12. Hoffnung, Pläne und ein Brief vom Rechtsanwalt
aus dem Jahr 2009
Im Mittelpunkt des vergangenen Jahres standen meine Reisen, mit ihren Eindrücken. Einiges ist aber auch auf der Strecke geblieben, so mein Training auf dem Ergometer, das will ich auf alle Fälle in diesem Jahr wieder aufnehmen. Bevor ich anfange, will ich aber noch das Ergebnis der neuerlichen Darmspiegelung Anfang Februar abwarten. Vorher mache ich auch keine Pläne in Richtung Reisen, Vorstellungen habe ich schon einige, die ich aber noch nicht veröffentliche.
Gelungen ist es mir auch im vergangenen Jahr nicht, die Bilder aufzuarbeiten, die ich mit der Digitalkamera gemacht habe, weder für das Internet noch als Video – DVD. Deshalb tummeln sich auf der externen Festplatte vielleicht 6000 Fotos, in diesem Jahr muss es aber werden. Was ich geschafft habe, meine Website mit Dreamweaver CS3 neu zu erstellen, es sind immerhin mittlerweile über 200 Seiten. Darauf bin ich auch etwas Stolz.
Bei einigen Themen habe ich mich sogar zum Experten gemausert, wie zum Beispiel bei den Eurosternmünzen. Die Pflege der Website ist ein schönes Hobby, aber auch sehr zeitintensiv, es fällt mir aber auch immer wieder etwas Neues ein, man kann seine Kreativität voll ausleben, dass meine Seite angesehen wird, zeigt mit die Statistik von meinem Provider im Durchschnitt sind es 4100 Besucher im Monat, aus ca. 30 Ländern.
Gleich am ersten Sonnabend im neuen Jahr fand unsere Flugsimulantenstammtisch statt, eine feste Institution seit vielen Jahren. Anschließend bin ich wie immer, auch schon eine feste Tradition, mit zum FLUSI – Kumpel gegangen um ihm bei der Installation von Software für den Flugsimulator zu helfen. Alles bekomme ich auch nicht hin, aber vieles schon.
Den Tag beschlossen wir im Alex "Cafekneipenbarbistrorant" am Sony Center. Er bei Tee, ich bei Bier, angeblich will er in diesem Jahr kein Bier mehr trinken, ich nehme mir solche Sachen gar nicht erst vor, das halte ich sowieso nicht durch. Die bekannte Kellnerin wünschte uns noch ein gesundes Neues Jahr und damit war das erste Wochenende schon fast gelaufen.
Am Montagnachmittag war mein erster Termin beim Hausarzt, nicht weil ich krank war, sondern weil ich die blöden Überweisungen brauchte. Als ich ankam, standen die Patienten schon im Hausflur an, das habe ich auch noch nicht erlebt. Mein Entschluss erhärtete sich sofort, ich hole mir nur die Überweisungen und mache einen neuen Termin aus. Ich hätte den Doktor gern die Narbe an der Schulter gezeigt, aber deshalb wollte ich mich nicht ins übervolle Wartezimmer setzten.
Dann kam der Wintereinbruch, eigentlich wollte ich die Batterie noch abklemmen, aber es war schon zu kalt und die Türen vom Auto waren zugefroren.
Als ich den Termin für die Diabetologin vor Monaten ausgemacht habe, konnte ich nicht ahnen, dass es jetzt im Winter gerade Winter wird. Bald wie vor 30 Jahren.
Ich brauchte nur 4 Stationen bis Schöneweide fahren, das wird schon klappen, aber mein Weckradiosender sagte, das Unheil schon an, die S – Bahn fährt unregelmäßig. Auf dem zugigen Bahnsteig standen schon eine Menge Menschen, als die Ansage kam, dass der nächste Zug in etwa 30 Minuten kommen soll. Manche verließen nun den Bahnsteig, um mit dem Bus zu fahren, ich war mir unschlüssig, ob das die bessere Lösung ist. Nach einer geraumen Zeit kam eine Bahn nach Schönefeld, wir die Wartenden wurden durch die Lautsprecherstimme aufgefordert, wenn uns kalt ist, können wir mit der Bahn nach Schönefeld fahren, sie würde gleich wieder zurückfahren. Damit war klar, dort steht kein Zug. Ich fuhr mit, mein Termin konnte ich sowieso nicht mehr pünktlich wahrnehmen.
An den S – Bahnfenstern blühten Eisblumen, wenn bekommt man das schon zu sehen, die Bahn war gut geheizt. Als ich in Schöneweide ankam, gab es trotz der Kälte Nieselregen, komisches Wetter.
Neben dem Arztbesuch musste ich mir eine Nachfolgeverordnung für die Fußpflege ausstellen lassen und ich brauchte für das Grundsicherungsamt die Bestätigung für den Mehrbedarf, obwohl ich gehört habe den soll es bei Diabetikern nicht mehr geben. Egal erst einmal beantragen.
Der Zucker war ungewöhnlich hoch über 10 mmol/l, denke es kommt vom Salofalk Granulat, in dieser Woche werde ich damit fertig. Die Ärztin war deshalb nicht beunruhigt, ich sollte öfters einmal messen und bei Bedarf die Tablettendosis erhöhen. Vielleicht liegt es aber auch an den Weihnachtsteller, der immer noch gut gefüllt ist.
Dafür war der Blutdruck mit 125/75 mm Hg normal.
Bei der Ausfüllung des Mehrbedarfs tat sie sich etwas schwer, weil ich ihr einfach das Schreiben vorlegte. Ich hatte aber das vom letzten Jahr als Vorlage dabei.
Anschließend fuhr ich gleich wieder nach Hause, war kein Wetter zu bummeln, zumal ich am nächsten Tag in die Charité zur Infusion musste.
Die Normalität hatte mich wieder, so schnell geht es.
Obwohl es immer noch ziemlich kalt war, fuhr die S – Bahn ohne Probleme, da der Bus am Hauptbahnhof gerade weg war, lief ich das Stück zu Fuß zur Rheumaklinik. Wie immer nahm ich den Weg durch die Strahlenklinik, es war voll, hoffentlich muss ich hier nie wieder hin, waren meine Gedanken.
In der Rheumaklinik herrschte der normale Betrieb, zumindest für mich, andere Leute warten manchmal Stunden, wenn ich mit der Infusion fertig bin, sitzen sie immer noch entnervt da.
Ich füllte die obligatorischen Bögen „BASDAI“ und „BASMI“ aus, danach rief mich schon der Doktor.
Ihm hatte ich eine Menge zu berichte, es sind auch 10 Wochen seit der letzten Infusion vergangen, auszuwerten war die Sonografie, die Koloskopie, die Operation und die Medikation mit Salofalk, geduldig hörte er es sich an, oder las die Befunde.
Er fragte sogar nach dem Auge (Iridiozyklitis) und bemerkte, die Wirbelsäule muss wieder einmal geröntgt werden.
Wie immer horchte er mich ab und ich konnte ihm die Narbe zeigen, ich weiß es nicht genau, ob da alles in Ordnung ist, denn er fragte, wenn sich das der Chirurg noch einmal ansieht, aber die Narbe wäre soweit OK. Ich glaube es einfach einmal.
Ich hoffte, dass er mir eine Betätigung schreibt, dass ich aufgrund des Morbus Bechterew in meiner Beweglichkeit so eingeschränkt bin, dass ich zum Beispiel mir die Salofalk Klismen nicht selbst einführen kann. Ich weiß ja nicht, was bei der Darmspiegelung rauskommt, vielleicht brauche ich die Häusliche Krankenpflege doch noch, davon schien er nicht begeistert, wenn notwendig soll ich noch einmal vorbei kommen.
Der Arzt ist mir zwar nicht unsympathisch, aber seine Untersuchungen bzw. Messungen sind etwas oberflächlich. Er misst zum Beispiel auch den Blutdruck nicht, sondern fragt mich, ob ich den regelmäßig kontrollieren lasse. Eine Verordnung für die Physiotherapie ließ ich mich nicht ausstellen, erst will ich die Koloskopie abwarten und bei den Wetter habe ich ehrlich gesagt keine Lust.
Im April ist sein halbes Jahr in der Rheumaklinik rum, dann gibt es einen neuen Arzt.
Schwester Carola hatte den „Cocktail“ schon angerührt und es klappte auf Anhieb, da ich keine Blutwerte mithatte, nahm sie mir noch paar Röhrchen ab, Kerstin hatte sich auch dazugesellt und schaute interessiert zu. Heute erfuhr ich auch, dass sie sich Arzthelferinnen nennen. Ich fragte, ob ich mir noch einen Kaffee holen kann, klar durfte ich, „wenn Sie Glück haben, Herr Ullmann sind auch noch paar Kekse da!“ Es waren noch welche da. In der Palmenecke war ich wieder alleine, ich stellte erst meine Tasche ab und dann fuhr ich mit dem Infusionsständer in den Aufenthaltsraum, wo die Kaffeemaschine steht. Einmal durch die ganze Rheumastation, vorbei an den staunend wartenden Patienten.
Innerhalb einer Stunde ist die Infusion meistens durch, dann kommt die Nadel raus, heute musste ich auch noch Urin abgeben, einen neuen Termin holen und die Überweisung zum Röntgen.
In der Charité kommt man eigentlich fast immer, ohne lange Wartezeit dran, so gründlich wurde ich wirklich lange nicht mehr geröntgt, die MTA war allerdings etwas mürrisch. Ok, jeder hat mal einen schlechten Tag.
Neu ist, dass man die Röntgenbilder mitbekommt, was haben die sonst immer für einen Aufwand betrieben, wenn man welche haben wollte. Mals sehen, was der Befund aussagt.
Ich hatte mir die Nachfolgeverordnung eingesteckt um sie bei der Krankenkassen bestätigen zu lassen, mich beschleicht bei jedem Gang zur Krankenkasse ein ungutes Gefühl. Es war recht günstig mit der Verbindung, der Bus 147 hält direkt vor der Krankenkasse in der Wallstraße.
Als ich die Verordnung abgab, begann die Dame in ihrem Computer “rumzuwühlen“ sprach natürlich kein Wort mit mir, es dauerte, was wird wohl das Problem sein? Einige Zeit später fragte sie mich, ob ich bei der letzten Nachfolgeverordnung schon eine Podologin zugewiesen bekommen habe. Ja, was hat sich denn die Kasse jetzt wieder ausgedacht, mein Einwand dass ich schon seit Jahren eine feste Podologin habe, wurde dahingehen beantwortet, man darf nur noch zu der Fußpflegepraxis gehen, mit denen die Krankenkasse ein Vertrag hat. Zum Glück ist die Podologie Wagner dabei. Ich bekam ein schreiben mit, da stand auch etwas Gutes drauf, ich brauche nun nicht mehr die Nachfolgeverordnung betätigen lassen.
Meine Frage, was ich machen muss, wenn ich eine Häusliche Krankenpflege brauche, konnte mir die Mitarbeiterin nicht beantworten, „Das machen die Kollegen im 1. Stock!“
Da wollte ich aber heute nicht hin, vielleicht weiß mein Hausarzt darüber etwas.
Mit etwas Herzklopfen ging ich am nächsten Tag zum Auto, ich konnte die Tür öffnen, die Zentralverrieglung klappe, das ist schon einmal ein gutes Zeichen. Ich kenne ja meine Batterie, die hat noch nie im Winter den Strom gehalten und jetzt nach den sehr kalten Tagen?
Zweimal drehte der Anlasser durch und dann sprang der Motor an, das war schon eine positive Überraschung. Eine Sorge weniger, aber mehr habe ich nicht gemacht am Auto, dazu war es viel zu kalt.
Die Abendschau am Freitag zeigte einen Beitrag vom Spreewald, man meinte die Fließe sind zugefroren und man kann darauf, mit der nötigen Aufmerksamkeit, spazieren gehen. Das wäre doch etwas für einen Ausflug, mit dem Auto, nein mit dem Zug. Am Sonnabend entschied ich mich für die Zugfahrt am Sonntag. Da fiel mir ein, das wäre doch auch etwas für die Bautzener, ein Anruf genügte und das Treffen am Bahnhof Lübbenau für den Sonntag war vereinbart. Ich sollte aber nicht so zeitig kommen, die Verbindung ist recht gut dorthin, in der Stunden fahren gewöhnlich zwei Züge, eine Regionalbahn und ein Regionalexpress. Eigentlich wollte ich mit dem Express um 13.13 Uhr vom Ostbahnhof fahren, aber ich war wieder einmal so zeitig da, dass ich die Regionalbahn um 9.45 Uhr nahm, die fuhr über Schönefeld und hält auf jeden Bahnhof unterwegs.
Vorher musste ich mir eine Fahrkarte kaufen, Ostbahnhof – Lübbenau und zurück, meinen Schwerbehindertenausweis mit dem Merkzeichen „G“ habe ich ja bisher kaum für solche Fahrten genutzt. Mal sehen was passiert, wenn ich ihn erwähne. Ein Positivum, die Dame am Schalter war sehr freundlich. Jetzt gab es am Sonntag gleich eine Überraschung für mich, ich brauchte bis nach Lübbenau nichts bezahlen, da schmeckte der Kaffee und das Nougatcroissant gleich noch einmal so gut. Im Endeffekt hat sich herausgestellt, dass ich im Verkehrsverbund Berlin – Brandenburg kostenlos reisen kann.
In Schönefeld, unweit meiner Wohnung, lenkt der Zug nicht etwa um, er kommt vorwärts rein und fährt rückwärts wieder raus. Danach ging es über Königs Wusterhausen, Zeesen, Bestensee, Brand bis nach Lübbenau. Der Zug war leer, eine schöne Fahrt durch das verschneite Brandenburg, ich werde die Ziele wohl für meine Fotosafaris in Zukunft mehr nutzen. Ich nehme mir auch vor die Bilder auf der Website zu veröffentlichen.
In Lübbenau warteten schon Mutter, Schwester Evelyn, Schwester Sonja und mein Schwager Roland in Erwartung auf den Initiator der Events. Möge es noch lange so weiter gehen mit meiner Familie, wohl dem der das hat, ich bin froh darüber.
Sonja hatte zu allgemeinen Aufwärmung eine Thermosflasche mit Grog mitgebracht, den „Kräuter“ gab es erst später. Voller gespannter Vorfreude liefen wir in Richtung Hafen, keiner von uns hat je den zugefrorenen Spreewald erlebt.
In der Stadt ging es mit dem Autoverkehr zu wie in der höchsten Saison und auf dem Eis war es wie zum Osterspaziergang, nur eben etwas eher.
Ich war noch nicht so oft im Spreewald, aber mit einem Kahn habe ich vor vielen Jahren eine Rundfahrt gemacht, Mutter hat ihre Kahnfahrt erst im letzten Jahr gemacht und war begeistert. Dort wo sie im Sommer noch mit dem Kahn gefahren ist, konnte man jetzt laufen. Wir schlitterten eine Runde bis nach Lehde und wieder zurück. Es waren nicht nur Schlittschuhläufer auf dem Eis unterwegs, eben auch viele Spaziergänger. Es juckt schon gewaltig in den Füßen, meine Schlittschuhe habe ich ja noch im Keller, aber trauen würde ich mir das heute nicht mehr.
Bei dem Sonnenschein spürte man auch keine Kälte, ein wirklich guter
Einfall, aber jede positive Seite hat eben auch etwas Negatives. Der Stadt Lübbenau muss man schon den Vorwurf machen, dass sie dem Ansturm nicht gewachsen waren, nur paar Privatleute hatten Grill und Glühweinboiler aufgestellt. Dass die Lokalitäten an den Fließen nicht geöffnet waren, das konnte man noch einsehen, aber am Hafen hätte man mehr machen können, vielleicht auch einmal die Gehwege vom Schnee räumen. Wie oft wird es ein solches Event geben? Bestimmt nicht jeden Winter.
Ich fuhr mit dem Regionalexpress 14.41 Uhr zurück nach Berlin, am Ostbahnhof konnte ich mir noch etwas zu Essen kaufen, denn die eine Schmalzstulle war längst abgelaufen.
Die kommende Woche war geprägt von Behördengängen, schneller als ich dachte war die Schmerzgrenze für die Zuzahlung zu den Medikamenten und Behandlungen erreicht. Ich hatte sogar 13 Euro zu viel bezahlt, also holte ich mir die Befreiung von der Krankenkasse. Eine Bestätigung über die chronische Erkrankung war nicht dieses Mal nicht erforderlich. Ich staunte nicht schlecht, als ich las, was die Infusion in der Charité kostet, über 3000 Euro, die kam doch sonst weniger hatte ich in Erinnerung. Die Befreiung bekam ich nicht wie sonst gleich im Servicecenter der Krankenkasse ausgestellt. Ich gab nur die Unterlagen ab, man wollte sie prüfen und mir die Befreiung zuschicken. Na ja, so wirklich froh war darüber nicht, aber meine Bedenken waren nicht notwendig gewesen, einen Tag später hatte ich sie im Briefkasten.
Als Nächstes musste ich zum Grundsicherungsamt, um den Antrag zur Gewährung von Grundsicherung abzugeben, meine Bearbeiterin wollte den schon im Januar haben, obwohl er noch bis April läuft,
Ist das nun ein gutes Zeichen, mal sehen. Bei der Gelegenheit konnte ich mein Auto testen, es gab keinen Grund zur Klage.
In der folgenden Woche traf mich eine handfeste Überraschung, ein Brief vom Vermieter, schon wieder eine Mieterhöhung, dachte ich sofort. Was soll sonst kommen, obwohl die Miete doch erst im letzten Jahr erhöht worden ist. Ich war schon einigermaßen erstaunt über das, was ich da las, die Miete wurde um 23 Euro gesenkt, na was sagt man denn da. Das heißt, ich muss noch einmal zum Grundsicherungsamt, um das zu melden.
So richtig aktiv bin ich zurzeit leider nicht, woran mag es wohl liegen, es gibt mehrere Gründe.
Der Erste, die anstehende Koloskopie, ich bin mir nicht sicher ob es nicht doch einen etwas problematischeren Befund gibt,
der Zweite, die Neubeantragung der Grundsicherung, man weiß ja nie,
der Dritte, die nervigen Obermieter. Der Brief an den Vermieter liegt schon da, eigentlich will ich aber nicht nur die Mieter anzählen, sondern das Wohnumfeld. Es nimmt keiner mehr Rücksicht, erst scheißen die Hunde die Vorgärten zu, keiner nimmt Anstoß. Diese Nichtachtung der Normen des Zusammenlebens setzt sich fort, bis in die Wohnungen.
Das alles wirkt sich nicht gerade positiv auf meine Aktivitäten aus, aber damit muss ich fertig werden. Habe ich nicht schon ganz andere Probleme gemeistert, ja ist meine eindeutige Antwort.
Dazu kommt, dass ich das Geburtstagsgeschenk meiner Schulfreundin „Ich, Heinrich der VIII.“ noch nicht ausgelesen habe. Über 1000 Seiten sind verschlungen, ja wirklich, ich bin begeistert von dem Roman.
Insgesamt wird es sowieso ein entsetzlich Jahr, „20 Jahre Mauerfall“ schon jetzt ist die Berichterstattung eine Zumutung. Dann bin ich doch lieber dafür das „Scheiße“ im Fernsehen „beschnüffelt“ wird, da sind doch die Gebühren gut angelegt. Aber jedes Volk bekommt eben das Fernsehen was es verdient, da hilft auch der aufdringliche Werbespot der GEZ nicht wirklich.
Wieso rege ich mich eigentlich auf, ich zahle ja keine Gebühren.
Damit bei mir die Kultur nicht zu kurz kommt, habe ich mich entschlossen, auf drängen meines FLUSI – Kumpels, wieder einmal ins Kino zu gehen. Wir haben uns den Film „Operation Walküre“ angesehen. Ich war sehr voreingenommen, weil Tom Cruse ja als bekennender Scientologe bekannt ist.
Meine Vorbehalte gegenüber Menschen die sich durch ihre Äußerungen und Handlungen bei mir unbeliebt gemacht haben werden mit Nichtachtung gestraft. Ein Charakterzug mit ausgeprägter Tiefe, meine Vorbehalte sind sehr ausgeprägt, das trifft Politiker und Künstler geleichermaßen. Deshalb kann ich keine deutschen Filme, gleich welcher Art nicht sehen. Besonders jene die die DDR – Vergangenheit unwahr oder verklärt wiedergeben, die Schauspieler eingeschlossen.
Ich war jedenfalls von dem Film sehr überrascht, ich kenne die Problematik sehr genau, es gab keine Hollywoodeffekte. Der Film hielt sich an die an die wahre Handlung.
Daran kann auch ein „Historiker“ wie Guido Knopp nichts ändern, obwohl er meint, nur er bringt die wahre Wahrheit in die Wohnzimmer.
Klar, dass wir danach nicht gleich nach Hause gehen konnten, es gab noch viel zu erzählen über den Film. Deshalb sind wir noch in den Potsdamer Platz Arkaden beim „Heißen Wolf“ ein Bier trinken gegangen. Eigentlich ein Imbiss, aber mit Bier, wo der halbe Liter nur 2.85 Euro kostet, ein Bier aus Nürnberg, schmeckt gar nicht so schlecht.
Wir waren uns einig, ein guter Film, landeten schließlich im heutigen Leben, mit der Frage, „Was wäre, wenn das Attentat damals geklappt hätte?“ Viele Menschen wären nicht gestorben!
Als ich am Donnerstag ein Schreiben von meiner Krankenkasse im Briefkasten hatte, war es mir schon klar, die Erhöhung des Krankenkassenbeitrages flatterte mir ins Haus. Es ist schon vor 8 Tagen datiert und ab Mitte Februar ist der neue Beitragssatz von fast 30 Euro mehr zu bezahlen. Ich bin am nächsten Tag sofort wieder zum Grundsicherungsamt gefahren. Die Bearbeiterin sah es nicht so verbissen, aber ich weiß schon, was auf mich zukommt. Es wird wohl wieder bis zum „fast Rausschmiss“ aus der Versicherung kommen.
Es gibt manchmal Tage, die sollte man aus der Lebensbiografie streichen oder vielleicht doch nicht, denn die Erfahrungen sind unauslöschlich.
Es fing ganz harmlos an, ich konnte mit meinem Programm keine PDF – Dateien im Internet mehr öffnen. Deshalb wollte ich den Adobe Reader 9 neu installieren, ich hatte das Programm auf einer Computerbild CD, die Neuinstallation brach immer wieder ab, weil es Treiber für die Soundkarte installieren wollte, also das an sich war schon komisch genug. Ich wollte mir das Programm direkt von Adobe holen, es ist ja kostenlos, bei Google fand ich den Link dazu. Nun nahm das Unheil seinen Lauf, meist steht die Seite von Adobe ganz oben. Ohne nachzudenken klickte ich den obersten Link an, was ich bisher nicht wusste, dort stehen die Anzeigen, etwas gelblich unterlegt. Ich befand mich auf der Seite von „Content Services Ltd., die den Reader auch zum Download anbietet, dazu muss man sich vorher registrieren, das ist auch nicht so ungewöhnliche. Das Ungewöhnliche ist, durch Anklicken der AGB in der Registrierung verzichtet man auf den Widerruf. Das merkte ich erst später, als ich den Zweijahresvertrag mit je 96 Euro schon an der „Backe“ hatte. Die Aussage ist so geschickt platziert, dass man sie nur bei voll geöffneten Bildschirmfenster sieht und ziemlich unscheinbar. Ich war immer der Meinung mir passiert so etwas nicht!
Die Software, die man dort runterladen kann, ist meist von Drittanbietern und kostet nichts. So eine Scheiße, ich habe den Reader natürlich nicht runtergeladen. Gegen Mitternacht schaltete ich den Rechner, irgendwie lief alles sehr langsam und vom Internet Explorer kamen laufend Script Fehlermeldungen.
Ich habe die ganze Nacht fast nicht geschlafen, vor Ärger über meine Blödheit oder ob ich schon etwas ahnte.
Als ich am Morgen den Rechner einschaltete, was immer meine erste Handlung beim Frühstück ist, fuhr er zwar hoch. Es waren aber auf dem Desktop keine Icon der Ordner oder Dateien zu sehen, alles war eingefroren, auch die Maus bewegte sich nicht. Ok, das kommt schon einmal vor, also noch kein Grund zur Beunruhigung. Als er aber beim Hochfahren nur noch bis zur DOS – Ebene kam und auch der "Abgesicherte Modus" nichts brachte, da wurde mir heiß. Na ja wegen der Datensicherung, die immer wieder vernachlässige.
Nach dem alle Möglichkeiten fehlschlugen und ich die Meldung vom Rechner nicht lesen konnte, weil sie so schnell wieder weg war, stellte ich mir ernsthaft die Frage, "Was ist alles verloren oder was kann ich eventuell noch retten?" Am wichtigsten war die outlook.pst-Datei, wenn die weg ist, bin ich verloren, kein Geburtstag, keine Adresse, keine Aufgabe, kein Termin, keine Notiz mehr das darf nicht geschehen.
Ich kramte in meinem Gedächtnis und fand eine Notfall CD von Computerbild, mit der man auch ohne Betriebssystem auf die Festplatte zugreifen kann. Meine letzte Rettung es klappte einigermaßen, ich konnte aber nicht auf die externe Festplatte kopieren, sondern nur auf die zweite Partition. Meine Lehre daraus, dort immer genug Platz zu haben.
