galt es langsam zu beginnen, gerade als ich mich frisch geduscht auf den Heimweg machen wollte, bekam ich eine SMS, ich habe nämlich mein Handy jetzt immer mit dabei.
Das was in der SMS stand, konnte ich zuerst gar nicht begreifen; ».... kommt nach Berlin!«
Manchmal ist es ganz gut, wenn man nicht alles in der Wohnung ändert. Ich hätte zwar nicht gedacht, dass das zweite Bett in der Schlafstube noch einmal genutzt wird, ich meine außer von meinen familiären Besuchern. Ich bin allerdings nicht mehr im Besitz von einheitlicher Bettwäsche für zwei Betten, bisher war mir das egal, die Familie hat ihre Bettwäsche immer mitgebracht. Da ich mich dafür bisher nicht interessiert habe, war mir auch der Preis nicht geläufig, so teuer ist die gar nicht, deshalb fielen noch paar neue Handtücher ab. Da meine Wohnung immer (meistens) aufgeräumt ist, hatte ich damit keine Probleme. Ich war natürlich leicht verunsichert, wie tritt man, einer um soviele Jahre jüngeren Frau entgegen. Mag sein, manche vertehen das nicht, in dem Fall ist es mir wirklich egal. Ich will jedenfalls, in jeder Hinsicht mein Bestes geben.
Ich habe mir schon immer gewünschte, dass mich mal jemand auf dem Flughafen abholt, nun war ich es, der jemanden abgeholt. Noch bis zur letzten Minute glaubte ich nicht daran, erst als gegen 8.00 Uhr die SMS kam, dass sie beim Check In ist, war ich mir sicher »....« kommt tatsächlich.
Nun wird mir der Tag, an dem in Deutschland, dieses ›geglaubte notwenige Amt‹ wieder besetzt wird, in guter Erinnerung bleiben.
Am nächsten Tag hatte ich ein Problem zu lösen, meine Bekannte wollte sich einen Laptop kaufen. Eigentlich kein Problem, aber die Hürde war, er musste die englischen Windows 7 Version haben. Ich habe mich im Vorfeld bei Saturn und MediaMarkt informiert,die Auskünfte waren eine Katastrophe, 5 Verkäufer 5 verschiende Meinungen. Ich war mir nun überhaupt nicht sicher was mir machen sollte, ok ich wollte ihr beweisen, dass es nicht geht. Ich kann ja einen in Schottland kaufen, war meine letzte Idee.

Berlin Rita April 2012

Wir sind am Montag zu MediaMarkt in der Alexa gefahren, man erregt schon einiges an Aufsehen, wenn man mit einem ›Black Girl‹ durch Berlin fährt/geht und dann noch Hand in Hand.
Wieder habe ich mit 3 Verkäufern gesprochen, keine Ahnung, keine Antwort und eine Antwort, es gibt von Samsung einen Laptop bei dem man bei der Installation auswählen, ob Deutsch oder Englisch. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Risiko eingehen sollte, wenn es nicht klappt habe ich ein Problem. Ich habe noch einmal mit dem Verkäufer gesprochen, er versprach mir, dass es geht. Ich ließ mir zur Sicherheit den Namen des Verkäufers geben, wenn es nicht klappt bringe ich das Ding zurück.
Nun hatte ich ein abendfüllendes Programm vor mir, meine Lady hat so gut wie keine Ahnung vom PC, ich habe es natürlich gepackt, allerdings war es dann schon nach Mitternacht. Ich werde ihr wohl noch eine Menge beibringen müssen, damit sie den PC einigermaßen beherrscht.
Die paar Tage werde ich wohl, mein Leben lang, nicht mehr vergessen. Es ist immer gut wenn man solche Erlebnisse hat, denn schon die nächsten Tage brachten mehrere Einschläge, gesundheitlicher und finanzieller Natur.
Ich muss alle drei Monate in das Hauttumorzentrum der Charité zum Screening, bedingt durch die Medikation gegen den Morbus Bechterew. Meine Ärztin, wieder so eine vertrauensvolle, stelle einen Leberfleck fest, den sie sich unter dem Lasermikroskop genauer ansehen wollte.
Ich kenn das ja; »Herr Ullmann, der sieht zwar nicht nach Krebs aus, aber besser ist es, wenn er entfernt wird!«, damals vor 1 ½ Jahren sah der Fleck auch nicht so aus. Dann war es doch Schwarzer Hautkrebs. Ich fragte die Ärztin; »Wie geht es nun weiter Frau Doktor?«, »Ich kann sie ins ambulante Operationszentrum überweisen, oder ich mache es selbst gleich hier!«
Das wäre auch eine Abwechslung für sie, ich stimmte sofort zu.
Nach der Betäubung fing sie an zu schneiden, gemerkt habe ich nichts, danach nähte sie die Stelle mit paar Stichen zu. Ob mein Hausarzt die Fäden ziehen kann, er macht es nicht, ich müsste zum Chirurgen gehen. Sie bot mir allerdings an, in 12 Tagen am 2. April zu ihr zu kommen, zur Auswertung und zum Fäden ziehen. Das Angebot nahm ich natürlich an, bedachte aber nicht, dass ich eine Überweisung für das neue Quartal brauche. Nun bin ich gespannt was mich bei der Auswertung erwartet, hoffentlich nicht wieder das Übliche – Krebs. Das mit der Überweisung bakam ich natürlich in den Griff.
Am Nachmittag hatte ich Krankengymnastik, die Ärztin gab mir Duschpflaster mit, damit sich die Wunde nicht infiziert. Ich hatte allerdings ein Problem, wie bekomme ich das Pflaster, aufgrund meiner Bewegungseinschränkung, auf dem Rücken aufgeklebt. Irgendwie bzw. irgendwo habe ich es hingelebt.
Da ich am nächsten Tag einen Termin bei meiner Neurologin hatte, wollte ich sie bitten sich das Pflaster und auch die Wunde anzusehen.
Ich wurde nicht nur von ihr, sondern auch von ihren Dackel freundlich begrüßt. Als ich ihr erzählte, dass sie mir in der Hautklinik wieder etwas rausgeschnitten haben, war sie entsetzt. Schaute sich die Sache an, entfernte das alte Duschpflaster und besah sich die Wunde. Sie war der Meinung, es ist alles in Ordnung. Nebenbei bemerkt, der Blutdruck mit 130/80 mmHg war es auch wieder. Am Nachmittag in meiner Wohnung, sah der bestimmt wieder ganz anders aus.
Was war passiert, ich freue mich eigentlich über die Mails, aber über solche von einem Rechtsanwaltsbüro mit dem Hinweis über eine Urheberrechtsverletzung nicht. Nun hat es mich damit auch noch getroffen, scheinbar lasse ich nichts aus im Leben.
Es stimmt auch, ich habe auf meiner Webseite zwei Sätze aus einer Biographie genutzt, die urheberrechtlich geschütztist. So verbissen habe ich das damals nicht gesehen, ich bin mir auch gar nicht sicher, ob ich das gelesen habe. Nun will ich aber auch kein zweiter Gutenberg werden, ich gebe es sofort zu.
Ich habe also keine Chance und werde die Unterlassungsverpflichtungserklärung abschicken und die mir angebotene Pauschale bezahlen. Viel Geld, aber Dummheit bzw. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, das ist doch bekannt.
Die Reise nach Hamburg im August habe ich schon storniert und was mit London im September wird, weiß ich noch nicht genau. Den Flug habe ich noch nicht gebucht und das Hotel kann ich bis kurz vorher ebenfalls stornieren.
Nach Schottland und Liverpool fliege ich auf alle Fälle, vielleicht sind es die letzten Reisen, Gesundheit und Geld, viellicht muss ich auch ein neues Reiseziel ansteuern. Ich weiß es noch nicht genau!
Also eine Woche mit so vielen Ereignissen, gab es bei mir noch nie, am Wochenende konnte ich über vieles nachdenken. Mein SMS Aufkommen ist jedenfalls in den letzten drei Wochen enorm angestiegen, meine Englischkenntnisse entwickeln sich prächtig. Eigentlich habe ich es mir immer gewünscht so eine Konversation in der englischen Sprache zu haben, ich rede, schreibe und lese die Sprache.
Die Krankengymnastik habe ich erfolgreich abgeschlossen, am letzten Tag sind es dann mit dem Crosstrainer, zweimal 15 Minuten, mit einer Belastung von 110 Kilowatt, gehen schon einige Kalorien verloren. Es achtet auf die Zeit die man dort verbringt keiner so genau. Im April ist Pause und in Mai geht es wieder weiter, ich bin mit meinem Gewicht sehr zufrieden. Ich hoffe nur nicht, dass es wieder etwas mit einer Krankheit zu tun hat. Blöd ist allerdings, dass man oftmals neue Sachen zum Anziehen braucht, das wird auch teuer. Ich muss versuchen mein Wunschgewicht von 75 Kg zu erreichen und zu halten. Noch sind es 5 Kg die es abzuarbeiten gilt.
Anfang April soll es nach Auritz zur Mutter gehen, zum ersten Arbeitseinsatz. Davor musste ich noch zum Fäden ziehen in das Hauttumorzentrum der Charité, gleichzeitig sollte die Auswertung erfolgen. Der Termin war am 2. April, kaum möglich dazu eine aktuelle Überweisung zu bekommen, bei meinem Doktor schon.
Da ich keinen Punkttermin hatte war ich gegen 9.30 Uhr dort, man muss ja zwei verschiedenen Anmeldungen durchlaufen. Die junge Frau war überrascht, dass ich einen Überweisungsschein hatte, vermutlich wäre es auch ohne gegangen. Weil ich von der Zuzahlung befreit bin.
Im Hauttumorzentrum musste ich bei der Anmeldung ungewöhnlich lange waren, ich weiß nicht, was die jungen Frauen da betriebsintern zu besprechen hatten. Nach 10 Minuten trat eine weitere Mitarbeiterin ein und fragte mich nach meinen Problem; »Ich will die Fäden gezogen haben und möchte erfahren, was die Biopsie ergeben hat!«
Sie rief die Ärztin an, das Ergebnis ist noch nicht da, sie will mich morgen anrufen. Morgen bin ich schon unterwegs nach Bautzen, also musste ich meine Handynummer dalassen. Das Ziehen der Fäden war kein Problem, nur war ich etwas ärgerlich, dass der Befund noch nicht da war.
Auf dem Rückweg wollte ich mir bei meiner Onkologin im Sana – Klinikum einen Termin holen. Im letzten Jahr hat sie mir gesagt, dass ich im Mai noch einmal vorbeikommen soll. Damals war mir nicht klar warum, denn ich gehe immer im Herbst zu ihr.
Als ich am Tresen mein Anlieger vorbrachte, wurde mir gesagt, es gibt keine Termin, erst im Juni wieder. Ich war überrascht und fragte noch einmal nach, die Schwester schaute nun in den PC und sagte zu mir; »Herr Ullmann, ich frage die Ärztin!« Das war mir unangenehm, ich weiß, dass sie diese Störungen überhaupt nicht gern hat. Es wäre kein Problem, als die Schwester wieder heraus kam, sagte sie zu mir; »Frau Doktor hat gesagt ich soll hier bleiben!« Ohne Termin und eine Überweisung hatte ich auch nicht bei mir. Das wär alles kein Problem, ich kann sie nachreichen. Einige Patienten saßen im Wartezimmer, ich werde beim Anblick der Leute immer wieder an meine erste Zeit in der Onkologie erinnert. So ähnlich muss ich wohl damals auch ausgesehen haben.
Nach einer Weile musste ich zur Blutabnahme, danach rief mich die Frau Doktor auf. Wir begrüßten uns herzlich und ich brachte meine Verwunderung zum Ausdruck. »Ich höre hier im Klinikum auf!« Ich war geschockt, wir kennen uns nun schon seit fast 12 Jahren und jetzt das. Sie sagte im beruhigenden zu mir, aber ich mache eine neue Praxis auf in Bohnsdorf, sie können gern zu mir kommen. Da gab es überhaupt nichts zu überlegen, natürlich mache ich das. Danach gab es noch etwas Smalltalk, mir wurde nun auch klar, warum sie mich im Mai noch einmal sehen wollte. Der Termin war nämlich schon im letzten Jahr bekannt. Allen sagt sie das nicht, die Verabschiedung endet immer mit einer herzlichen Umarmung. Mir und ich glaube auch ihr geht das ziemlich nah. Wer kann schon von sich behaupten, dass er von seiner Onkologin umarmt wird. Darauf bin ich schon etwas Stolz.
Am nächsten Tag bin ich nach Bautzen zur Mutter gefahren, in der Hoffnung, dass ich ein Anruf von der Hautklink bekomme. Man hat mich tatsächlich über das ganze Osterfest im unklaren gelassen. Erst als ich wieder in Berlin war, kam nach drei Wochen die Entwarnung.
Ostern in Bautzen war mit Arbeit verbunden, trotz des nicht immer angenehmen Wetters. Es gab ein gemeinsames Abendessen mit dem größten Teil meiner Familie, die ausgewählte Lokalität hat mir nicht gefallen. Mein Neffe hat mich am Sonnabend mit Osterschießen genommen, man fühlt sich in die Jugend zurückversetzt.
Doppelkopf wurde natürlich auch gespielt, das darf ja nicht fehlen.
Mir war wichtig, dass Mutter sich entscheidet, was in diesem Jahr im Haus zu machen ist. Denn zum 85. Geburtstag im nächsten Jahr wollen wir (ich) noch einiges verschönern. Jetzt wo ich kein Auto mehr habe, ist eine ordentliche Planung besonders wichtig. Ich denke die Aktion wird im August starten.
Am Karfreitag habe ich den Zaun gestrichen und mir eventuell was weggeholt.
Als ich am Dienstag wieder zuhause war, bekam ich eine Nierenkolik und musste den Notarzt rufen. Vor vielen, vielen Jahren hat mich einmal so ein Nierenstein mehrere Wochen gequält. In Bautzen hatte ich schon ein eigenartiges Gefühl und musste oft auf die Toilette.
Nun war schon zum zweiten Mal so ein Arzt bei mir, die sind an ›Freundlichkeit‹ nicht zu überbieten, ich denke es ist ihr Job. Er hätte mich am liebsten ins Krankenhaus eingewiesen. Nachdem er mir eine Spritze gegeben hatte und er mir zur Nacht noch eine Schmertablette dagelassen hat, bin ich eigentlich ganz gut zurechtgekommen.
Am Mittwoch ging es mir eigentlich ganz gut, aber das Gefühl in der Blase war noch da. Da ich noch paar entzündungshemmende Tablette gegen mein Morbus Bechterew hatte, nahm ich am Morgen und am Abend eine. Aber ich merkte schon es geht nicht weh, also meldete ich mich beim Hausarzt für den nächsten Tag an.
Bei der Urinkontrolle fand man Blut, mir wurde schon ganz anders zu mute. Mein Doktor war sich nicht sicher, was es ist, er vermutet einen Harnwegsinfekt, wollte aber ausschließen, dass ich Nierensteine habe. Ich sollte zur Ultraschalluntersuchung zum Urologen gehen. Na das hat mir gerade noch gefehlt, bekomme ich denn niemals Ruhe.
Er verschrieb mir ein Antibiotika und gab mir eine Überweisung für den Urologen mit. In einer Woche will er mich mit Mittelstrahlurin wiedersehen.
Meine Gedanken waren, komme ich beim Urologen überhaupt dran, denn mein nächster Termin ist erst im Juni.
Ja, ich kam dran, der Ultraschall ergab keine Anhaltspunkte für Nierensteine, zur Sicherheit schickte er mich noch zum Röntgen, auch hier konnte er keine Steine feststellen. Auch er verschrieb mir ein Antibiotikum, als ich ihn fragte, welches ich nehmen soll, sagte er; »Nimm mal lieber meins!« Auch er will mich in 14 Tagen noch einmal sehen.
Wenn man denkt, die Medikamente gibt es in jeder Apotheke, Fehlanzeige, erst in der dritten Apotheke hatte ich Erfolg. Ich habe sofort eine Tablette genommen, die Tabletten vom Hausarzt habe ich mir auch geben lassen. Man weiß ja nie!
Jetzt hoffe ich, dass ich die Geschichte in den Griff bekomme. Am nächsten Tag habe ich das meiner Diabetologin berichtet, auch die späte Information der Hautklinik. Was ich für ein Verhältnis zu ihr habe sagt mein Blutdruck deutlich 100 / 65 mmHg, so bekomme ich den nicht einmal bei meinem Hausarzt hin.
Sie hat mir gesagt, wenn das Ergebnis der Biopsie so lange dauert, ist das ein Zeichen, dass alles Ok ist. Jede Gewebeprobe wird im Schnelldurchgang gesichtet, die wenig auffälligen werden ganz hinten wieder eingereiht. So war es wohl mit meiner, so habe ich das auch noch nicht gesehen. Schade, dass die Ärztin Ende des Jahres aufhört, ein wirklicher Verlust für mich. Eventuell wird die ganze Praxis geschlossen, bei meinem Hausarzt habe ich schon vorgesprochen, er nimmt mich auf. Was kann der mir auch abschlagen.
Nun wollte ich mich am Wochenende etwas auskurieren, gern habe ich aber den Besuch bei der Familie meines Ex – Schwagers angenommen.
Es ist ja im engeren Kreis bekannt, dass ich einige Programme für den PC habe, die man sich privat gar nicht leisten kann. Der Sohn musste sich einen neuen Laptop kaufen, als selbständiger braucht man da paar nutzbringende Programme. Ich war am Sonntag zum Mittag eingeladen, wurde abgeholt und auch wieder nach Hause gebracht. Erst habe ich mich dagegen gewährt, als ich merkte, ich habe keine Chance, nahm ich das Angebot an. Die gemeinsame Fahradtour im Spreewald, die eigentlich schon im letzten Jahr geplant war, nahm nun auch für Ende April Gestalt an. Dieses Mal hängt es von meiner gesundheitlichen Verfassung ab.
Ich freue mich, dass es die Familie gibt, sie halten zu mir und ich helfe natürlich gern.
Ich dachte die Tabletten helfen schneller, meine Probleme mit der Blase, habe ich noch nicht überwunden, auch nach 14 Tagen nicht. Der Urologe machte schon ein nachdenkliches Gesicht und wusste sich keinen Rat. Im Urin war immer noch Blut und Eiweiß, beides nicht gut. Nun soll die Niere geröntgt werden, dazu ist es notwendig, dass ich ein Kontrastmittel gespritzt bekomme. Das sollte kein Problem sein, nicht zum ersten Mal wird mir das verabreicht.
Zum Glück gibt es in der Poliklinik eine Röntgenabteilung, die das macht. Mit der Überweisung bin ich anschließend zur Anmeldung gegangen, den Termin habe ich für den 8. Mai bekommen. Für das Röntgen sind die aktuellen Schilddrüsenwerte erforderlich. Ich bin sofort wieder zum Urologen und habe mir eine Überweisung für das Labor geben lassen, was sich auch in der Poliklinik befindet. Nun heißt es wieder warten, nach dem Röntgen gehe ich wieder zum Urologen.
Ich versuche das Problem zu verdrängen, denn ich wollte die Radtour mitmachen und auch das Hexenbrennen in Auritz bei Mutter nicht versäumen.
Jetzt habe ich mich geärgert, dass ich mir die Termine für die Krankengymnastik schon geholt habe, ich hoffe ich kann sie auch einhalten. Ob es mir so viel Spaß macht, wie bisher werde ich sehen.
Am Freitag machte ich mich auf den Weg nach Vetschau, wo mich mein Ex - Schwager abholen wollte. Die Familie mach einige Tage Urlaub in Burg. Heute bin ich ohne Gepäck mit dem Zug gefahren und benutzte den Alexanderplatz als Abfahrtsort. Es war gut möglich, kein Ersatzverkehr, mit der S 9 bis zur Frankfurter Allee und dann weiter mit der U – Bahn. Wie immer war ich viel zu zeitig auf dem Bahnhof.
Der Zug war relativ voll, aber ich fand einen Platz. Mit 10 Minuten Verspätung kam ich in Vetschau an. Mein Ex – Schwager wartete schon auf mich, dann ging es mit dem Auto nach Burg zur Fahrradscheune, wo meine Ex – Schwägerin und ihre Tochter auf uns warteten.
Für 9 Euro und 10 Euro Kaution habe ich mir ein Fahrrad ausgeliehen, den Preis finde ich ok, nach einer kleinen Proberunde zur Einstellung von Sattel und Lenker konnte es losgehen. Meine Mitradfahrer waren recht vorsichtig, was meine Belastbarkeit betrifft. Es waren nur 10 Kilometer geplant, es sind aber 37 geworden. Mir hat das richtigen Spaß gemacht, unterwegs haben wir mehrmals gehalten und ein Picknick gemacht. Für mich haben sie ein eigenes Lunchpaket fertiggemacht, ich war also versorgt. Ich glaube wir hatten den ersten richtigen heißen Tag in diesem Jahr erwischt, vorsorglich habe ich mir eine Mütze mitgenommen. Die Strecke ging von Burg nach Lübbenau und natürlich auch wieder zurück, es war flach, aber einige Schwierigkeiten gab es doch. Einige Brücken über die Fließe waren nur mit gegenseitiger Hilfe passierbar. Die für die Fahrräder angebrachten Planken, waren so steil, dass es eben nur zu zweit ging. Interessant war für mich, die Fließe ohne Eis zu sehen, vor paar Monaten bin ich noch unter den Brücken auf dem Eis durchgelaufen.


