24.Wohin geht die Reise – Abwärts oder Aufwärts und der Tot meiner Mutter


So wie das alte Jahr verabschiedet hat begann das Neue. Es ist schon trostlos, ob das alles so notwendig ist, ich habe da so meinen Zweifel.
Seit mehreren Jahren war ich zum Jahreswechsel nicht in Berlin, meist auf einer Fähre in Richtung Norwegen, Finnland, Schweden oder auch schon einmal in Hamburg. Die letzte Stunde des alten Jahres habe ich bei meinem Haus - Nachbarn verbracht. Da gab es für mich gleich wieder einen Aufreger, ich fragte mich, warum das ZDF so eine Fernsehshow gestaltet, teures Geld wird wieder einmal sinnlos verbraten. Dafür wird dann auch die gesamte Straße für fast eine Woche gesperrt, na ja und die Moderatoren sind eh nicht mein Fall. Wie lautet doch das alte Sprichwort; „Pack schlägt sich und verträgt sich!“
Aber 2021 begann sofort mit Hiobsbotschaften, meine Schwester hat mich am 1. Januar informiert, dass meine Mutter, die seit 2018 im Pflegeheim wohnt, an Corona erkrankt ist. Mit fast 93 Jahren, da muss man sich schon große Sorgen machen. Das Heim wo sie wohnt, unweit ihres Grundstücks, ist kirchlich, scheinbar sehen die Mitarbeiter dort, den Abschied von den Angehörigen etwas anders, als wir es gewöhnt sind. Die Äußerung war: „Mutter würde gern gehen, aber sie will sich von uns verabschieden!“ Der Vorschlag für meine Schwester war, Schnelltest – Ganzkörperkondom Besuch für 10 Minuten hinter der Scheibe oder Videokonferenz über Handy. Wir haben uns geeinigt, diese Vorschläge nicht anzunehmen, ich bin sowieso viel zu weit weg. Für Mutter hätte das wahrscheinlich keine gute Lösung. Meine Schwester hat sich dann mit dem Heim geeinigt, mit der Mutter zu telefonieren, sie war natürlich vollkommen aufgelöst, was ich auch verstehen konnte. Ich hätte vermutlich überhaupt kein Wort hervorgebracht. Nachdem sie sich dazu durchgerungen hatte, wurde sie auch noch mehrmals vertröstet. Dann kam es zu Telefonanruf. Meine Schwester konnte aber nicht sagen, ob Mutter den Anruf überhaupt wahrgenommen hat. Mutter ging es, eben nach Information der Pflegkräfte sehr schlecht, sie hat nur gelegen und kaum was gegessen. Dann bekam ich in der ersten Woche des neuen Jahres wieder einen Anruf, mit der Information, dass Mutter wieder getestet wurde und jetzt negativ ist, aber todkrank. Ja natürlich war es uns klar, dass es zu ende geht, sie kann aber mit Stolz auf ihr Leben zurückblicken. Das Heim hat noch einmal einen Notarzt bestellt, der dann meine Schwester angerufen hat. Mit Information, dass es zu Ende geht, auch eine Einweisung in ein Krankenhaus ist nicht mehr Sinnvoll. Ihr wurde dann Morphium gespritzt und am nächsten Tag war sie verstorben. Es war ein schmerzvoll tot, den sie nicht verdient hat. Mein Schwester Evelyn ist nun der Organisator um alles in die Wege zu leiten, mal sehen wie lange es dauert bis die Urnenbeisetzung erfolgt. Es ist natürlich „Scheiße“, wenn das Jahr so beginnt, aber es muss weitergehen.
So wollen wir unsere Mutter in Erinnerung behalten

Mutter in ThaleMutter in Auritz beim Holz hackenMutter in Auritz

Bei mir begann 2021 mit Arztbesuchen, beim Hausarzt, bei der Nephrologin, Neurologin und HNO – Ärztin. Ein gutes hat Corona, es keine langen Wartezeiten. Ich bin froh, dass ich diese Fachärzte habe, denn bei meinem Hausarzt würde ich nicht so zufrieden sein. Wenn ich z.B. Neue Befunde mitbringe, nicht dass er sich selbige anschaut, er will sie zu Hause lesen. Wer das glaubt ist selig! Aber bestellen wollte er mich schon in einem Monat wieder, die Notwendigkeit sehe ich nicht ein. Einen Termin habe ich mir erst im April geben lassen, das reicht zu. Previous               Home               Next