Bei der Neuinstallation von Windows XP sagte mir der Rechner, es gibt keine Partition “C“ oder sie ist defekt, ich muss sie Formatieren und dann die Neuinstallation fortsetzen.
Damit war klar, alles Daten und Programme gehen verloren, etwas geht trotz Sicherung immer kaputt, bei mir waren es die Favoriten, die ich in mühevoller Kleinarbeit gesammelt habe, da waren nur noch die leeren Ordner da.
Bis wieder alles eingerichtet war, verging geht der Abend und die halbe Nacht. Als ich Outlook auch endlich eingerichtet hatte, schaute ich die Mail an, die Rechnung von „Content Services Ltd.“ war auch schon dabei, eine einzige Drohung.
Content Services Ltd.
Mundenheimer Straße 70
68219 Mannheim
Kontakt:
http://www.support-online-center.com/
Telefon : +49-1805-88204486 (0,14 EUR/min) * Telefax : +49-1805-88204487 (0,14 EUR/min) * (Montag bis Freitag / 09.00 - 18.00 Uhr)
*aus dem deutschen Festnetz, gegebenenfalls abweichende Preise aus dem Mobilfunknetz
Umsatzsteuerid: DE258263766
Handelsregister: HRB 703297, Amtsgericht Mannheim
Henry Ullmann
Schwalbenweg 37
D-12526 Berlin
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xxxxxxxxxx
Ihre Rechnungsnummer:
RExxxxxxx
Datum: 31.01.2009
Anmeldung auf www.opendownload.de
Sehr geehrter Herr Henry Ullmann,
wir freuen uns, dass Sie unseren Dienst auf www.opendownload.de nutzen und bitten Sie daher folgenden Betrag an uns zu überweisen:
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Im Bruttobetrag ist die gesetzliche Umsatzsteuer enthalten.
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07.02.2009 auf das nachfolgende Konto:
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Über das Kontaktformular können wir Ihre Anfragen schnellstmöglich bearbeiten. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass Anfragen direkt an die Mailadresse nicht zugestellt werden können.
Im Anhang ist ihre Rechnung als PDF-Datei. Sie benötigen dafür den Acrobat Reader.
Mit freundlichen Grüßen
Content Services Ltd.
Name & Registered Office:
Content Services Ltd. - 5 Jupiter House, Calleva Park - Aldermaston - Reading Berkshire RG7 8NN
Company No. 06326552 (Cardiff) - Director: Alexander Varin
Was machen, im Internet nach der Firma suchen, es gibt diverse Foren, wo schon über die Firma berichtet wird. Wenn man bedenkt, dass ein Widerruf technisch gar nicht möglich kamen mir über die Bezahlung schon Zweifel auf. Man müsste also den Widerruf schon vor der Anmeldung machen, wie soll das gehe.
Im Internet gibt es sogar ein Video, wo ein Anwalt genau den Sachverhalt schildert, meinem Kumpel ist ähnliches passiert und meinen Entschluss nicht zu zahlen hat die Wiso - Sendung ausgelöst. Auch dort wurde die Firma benannt. Internetabzocke und ja nicht bezahlen oder auf die Schreiben reagieren. Erst wenn der Mahnbescheid vom Gericht kommt.
Denn diese Firmen leben von der Angst der Menschen.
Ich zahle nicht und werde die Sache beobachten und gelegentlich darüber schreiben, es ist aber das erste Mal, dass ich so etwas mache. Den Widerruf mache ich aber noch, aber nur als einfachen Brief.
Damit war das Wochenende gelaufen und am Montag stand die Darmspiegelung an.
Der Termin war 10.00 Uhr, also keine Unzeit, da ich noch in die zentrale Parientenaufnahme musste, fuhr ich etwas eher los. Ich brauchte vor der Darmspieglung nicht den Darm säubern, mir wurde ein Einlauf versprochen.
Ich habe vor keiner Untersuchung Angst, die kenne ich schon lange nicht mehr. Die Schwester in Anmeldung der Endoskopie im Sana Klinikum empfing mich freundlich, kurze Zeit später stand sie schon mit dem Einlauf vor mir. Ich sollte mit zur Toilette kommen, kurz und schmerzlos.
Hose runter, bücken und schon war er drin. Früher hätte ich mich geziert, auch das macht mir nichts aus. Ich sollte nun versuchen, die Flüssigkeit 5 – 10 Minuten im Darm lassen, wenn ich es schaffe. „Am besten Sie bleiben gleich auf der Toilette, Herr Ullmann“, ich wartete die Zeit ab und dann kam etwas raus, aber nicht viel. Das ging noch paar Mal so weiter, kaum hatte ich die Hosen oben, musste ich schon wieder.
Als ich wieder draußen war, wurde ich schon gesucht, es wäre soweit.
Nun kam die übliche Prozedur, ausziehen bis auf Socken und Unterhemd, die Kleidungsstücke bis auf die Schuhe in den bereitgestellten Sack legen. Ich ging vorsichtshalber noch einmal auf Toilette, als ich raus kam, stand Dr.Hanke vor mir und begrüßte mich freundlich, ein Thüringer, es sind ja nicht alle Thüringer so wie meine Thüringerin.
Er hatte auch im November die Untersuchung gemacht, heute wollte ich keine Spritze um alles genau verfolgen zu können. Zuerst nahm er seinen Finger und dann kam das Endoskop, die ersten Anzeichen ließen Gutes ahnen, er war schon über die Stelle hinweg, wo das Geschwür saß. Es liegt bei ca. 7 – 8 cm, er schob das Endoskop bis 25 cm hinein. Ich fragte ihn, wie weit es sonst geht, ca.100 cm bis zum Ende. Die Schwester kann am Endoskop ablesen, wie tief es drin ist. Langsam zog er den Schlauch wieder raus, ich staunte, wie sauber der Darm war, bis auf paar kleiner „Ablagerungen“ sah es doch gut aus. Die leichten Blutungen kommen vom eingeführten Endoskop, beruhigte mich die Schwester vorsorglich. Die Stelle war verheil, zum Glück, warum und wovon so etwas kommt, war im auch nicht klar, es könnte sogar vom Morbus Bechterew kommen, der verfolgt mich wohl überallhin dachte ich mir. Der Doktor hatte mich schon vorher informiert, dass er eventuell eine Gewebeprobe nehmen muss, brauchte er nicht. Ich hatte das Gefühl, dass ich gleich explodiere, die eingepumpte Luft, während der Untersuchung wollte raus.
Ich glaube der Doktor freute sich aufrichtig mit mir über das Ergebnis, auf der Toilette konnte ich mich vorerst befreien von Luft und Sonstigem.
Später im Warteraum, als ich auf den Befund wartete, dachte ich bei mir, ok, „der Tot ist noch beim Abarbeiten seiner Liste und ich stehe nicht an erster Stelle“.
Koloskopie
Berlin, den 02.02.2009
wir berichten über Ihren Patienten Herrn Henry Ullmann, geb. 27.12.1948, bei dem wir am 02.02.2009 o. g. Untersuchung durchführten.
Indikation: Z.n. Rektumresektion bei CA 2000; 11/08 Anastomosenulcus kurz oberhalb der Anastomose; Verlaufskontrolle.
Geräte: Pentax EC 3885 MK 2 A120060.
Befund: Normaler digitaler Tastbefund.
Kolon: Es handelt sich um einen Z.n. anteriorer Rektumresektion mit Sigmoidorektostomie. Eingesehen wurde bis in das mittlere Sigma.
Glattes Vorführen des Gerätes bis in das mittlere Sigma.
Bei etwa 9 cm an ano stellt sich die reizlose, ausreichend weite Anastomose dar.
Das vorbeschriebene Ulcus oberhalb der Anastomose ist komplett abgeheilt. Es finden sich keine Residuen mehr.
Ansonsten im Rückzug unauffällige Schleimhautverhältnisse.
Diagnose: Reizlose, ausreichend weite Anastomose nach anteriorer Rektumresektion 2000 bei CA Abgeheiltes ulcus recti.
Procedere: Es erfolgte eine postinterventionelle Nachsorge. Der Patient verließ unsere Abteilung voll orientiert und subjektiv beschwerdefrei.
Diagnosenschlüssel: Z85.0 Maßnahmenschlüssel: 1-650.0
Mit freundlichen kollegialen Grüßen
Mit dem Befund ging ich gleich zu meiner Onkologin, Schwester Sonja war nicht da, sondern Simone, ich brachte mein Anliegen vor, es herrschte kaum betrieb hier. Nicht wie vor Weihnachten, deshalb konnte ich auch nach der Histologie von der Operation im letzten Jahr fragen, sie war „noch“ nicht da, sie wollte sie anfordern. Die Onkologin befand sich auch in der Anmeldung und begrüßte mich schon mit Kopfnicken, etwas später rief sie an und fragte, wo ich bleibe. Das Fax mit dem Befund war auch da, ich bekam meine Kopie und ging zur Frau Doktor.
SANA KLINIKUM LICHTENBERG
Ö. B, OSKAR-ZIETHEN-KRANKENHAUS INSTMJT FÜR PATHOLOGIE
CHEFARZT PROF. DR. MED. G. NIEDOBITEK
Herrn
Prof. Dr. med. K. Gellert
Sana Klinikum Lichtenberg
Allg. u. Visz. Chirurgie
Betrifft Patient:
Ullmann, Henry 27.12.1948
Station 6A
Unters.-Mat.; Lipom
Pathologisch-anatomische Untersuchung und Begutachtung:
Die Verwendung des Befundes für Gutachten und Veröffentlichungen bedarf der Genehmigung des Institutsdirektors.
Berlin, den 10.12.2008
Einsendung
24 g schweres, seitlich aufgerissenes, lediglich partiell zart gekapseltes, 65:45:22 mm messendes fettgewebiges Stück mit homogen fettgewebigen Schnittflächen.
Extra beiliegend mehrere bröckelige fettgewebige zusammengelegt 25:24:8 mm messende Gewebestücke.
Die Gewebsstücke aus reifem Fettgewebe aufgebaut mit unterschiedlich deutlich vergrößerten, sonst aber unauffälligen Adipozyten. Bei dem größeren Gewebsstück abschnittsweise eine zarte Bindegewebskapsel sowie nur ganz wenige schmale Bindegewebssepten. Bei den kleineren Gewebsstücken herdförmig auch fibrosiertes Bindegewebe.
Beurteilung
In Teilstücken vorliegendes reifes Lipom (klinisch ohne Angabe der Lokalisation).
Kein Anhalt für Malignität.
Meine Onkologin befand sich in einer aufgelösten Stimmung, sie freute sich über beide Befunde, ich glaube ehrlich, wir kennen uns nun fast 9 Jahre und sie betont es immer wieder, wie gut alles bei mir verlaufen ist. Wir einigten uns, dass ich im Oktober wiederkomme, Darmspiegelung ist dieses Jahr nicht mehr dran, nur CT und Labor. Aber wenn was ist, oder was raus oder rein muss, kann ich jederzeit vorbeikommen. Die Narbe auf dem Rücken hat sie sich ebenfalls angesehen, nicht die beste Naht, dort wo früher die Beule war ist jetzt eine Delle, auch gut, denn zum Schönheitswettbewerb will ich eh nicht mehr.
Das war geschafft, am Abend hatte sich mein Darm auch wieder eingerichtet, aber es gab auf dem Heimweg noch einige brenzlige Situationen.
Jetzt konnte ich endlich anfangen zu planen. easyJet bietet noch bis zum 3. Februar 2009 Ermäßigung auf alle Flüge bis zum 15. Juli an, deshalb buchte ich einen Flug nach Schottland. Da am Dienstag keine Flüge sind, fliege ich einen Tag eher und bleibe dafür einen Tag länger. Es wird wieder eine anspruchsvolle Reise, im Plan sind Bus und Zugfahrten, endlich ein Besuch in einer Whisky – Destillery und sogar Wandern ist angesagt. Dazu werde ich 8 Tage, mit dem „Scottish Freedom Pass“ durch Schottland. Natürlich wird der Fathers Day in Glasgow am 21.Juni gefeiert. Die Vorbereitungsphase kann beginnen, es soll ja nichts dem Zufall überlassen werden.
Die Teilnahme an der World Money Fair 2009 im Estrel Conventionscenter stand schon lange in meinem Terminplan als fester Punkt, am Freitag war es nun so weit. Ich holte mir eine Karte für alle drei Tage, obwohl ich am Sonnabend nicht hingehen konnte, weil da der Simulantenstammtisch stattfindet, ich habe sowieso die ganze Nacht von Münzen geträumt.
Ich bin zumindest auf meinem Sammelgebiet schon ein Experte, bekomme e – Mails aus ganz Europa und dümmer wird ma n dadurch auch nicht. Obwohl es immer schwieriger wird, alle Münzen der Eurostern – Serie zu sammeln, weil manche auch schon so teuer ausgegeben werden, dass ich sie mir nicht mehr leisten kann. Eigentlich habe ich im Jahr 2003 angefangen Euromünzen zu sammeln, merkte aber sofort, dass das meine finanziellen Rahmen sprengt und die Vielfalt zu groß ist.
Alle Kursmünzen war mit zu aufwendig, damals wäre eventuell noch eine 2 – Euro Sammlung sinnvoll, aber auch hier wird der Markt mit den Gedenkmünzen überschwemmt.
Als ich damals aufgehört habe zu rauchen, suchte ich etwas Greifbares, Sichtbares und das waren dann die Euro Stern Münzen. Da kann ich sagen, dort steckt mein Rauchgeld drin. Da ich zum Schluss ziemlich viel geraucht habe, kommen da im Monat ca. 100 – 150 Euro zusammen. Das stecke ich natürlich nicht alles in Münzen, nein ein Teil meiner Reisen lassen sich damit auch anzahlen.
Den Freitag brauchte ich um einige fehlenden Münzen zusammenzutragen und ein Highlight ist der jährlich erscheinenden Münzenpassport zur Messe, hier hat man die Möglichkeit sich von 30 Ländern der Welt eine Münze zu holen, mit dem Stempel der jeweiligen Bank. Den gibt es natürlich nicht umsonst, der kostet 10.00 Euro, ist aber eine schöne Erinnerung. Manche Stände werden immer wieder von den gleichen Leuten betreut, zum Beispiel Portugal, Ungarn und Slowakei, da kennen mich die Leute schon. Der Stand der Slowakei war besonders umlagert, das ist immer so, bei den neuen Euro – Ländern. Die Kursmünzensätze interessieren mich nicht, aber es gab eine Münze für 1000 SK „Abschied von der Slowakischen Krone, 1 Unze, die wir so um die 100 Euro gehandelt. Ich war gespannt, ob ich die hier bekommen werde, im Internet konnte man diese nicht mehr bestellen. Ich musste mich schon durchkämpfen, bekam aber noch eine für 70 Euro, guter Preis. Nach bissel suchen hatte ich den Rest fast zusammengetragen. Man staunt, was für Geld hier über die Tische geht.
Am Sonntag wollte ich mich mit einem Münzhändler aus Essen treffe, paar Fotos machen. Als ich am Stand der Royal Mint vorbei kam, gab es den Kursmünzen Satz aus England 2009, die 5-Pound-Münze Robert Burns und die 5 Euro Münze von Heinrich dem VIII., da musste ich zuschlagen.
Das Treffen mit dem Münzhändler war für mich sehr informativ, es ist immer gut, wenn man hier jemand vertrauen kann, die Hintergrundinformationen hat.
Nun konnte ich meine Sammlung für 2008 fast abschließen und mit den neuen Informationen meine Webseite aktualisieren.
Am Montag kam die 1. Droh – Mahnung von der bekannten Firma, ich gebe hier nur das Wesentlich wieder.
Content Services Ltd.
Mundenheimer Straße 70
68219 Mannheim
Henry Ullmann
Schwalbenweg 37
D-12526 Berlin
MAHNUNG
Sehr geehrter Herr Henry Ullmann,
leider haben Sie Ihre Rechnung RE0109472945 vom 31.01.2009 bis zum heutigen Tage nicht ausgeglichen. Durch den Mehraufwand sind uns weitere Kosten entstanden. Wir fordern Sie letztmalig auf den offenen Gesamtbetrag zu überweisen:
Beschreibung:
12-Monatszugang für www.opendownload.de
Anmeldung vom 30.01.2009
8,00 EUR / Monat, Zahlung laut AGB ein Jahr im Voraus
Preis:
96,00 EUR
Mahnkosten:
3,00 EUR
Bitte begleichen Sie den Gesamtbetrag von 99,00 EUR bis zum
14.02.2009 auf das nachfolgende Konto:
Sollte weiterhin keine Zahlung erfolgen, sehen wir uns gezwungen unseren Rechtsanwalt mit der Einziehung der Forderung zu beauftragen, wodurch Ihnen weitere Kosten entstehen würden.
Vermeiden Sie dies durch eine rechtzeitige Zahlung!
Zu Ihrer Information teilen wir Ihnen Folgendes mit:
Seit dem 01.01.2008 ist in Deutschland die Vorratsdatenspeicherung in Kraft getreten.
Der Internetprovider 77-23-222-127-dynip.superkabel.de speichert die IP-Adresse 77.23.222.127 welche bei der Anmeldung auf der Seite www.opendownload.de übermittelt wurde.
Unter Hinzuziehung des genauen Anmeldezeitpunkts (siehe Rechnung) ist es den Ermittlungsbehörden möglich die Adresse des Anschlussinhabers festzustellen.
Sollte weiterhin kein Zahlungseingang erfolgen, behalten wir uns gerichtliche Schritte vor.
Sollten Sie inzwischen bezahlt haben, betrachten Sie die Mahnung als gegenstandslos.
Für eventuelle Rückfragen stehen wir Ihnen gerne telefonisch oder über unser Kontaktformular auf der Seite www.support-online-center.com zur Verfügung. Über das Kontaktformular können wir Ihre Anfragen schnellstmöglich bearbeiten. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass Anfragen direkt an die Mailadresse nicht zugestellt werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Content Services Ltd.
Ich werde das hier öffentlich verfolgen, vielleicht gibt ja ähnlich Betroffene, zahlen tue ich natürlich nicht, da ist mein Entschluss unumstößlich. Sollte es wirklich vor Gericht gehen, sitze ich die Summe im Knast ab.
Da ich seit Monaten nicht bei meinem Doktor des Vertrauens war, hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, aber es war nicht meine Schuld, wenn die Patienten im Januar bis draußen anstanden.
Er freute sich natürlich, als er mich sah, der junge „Hüpfer“, noch nicht einmal 59 Jahre alt. Ich konnte ihm die positiven Befunde überreichen und ich kann es deuten, wenn es jemand ehrlich meint. Wir kamen ins Quatschen, er will tatsächlich noch bis 70 weiterarbeiten, gut für mich. Im März zieht er um, dann wird er gemeinsam mit seinem Sohn eine Praxis eröffnen.
Ich wollte von ihm noch einmal die Schulddrüsenwerte bestimmt haben und eventuell die Entzündungswerte. Ich weiß ja, wie seine Schwestern das lieben, wenn ich so außer der Reihe komme. Ich höre schon die Worte, es geht nicht, das Blut ist schon weg usw.
Aber der Doktor meinte, wenn ich das aufschreibe, haben die es zu machen, denn du kommst ja nicht gerade von nebenan. Er hat sich im letzten Jahr qualifiziert und kann jetzt auch die Hautkrebsvorsorge machen, das nehme ich wahr, ist doch klar.
Wie gesagt, die Schwester meinte gleich, es geht nicht, sie hat die passenden Röhrchen nicht da. Leicht angefressen bat ich zumindest um einen neuen Termin für den Doktor. Sie merkte wohl, dass sie sich etwas zu weit rausgelehnt hat. Sie sagte: „Herr Ullmann, Sie sind sowieso wieder einmal mit einem Check – Up dran“, ich erklärte mich sofort bereit, am 1.April, zum nächsten Termin können wir das machen. Eh, ein denkwürdiger Tag, ich werde darüber noch berichten.
Die Schwester wurde plötzlich zugänglich, sie gab mir den Schlüssel für das Labor, sie käme gleich nach.
Ach was wäre ich doch für ein Glückspilz, ein spezielles Röhrchen ist noch da, nach sieh mal an. Sie konnte also ein komplettes Blutbild machen.
Es ist ja so, dass ich in die Charité immer aktuelle Werte mitbringen soll, da habe ich wieder einmal welche.
Ich musste heute unbedingt noch für eine liebe Mailbekanntschaft etwas zum Geburtstag einkaufen. Ich kenne sie nun auch schon über viele Jahre, sporadisch gibt es auch e – Mails, aber zu Weihnachten und zum Geburtstag kommt immer etwas. Andrea hat im Leben auch nicht unbedingt auf der „Sonnenseite“ gestanden. Ein Büchlein und eine Karte mit viel Text ist sie mir schon wert, obwohl es mit meiner versauten Handschrift, eine Tortur ist, aber ich tue es gern und weiß auch warum.
Ich bin gerade dabei die Brüsselreise aufzuarbeiten, es geht etwas schleppend, aber schön ist, dass ich so die Reisen immer noch einmal erlebe, sogar noch intensiver und kann mir schon Gedanken über die nächste machen. Manchmal ruft mich mein FLUSI – Kumpel am Tage mehrmals an und hat irgendwelche Probleme mit dem Flugsimulator. Ich bin immer bereit zu helfen, wo ich kann, aber es bleibt bei mir auch deshalb vieles liegen.
In der Woche kam ein Newsletter von Hotels.com in Haus, 40 % Rabatt auf die Hotelbuchungen bis Sonntag. Eigentlich sollte schon alles „in Papier und Tüten“ sein, aber meine Entschlusskraft, hat es nicht zustande gebracht.
Ich suchte in Inverness, das “Royal Highland Hotel“ und traute meine Augen nicht, 5 Nächte für reichlich 300 Euro, ein Preis, das kann ja wohl nicht wahr sein.
Schnell den Flug bei easyJet buchen, denkste, der Hinflug war in den letzten Minuten von 68 Euro auf über 80 Euro gestiegen. Nun hieß es nachdenken und entscheiden.
Ich habe mich entschieden, ich fliege jetzt definitiv am 13. Juni und komme am 24. Juni zurück. Der Flug kostet 120 Euro mit Gepäck.
Das Hotel, ich buchte ein Doppelzimmer, weil ein Einzelzimmer fast 200 Euro mehr kostet. Ich begriff die Welt nicht mehr, aber ich habe die Bestätigung auf dem Computer. Ein Doppelzimmer im Hotel „Royal Highland“, mit Frühstück 394 Euro für 6 Nächte.
Gibt es da noch einen Harken, für Glasgow habe ich noch nicht gebucht, da sind die Angebote moderat. Ich habe den Aufenthalt um zwei Tage verlängert, weil am Sonnabend der Flug am preiswertesten war, vom Sonnabend bis nächsten Mittwoch, eine lange Zeit und trotzdem preiswert.
Bei der GFK, wo ich meine täglichen Einkäufe hin melde, gibt es jede Woche Punkte, davon kann man sich dann eine Prämie auswählen. Ich wollte eine Digitalkamera erwerben. Ich brauchte eine kleinere, um meinen Rucksack nicht immer mitschleppen zu müssen. Die IXUS 80 IS von Canon gab es dort lange Zeit, aber ich hatte die Punkte noch nicht zusammen. Jetzt wo ich die Punkte habe, gibt es die Kamera nicht mehr, nur noch „Schrott“.
Ich wundere mich sowieso, was dort alles angeboten wird, von den emsigen Bienchen leben die doch, etwas mehr Niveau wäre schon wünschenswert. Da es die Kamera nicht mehr gibt, werde ich wohl Punkte sammeln, bis ich den LCD – Fernseher von Phillips zusammen gepunktet habe.
Am Sonnabend fuhr ich zum Shoppen in die große Stadt, einen Schlips zu kaufen war mein begehr und für Mutter noch eine Kleinigkeit zum Geburtstag. Mir ist dieses Jahr nicht wirklich etwas eingefallen, da kam mir ein Gartenkalender gerade recht, den kann sie immer wieder verwenden.
Ich suchte einen schmalen Schlips, so einen wie die Beatles früher immer getragen haben, aber teuer sollte er auch nicht sein. Ich fand einen, bei H & M in den Potsdamer Platzarkaden, für 7.50 Euro.
In die Galeria Kaufhof gehe ich oftmals, um mir die Düfte zu erschnuppern, die ich mir eh nicht kaufen kann. Ein anschließender Gang zur Fotoabteilung brachte eine Überraschung, die IXUS 80 IS gab es von für 129 Euro, vorher kam diese Kamera immer um die 160 Euro. Zuschlagen oder nicht, einen Rabatt von PAYBACK von 5 % bekam ich auch noch, dann noch mit PAYBACK Visakarte bezahlen, darauf gibt es noch einmal Punkte. Ich drehte eine Runde durch die Abteilung, um meine ausgeprägte „Nichtentscheidungsfreude“ zu überwinden. Ich kaufte sie, einschließlich zwei 1 GB SD Karten, Gesamtpreis 130 Euro.