Fahrradtour Spreewald 2012

Es war ein wirklich schöner Tag für mich und ich hatte am nächsten Tag kein Muskelkater.
Die Heimfahrt gestaltete sich etwas stressig, ich hatte am Bahnhof in Vetschau wenig Zeit, dann stand ich auch noch auf dem falschen Bahnsteig und der Zug war voll. Nach einem entspannten Bad war der Stress aber schnell vergessen.
Am Sonntag bin ich einen Teil der Strecke schon wieder gefahren, nach Bautzen. Nachdem ich den Bahnhof Alexanderplatz erreicht hatte, es gab nämlich wieder einmal Pendelverkehr, dachte ich wer wird denn heute am Sonntag schon verreisen.
Falsch gedacht der Zug war voll und auch der ODEG Zug von Cottbus nach Görlitz, von Görlitz nach Bautzen fuhr niemand. In Bautzen wurde ich abgeholt, endlich einmal. Da der Zug in Cottbus mit 10 Minuten Verspätung ankam, dachte ich das ich den Anschlusszug nicht bekommen werde, aber der hat gewartet. Endlich kann ich mal etwas positives über die Bahn berichten.
Der Sonntag war genauso warm wie die letzten beiden Tage, es war mir schon klar was passieret, Doppelkopf war angesagt.
Zum Glück hatten sie endlich meine Mutter überredet, dass sie sich einen neuen Sonnenschirm schenken lässt. Den konnten wir heute gut gebrauchen. Mein Loserdasein wurde am heutigen Tag beendet, ich gewann mein Solo, mit einem Blatt, was sich noch nie hatte.
Den Abend verbrachte ich mit Mutter auf der Terrasse, man weiß ja nie wie lange es noch schön sein wird.
Das traditionelle Hexenbrennen findet immer am 30. April eines Jahres statt. In der berühmten Walpurgisnacht werden auf den Bergen und Hügel der Oberlausitz zahlreiche Feuer zum Brennen gebracht. Schon Tage vorher werden diese strengstens bewacht, dass kein Rumtreiber es wagen kann sie vorher abrennen zu lassen.


Hexenbrennen Auritz 2012

Früher sollte die reinigende Wirkung des Feuers die Geister des Winters vertreiben, und auch heute begrüßt man damit gern den nahenden Frühling.
Ich kenne das genau noch so, auch wir haben den Haufen in Auritz bewacht, denn es war eine Schande für jedes Dorf wenn der Haufen vorher abgebrannt wurde.
In Mutters Garten geht es etwas kleiner zu, aber nicht weniger gemütlich. Am Vormittag habe ich mit meinem Neffen noch paar Äste abgesägt und alles zu einem Haufen zusammengetragen. Meine Schwester hat einen alten Mantel gespendet, so dass ich sogar einen Hexe basteln konnte. Zum Ausstopfen war aber nur frischer Rasenschnitt da, das wurde uns bald zu Verhängnis, weil das Feuer am Anfang nicht richtig brennen wollte.
Da das Wetter mitspielte konnte auch gegrillt werden und wir konnte lange draußen sitzen.
Seit 57 Jahren hat meine Schwester am 1. Mai Geburtstag, deshalb bin ich auch hauptsächlich runtergefahren, weil sie auch jedes Jahr zu meinem Geburtstag kommt, es war nur eine kleine Feier mit Kaffeetrinken.
Noch einmal konnte ich den Abend mit Mutter auf der Terrasse verbringen und am nächsten Tag musste ich wieder nach Berlin.
Donnerstag war der erste Termin bei der Krankengymnastik, wenn man einen Monat nichts gemacht, bereitet der Crosstrainer schon Probleme, da reichen 2 x 10 Minuten zu. Den nächsten Termin muss ich wegen dem Nierenröntgen verschieben.
Am Sonntag bin ich nun schon zum zweiten Mal zum Flughafen Schönefeld gefahren um dieselbe Lady abzuholen, es wird doch wohl nicht zur Tradition werden. Jedenfalls waren es wieder paar schöne Stunden gewesen. Ja der nächte Termin steht auch schon fest. Bis vor einpaar Monaten war mein Leben noch ganz normal, aber jetzt hat sich einiges verändert. Dabei meine ich nicht nur das Lernen der englischen Sprache!!


Rita Berlin Mai 2012

Nach der Abreise hatte ich den Termin zum Nierenröntgen, ich schaffte es aber bequem und musste gar nicht lange warten, bis ich an der Reihe war. Ich habe nicht vermutet, was es für ein Problem gibt, wegen dem Kontrastmittel. Bei der CT, die fast jedes Jahr mache, gibt es auch keine Probleme. Der Ärztin waren die Schilddrüsenwerte nicht stabil genug. Sie wollte wissen, ob ich aktuelle Unterlagen mit habe, nur die vor einer Woche gemachte Laboruntersuchung. Über die Operation Schilddrüsenoperation hatte ich nicht dabei. Wo die gemacht wurde und wer darüber Auskunft geben kann. Im Sana Klinikum wurde sie gemacht und meine Onkologin kann eventuell etwas darüber sagen. Sie meinte, dass das hier kein Krankenhaus ist, das wusste ich selbst und sie müsste sich informieren. Kurze Zeit später kam sie zurück und meinte wir machen die Untersuchung.
Es war dann wie bei jeder Untersuchung mit Kontrastmittel, nur dass ich nicht durch die Röhre musste, wie bei der CT, sondern Röntgenbilder gemacht wurden. Mit der CD bin ich anschließend zum Urologen, vor dem Röntgen habe ich noch einmal den Urin untersuchen lassen.
Er war zufrieden, kein Blut mehr im Urin und auf den Bilder waren bis ›ganz unten‹ wie er sagte keine Steine zu sehen, es wäre alles glatt. Er meinte, das Gefühl des vermehrten Wasserlassens könnte noch von der Entzündung kommen, manchmal dauert es eben länger. Also ging ich zufrieden nachhause. Deshalb wird die Krankengymnastik weitergemacht.
 Es gibt Tage im Leben, da denke ich, warum passiert mir das. So geschehen in der Woche vor Pfingsten, am Mittwoch. Ich habe mir einen den Windows Verschlüsselungstrojaner eingefangen. Ich weiß eigentlich, dass man keine Dateianhänge öffnet. Hier handelte es sich um eine Premiumanmeldung bei einem Dating Portal. Es stand auch einen beträchtlich Summe im Schreiben. Die angehängte Datei war einen Word – Datei, sie ließ sich aber nicht öffnen. Damit war die Sache für mich erledigt. Als ich am selben Tag den PC, nach dem Herunterfahren, wieder starten wollte kam die ominöse Meldung über den Windows Verschlüsselungstrojaner. Der Rechner blieb jedes mal bei der Meldung stehen. Im Text stand, dass der PC durch Zahlung von 100 Euro wieder freigeschaltet werden könnte. Ich hatte darüber schon einmal etwas gelesen und mir war in Erinnerung, dass es sehr schwer ist, den Virus zu entfernen.
Da ich einausgesprochene ›Backup – Muffel‹ bin lief es mir ganz heiß über den Rücken, Schweißperlen bildeten sich auf der Stirn.
Zum Glück habe ich noch das Netbook und konnte mich im Internet Sachkundig machen, die Chancen standen wirklich schlecht. Entweder ich verstand die Vorgehensweise nicht oder es gab keine wirkliche Lösung. Kaspersky wurde angegeben, ich wollte es versuchen. Vor der CD den Rechner gestartet und dann dauerte es 8 Stunden bis die Prüfung durch war. Der Trojaner war aber immer noch da, um 4.00 Uhr bin ich ins Bett, vollkommen fertig.
10.00 Uhr war der Termin für die Krankengymnastik, eigentlich wollte ich den absagen, aber es kam anders. Ich konnte sowieso nicht richtig schlafen, also bin ich um 8:00 Uhr wieder aufgestanden und habe mich wieder an den Rechner gesetzt. Mit einer Notfall CD kam ich bis zum Betriebssystem, die Trojaner Meldung erschien nicht, auch nach wiederholten starten des Rechners.
Ein Lichtstrahl am Horizont, natürlich war mir schon klar, dass ich Windows neu installieren muss, das macht zwar viel Arbeit, ist aber die sicherste Variante.
Ich bin zur Krankengymnastik gegangen, am Nachmittag und den nächsten Tag habe ich den Rechner wieder ordnungsgemäß eingerichtet. Allerdings hat nicht alles so funktioniert, wie ich mir das dachte, die Worddateien die nicht in Ordnern waren hatten nur noch kryptische Zeichen, die ich vorsichtshalber sofort gelöscht habe. Der Schaden war aber nicht so groß.
Am Sonnabend bekam ich schon wieder zwei ähnliche E – Mail zugesandt, na ja einmal blöd bedeutet ja nicht immer blöd. Ich war froh, dass es so abgelaufen ist.
Am Sonntag fand der Karneval der Kulturen in Kreuzberg statt, den habe ich mir bei sehr schönem Wetter angesehen. Natürlich bin ich nicht bis zum Ende des Umzuges geblieben. Ich hatte den Eindruck, dass es von Jahr zu Jahr mehr Menschen werden.


Karneval der Kulturen 2012

Dienstag nach Pfingsten hatte ich meine letzte Krankengymnastik, da wird es dann schon ziemlich anstrengend. Neben den Übungen an den Gräten habe ich beim sechsten Mal ingesamt 30 Minuten am Crosstrainer, bei einer Wattzahl von 110, zugebracht. Da kommen dann schon fast 200 kcal zusammen.
Zuvor musste ich noch zum Grundsicherungsamt, meine Krankenversicherung hat den Beitrag erhöht. Ich weiß auch nicht wie die das machen, obwohl ich keinen Euro mehr bekomme. Der Mitarbeiter in der Erstberatung war sehr freundlich, was nicht immer vorkommt. Einige Tage später hatte ich schon den geänderten Bescheid im Briefkasten.
Ich nutzte die Gelegenheit ebefalls, um meiner Betreuerin von der Krebshilfe, einen kurzen Besuch abzustatten. Wir kennen uns nun schon fast zwei Jahre und haben ein sehr vertrautes Verhältnis zueinander aufgebaut. Sie freut sich immer wenn ich, auch ohne Probleme, bei ihr vorbeischaue.
Jetzt ist zwei Monate Pause und im August geht es weiter.
Zum Ausruhen war aber keine Zeit, am Nachmittag hatte ich einen Termin zu einer Studie in Kreuzberg. Es ging um das Fahren am Fahrsimulator und einer anschließenden Befragung. Dafür sollte ich 25 Euro Aufwandsentschädigung erhalten, kann man machen dachte ich mir. Ich bin bei mehreren solchen Firmen angemeldet, hin und wieder ruft mach dann jemand an.
Ich war gespannt wie das mit dem Fahrsimulator funktioniert, ich bin doch zwei Jahr kein Auto mehr gefahren. Das habe ich natürlich bei der telefonischen Anmeldung nicht gesagt, ich musste dort sagen ob ich Automatik oder Schaltung fahre, mein Taxi hatte Automatik. Das Fahren im Simulator war schon etwas eigenartig, bevor ich losfahren durfte, bekam ich eine Spezialbrille angepasst. Die Brille registriert die Augenbewegung, während der Fahrt, um was es genau ging wurde mir nicht gesagt.
Ich sollte das machen, was das Navi sagt. Da kaum Betrieb auf der Straße herrschte, fing es mir langsam an einzuleuchten um was es geht. An der Straße befanden sich mehrere Werbeaufsteller, ich konzentrierte mich etwas darauf.
Nach 15 Minuten war die Fahrt zu ende und ich musste am PC einen Frageborgen ausfüllen. Ja es ging um die Werbung und um die Konzentration. Alle Aussteller hatte ich gar nicht gesehen, das dauerte wiederum 15 Minuten. Danach bekam ich meinen Verrechnungsscheck.
Am nächsten Tag bin ich nach Bautzen gefahren, weil mein Neffe heiraten wollte, nur Stress. Der Zug von Berlin hatte Verspätung, sodass ich den Anschluss in Cottbus nicht erreichte, eine Stunden auf diesem Provinzbahnhof ist eine Katastrophe. Zum Glück wurde ich in Bautzen mit dem Auto abgeholt.
Eine kurze Nacht habe ich bei Mutter verbracht und dann ging es am nächsten Tag um 6.30 Uhr nach Dresden, wo die Hochzeit um 9.00 Uhr stattfand.
Es war ein schwüler Tag, die Hochzeit war sehr schön und auch das Ambiente stimmte. Ich bin am geleichen Tag wieder nach Berlin gefahren. Zum Glück gab es ein Ehepaar, was mich bis zum Hauptbahnhof in Dresden mitgenommen hat.
Schon in den letzten Tage gab es einige Unstimmigkeiten mit meiner neuen Bekanntschaft. Es ist eben doch nicht so einfach sich auf Englisch zwischen Basel, Rotterdam und Berlin, per SMS zu verständigen. Mir war es eigentlich von Anfang an klar, dass es wenn, nur eine freundschaftliche Beziehung wird. Was will ich auch mit einer Frau die 35 Jahre alt ist. Wir leben in verschiedenen Kulturen, die Lebensauffassungen sind unterschiedlich.
Manchmal denke ich drüber nach, den Kontakt abzubrechen, dann tut es mir wieder leid, ich kann auch nicht wirklich einschätzen, wie die junge Frau das sieht. Manchmal denke ich, sicherlich kommt sie gar nicht mehr zu mir, dann kommt die SMS, sie kommt. Wie gesagt seit drei Monaten, lebe ich ein ganz anderes Leben. Was gar nicht so einfach zu bewältigen ist.
Bevor meine Bekannte eintraf musste ich zu meinem Rheumatologen, das geht immer sehr schnell, alles muss ich ihn auch nicht erzählen. Es geht mir mit dem Enbrel wirklich gut, mehr muss er nicht wissen, in 4 bis 5 Monaten will er mich wiedersehen. Rezepte, Verordnungen und Laborscheine hole ich mir zwischendurch in der Anmeldung, langsam kennen die Damen mich und es gibt keine Probleme. Ein Problem wollte ich von Doktor noch geklärt haben. Da ich mich jede Woche einmal mit Enbrel spritzen muss, wollte ich wissen, wie ich das im Urlaub in Schottland machen soll. Die Spritze wollte ich nicht im Flieger mitnehmen und vor Ort hätte ich einen Kühlschrank gebraucht. Die Verlängerung um paar Tage spielt keine Rolle, sagte er zu mir und verschrieb mir ein entzündungshemmenden Medikament.
Der anstehende Besuch muss mich wohl doch etwas durcheinandergebracht haben, denn ich habe mein Notizkalender in der Anmeldung der Rheumatologie liegen gelassen. Den bekam ich nach zwei Tagen zugeschickt, ich habe es gar nicht gemerkt, kann ja einmal passieren.
Sie kam nun schon zum dritten Mal und ich hoffe ein letztes Mal von Basel. Sie kam mit viel Gepäck, da im Vorfeld einiges schief gelaufen ist. Deshalb gab es auch etwas Streit, aber ich kann mich nicht um alles kümmern.
Sonst bin ich nicht bereit Geld für ein Taxi auszugeben, aber heute machte ich eine Ausnahme. Ich wusste genau, wie die Taxifahrer reagieren, wenn sie eine solche kurze Strecke fahren müssen. Ich musste sogar laut werden, die Weltstadt eben.