Langsam konnte ich mich auf die Fahrt nach Bautzen einstimmen, bange Frage, wird das Wetter mitspielen. Hoffentlich gibt es nicht noch mehr Schnee, mit aller Gewalt muss ich auch nicht fahren, aber ich wollte schon. Ich entschloss mich am Dienstag nach der Fußpflege zu fahren, in weiser Voraussicht, dass um die Mittagszeit die Straßen besser zu befahren sind.
Am Montagabend wollte ich noch das Hotel in Glasgow buchen, es gab ein Angebot auf HotelsClick.com, dort hatte ich vor Jahren das Hotel in London gebucht, zum Superpreis.
Das Hotel „Alexander Thomson“ war einen Tag zuvor noch buchbar (205 Euro für 5 Nächte mit Frühstück) meine Unentschlossenheit hatte mir wieder einmal einen Strich durch die Rechnung gemacht. Das Angebot gab es nicht mehr, jetzt waren es 208 Euro, buchbar nur auf Anfrage. Diese Form der Buchung hatte ich noch nicht gemacht, ein Versuch war es wert gewesen. Zur Erläuterung sei gesagt, die Buchung kommt erst zustande, wenn das Hotel auf die Anfrage positiv antwortet. Man muss bei der Anfrage trotzdem alle Angaben zur Kreditkarte machen.
Als ich die Anfrage abschickte, kam die Meldung, dass die Seite nicht angezeigt werden kann. Das kam mir schon komisch vor, innerhalb von 2 Tagen sollte der Bescheid kommen. Das kann ja heiter werden, die Betreiber sitzen in Spanien.
Am Dienstagmorgen hörte ich in meinem Weckradio die erschreckenden Meldungen vom Wetterdienst, Chaos auf den Straßen wegen Schneefall, auch auf meiner Strecke in Richtung Bautzen. Als ich aus dem Fenster schaute, war es mir klar warum, 10 cm Neuschnee. Fahren oder nichtfahren, ok ich, hatte ja bis Mittag Zeit. Meine Mutter informierte ich noch einmal über die Verhältnisse und erfuhr, dass es in Bautzen nicht viel besser ist. Ich beschloss zu fahren, bissel Fahrpraxis auch bei dem Wetter hatte ich schon gesammelt, meine Reifen waren neu, allerdings keine Winterreifen. Zuerst musste ich mein Auto von dem Schnee befreien und einen Startversuch machen, ich traue ihm immer noch nicht ganz.
Nach der Fußpflege fuhr ich los, holte für Mutter den Blumenstrauß, Evelyn bekam auch einen, weil ich dort Zuflucht suchen wollte, denn Mutter war beim Frisör.
Hier in Berlin fingen die Straßen an aufzutauen, klar bockte das Auto wieder zweimal, aber dann ging alles glatt. Die Autobahn war ebenfalls frei, von den verunfallten Autos am Morgen war nichts mehr zu sehen. Fahre ich die Autobahn durch bis Bautzen oder geht der Weg über Ruhland, also Landstraße nach Bautzen. Der war natürlich wesentlich kürzer. Ich entschied mich für die Landstraße und bereute es anfänglich, denn die Straßen waren noch mit Schnee bedeckt. Später ging es besser vorwärts.
Obwohl ich überpünktlich in Bautzen ankam, war Mutter schon weg aus Auritz, ich fuhr mit dem Auto bis vor das Tor, durch den jungfräulichen Schnee, es schleuderte zwar etwas, aber ich bin bis vor das Tor gekommen. Vielleicht waren es 10 bis 15 cm Schnee.
Meine Schwester war auch nicht da, weder am mobilen noch am stationären Telefon konnte ich sie erreichen. Also blieb ich im Auto und lernte englisch, solche Lernmittel sind immer mit an Bord. Einige Zeit später erschien sie, sie hat sich mit Mutter getroffen, na ist doch schön.
Es gab Kaffee und Pfannkuchen, zwei Stunden Unterhaltung und dann kam der Anruf, dass ich Mutter vom Frisör abholen kann.
Im Dunklen kamen wir in Auritz und stapften durch den hohen Schnee zum Haus. Meine Aufgaben für die nächsten Tage wurden von meiner Mutter klar umrissen, „Schneeschippen“.
So begann dann auch der nächste Tag. Wann habe ich das letzte Mal so eine Arbeit gemacht, ich kann mich nicht wirklich daran erinnern.
Meinen Laptop hatte ich mitgenommen, um vor allem die Mails lesen zu können, denn die über die Hotelbuchung war besonders wichtig für mich.
Ich hatte zwar ein Kabel für die Verbindung zwischen Telefonanschluss und PC herstellen zu können. Da wurde mir bewusst, dass ich das Modem nach der letzten Neuinstallation von Windows XP gar nicht installiert hatte, zu Hause brauche ich das nicht mehr. Ohne Modem geht natürlich auch kein Internet. Im Moment fiel mir nur ein, ein externes Modem bei PC Spezialist zu kaufen.
Am Nachmittag bin ich mit Mutter nach Bautzen gefahren, sie wollte noch etwas einkaufen und ich brauchte Material vom „Praktiker“ um Mutters Kleinaufträge zu erledigen. Die großen Aufträge (Dachreparatur) müssen bis zum Frühjahr warten.
Im Computerladen schilderte ich mein Problem, sie hatten externe Modems für 30 Euro, ziemlich deftiger Preis für meine Blödheit. Der Verkäufer machte mir den Vorschlag mit dem Notebook vorbeizukommen, sie würden mir das Modem installieren. Auf die Lösung war ich nicht gekommen, sehr freundlich von dem Mitarbeiter des Ladens. Das Angebot nahm ich natürlich an und fuhr noch einmal mit dem PC hin, es klappte prima und schnell. Mit 5 Euro für die Kaffeekasse war ich dabei.
Wie schon von mir vermutet, war keine Buchungsbestätigung vom Hotel dabei. Also wird es bei der Absendung der Daten, doch einen Fehler gegeben haben. Sicher war ich mir nicht, ich beschloss noch zu warten.
Was ankam, war wieder eine Mail von meinen „Freunden“ von der Content Services Ltd., ohne namentliche Anrede.
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Eigentlich haben die Damen und Herren ja schon in der letzten Mail mit dem Rechtsanwalt gedroht, damals hatte ich noch einen Name. Ich werde die Angelegenheit weiter beobachten.
Am Donnerstag war es nun soweit, nachmittags hieß es Doppelkopf, obwohl eigentlich meine Schwestern keine Zeit hatten. Ich ziere mich immer nach außen, aber innerlich spiele ich schon mal gerne mit. Dafür habe ich aber auch verloren. Da keimte schon wieder ein Gespräch über Essen gehen vom Doppelkopfgeld auf. Nun ja ich will nicht drängeln, denn es wird schon am nächsten Tag in die „Ullmannschen Stammkneipe Lusatia“ gegangen, egal ob gestorben oder gejubelt wird. Ich werde wohl meinen Geburtstag in diesem Jahr auch hier feiern.
Mutter war froh, dass es dieses Jahr nicht so einen Auflauf wie zum 80. gegeben hat.
Am Nachmittag kamen meine Schwestern und mein Schwager zur Gratulation, dann gab es Kaffee und Kuchen, später führen wir in das Lokal, wo noch die Enkelin meiner Mutter mit Freund dazu stießen. Nach dem Essen fuhren alle in Mutters Haus und es gab zum Abschluss einen kleinen Umtrunk.
Für die Geschichtsbücher ist festgehalten, dass zu Mutters Geburtstag ca. 20 cm Schnee lagen.
Sonnabend fand die regelmäßige Fahrt nach Tschechien statt um zu tanken und im Travel Free Shop einzukaufen. Für die Raucher lohnt es ich noch, aber sonst eher nicht. Das Benzin ist aber immer noch ca. 20 Cent billiger. Nebenbei wurde intensiv die sportlichen Ereignisse im Fernsehen verfolgt.
Für den Sonntag hat uns mein Schwager animiert mit zu einer Modeleisenbahnausstellung im Oberland zu kommen. Er wollte sich seine Anlage wieder aufbauen und sichte Anregungen und Kontakte. Verbunden sollte die Fahrt mit einem gemeinsamen Abendessen vom Doppelkopfgeld werden.
Mein Schwager brachte uns, Mutter und mir, am Sonntagvormittag die versprochene „Wurschtbrühe“ vom Schlachtfest. Unser Mittagessen war gerettet, Wurstbrühe mit Schmalzschrippe. Billiger geht nimmer.
Nachdem die Biathlon Weltmeisterschaften am Mittag zu Ende waren fuhren wir, Mutter, meine Schwestern, mein Schwager und ich los. Es regnete leicht vor sich hin.
Die Eisenbahnausstellung war in Oberoderwitz, es ging schon ins Zittauer Gebirge, ich hätte gern paar Bilder vom Winter gemacht, aber hier war auch nur Schneeregen.
Wer kennte das nicht, bei der Modeleisenbahn funkeln auch jetzt noch die Augen, es gibt wohl keinen der nicht in seiner Jugend eine hatte. Damals noch erschwinglich heute eher nicht, aber schon ein schönes Hobby, mich würde heute mehr der Aufbau interessieren, aber es kommt für mich nicht frage. Ich habe genug zu tun mit meinen Hobbys.
Die Ausstellung war nicht so groß, d. h. zu früh zum Abendbrot, wir beschlossen eine Rundfahrt durch das Zittauer Gebirge zu machen, mich freute es, es gab Winterlandschaften und ich brauchte nicht fahren. Mein Schwager ist aber ein sicherer Fahrer nicht ausmachte.
Wir fuhren durch verschiede Städte und Orte ( Zittau, Olbersdorf, Oybin, Johnsdorf , Walterdorf, Großschönau, Seifhennersdorf), manche schon ziemlich zugescheit. Einige Orte kannte ich, zum Beispiel Seifhennersdorf, dort sind wir zu DDR – Zeiten oftmals in die CSSR gefahren, mit wenigen Kronen in der Tasche und langer Wartezeit. Findige Köpfe haben damals sogar von leeren Bierflaschen die Ediketten abgeweicht und den Kofferraum damit vollgemacht. In der CSSR abgegeben und dafür natürlich Kronen bekommen. Ja so war es damals. Trotzdem haben wir gelebt!
Nun bekamen die ersten Mitfahrer doch Hunger und wir landeten in Leutersdorf in der Karasek Schenke. Nicht alle waren dafür, angeblich wäre dort so kalt, ich kannte die Schenke nicht, hatte aber schon von Karasek gehört, in Bautzen gab es den Karasekturm.
Räuberhauptmann Karasek
Johannes Karasek stammte eigentlich aus Smichov, einem kleinen Örtchen bei Prag, wo er 1764 geboren wurde. Nach dem er die Berufe eines Tischlers und eines Fleischers erlernt hatte, versuchte er sich mehr oder weniger erfolglos in der Ausübung derselben. Später kam er zum österreichischen Militär. Ob er dazu „gepresst“ wurde oder ob er sogenannten Werbern auf den Leim ging, lässt sich heute nicht mehr richtig sagen. Jedenfalls desertierte er bald wieder, wurde mehrfach wieder eingefangen, ging aber auch genauso oft wieder stiften. Irgendwann fühlte er sich auf böhmischem Boden nicht mehr sicher und ließ sich in Steinigtwolmsdorf nieder, wo er sich als Hausierer versuchte. So kam er in Kontakt mit der damals schon existierenden Palmschen Bande, für die er erst einmal erbeutete Ware verhökerte.
Bald aber wurde er Mitglied der Bande, die ihn nach dem Tod des alten Palme sogar zum Hauptmann wählte. Die Bande verübte zahlreiche Überfälle auf wohlhabende Faktoren, Mühlenbesitzer oder reiche Bauern. (Bei armen Leuten war ja auch nichts zu holen). Verschonte die Bande anfangs die nähere Umgebung, so beraubten sie in der Nacht zum 1. August 1800 doch den Gutsbesitzer Glathe in Oberleutersdorf. Das brachte das Fass zum Überlaufen. Eilig herbeigerufene Dragoner nahmen einen Großteil der Bande und auch Karasek gefangen und brachten sie nach tagelangen Verhören nach Bautzen. Dort saßen sie bis zum Abschluss ihrer Gerichtsverhandlungen. Karasek und einige andere Bandenmitglieder wurden zum Tode verurteilt, später aber vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August begnadigt. Als Letzter erhielt Karasek sein endgültiges Urteil. Er wurde 1803 zum Antritt seiner lebenslänglichen Festungshaft nach Dresden gebracht, wo er am 14. September 1809 an den Folgen der Haft verstarb.
Der im Volksmund gelegentlich beschriebene Volksheld war Karasek sicher nicht. Er hatte jede Menge Helfer und Hehler, die er mitverdienen ließ und die er auch beschützte. Dieser Umstand und eine gewisse, auch verständliche Schadenfreude der Armen über die beraubten Wohlhabenden ließen die Sage vom „…Karasek der den Reichen nahm und den Armen gab…“ entstehen und bis heute lebendig bleiben. Für die, die sich näher mit der Sache beschäftigen, war er einfach ein Produkt seiner Zeit und der damals herrschenden Not.
Heute ist er in der Oberlausitz als Geschichtsfigur nicht mehr wegzudenken.
Die Karasekschenke
An der Grenze von Oberlausitz und Böhmen (Tschechien) liegt idyllisch in Neuwalde am Waldsaum die Karasekschenke mit einem gemütlichen Biergarten, einem Kinderspielplatz und einem Ziegengehege. Etwa 1750 vom Gut Oberleutersdorf als Forsthaus erbaut, standen später Kühe in den ehrwürdigen Mauern, wurden Fallschirme gelagert, ratterten Maschinen zur Federnherstellung und es zechten natürlich auch fröhliche Menschen.
Seit 1998 ist das Forsthaus als Gaststube wieder geöffnet. In drei urgemütlichen Räumen, von purer Geschichte umgeben, kann man schlemmen, träumen und sich unterhalten.
Die Schenke war im 18.Jahrhundert bis 1849 auf sächsischem Gebiet an das mit Neuwalde südlich und dem sogenannten Böhmischen Dörfel südöstlich eine böhmische Enklave angrenzte.
Hier hatte um 1795 der legendäre Räuberhauptmann Karasek seinen Ausgangs- und Fluchtpunkt für die Raubzüge mit seiner Bande in der Greibichschenke, wo er eingeheiratet hatte. Das Dörfl (Niederleutersdorf) unter böhmischer Hoheit, umgeben von sächsischem Gebiet, machte die Verfolgung des Karasek fast aussichtslos schwer.
Da Karasek durch die örtliche Nähe auch öfters im Forsthaus zechte und die ersten aufgegriffenen Bandenmitglieder hier festgehalten wurden, nannte man es seit etwa hundert Jahren nur noch „Karasekschenke“, worauf der offizieller Name beruht.
Mir hat es hier sehr gut gefallen, gemütlich und gar nicht kalt und draußen tobte der Schneesturm.
Zurück fuhren wir über Neugersdorf, Ebersbach und Oppach nach Bautzen zurück. Im Auto wurden schon wieder Pläne geschmiedet, ob nicht am Montag noch ein Doppelkopf gespielt werden konnte. Es war für mich ein sehr schöner Tag, wann werde ich so eine Winterlandschaft wieder erleben.
Ich hatte mir von meiner Nichte eine Nachfrage zu meiner Hotelbuchung auf Englisch abfassen lassen, die ich noch am Abend per Mail abschickte. Ich brauchte Gewissheit, ob es geklappt hat.
Der Doppelkopf wurde tatsächlich am Montag gespielt, dieses Mal habe ich gewonnen. Ich bekam auch die Information von der Hotels Click, es wäre keine Buchungsinformation vorhanden. Damit war für mich klar, ich musste noch einen neuen Versuch machen, zwei Tage später bekam ich die Information, das es im Hotel „Alexander Thomson“ keine Zimmer für den Zeitraum mehr gibt.
Die Rückfahrt nach Berlin gestaltete sich unspektakulär, in Auritz lag noch Schnee, unterwegs war Nebel, aber in Richtung Berlin besserte sich das Wetter Zusehens.
Ich fahre immer mit einem komischen Gefühl nach Berlin zurück. Meine Gedanken kreisen um mehrere Probleme, mindestens schon ein, zwei Tage vorher. Die Fragen, die mich beschäftigen sind, hält das Auto durch, was wird im Briefkasten liegen, leben die Vögel noch und hoffentlich wird es nicht das letzte Wiedersehen mit der Familie. Zumindest die beiden ersten Probleme traten nicht ein, d. h. es lag nichts im Briefkasten, die Vögel lebten und das Auto lief einwandfrei. Lange hat es, also das Auto, keine Zeit, denn in 10 Tagen geht es schon wieder nach Bautzen, mein Schwager wird 60 Jahr alt.
Nachdem ich alle Sachen aus dem Auto in der Wohnung hatte, bin ich zum neuen Netto – Discunter, dem ehemaligen PLUS. Die gesamte Woche gibt es 10 % Rabatt auf alles. Der Bäcker ist noch da und bäckt genau noch so mies, es gibt (wieder) einen Imbiss und ein neuer Schreibwarenladen scheint aufzumachen.
Das Angebot ist gegenüber PLUS wesentlich umfangreicher, die Gänge sind etwas schmaler geworden, die Mitarbeiter sind dieselben, nur haben die jetzt ein Schild um „Ich bin freundlich“. Der Laden war voll, das wird sich in den kommenden Wochen relativieren.
Der Termin bei meiner Neurologin verlief, wie immer ohne Neuigkeiten, die Medikation bleibt, so, was soll ich auch klagen, ich weiß ja, die Probleme bekomme ich nicht in den Griff. Ich konnte ihr die letzten Befunde vorlegen und es erstreckt sich oftmals ein Gespräch, auch über die unsäglichen Zustände in der Gesundheitspolitik.
Was sie über mich sagte, machte mich schon etwas Stolz, denn sie meinte;“Herr Ullmann, bei Ihnen scheint das Glas immer halbvoll zu sein!“ Ganz Unrecht hat sie damit nicht, genau so sehe ich das (meistens) auch, manchmal sind die negativen Erlebnisse auch für etwas Positives gut, so ihre abschließende Bemerkung. Eine meiner Ärztinnen, die ich schon lange kenne und die mein Vertrauen genießt.
Mein Zimmer in Glasgow hatte ich immer noch nicht, ich suchte mir im Internet ein neues Angebot für das Hotel Alexander Thomson, fündig wurde ich bei „Book In Hotels“, aber wiederum nicht mit sofortiger Bestätigung, es dauert 72 Stunden. Also wieder warten.
Das Buch „Ich, Heinrich der VIII.“ habe ich mittlerweile ausgelesen, gerade rechtzeitig zur 500 jährigen Tonbesteigung. Damals war er gerade 18 Jahre alt, ein schlanker und sportlicher Mann, seiner Ehefrau Katharina freundlich zugetan. Zu diesem Zeitpunkt entsprach er in keiner Weise dem Bild des blutrünstigen und skrupellosen Schwergewichts, dass die Nachwelt heute von ihm hat. Aus Anlass seines Jubiläums widmet ihm der Tower of London eine Ausstellung „Dessed to kill“ – ein Wortspiel, das sich mit „todschick“ übersetzten lässt. Denn herausgeputzt war Heinrichsein Leben lang und den Tod anderer Menschen nahm er in Kauf, wenn sich damit seine eigenen Probleme lösen ließen. Zwei Ehefrauen ließ er hinrichten, zudem opferte er Politiker und Weggefährten.
Wenn man historische Figuren betrachtet, neigt man oftmals dazu, sie mit den Maßstäben unsere Ära zu messen. Aber Heinrich war ein Kind seiner Zeit, ein typischer Renaissance – Monarch voller Lebenslust und Elan und durchdrungen von dem Gefühl, dass ihm seine Macht von Gott gegeben sei. Er zögerte daher nicht die Beziehungen zum Papst zu kappen und sämtliche Klöster seines Landes zu enteignen, als Rom seiner Scheidung von Katharina nicht zustimmen wollte.
Auf der anderen Seite war dieser schillernde König ein Kunstliebhaber und ein Förderer der Wissenschaften.
Genau das wird im Buch sehr deutlich, ich habe es nicht bereut, es gelesen zu haben.
Eigentlich wolle ich warten, bis die Bestätigung der Hotelbuchung kommt, aber als ich am Freitag einen Newsletter von easy Jet bekam, der wieder einmal Sonderkonditionen anbot, habe ich BookinHotels angeschrieben. In meinem Account sah es auch aus, als ob die Buchung, gecancelt wurde. Am nächsten Tag erhielt ich per Mail die Bestätigung, also musste ich mir eine neue Buchung vornehmen. Da ich bei Hotels.com gute Erfahrungen gemacht habe buchte ich das Hotel Alexander Thomson dort, 5 Nächte 277 Euro mit Frühstück, im Single Room mit Doppelbett, na warum nicht. Mit dem Preis bin ich auch sehr zufrieden. Nun war die Schottlandreise fast komplett, ich brauchte nur noch die Scotrail Freedom Card, mit der ich dann innerhalb von 15 Tagen an 8 Tagen, wieder mit Train, Coaches and Ferry durch Schottland reisen kann. Die Feinplanung der Tagestouren konnte nun beginnen.
Der Sonnabendnachmittag gehörte meinem FLUSI – Kumpel, wieder einmal mussten Cockpits in seine Flieger installiert werden, er ist hier viel anspruchsvoller als ich, alles bekomme ich natürlich auch nicht hin. Nach 5 Stunden Installationsarbeit haben wir beide die Nase voll, der Ausklang findet dann in den Potsdamer Platz Arkaden beim „Heißen Wolf“ bei meist zwei halben Litern statt. Danach geht jeder seine Wege, ich nach Bohnsdorf, mit 1 ½ Stunden Heimweg, er mit 10 Minuten Heimweg.
Neben der Beschäftigung mit dem FLUSI hatte ich noch ein anderes Problem zu klären. Ich glaube am Heiligen Abend im ALEX dem Cafekneipenbarbistorant im Sonycenter planten wir einen Urlaub in Schweden für dieses Jahr, ein Ferienhaus am See, sollte es schon sein. Damit es nicht so teuer wird, sollten noch ein oder zwei Leute mitkommen. Nun hat ein Mitreisender über Bekannte ein Ferienhaus in Südschweden ausgemacht, 5 Euro pro Person und Tag. Eigentlich ein sehr guter Preis, deshalb beschloss man 14 Tage zu bleiben. Mir wurde es im Nachhinein mitgeteilt. Da ich wohl, ein größeres Auto hatte, wollten wir mit meinem Auto fahren. Die Aktivitäten und die Urlaubsdauer gefielen mir überhaupt nicht.
Radfahren kann ich nicht mehr, schwimmen kann ich nicht mehr, deshalb fällt Bootfahren im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser.
Was soll ich eigentlich dort, stelle ich mir die Frage, nur als Kraftfahrer, nein ich fahre nicht mit. Meinem Kumpel gefiel das überhaupt nicht. Aber solche Abenteuerurlaube sind nichts mehr für mich.
Das nächste Thema hat auch etwas mit Urlaub zu tun. Im letzten Jahr hatte ich ja schon einen Abstecher nach Liverpool gemacht, leider die Stadt nur oberflächlich kennengelernt. Deshalb kam mir das Angebot von easy Jet gerade recht. Eine Kombination von Flug und Hotelbuchung über easy Jet, ein Versuch war es wert.
Im Vorfeld hatte ich mir schon ein Hotel ausgesucht, ganz in der Nähe der Lime Street, wo sich der Bahnhof befindet. Tatsächlich wurde das Hotel angeboten, Admiral Nelson vom 16. Juli bis 21. Juli Flug + Hotel 317,63 Euro mit Frühstück, da muss man einfach zuschlagen. Von Liverpool aus will ich eine Fahrt mit dem Zug nach York machen, dazu endlich einmal über das Internet buchen. Ich glaube ich weiß jetzt ungefähr, wie es geht. Ob es klappt, werde ich sehen, man bezahlt mit Kreditkarte und bekommt eine Codenummer per Mail zugesandt. Die Fahrkarte bekommt man dann am Automaten im vorher bestimmten Bahnhof. Dazu muss man die Kreditarte einschieben, den Code eingeben und dann bekommt man die Fahrkarte, hoffentlich geht das so einfach.
Jetzt ist das Jahr schon fast verplant, nur die Woche London muss noch abgeklärt werden, da ich nirgends eine Reiserücktrittsversicherung abgeschlossen habe, hoffe ich auf gute Gesundheit.
Manchmal rutscht bei mir auch etwas weg, trotz Terminplanung mit Outlook, so war ich der Meinung der Termin bei der HNO – Ärztin ist am Dienstag, zum Glück hat mich der PC daran erinnert, das wäre mir aber peinlich gewesen. Die Feststellung am späten Vormittag ließ mir aber noch genug Zeit. Schnell noch die Karte für Amely, meiner Mailfreundin schreiben und die Kleinigkeit verpacken, denn in Niederschöneweide gibt es noch eines der wenigen Postämter. Wenn ich in der S – Bahn oder Straßenbahn sitze denke ich oft daran, wie gut es ist, dass ich die Fahrten nicht bezahlen muss. Sonst wären es am Tage über 4 Euro mindestens, über 8 Mark. Deshalb steht der Staat aber bei mir auch nicht im besseren Licht da. den
Ich hatte genug Zeit, beschloss deshalb dem Einkaufszentrum in Schöneweide einen Besuch abzustatten. Am Taxistand traf ich einen Taxifahrer aus vergangenen Tagen, wir kommen aus einer Schmiede, deshalb gibt es auch politische Übereinstimmungen. Ich freue mich immer wieder wenn ich mich mit solchen Menschen unterhalten kann. Ehrlich gesagt ich bin froh den „Gummi“ nicht mehr quälen zu müssen.
Im Einkaufzentrum probierte ich paar Schuhe bei Deichmann an, knapp 20 Euro, ein weißes Poloshirt stach mir bei Vögele auch noch in Auge. Aber wir immer brauchte ich meine Bedenkzeit, die ich beim Kaffee und Kuchen in der dortigen Bäckerei verbrachte, da ich noch zum Arzt muss, entschloss ich mich, beides nicht zu kaufen. Ja, ja die Entschlusskraft, vielleicht kaufe ich die Sachen morgen, wenn ich von der Charité zurückkomme.
Der Termin war 15.15 Uhr, ich betrat die Praxis kurz nach 15.00 Uhr, kein Mensch zu sehen, nur die Arzthelferinnen standen hinter dem Tresen. Als ich sagte, dass ich einen Termin habe, hörte ich sie sagen; „Haben wir Herrn Ullmann nicht verständigt, oder waren Sie nicht da?“ Sicherlich war ich nicht immer da, ich erkundigte mich noch dem Grund der Absage. Es wäre keine Ärztin da, na schön, kann ja mal passieren. Plötzlich fiel ihnen ein, dass bei mir der Hörtest gemacht werden sollte, dazu muss kein Arzt da sein. Also war ich nicht umsonst hier. Die einen Schwester, die ein etwas burschikoses Auftreten hat, wollte zuerst meine Ohren sehen, also den Gehörgang. Als ich ihr sagte, dass ich sie deshalb auch gesäubert habe, hatte ich sofort ihren Zorn auf mich gezogen.
Man sollte nicht mit den Wattestäbchen in den Ohren bohren, das würde immer wieder zu Verletzungen führen. Ich mache es trotzdem weiter so, weil ich immer denke dass Leute das Ohrenschmalz sehen können. Besonders zum Beispiel die Frisörin.
Zum Glück machte die andere ruhiger Schwester den Hörtest, die Hörfähigkeit hat sich nur unwesentlich verschlechtert. Sie wollte den Test der Ärztin vorlegen, bei Bedarf meldet sie sich bei mir.
Warum die Frau Doktor bzw. ihr Vertretung nicht da ist, interessierte mich schon, die eine wäre krank und die andere schafft es nicht mehr. Aber eigentlich darf sie gar nichts sagen. Auch hier scheint die verfehlte Gesundheitspolitik ihre Spuren zu hinterlassen. Mein neuer regulärer Termin ins nun Anfang Juli.
Am Abend rief ich bei Mutter an, um abzusprechen, wenn ich kommen soll, ich hätte gerne das Dach abgedichtet, damit nicht noch nicht mehr Unheil passiert. Das Wetter wird vielleicht mitspielen, wir warten ab, spätestens am Freitag muss ich eh fahren. Denn am Sonnabend ist die Geburtstagsfeier meines Schwagers.
Die Infusion in der Charité fand noch vor dem Wochenendfeierlichkeiten satt, das letzte Mal beim alten Doktor. Ich war wieder einmal viel zu früh da, konnte noch in aller Ruhe auf die Toilette gehen, denn mit der Infusion ist es immer etwas kompliziert, geht aber auch.
Der Doktor begrüßte mich freundlich, sowieso ein relativ freundlich, gelassener Mensch. Ich konnte ihm das positive Ergebnis der Koloskopie vorlegen, er nahm es relativ gelassen zur Kenntnis. Meine Blutwerte, ok ich zeigte sie ihm nur auf Nachfrage, denn so gut sahen die dieses Mal gar nicht aus. Besonders die Leberwerte lagen außerhalb des Normbereichs. Die üblichen Fragen wegen Alkohol wurden von ihm gestellt. Ich werde wohl meinen Weinkonsum etwas drosseln müssen, habe ich mir vorgenommen.
Die Untersuchungen hielten sich an das vorgegebene Schema, er stellte mir nur Fragen, Messungen nahm er nicht vor. Gründlich horchte er mich ab, es scheint wohl doch wichtig zu sein.
Ob es mir erst nach der Entfernung des Lipoms so vorgekommen ist, oder habe ich es vorher nicht bemerkt, dass meine Wirbelsäule nicht in der Mitte am Kopf zu spüren ist. Das Problem schilderte ich dem Arzt, das wäre kein Problem, bei ihm sei das auch so. Er zeigte mir seinen Hals, tatsächlich.
Die Infusion verlief, wir immer, beim ersten Anlegen klappte es nicht, der zweite Einstich funktionierte, Kerstin hielt sich dezent im Hintergrund auf. Danach holte ich mir meinen Kaffee, etwas Gebäck und begab mich in die „Palmenecke“. Heute war ich nicht der Einzige, der hier saß.
Die Zeit der Infusion nutze ich um mein Buch von TIME LIFE „London Walks“ Volume 2 zu lesen, die Schilderungen lasse ich teilweise meine Londonreisen einfließen. Ganz nebenbei lerne ich dadurch meine Englischkenntnisse zu verbessern.
Auf dem Heimweg legte ich am Konnopke – Imbiss in der Schönhauser Allee einen Zwischenstopp ein. Hier gab es die legendäre Currywurst, eine der wenigen Relikte aus DDR – Zeiten, die den „Mauerfall“ unbeschadete überlebt haben. Über die Schönhauser – Allee Arkaden fuhr ich nach Schöneweide, dort kaufte ich die besagten Schuhe bei DEICHMANN und ein Polohemd bei VÖGELE, ich brauchte nicht einmal zu überlegen.
Zu Hause angekommen musste ich eine Entscheidung bezüglich der Fahrt nach Bautzen treffen, also rief ich Mutter noch einmal an. Das Wetter „könnte“ am Mittwoch und am Donnerstag einigermaßen werden, dass ich das Dach abdichten kann.
Ich wollte meiner Mutter, mich nicht schon wieder so lange zumuten, denn für sie ist es bestimmt in mancher Hinsicht eine zusätzliche Belastung, obwohl wir uns ganz gut verstehen.
Am nächsten Tag führ ich vorher noch bei NETTO vorbei, um eine große Abdeckplane zu kaufen, die wir vor einiger Zeit gesehen haben. Jetzt weiß ich auch, von wem ich die Unschlüssigkeit habe. Ich muss sie wohl mit der Muttermilch eingesogen haben, denn Mutter ist genau so „entschlussfreudig“ wie ich.
Klar gab es keine mehr, also mussten wir in Bautzen gucken. Die beim dortigen PRACKTIKER kosteten 40 Euro, da sollten wir den Namen mit bezahlen. Deshalb fuhren wir in den Nettoladen im Oberland und ich bekam tatsächlich die letzte Plane für 8 Euro, Mutter konnte hier gleich ihre Einkäufe erledigen. Ob wir dadurch viel eingespart haben, paar Euro bestimmt, ist ja auch egal, wir hatten die Plane.
Nun musste die 4 x 6 Meter große Plane nur noch auf das Dach, ich fixierte die Plane zuerst auf den Rasen, denn es kam Wind auf. Wir wollte sie auch nicht zum Fliegen benutzen. Zum Glück kam meine Schwester und mir vereinten Kräften unter Zunahme einer Wäscheleine konnte die Plane auf das Dach gehievt werden. Ich beschwerte sie provisorisch mit Steinen, damit sie die Nacht übersteht.
Nun begannen die Feinarbeiten, meine Mutter stand mir, wie immer, hilfreich zur Seite. Gemeinsam konnten wir am zeitigen Nachmittag unser Werk bewundern. Nun brauchten wir nur noch Regen, zur Dichteprüfung, der auch in der Nacht kam. Ich bin mir schon klar, es ist nur ein Provisorium, aber sie hält vorerst dicht. Mal sehen ob ich das Problem in diesem Jahr noch in den Griff bekomme, denn es gibt noch mehr Arbeiten, so muss zum Beispiel ihr Jägerzaun ausgebessert werden. Ich bin ihr ja auch irgendwie verpflichtet, solange sie lebt und solange wie ich es gesundheitlich kann, werde ich mich um das Grundstück kümmern. Schließlich habe ich auch mein Gutes von ihr.
Meine Schwester Evelyn war vollkommen in die Geburtstagsvorbereitungen für ihren Mann involvierte, deshalb gab es auch keinen Doppelkopf, was ich natürlich nach Außen lautstark monierte, obwohl ich froh war, dass keiner stattfand.
Die große Feier fand für die Verwandtschaft und Bekanntschaft am Sonnabend statt. Wir Mutter, Sonja und ich wurden aber am Freitag zur Geschenke und Blumenbesichtigung eingeladen. Neben Kaffee gab es noch andere „kalte“ Getränke.
Ich fuhr am Sonnabend mit meinem Auto zur Feierlichkeit in die „Rote Schenke“ in Pielitz am Fuße der Czorneboh im Oberlausitzer Bergland, nahm Mutter, Sonja und meinen Neffen Daniel mit. Natürlich ließ ich das Auto oben stehen, schließlich wollte ich paar Gläser Wein trinken.
Der Ursprung unseres Hauses geht bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Seit 1919 befindet sich die „Rote Schenke“ in Familienbesitz. Im Jahr 1986 wurde umfangreich restauriert und vergrößert und in Jahr 2001 erfolgten der Hotelanbau und eine Gastraumerweiterung. Das Haus befindet sich direkt am Waldrand, abseits von Straße und Lärm. Die umliegenden Orte, Wälder und Wiesen inmitten der Berge laden zum Wandern ein.
Ich kenne die „Rote Schenke“ schon aus meiner Kindheit, oftmals war sie Rastplatzt bei den ausgedehnten Wanderungen in das Oberlausitzer Bergland.
Es war eine schöne, stimmungsvolle Feier, an der ca. 40 Leute teilnahmen. Ich habe sogar seit über 10 Jahren wieder getanzt. Es klappte sogar ganz gut, oder waren es die neuen Schuhe. Ich hätte nicht gedacht, dass ich dazu noch einmal kommen werde. Mit Anbruch des neuen Tages fuhr uns ein Taxi in Richtung Bautzen, da war aber noch lange nicht Schluss, wie uns später berichtet wurde. Ich war früher eher auch der, der bis zum Ende blieb, und befand mich manchmal am nächsten Morgen in einem erbärmlichen Zustand. Die Zeiten sind aber lange vorbei, das heißt aber nicht, dass ich heute nicht gern einmal feiern tue. Aber Abstürze wie früher gibt es nicht mehr.
Am Sonntag hatte keiner Lust mit nach Tschechien zu fahren, nachdem ich mein Auto wieder hatte, die einen haben gekotzt, den anderen war auch schlecht, wieder andere brauchten ihre Ruhe. Nur Mutter und ich waren fit, es sind eben doch 25 Cent, die man beim Tanken spart. Im Travel Free Shop haben wir nur Kaffee gekauft, 500 Gramm für 1.99 Euro. Klar stach mir der Whisky ins Auge, aber momentan gibt es keine „harten“ alkoholischen Getränke.
Damit war meine Mission in Bautzen erfüllt, am Montag fuhr ich zurück nach Berlin, das Auto hat mich bis auf paar Aussetzer gut hin und her gebracht. Mutter gab mir noch Benzingeld, was sie eigentlich immer tut, darin ist auch die Arbeitsleistung enthalten und Schmerzensgeld gab es dieses Mal auch. Ich habe mir nämlich beim Dachdecken mit dem Hammer auf den Daumennagel gehauen. Schön wenn der Schmerz dann nachlässt!.
Im Briefkasten keine Mahnung, die Vögel alle gesund, Berlin hatte mich wieder. Dieses Mal bleibe ich 14 Tage länger hier, dann geht es Ostern wieder nach Bautzen, mein Neffe Daniel hat mich zu seiner nachträglichen Geburtstagsfeier eingeladen. Mal sehen was unser Dach bis dahin macht.
Trotz des miesen Wetters in Auritz habe ich die Kreissäge rausgeholt und paar Äste getrennt, die ich in meiner Voliere verarbeiten will, aber das ist noch nicht der Frühjahrsputz im Käfig. Der kommt aber auch bald, sobald es anfängt zu blühen, dann gibt es neue Zweige. Mutter hat mir aber in Bautzen schon etwas Vogelmiere gesucht, die sie jedes Mal gierig fressen. Ich habe bemerkt, dass der große Käfig weniger Arbeit macht, als der kleine. Jetzt wo die Kanarienvögel auch baden gehen, ist der „Swimmingpool“ schnell leer geplanscht, sodass ich, wenn ich wegfahre, genug Behältnisse aufstellen muss. Sie müssen sich daran gewöhnen, dass die kleinen Badehäuschen, eben nicht zum Baden sind, sondern nur zum Trinken. Nun habe ich eine Lösung gefunden, Steinchen reinlegen, damit sie kein Platz zum Baden haben, dann klappt es auch mit dem Verreisen. Ich muss ja auch nicht jeden Tag baden.
Das Auto hielt gut durch, keine Aussetzer, die Aussetzer gibt es jetzt eher in der Politik. Da wird einfach die Wertvernichtung, ich meine die „Abwrackprämie“ als Konjunkturprogramm ausgegeben. Dafür war der Kapitalismus schon immer bekannt, die Menschen hungerten und die Milch wurde weggeschüttet. Mal sehen wenn der erste Politiker eine Abwrackprämie für alte und kranke Menschen erfindet!
Es gab nicht viel Zeit zum Ausruhen, zwei Tage später musste ich zur Diabetologin, eigentlich immer ein angenehmer Termin. Aber heute ging ich mit gemischten Gefühlen hin, die Laborwerte nahm ich vorsichtshalber gar nicht mit. Da hätte sie aber einen Aufriss gemacht, auch war ich mir nicht sicher, was der Zuckerwert macht. Der neue Langzeitwert wurde erst heute gemessen. Der aktuelle Wert von 8,4 mmol/L schien ihr keine Probleme zu machen. Der Blutdruck von 120 / 75 mm Hg war wieder einmal sehr gut, trotz meiner Ungewissheit. Den Zuckerwert gemessen habe ich während der ganzen Zeit auch nicht, hier vertrete ich die Meinung „Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“.
Manchmal trifft es mich eben auch, obwohl selten, aber so war es, als ich am Sonnabend aufwachte. Ich glaube ich bekomme eine Grippe, ich bin aber geimpft und hoffte deshalb, dass es nicht so schlimm wird. Trotzdem bin ich noch zum Shoppen in die große Stadt gefahren. Ich hatte wieder einmal etwas gesehen, aber nicht gekauft. Das übliche Problem mit der Unentschlossenheit, eben Mutters Sohn.
Im Einkaufszentrum Schöneweide gab es das Poloshirt in meiner Größe schon nicht mehr, also bin ich bis zum ALEX gefahren, dort gab es das noch und ein sommerlicher Schal hing auch noch dran. Auch wenn es nur 9 Euro kostet, überlege ich eben.
Zur laufenden Nase kam nun noch der quälende Stuhldrang dazu, also so schnell wie möglich nach Hause fahren, damit war jedes weiter shoppen abgesagt.
Das ganze Wochenende und noch paar Tage ging es mir wirklich nicht gut, so viele Taschentücher habe ich lange nicht gebraucht. Am Montag wollte ich mich eigentlich mit meinem FLUSI – Kumpel zum Fotoshooting bei mir in der Wohnung treffen, das musste ich aus oben genannten Gründen absagen.
Das Wochenende verbrachte ich trotzdem mit der Aufarbeitung meiner Brüsselreise und der letzten Londonreise, Brüssel ist fertig und London fast. Ich sage es ja immer Krankheiten haben auch manchmal etwas Gutes.
Man kann ja nicht immer nur Fernsehen oder Radiohören, denn das unsägliche Gequatsche in den Sendern, kotzt einem an. Es gibt jeden Tag eine neue Sau, die von der „Journaille“ durch das Dorf getrieben wird, ob privat oder öffentlich rechtlicher Sender. Oftmals klebt Blut dran.
Ich habe mir im Internet einen Sender gesucht der „Beatle – A – Rama“ - The Beatles Story in Words and Music, super Sender, sogar mit vielen Livesongs.
Noch hatte ich keine angedrohte Mahnung vom Rechtsanwalt der Firma Content Services Ltd. bekommen, aber etwas anders habe ich gefunden, die Firma bzw. die Seite die von ihr betrieben wird erhielt die Auszeichnung
„Das Schwarze Schaf im Dezember 2008“
München, 16. März 2009. Anlässlich des Weltverbrauchertags, der jährlich am 15. März stattfindet, wählte eine Expertenjury bereits zum dritten Mal das „Schwarze Schaf des Jahres“. Dieses Mal geht der unrühmliche Preis für die dreisteste Rechtsverletzung im Internet an den Betreiber der Seite opendownload.de, das Schwarze Schaf im Dezember 2008. Vergeben wird diese Negativ-Auszeichnung von der Firma P4M – Die InternetAgenten, die seit Kurzem zur OpSec Security Group gehört und die die Initiative „Das Schwarze Schaf“ im Jahr 2006 ins Leben gerufen hat, um auf unlauteren Handel im Internet und die kriminellen Methoden von Internetbetrügern aufmerksam zu machen.
„Wir freuen uns, dass wir auch in diesem Jahr wieder sechs kompetente Fachjurymitglieder aus den Bereichen Wirtschaft, Medien, Forschung und Recht gewinnen konnten, die unsere Aktion unterstützen und aus den Monatsschafen das ‚Schwarze Schaf des Jahres 2009’ wählten“, sagt Wolfgang Greipl, einer der Geschäftsführer von P4M.
Da die Juroren gleich mehrere Anbieter als besonders dreist einstuften, verlief die Wahl äußerst spannend. Am Ende fiel die Entscheidung der Jury auf den Internetdienst opendownload.de. „Die Methode von opendownload.de ist besonders dreist, da den Kunden kostenlose Software verkauft und ihnen durch die Registrierung auch noch ein 2-Jahres-Abonnement aufgedrückt wird. Die durch eine geschickte Verschleierung erloschene Widerspruchsfrist gegen diese Machenschaften zeigt die ganze kriminelle Energie“, sagt Jurymitglied Prof. Dr. Hennicke.
Die Masche von opendownload.de
Diese Seite bietet diverse Software zum Download an – fast ausschließlich solche, die von den Herstellern kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Doch wer annimmt, dass er sich die Software auf dieser Seite kostenlos herunterladen kann, irrt, denn die Nutzung der Angebote erfordert eine kostenpflichtige Registrierung. Dies ist jedoch auf der Startseite nicht ersichtlich, sodass viele Nutzer ungewollt in eine Abofalle geraten. Wie betroffene User schrieben, wurden sie erst durch eine Rechnung der Betreiberfirma darauf aufmerksam, dass sie mit der Anmeldung ein 2-Jahres-Abonnement in Höhe von 96 Euro pro Jahr abgeschlossen haben. Ein weiterer Kritikpunkt liegt in der Widerrufsbelehrung. So heißt es auf der Seite, dass das Widerrufsrecht des Kunden vorzeitig erlischt, wenn der Anbieter mit der Ausführung der Leistung mit ausdrücklicher Zustimmung des Kunden vor Ende der Widerrufsfrist begonnen oder der Kunde diese selbst veranlasst hat. Dies ist jedoch nicht zulässig, da das Widerrufsrecht nicht durch den Verkäufer eingeschränkt werden darf.
Die Juroren im Überblick
Prof. Rido Busse, Vorstandsvorsitzender Aktion Plagiarius e. V. Uwe Brossette, Rechtsanwalt/Partner Osborne Clarke Jörg Weinrich, Geschäftsführender Vorstand Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland e. V. (IVD) Prof. Dr. Peter Hennicke, ehemaliger Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie im Wissenschaftszentrum Nordrhein-Westfalen Klaus Dietzel, Redakteur der Fachzeitschrift „acquisa“ Sascha Borowski, Journalist und Mitbetreiber von Computerbetrug.de
Über die Initiative „Das Schwarze Schaf“
Um auf unlauteren Handel im Internet und die kriminellen Methoden von Internetbetrügern aufmerksam zu machen und Verbraucher vor den dreistesten Betrügern und Betrugsmaschen im Internet zu warnen, haben die InternetAgenten von P4M im April 2006 die Initiative „Das Schwarze Schaf“ ins Leben gerufen. Seitdem zeichnen die P4M-InternetAgenten monatlich die dreistesten Rechtsverletzungen im Internet mit dem Negativ-Preis „Das Schwarze Schaf“ aus. Dazu wählt P4M aus allen gemeldeten Fällen von Verbrauchern und Firmen den frechsten Fall aus und ernennt ihn zum „Monatsschaf“. Einmal jährlich wählt dann eine Jury namhafter Vertreter aus Politik und Wirtschaft aus allen „Monatsschafen“ ein „Jahresschaf“. Veröffentlicht werden die Schwarzen Schafe auf der Homepage www.das-schwarze-schaf.com.
Da fühle ich mich in meiner Haltung gestärkt und warte mit Spannung auf den Brief des Rechtsanwalts.
In den vergangenen Tagen habe ich alle Reiseerinnerungen aufgearbeitet, jetzt konnte es an das nächste Projekt gehen, ausgewählte Bilder der Reisen mit Photoshop bearbeiten, auf meine Webseite stellen und für die DVDs aufbereiten. Für letztere hatte ich schon lange das Programm Magix Foto auf CD und DVD 8 ins Auge gefasst.
Ich wollte eigentlich warten, bis der neue Saturn - Laden am ALEX aufmacht, in der Hoffnung, dass ich dort dieses billiger bekomme.
Für meine Schulfreundin brauchte ich noch eine Kleinigkeit zum Geburtstag, deshalb fuhr ich zur Schlossstraße nach Steglitz.
Ein kleines Wörterbuch, speziell für Andalusien, wo sie öfters hinfliegt, war das Richtige.
Bei Saturn wollte ich nachfragen, ob mein Übersetzter von Franklin zu reparieren geht, den hatte ich allerdings vor über 3 Jahren dort gekauft. Der Servicemann konnte mir keine Hoffnung machen, dass das Display reparierte werden kann. Schon der Kostenvoranschlag von 70 Euro schreckte mich. Wo ich gerade hier war, konnte ich ja noch in die Softwareabteilung gehen und traute meine Augen nicht.
Als ich die Schachtel der deluxe Version in der Hand hielt und den Preis von 30 EUR las, dachte ich, dass es die normale Version ist. Schnell war die Sache geklärt, es gab heute Rabatt von 50 % auf alle Magix Produkte, ohne zu überlegen, kaufte ich die Software. Das offizielle Buch für 15 EUR gleich noch dazu. Da hatte ich wirklich einmal Glück.
Als ich mich zu Hause meinem Briefkasten näherte, ich warte immer noch auf den neuen Bescheid vom Grundsicherungsamt, lag dort der Brief vom Rechtanwalt Olaf Tank drin.
Rechtsanwalt Olaf Tank
Rheiner Landstraße 197
49078 Osnabrück
Herrn
Henry Ullmann
Schwalbenweg 37
12526 Berlin
Aktenzeichen: CSL xxxxxxxx/09
In Sachen Content Services Limited, Mundenheimer Str. 70, D 68219 Mannheim. /. Henry Ullmann
Forderung aus Dienstleistungsvertrag v. 30.01.09 gem. Rechnung RE0109472945 vom 31.01.09
Sehr geehrter Herr Ullmann, Osnabrück, den 18.03.2009
trotz Fälligkeit und Mahnung haben Sie die oben genannte Forderung bisher nicht ausgeglichen. Namens und in Vollmacht der Content Services Limited habe ich Sie daher aufzufordern den nachfolgend bezifferten Gesamtbetrag bis zum
28.03.2009 (hier eingehend)
auszugleichen. Als Verwendungszweck geben Sie bitte unbedingt Ihr Aktenzeichen an.
Hauptforderung gem. Rechnung 96.00 EUR
Mahnkosten 3.00 EUR
1,3 Geschäftsgebühr aus 96.00 EUR 32.50 EUR
Auslagenpauschale 6.50 EUR
Gesamtsumme
138.00 EUR
Sollten Sie die Ihnen gesetzten Frist fruchtlos verstreichen lassen, werde ich meiner Mandantschaft die Einleitung gerichtlicher Schritte empfehlen.
Olaf Tank
Rechtsanwalt
Da war er nun der Brief, aber meine Entscheidung nicht zu bezahlen bleibt, erhalten. Schon wenn man den Namen des Rechtsanwalts bei Google eingibt, weiß man was gespielt wird, selbst die Anwaltskammer hält sein tun als bedenklich. Ob ich antworte, weiß ich noch nicht.