Rita Berlin Jumi 2012Rita Berlin Juni 2012Rita Berlin Juni 2012Rita Berlin Juni 2012

Ich wusste schon von ihr, dass sie in Rotterdam ihren Traum verwirklichen will, die Eröffnung eines Salon für Haarverlängerungen. Ich hoffe für sie, dass es aufgeht.
In den paar Tagen bei mir waren zwei Hauptprobleme zu lösen, sie wollte mit mir shoppen gehen, dabei hatte sie wohl auch einen Hintergedanken. Wir suchten ein Outfit für ihren neuen Job, was ich bisher bei ihr gesehen habe, taugte eher für eine Bar.
Bei ZARA wurde sie fündig, ein Teil habe ich ihr gekauft, der Gutmensch kann eben nicht nein sagen. Jetzt steht ihrer Zukunft nichts mehr im Wege.
Sie weiß auch, dass sie mir einiges zu verdanken hat. Wenn nun jemand denkt es geht nur um Sex in unserer Beziehung, der täuscht sich gewaltig, darum geht es zwar auch, aber es geht um mehr.
Sehr interessant ist wenn die junge Frau kocht, meist ist es Reis und Huhn in allen Varianten und Zutaten, dazu gibt es trockenen Rotwein, den wir beide gern trinken. Das Essen, was sie kocht reicht eigentlich für ein komplettes Fußballteam, mit aller Mühe fand ich beim ersten Besuch einen entsprechend großen Topf. Mir bleibt dann nichts anderes übrig, als den Rest einzufrosten, aber es gibt schlimmeres.
Es ist schon sehr schwierig jemanden die Arbeit mit dem PC beizubringen, der Deutsch spricht und wenig Ahnung hat. Das Ganze auf Englisch gestaltet sich nahezu unmöglich. Trotzdem macht sie Fortschritte, ein E – Mail Account, Facebook und Skype sind eingerichtet. Für mich eine Herausforderung, ich hätte niemals gedacht, einmal in eine solche Situation zu kommen.
Auf dem Flughafen Berlin Schönefeld wird es Dank der Nichteröffnung des neuen Airports immer voller. Ich war mir sicher, wir haben genug Zeit um den Flieger nach Amsterdam zu erreichen. Ich habe ein Taxi vorbestellt, aber zum Zeitpunkt war es nicht da. Meine Bekannte wurde schon langsam nervös. Deshalb habe ich noch einmal bei der Zentrale angerufen, nach paar Minuten wurde mir gesagt, der Fahrer findet die Hausnummer nicht. Ich erklärte der Zentrale, wo er entlang fahren muss, na prima. Kurze Zeit später stand er vor dem Haus. Erklärungen halfen mir da auch nicht weiter.
Wenn man aber die lange Schlange vor der Sicherheitskontrolle sieht, wird einem schon etwas mulmig zu mute.
Ich buche ja immer Speedy Boarding, deshalb gab es am Check – In Schalter keine Wartezeit, ok das Aufgabegepäck hatte 2 KG Übergewicht. Die nette Dame am Schalter akzeptierte das, dank meiner Überzeugungskraft.
Das nächste Problem war, die zwei weiteren Gepäckstücke beim Check – In, die Tasche und den Laptop. Ich war mir gar nicht sicher, ob die Tasche nicht zu groß ist als Handgepäck, deshalb habe ich die und auch den Laptop behalten.
Zur Beruhigung brachte ich sie anschließend an der langen Schlange vorbei, direkt zur Sicherheitskontrolle. Keiner hat auch nur nein Wort gesagt, mit einem zärtlichen Kuss musste ich mich dort leider von ihr verabschieden.
Wir kennen uns jetzt ca. 100 Tage und schreiben uns am Tag je zwei SMS, das sind dann pro Person 200, soviele SMS habe ich mein ganzes Leben noch nicht geschreiben und alle auf Englisch.
Ich hatte am späten Nachmittag noch einen Termin bei meinem Urologen, u.a. zur Auswertung des PSA – Test. Mir ging es eigentlich den ganzen Tag ziemlich gut, ich meine was mein Darm betrifft, schon auf dem S – Bahnhof Schönefeld hatte ich dass Gefühl, eine Toilette wäre jetzt nicht schlecht. Die S – Bahn fuhr direkt an meiner Wohnung vorbei, aber ich hatte kein Zeit auszusteigen. Am S – Bahnhof Schöneweide musste ich umsteigen, vielleicht reicht die Zeit um die Bahnhofstoilette zu nutzen. Sie war schon vor meiner Darmkrebsoperation ein Zufluchtsort in letzter Minute. Heute war keine Pächterin zu sehen, aber die Toiletten sind verschlossen, dass sind dann solche Situationen, wo man sich wünscht lieber nicht geboren zu sein. Es waren zwar nur 5 Minuten bis sie auftauchte, aber für mich war es eine Ewigkeit. Sie verriet mir schließlich ein Geheimnis und zeigte mir die Toilette, die immer auf ist, sozusagen die Notfalltoilette.
Ich bekam sogar noch die S – Bahn und war vielleicht 5 Minuten später in der Praxis, heute waren gleich zwei Doktoren da. Der neue Doktor wurde als Urlaubsvertretung eingewiesen.
Die Auswertung war äußerst positiv für mich, kein Blut und kein Eiweis im Urin, PSA – Test zeigte keine Abnormalitäten. Mit dem Ultraschall waren die Doktoren ebenfalls zufrieden, keine Stauung in der Niere und die Blase ist leer. Vermutlich ist der Stein unbemerkt abgegangen. Nun wollte der Doktor noch den Tasttest der Prostata machen, bevor er anfing sagte ich ihm: »Herr Doktor vor einer halben Stunde hatte ich noch eine Durchfall – Attacke, ich weiß nicht ob es schon wieder alles Ok ist!« Beide riss es vor lachen von den Stühlen, er ging etwas vorsichtiger zu werke. Das Ergebnis war für mich ebenfalls positiv, keine Vergrößerung und irgendein Kanal ist sehr glatt, was das auch immer bedeuten soll. Ich verließ die Praxis sehr zufrieden, meinem Schottlandurlaub stand nichts mehr im Wege.
Damit ich nicht immer mit meiner großen Digitalen Spiegelreflexkamera von Minolta verreisen muss, habe ich mir einen Kompaktkamera von Canon gekauft, das Teil heißt PowerShot SX260 HS. Da ich vorher schon einen Digitale Kamera von Canon hatte, bzw. immer noch habe, sind einige Funktionen ähnlich, trotzdem wollte ich die Kamera vorher ausprobieren. Das 248 Seiten umfassende Handbuch im PDF – Format wollte ich nicht unbedingt ausdrucken. Da sind auch spezielle Sachen dabei, die ich jetzt nicht unbedingt brauche.
Ich beschloss am Samstag zur Fanmeile in den Hyundai Fan Park zu gehen. Es ist die Fanmeile am Brandenburger Tor in Berlin, sie wurde um 13.00 Uhr offiziell eröffnet. Eine sehr intensive Sicherheitskontrolle schreckte mich schon ab, der nächste negative Eindruck war, es gab nur Bier vom Sponsor Carlsberg. Gerade das Bier, was mir nicht schmeckt, es war wesentlich weniger los als zur WM 2006. Ich hatte ja auch nicht die Absicht den Abend hier zu verbringen.
Während der Übertragung des Spiels Niederlande – Dänemark füllte sich die Meile Zusehens, ich hatte meine Bilder gemacht und verließ die Meile. Die Massen die noch zur Meile strömten, machten mir Angst, zum Schluss müssen es wohl 400.000 bis 500.000 Fans gewesen sein. Ich glaube aber, die Hälfte davon ist nur zum extensiven Trinken gekommen.
Ich war von der Kamera etwas enttäuscht, nicht von den Bildern, die habe ich noch gar nicht betrachtet. Die Akku Haltbarkeit war mir zu kurz, deshalb habe ich mir auch noch einen Zweitakku zugelegt, nichts ist schlimmer, wenn plötzlich der Akku leer ist. Früher waren es die vollen Speicherkarten, die genervt haben, das stellt nun kein Problem mehr dar. Mit den Bildern war ich sehr zufrieden, werde aber die Zusatzfunktionen wie GPS oder Fotobuch jetzt nicht nutzen. Etwas schwerer wie die Ixus ist sie auch, aber natürlich leichter als die Minolta.
Am Wochenende habe ich die Feinplanung für Schottland gemacht, es wird wieder ziemlich anspruchsvoll.
Es gab für mich am Sonntag eine sehr schöne Sendung auf Arte, eine der seltenen Stunden, wo ich den Fernseher brauche. ›Adele – Live at the Royal Albert Hall‹, ich habe die Frau zum ersten Mal gesehen, klar kenne ich ihre Lieder. Sie ist wirklich ein Klangwunder und sehr sensibel wie ich feststellen konnte.
Als sie ihren Song ›Someone Like You‹ sang und die Hall mitgesungen hat kamen ihr die Tränen, glaubt man bei einer solchen Lady gar nicht. Zur Reisevorbereitung gehört wir immer der Reiseproviant, also Bouletten und Spiegeleischnitten, für die ersten Tage.
Die Reise geht vom 14. Juni bis 26. Juni und das Motto ist ›Castles, Island and Festivals‹. Ich habe eine Hoffnung, dass die komischen gestreiften dreifarbigen Fahnen, wenn ich wiederkomme verschwunden sind.


Scotland 2012

Ich bin mit vielen schönen Eindrücken wohlbehalten wieder in Berlin gelandet. Bei den 130 gelaufenen Kilometern erkennt man, dass es ein Aktivurlaub war, denn nur vom Bier und Whisky kommen die Kilometer nicht zusammen.
Leider waren die Fahnen noch nicht verschwunden, aber ich brauchte nur noch zwei Tage aushalten, dann waren sie weg oder auf Halbmast.
Ich habe nicht allzu viel Zeit, paar wichtige Arzttermine stehen an und in drei Wochen geht es schon wieder nach Liverpool.
Etwas brannte mir schon seit längerer Zeit ›unter den Nägeln‹ , meine Wohnung hatte wieder einmal eine Verschönerung notwendig. Die letzte Renovierung war vor sieben Jahren, deshalb beschloss ich die Sache. Das Bad hatte ich erst im letzten Jahr renoviert, jetzt war die Wohnstuben und die Schlafstube dran. Farbe hatte ich von meiner Schwester bekommen, die bei ihr übrig geblieben war. Die war allerdings etwas in Richtung beige abgetönt, ich brauchte mir nur für die Decke weiße Farbe zu kaufen.
Für mich ist es nicht so einfach, aufgrund des Morbus Bechterew, kann ich meinen Kopf ganz schlecht nach oben richten. Dazu kommt noch, dass ich des Wohnzimmer nicht ausräumen kann. Es ist schon beschwerlich, aber man freut sich wenn die Arbeit getan ist, bei dem schwülen Wetter hat es sowieso keinen Spaß gemacht.
Wenn ich jetzt wieder 7 Jahre warte bin ich 70, da wird garantiert nicht mehr renoviert. Ich kann mich also ganz entspannt zurücklehnen, weiß aber dass ich bei Mutter die Wohnstube auch renovieren muss. Im August ist das geplant, mit Mutters Ansichten wird es bestimmt kein entspanntes arbeiten. Da sie nächstes Jahr 85 Jahre alt wird, mache ich ihr die Freude, ich denke auch hier werde ich nicht mehr vorrichten brauchen.
Die Arzttermine (Neurologie und Diabetologie), verliefen entspannt, Probleme gab es keine, zusätzlich war ich noch beim Zahnarzt, der auch nichts feststellen konnte. Ich habe aber meinen Stempel in das Bonusheft bekommen, die Frage stellt sich mir immer wieder, wieso ich früher nicht regelmäßig zum Zahnarzt gegangen bin. Er wird mir im Herbst bei einem Zahn eine Krone machen. Ich dachte es ist viel teuerer, kostet ca. 50 Euro, die kann ich verkraften.
Auf Grund der Arzttermine habe ich mit der Renovierung der beiden Räume fast eine Woche zugebracht.
Meine Onkologin aus der Poliklinik im Sana – Klinikum hat dort aufgehört und hat ihre Praxis nun im Krankenhaus Hedwigshöhe in Grünau. Eigentlich nicht weit von mir, aber umständlicher zu erreichen, ich wollte mir für den September einen Termin holen und dabei den Weg testen. Vom S – Bahnhof Grünau sind es ca. 15 Minuten Fußweg, wobei das letzte Stück ziemlich steil bergan geht. Man kann auch mit dem Bus zum Krankenhaus fahren.
Es hat eine Weile gedauert bist ich die Praxis gefunden habe, leider war die Ärztin noch nicht arbeitsfähig, sie ist noch beim Umzug. Eine Terminvergabe war auch nicht möglich, die nette Schwester gab mir die Telefonnummer, ich soll anrufen. Ich kenne sie ja alle, als ich Grüße an die Ärztin bestellte, sagte die Schwester zu mir; »Herr Ullmann gehen sie doch zur Frau Doktor, sie freut sich bestimmt!«
So war es auch, wieder wurde ich herzlich umarmt, so eine Ärztin findet man nur einmal im Leben.
In diese Tagen jährt sich zum zwölften Mal die Darmkrebsoperation im Sana – Klinikum, seit dieser Zeit bin ich schon bei der Onkologin in Behandlung.
Vor zwölf Jahren hätte ich nicht geglaubt, dass es weitergeht, aber es ging irgendwie, das meiste habe ich alleine geschafft, aber ich hatte auch Hilfe durch meine Familie. Es gab auch viele ander Menschen, die mir über die ersten Schritte hinweggeholfen haben, so eben auch meine Onkologin, die mir die Angst vor der Chemo – und Strahlentherapie genommen hat.
Im Hauttumorzentrum der Charité erlebte ich wieder einmal eine Überraschung, ich wusste, dass ich einen neue Ärztin bekomme. Mal sehen, was mich erwartet. Ihre Begrüßung war schon nicht sehr freundlich; »Guten Tag, setzten sie sich!« Eigentlich wäre ich hier falsch, ich müsste zur Melanomsprechstunden gehen und warum habe ich keinen niedergelassenen Arzt. Ich war sofort negativ geladen, aber ließ mir nichts anmerken. Ich versuchte ihr meine Situation zu erklären, meine besonderen Umstände und ich sagte ihr auch, dass ich schon seit zwei Jahren hier bin. Da ich keine aktinische Keratose mehr habe bin ich hier falsch, ich fragte sie, ob sie meine Akte gelesen hat, die Antwort war zwar »Ja« aber ich glaube nicht daran.
Die Untersuchung die sie vornahm, war allerdings sehr gründlich. Festgestellt hat sie nichts, nur einige rote Flecken auf dem Oberkörper, dagegen verschrieb sie mir eine kortisonhaltige Salbe und für die Kopfhaut ein spezielles Shampoo (Ket med), das ich allerdings selber bezahlen musste. Ich halte eigentlich von den teueren Mittel nicht viel.
Immer wieder versuchte sie mir zu erklären, dass ich falsch bin, erst als ich ihr sagte, dass dies mit dem Leiter der Hautklinik so abgesprochen ist, wurde sie einsichtig. Ich bekam einen Termin in drei Monaten und muss vorher noch zur Lymphknoten Sonografie gehen. Ich hoffe beim nächsten Termin hat sie ihre Einsicht nicht wieder vergessen, mal sehen wie sich das Verhältnis weiterentwickelt. Ich kann ja auch nicht immer Glück haben mit den Ärzten.
Da ich nun nur noch den Termin bei meinem Hausarzt hatte, konnte ich mich entspannt auf die Tage in Liverpool vorbereiten. Meine Unternehmungen werde ich vor allem vom Wetter abhängig machen müssen. Ich freue mich jedenfalls darauf, egal wie das Wetter wird.
Wieder zurück mit vielen Eindrücken und einem fast katastrophalen ›Ausrutscher‹ , dafür konnte ich mit dem Wetter relativ zufrieden sein.
Die Reise stand unter dem Titel; »Walking in the footsteps of the Beatles in Liverpool City Centre and William Shakespeare’s Twelfth Night Open Air Theatre in Chester«

Liverpool 2012

Ich muss mich wohl verhört haben, als der Pilot etwas von 21 Grad in Berlin sagte. Es waren 10 Grad mehr, also war auch hier der Sommer eingekehrt.
Ich hatte gerade einmal eine Woche Zeit mich zu erholen, dann sollte es weiter nach Bautzen gehen um Mutters Wohnung zu renovieren.
Durch den Newsletter Gratis in Berlin; erfuhr ich, dass im Görlitzer Park eine Theateraufführung stattfindet. Das Spiel mit dem (Un)Möglichen Shakespeare im Park Berlin Utopia™ – Where All Is True. Am Freitag sollte die Premiere sein, das Wetter war schön, aber viel zu schwül, trotzdem wollte ich mir das ansehen. Der Görlitzer Park zählt nicht gerade zu meinen Favoriten in Berlin. Ich habe es nicht bereut, sie waren alle da; Queen Katharine, King Henry VIII., Sir Thomas More, Cardinal Wolsey und Anne Boleyn. Das Stück war teilweise in Englisch. Ich habe es nicht bereut dort gewesen zu sein und ich habe gestaunt, wie viele Leute sich dafür interessiert haben. Alles was sich im Park befand wurde in die Handlung einbezogen, selbst die grillenden Ausländern, denen vor staunen der Mund offen blieb. Die Handlung zog sich fast durch den ganzen Görlitzer Park.