Das Maß an Unerträglichkeit mit den Mietern über mir war überschritte und weil ich scheinbar nicht der Einzige bin, den das Verhalten stört, habe ich die schriftliche Beschwerde am Dienstag beim Vermieter abgegeben. Andere Mieter im Haus kleben den „Krawallmietern“ einen Zettel von außen an den Briefkasten, so eine Art „Lärmprotokoll“ mit Wortlaut. Ziemlich unflätige Worte, der dann übers Wochenende dort hängt, für alle anderen Mieter lesbar. Finde ich nicht schlecht. Mal sehen was nun passiert.
Ich freute mich auf Sonntag, da war ich zum Mittagessen bei der Familie meines EX - Schwagers eingeladen. Als Gegenleistung brachte ich Walnüsse von Mutter mit und Software für ihren neuen PC. Es war ein netter Nachmittag unter gleichgesinnten Menschen.
Im Briefkasten lag ein Schreiben vom Bezirksamt, vielleicht der langersehnte Bescheid, es war eine Einladung zu einer Schifffahrt. Meine Bezirksbürgermeisterin möchte die Empfänger von Grundsicherungsleistungen im Bezirk kennenlernen und mit ihnen einen Nachmittag verbringen.
Die Dampferfahrt findet am 15. Juni 2009 statt und führt vom Hafen Treptow über die Köpenicker Altstadt mit Blick auf Schloss und Rathaus, über den Großen Müggelsee, Rübezahl vorbei an den Müggelbergen mit dem Müggelturm und zurück. Leider bin ich an dem Termin nicht im Lande, daran hätte ich gern teilgenommen. Ich finde es eine gute Idee.
Schon wieder eine Mahnung, dieses Mal von meiner Krankenkasse, mit dem üblichen Text, jetzt verlangen die auch schon Mahngebühren. So viele ungeklärte Probleme sind selbst für mich, erfahrenen Problemmenschen zu viel. Noch keinen neuen Grundsicherungsbescheid, Mahnung von der Krankenkasse, Mahnung vom Rechtsanwalt und es geht mir nicht gut, aber nicht nur deshalb.
Ich habe das Gefühl, dass ich mir zusätzlich zur überstandenen Erkältung eine Blasenentzündung eingefangen habe. Ich mache eben vor nichts halt, hoffentlich ist es nur das!!
Am Sonnabend fand hier in Berlin eine Demonstration statt. Die Eröffnungskundgebung am Roten Rathaus wollte ich mir anhören, ein breites linkes Bündnis hatte sich zusammengefunden. Es ging gegen die Finanzkrise und damit verbunden natürlich gegen den Kapitalismus. Angelehnt an unseren Bürgermeister hat mir neben vielen andern Losungen die besonders gefallen. DER KAPITALISMUS IST NICHT ZU RETTEN - UND DAS IST AUCH GUT SO.
Viele Wahrheiten wurden von den Rednern angesprochen, die auch mir aus der Seele sprachen. Ich habe neben älteren Menschen auch viele junge Teilnehmer gezählt. Die Polizei war natürlich auch präsent, als Ordnungshüter auf der einen Seite und als Gewerkschaft auf der anderen Seite. Mit gelaufen bin ich aber nicht.
Am Alexanderplatz öffnete an diesem Wochenende der Ostermarkt, entsetzlich, zwei Handwerker, ein Schmied und ein Töpfer, ein kleiner Streichelzoo. Ansonsten Kunstgewerbliches, aber auch die üblichen Buden, die auf jedem Markt zusehen sind. Im Festzelt trank ich ein Bier, vielleicht hilft das ja gegen die Blasenentzündung, hat es aber nicht. Es war sowieso kein Bierwetter.
Am Wochenanfang fuhr ich mit der Mahnung von der Krankenkasse zum Grundsicherungsamt, kein Mensch da. Eine nette junge Mitarbeiterin empfing mich, das ist nicht immer so. Ich brachte mein Problem vor, so tragisch sah sie es nicht. Auf die eventuelle Kündigung des Versicherungsschutzes, den ich erwähnte, sagte sie nur, die Kassen machen zurzeit verstärkt Probleme, obwohl sie wissen, dass das Amt die Beiträge bezahlt. Na ja sie wird es weiterreichen. Bei der Befreiung von den Rundfunk - und Fernsehgebühren hat sich auch eine Neuerung eingeschlichen. Vor einem Jahr reichte noch der Stempel vom Amt um die Befreiung zu bekommen, jetzt muss vom Amt ein Schreiben mitgeschickt werden. Die GEZ steht bei mir als verhasste Behörde an ganz oberster Stelle, schon der Werbespott kotzt mich an. Die unendlichen Krimiserien, Volksmusik, Wiederholungen, Historys und abgehalfterte Talkshows sind sowieso eine Zumutung.
Der Hausarzt ist umgezogen, er hat sich eine größere Praxis zugelegt, wieder in einem Wohnhaus, aber mit separatem Eingang. Sogar noch etwas näher an der S - Bahnstation. Da auf der U - Bahn Schienenersatzverkehr bestand, fuhr ich etwas eher los und war in Hellersdorf viel zu zeitig angekommen. Deshalb konnte ich noch auf der Post mein Geburtstagspäckchen an meine Schulfreundin abschicken, sie wird nun auch in den „Club“ aufgenommen. Das ging sogar noch als Brief für 2.20 Euro durch, obwohl es ziemlich groß war.
Beim Doktor sollte heute der Check-up und die Hautkrebsvorsorgeuntersuchung stattfinden. Es war voll, viele wollten aber nur die Überweisungen für das II. Quartal haben. Das Behandlungszimmer war belegt, einer lag dort, der vom Krankentransport abgeholt werden sollte. Die Schwester meinte ich soll zuerst zum Doktor gehen.
Nach 20 Minuten Wartezeit rief er mich auf, wie immer gut gelaunt begrüßte er mich. Ich erzähle ihn sofort von meinem Blasenproblem, er war nach den geschilderten Symptomen auch der Meinung, dass es so etwas sein könnte. Gab mir aber noch eine Überweisung für einen Urologen mit und Antibiotika für 5 Tage.
Die optische Hautkrebsuntersuchung gab keine besonderen Feststellungen, die Leberflecke waren unauffällig, die Hautrötungen haben mit Krebs nichts zu tun und die Altersflecken auch nicht. Ich bekam meine Stempel ins Vorsorgeheft der Krankenkasse und in einem Monat sehen wir uns wieder.
Danach wurde der Check-up gemacht, auch hier hat sich etwas verändert, das EKG gehört nicht mehr dazu, nur bei Auffälligkeiten. Ob ich mit dem Herzen Probleme hätte, bewusst nicht. Dann brauchen wir das nicht machen, vielleicht ein anderes Mal, meinte die Schwester. Das war mir nicht verständlich genug, na ja der Doktor bekommt das nicht bezahlt. Man ist das alles komplizieret. Die Schwester machte es aber trotzdem, weil ich chronisch krank bin. Es gehört nur noch die Lungenfunktion, Blutbild und Urinkontrolle dazu. Das EKG war in Ordnung, aber der Doktor wird es beim nächsten Termin auswerten. Vielleicht erinnerte sich die Schwester an den letzten Auftritt beim Blutabnehmen, sie fragte, ob sie noch zusätzlich etwas prüfen soll. Ich hoffe das Blutbild ist besser als das letzte Mal. Müsste eigentlich, denn Wein gibt es nur noch am Wochenende.
Die Medikamente zeigten überhaupt keine Wirkung, es wird leider zur Belastung für mich und an eine weitere Planung meiner Reisetätigkeit ist deshalb auch nicht zu denken.
Dass ich zu Ostern zur Mutter nach Auritz fahren will, macht das Problem auch nicht besser, die Überweisung für den Urologen hatte ich ja schon in der Tasche.
Im Radio hörte ich, dass Andrea Berg ihre neue „Platte“ am Freitag im Südringcenter in Rahnsdorf vor dem REAL Markt vorstellen will. Sie soll sogar mit dem Hubschrauber von Schönefeld einfliegen, passend zur neuen CD „Zwischen Himmel und Erde“, die mit ihrer Alltagspoesie Gefühle und Stimmungen vermittelt, die jeder teilen kann. Es geht um Liebeskummer, Verzweiflung – aber auch um Hoffnung. Ihre Lieder sind ja nicht schlecht, leider fast immer derselbe Rhythmus, egal so nah komme ich sonst nicht an sie heran und als Frau ist sie schon klasse. Schade eigentlich das diese Frauen in ihrem Leben immer an irgendwelche "Arschlöcher" geraten. Aber den Promis geht nicht anders als den normalen Menschen, nur bei ihnen wird es "Öffentlich".
Bei allerschönstem Sonnenschein fuhr ich gegen 9.00 Uhr los, 10.00 Uhr sollte sie einschweben, die neue Platte lief schon, als ich ankam. Einige Leute hatten sich auch schon eingefunden und tatsächlich kurz nach 10.00 Uhr kam sie geflogen.
Nachdem die Rotorblätter stillstanden, stürmten die jetzt schon reichlich vorhanden Massenauf den Parkplatz. Eiligst wurden paar Absperrgitter aufgebaut, es dauerte eine ganze Weile, bis Ordnung eingezogen war. Die neue Platte konnte man natürlich kaufen, ich habe es auch getan, es sollte eigentlich ein Sonderpreis sein. Für 14.99 Euro bekommt man sie aber überall, so ist das eben.
Ich reihte mich nicht sofort in die Wartenden ein, machte paar Bilder und war erstaunt, wir zugänglich Andrea Berg war, jeder der wollte wurde mir ihr fotografiert, sie hielt kleine Kinder im Arm, unterhielt sich mit den Fanclub - Mitgliedern. Sie hat damit einen Sprung in meiner Achtung gemacht, aber in ein Konzert würde ich trotzdem nicht gehen. Zwei Stunden nur dieselbe Musik geht nicht.
Die Sonne meinte es wirklich gut, zum Schutz hielt ich mir die Platte vor den Kopf, trotzdem holte ich mir den ersten Sonnenbrand. Obwohl ich mich erst nach 11.00 Uhr anstellte, dauerte es immer noch ziemlich lange, bis ich dran war. Ich ließ die CD signieren, wechselte paar Worte mit ihr, bekam mein Foto und das war es.
Nach reichlich zwei Stunden entschwebte sie zum nächsten Einkaufzentrum. Bereut habe ich es nicht.
Sonnabend fand unser Flugsimulantenstammtisch in Tempelhof statt, bei dem schönen Wetter hatten sich nicht sehr viele Simulanten eingefunden, danach bin ich um mein Blasenproblem zu ignorieren auf den ALEX zum Ostermarkt gefahren und am Abend kam ja Andrea Berg im Fernsehen, erstaunlicherweise hat die neue Platte schon wieder PLATIN erreicht. Es guckt sich anders, wenn man den Leuten schon einmal die Hand gereicht hat. Sonst hätte ich mir diese Sendung eh nicht angesehen. Meine Meinung zum Fernsehen habe ich schon mehrfach kundgetan und nun gibt es wieder so eine Sache, die ich nicht verstehe. Wenn die Privaten Sender die LIDL-Werbung bringen, trotz des neuen Datenskandals bei LIDL, „Systematische Erfassung von Krankheitsgründen“ dann ist mir das egal, aber wenn es den Öffentlich Rechtlichen nur um die Kohle geht, dann weis ich auch nicht mehr, was ich dazu sagen kann.
Aber es gab auch noch etwas erfreuliches, der Bescheid vom Grundsicherungsamt ist heute, am Sonnabend gekommen, es gibt wieder für ein Jahr, dass mir ZUSTEHENDE Geld vom Staat.
Damit waren gleich zwei Probleme geklärt, die materielle Grundlage und die Krankenversicherung. Ein kleiner Zettel war auf das neue Antragsformular für 2010 geklebt, „Diesen Antrag im März 2010 einreichen, Änderungen sofort“.
Den Antrag auf Befreiung von der Rundfunk - und Fernsehgebühr bekam ich wieder zurück, gemeinsam mit dem Schreiben vom Grundsicherungsamt. In vergangenen Zeiten wurde der Antrag vom Amt gleich verschickt, na ja die Krise eben. Der Staat muss die Banken unterstützen, da fehlt es eben an den 55 Eurocent.
Am Sonntag rief ich meine Schulfreundin an, um ihr zum Geburtstag zu gratulieren, nun ist sie auch in den Kreis der Erwachsenen aufgenommen wurden. Ich glaube ihr auch, dass sie sich über mein Päckchen gefreut hat.
Mein Blasenproblem war noch nicht geklärt, deshalb beschloss ich am Montag zu einem Urologen zu gehen. Probleme habe ich damit nicht, diese Arztrichtung hatte ich in der Vergangenheit etwas vernachlässigt, na nicht ganz, vor 4 Jahren habe ich bei einer Krebspräventionsveranstaltung mir den PSA-Wert (Tumormarker) bestimmen lassen.
Im Jahre 2000 war ich im Rahmen der Abklärung der damaligen gesundheitlichen Situation beim Urologen, da gab es keine Probleme.
Die Praxis in der Ruschestraße gab es noch, aber den alten Doktor nicht mehr, an den habe ich nämlich eine gute Erinnerung. Es war am 31.10.1981, einem Sonnabend ich erwachte mit bis dahin ungekannten Schmerzen im Rücken, Bauch, eigentlich überall. Ich hatte immer das Gefühl auf Toilette zu müssen, aber es kam nichts. Meine damalige Frau fuhr mich in die Poliklinik, ich hätte brüllen können. Ein Ärztin versuchte mit aller Mühe eine Diagnose zu stellen. Dazu sollte ich Urin beibringen, es ging aber nicht, es zog sich hin, unter dem Motto ohne Urin keine Diagnose. Dr. Seifahrt, oder so ähnlich war der diensthabende Oberarzt, er sah mich, schlug mir mit der Hand in die Niere, ich schrie und er meinte Nierensteine, sofort ins Krankenhaus. Die Schmerzen waren also Nierenkoliken, bis dahin kannte ich so etwas nicht.
Noch am selben Tag musste ich einziehen, damals etwas ungeheuerliches für mich, ich zitterte nicht nur vor Schmerzen. Es war zwar eine gesellige Zeit, aber es zog sich über einen Monat hin. Der Stein wollte nicht raus, er wanderte zwar manchmal unter der nächsten Kolik aber er blieb vor der Blase im Harnleiter hängen. Komisch, wenn ich die Woche über keine Probleme hatte, sobald ich am Wochenende nach Hause konnte, gab es wieder Koliken, schon in der S - Bahn. Der Stein wurde letztendlich mit einem Schnitt entfernt. Dazu führte die Ärztin über die Harnröhre durch die Blase einen Katheter ein, um mit einem kleinen Schnitt den Stein zu entfernen. Etwas später kam er dann beim Urinieren mit raus.
Wenn ich mit allem gerechnet hätte, aber dass ich nach der Schilderung meines Problems gleich da bleiben konnte, damit nicht. Meine Akte war auch noch vorhanden und der letzte Besuch von 2000 stand drin. Ich sollte in das Labor gehen, um Urin abzugeben. Den Befund bekam ich mit und stellte mich in der Praxis wieder an. Das Labor befand sich immer noch an der Stelle, wo ich es vor vielen Jahren kennengelernt hatte. Es war gegen 10.30 Uhr und die Praxis war voll, ich sollte mich ins Wartezimmer setzten.
Vom Urologen, den ich vorher schon in der Anmeldung kurz gesehen habe, hörte ich immer wieder lautes Lachen, ich bin ja gespannt. Ich konnte nicht lesen im Wartezimmer, dazu war ich doch zu gespannt. Klar dauerte es, bevor ich an der Reihe war, vielleicht 1 ½ Stunden, aber ich kam entsprechend der Wartereihe dran.
Dann rief er mich auf, ein 40 Jahre alter, etwas korpulenter Doktor empfing mich freundlich, aber nicht lange, denn er hielt meine Akte in der Hand. Seine Ansprache war folgende; „Was ich mir erlaube, nach 9 Jahren wieder einmal zur Krebsvorsoge zu kommen“. Ich konnte ihn aber bald beruhigen und schilderte meine Situation nach dem Jahre 2000. Nun kam die Überraschung, es ist keine Blasenentzündung denn der Urin gibt dafür keinen Anhaltspunkt. Er vermutet, was es sein könnte und fragte mich, wo der Darmkrebs operiert wurde. Darauf war ich überhaupt nicht vorbereitet. Als er etwas vom Sigma sagte, konnte ich das bejahen. Jetzt erfolgte eine Erklärung, da der Darmkrebskrebs ziemlich aggressiv ist, muss er so operiert werden, das heißt, es können auch Nerven verletzt werden. So hat mir das auch noch kein Arzt erklärt. In diesem Zusammenhang konnte ich ihm auch sagen, was bei mir nach der Operation passiert ist, das habe ich bisher Niemanden erzählt, auch den andern Ärzten nicht und meiner Familie schon gleich gar nicht. Ich bin zwar nach der Operation nicht impotent geworden, aber ich könnte keine Kinder mehr „kriegen“, das hat mich aber in dem Alter nicht wirklich gestört. Sein Antwort war, dass passiert ziemlich häufig.
Der Doktor kam gleich zur Sache, vermutlich ist es eine vergrößerte Vorsteherdrüse, die das Problem bereitet. Er will das gleich überprüfen. Erst musste ich mich auf die Liege legen, er begutachtete das Geschlechtsteil mit allen seinen und dann die Blase mittels Ultraschall. Er hatte dabei immer einen kessen Spruch auf der Lippe, so sie er eben. Als ich ihn fragte, warum ich erst nach so langer Zeit damit Probleme habe, meinte er, das bringt das Alter mit sich, wenn man keine Probleme haben will, muss man zeitiger sterben, aber ein richtig Alternative ist das auch nicht. Auch über die Onkologie im SANA-Klinikum sprachen wir, sie schätzte er als sehr kompetent ein, was ich nur bestätigen kann.
Ok, danach befühlte er die Prostata, kein Problem für mich, nach so vielen Darmspiegelungen. Er kam zu der Schlussfolgerung, dass sie, wie schon vermutet etwas vergrößert ist. Zur Abklärung müsste ich aber noch den PSA-Test machen. Für 22.11 Euro war ich dabei, herzliche Grüße an Frau Schmidt in der Regierung, dieser sichere Nachweis über Prostatakrebs wird nicht von der Kasse bezahlt. Ich frage mich immer wieder, wo wir eigentlich leben, Hauptsache über die Banken ist der „Rettungsschirm“ gespannt, die Menschen bleiben aber draußen im Regen stehen. Es wird aber auch nicht besser, hier einige Gedanken von mir dazu, vielleicht etwas überspitzt.
In manchen Augenblicken möchte ich diese Welt am liebsten verlassen, denn mein Herz kann es nicht mehr ertragen und der Geist nur noch schmerzhaft erfassen, dass vor meinen Augen Kinder verhungern, während "nebenan" die Reichen rumlungern. Diese Welt hätte für ALLE eine Speise, doch die Güter werden verteilt auf unverständliche Weise.
Alles zu denen, die bereits im Überfluss baden, nichts an jene, welche kriechend im Schlamm der Erde darben. Menschlich - und Brüderlichkeit ist längst schon ein "fremdes", fast verächtliches Wort - und im Abfluss der Prasserei schwemmt man die Ärmsten der Armen - die schon zu schwach für einen Hilferuf sind - einfach fort!
Erst war es Kreatur gegen Kreatur, dann Mensch gegen Mensch so begann es Irgendwann!
Doch wenn - einst nur noch die Reichen blieben - WAS wäre DANN??
WER würde DIESE dann noch "füttern"?
Keiner wäre mehr „zu Diensten „ -oh, wie würden sie zittern!!!
WER würde noch für die Ernährung wohl sorgen, wenn die „Sklaven“ ausgemergelt sind, das könnte durchaus geschehen, vielleicht schon "morgen"!
Meine Vision, dass dann die Reichen verhungern inmitten der materiellen aber NICHT ESSBAREN Güter ich bekenne mich schuldig – ich würde mich schamlos freuen darüber!
Aber nun weiter beim Doktor, ich bekam die Auflage an drei Tagen die Flüssigkeit zu messen, die ich trinke und die die ich wieder ausscheide. Was ich trinke, ist egal meinte der Doktor. Die Befunde von der Krebsoperation sollte ich mitbringen und eine volle Blase, wegen der Harnflussmessung (FLOW). Zum PSA-Test und zum Blutabnehmen musste ich noch einmal ins Labor und Ende April sollte ich wieder vorstellig werden. Medikamente bekam ich keine, da muss ich mich nun erst einmal mit dem Problem engagieren. Ein etwas mulmiges Gefühl habe ich trotzdem, da wird sich doch nicht wieder etwas entwickeln! Zu Ostern fahre ich nun nach Bautzen und werde versuchen etwas Abstand zu gewinnen, die Flüssigkeitsmessung mache ich danach.
Da mir die Feiertage zu Ostern nicht wirklich passen, bin ich in Absprache mit Mutter schon am Dienstag gefahren. Ich will sie auch nicht überbeanspruchen mit meinen Besuchen, aber der Hauptgrund war die zu bewältigenden Arbeit. Nachdem ich die obligatorischen Blumen gekauft hatte, dieses Mal waren es Freesien, fuhr ich gemütlich los. Bis auf einen „Aussetzer“ gleich am Anfang lief meine Auto gut, obwohl sich der Osterreiseverkehr schon bemerkbar machte, traf ich nach 2 ½ in Auritz ein. Ich hatte mir zur Abwechslung zum Mittag einmal „Weiße Bohnen“ gewünscht, wenn ich die zum letzten Mal gegessen habe, es muss wohl noch vor der sogenannten „friedlichen Revolution“ gewesen sein. Als jeder arbeitende Mensch in der DDR sein Mittag in der betriebseigenen Kantine einnahm. Bei Mutter weiß ich in der heutigen Zeit, was drin ist und deshalb dieser Wunsch, den sie mir natürlich erfüllte.
Nach der Ankunft musste ich zuerst das im Februar errichtete Provisorium Carportdach begutachten, es hatte nun seine ersten Stürme auch schon unbeschadet überstanden. Das Provisorium soll aber, wenn möglich nicht überwintern.
Der Hauptgrund des Besuches war eigentlich die Geburtstagsfeier meines Neffen in der Nähe von Bautzen, zu der er mich eingeladen hatte. Ich wollte aber das Event mit Arbeiten bei Mutter auf dem Grundstück verbinden, deshalb waren mir die vielen Feiertage nicht wirklich angenehm.
Ihr Jägerzaun, oder wie sie immer sagt „Zaum“ brauchte paar neue Riegel, da fault immer mal wieder einer durch. Da es die dreimeterlangen Riegel nicht im Laden bei PRAKTIKER gibt, sind wir ein eine Holzhandlung gefahren, sie hatten welche, die wir aber nicht kauften, ich wollte die Größe noch einmal überprüfen. Da sie passten, holte ich sie später mit meinem Neffen Ronny, der auch gerade einige Tage Urlaub in seiner Heimatstadt verbrachte. Da der Chef da war, fragte ich nach, ob sie auch Hackstöcke verkaufen. Mutter nervt schon ewig nach einem guten Hackklotz, damit sie ihrem Hobby ungebremst nachgehen kann. Der Chef fragte mich, ob es einer für den Keller sein soll, oder ein richtiger, natürlich ein richtiger Hackklotz. Den muss er erst im Wald besorgen, ok, nun hat es so lange gedauert, er wird anrufen, wenn er einen hat. Der Großeinsatz war für den Gründonnerstag geplant, den Abschluss sollte ein Gartenfeuer mit Grillanteil sein.
Bei blendendem Wetter begann ich meine Arbeit, noch war Mutter und ich alleine zur Arbeit angetreten. Da es am Mittwoch bei PRAKTIKER auf „alles“ 20 % gab, haben wir noch Holzschutzlasur gekauft, sodass der Zaun noch komplett gestrichen werden konnte. Mutter wurde schon ungeduldig, weil meine Schwester und ihr Sohn erst gegen Mittag auftauchten, da hatte ich die ersten Zaunsfelder schon repariert, aber die „Streicher“ fehlten eben. Da ich mir einigen Vorlauf erarbeitet hatte, baute ich nebenbei noch einen neuen Komposthaufen, das Problem schleppe ich auch schon lange mit mir rum, bisher musste es immer aufgrund von Zeitmangel verschoben werden. Nun war er zwischendurch entstanden. Die Arbeit lief gut, später tauchten paar kleinere Probleme auf, die Zeit wurde auch knapp, denn die sich zu uns gesellenden Grillgäste (Schwester Evelyn und mein Schwager) standen schon hinter den Arbeitern. Wir beendeten die Arbeit, damit kein Stress aufkam. Die Kleinigkeiten konnte ich am Ostersonnabend beenden.
Mutter hatte zu ihrem Geburtstag einen Feuerkorb geschenkt bekommen, der sollte heute eingeweiht werden und gleichzeitig als Grill genutzt werden. Ronny mein Neffe hatte die Oberhoheit über den Korb. Meine Mutter hatte auch ihren eigenen Haufen zusammengetragen, dabei taucht immer wieder das Problem auf, darf man verbrennen oder nicht. Das wird überall unterschiedlich gehandhabt, in Bautzen darf man nicht und da sie zu Bautzen gehört, ist es so. Ohne Namen zu nennen, es gab zumindest zwei die damit Probleme hatten. Mutter und ich waren es nicht. Ronny brachte sogar die Bratwürste auf den Feuerkorb zum Braten, paar Folienkartoffeln gab es ebenfalls dazu. Sekt, Bier und Schnaps waren ebenfalls vorhanden.
Am Good Friday (Karlfreitag) stellte ich fest, als ich meine Mails abrufen wollte, dass ich dieses Mal den Zugang zum Internet gelöscht hatte, das Modem war noch installiert, aber ohne Einwahl geht es nicht. Am Sonnabend wollte ich in der "Computerbild" nachschauen und mir die Daten für den Zugang raus schreiben. Manchmal bin ich auch nicht mehr ganz „Herr meiner Sinne“. Lautstarkes Arbeiten sollte heute unterbleiben, leise Arbeiten, wie Blumen pflanzen oder Unkraut jäten, ist auch nicht mein Ding. Da es abzusehen ist, dass ich vor Ende Mai nicht mehr zur Mutter komme, nahm ich mir vor die Steuererklärung heute zu machen. Nicht so kompliziert, vielleicht kann ich es schaffen, dass sie überhaupt keine Steuern mehr zahlen muss. Zur Unterhaltung hatte ich den Laptop draußen aufgestellt und hörte Musik von Andrea Berg, Dido, Shania Twain und Marianne Rosenberg, vor allem das „Ausländische Zeug“ wurde Mutter bald zu viel, ok bin ja Gast und auf die ältere Generation muss man schon Rücksicht nehmen und meine Schwester wollte die Lieder von Andrea Berg auch nicht 5-mal hören, richtige Kulturbanausen eben.
Zum Kaffeetrinken war die Steuererklärung fertig, ich aber nicht, nebenbei kamen wir auf das Tulpenfest in Potsdam am nächsten Wochenende zu sprechen. Evelyn und mein Schwager sind am Wochenende in Berlin und wollten Mutter und Sonja mitbringen, da hätten sie aber eine Nacht bei mir schlafen müssen, Mutter wollte nicht, das muss ich auch akzeptieren.
Am Sonnabend sollte nun die große Fete starten, Daniel hatte sich mit einem Kumpel zusammengeschlossen, sie wollten gemeinsam den 30. Geburtstag feiern. Was fällt mir zu meinem 30. ein. Ich bekam einen Diplomatenkoffer geschenkt, einen mit Zahlenschloss, den hatte nicht jeder. Sonst verlief eher in ruhigen Bahnen, damals wurde das Alter auch nicht gefeiert. Ich hatte natürlich auch nicht angenommen, dass ich einmal in einer anderen Gesellschaftsordnung enden werde, das Leben war schön, ich hatte einen Job, eine Tochter, eine Frau und ein Auto. Die Gesundheit war auch noch in Ordnung.
Am Vormittag sind Mutter und ich zu Vaters Grab gefahren, sie hatte sich einen Umrandung aus Granit machen lassen, angepasst an den Grabstein, die wollten wir uns ansehen. Ihr hatte die kleine Hecke um das Grab nicht gefallen, na Mutter eben. Es sah sehr gut aus, was der Steinmetz gemacht hat, mit fast 800 Euro war sie dabei, verflucht teuer. Aber es war ihre Entscheidung, damit habe ich auch gleich eine Umrandung, es ist noch Platz für drei Urnen, einer ist für mich reserviert. Dass ich einmal, so ein fürstliches Grab bekomme, hätte ich nicht gedacht, Hauptsache sie holen sich das Geld vom Staat dafür, schließlich muss ja die Asche von Berlin nach Bautzen gefahren werden.
Die Information aus der Computerbild habe ich mir auch besorgt, aber es klappte nicht mit dem Internet, deshalb musste ich meine Nichte Anke noch bemühen, was sie natürlich gern tat.
Am Nachmittag war noch Zeit für meine Restarbeiten am Zaun, es mussten noch Riegel befestigt werden und fehlende Latten angenagelt werden.
Dann begann das „Große Warten“, die Abfahrt zur Feier verschob sich, Mutter und ich schliefen derweil im Sessel ein, mit einer Stunde Verspätung holte uns mein Neffe ab.
Nun ist es nicht einfach zwischen der Jugend sich einzureihen, aber es klappte doch, wir waren ja auch eine Macht, Mutter, Sonja, Evelyn, Schwager, Nichte und ihr Freund. Eigentlich eine schöne Feier, bei der man sich aber als älterer Herr schon etwas komisch vorkommt, obwohl zu spüren bekommt man es nicht. Am nächsten Morgen sollte es mit dem Zug weggehen, nicht nur deshalb hat uns mein Schwager nach Auritz gefahren. Er ist in der Beziehung immer sehr hilfsbereit, obwohl Taxen bereitstanden. Bereuen brauchte man die Feier nicht, es gab genug zu essen und zu trinken.
Ich versuchte noch einmal das Internet zu aktivieren, plötzlich funktionierte es ohne mein zu tun, die wundersame Computerwelt.
Am Ostersonntag herrschte wieder sehr schönes Wetter, etwas frisch, aber gegen die Ostern die ich hier schon erlebt habe, Regen, Schnee, Schneetreiben, super Wetter.
Mein Schwager kam uns gegen 9.00 Uhr abholen, beim Bäcker oben. Der Bäcker wird in Auritz auch gern „HUTZEL“ genannt, warum, weil er manchmal verbrannte Brötchen anbot. So schnell ist die Geschichte aber nicht erzählt. Meine Großmutter hatte hier, über der Backstube, ihre Wohnung, ich kann mich noch gut daran erinnern. Kanonenofen und Küken aller Art haben sich mir eingeprägt. Großmutter war in der Regel immer freundlich zu mir, es kam natürlich auf mich selbst an, na ja so pflegeleicht war ich als Kind auch nicht. In den zwei Zimmern war es immer schön warm. Kurze Zeit lebten dort 4 Menschen, Großmutter, meine Mutter, mein Vater und ich. So war das eben damals gewesen, groß bin ich trotzdem geworden. Später war ich noch oft dort, kann mich noch gut an Onkel Max erinner, der seinen Löffel nicht ruhig halten konnte. Bevor der seine Suppe aufgegessen hatte, dauerte das ewig. Aber erzählen konnte er viel. Vom Tisch konnte man direkt auf den Dorfkonsum sehen und etwas schräg davon lebte meine Urgroßmutter. Sie war mir nicht so angenehm, es roch bei ihr immer nach „alter Frau“ und nach Schnaps. Meine Großmutter musste später aus der Wohnung ausziehen. Der „Hutzel“ hatte Eigenbedarf angemeldet, ein langer Kampf begann. Deshalb herrschte zwischen Venus - Ullmann - Greulich immer ein distanziertes Verhältnis. Heute existiert der alte „Hutzel“ nicht mehr und auch ich werde, wenn ich Brötchen hole, von seiner Frau freundlich mit Herr Ullmann begrüßt.
Auf dem Plan stand heute der Besuch des Zoos in Görlitz, damit verbunden eine Zugfahrt, sieben Leute waren dazu angetreten. Mutter, meine beiden Schwestern, mein Schwager, meine Nichte mit Freund und ich. Zuerst fuhren wir bis Görlitz, im mäßig besetzten Zug. Evelyn hatte Osterwasser in Form einer Flasche Sekt mitgebracht, der schon auf den ersten Kilometern ausgetrunken wurde. In Görlitz angekommen, fuhren wir mit der Straßenbahn bis zum Zoo. Ich bin zwar nicht so ein Zoogänger, aber in der Gruppe mache ich schon mit. Der Eintritt für mich als Schwerbehinderter kostete die Hälfte 2 Euro, das sind humane Preise.
Da der Zoo nicht so groß ist, dauerte der Rundgang vielleicht 1 ½ Stunden, der Hunger und der Durst machte sich bemerkbar, es war wieder sehr schönes Wetter, aber eben nicht so warm.
Am Eingang befand sich ein Restaurant Namens „Zum gebratenen Storch“, vor dem Restaurant stand ein Schild, zwischen 12.00 und 14.00 ist kein Mittagstisch vorhanden, nur die Gäste, die reserviert haben, werden bedient. Na ja fragen kostet ja nichts, draußen waren genügend Tische frei. Ich ging zum Chef, er hatte kein Problem damit, wenn wir uns draußen im Garten hinsetzten. Er wies mich aber darauf hin, dass es mit dem Essen dauern kann, wie lange war meine Frage, ca. eine halbe Stunde, aber zu Trinken bekommen wir sofort. So stelle ich mir einen Chef vor, so ein Restaurant kann man ungesehen weiterempfehlen. Die Getränke konnten wir wirklich sofort bestellen und das Landskronen Bier schmeckte hervorragend. Mit dem Mittagessen klappe es ebenfalls bestens. Gestärkt fuhren wir mit der Tram zurück zum Bahnhof Görlitz, da noch Zeit war, lief die ganze Gruppe noch durch die Geschäftsstraße, mache aßen ein Eis, so kurz hinter dem Mittag war das nichts für mich. Ich kenne Görlitz nur oberflächlich, was auffiel, viele Gebäude auf der Einkaufsstraße waren hergerichtet, einige sahen ruinenmäßig aus.
Von Görlitz fuhren wir nach Zittau, die Strecke geht ein Stück durch Polen, vorbei am Olbersdorfer See, ein seit Ende der 1990er Jahre bestehender Tagebaurestsee auf dem Gebiet der Gemeinde Olbersdorf im Landkreis Görlitz. Er befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadt Zittau und dient als Freizeit- und Erholungsgewässer.
Um den See führen Rundwege von 4,5 km und 6 km Länge. Die Wasserfläche ist mit 60 ha die größte in der Zittauer Umgebung. Das Speichervolumen des bis zu 40 m tiefen Sees beträgt etwa 6 Mio. m³. Seine Wasseroberfläche befindet sich auf einer Höhe von 236,5 m über NN.
Eine wirklich interessante Strecke, die an der Neiße entlang geht, eine ausgedienten Schaufelradbagger befand sich ebenfalls an der Strecke. Ich bin die Strecke schon einmal vor einigen Jahren entlanggefahren, konnte mich aber an den See nicht erinnern, vielleicht war damals auch noch nicht so viel Wasser drin.
In Zittau auf dem Bahnhof mussten wir umsteigen in den Zug nach Dresden, den wir mit unserer Fahrkarte bis Bischofswerda nutzen konnten. Wiederrum eine schöne Fahrt durch das Zittauer Bergland und die Oberlausitz. In Bischofswerda wurde von einigen Reiseteilnehmern nach Bier gerufen, aber hier sagen sich zum Ostersonntagnachmittag „Hase und Fuchs“ Gute Nacht. Es gab in unmittelbarer Nähe vom Bahnhof einen Kiosk, da wusste man aber nicht genau, ob er Blumen oder Getränke verkauft. Von hier bis Bautzen ist es auch nicht mehr weit, da uns mein Schwager sowieso wieder nach Auritz fahren musste, gab Mutter im Garten noch ein, oder gar zwei Bier aus. Fazit ein schöner gelungenen Ausflug, der nächste geplante soll nach Breslau gehen. Ich habe an die Stadt schöne Erinnerungen, davon werde ich dann berichten.
Der Ostermontag wurde von Mutter, Sonja und mir zur obligatorischen Fahrt nach Tschechien genutzt, das Benzin ist immer noch fast 25 Cent billiger, wie in Deutschland, wo ja die Preise über Ostern wieder angezogen haben. Mutter und Sonja haben sogar an einem Stand beim Vietnamesen Gartenblumen gekauft.
Am Nachmittag habe ich meinem Auto eine Innenreinigung gegönnt, es tat not, die Außenreinigung sollte am Dienstag erfolgen. Am Abend wurde der Korb wieder in Brand gesetzt, es gab altes Holz zu verbrennen, keine hat sich aufgeregt, bei dieser Arbeit schmeckt das Bier natürlich auch gut.
Nun lag nur noch der Dienstag vor mir, der war mit Einkaufen, Autowäsche und sonstigen übertragen Aufgabe ausgefüllt. Wenn man nur ab und zu auf so einem Grundstück arbeitet, macht es ja noch Freude, aber für ständig möchte ich das nicht haben. Da finde ich meinen Computer spannender.
Die Rückfahrt nach Berlin war entspannt, nicht viel Betrieb auf der Autobahn und mit nur einem „Aussetzer“ kam ich schon sehr nahe an eine optimale Fahrt heran. Im Briefkasten befanden sich nur zwei Briefe, nichts besonders.
Im letzten Teil der Woche hatte ich die üblichen Arbeiten zu erledigen, Wäsche wasche, einkaufen und Frisör. Im neuen ESPRIT-Laden am ALEX gab es auch nicht wirklich etwas Spannendes zu entdecken. Kaum ist der ALEX einigermaßen hergerichtet, wird er schon wieder verschandelt, durch eine Ausstellung zur „friedlichen Revolution“, 1989, dazu wird gerade ein Etwas aus Holz errichtet. Das einzig Gute ist wohl daran, dass es für kurze Zeit Arbeitsplätze gibt. Im Ben Sherman Shop in der Nähe des Hackschen Marktes war für mich ebenfalls nichts dabei. In dem Zusammenhang bin ich wirklich zu ersten Mal nach der Wende in diesem Gebiet gewesen. Da ist einiges entstanden, was ich mir demnächst näher betrachten will. Auf dem Rückweg machte ich noch Station bei Konnopke, Konnopke’s Imbiss, ist ein bekannter Imbissstand im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg. Sie gilt als die Imbissbude, die in Ost-Berlin 1960 als erste die Currywurst eingeführt hat.
Bei einem Glas Wein am Abend oder waren es zwei, habe ich meine vorläufige Jahresplanung fast abgeschlossen. Ich bin mir zwar immer noch nicht sicher, ob es so laufen wird. Da aber meine Beschwerden in Bezug auf die Blase, nicht zugenommen haben und ich vom Urologen, über den PSA Test nichts gehört habe, buchte ich den Flug nach London. Ich gehe davon aus, dass wenn ein positiven Ergebnis vorliegt, er mich schon informieret hätte.
Auch bei EasyJet gibt es immer wieder etwas Neues, nach Luton fliegen sie nur noch am Abend, ein Flug pro Tag, deshalb buchte ich einen Flug nach Gatwick, für 90 Euro, billiger wird es nicht. Da fliegen sie einmal früh und abends, ich fliege früh 7.30 Uhr. Von Gatwick gibt es verschiedene Möglichkeiten nach London zu kommen. Mit dem EasyJet Bus, der hält aber ziemlich weit draußen, dann gibt es den teuren Gatwick Express zur Victoria Street Station und die wesentlich billiger Southern Railway, die ebenfalls zur Victoria Street fährt. Der Train wird wohl mein Favorit werden, aber bis dahin Ende August, Anfang September ist ja noch etwas Zeit. Das Hotel STRAND PALCE habe ich ebenfalls noch nicht gebucht, vielleicht gibt es noch eine Aktion. Der Anlass meiner Reise ist dieses Mal der Notting Hill Carnival und es wird einen Abstecher nach Cardiff der Hauptstadt von Wales gehen. So ist mein Plan, ich hoffe er geht auf.
Das nächste Event in 2009 war das Tulpenfest in Potsdam, fast schon ein Stammbesuch für mich Wert, dieses Jahr habe ich mich mit meiner Schwester und meinen Schwager verabredet.
Wie schon seit ewigen Zeiten, fuhr wieder kein Zug von der Grünbergallee, gefühlt seit mindestens 3 Jahren geht das nun schon so. Ich überlegte, von wo ich nach Potsdam fahre, entweder vom Ostbahnhof mit der S - Bahn oder von Schönefeld mit dem Zug. Der nahe liegende Bahnhof ist Schönefeld, also habe ich mich zuerst mit dem Busfahrplan beschäftigt, den gibt es natürlich nicht im Internet. Deshalb musste ich mit dem Auto zur Schienenersatzverkehrshaltestelle fahren. Wichtig vielleicht auch für meine Schottlandreise am 13. Juni, auch ein Sonnabend, zur christlichen Zeit fährt der Bus aller 20 Minuten. Die Haltestelle ist zwar etwas weiter, aber gut zu erreichen.
Am Sonntag, gegen 8.00 Uhr verließ ich die Wohnung, der Bus fuhr 8.21 Uhr und der Zug 8.59 Uhr von Schönefeld. Der Zug war leer, ich hatte einen Wagen für mich alleine, ein Kontrolleur kam bis Potsdam auch nicht. Kurz vor der Abfahrt rief meine Schwester an, wir verabredeten unser Treffen am Haupteingang.
Die Sonne schien, aber es war etwas frisch. Ich fuhr mit der Tram zum Eingang und war wie immer viel zu früh da. Noch hielt sich der Andrang in Grenzen, gegen 10.30 Uhr kamen beide angeschlendert, ebenfalls in wärmerer Bekleidung. Gut gelaunt begaben wir uns ins Getümmel. Besonders interessant sind natürlich die Stände, wo die verschiedensten Handwerke vorgestellt werden und die holländischen Musikanten. Der erste Anlaufpunkt war der Stand von „Schultz ‘ens Siedlerhof“, der befindet sich immer an derselben Stelle, im Sommer gibt es leckeren Obstwein und im Winter Glühwein. Der Chef ist nur noch selten mit hier, sein Sohn macht jetzt den Ausschank, immer freundlich wird man hier bedient. Ich trank einen Himbeerwein, dann ging es weiter an den Ständen vorbei. Ich muss hier nichts kaufen, aber es gibt eben neben traditionellen holländischen Produkten, auch viel Kunstgewerbliches. Als nächstes genehmigten wir uns ein Heineken, leider war heute die nette junge Frau vom letzten Mal nicht da, das Bier hat trotzdem gut geschmeckt. Auf der Bühne präsentierte gerade ein holländischer Shantychor seine Lieder.
Der Hunger meldete sich, ich wusste schon was ich esse, Kibbelinge, gebackener Heilbutt, sehr lecker, die gibt es nur hier. Eine lange Schlange stand an, meine Schwester und mein Schwager hatten ihre Bratwurst schon lange aufgegessen und ich stand immer noch. Das Umfeld war mich aber angenehm, ich war von Engländern umgeben, sie hatten mich wegen dem Pin mit der Orkney Flagge angesprochen. Eine kleine Konversation entwickelte sich, immer im Training bleiben, bald geht es wieder los.
Als ich meine Kibbelinge hatte, gab mein Schwager noch ein Bier aus und dann verließen wir langsam das Fest, zum Nachmittag hin wird es nämlich voll und deshalb ungemütlich. Ein Fußmarsch bis zur Flottenparade folgte, dazu sind wir allerdings zu spät gekommen. Mein Schwager gönnte sich noch eine Fahrt mit dem Riesenrad, als wir an seinem Auto angelangten, stellte er fest, dass er die Parkgebühren heute am Sonntag nicht zahlen hätte müssen. Unterwegs unterhielten wir uns noch, über die hohen Gebühren. Netterweise brachten sie mich noch bis vor die Haustür. Ein schöner Tag, anders kann man es nicht sagen.
In der kommenden Woche stand Hausarbeit an, bis zum Wochenende habe ich alle Zimmer gründlich gereinigt, die alle Fenster geputzt und die die Gardinen gewaschen. Ich mache das einmal im Jahr und war erstaunt, dass zum Beispiel die Fenster nicht so schmutzig waren. Es ist nicht gerade meine Welt hier im zweiten Stock auf der Leiter zu stehen, es krabbelt im Bauch. Da fühle ich mich dort wo ich den Balkon habe sicherer. Die Blumenkästen habe ich in diesem Jahr auch wieder bepflanzt und weil es so schön ist, wurden alle Blumen auch noch umgetopft.
Da musste ich mir doch, nach der arbeitsreichen Woche etwas Gutes gönnen. Was lag näher als zum 130. Blütenfest nach Werder zu fahren.
Am Sonnabend bei schönem Wetter fuhr ich vom Ostbahnhof mit dem Zug nach Werder, zum Glück war an dem Wochenende mal kein Schienenersatzverkehr. Neben den normalen Zügen Regionalexpresszügen fuhren auch noch Sonderzüge, ich nahm 9.55 Uhr den Sonderzug. Wie erwartet, war der natürlich übervoll, aber so ist das jedes Jahr.
In Werder angekommen, habe ich überlegt, ob ich die Blütentour zur Elisabethhöhe mitmache, aber die Busse waren ebenfalls schon voll. Da muss Schultz’ens Siedlerhof warten und den Gutschein für ein Glas Obstwein auch. Obwohl einmal im Jahr hätte ich mir ein Schnitzel mit frischem Spargel gern gegönnt, aber es sollte schon ohne Stress zugehen.
Schon am Bahnhof und auf der Eisenbahnstraße wurden die ersten Obstweine angeboten. Der Preis bewegte sich von einem Euro bis zu zwei Euro, am teuersten kostete er bei den Obstbauern. Ich genehmigte mir einen Himbeerwein, der billige Industriewein hat 9 % Alkoholgehalt, der von den Obstbauern bis zu 14 %, Vorsicht ist, geboten und man sollte die Sonne nicht unterschätzen. Danach liefen sich die knapp 200 Stufen zur Friedrichshöhe gleich noch einmal so gut hinauf. Hier oben beginnt mein Rundgang, über den Hoher Weg geht es dann hinunter zum Marktplatz, vorbei an den Obstbauern.
Ich legte hier und da einen Stopp ein, trank ein „Becherchen“, gegessen habe ich natürlich auch etwas, eine Fischsuppe hatte es mir angetan. Man kann nicht überall etwas trinken, muss man auch nicht, einen Platz zum Relaxen findet sich schon. Ich wollte eigentlich meine Schottlandreise im Gedanken durchplanen, dazu kam ich aber nicht. Es gibt so viel Interessantes zu sehen und ich staunte, was hier alles getrunken wird, vor allem Jugendliche, die sonst vermutlich keinen Wein trinken, kauften immer gleich eine Flasche, weil die natürlich billiger ist.
Auf der Bismarckhöhe legte ich einen längeren Stopp ein, suchte mir einen schattigen Platz und genoss das Bühnenprogram. Danach lief ich weiter bis zum Marktplatz, wo ich gerade noch die restlichen Wagen des Festumzuges mitbekam. Wieder war ich umgeben von Menschenmassen, da kann es schon vorkommen, dass man einige Tropfen Obstwein abbekommt, zum Glück hat es mich nur mäßig getroffen, andere sahen da viel schlimmer aus. Langsam war es für mich Zeit in Richtung Bahnhof zugegen, hier vom Marktplatz sind es noch fast ½ Stunde Fußweg. Es ist dann auch die Zeit, wo es ziemlich ungemütlich wird, hinsichtlich der alkoholisierten Menschen. Für 2 Euro ließ ich mich noch dazu hinreisen eine angebliche „Thüringer Bratwurst“ zu essen, die war mit Knoblauch. Wer mich kennt, weiß, wie ich das Zeug hasse.
Am Bahnhof herrschte fast Chaos, es war ca. 17.30 Uhr, die Ankunftszeit für den einfahrenden Zug wurde immer wieder nach hinten verschoben, wegen betriebsbedingten Problemen nach hinten verschoben. Langsam machte sich Unmut breit, Massen von Polizisten versuchten das Chaos unter Kontrolle zu bringen. Alle ein - und ausgehenden Personen vom bzw. zum Bahnhof wurden nach Glasflaschen kontrolliert. Als der Zug einfuhr, drängten die Leute zu den Wagentüren, ich hatte Zeit und wartete auf den nächsten Zug, der auch bald kam und wesentlich leerer war. Auf dem Ostbahnhof in Berlin musste ich die Toilette aufsuchen und sah die Bescherung, ich hatte mir einen Sonnenbrand im Gesicht geholt, nicht den Ersten in diesem Jahr. Um den Knoblauchgeschmack wegzubekommen, trank ich im Pub noch zwei Bier, im Zug schämte ich mich schon, weil sich eine junge Frau neben mich setzte. Ich erinnere mich dabei immer an mein Taxifahrerdasein, wenn solche Leute mit den Knoblauchfahnen einstiegen, oder an meine Ex - Frau, die sich an solchen Dingen labte und sich wunderte, dass ich für eine „Liebesnacht“ nicht bereit war.
Ein schöner Tag ging zu Ende, vielleicht habe ich 7 Becher leckeren Wein getrunken, ob ich im nächsten Jahr wieder hinfahre, mal sehen.
Am Sonntag war Ruhetag angesagt, ich musste mich auf die Termine in der kommenden Woche vorbereiten und beginnen, den Flüssigkeitshaushalt zu überwachen.
In der letzten Zeit bemerkte ich vermehrt Probleme beim Laufen, ich hatte Schmerzen in der großen Zehe, vielleicht lag es an den neuen Schuhen oder war ein Nagel eingewachsen. Sehen kann ich Letzteres nicht, weil ich den Kopf nicht runter bekomme. Oder es liegt an der weiter fortschreitenden Polyneuropathie. Die Podologin konnte nichts feststellen, liegt es doch an den Schuhen, ich werde es testen.