Shakespeare im Park 2012

Als ich mir ein Bier leisten wollte, dachte ich schmerzlich an die Pubs in Liverpool oder Glasgow. Überall nur ausländische Lokalitäten, wo man sich nicht am Tresen ein Bier holen konnte. Freitag Abend herrschte natürlich auch reger Betrieb um das Schlesische Tor.
Ein Bier bekam ich dann doch noch am Bahnhof Schöneweide.
Rechtzeitig war ich zur Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in meiner Wohnung. Leider gibt es mit meinen Fernsehgerät ein Problem, bei schwülen Wetter so wie an dem Tag, dauert es fast eine Stunde bis ich ein stabiles Bild habe, sonst nicht ganz so lange. Ich glaube da wird wohl bald ein neues Gerät fällig.
Ich fand die Eröffnungsfeier sehr gut gemacht, natürlich habe ich mir auch die Entscheidungen angesehen, die mich interessiert haben angesehen, aber auf Eurosport.
Einen wichtigen Termin hatte ich noch zu überstehen bevor es zur Mutter geht.
Montag Nachmittag, eine gemütliche Straßenbahnfahrt von der Frankfurter Allee bis zum Virchow Klinikum. Man kann noch viel Altes entdecken, aber auch viel Neues, wenn ich Zeit habe nehme ich die Bahn gern.
Ich habe es schon bei der Blutabnahme gemerkt, die Anmeldung ist mit einer Person vollkommen überlastet. Wenn man nicht über eine halbe Stunde vor dem Termin da ist, hat man keine Chance pünktlich zu sein, so auch heute.
Die Ärztin schwirrte schon mehrfach an mir vorbei, aber als ich im Wartebereich saß kam ich bald dran, zum Unmut eines etwas jüngeren Ehepaars. Die werden sich nun wundern, wieso es bei mir so lange dauert.
Meine Ärztin, eine sehr nette Ausländerin, hatte wieder einmal Probleme mit meinen Schilddrüsenwerten. Eigentlich müssten die, bei meiner Dosis von 100 mg Novothyral wesentlich höher liegen und sich nicht am unteren Normbereich befinden.
Sie hat es mir schon mehrfach gesagt, die Vermutung liegt nahe, dass etwas mit der Hirnanhangdrüse nicht stimmt, eben auch bis hin zum Tumor im Kopf. Das was ja wieder ein Schlag ins Gesicht. Bevor sie aber zu weiteren Maßnahmen greift, gibt es eine Möglichkeit die Feststellung zu Erhärten.
14 Tage lang keine Tabletten einnehmen und dann die Werte kontrollieren, ok ich willigte ein, aber nicht vor dem Arbeitseinsatz bei meiner Mutter. Das war für die kein Problem, wie vereinbarten die Termine und sie meinte zu mir wenn es mir schlecht geht soll ich anrufen. Danach ging sie mit mir zur Schwester und in die Anmeldung, giftig Blick erntend ging ich am wartenden Ehepaar vorbei. Der Termin bei ihr dauerte 45 Minuten, sie ist eben sehr gewissenhaft und will, dass ich das auch verstehe. Wieder so eine Ärztin zu der ich großes Vertrauen haben, am Anfang war das gar nicht so.
Jetzt stand der Fahrt nach Auritz nichts mehr im Wege, 10 Tage waren geplant, es stand doch noch etwas im Wege. In Liverpool war mir ein Stück vom Zahn abgebrochen, was ich sofort nach der Rückkehr beim Zahnarzt reparieren lassen habe. Am Mittwoch Abend brach es mir wieder ab, ich organisierte über meine Mutter einen Termin bei ihrer Zahnärztin. War die Arbeitsleistung meines Zahnarztes etwa nicht korrekt?
Der Donnerstag war wieder so einer der wenigen heißen Tage dieses Jahr, ich bin schon einen Zug eher gefahren, vom Alexanderplatz, weil auf der Strecke nach Königs Wusterhausen Schienenersatzverkehr war. Na ja die S – Bahn eben.
Ich kam deshalb bei Mutter schon eine Bus eher an, sie hatte gerade geschlafen und machte mir auch sonst keinen guten Eindruck. War die Renovierung oder war sie krank, die Luft machte ihr wieder einmal Schwierigkeiten. Sie beachtet nicht, dass sie an Gewicht zunimmt und sich wieder Wasser ansammelt. Ich denke manchmal liegt es auch an den Ärzten, der eine setzt die Tablette ab und der andere verschreibt sie wieder.
Auch das ist ein Grund, warum ich nicht nach Auritz, nach der Krebsoperation gezogen bin, solche Ärzte wir hier finde ich dort nicht.
Meine Familie wundert sich sowieso, wie ich meine gesundheitlichen Probleme im Griff habe.
Sie hatte einen Termin bei ihrer Zahnärztin organisiert, deshalb bin ich kurz vor 15.00 Uhr mit den Fahrrad noch einmal in Richtung Bautzen gefahren. Die Hitze hatte ich umsonst, die Behandlung war kurz und ich dachte qualitativ gut, leider war das Teil am nächsten Tag wieder rausgefallen.
Am Abend gab es dann die erste Gartenbesichtigung, natürlich wartete auch hier auf mich Arbeit, mit dem Rasenmäher konnte ich mich noch am selben Abend anfreunden. Mutter gab mir aber, wie immer, einen genaue Einweisung, ich lasse es über mich ergehen.
Es war so warm, dass wir noch bis spät am Abend auf ihrer Terrasse sitzen konnten und den Plan für die Renovierung konkretisieren konnten. Am Freitag musste alles eingekauft werden, dazu brauchte ich meine Schwester mit dem Auto. Es ging relativ schnell, bei Mutter ihrer Entscheidungsfreudigkeit ein wahres Wunder.
Ich hatte am Vormittag schon angefangen, die Küche auszuräumen, ganz behutsam, damit Mutter so wenig wie möglich Stress hat. Den Rest, einschließlich Ofen, habe ich am Nachmittag mit meiner Schwester ausgeräumt.
Damit war der Freitag auch gelaufen, bei der Hitze eine nicht so angenehme Arbeit.
Am Sonnabend sollte tapeziert werden, kühn wir ich war wollte ich die Decke in der Küche alleine bekleben. Es gelang mir nicht, hatte ich hier etwas verlernt, früher gab es doch auch keine Probleme. Oder lag es am Leim, ich weiß es nicht. Als meine Schwester eintraf, war ich vollkommen durchgeschwitzt und genervt.
Gemeinsam mit ihr habe ich dann die Decke so recht und schlecht hinbekommen, aber beim Streichen löste sich die Tapete schnell wieder ab. So habe ich mir die Arbeit eigentlich nicht vorgestellt, dazu kam noch die fast unerträgliche Hitze. Schließlich habe ich sie nur mit weißer Farbe gestrichen, später werde ich sie wohl mit Platten bekleben. Das Tapezieren der Küche ging wesentlich besser voran, in so einer engen  Küche macht das Arbeiten überhaupt keine Freude, wir waren am späten Nachmittag soweit, dass sie wieder eingeräumt werden konnte. Die Anschlüsse an der Spüle sind nicht wirklich mein Fachgebiet, aber ich habe sie hinbekommen, besser als die Decke.
Mutter hat in ihrer Wohnung zusätzlich zur Nachtspeicherheizung einen Ofen. Der Schornstein hatte mächtig gelitten, Wasserschäden an der Decke und den Wänden, der Schornstein ist jetzt repariert, deshalb musste auch hier dringend etwas gemacht werden. Die erste Tapetenbahn habe ich noch am Abend geklebt und dann war Schluss für mich, das kühle Bier tat nach der Arbeit wirklich gut.
Sonntag sollte der Rest tapeziert werden, dazu musste der Ofen entfernt werden. Heute waren beide Schwestern zum Arbeitseinsatz gekommen, trotzdem dauerte die Arbeit bis zum späten Nachmittag, wieder bei entsprechende Wärme.
Am Montag war arbeitsfrei, ich musste noch einmal zum Zahnarzt gehen, auch das Teil hielt nicht allzu lange, jetzt ist die Alternative, eine Krone aufzusetzen.
Wenn der Tag so zerrissen ist, sollte man besser gar nichts anfangen. Nach dem vielen Stress, tat Mutter und mir gut, mal zu entspannen.
Dienstag war wieder so eine komplizierte Arbeit dran, die Decke musste gestrichen werden und einige Nähte neu zusammengeklebt werden, ich habe es hinbekommen. Da ich auf Grund des Bechterew nicht wirklich nach oben gucken kann, muss ich immer auf die Leiter und von dort kann ich auch nur kleine Flächen streichen. Wir haben fast nichts ausgeräumt, was das Streichen nicht gerade einfacher macht.       
Ich hatte mir vorgenommen den Jägerzaun bei Mutter noch zu streichen, soweit wie die Farbe reicht, ein Stück blieb übrig. Ich hatte den Eindruck reißen tut sich um diese Arbeit niemand. Mir ist es aber wichtig, denn ich habe schon mehrfach Riegel und Latten erneuert. Vor dem Bau eines neuen Maschendrahtzauns fürchte ich mich aber etwas.
Die nächsten drei Tage waren stressfrei, Geburtstag meiner Schwester und am Wochenende habe ich mich freiwillig zum Doppelkopf gemeldet, was die drei Frauen erfreute.
Dafür sind wir am Sonntag zum Mittagessen nach Tschechien gefahren. Das war es dann am Montag bin ich zurück nach Berlin gefahren, in Dresden traf ich mich für eine Stunde mit meiner Schulfreundin. Es aber nur eine Freundschaft, mehr kann daraus nicht werden.
In der Woche sollte ich aufhören, die Schilddrüsenhormon Tabletten zu nehmen, ich kann ich keine Nebenwirkungen feststellen.
Vielleicht bin ich etwas unruhiger geworden, aber das kann auch andere Ursachen haben, neue Bekanntschaften verlaufen nicht immer problemlos.
In dieser Woche hatte ich auch den verschusselten Termin bei meiner HNO – Ärztin nachzuholen. Es gab keine Probleme, so eine angenehme Ärztin kann man suchen. Ich musste ihr dieses Mal ein Kompliment machen, die wird mir doch nicht auch um den Hals fallen, wie meine Onkologin. Das tat sie nicht, aber riesig gefreut hat sie sich.
So langsam begann die große Hitzewelle und ich hatte keine große Lust etwas zu unternehmen.
Mein nerviger Obermieter ist übrigens ausgezogen, dafür mach jetzt die Handwerker Lärm.
Es ist ja nicht so, dass es mir langweilig wird in meiner Wohnung, einige Verschönerungen an den Türrahmen waren nach der Renovierung noch übrig geblieben. Meine Website und jetzt natürlich kommt verstärkt Facebook dazu. Hier kann ich endlich meine Bilder präsentieren und mich mit meinen Freunden unterhalten, dazu ist es nun auch noch notwenig, etwas Spanisch zu lernen.
Jetzt gibt es bis Ende August keine Termine, am letzten Tag des Monats will mich meine Endokrinologien anrufen und mir mitteilen, wie es weiter geht. Zuvor mus ich nach Abschluss der Aktion noch einmal zur Blutabnahme, wenn es nicht mehr so heiß ist werde ich meinen Zahnarzt aufsuchen.
In diesem Jahr sind wahrscheinlich keine Reisen mehr geplant, deshalb habe ich mir wieder einmal ein Buch gekauft. ›Wölfe‹ von Hilary Mantel, England im Jahr 1520: Das Land befindet sich im Umbruch, und Thomas Cromwell will es nach seinen Wünschen formen. Die Mittel dieses politischen Genies sind Bestechung, Einschüchterung und Charme. Und er weiß genau, dass der Mensch des Menschen Wolf ist. Wenn man sich in der Zeit Heinrich das VIII. etwas auskennt, machte es Sinn das Buch zu lesen. Die Schreibstil ist allerdings sehr gewöhnungsbedürftig.
Alle Hauptakteure dieser Zeit sind natürlich in die Handlung eingebunden.
Meine Medikamente gingen zu Ende, der nächste Termin bei den Rheumatologen ist erst im Oktober, eine neue Verordnung für die Krankengymnastik brauche ich auch. Ich fuhr in die Charité und dachte nicht an Probleme, heute wollte ich den Zug von Schönefeld ausprobieren. Das ist eine echte Alternative, solange die U – Bahn nicht durchfährt, wie ich feststellen konnte. Die U – Bahn fährt zur Zeit nicht durch bis zum Bahnhof Friedrichstraße, wie lange das so ist weiß ich gar nicht, vielleicht wird die Kanzler U – Bahn einmal fertig, man weiß es nicht so genau. Möglich, dass das Geld auch für die ’Invest - Ruine Flughafen BBI‹ gebraucht.
Eigentlich wollte ich bis zum Hauptbahnhof fahren, da es schon ziemlich heiß war, bin ich doch am Bahnhof Friedrichstraße ausgestiegen. Nach langer Wartezeit kam endlich der Bus.
Nach dem ich meine Akte aus der Anmeldung geholt hatte bin ich in die Rheumatologie gegangen. Vor der dortigen Anmeldung standen viele Patienten an, ich weiß manchmal ist das so und dann dauert es ewig bis man dran kommt. Nur eine Mitarbeiterin fertigte die Leute ab, die andere musste Infusionen anlegen, das hatte ich ja noch nie erlebt.
Hier vor der Anmeldung gibt es kaum frische Luft. Ich denke es dauerte mindestens 40 Minuten bis ich an der Reihe war.
Die Mitarbeiterin ließ sich von den wartenden nicht beirren, sie fertigte mich freundlich ab, ich glaube es daueret auch 15 Minuten, weil es einige Probleme gab, die ich so nicht gesehen habe.
Es gibt eben immer wieder etwas neues zu beachten, neu ist auf alle Fälle, dass die Schwestern in der Anmeldung die Infusionen legen müssten. Die Schwestern der Tagesklinik machen es nicht mehr, sicherlich wurde das nun voneinander getrennt.
Ich brachte meine Wünsche vor Medikamente und Verordnung, sie fragte mich, ob ich Blutwerte bei mir habe, hatte ich natürlich nicht dabei. War mir aber auch nicht bekannt, dass ich die brauche. Sie konsultierte den Doktor, der stimmte zu, dass ich das Enbrel bekomme. Das nächste Mal weiß ich es nun.
Nun kam die Verordnung für die Krankengymnastik an die Reihe, sie darf mir keine mehr ausstellen, Verbot von der Leiterin, weil die Krankenkassen sich beschwert haben. Das Budget wurde um eine Vielzahl überzogen, wer soll den sonst solche Verordnungen ausstellen. Manche Sachen sind mir einfach nicht begreiflich, aber sie stellte mir eine aus.
Zukünftig geht das aber nicht mehr, ich muss mich in der Physikalischen Medizin anmelden, dort werde ich den Doktor vorgestellt, der dann weiter entscheidet, was will ich machen.
Die Ambulanz befindet sich auch hier im Hause, ich bin anschließend sofort zur Anmeldung und brachte mein Anliegen vor. Einen Termin bekam ich im November, was nicht weiter tragisch ist für mich, jetzt habe ich die Verordnung und die nächste hole ich mir vom Hausarzt.
Anschließend bin ich in das Ambulante Rehazentrum nach Adlershof gefahren und habe mir die ersten 4 Termine geholt. Nachdem sich das Problem mit der Schilddrüse hoffentlich geklärt hat, geht es wieder los, das tut auch Not, denn ein Kilogramm habe ich zugenommen.
Am Sonnabendnachmittag habe ich mich in die City begeben, ich wollte mir wieder einmal ansehen, was es neues gibt. Es war ein relative heißer Tag und Berlin überschwemmt von Touristen. Ich habe schon den Eindruck es werden immer mehr, ich wollte einige Fotos für Facebook machen, aber es ist gar nicht so einfach vernünftige Bilder zu machen, ohne Baustelleneinrichtungen.