In der Charité zur Infusion sollte mich heute ein neuer Arzt erwarten, da mir mein Doktor keine Blutwerte zugeschickt hat, konnte ich auch keine vorlegen. Eine Ärztin kannte ich schon, die machte aber die normale Sprechstunde. Mich erwartete nach kurzer Wartezeit ebenfalls eine Ärztin, die kannte ich auch, von der Zeit als das Remicade noch in der Studie war. Sie konnte sich an mich nicht erinnern, ich fand sie damals immer etwas unnahbar, sie war heute anders ganz anders, sehr freundlich und zugänglich. Sie leitete im vergangenen Jahr die Veranstaltung, an der ich als „Lebendes Objekt“ teilnahm. Ich bot mich an, wieder daran teilzunehmen, immerhin bringt es 40 Euro ein.
Es erfolgte das übliche Gespräch, mit den bekannten Fragen, vermessen hat sie mich nicht. Mein Problem, die Beantragung einer neuen Greifzange war gar nicht so einfach zu realisieren, ich sollte mich doch einmal bei den Ergotherapeuten erkundigen, aber sie wollte sich auch kümmern.
Ich ging mit meiner Akte zu Carola, Kerstin hielt sich bedeckt im Hintergrund. Ich kontaktierte Carola mit dem Problem der Greifzange, sie brachte mich sofort zur Ergotherapeutin, der ich mein Problem schildern konnte. Wir vereinbarten, dass ich mir die Zange beim nächsten Termin abholen kann, die Verordnung sollte ich mitbringen. Ich bat die Frau Doktor mir die Verordnung auszustellen, da konnte ich gleich abgeben, sie versprach es mir.
Die Nadel wollte heute auch bei Carola nicht in die Vene, erst nach dem dritten Versuch klappte es, dabei war auch Kerstin zugegen und gab ihren Kommentar ab. Ich holte mir den Kaffee und paar Kekse, lief der Therapeutin noch einmal über den Weg, jetzt mit Infusionsständer, sagte ihr, dass ich mit der Verordnung nach der Infusion vorbeikomme. Jetzt entwickelte sich noch ein Gespräch und sie fragte mich, wieso sie mich hier noch nie gesehen hat, ich schilderte ihr die Sachlage. Vor 5 Jahren, als ich die Tagesstation besuchte, war sie noch nicht da. Danach setzte ich mich in die Palmenecke, heute wieder ganz alleine.
Nach 1 ½ Stunden war ich fertig, in der Anmeldung holte ich mir den neuen Termin, die Verordnung hatte Frau Doktor noch nicht ausgestellt. Man wollte sich darum kümmern, die Anmeldung in der Rheumaklinik bildet ist ein Heiligtum, man darf nicht klopfen und ich habe immer den Eindruck als würde ich stören. Das gefällt mir überhaupt nicht, so etwas Unnahbares mag ich nicht. Man gab mir Bescheid, Frau Doktor hätte eine Untersuchung, ich müsste 20 Minuten warten oder sie schicken mir die Verordnung zu, ich nahm Letzteres in Anspruch.
Der wichtigste Termin in dieser Woche ist der beim Urologen, mit ausgefüllten Unterlagen und gefüllter Blase begab ich mich zu ihm in die Praxis. Ich hatte es wohl etwas übertrieben mit der Blase, mit „Mühe und Not“ konnte ich mich bis in die Praxis retten. Ich musste die Schwester bitten mich sofort zur Urinflussmessung zu schicken, was sie auch tat. Erleichtert begab ich mich anschließend wieder zur Anmeldung. Es hat dann über eine Stunde gedauert, bis mich der Doktor aufrief. Zwischendurch musste ich noch einmal zur Schwester, wollte sie doch tatsächlich noch einmal das Geld für den PSA-Test haben, ich konnte das Problem aber schnell klären, denn den Preis hatte ich schon beim letzten Mal bezahlt.
Der Doktor empfing mich wieder mit seiner unbändigen Heiterkeit, ich hatte ihn die Befunde von der Krebsoperation und die der letzten CT mitgebracht. Er nahm sie zur Kenntnis und bestätigte mir, dass der PSA Test kein Anhaltspunkt auf Prostatakrebs beinhaltet.
Danach fragte er mich, ob ich Busfahrer oder Taxifahrer war, klar war ich das, er meinte, das sieht er am Inhalt meiner Blase, der war entsprechend üppig oder hatte ich es nur mit dem Trinken übertrieben. Zur Flüssigkeitsmessung sagte er nur, 2 ½ Liter muss ich nicht am Tage trinken, 1 Liter reicht zu, so unterschiedlich sind die Auffassungen. Er machte noch eine Ultraschalluntersuchung der Blase und dann überlegte er. Er entschied sich mir Tamsulosin zu verabreichen, ein Medikament das die Spannungen der glatten Muskulatur in der Prostata und in der Harnröhre mindern soll. Es wird angewandt zur Behandlung von Beschwerden im Bereich des unteren Harntraktes, die im Zusammenhang mit einer gutartigen Vergrößerung der Prostata stehen.
Nun muss ich täglich eine Kapsel einnehmen, vorerst 3 Monate, dann soll ich wieder vorsprechen.
Damit waren die wichtigsten Termine für die Woche abgeharkt, für den Donnerstag hatte ich mich mit meiner Tante verabredet, die mich schon lange darum gebeten hat mit ihr nach Zeuthen zu fahren. Es ging um die Vorbereitung des Arbeitseinsatzes Mitte Mai und natürlich musste ich die Sauberkeit und Ordentlichkeit auf dem Grundstück bewundern, was ich auch tat. Sie hängt an dem Grundstück wohl am allermeisten, es sei ihr vergönnt, deshalb bin ich auch gerne bereit die Arbeitseinsätze zu organisieren.
Am 1. Mai bin ich dieses Jahr nicht zu meiner Schwester zum Geburtstag gefahren, ich wollte Mutter meinen Besuch nicht schon wieder zumuten. In Berlin wollte ich auch nicht bleiben, deshalb plante ich einen Ausflug ins Schlaubetal.
Ich fuhr um 8.13 Uhr von Schöneweide mit der "Ostdeutschen Eisenbahn" in Richtung Frankfurt Oder. Der Schienenersatzverkehr begann zum Glück erst am Sonnabend. Es fuhr nur ein Triebwagen, der vorerst ziemlich voll war. Als Proviant habe ich mir am Abend zuvor die obligatorischen Spiegeleischnitten gemacht, in Schöneweide kaufte ich mir einen Kaffee und ein Nuss - Nougat - Croissant. Bevor ich einen Platz fand, hatte ich mir schon Kaffee über die Hose geschüttet. Ich war mir, obwohl ich mich bei der Auskunft erkundigt hatte, nicht sicher ob, die freie Fahrt mit dem Schwerbehindertenausweis auch hier gilt, sie galt, ich werde nun wohl das Angebot im VBB so zu reisen öfters nutzen.
In Königs Wusterhausen hielt der Zug zum ersten Mal, die große Masse stieg hier aus. Der Zug wartete auf die Ankunft der Bahn aus Cottbus, einige Leute stiegen tatsächlich noch zu. Danach fuhr der Triebwagen in entgegengesetzter Richtung wieder aus dem Bahnhof.
In nicht allzu schnellem Tempo fuhren wir eine mir unbekannte Strecke über Storkow und Beeskow. Zwischendurch hielt er noch an kleineren Bahnhöfen, in Beeskow machte der Zug eine Pause, es waren nun nur noch 2 Menschen im Triebwagen.
Nach reichlich 2 Stunden kamen wir in Müllrose an und ich stieg aus.
Nun stand ich da und wusste nicht wirklich, wo ich nun hingehen soll. Da habe ich wohl wieder einmal an der falschen Stelle gespart. Die Wanderkarte und die Informationen über das Schlaubetal habe ich nämlich nicht gekauft die 7.50 Euro waren mir zu viel, das wird sich noch gewaltig rächen in den nächsten Stunden. Ich hatte zwar Material aus dem Internet ausgedruckt, aber eine exakte Wanderkarte war da nicht dabei. Nach dem ich die Orientierung gefunden hatte, lief ich in Richtung „Großer Müllroser See“.
Der staatlich anerkannte Erholungsort Müllrose mit seinen Ortsteilen Kaisermühl, dem ebenfalls der Erholungsstatus zuerkannt wurde, sowie Biegenbrück und Dubrow, zählt über 4.300 Einwohner und ist das Wirtschafts-, Verwaltungs- sowie Tourismus- und Kulturzentrum des Amtes Schlaubetal.
Das ehemalige Ackerbürgerstädtchen, um 1260 gegründet, bezieht nicht nur seinen besonderen Reiz von der Lage zwischen dem Katharinen - sowie dem Kleinen und Großen Müllroser See, sondern auch von der Ausstrahlung des historischen Marktplatzes und von dem schönen Ensemble aus Barocker Pfarrkirche und Haus des Gastes nebst der Remise mit einer historischen Kutschenausstellung.
Die Uferpromenade, die sich im Zentrum des Städtchens malerisch an den Großen Müllroser See schmiegt, lädt zu jeder Jahreszeit zum Flanieren ein. So geschrieben auf der Website von Müllrose, das kann ich nur betätigen, auf dem Marktplatz wurde durch die Feuerwehr gerade der Maibaum aufgestellt. Es ab Bratwurst und Bier, ich kaufte mir ein Bier 2 Euro der halbe Liter, dazu aß ich eine Spiegeleischnitte.
Danach lief ich los, vorbei am Denkmal für Ernst Thälmann, sehr gepflegt und nicht beschmiert. Zuerst konnte man nicht am See entlanglaufen, später führte der Weg direkt am Ufer entlang. Ich konnte paar schöne Aufnahmen machen, das Equipment war dabei und bei der Wärme ziemlich lästig. Nachdem ich 4 - 5 Kilometer am See entlang gegangen war, machte ich auf einer Bank mit Dach rast, verzehrte die letzte Eischnitte und dachte nach. Lt. Karte müsste die Schlaube doch in den See münden, irgendwann muss ich ja dort ankommen. Den ganzen See wollte ich aber nicht umrunden. An der Schlaube entlang bis zur Ragower Mühle und dann von dort bis zum Bahnhof nach Mixdorf so stellte ich mir den ersten Ausflug ins Schlaubetal vor. Ich bin wohl etwas vom Weg abgekommen und lief auf trockenen, sandigen Waldwegen meinem Schicksal entgegen. Weit vor mir konnte ich die Landstraße nach Mixdorf sehen, die ich eigentlich nicht entlang laufen wollte. Als ich weiter lief, stand ich nicht etwa an der Schlaube sondern am Bahndamm, den zu überqueren war mir doch zu heikel. An den Hochständen der Jäger und dem Flatterband erkannte ich sofort, dass ich hier mit dem Zug durchgefahren bin. Es war aussichtslos, die Schlaube werde ich wohl heute nicht mehr sehen. Um auf die Landstraße zu kommen, musste ich noch ein staubiges Feld überqueren. Endlich auf der Straße sah ich in weiter Ferne den Kirchturm von Mixdorf, kein Baum kein Strauch, ich musste auf dem Fahrradweg ca. 5 Kilometer laufen. Wenn ich den Radfahrern begegnete, tat ich so als ob ich hier ganz entspannte laufe. Am Ortseingang von Mixdorf waren es auch noch einmal 2 Kilometer bis zum Bahnhof, die Straße dorthin führte an großen neu gebauten prunkvollen Häusern vorbei, wer kann sich den hier so etwas bauen. Ich war sauer und ärgerte mich über alles.
Am Bahnhof angekommen, stellte ich fest, dass der Zug erst in 30 Minuten fährt, ich wollte mit der "Ostdeutschen Eisenbahn" nach Frankfurt Oder fahren und von dort zurück nach Berlin, die Fahrt ist kürzer. Es gab eine Bank hier, aber es war eher eine Haltestelle, kein Glasbiergeschäft in der Nähe. Meine Füße taten nicht mehr weh, oder spürte ich sie nicht mehr. Heute hatte ich meine alten eingelaufenen Schuhe an. Die müssen dann wohl für Schottland noch einmal herhalten. Hier an der Haltestelle dachte ich noch einmal über mein Missgeschick nach und studierte die Unterlagen. Es gibt ja noch eine andere Möglichkeit in das Schlaubetal zu kommen, mit dem RE 1 bis Jacobsdorf und von dort mit dem Ausflugsbus A 400 nach Treppeln am Wirchensee. Der Bus fährt auch über Müllrose, ich habe ihn heute schon am Marktplatz gesehen. Er fährt aber nur am Wochenende, aber ich werde es wohl einmal tun.
Gemeinsam mit mir stieg noch eine junge Frau in den Zug ein, so sehr ich mich auch anstrengte, ich habe die Schlaube nicht gesehen, die hätte der Zug doch überqueren müssen.
Es sind nur 15 Minuten bis Frankfurt Oder, aber los ist hier auch nichts am Bahnhof, zum Glück gab es einen Imbiss mit Bierausschank, das tat gut. Der Zug von Frankfurt Oder fährt zum Ostbahnhof nur eine reichliche Stunde. Er war voll, viele Menschen die vermutlich das Wochenendticket für den Einkauf in Polen nutzten. Ich werde die Tour demnächst auch einmal machen. Was kaufen die Leute in Polen ein, Zigaretten und kleine Hunde. Denen dann im Zug schon die ersten Kommandos beigebracht werden. Einer fängt an „Sitz“ oder „Platz“ zu rufen und später ruft jeder die Kommandos, egal ob Hund oder nicht, das rang mir sogar ein Lächeln ab.
Wieder in der Wohnung, musste ich mir etwas Richtiges zu essen machen, das Goulasch im Tiefkühler, was mir die Mutter schon mundgerecht geschnitten hatte musste herhalten, dazu gab es Klöße und Sauerkraut. Zuvor habe ich mir aber ein Bad eingelassen, den Staub von Staub von Feld und Flur abgewaschen. Gefühlt bin ich bestimmt 40 Kilometer gelaufen, aber 15 bis 20 waren es bestimmt und ich hatte mir wieder etwas mitgebracht, einen Sonnenbrand im Gesicht.
Am nun folgenden Wochenende war ich wieder einmal von der Außenwelt ausgeschlossen, der Schienenersatzverkehr schlug wieder zu. Eigentlich hätte ich zum Flugsimulantenstammtisch fahren müssen, aber ich hatte einfach keine Lust, was sehr selten passiert. Ich nutzte das Wochenende um die Feinplanung für die Schottlandreise zu machen. Ich muss nun nur noch den Scottish Freedom Pass von BritRail kaufen. Beim VisitBitain, dem Onlinereisebüro musste ich die Damen und Herren erst darauf aufmerksam machen, dass auf deren Webseite der zusätzliche Tag nicht vermerkt ist. Auf meinen Hinweis haben sie nun ihre Webseite aktualisiert. Schottland wird in diesem Jahr für 12 Tage von mir bereist, warum, ich baue vor, die gesundheitlichen Einschläge kommen immer näher, meine Dokumentation beweist das wohl anschaulich. Ich bin aber nicht wirklich pessimistisch, habe ich doch in den letzten fünf Jahren so viel von der Welt gesehen, wie ich es mir nie erträumt habe.
Einen kleinen Vorgeschmack der Reise, ohne ins Detail zu gehen, will ich an der Stelle schon einmal geben.
13 June Saturday | Flight easyJet Schönefeld —> Glasgow First Scot Rail Glasgow —> Inverness |
14 June Sunday | Train First Scot Rail Inverness —> Keith Whiskey Trail with Keith – Dufftown – Railway Coach Scottish City Link Dufftown —> Elgin Train First Scot Rail Elgin —> Inverness |
15 June Monday | Coach Scottish City Link Inverness —> Ullapool —> Inverness |
16 June Tuesday | Train First Scot Rail Inverness —> Wick —> Inverness |
17 June Wednesday | Coach Scottish City Link Inverness —> Fort William —> Inverness |
18 June Thursday | Train First Scot Rail Inverness —> Avimore Strathspey Steam Railway Avimore <—>Avimore Train First Scot Rail Avimore —> Pitlochry —> Inverness |
19 June Friday | Train First Scot Rail Inverness —> Aberdeen —> Glasgow |
20 June Saturday | Train First Scot Rail Glasgow —> Dumfries —> Glasgow |
21 June Sunday | Fathers Day Sightseeing Glasgow |
22 June Monday | Train First Scot Rail Glasgow —> Oban —> Glasgow |
23 June Tuesday | Train First Scot Rail Glasgow —> Helensburgh Ferry Mini – Crusine Kilcreggan —> Gaurock —> Helensburgh |
24 June Wednesday | Rückflug Glasgow —> Berlin |
Mehr geht nicht, ich freue mich schon, egal, welches Wetter wird.
Manchmal kommen die Überraschungen, deren Grundlagen am Wochenende gelegt wurden erst in der neuen Woche. Nebenbei habe ich nämlich das Hotel in London bei hotelsclick.com gebucht, bis Ende August ist zwar noch Zeit, aber es gab eine Onlineumfrage. Bei einer Teilnahme bekam man einen Gutschein über 10 %, da musste ich „zuschlagen“. Für 560 Euro buchte ich ein Club Room im Hotel „Strand Palace“ 7 Nächte mit Frühstück, billiger bekomme ich das nicht. Bei manchen Anbietern bezahlt man den gleichen Preis für ein Single Room ohne Frühstück.
Seit mindestens zwei Monaten versuche ich meinen Stromanbieter zu wechseln, bei PAYBACK wurde Vattenfall beworben, mit zusätzlichen 6000 Punkten. Aber es war eine Odyssee, die sich nach mehreren e - Mails mit dem neuen und dem alten Anbieter einigermaßen aufgeklärt hat.
Das Problem war, meine Zählernummer, die nicht in das Formular im Internet passte, in Berlin gibt es nur 8 -stellige Zählernummern und ich hatte eine 10 - Stellige. Da der Schwalbenweg zwischen Berlin und Brandenburg verläuft und meine Verbrauchsstelle Schönefeld ist, musste ich die Schönefelder Postleitzahl eintragen und schon klappte es. Vattenfall hat sich hier wirklich Gedanken gemacht. Nun hoffe ich auf mindestens 5 Euro monatlicher Einsparung.
Zwei Vorsorgetermine wollte ich unbedingt noch vor Schottland wahrnehmen, den Augenarzt und den Zahnarzt, die Termine bekam ich innerhalb von 14 Tagen, ob das nun ein gutes oder schlechtes Zeichen ist, ich weiß es nicht. Da beide Ärzte in einer gemeinsamen Praxis arbeiten, konnte ich diese sogar nacheinander organisieren.
Beim Hausarzt musste ich ebenfalls vorbei, die Auswertung des Check - Up war mir wichtig. Gut gelaunt empfing er mich, zuerst sprechen wir über die vermeintliche Blasenentzündung und was der Urologe dazu sagt. Der Doktor konnte zwar die Diagnose, aufgrund meiner Symptome nicht wirklich nachvollziehen, für mich ist aber der Urologe der Experte. Er meinte, in meinem Alter kann ich mir eine vergrößerte Prostata leisten.
Als ich nachfragte, was der Check - Up ergeben hat, antwortete er mit Blick auf seinen Monitor, „Der Computer zeigt grünes Licht, du wirst 125 Jahre alt, ich bin dann zwar nicht mehr da, aber mein Sohn arbeitet dann noch“. Mein Doktor eben, immer ein „aufmunterndes Wort auf den Lippen.
Das EKG ist in Ordnung, die Leberwerte haben sich auch verbessert, nur die Lunge zeigt leichte Schwächen, was aber mit dem Morbus Bechterew zu tun hat.
Ich kann mich also getrost auf den Whisky Trail nach Schottland begeben, er würde gern mitkommen gab er noch von sich.
Meine Verordnung über die Greifzange ist auch angekommen, die Rheumatologin hat sie geschickt, finde ich prima, dass man sich auf sie verlassen kann, nun werde ich sie in den nächsten Tagen bei der Ergotherapeutin abgeben.
Ich hatte meinem Kumpel Micha versprochen ihm zu helfen. Seine Mutter ist in ein Feierabendheim gekommen und da galt es noch paar Möbel zu transportieren, er hat mir auch schon öfters in Situationen geholfen. Zumal er, durch einen Unfall, kein Auto zur Verfügung hat. Ich habe ihn mit meinem Auto abgeholt und danach mietete er sich einen Transporter. Ich glaube meine Hilfe, war hier angebracht und ich habe es gern gemacht, eben der „Gutmensch“, obwohl alle sehen es wohl nicht so. Es war zwar anstrengend, aber es tut mir auch immer wieder einmal gut und ich weiß wieweit ich gehen kann.
Da ich am Wochenende nichts weiter vorhatte, beschloss ich Polen einen Besuch abzustatten. Am Sonnabend fuhr ich mit dem Regionalexpress nach Frankfurt/Oder, der Zug war sehr spärlich besetzt und er brauchte ca. einer Stunde. Unterwegs konnte ich den Schottland-Reiseführer studieren und aß meiner Schnitten, keine mit Spiegelei, sondern mit Leberwurst.
In Frankfurt/Oder orientierte ich mich, wie ich zur Grenze komme und ob eventuell ein Bus über die Stadtbrücke nach Polen fährt. Es gibt keinen Bus, der über die Grenze fährt, aber mit der Straßenbahn kommt man bis zur Brücke. Einige Leute liefen vor mir, über eine Abkürzung zur Stadtbrücke, ich schloss mich ihnen an, über die Stadtbrücke bin ich zum ersten Mal hinübergelaufen, mit dem Auto schon öfters. Sie ist gar nicht so lang, wie ich annahm, von hier oben hat man eine gute Aussicht in Richtung Oder, es scheint auch einen Uferweg auf deutscher Seite zu geben. In Polen angekommen, war mir so, als ob der Markt auf der rechten Seite ist, aber das Hinweisschild zeigte nach links, 500 Meter. Ich lief die 500 Meter auf dem Oderdamm, kaum Menschen unterwegs, der Markt selbst, na ja, das Übliche, mich hat er nicht begeistert. Billig war der Spargel, 1 Kg 2 Euro. Ich bin mir nicht sicher, ob der andere, vielleicht größere Markt mehr bietet, aber bis dahin ist es zu weit zu Fuß.
Zurück lief ich durch das Stadtzentrum, der Weg ist viel kürzer, aber Highlights sah ich auch nicht. Frisöre, die den Haarschnitt für 4,50 Euro anbieten, auch einige Läden mit Spirituosen und Spargelstände. Kurz vor der Grenze stand ein Pavillon, wo es Bier gab, 1,60 Euro das konnte ich mir leisten, darüber hinaus kaufte ich mir 500 Gramm Spargel für einen Euro, den ich am Sonntag zu Mittag aß. Einmal im Jahr schmeckt der mir ganz gut, Spargel, Spiegelei und Kartoffeln über den Spargel kommen noch in Margarine geröstet Semmelbrösel. Mehr brauche ich nicht.
Frankfurt/Oder zeigte sich mir als triste, menschenleere Stadt, ohne Charme, selbst die Einkaufspassage war verwaist.
Ich nahm mir vor, Polen bzw. die Oder noch mehrmals zu besuchen, es gibt dort auch einen Travel Free Shop. Der Zug zurück war wieder voll, aber ich bekam schon meinen Platz.
Sonntag war wieder Ruhetag angesagt, ich hatte seit langer Zeit wieder einmal ein Mittagessen! (Spargel) Sonst gibt es zu Mittag meist Knäckebrot und Joghurt, das reicht mir zu und hilft Strom sparen, denn ich hatte nämlich am Wochenende einen Brief von Vattenfall im Kasten. Aufgrund der Postleizahl von Schönefeld kam der verspätet an, man beglückwünscht mich zum abgeschlossenen Vertrag, nur habe ich schon wieder ein ungutes Gefühl. Ich glaube der Strom ist teurer als ich annahm, denn ich bekomme nicht den Berliner Strom sondern Brandenburger, nur weil meine Zählernummer eine Brandenburger ist, ich habe mir deshalb nie Gedanken gemacht, erst jetzt habe ich das realisiert. Ich werde doch nicht seit 10 Jahren zu viel Strom bei EON edis bezahlt haben? Ich werde mich dahinterklemmen, Vattenfall habe ich schon wieder angeschrieben. Es gibt eben immer etwas zu klären.
Am Montag sollte nun das Treffen mit meiner Schulfreundin in Brandenburg stattfinden, lange geplant, sie wollte mir Druckerpapier übergeben, weil ich ihr ab und zu etwas am Computer schreibe. Meine Gegenwehr hat nichts gebracht, nein sie hat sich damit abgeschleppt.
Da ich für die Zugfahrt nichts bezahlen muss, wollten wir uns hier treffen, sie war in einem kleinen Nest nahe Brandenburg bei ihrer Mutter zu Besuch. 9.30 Uhr fuhr ich in Brandenburg ein, das Begrüßungscorps erwartete mich, ihre Mutter wollte unbedingt mitkommen.
Brandenburg ist eine nette Kleinstadt, viel netter als Frankfurt/Oder, ich war vielleicht vor 30 Jahren einmal in Brandenburg, konnte mich aber an die Straßen zur Havel und an ein Kaufhaus erinnern, dass Brandenburg auch eine Straßenbahn hat, war mir entfallen. Leider spielte das Wetter gerade an dem Tag nicht mit, wir verbrachten fast die ganze Zeit in einer nostalgischen Gaststätte, die sich mit „Fritze Bollmann“ befasste.