Kunsthaus Tacheles 2012

Ich bin noch einmal bis zum Kunsthaus Tacheles in die Oranienburger Straße gefahren, nicht zum ersten Mal. Es bietet sich ein Bild der Traurigkeit und irgendwelche Ausländer haben sich hier mit ihrem ›Schrott‹ den sie verkaufen, festgesetzt. Es hat mit dem wirklichen Kunsthaus eigentlich nichts mehr zu tun, auf den Innenhof kann man gar nicht mehr gehen. Die Polizei steht auch mit einem Mannschaftswagen davor. Es gibt nun am 1. September noch eine Kundgebung, bevor die endgültige Räumung am 4. September erfolgen soll. Man kann zum Tacheles stehen wie man will, aber es geht auch hier um das Prinzip, ob die Touristen wissen um was hier geht, mag ich teilweise bezweifeln.
Weiter auf der Friedrichstraße, die natürlich besonders durch den Bau der Kanzler U – Bahn geplagt ist, hier habe ich in der Alt – Berliner Kneipe einen Zwischenstopp eingelegt. Zwei Schultheiß Pilsener taten bei der Hitze gut.
Die Straße Unter den Linden kann man eigentlich bis zur Schlossbrücke vergessen, keine Motive, überall Baustellen.
Berlin bereitet sich auf die 775 Jahrfeier vor, ein neues Highlight ist die Open – Air – Ausstellung auf dem Schlossplatz ›Mach dir ´nen Plan von Berlin‹, eher etwas für die Berliner. Ich habe mir mal angesehen, wo ich schon überall in Berlin gewohnt habe und das sind mittlerweile schon 9 Stationen.


Schlossplatz 2012

Vom Schlossplatz führte mich meine Tour weiter in das Nikolaiviertel, was zu DDR – Zeiten zu den angesagtestens Attraktionen gehörte. Nach der Wende führte es eher ein Nischendasein, kaum Touristen, heute jedoch war es ganz anders. Man hatte, ebenfalls anlässlich der 775. Jahresfeier, eine Veranstaltung mit Musik und Markttreiben ins Leben gerufen. Ich glaube so viele Menschen hat es hier vor 25 Jahren das letzte Mal gegeben. Mich hat es gefreut, anschließend bin ich in meine Wohnung gefahren.
Der Tag war aber noch nicht zu Enden, nach dem Abendbrot bin ich noch einmal losgefahren, die ›Lange Nacht der Museen‹ und das ›Wasserballett mit Lasershow‹ auf der Spree hatte ich noch im Plan. Obwohl meine Welt ist es nicht gerade, nachts durch Berlin zu ziehen, denn wenn man am nächsten Tag hört, was so alles passiert ist, graut einem davor.
Ich bin noch einmal bis zum Lustgarten gegangen und von dort aus zum Alexanderplatz. Es fiel mir auf, dass es gerade um den Neptunbrunnen herum sehr dreckig ist, nicht gerade ein Aushängeschild für Berlin. Die Bänke sind hauptsächlich von irgendwelchen lichtscheuen Elementen bevölkert. Weiter ging es mit der S – Bahn bis zur Warschauer Straße, hier sieht es auch nicht viel besser aus. Manches ist eben in Berlin sehr gewöhnungsbedürftig.
Gegenüber von der O2 – World sollte das Event stattfinden, genau wusste ich es aber nicht. Vielleicht hätte ich auf der Oberbaumbrücke stehen bleiben sollen, bereut habe ich es trotzdem nicht. Wenn noch paar mehr Schiffe zu Händels Wassermusik Ballett gemacht hätten wäre es vielleicht noch eindrucksvoller gewesen. Berlin ist ja auch nicht Hamburg.
Bis zum S – Bahnhof Warschauer Straße wollte ich nicht zurück laufen, also bin ich bis zum Ostbahnhof gelaufen. Ein ganz schön langer Weg, dort erwartete mich die erste Überraschung, wegen eines Feuerwehreinsatz am S – Bahnhof Warschauer Straße fuhren keine S – Bahne in Richtung Ostkreuz. Ich musste bis zum Alexanderplatz zurückfahren und von dort mit der U – Bahn bis zur Herrmannstraße.
Die U – Bahn zur Herrmannstraße war brechend voll und die heiße Luft stand, zum Glück bekam ich einen Sitzplatz.
Nach 10 Minuten kam die Bahn nach Königs Wusterhausen, also musste ich noch einmal umsteigen, die S 45 fiel aus. In Baumschulenweg befand sich bei der Einfahrt meiner Bahn die S 9 noch am gegenüberliegenden Bahnsteig. Als ich ausstieg für sie los, 20 Minuten Wartezeit. Das ist Berlin, die Weltstadt, und das ist dass was mich so ankotzt, ich glaube, man wird das wohl nie in den Griff bekommen.
Am Sonntag hatte ich Zeit zum Relaxen, mir war auch nicht wirklich wohl, drei Tage musste ich noch durchhalten, ohne Schilddrüsen Medikamente.
Als ich in der nächsten Woche zum Zahnarzt kam und ihm die Problematik mit dem Zahn schilderte konnte er es gar nicht begreifen. Seine Feststellung war, letzter Versuch, dann muss eine Krone gemacht werden. Bis jetzt hält die Füllung noch.
Mittwoch war ich zur Blutabnahme im Virchow – Klinikum, ich fühlte mich nicht wirklich gut, aber ab Morgen nehme ich die Tabletten wieder ein. Es wäre ja auch komisch, wenn ich 14 Tage keine Tabletten einnehme und es würde mir gehen wie immer.
Anschließend bin ich zum Schlossstraßencenter gefahren, wo es seit geraumer Zeit, einen Primaket gibt. Ich kaufe dort in Großbritannien oft ein, mal sehen wir es in Deutschland ist. Ich denke er wird wohl zum Shopping Favoriten werden, demnächst soll am Alexanderplatz auch einer eröffnen. Besonders Socken und Unterwäsche werde ich dort kaufen, denn von den Socken, die ich mir in Liverpool gekauft habe bin ich begeistert.
Meine Endokrinologie vom Virchow Klinikum wollte mich am Freitag anrufen und mir sagen, wie es weiter geht, ihr Anruf kam aber schon Stunden nach der Blutabnahme.
Sie war einigermaßen aufgeregt, ich muss unbedingt heute Abend schon mit den Tabletten wieder beginnen. Die Schilddrüsenwerte habe sich dramatisch verändert, ich habe nun eine ausgeprägte Unterfunktion.
Damit hat sich aber bestätigt, dass es keine Probleme mit der Hirnanhangdrüse gibt, das wäre nun für immer geklärt und sie wird mich nie mehr daraufhin ansprechen. Jetzt hoffe ich, dass ich mich wieder in den Griff bekomme. Die Gewichtszunahme liegt auch daran sagte sie mir.
Sie hat sich also wirklich Sorgen um mich gemacht.
Ich hatte in den vergangenen Tagen Zeit, das Buch Wölfe auszulesen, reichlich 700 Seiten, lange hat es nicht gedauert, aber so richtig begeistert hat mich das Buch nicht. Es endet dort wo Thomas More hingerichtet wird, der König hat immer noch keinen Sohn und ist noch mit Anne Boleyn verheiratet. Mir wird Thomas Cromwell als zu gutmütig dargestellt. Normalerweise müsste es ein zweites Buch geben, mal sehen.
Eigentlich hatte ich gedacht, dass meine Reisetätigkeit für dieses Jahr beendet ist, da kam die Mail von der Colourair. Im Oktober findet die Pilotenreise statt und ohne mich wäre es keine richtige Reise, meint mein Chef. Es geht im Rahmen einer ›Minikreuzfahrt (Kiel – Oslo – Kiel)‹ nach Norwegen. Es ist nicht ganz billig, aber ich werde daran teilnehmen.
Mittlerweile habe ich auch den ersten Termin bei der Krankengymnastik absolviert, ich merkte schon, dass ich in dieser Richtung drei Monate nicht aktiv war, aber es macht wieder Spaß.
Im September habe ich mir viele Arzttermine eingeplant und die Krankengymnastik geht auch weiter, mittlerweile kennt man mich hier auch schon.
Aber es gab auch andere Events, die ich besuchen wollte. An erster Stelle stand der Cöpenicker Whisky Herbst. Es ist jetzt schon der 13. Whiskyherbst, alle habe ich nicht besucht, aber wenn ich in Berlin war, bin ich hingegangen. Jetzt habe ich auch einen Glashalter, da sieht man doch professioneller aus. Ich koste die verschiedensten Sorten, vor allem aus den Gegenden die ich schon besucht habe, zu den stattfindenden Tastings gehe ich nicht, dazu bin ich zu wenig Whiskyexperte. Ich bin meistens schon relativ zeitig dort, weil es am Abend sehr voll wird, es wird auch der letzte Whiskyherbst in der Freiheit sein, wie ich hörte.
Am Sonnabend war ich zu einer Veranstaltung die auf Facebook gepostet wurde. Die Humboldt Box auf dem Schlossplatz sollte im Mittelpunkt stehen. Es sollte eine spektakuläre Lightshow stattfinden, die in beeindruckenden Bildern, unter dem Motto ›The Future by Airbus – Smarter Skies‹, die Zukunft des Fliegens im Jahr 2050 und darüber hinaus vorgestellt. Die Lightshow ist die erste ihrer Art an der Humboldt - Box und wird im 15-Minuten-Takt gezeigt.


Airbus 2012

Vielleicht sieht das ganz interessant aus, also habe ich mich am Abend auf den Weg gemacht, eigentlich ist es nicht meine Zeit. Bis zum Alexanderplatz bin ich mit S – und U – Bahn gefahren, vom dort bis zum Schlossplatz gelaufen. Es fing langsam an zu dunkeln, ich konnte noch einige Fotos machen und war erstaunt, dass man jetzt sogar zum Gauklerfest, was neben den Schlossplatz 3 Euro Eintritt bezahlen muss. Früher war das nicht so, ich bin nicht hineingegangen.
Ja die Show, dauert ca. 5 Minuten, ich habe es mir etwas spektakulärer vorgestellt. Man kann es sich ansehen, man muss es aber nicht.
Meine PHOTOGÄPHIN hat wieder einmal zu einer Vernissage geladen, dieses Mal nach Neustrelitz in die Hafengalerie. Warum sollte ich am Sonntag dort nicht hinfahren, wenn ich mir es einrichten kann gehe ich immer zu ihren Ausstellungen.
Mit dem Zug ca. 1 ½ Stunden, wieder einmal war ich erstaunt, wie voll die Züge sind. Da der Zug am Südkreuz eingesetzt wird, war es kein Problem für mich einen Sitzplatz zu finden. Die Strecke bietet überhaupt nicht und wird heute bis nächstes Jahr im April, wegen Bauarbeiten zum letzten Mal durchgängig befahren.
Nach der Ankunft in Neustrelitz musste ich mich erste einmal orientieren. Ich war mir nicht sicher, ob ich hier schon einmal war, natürlich hat sich auch alles verändert. Da die Veranstaltung in der Hafengalerie stattfindet musste es auch einen Hafen geben und einen dazugehörigen See. Der Zirker See war in ca. 15 Minuten erreicht, ich bin erst in die falsche Richtung gelaufen, aber das war kein Problem, denn Zeit hatte ich genug. Die Ausstellung begann um 14.00 Uhr, so konnte ich mir die Gegend in Ruhe betrachten. Viele Gasstätten befanden sich um die Hafenmeisterei, auch einige sehr nette Häuser, die Wohnungen hier machten aber eher einen teueren Eindruck. In einem Restaurant leistete ich mir einen Eiskaffee.
Von meiner Photogräphin wurde ich herzlich begrüßt, ebenfalls anwesend war eine Symbolschmuckdesignerin. Das Motto der Ausstellung war Blaue Stunde, Faszination, wenn das letzte Licht des Tages die Landschaft in ein Blau taucht, die Stille sich mit Nacht vermischt und die Sehnsucht nach dem Morgen weckt. Die Symbiose aus Licht, Zeit und Ort in Farbe oder Schwarz-Weiß, ob pure Natur oder darin abgebildete Personen, sind immer wieder Hauptthema von meiner PHOTOGRÄPHIN.


Neustrelitz 2012

Vom Wasser, geheimnisvollen Orten, spirituellen Landschaften magisch angezogen, vergisst Sie nie ihre heimliche Leidenschaft, den Stil der 20 Jahre. In ihren Fotos tauchen überraschend Personen auf, die wie Zeitreisende wirken und mit der Umgebung verschmelzen.
Oftmals stellte sich mich anderen Besuchern vor und meinte, ich wäre ihr treuster Besucher, da hat sie nicht ganz unrecht, denn ich gehe nun schon seit 8 Jahren zu ihren Ausstellungen. Natürlich kann ich keine Bilder kaufen, die sind zu teuer für mich, das weiß sie auch, aber ich bekomme Ideen für meine Fotos.
Ich kam auch mit der Schmuckkünstlerin ins Gespräch, sehr interessant, was sie aus Silber macht, alles Handarbeit, alles Unikate. Es hat etwas mit Laubsägearbeiten zu tun, nur filigraner.
Eine nette Begegnung gab es mit einer jungen Frau, sie sprach mich an und fragte; »Kennen wir uns nicht?« Ich war mir nicht sicher, ich konnte sie nicht einordnen. Erst als sie zu mir sagte; »Wir haben doch zusammen zwei Stunden im Strandkorb gesessen!« Nun dämmerte es mir, es war ebenfalls bei einer Vernissage in Berlin, damals hatten wir eine sehr angenehme, angeregte Unterhaltung, übrigens eine sehr nette junge Frau.
Ich wollte mit dem Zug 16:00 Uhr zurück nach Berlin fahren, deshalb habe ich mich kurz nach drei Uhr verabschiedet. Langsam bin ich zurück zum Bahnhof gelaufen, einen anderen Weg, der mir kürzer erschien und durch die Fußgängerzone ging. Sie machte ebenfalls einen sauberen Eindruck. Leute traf ich heute am Sonntag nicht.
Der Zug kommt von Rostock und war brechend voll, ich bekam aber einen Platz und konnte mein englisches Buch lesen. Teilweise mussten die Leute stehen, am Südkreuz bin ich ausgestiegen, aber ich glaube, wenn ich am Gesundbrunnen aussteige spare ich wohl viel Zeit ein. Ich werde es demnächst probieren. Ein ereignisreiches Wochenende ging zu Ende.
Nach 44 Jahren sollte in diesem Sommer ein Wiedersehen stattfinden, ich habe meinen alten Schulfreund wiedergefunden. Leider wurde das Treffen immer wieder verschoben, ich habe schon nicht mehr daran geglaubt. Dann kam doch noch der Anruf, es findet statt Mitte September, ich bekomme es gerade so mit meinen Arztterminen hin. Ich freue mich sehr darauf, drei Tage und zwei Nächte, werden wohl nicht ausreichen um die alten Erinnerungen aufzufrischen.
Die kommende Woche füllten vor allem Arzttermine und die Krankengymnastik aus. Urologie, Hausarzt, Onkologie, Diabetologie und am Sonnabend die letzte Krankengymnastik.
Bei den Arztbesuchen gab es keine Probleme, meine Onkologin war selbst erkrankt und nicht in der Lage mich zu untersuchen. Es fand nur die Blutabnahme statt. Sie hat jetzt eine Praxis ganz in meiner Nähe, aber solche netten Schwestern, da macht es richtig Spaß hinzugehen. Ich habe angefangen meine alten Bücher noch einmal zu lesen, begonnen habe ich mit Spur der Steine. Hier fand ich sogar Gemeinsamkeiten, die ich auch im Leben durchgemacht habe. Aus heutiger Sicht liest es sich natürlich ganz anders. Die Woche verging sehr schnell und Montag machte ich mich auf den Weg zu meinem Kumpel, der in Rosenthal im Bielatal ein Grundstück hat.
Ich musste, von Berlin nach Cottbus, von dort nach Dresden und weiter nach Königstein in Richtung Bad Schandau fahren. Die Fahrt dauerte ca. 4 Stunden, aber sie verlief ziemlich entspannt.
Wenn man allerdings am Hinterweltbahnhof Cottbus vom Bahnsteig 3 bis zum Bahnsteig 9 laufen muss, kommt schon etwas Stress auf. Der Zug ist auch überhaupt nicht für den Bahnhof gemacht, man muss den Koffer ca. einen Meter hochheben um ihn in den Zug zu bekommen. Die Züge waren alle nicht voll besetzt.
Kurz nach zwölf Uhr war ich in Königstein, wie vereinbart stand mein Freund auf dem Bahnsteig. Ich hatte ihn auf einem kleinen Bild bei SKYPE gesehen, sonst wäre es mir schwer gefallen ihn zu erkennen. Was sich kaum verändert hat, war seine Stimme. Er hat mir schon am Telefon gesagt, dass ich eingeladen bin und überhaupt kein Geld mitbringen brauche. Die Gegend um das Bielatal ist mir schon bekannt, schließlich habe ich über 10 Jahre in Pirna gewohnt, aber es gibt eben auch Gegenden die ich nicht kenne und dazu zählt Rosenthal.
Bevor wir zu seinem Anwesen gefahren sind, mussten wir das einkaufen, was es zu essen geben sollte. Natürlich stand im Mittelpunkt das abendliche Grillen, ich bin beim Essen nicht anspruchsvoll. Bier hat mein Freund aus Bayern mitgebracht und etwas für die Verdauung wurde auch noch eingekauft, falls das Essen zu schwer im Magen liegt.


Sepp 2012

Nach dem ersten Rundgang über sein Grundstück konnte ich doch schon erahnen, welche Arbeit von Nöten ist, um es in Ordnung zu halten. Ich kenne mich da ganz gut aus, bin auf meinem Grundstück in Zeuthen auch nie aus den Arbeitssachen rausgekommen. Da sein Grundstück, terrassenförmig ist, wird schon das Rasen mähen zum Problem denke ich.
Es dauerte nicht lange und das erste Bier und der erste Kräuterschnaps stand auf dem Tisch und schon ging die Unterhaltung los. Jeder hatte zu erzählen und einander waren wir auch interessiert an unserer Vergangenheit. Wir haben noch zusammen den ehrenwerten Beruf eines Elektromonteurs gelernt, dann sein wir zur Armee und verloren uns tatsächlich aus den Augen. Warum wir uns erst nach so vielen Jahren wiedergefunden haben ist für uns beide unerklärlich. Ich glaube aber wir konnten sofort an diese Jahre anknöpfen, es war jedenfalls nicht so, als ob wir uns vor über 40 Jaren das letzte Mals gesehen haben. Wir verstanden uns blendend und gruben die einstigen Erinnerungen aus. Zwischenzeitlich wurde der Grill angezündet und dann setzte die Unterhaltung wieder ein, am Lagerfeuer verbrachten wir den Abend. Sogar das Wetter spielte mit, kurz vor Mitternacht habe ich meinen Wohnwagen aufgesucht, der mir als Schlafstätte diente.
Am nächsten Tag schien wieder die Sonne, heute wollten wir einige alten Stätte aufsuchen. Zuvor gab es ein gemütliches Frühstück, jeder hat das gegessen, was einem zusagte. Im späten Vormittag sind wir losgefahren, die Sonne schien. Zuerst ging es über Bad Schandau ins Kirnitschtal, dort hatte existierte zu DDR – Zeiten ein Betriebsheim, wo oftmals am Wochenende Veranstaltungen waren. Bevor mein Freund sein eigenes Motorrad bekam, habe ich ihn oftmals dorthin gefahren. Ich glaube dort herrschte am Wochenende oftmals ›fröhliches Jugendleben‹ . Ich erinnere mich noch ganz genau an die Fahrten, besonders an den Nebel im Kirnitschtal, es fuhr sich auch nicht gut, wegen den Gleisen der Kirnitschtalbahn. Das Ferienheim steht heute noch als Ruine da, wie so vieles in der ehemaligen DDR.
Es gab noch mehr Erinnerungen, jedes mal wenn wir am Bahnhof Bad Schandau vorbeikommen, wird folgende Story aufgewärmt. Wir haben gemeinsam den ehrenwerten Beruf eines Elektromonteurs gelernt, d.h. nach der zweijährigen gemeinsamen Schulzeit (9. und 10. Klasse) sind wir noch 2 ½ gemeinsam in die Berufsschule gegangen. Wir kannten uns 4 ½ Jahre bevor wir uns aus den Augen verloren haben. Den Berufsabschluss haben wir in einer Gaststätte im Polenztal gefeiert, trinkfest wie wir waren saßen wir bald nur noch alleine in der Gaststätte. Alle anderen waren irgendwie weg, klar, dass um Mitternacht kein Bus mehr fährt, also machten wir uns bei eisiger Kälte zu Fuß auf den Weg nach Bad Schandau. Dort wollten wir mit dem Zug nach Pirna fahren. Nach zwei Stunden erreichten wir, vollkommen durchgefroren den Bahnhof. Der erste Zug fuhr aber erst nach 4 Uhr, also mussten wir noch einmal 2 Stunden auf dem kalten Bahnhof verbringen. Gegen 6 Uhr waren wir beide zu hause, unvergesslich diese Tortur.
Wenn mir einer gasagt hätte, dass ich 4 Jahre später hier am Bahnhof meinen Dienst, als Passkontrolleur, verrichten werde, ich hätte es niemals geglaubt. Da konnte ich meinen Kumpel auch darüber unterrichten, dass wir damals zu zweit in einem Bett geschlafen haben, Offiziere wohlgemerkt. Auf Grund des 12 – Stunden Dienst war das möglich. Einer hatte Dienst, der andere schlief, dann wurde nur das Bettzeug zusammengerollt und in die Ecke gestellt. Der Mitschläfer rollte dann beim Einreffen sein Bettzeug aus. Das könnte man sich wohl in der heutigen Zeit überhaupt nicht mehr vorstellen. Anschließend sind wir noch nach Rathen gefahren und konnten den Blick auf die Bastei genießen.
Auf seinem Grundstück angekommen, ging die Unterhaltung weiter, einige wenige Bilder hatte jeder mitgebracht um die Erinnerungen zurückzuholen. Wir mussten sogar den Grill mehrfach wieder anzünden, weil uns die Unterhaltung nicht zum Essen kommen ließ. Die Gespräche gingen bis weit nach Mitternacht, die zentrale Frage war, warum wir uns aus vor 44 Jahren aus den Augen verloren haben.
Am nächsten Tag war etwas Stress angesagt, denn wir wollten unsere gemeinsame Schulfreundin in Pirna am Bahnhof treffen. Ich weiß ja wie es ist wenn man vom Bungalow nach Hause fährt, es ist allerhand zu tun. Bei mir waren es nur paar Kilometer, bei meinem Kumpel mehrere 100, ich musste sie anrufen und unserer Verspätung melden. Von Rosenthal bis Pirna sind es doch einige Kilometer, die wir wieder mit Jugenderinnerungen ausfüllten.
Unserer Schulfreundin erwartete uns schon auf dem Bahnhofvorplatz, ich sehe sie ja öfters, aber mein Kumpel hat sie auch über 40 Jahre nicht gesehen. Beide versicherten, dass sie sich bei einer zufälligen Begegnung nicht erkannt hätten, wie ich es schon vermutet habe. Die Begegnung war äußerst herzlich und mein Kumpel schlug vor, dass wir nach Wehlen fahren, warum auch immer, wurde uns beiden nicht klar.
Am Morgen hatte es noch geregnet, jetzt schien die Sonne, deshalb konnten wir in einem Gartenlokal direkt an der Elbe unsere Unterhaltung fortsetzten. Mein Schulfreundin hatte ein Fotoalbum mitgebracht, es gab wieder viel zu erzählen. Da mein Kumpel am Nachmittag zurück zu seiner Wohnung fahren musste, bleiben uns eigentlich nur zwei Stunden Zeit. Trotzdem waren wir zufrieden und einer Wiederholung steht nichts mehr im Wege. Entweder versteht man sich oder nicht und wir haben uns sehr gut verstanden. Ich bin gemeinsam mit meiner Schulfreundin nach Dresden gefahren, dort hab eich sie noch zu einen Staropramen eingeladen und dann musste auch ich wieder zurück nach Berlin, denn am nächsten Tag war die Lymphknoten – Sonografie im Hauttumorzentrum der Charité anberaumt.
Es war ein Tag, den ich dank meines Grundleidens, nicht so schnell vergessen werde. Ich wollte schlau sein und von Schönefeld mit dem Zug zum Bahnhof Friedrichstraße fahren, um von dort mit dem Bus oder zu Fuß zum Hauttumorzentrum zukommen. Ich merkte schon beim Aufstehen, dass ich Probleme mit dem Darm habe, das Gefühl ist mir nicht unbekannt. Als ich im Zug saß, wurde durchgesagt, dass der Zug auf irgendeinen Anschlusszug warten muss, demzufolge erst in 30 Minuten losfährt. Mir wurde sofort klar, dass ich den Termin zur Sonografie nicht pünktlich wahrnehmen kann. Ich bin zum S – Bahnsteig gegangen und dachte daran, in meiner Wohnung auf die Toilette zu gehen, hätte ich es nur getan. Am Ostkreuz bin ich umgestiegen und merkte, es wird wohl mit dem Darm ein Problem geben. Der Zug war voll und sicherlich hat sich die ganze Situation auchnoch negativ ausgewirkt.
Ich wünsche es meinen ärgsten Feinden nicht, in solche Situationen zu kommen. Ich konnte meinen Stuhlgang nicht mehr halten, der Schließmuskel öffnete sich ohne mein zutun. Es war nicht sehr viel was sich in die Hose entlud, aber es roch schon ziemlich anrüchig um mich herum.
Am Bahnhof Friedrichstraße bin ich ausgestiegen und suchte sofort die Toilette auf, dafür musste ich einen Euro bezahlen. Teuer aber es war mir egal. Ich wusste, dass ich mich zur Sonografie ziemlich frei machen musste, also stand eine Säuberung an.
40 Minuten später eingetroffen, dann war der Doktor zu einer Besprechung und ich musste noch fast zwei Stunde warten. Ich glaube, der Doktor hat nichts bemerkt, er entschuldigte sich bei mir über die Wartezeit. Da fiel ihm die Schwester ins Wort; »Der ist sowieso zu spät gekommen!« Eine richtige Ziege, die mir schon mehrmals unangenehm aufgefallen ist.
Das Wichtigste aber an diesem Tag war, dass mit den Lymphknoten alles in Ordnung ist. So ging der Tag noch gut zu Ende, ein Grund mehr am Abend einige Gläser Rotwein zu trinken.
Ein neues Event stand an, die alljährlich Pilotenreise der Colourair, diesesmal sollte es nach Oslo gehen, natürlich will ich teilnehmen. Ich habe die Minikreuzfahrt vom letzten Jahr noch gut in Erinnerung, die mir sehr gut gefallen hat. Damit es nicht so teuer wird, habe habe ich eine Innenkabine, gemeinsam mit einem Kumpel gebucht. Für 99 Euro, dazu kommt noch die einfache Fahrt mit dem ICE von Berlin nach Hamburg. Darüber hinaus habe ich ein Zimmer im Etap Hotel unweit der Reeperbahn gebucht. Vielleicht treffe ich mich am Sonntag mit einer guten Freundin in Hamburg, unter dem Motto, man gönnt sich ja sonst nichts. Aber die Reise ist erst für das zweiten Oktoberwochenende geplant. Zuvor stand wieder einmal ein Besuch in Auritz bei meiner Mutter an. Seit dem ich kein Auto mehr habe, bin ich oft mit dem Zug unterwegs, man gewöhnt sich daran und die Benzinpreise regen mich nicht so sehr auf. Eigentlich bin ich ganz froh, dass ich mein Auto entsorgt habe. Aber gerade bei meinen Besuchen in Auritz fehlt es mir und meiner Mutter schon. Ich kann auch nicht mehr soviel Obst mit nach Berlin nehmen, aber man kann nicht alles haben. Für den Besuch waren nicht so viele Arbeiten geplant, Rasen mähen, Gartenabfälle verbrennen, Zaun streichen und in der Küche musste noch die Decke mit Platten beklebt werden. Endlich hatte ich mal nicht so viel zu tun, meine Schwestern wird es freuen, wir können öfters Doppelkopf spielen. Mein Neffe aus Bayern war auch da.
Der Besuch stand ganz im Zeichen der Waldfrüchte, so viele Pilze haben wir in der Vergangenheit nicht gefunden, es hat wirklich Spaß gemacht. Ich habe nicht nur gesammelt, sondern auch fotografiert. Wir waren 3 Tage hintereinander im Wald und fanden immer wieder welche. Mutter hat für mich einige Schachteln eingefrostet, die mit nach Berlin nehmen kann. Wie immer ging es harmonisch zu, schön wenn man so eine Familie hat. Einen Tag nach dem komischen Feiertag am 3. Oktober bin ich zurück nach Berlin gefahren, mein Trolley voll mit Äpfeln, Birnen, Walnüssen und den eingefrosteten Pilzen.
Es gibt noch einiges zu berichten über meine neuen Freunde die ich in Basel kennengelernt habe, zwei Frauen aus Spanien, mit denen ich über Facebook nach wie vor in Kontakt bin. Ich denke irgendwann werde ich zumindest eine von beiden in Berlin begrüßen können, die Verständigung wird dabei hoffentlich nicht zum Problem werden. Die ander Bekanntschaft aus Basel lebt zur Zeit in Italien und macht ihre Ausbildung zur Kosmetikerin, ob ich diese Beziehung aufrecht erhalten werde, weiß ich noch nicht. Mir erscheint die unterschiedliche Kultur wohl zum Problem zu werden.
Dazu kommen jetzt viele Freunde auf Facebook, uns verbindest vor allem die gemeinsame Freundschaft zur amerikanischen Sängerin Anastacia. Ich mag sie schon deshalb, weil sie auch den Krebs besiegt hat und wegen ihrer natürlich Ausstrahlung. Eine super Frau, die sogar die deutschen Männer liebt. Ich bin sehr oft auf Facebook und lade vor allem meine Bilder hoch, es sind schon über 3.000 geworden und ca. 60 Alben, ich finde es eine gute Möglichkeit sich zu präsentieren. Da ich nichts zu verheimlichen habe, finde ich es ok.
Am Wochenende fand die Numismata in Berlin statt, mein Händler war da und ich konnte meine Sammlung von Europasternmünzen vervollständigen. Leider wurde ich von meinen langjährigen Händler etwas enttäuscht. Die Preise sind zwar ok, aber nicht zum ersten Mal geht etwas schief, ich bekam eine falsche Münze, was ich aber erst zu Hause feststellte.
Am Montag hatte ich den verschobenen Termin bei meiner Onkologin in ihrer neuen Praxis im Krankenhaus Hedwigshöhe in Bohnsdorf. Sie hat mich vom Sana – Klinikum mitgenommen, wir kennen uns nun schon über 12 Jahre und sind so etwas wie Vertraute geworden. Vielleicht liegt es auch daran, dass ihr Sohn am gleichen Tag Geburtstag hat wie ich. Wenn ich sage ich gehe gern zu meiner Onkologin, dann halten mich vielleicht einige Leute für verrückt. Wenn ich jetzt noch schreibe, dass sie mich immer umarmt, wenn wir uns sehen, das glaubt mir keiner, genauso nett wir die Onkologin ist die Schwester in der Anmeldung.
Heute wurde ich von meiner Onkologin durch die Praxis geführt. Ich hatte den Eindruck, dass es wesentlich ruhiger zugeht wie in Lichtenberg. Moderne Liegesessel für die Patienten die eine Chemotherapie bekommen, es sieh alles schön aus, trotzdem möchte ich hier nicht mehr liegen. Ich ihrem Zimmer kam es dann zu einer längeren Unterhaltung, sie erzählte mir die ganze Wahrheit über ihren Weggang aus der Poliklinik in Lichtenberg. Auch was sie durchstehen musste, weil man es einfach nicht wahr haben wollte, aber ihr Leben war ihr wichtiger, was ich vollkommen in Ordnung finde. Deshalb ist sie nicht gerade mit Blumen verabschiedet worden. Ich glaube unser Vertrauen beläuft sich auf Gegenseitigkeit. Ich wollte nun wissen, was dieses Jahr noch für Untersuchungen anstehen, keine Darmspieglung, keine CT, nur eine Sonografie hier im Krankenhaus. Die Laborwerte, so sagte sie mir, war in Ordnung, es gab nicht eine grenzwertige Feststellung. Mich wunderte es schon, meist sind die Leberwerte nicht so in Ordnung, dabei hatte ich, in den Tagen zuvor, meinen Weinkonsum nicht eingeschränkt.
Sie fragte mich, ob ich etwas brauche, ich ließ mir ein Medikament gegen den Durchfall verschreiben und fragte, ob sie mir auch eine Verordnung für die Krankengymnastik ausstellen kann. Kein Problem, ich könnte jederzeit zu ihr kommen, wegen der Verordnung. Sehr zufrieden bin ich den Weg bis zum S – Bahnhof Grünau gelaufen, etwas bequemer war es da in Lichtenberg schon.
Zwei Tage später hatte ich den Termin in der Rheumatologie der Charité, noch den letzten Reinfall in Erinnerung habe ich nun einen andere Strecke gewählt, die mir wesentlich günstiger erscheint. Warum bin ich da eigentlich nicht eher drauf gekommen. Mit der S 45 von mir bis zum Südkreuz und von dort bis zum Bahnhof Friedrichstraße, da brauche ich eine reichliche Stunden, wenn die S – Bahn nicht wieder einmal Probleme hat. Heute musste ich über eine Stunde warten, bis mich der Doktor aufrief. Er hatte aber, auch an meinen Blutwerten nichts auszusetzen. Langsam wird das Verhältnis zwischen uns auch besser, er ist eben nicht wie die Ärzte die ich vorher hatte.
Ich habe ihn gefragt, warum es jetzt Probleme mit den Verordnungen für die Krankengymnastik gibt. So problematisch wie sie Schwester in der Anmeldung sah er es nicht, er gab mir eine Verordnung. Ich holte mir noch am selben Tage die nächsten 6 Termine im Ambulanten Rehazentrum Adlershof. Ich bin wirklich der Meinung, dass meine Beweglichkeit immer besser wird und das Gewicht immer weniger obwohl ich mein Wohlfühlgewicht noch nicht erreicht habe. Der BMI liegt mit 26 am unteren Ende des Übergewichts, jetzt wiege ich 80 Kg, ich müsste noch mindestens 2 Kilogramm abnehmen um in den Bereich des Normalgewichts einzutreten. Natürlich schaffe ich das noch. Ich muss dann irgendwann ein Gewicht halten, damit ich mir die Bekleidung auch passt. Sonst wird es langsam teuer.
Das nächste Event stand an, die Pilotenreise der Colourair, es sollte dieses Mal mit der Color Line nach Oslo gehen.


Piltotenreise der Colourair 2012

Ich war im letzten Jahr dermaßen begeistert von der Minikreuzfahrt, deshalb geb es kein zögern für mich. Mehr gibt es hier nachdem ich die Reiseerlebnisse aufgeschreiben habe. Es war wieder ein Erlebnis gewesen, mit der FLUSI – Familie unterwegs zu sein.
In der kommenden Woche war nur ein Arzttermin geplant, aber der hatte es in Sich, die Nervenleitbahnmessung bei meiner Neurologin. Als ich ankam sah ich schon, das Wartezimmer war voll, manchmal ist das so bei ihr. Heute war Dienstag und sie war gestern, nach ihrem Urlaub, das erste Mal wieder da. Die Sprechstundenhilfe fragte mich, ob ich nicht noch einen Kaffee trinken will, es dauert mindestens noch eine Stunde. Na ja, was blieb mir übrig, Geld hat sie mir aber dafür nicht gegeben, dann hatte ich auch noch einen miesen Bäcker erwischt. Ich war für 11.45 Uhr bestellt und kam 13.40 Uhr dran. Die NLB – Messung ist nicht so angenehm, man wird gepikst und bekommt leichte Stromstöße. Das ganze dauert ca. 40 Minuten, das Ergebnis war für meine Ärztin und für mich zufriedenstellend. Die leichtgradigen Einschränkung haben sich nicht verändert, was sie mir alles erklärt hat, habe ich nicht begriffen. Das ist auch egal, die lange Wartezeit hat sich gelohnt, in zwei Jahren ist wieder so eine Messung geplant.
In dieser Woche findet das Festival of Light in Berlin statt, bisher habe ich fast immer das Event besucht, das wird auch dieses Jahr so bleiben. Die Lichter werden erst immer um 19.00 Uhr angezündet, deshalb nutzte ich die Zeit bis dahin mit dem Besuch von den Shopping – Tempeln in Berlin. ALEXA, Galeria Kaufhof und Potsdamer Platz Arkaden, gekauft habe ich nichts, aber geguckt. Insbesondere habe ich mich über neue Bücher, zu meinem Lieblingsthema "Tudor Epoche in England", informiert. Es gibt einige interessant, aber noch nicht als Paperback, die mit festem Einband sind mir zu teuer. Zur Zeit lese ich die Bücher aus DDR – Zeiten , Friede im Osten und Gewalt und Zärtlichkeit, aus der heutigen Sicht gesehen, waren die für mich damals schon ziemlich kritisch geschrieben.
Im Sony Center habe ich im Corroboree ein Fosters getrunken, bereits zum zweiten Mal wurde ich vom Service enttäuscht. Bevor hier eine Bedienung an den Tisch kommt daueret ewig. Es laufen zwar viel rum, aber die haben alle etwas anderes zu tun. Dann werde ich wohl zukünftig auf das Bier verzichten. Ich habe für Facebook einige Aufnahmen gemacht, besonders gefällt mir die Sicht von oben. Viele wissen es nicht, vom 6 Stock des Filmmuseums kann man die machen, allerdings durch eine Glasscheibe.
Langsam wurde es Zeit, die einzelnen beleuchteten Objekte zu betrachten.


Festival of Light 2012

Es begann am Potsdamer Platz, weiter zum Hotel Adlon über das Brandenburger Tor. Unter den Linden gab es dieses Mal keine Beleuchtung, zur Zeit befinden sich hier nur Baustellen. Wie immer war der Berliner Dom ein die Beleuchtung einbezogen und den Abschluss bildete der Fernsehturm. Es gab einige Neuerungen, viele Videopräsentationen, besonders das Brandenburger Tor wäre hier zu erwähnen. Da ich viele kurze Videos gedreht habe, war gerade als die am Fernsehturm begann, die Speicherkarte voll. Eine andere hatte ich nicht mit, bisher war mir das noch nicht passiert.
Ich beschloss am nächsten Abend noch einmal zum Alexanderplatz zu fahren, den heutigen Abend ließ ich in der Bierbar Alkopol ausklingen. Es war noch so warm, dass man draußen sitzen konnte. Die gute Stimmung ist aber sofort dahin wenn man nach Hause fährt, es vergeht nicht ein Abend, ohne das ein Zug bei der S – Bahn ausfällt. Der nächste Abend brachte gleich den nächsten Reinfall, die Lasershow am Fernsehturm fand nicht statt, warum auch immer, ich konnte nicht einmal ein Bier trinken, weil ab 22.00 Uhr keine S – Bahn mehr nach Schönefeld fuhr und das das ganze Wochenende. In der Wohnung gab es auch Arbeiten zu machen, nebenbei bastele ich mir gerade einige Bilderrahmen um die frisch gestrichen Wände zu verschönern.
In der kommenden Woche hatte ich nur zweimal Krankengymnastik, aber am Montag merkte ich, dass ich wohl wieder eine Iritis bekomme. Die Regenbogenhautentzündung, die eng mit dem Morbus Bechterew zusammenhängt. Die bekannten Symptome ließen keinen Zweifel aufkommen, noch nicht sehr ausgeprägt, aber da. Manchmal sind es auch nur Irritationen, die wieder verschwinden.
Ich hoffe es ist so, ansonsten habe ich in der nächsten Woche einen Termin beim Zahnarzt, in der Gemeinschaftspraxis befindet sich auch mein Augenarzt. Da brauche ich keinen Termin, bei so etwas komme ich immer dran.
Vor Überraschungen ist man in dem Staat nie sicher, es kam nämlich eine Mieterhöhung ins Haus geflattert, eine Erhöhung um über 20 Euro, das schlägt schon zu Buche. Noch muss ich sie ja noch nicht selbst bezahlen, aber irgendwann wird die Grundsicherung das wohl nicht mehr akzeptieren. Dann ist die Wohnung auf einmal wieder zu groß. Da ich im Februar 2014 in Altersrente gehen werde, hoffe ich, dass ich hier keine Probleme bekomme, noch aber ist Zeit und ich will mich jetzt nicht schon verrückt machen.
Am Sonnabend hat mich die Familie meines Ex – Schwagers eingeladen, es waren wieder ein paar schöne Stunden, bei Essen, Trinken und Gesprächen. Sonntagabend fand die Abschlussveranstaltung zur 775 Jahrfeier Berlins statt. Da die Gründung Berlin um das Nicolai Viertel herum stattfand, war die Veranstaltung auch hier angesiedelt, sonst wird das Viertel eher verschmäht, aber heute waren hier viele Tausend Berliner und Gäste unterwegs.


775 Jahrfeier Berlin 2012

Ich hoffe der Zuspruch bleibt wenigstens etwas erhalten. Die ganze Veranstaltung hatte schon etwas mystisches an sich, Theatergruppen und anderes Volk trugen zum Gelingen bei. Ich habe es nicht bereut bis zum Einbruch der Dunkelheit zu warten, ich konnte aber nicht alles sehen, weil ein zu großer Andrang herrschte. Die ganze Veranstaltung hatte schon etwas mystisches an sich, mit viel Feuer und Spektakel.
In den Monaten Oktober und November hatte ich mir insgesamt 12 Termine für die Krankengymnastik besorgt. Es ist immer gut wenn man mehre Ärzte hat die mir eine Verordnung ausstellen können, bisher habe ich von der Krankenkasse keine Auflagen bekommen. Allerdings war ich mir nicht sicher, ob ich alle wahrnehmen kann, wenn es sich tatsächlich um eine Iritis handelt, werde ich mir wohl die Belastung nicht zumuten. Das wird sich aber in den nächsten Tagen entscheiden.
In der Gemeinschaftspraxis, Zahnarzt – Augenarzt in Adlershof, brachte ich meine Problem mit dem Auge der Sprechstundenhilfe vor. Sagte ihr aber gleichzeitig, dass ich jetzt einen Termin beim Zahnarzt habe. Sie sah kein Problem und meinte zu mir; »Herr Ullmann setzten sie sich erste einmal, ich rufe sie dann auf!«
Heute dauerte es ungewöhnlich lange bis mich der Zahnarzt aufrief, zwischendurch hatte mich die Sprechstundenhilfe vom Zahnarzt aufgerufen. Ich sollte nach dem Termin beim Zahnarzt zum Doktor kommen. Mir war die Füllung nun schon zum vierten Mal rausgefallen, eigentlich dachte ich, dass der Zahnarzt nun eine Krone oder Teilkrone machen wird. Wollte er aber nicht, sondern er machte mir wieder eine neue Füllung. Noch einmal ein letzter Versuch!!
Der Augenarzt teilte mir seine Diagnose mit ›Regenbogenhautentzündung im Anfangsstadium‹, also habe ich mich nicht getäuscht. Er lobte mich, dass ich sofort gekommen bin, dadurch wird es für ihn auch nicht so teuer. Sicherlich geht es hier auch um die Medikamente, die er mir verschreiben muss. Ich bekam das Medikament Inflanerfan verschrieben und sollte angefangen mit sechsmal täglich 1 Tropfen anfangen und dann die Tropfen ausschleichend einnehmen.
Nun werde ich wohl für die nächsten Wochen damit zutun haben, ich weiß ja, dass es mindestens 2 – 3 Monate dauert bis der Schub vorbei ist. Da es nicht so belastend war, habe ich die Krankengymnastik weiter gemacht.
Der Termin im Hauttumorzentrum der Charité ergab keine neuerlichen Feststellungen in Richtung Schwarzer Hautkrebs, aber die Ärztin entdecket wieder aktinische Keratose auf dem Kopf. Sie können bei Nichtbehandlung zum weißen Hautkrebs werden. Die Stelle behandelte sie sofort mit flüssigem Stickstoff, den sie aufsprühte. Es wird etwas kalt auf dem Kopf und sollte ca. 14 Tage nicht abgewaschen werden. Danach soll ich die Behandlung mit Solaraze weiterführen.
Erfreulicherweise hat sich die Ärztin nun mit meinem Erscheinen hier abgefunden, obwohl sie nach wie vor der Meinung ist, dass ich hier nicht hingehöre. Heute war sie sehr nett, oder lag es daran, dass sie zum letzten Mal hier im Hauttumorzentrum ist. Vor lauter Überschwänglichkeit gab sie mir noch eine Überweisung zur Lymphknoten – Sonographie. Die Schwester die für die Termine zuständig ist, kann man als ›unfreundlichste‹ aller Mitarbeiter bezeichnen. Mir erschien es schon selbst komisch, dass ich schon wieder zur Sonographie gehen sollte. Erst einmal ließ sie mich warten, verstand, glaube ich mein Ansinnen überhaupt nicht, sie wollte sich erkundigen, ob das überhaupt notwendig ist. Es war nicht notwendig, bescheinigte sie mit, wie immer unfreundlich.
Vor langerweile und wegen nicht Vorhandenseins anderer Bücher habe ich noch einmal die Bücher aus DDR – Zeiten, ›Friede im Osten‹ und ›Gewalt und Zärtlichkeit‹ gelesen. Natürlich liest man sie heut anders, aber deshalb sind sie nicht weniger interessant und wer sagt es gab keine kritischen Bücher in der DDR, sollte neben ›Spur der Steine‹ die beiden auch lesen.
Der November Stand ganz im Zeichen der Krankengymnastik, insgesamt 9 Termine. Fragt ihr euch, was ich überhaupt mache, hier sind die Einzelheiten.
Die meist 1 ½ Stunden wird mit folgenden hauptsächlichen Übungen ausgefüllt;
2 x Crosstrainer von 10 – 15 und 80 – 110 Watt
Brustmuskeldehner
Rudern
Seilzug
Rotator
Beinstemmer
Lastzug
Bauchtrainer
Rückenstrecker
Klinkt nach Folter, ist es aber nicht, ich schwitzt zwar, aber mir tut es gut.
Neben der Krankengymnastik gab es noch zwei wichtige Termine, die Sonographie, angeordnet von meiner Onkologin und der Termin in der physikalischen Medizin in der Charité.
Die Sonographie des Bauchraumes ergab keine negativen Feststellungen, eine sofortig Auswertung konnte allerdings nicht erfolgen, weil meine Onkologin erkrankt war.
Auf den Termin in physikalischen Medizin war ich gespannt, weil ich nicht so recht wusste, was mich erwarten wird. Eigentlich ging es um die Versorgung mit Verordnungen für die Krankengymnastik. Die ganze Abteilung befand sich im Umbau, ich war der letzte Patient der heute oder für längere Zeit hier behandelt wurde. Nach kurzer Zeit wurde ich vom Doktor aufgerufen, der vielleicht 35 Jahre alt war. Nachdem ich ihm berichtet hatte um was es mir geht zeigte er Verständnis. Er fragte mich was ich für Gymnastik mache und wie es mir bekommt. Er sah auch kein Problem mir jeweils 12 Anwendungen zu verordnen, ich musste ihn bremsen, damit er mir nicht sofort eine Verordnung ausstellt. Ich war für dieses Jahr versorg und im Dezember wollte ich pausieren. Ich musste ihn meine Krankengeschichte erzählen, war allerdings nicht wirklich darauf vorbreitet, d.h. ich hatte keine Arztbriefe und Befunde mit. Anschließend erfolgte eine sehr intensive Untersuchung meiner Beweglichkeit. Eine ähnliche Untersuchung hatte ich bisher nur beim Orthopäden in Bad Kissingen als ich dort zur Reha war.
Die Gründlichkeit gefiel mir schon und der Doktor machte einen symphytischen Eindruck. Als er mit der Untersuchung fertig war, versprach ich ihn beim nächsten Termin Unterlagen und Befunde mitzubringen.
Mein Termin war 14.30 Uhr, als ich wieder an seinem Schreibtisch saß fragte er mich; »Herr Ullmann«, ich dachte was wird denn jetzt kommen, »würden sie bereit sein vor Studenten auf der Station im Bettenhaus zu sprechen!«. Sie hätten heute keinen passenden Patienten meinte er noch. Natürlich stimmte ich zu, er rief auf der Station an und sagte zu mir; »Es fängt aber erst kurz vor 16.00 Uhr an und würden sie auch noch vor mehr Studenten sprechen?« Meine Antwort; »Kein Problem für mich!«
Wahrscheinlich muss ich zukünftig immer eine Karteikarte bei mir haben, auf der meine Entwicklung der letzten Jahre aufgeschrieben ist. Ich hatte noch eine halbe Stunde Zeit, damit kann man in der Charité nicht viel anfangen, höchstens auf die Toilette gehen. Wir gingen gemeinsam in das Bettenhaus 14. Etage, ich war zum ersten Mal hier, und war nicht begeistert, schon der enge Gang auf der Station war mir unangenehm. Aber musste ja hier nicht eingeliefert werden.
Ich saß im Gang wurde von allen freundlich behandelt, von hier oben hat man eine schöne Sicht auf Berlin, leider hatte ich keinen Fotoapparat mit. Die Physikalische Medizin, ist ein modernes, universitäres Diagnostik – und Therapiezentrum zur Unterstützung von Heilungsprozessen, zur Schmerzlinderung, zur Verbesserung der funktionalen Gesundheit. Hervorgegangen aus der Hydrotherapeutischen Anstalt die 1901 gegründet wurde.
Langsam trafen die Studenten ein, viele ausländische darunter, einige mit viel zu großen, zerknitterten, weißen Kitteln. Ein imposantes Bild gaben manche schon ab. Zuerst lief die Sache etwas schleppend an, ich musste mich vor allem konzentrieren, dass ich auch alle Krankheiten aufzähle. Der Doktor stand mir aber hilfreich zur Seite und erinnerte mich an vergessene Krankheiten. Langsam entwickelte sich das Gespräch in eine echte Fragestunde und ich musste viele Fragen beantworten. Nach einer Stunde, wurde langsam auf das Ende gedrängt. Ich denke es hat allen etwas gebracht und ich habe wieder einen Arzt gefunden, der mich unterstützten wird.
Nach der letzten Krankengymnastik, am Ende das Monats bin ich noch einmal zu meiner Mutter gefahren. Natürlich ging die Fahrt über Dresden und ich habe meine Schulfreundin getroffen, das hat sich so eingebürgert, manche sagen ›Bahnhofsliebe‹ dazu. Mehr würde es von meiner Seite wohl auch nicht werden.
Ich musste mir vom Bahnhof in Bautzen ein Taxi nehmen, denn es fing auf der Zugfahrt von Dresden nach Bautzen an zu schneien. Ich kann zwar ein Stück mit dem Bus fahren, aber dann ist es noch ein weiter Fußweg bis zum Gehöft meiner Mutter.
Mutter geht es wechselhaft und ich wollte mir wieder ein Bild machen, hatte aber den Eindruck, dass es ihr derzeit ganz gut geht. Ich hatte nur einige Innenarbeiten zu machen und ihren Eingangsbereich für den Winter herzurichten, das nahm ich mir gleich am nächsten Tag vor. Die Außenarbeiten waren allerdings nur mit einem wärmenden Getränk zu machen, zum Glück habe ich das gleich gemacht, denn am nächsten Tag wurde es wesentlich kälter.
Da Mutter und ich nicht mehr motorisiert sind müssen wir auf meine Schwester warten, die uns zum Einkaufen fährt. Es sollte nämlich am Sonntag einen vorweihnachtlichen Braten geben, das ist eigentlich so üblich bei uns. Das wird nur wegen mir gemacht, obwohl ich gar nicht so ein Bratenesser bin, mir reichen ein kleines Stück mageres Fleisch, Soße, Rotkraut oder Schwarzwurzel. Mutter brät ja gern, obwohl ihre Küche ziemlich beengt ist, na ja soll sie. Da am Sonntag der 1. Advent ist, musste ich mich noch mit dem Schwibbogen befassen, natürlich brannte er nicht, trotz gefundenen Kabelbruch. Mutter war für Neukauf, obwohl sie seit Vater gestorben ist, nicht mehr so viel von der Dekoration zu Weihnachten hält.
Sie hat eine Ente gekauft und ich war auf der Suche nach einem Schal, weil mein bester Schal in der Ostsee schwimmt und mein zweitbester bei einer Frau gelandet ist. Beide werde ich wohl nicht mehr wiedersehen! Es gab aber keinen der mir gefallen hat.
Ich hatte von Berlin Salzheringsfilets mitgebracht, die sollte es am Sonnabend geben, deshalb hatte Mutter mit dem Wässern und marinieren zu tun. Ich habe mir dieses Mal überhaupt nicht gegen den Doppelkopf gesträubt, meine Schwestern waren richtig überrascht. Na ja, wenn es nichts zu Arbeiten gibt, spiele ich auch gern mit, es macht ja auch Spaß. Aber noch war es nicht soweit, erst einmal habe ich mich mit Mutter am Abend über die alten Weihnachtszeiten unterhalten. Immer wieder trifft man dann auf Erinnerungslücken, die unwiederbringlich sind. Frage über Fragen, manche können auch meine Schwestern beantworten.
Allgemeine Zufriedenheit mit den Heringsfilets, da wird aber das Bier zum Doppelkopf schmecken. Es war ein entspannter, harmonischer Nachmittag geworden, viel Geld ist in die Doppelkopfkasse eingespielt worden, bald ist wieder ein Restaurantbesuch fällig. Kurz vor Einbruch der Dunkelheit sind wir alle 4 zum Praktiker gelaufen, Mutter hat einen neuen Schwibbogen gekauft und wiederwillig weihnachtliche Fensterbilder. Dann trennten sich trennten sich unsere Wege, Mutter und ich sind durch das Dorf gelaufen und meine Schwestern den besseren Wag an der Straße.
Ich habe mich anschließend mir den Schwibbogen beschäftig und den defekten auch wieder hinbekommen, nun leuchten eben zwei. Mutter begann den Kampf mit der Ente, anbraten nennt sich das wohl, da habe ich lieber ein Gals Rotwein getrunken.
Am Sonntagvormittag hatte Mutter mit dem Tier zu tun, ich beschäftigte mich mit den Fensterbildern, schließlich gefiel es ihr sogar. Das Essen war schon ein weihnachtlicher Vorgeschmack und für mich war es das Festessen, anschließend wurde wieder Doppelkopf gespielt. Noch nicht zum letzten Mal, meine Schwester waren begeistert.
Am Montag bin ich mit Mutter gemeinsam zu ihrer Hausärztin gegangen, ich wollte mir von der Ärztin ein Bild machen und paar Fragen beantwortet haben. Die Ärztin hiterlies auf mich einen symphytischen Eindruck, Mutter war eigentlich überhaupt nicht nervös. Ein Problem muss abgeklärt werden, also muss sie im nächsten Jahr wieder zur Darmspieglung und zusätzlich noch zur Magenspieglung. Ich hatte den Eindruck, sie hat damit keine Probleme, die Darmspieglung kennt sie schon und über die Magenspiegelung kann ich ihr etwas erzählen.
Anschließend sind wir zum Bautzener Wenzelsmarkt (Weihnachtsmarkt) gelaufen, über das Kornmarktcenter, viele Menschen, wie überall vor Weihnachten. Wir brauchten eigentlich nichts, Schuhe hatte ich mir schon in Berlin gekauft, Stiefeletten bei RENO, mit einer harten Ledersohle. Noch bin ich am Einlaufen, aber ich denke für den Winter wird es reichen.
Zum Mittag leisteten wir und Quarkbällchen und eine Tüte Pommes, bescheidener geht es nicht mehr. Da wir noch Zeit hatten bei der Bus fuhr, leisteten wir uns in einem Café im Einkaufscenter einen Kaffee.
Mutter hatte noch einen Zahnarzttermin, ich bin derweil schon zu meiner Schwester gegangen, den hier sollte der heutige Doppelkopf gespielt werden. Bei meiner Schwester wartete Arbeit auf mich, die aufgehängten Adventssterne leuchteten nicht und die Litze war total verfitzt. Kein Problem für einen gelernten Elektriker, meine andere Schwester brachte auch einen Lichterkette mit die nicht funktionieret.
Nach dem Kaffeetrinken wurde nun schon der dritte Doppelkopf innerhalb von drei Tagen gespielt. Nach dem Spiel gab es noch Abendbrot, natürlich auch etwas zu trinken, anschließend bin ich mit Mutter nach Auritz gelaufen.
Der Dienstag stand im Zeichen der Ruhe, es gab keine anstehenden Arbeiten, ich habe nur die Brötchen beim Bäcker für das Frühstück geholt. Es mussten paar mehr sein, weil wir am nächsten Tag mit den Auritzer Rentner eine Ausfahrt hatten. Eigentlich wollte ich schon am Mittwoch zurück nach Berlin fahren, aber die Fahrten mache ich schon gern mit.


Erzgebirge 2012

Sie nannte sich Lichterfahrt ins Erzgebirge, ich liebe das Erzgebirge, besonders natürlich in der Adventszeit. Meine Schwester fährt, seit ihr Mann gestorben ist, immer häufiger mit, die ›kleine‹ Schwester muss noch arbeiten, sonst wäre es ein kompletter Familienausflug.
Die Fahrt ging bei Sonnenschein vorerst nach Chemnitz, dort gab es Mittagessen, anschließend bin ich mit meiner Schwester über den Weihnachtsmarkt gebummelt, andere haben sich die verschiedenen Weihnachtskrippen in der Kirche oder Dom am Marktplatz angesehen. Anschließend ging die Fahr weiter nach Marienberg, dort wurde eine Stollenbäckerei besichtigt und es gab diverse Stollenarten zu kosten. Einige waren sogar dabei, die mir schmeckten. Die gesamte Fahrt von Chemnitz durch das Erzgebirge war sehr eindrucksvoll, weil hier schon sehr viel Schnee lag. Ich habe es nicht bereut den Tag noch in Auritz zu bleiben, vom Wetter her wäre es allerdings besser gewesen, wenn ich schon am Mittwoch zurück gefahren wäre.
Am Donnerstagmorgen sahen wir schon die Bescherung, es fing an erst langsam an zu schneien, dann wurde es aber immer heftiger, sodass ich schließlich mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren bin. Auch unterwegs schneite es weiter, selbst in Berlin lag nasser Schnee, aber Probleme gab es mit den Zügen nicht.
Als ich am Samstagmorgen im Radio hörte, dass der Sinter Klaas in Potsdam 14.00 Uhr eintrifft, war die Entscheidung klar, ich fahre hin. Jetzt fährt der Zug nach Potsdam jede Stunde vom Bahnhof Schönefeld, also konnte ich ganz entspannt den Vormittag genießen und gegen 12.00 Uhr bin ich losgefahren. Es lag Schnee und es war relativ kalt, in Potsdam war es nicht anders, die Ladenstraße auf dem Bahnhof war weihnachtlich geschmückt. Ich mag den Bahnhof in Potsdam, von hier musste ich bis zur Anlegestelle noch über die Brücke laufen und dann stand ich schon mitten im Trubel. Ich war zwar schon mehrfach zum Holländischen Weihnachtsmarkt hier, aber die Ankunft vom Sinter Klaas habe ich noch nicht miterlebt.
Damit es mir nicht zu kalt wird habe ich mir einen Glühwein geleistet, bevor das Schiff einlief, waren schon die Mooren zu Gange. Schwarz angemalte Holländer spielen so etwas ähnliches wie Guggenmusik, die ich ja sehr mag. Sie erinnert mich stark an die Basler Fasnacht und die erinnert mich wiederum an schöne Stunden. Ein ziemlich großes Schiff lief wenig später ein, ich denke mit geladenen Gästen und dem Sinter Klaas, der vom Bürgermeister und dem holländischen Botschafter begrüßt wurde.


Sinter Klaas Potsdam 2012

Danach begann die Prozession bis zum Weihnachtsmarkt, wobei der Sinter Klaas große Schwierigkeiten hatte, auf das Pferd zu kommen. Ich bin anschließend mit der Straßenbahn bis zum Holländischen Viertel gefahren.
Eigentlich ist es immer dasselbe was man hier sieht, im Winter ist der Markt kleiner und kostet kein Eintritt. Einen Besuch bei meinem Lieblingsweinbauern ist obligatorisch, hier habe ich zwei Becher Feuerzangenbowle getrunken. Anschließend bin ich mit der Straßenbahn bis zum Bahnhof zurückgefahren, der Einkauf beim Bäcker und im Kaufland (Wein) rundetet die Sache ab. Mit dem Zug ging es zurück nach Schönefeld, ach übrigens war ich froh meine Pelzmütze und die Handschuhe mitgenommen zu haben.
Manchmal habe ich gleich zwei Arzttermin an einem Tag, so am Dienstag Diabetologie und Urologie. Bei meine Diabetologin hatte ich den letzten Termin, sie geht in Rente. Es gab keine richtige Untersuchung mehr, wir unterhielten uns über die vergangene Zeit. Ich war über 12 Jahre bei ihr in Behandlung, es war eine Ärztin zu der ich gen gegangen bin. Die meine Probleme immer ernst genommen hat, wir haben uns oftmals auch über den Schwachsinn unterhalten, den die Politiker verzapfen. Jetzt gehe ich vorerst zu meinem Hausarzt zurück, glücklich bin ich damit nicht gerade. Ich will versuchen, bei meine Endokrinologin im Virchow Klinikum unterzukommen. Mal sehen ob es klappt, zu der habe ich auch großes Vertrauen.
Weiter ging es bei mäßigem Schneefall zum Urologen, der zufrieden mit mir war. Auch hier geht es nicht nur um Krankheiten, heute unterhielten wir uns über Bücher, er schrieb mir sogar einige Titel auf, die ich unbedingt lesen sollte. Einige Stories daraus erzählte er mir, mit lautem Lachen.
Noch zwei Arzttermine und das Jahr ist zu Ende, mit meiner Einschätzung über das Jahr will ich vorsichtshalber noch warten.
Ich war noch auf keinem Weihnachtsmarkt in Berlin, das wollte ich noch nachholen. Immer wieder gern bin ich auf dem Lucia - Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei im Prenzlauer Berg, am Freitag bin ich dort gewesen.
Er ist nicht so überlaufen, wie andere, kommerzielle Märkte in Berlin, obwohl so richtig skandinavisch geht es hier auch schon nicht mehr zu. Ich war vor allem hier um Finnischen Honig zu kaufen, als Weihnachtsgeschenk macht der sich immer wieder gut. Nebenbei habe ich den neuerdings angebotenen isländischen Glühwein probiert und weil hier eine so nette junge Frau in der Bude stand auch zwei Isländische Brandwein (Brennevin) getrunken. Die habe eine Ähnlichkeit mit den Line Aquavit aus Norwegen.


Weihnachtsmarkt Berlin 2012

Es war regelrecht kalt geworden, zum Glück hatte ich Mütze und Handschuhe mit. Da ich schon einmal hier war, bin ich noch bis zum Sonycenter gefahren, klar gibt es dort auch einen kleinen Weihnachtsmarkt, aber bis auf die Figuren aus Legosteinen hat man sich nicht viel neues einfallen lassen. Ok. paar Bilder von oben ist es schon Wert, aber die Kälte hat meine Stimmung nicht gerade gehoben.
Meine Onkologin war wieder gesund und erzählte mir, was sie für Probleme hatte. Ich glaube über ihre Krankheit würde auch nicht jedem etwas erzählen. Das Ergebnis der Sonografie kannte ich schon, sie bestätigte mir noch einmal, dass alles in Ordnung war, na ja, ein leichter Ansatz zur Fettleber ist vorhanden, nicht bedrohlich.
Sie schenkte mir einen Schokoladenweihnachtsmann und fragte, ob ich noch etwas brauchte. Ein anders Problem bewegte mich aber, bisher hat meine Diabetologin immer den Bewilligungsantrag für den Ernährungsbedingten Mehrbedarf ausgefüllt. Die Anforderungen sind dafür beim Grundsicherungsamt erheblich gestiegen, die Diabetologin hat die Begründung immer so geschrieben, dass ich ihn bekommen habe. Sie hat sich bereiterklärt, den im März zum nächsten Termin auszufüllen. Im Gespräch habe ich ihr erzählt, dass ich regelmäßig zum Urologen gehe. Dort lasse ich auch den PSA – Test machen, den allerdings die Krankenkasse nicht bezahlt. Sie sagte zu mir; »Herr Ullmann, bei der nächsten Blutabnahme, mache ich den mit, da brauchen sie nicht zu bezahlen!«
So ist das, wenn man ein solches Verhältnis zu seinen Ärzten hat. Sie brachte mich anschließend zur Anmeldung, wünschte mir alles Gute und umarmte mich wieder. Die erstaunten Gesichter der Patienten sprachen Bände. Mit der Schwester vereinbarte ich den neuen Termin und wünsche ich Frohe Weihnachten, sie meinte; »Aber nicht über den Tresen, Herr Ullmann!« Schon stand sie im Wartebereich und es passierte das gleiche wie bei Frau Doktor. Da ich ein sehr sensibler Mensch bin, muss ich die Rührung über soviel Herzlichkeit schon zurückhalten, sonst kommen mir die Tränen.
Ganz so herzlich geht es beim Hausarzt nicht zu, es ist eher eine Männerfreundschaft. Wir können uns ganz gut über die ziemlich gleichen Schicksalsschläge unterhalten. Aber auch hier habe ich meine Vorteile, die Schwester fragte mich; »Herr Ullmann sind sie sehr böse, wenn ich ihnen die Überweisungen für das nächste Jahr gleich ausdrucke!« War ich natürlich nicht, da ich gleich am Anfang den neuen Jahres zur Physikalischen Medizin in der Charité wollte. »Aber nichts den Doktor sagen!«, bekam ich als Warnung mit auf den Weg.
Am Sonnabend vor Weihnachte fing es noch einmal an zu schneien, also beschloss ich, die Weihnachtsbeleuchtung Unter den Linden zu inspizieren.
Aber vorher bin ich durch einige Einkaufscenter gelaufen, weil ich mir ein Buch kaufen wollte, so ein Ansturm von Menschen habe ich lange nicht gesehen. In der Galeria Kaufhof fand ich das Buch schließlich, Pestsiegel von Peter Ransley. Ein opulenter historischer Kriminalroman und der Auftakt zu einer Trilogie. Da Ransley in der gleichen Liga wie C.J. Sansom spielt, ein Muss für mich. Somit habe ich über Weihnachten etwas zu lesen, mit über 500 Seiten nicht allzu dick.
Zum Inhalt:
Für die Wahrheit ist er bereit, alles zu geben. Aber was wenn der Preis sein eigenes Leben ist?
England im September 1625. Matthew Neave erhält Auftrag, den Leichnam eines Neugeborenen zur Pestgrube zu bringen. Doch auf dem Weg dorthin stellt er fest, dass der Junge lebt. Matthew nimmt ihn auf und zieht ihn wie sein eigenes Kind groß. Zehn Jahre später kommt Tom Neave als Druckerlehrling nach London. In den Wirren des Bürgerkriegs versucht er hinter das Geheimnis seiner wahren Herkunft zu kommen. Doch seine Gegenspieler tun alles dafür, dass die Wahrheit im Verborgenen bleibt. Schon bald ist Tom nirgends mehr sicher und wird von seinen Häschern erbarmungslos gejagt.


Weihnachtslichter Berlin Unter den Linden 2012

So oft passiert es nicht, dass man duch das verschneite Berlin laufen kann, irgendwie befindet sich an jeder Ecke ein Weihnachtsmarkt und auf allen ist es brechend voll. Ich bin mit der Tram eine Station gefahren und dann über die Schlossbrücke bis zur Straße Unter den Linden gelaufen.
Die Beleuchtung sah schon schön aus, aber durch die Baustelle fehlte das gewisse Flair. Zurück bin ich die gesamte Strecke gelaufen, so oft wir es wohl keine Winterlandschaft in Berlin geben.
Für mich ist Weihnachten, wie ein gewöhnlicher Tag, ich habe auch keine Probleme damit, dass ich allein in meiner Wohnung bin. Ich habe ja am 3. Feiertag meine Feier und da bin ich von meiner Familie und Freunden umgebenen. Etwas Vorbereitung verlangt der Geburtstag schon, aber da es bescheidene Gäste sind, stellt es kein großes Problem dar. Den Hauptanteil bilden meine selbstgemachen Bouletten und Mutters mitgebrachter Kartoffelsalat. Für mich ist es dann immer etwas beklemmend, wenn alle wieder abgereist sind, aber es vergeht relativ schnell.
Noch vor Sylvester wird der ganze Weihnachtskram wieder verstaut und ich habe Zeit über das Jahr nachzudenken. Es gibt noch ein ungelöstes Problem, noch habe ich keinen neuen Bescheid von der Grundsicherung bekommen, dass sie die neue Miete übernehmen. Jetzt wird auch keiner mehr kommen, also kann ich im neuen Jahr Höhe der Überweisung nur auf dem Kontoauszug überprüfen.
Eigentlich war es kein schlechtes Jahr, gesundheitlich ging es mir relativ gut und in der Familie gab es auch keine Hiobsbotschaften. Ich will hoffen, dass sich die Gesundheit meiner Mutter wieder stabilisiert und wir noch paar Jahr etwas von ihr haben.
Meine Reisen waren natürlich wieder die Höhepunkte des Jahres, aber ich merke schon, dass es von Jahr zu Jahr beschwerlicher wird. Das Treffen mit meinen alten Kumpel muss natürlich auch erwähnt werden. Durch Facebook habe ich einige neue Freunde gefunden, ich habe hier eine Möglichkeit gefunden meine Bilder zu präsentieren.
Den Kontakt zu meiner Bekanntschaft aus Basel habe ich beendet, den hätte ich gar nicht erst so vertiefen müssen, ok dafür ist man eben ein Mann und manchmal auch ziemlich blöd.
Es gibt zum Abschluss noch eine positive Zahl zu vermelden, meine Webseite wurde in diesem Jahr 200.000 Mal besucht, so viele Besucher hatte ich bisher noch nicht. Vielleicht liegt es auch an meinen Aktivitäten auf Facebook. Damit hat sich schon ein Ziel meiner Internetpräsenz erfüllt.

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