Es wurde viel gequatscht, über vergangene Zeiten in Pirna, aber auch über die Zukunft, die Mutter von meiner Schulfreundin hinterließ auf mich einen netten Eindruck, wobei sie mir aber etwas dominant vorkam.
Meiner Schulfreundin war es nicht wirklich recht, dass ihre Mutter mit dabei war, ich hab es nicht so verbissen gesehen. Das Treffen soll wiederholt werden, ok ich bin bereit. Sie waren sehr besorgt um mich, brachten mich zum Bahnhof und warteten auf die Abfahrt des Zuges. Die Strecke nach Berlin bietet überhaupt nichts, dort wo noch vor paar Wochen das Leben tobte, in Werder sagen sich nun wieder Hase und Fuchs „Gute Nacht“.
Mit etwas gemischten Gefühlen bin ich zum nächsten Termin bei der Diabetologin gegangen, aber es gab kein Grund zur Sorge, die Werte waren in Ordnung. Ich teilte ihr auch die Problematik mit der Prostata mit, nicht begreifen konnte sie, dass ich den PSA - Test bezahlen musste, wo doch überall zur Vorsorge animiert wird. Mit ihr kann man sich wirklich ausgezeichnet unterhalten, deshalb habe ich wohl auch immer einen optimalen Blutdruck. In zwei Monaten muss ich mich wieder vorstellen, vorher lasse ich noch das große Blutbild machen, damit die Auswertung zum Termin sofort erfolgen kann.
Die Überweisung für den Augenarzt brauchte ich schon am nächsten Tag.
Zuvor musste ich aber noch zum Zahnarzt, kaum 10 Minuten gewartet und schon lag ich auf dem Stuhl. Warum der Arzt bei mir nie etwas an den Zähnen findet, begreife ich nicht, nicht einmal 5 Minuten war ich drin. Danach meldete ich mich beim Augenarzt. Die Schwester überprüfte den Augendruck, wie ich später vom Doktor erfuhr, war der zufriedenstellend.
Der Doktor sprach mich natürlich auf die Iridiozyklitis an, deshalb war ich aber gar nicht gekommen, es ging heut um die Untersuchung in Bezug auf Folgen der Diabetes. Er hatte es nicht mitbekommen, freute sich aber, dass ich ihn darauf aufmerksam gemacht habe. Er war mit seiner Untersuchung vorerst zufrieden, konnte aber ohne zu tropfen den Augenhintergrund nicht einsehen. Er traute sich aber mein geschädigtes Auge nicht zu tropfen, es wurde nur ein Auge getropft. Nach 10 Minuten rief er mich wieder rein und nun kommt es, er stellte Blut im Augenhintergrund fest, aber es sei nicht problematisch. Er stellt ja immer mal wieder etwas fest, ich bleibe erst einmal ruhig und werde das mit meiner Diabetologin besprechen.
Vorsorglich soll ich in 6 Monaten wiederkommen, eventuell muss gelasert werden!
Nach dem Wochenende fuhr ich in die Charité, um bei der Ergotherapeutin vorzusprechen, mir war die Verordnung wegen der Greifzange nicht ganz geheuer. In der Charité angekommen, ärgerte ich mich, dass ich die Canon - Kamera vergessen hatte. Die Strahlenklinik sollte wollte ich gern noch einmal fotografieren, vielleicht fahre ich einmal am Wochenende hin um das Vorhaben zu beenden.
Ich klopfte bei der Ergotherapeutin an die Tür, meist ist jemand zur Therapie drin, also wartete ich höflich, etwas später öffnete sie die Tür und erkannte mich sofort. Sie fragte, ob ich die Greifzange abholen will, ich staunte nicht schlecht, die war nämlich schon da. Eigentlich wollte ich nur die Verordnung prüfen lassen, sie hatte daran nichts auszusetzten. Mitnehmen wollte ich die Zange heute nicht, darauf war ich nicht vorbereitet, denn ich hatte noch einen Termin bei der PhilaBerlin. Sie hing die Verordnung an die Zange und wenn ich zur Therapie komme, steht sie bereit. Damit wäre das Problem, unkomplizierter als ich dachte gelöst.
Zur Komplettierung der Eurostern Münzsammlung, hatte ich telefonisch bei PhilaBerlin zwei Münzen geordert, da spare ich mir die Versandkosten und die Offerten waren relativ günstig.
In der nächsten Zeit erwartet mich wieder eine Fleißarbeit, als Projektleiter AI - Traffic für unsere virtuelle Airline COLOURAIR habe ich mit Inkrafttreten des neuen Flugplan wieder einige Wochen am PC zu tun. Mit dem Fliegen ist zurzeit nicht mehr so viel drin, weil es kein Spaß macht, mein Rechner ist zu schwach und hat nun auch schon wieder 8 Jahre auf dem „Buckel“. Nun will ich warten auf Windows 7 und dann gibt es einen neuen PC und ein Laptop, denn auch sein Leistung entspricht nicht mehr meiner Programmausstattung, selbst das Hosten meiner Website wird schon zum Geduldsspiel.
Himmelfahrt war der Besuch das Wildparks in Johannismühle geplant, das Wetter na ja es blieb abzuwarten, es sollte zwar warm bleiben, aber Schauer und Gewitter waren auch im Gespräch.
Am Morgen begrüßten mich meine beiden Kanarienvögel auf dem Teppich laufend, sie hatten wohl auch einen Ausflug für heute geplant. Zum Glück waren die Fenster zu, aber werden sie wieder in den Käfig gehen, bei den Zebrafinken war es nicht so, aber die fliegen nicht mehr raus. So richtig ließen sich die Vögel von mir nicht stören, aber als ich die Tür aufmachte logen beide wieder hinein. Ich hatte nämlich die Tür ein Spalt aufgelassen und das nutzten sie aus.
Noch sah das Wetter nicht schlecht aus, die Strickjacke ließ ich zu Hause, um 9.34 Uhr fuhr der Zug nach Elsterwerder vom Bahnhof Südkreuz ab, es war also ein christliche Zeit, Christi Himmelfahrt angepasst.
Kaum saß ich im Zug, der zuerst ziemlich leer war, kamen die ersten dunklen Wolken und später regnete es auch. In Klasdorf dem Haltepunkt, wo ich hätte ausstiegen müssen, entlud sich gerade ein kräftiger Schauer. Ein neuer Plan musste her, etwas unsicher, da ich die Grenzen des VBB - Verkehrsverbund Berlin Brandenburg nicht genau kannte, fuhr ich bis Doberlug - Kirchhein, da war ich mir sicher, dass der Verbund noch bis dahin geht. Auf dem Bahnhof sagen sich „Hase und Fuchs“ Gute Nacht, hatte ich den Eindruck, aber die Städte Doberlug und Kirchhein scheinen doch einmal ein lohnendes Ausflugsziel zu sein. Hier informierte ich mich erst einmal über das Gebiet des VBB, Zeit war genug da, 12.20 Uhr fuhr ein Zug nach Cottbus, ok fahre ich mit dem eben dorthin und sehe mir die Stadt an, lange genug war ich nicht mehr in Cottbus. Auch der Zug war nicht voll, ich studierte meine Reiseausarbeitungen für Schottland und dachte nach, dass ich vor 19 Jahren, an einem Himmelfahrtstag zum ersten Mal als Taxifahrer unterwegs war.
Ich hatte zwar schon meine Konzession, aber die war erst ab 1.06.1990 gültig und Himmelfahrt fand in diesem Jahr am 24. Mai statt. Damals wurde vieles nicht so genau genommen. Ich wollte testen, ob ich es überhaupt packe, das mit dem Taxifahren. Es war ein schöner sonniger Tag, ich hatte damals schon für meinen Lada viel Geld ausgegeben, um den als Taxi nutzen zu können. Taxameter und Taxschild, einiges war damals schon nur mit Westgeld zu bekommen. Dazu kamen noch die Schikanen durch die Westkollegen, die der Meinung waren, wir die „Ossis“ dürfen nur im Westteil fahren, wenn wir eine zusätzliche Ortskundeprüfung für den Westteil ablegen. Sie waren aber nicht bereit Selbige für den Ostteil zu machen. Schon damals kam die Siegermentalität zum Ausdruck, die sich bis heute fortgesetzt hat. Es gab noch eine Besonderheit, ich bin noch einen Monat zu Mark der DDR gefahren und paar andere Probleme gab es auch noch. So durften wir am Anfang nicht mit Fahrästen nach Westberlin fahren und umgekehrt war es auch nicht erlaubt. Wir mussten vor der Grenze anhalten und die Leute ausladen.
Es war aber schon bekannt, dass im Juli der Währungsunion kommt, vielleicht hat die Ostmark auch deshalb relativ locker gesessen. Am Himmelfahrtstag habe ich gedacht, wenn das so weiter geht, ist der Job gar nicht so schlecht. Am Himmelfahrtstag waren es fast 300 Mark der DDR und paar Westmark waren auch dabei. Auch der erste Monat mit DDR Mark lief gut, am 1. Juli 1990 war Schluss, keiner fuhr mehr Taxi. Die Westmark wurde nicht ausgegeben und wir standen nur noch da, immer mehr Taxis wurden zugelassen, so begann das “Lange Sterben. Bei dem meine Ehe und ich, letztendlich auf der Stecke blieben.
Das kam mir auf der Fahrt nach Cottbus in den Sinn.
In Cottbus angekommen, orientierte ich mich zuerst, wie ich in das Stadtzentrum komme, genau wusste ich es natürlich nicht. Die Straßenbahn Nr. 2 fährt über die Stadtpromenade, also da müsste auch das Stadtzentrum sein. Ich war überrascht, der „Alte Markt“ bot schon etwas, viele Restaurants mit vorgelagerten Gärten, heute war beides gefragt, Sonnen - und Regenschirm. Ich fand im Brau & Bistro einen freien Tisch. Heute leistete ich mir ein richtiges Mittagessen, Schnitzel mit Champignons und klar gab es auch ein Bier dazu.
Damit nahm meine Himmelfahrtsparty noch einen angenehmen Ausklang, zurück fuhr ich von Cottbus mit dem Zug bis zum Ostbahnhof. Da habe ich mir wohl ein neues, schönes Hobby zugelegt, Zugfahren, vielleicht sollte ich aber meine Aktivitäten nicht auf das Wochenende legen. Obwohl ich weiß es nicht genau, ob es Wochentags besser ist. Die Veranstaltungen sind jedenfalls fast immer am Wochenende, ich werde sehen.
Am Sonntag bin ich zum Frühlingsfest nach Fürstenwalde gefahren, wieder so ein hitziger Tag und direkt vor dem Bahnhof finden die Feste nicht statt. Deshalb habe ich auch schon überlegt mir ein Fahrrad zuzulegen, aber ich lasse es wohl lieber, wenn ich sehe wie sich die Menschen mit ihren Drahteseln abmühen um in den Zug zu kommen. Manchmal muss man nämlich die Räder ziemlich hoch heben. Dann kann ich eben nur das machen was ich zu Fuß erreichen kann. Da müssen demnächst paar neue Schuhe her, mit denen die ich mir vor kurzem gekauft habe, kann ich nicht wirklich gut laufen. Bei meiner Polyneuropathie sowieso ein sehr heikles Problem, ich kann nur Schuhe mit ganz fester Ledersohle anziehen, auch wenn es noch so warm ist, an Sandalen oder Sportschuhe ist nicht zu denken. Meine gegenwärtigen Schuhe sind bestimmt schon über drei Jahre alt, sie halten zwar noch, aber die Verarbeitung ist so mies, dass sich ein Schuster nicht lohnt.
Fürstenwalde ist eine schöne Kleinstadt, es lohnt sich bestimmt dort an der Spree, besser gesagt an der Schleuse paar Stunden zu verbringen. Heute konzentrierte sich aber alles auf den Marktplatz, neben den bekannten Buden, eine Bühne, mit buntem Programm. Es ist angenehm zu sehen, dass sich Jugendliche nicht zur besaufen, sondern auch andere Interessen haben. Tanzen zum Beispiel, das Zusehen hat mir viel Freude gemacht und es waren nicht nur Mädchen dabei. Auf einer anderen Bühne traten paar polnische Künstler auf, dort war aber nicht soviel los. Ich hatte einen schlechten Tag erwischt, mich quälte der Darm und die Blase hat sich seit einiger Zeit dazugesellt. Was soll es, die längste Zeit meines Lebens habe ich hinter mir und irgendwelche Illusionen habe ich auch nicht.
In der Woche vor Pfingsten habe ich mich mit der finalen Vorbereitung für Schottland beschäftigt, der Papierstapel wird immer größer den ich mitnehmen will. Endlich habe ich auch eine Lösung für den Einbau eines Flash – Programms gefunden. Es ist aber eine rechte Quälerei mit meinem Laptop, er ist so langsam und stürzt ständig ab. Mit Windows Vista will ich mich aber nicht mehr beschäftigen, Ende des Jahres muss ein neuer Laptop her, dann mit Windows 7. Einen Versuch wollte ich aber noch unternehmen und Windows XP neu installieren, jetzt mit der externen Festplatte kein Problem mehr. Nun kommen nur noch die allernotwendigsten Programme drauf. Trotzdem ist es immer wieder spannend, wenn alles ordnungsgemäß läuft.
Im Kampf gegen die Online Abzocker von OPENDOWNLOAD bin ich vielleicht auch einen Schritt vorwärts gekommen, denn die Verbraucherschützer haben eine Klage gewonnen, denn das Landgericht Mannheim untersagte es dem Betreiber der Website, das gesetzliche Widerrufsrecht per Klausel bei der Anmeldung auszuschließen. Da steigt meine Hoffnung, dass hier nichts vom Gericht kommt, zahlen werde sowieso nicht.
Am Pfingstsonnabend dem einzigen Tag mit Unternehmungen habe ich mir, mein bestelltes Buch bei Hugendubel abgeholt, „Die Gefahren der Ehe Elisabeth von England und Maria Stuart“ von der Historikerin Anka Muhlstein, eine Französin die heute in New York lebt. Sie erzählt in ihrem spannenden Bestseller das Leben der Königinnen Elisabeth I. und Maria Stuart, erzählt von ihrer Suche nach Anerkennung und Liebe und von ihrem Kampf um die Macht in Europa am Beginn der Neuzeit. Bei Schiller treten die erbitterten Feindinnen zusammen auf der Bühne auf, im wirklichen Leben sind sich Elisabeth I und Maria Stuart nie begegnet. Sie waren Cousinen, aber alles trennte die Frauen: Ihre Religion, ihre Ambitionen und besonders ihr Privatleben. Trotzdem sind beide mit demselben Problem konfrontiert: sich zu verheiraten und ihrem Land einen Erben zu hinterlassen.
Elisabeth, die Frau der politischen Macht, zieht es vor, sich keinem Mann unterzuordnen, und heiratet nicht.
Maria Stuart hingegen, ohne politischen Versand, geht drei Ehen ein. Ihr Leben wird zu einem düsteren Kapitel der Weltgeschichte, bestimmt von Liebe, Hass und Intrigen. Ihre verzweifelte Flucht nach England endet tragisch auf dem Schafott.
Ich denke das Buch stellt eine gute Ergänzung zum meinem Buch „Ich, Heinrich VIII“ dar, denn Elisabeth war eine Tochter vom König. In Vorbereitung meiner Schottlandtour bestimmt auch sehr informativ. Ich hätte nie gedacht, dass mich diese historischen Informationen zur Geschichte Englands und Schottlands einmal interessieren könnten. Neue Bücher habe ich schon ins Auge gefasst.
Vielleicht liegt es daran, dass mich die unsäglichen Filme und Dokumentationen über Hitler und die Nazis, mit den vermeintlichen Zeitzeugen überhaupt nicht interessieren.
Die Abholung des Buches verband ich mit einem Abstecher auf dem Alex und den Besuche des Karneval der Kulturen in Kreuzberg. Das Wetter bewegte sich eindeutig in Richtung Sonnenschein. Auf dem Alex war Kinderfest und aufgrund des DFB Pokals tummelten sich viele Fußballfans hauptsächlich in der „ALEXA“. Mich interessierte noch etwas anderes, wie wird die Ausstellung zur sogenannten friedlichen Revolution am Alex angenommen, einige wenige Leute standen vor den Tafeln, kein Vergleich zum Treiben im Einkaufszentrum, scheinbar hält sich das Interesse in „Grenzen“.
Nachdem ich einige Bilder vom Fernsehturm gemachte hatte, bin ich zum Karneval gefahren, der Umzug ist erst am Sonntag, aber den wollte ich mir eh nicht ansehen, denn dieses Jahr wird ein Highlight meiner Londonreise der Notting Hill Carnival sein.
Einmal vorbei an allen Ständen geschlendert, noch sah das Wetter friedlich aus, aber es bahnte sich etwas an. Ich suchte mir vorsichtshalber am Stand der Rixdorfer Privatbrauerei ein überdachtes Plätzchen und bestellte mir ein Bier. Hier konnte der Regen kommen, waren meine Gedanken.
Erst fing es langsam an zu regnen, aber es wurde immer stärker, von oben war ich trocken, aber der Fußweg auf dem ich stand wurde zum Bach, 10 cm Wasser drohten meine ohnehin ruinösen Schuhe zu umspülen. Im Bierstand gab es einen Kurzschluss und es regnete rein. Die Polizei fuhr über den Fußweg und gab eine Unwetterwarnung durch, mit der Aufforderung, dass die Besucher den Veranstaltungsorts sofort verlassen sollten. Da hat es schon 10 Minuten geregnet, die gehen wollten sind schon weg gewesen und die anderen blieben. Ich auch, die Mädels vom Bierstand hatten den verbliebene Gästen leere Bierkästen gereicht, das hätte mir auch einfallen können, denn meine Füße waren schon nass. Ich habe paar Bilder gemacht, wenn gibt es so etwas schon einmal. Es hörte auch auf dem Heimweg nicht auf zu regnen. Ich und meine Schuhe waren ziemlich feucht geworden und warm war es auch nicht gerade, deshalb tat ein warmes Bad gut. Meine Schuhe waren trotz Trocknungsmaßnahmen am nächsten Tag noch nicht wieder bereit mit mir zu gehen. Nicht nur deshalb habe ich die beiden Feiertage zu Hause verbracht, die Vorbereitung der Schottlandreise und die Beantwortung der aufgelaufenen Mail – Korrespondenz konnte ich in aller Ruhe abarbeiten. Ich habe sogar zwischendurch den Fernseher angeschaltet. Bei „ET – der Außerirdische“ muss ich bei Szene, wo er „nach oder zu Hause telefonieren“ will an meinen Vater denken und herzlich schmunzeln. Auf jeder gemeinsamen Reise und das waren nicht wenige, 10 000 Kilometer mit dem Auto durch die Sowjetunion, mit Auto nach Dänemark und Norwegen und die große Rundreise mit dem Wohnmobil durch die Alpenländer bis Venedig, musste er auch „nach Haus“ telefonieren. Manchmal war es gar nicht so einfach eine Möglichkeit zu finden und auch das entsprechende Geld musste vorhanden sein. Es war ein richtiger Kult, er hatte den Auftrag von seinen Zwillingsschwestern bekommen, von Zeit zu Zeit ein Lebenszeichen abzusenden. Von uns wurde er deshalb oft „aufgezogen“. Mein Vater war aber auch ein Mensch der einen Spaß vertrug, es wurde sowieso viel gelacht in unserer Familie und jeder war einmal die Zielscheibe, aber wir waren nie gehässig zueinander. Manche Wörter oder Sätze gingen auch in die Familiengeschichte ein. Jeder wusste sofort, was bei den Stichwörtern oder Schlagwörtern gemeint war.
Die vorletzte Woche vor der Abreise wird nichts aufregendes bringen, Fußpflege, die Podologin muss sich unbedingt meine Füße genau ansehen, denn ich glaube da entwickelt sich wieder ein Ekzem, warum auch immer, manchmal kommt so etwas und geht meist wieder weg.
So eine richtige Meinung konnte ich der Fußpflegerin nicht entlocken, “ offene Füssen“ sollen es nicht sein, bloß wie es aussieht? Nun lässt sich jetzt sowieso nicht mehr machen, da muss ich durch. Es gibt noch ein anderes Problem was mich belastet, ich habe das Gefühl, eine Grippe kommt über mich, na das fehlt mir noch. Da habe ich das ganze Jahr nichts und dann das!
Ich halte zwar nicht viel von Tabletten gegen Grippe, teuer und helfen tun sie selten, trotzdem holte ich mir welche aus der Apotheke, fast 9 Euro, da bekommt man einen Schock. Da ich am Wochenende wieder einmal von der Außenwelt ausgeschlossen (Schienenersatzverkehr) war, konnte ich mich kurieren, aber ob es geholfen hat, ich glaube nicht. So langsam musste ich auch daran denken meinen Trolley zu bestücken. Das Wetter wird eher SCHOTTISCH sein, deshalb brauche ich wärmere Sachen, immer darauf achtend, dass die 20 Kg Grenze nicht überschritten wird. Nun liegt nur noch ein Arzttermin an, der bei der Neurologin und zum Frisör muss ich auch noch gehen.
Die Neurologin hat mit mir keine Probleme und ich mit ihr auch nicht, seit dem ich einmal um eine andere Medikation, auf anraten meiner Diabetologin, gebeten habe und sie etwas ungehalten wurde, lasse ich es. Ob das Gabapentin gegen die Nervenschmerzen überhaupt noch wirkt oder je gewirkt hat, ich weiß es nicht genau, wenn ich daran glaube ja manchmal. Das mit den grippeähnlichen Symptomen hat sie nicht so ernst gesehen, ich habe mir in der Apotheke noch paar Paracetamol geholt und dann wird es schon gehen. Das Problem mit den Füßen, musste sie nicht wissen, aber es belastet mich schon.
Mit frisch gesteilten Haaren, also den wenigen die ich noch habe, konnte ich mich nun in die Endphasen der Urlaubsvorbereitung begeben. Als ich im Fernsehen sah, dass die Schweinegrippe nun zur Pandemie erklärt wurde, bewegte mich das schon. Zumal in Europa die meisten Fälle in Großbritannien aufgetreten sind, nun ja die Symptome habe ich schon, aber es fehlt das Fieber. Da ich oftmals hier rufe, wenn etwas gratis verteilt wird, sollte ich mich wohl etwas zurückhalten.
Nee so geht es nicht, mit so vielen Problemen in Urlaub zu fahren geht nicht. Am Donnerstag fuhr ich spontan zur Charité, in die Hautklink, in der Hoffnung Dr. Lee ist da. War er natürlich nicht. Meine Akte ist zwar dort, aber wird im privaten Archiv vom oben Genannten Doktor verwaltet. Warum weiß ich auch nicht, nur weil ich einmal von der der „Neuen Therapie“ der Rheumaklinik kam, damals noch von Frau Dr. Detert. Da war man noch etwas Besonderes als REMICADE Therapie Patient. Nebenwirkungen in Richtung Haut wurden sofort behandelt. So bin ich zu Dr. Lee gekommen.
Ich sollte warten, nun habe ich immer die Tasche vom Hämatologie – Kongress aus dem Jahr im Jahre 2005 bei mir, man so lange ist das schon her, aber es ist der Start aller Auslandsreisen, warum kann ich auch nicht so genau sagen, der Gewinn hat mich vielleicht inspiriert.
Irgendwie hat man Dr. Lee Hea – Hyat ausfindig gemacht, mit meiner Akte unter dem Arm tat er vor mich, ich wusste noch genau, was er sagte, ich kann jederzeit kommen und ihn um Rat fragen. Einen Überweisungsschein hatte ich nicht bei mir, kein Problem, manchmal komisch. Ich bin kein Privatpatient und habe sonst auch keine Privilegien. Ich bin nur manchmal etwas krank, deshalb will ich mich zumindest in der Beziehung über die Gesundheitspolitik nicht beschweren.
Er, Dr. Lee kam sah und sagte, lassen sie sich etwas mischen in der Apotheke, mit 21 Euro war ich dabei. Salben bekommt, man von der Kasse überhaupt nicht mehr bezahlt. Aber ich hoffe es hilft, so wird eine einfache Reise nach Schottland fast zum finanziellen Katastrophe. Aber es ist ja Problem, es wird nicht mehr ewig so weiter gehen.
Da ich über fast 14 Tage weg bin, brauche ich einen Tierpfleger, besser gesagt eine Tierpflegerin, das wird die Tochter der Familie meines Ex – Schwagers machen. Ich hoffe nur dass es keine bösen Überraschungen im Käfig gibt. Ich meine die Todesfälle bei meinem Krankenhausaufenthalt. Es geht eben nie ohne Unterstützung ab.
Zum Glück gibt es am Sonnabend keinen Schienenersatzverkehr nach Schönefeld, was für ein Glückspilz bin ich doch manchmal. Nun ist der Trolley gepackt, die Bouletten gebraten und die Speigeleischnitten geschmiert, zu einer christlichen Zeit 8.00 Uhr verlasse ich das Haus und hoffe es geht alles in Ordnung.
Es war wieder eine eindrucksvolle Reise, die ich mir da ausgedacht habe, bis auf paar „Ausrutscher“ passte das Wetter auch, die ausführliche Reisebeschreibung ist nach Fertigstellung unter dem Titel „Homecoming Scotland 2009“ hier zu lesen, aber es dauert bestimmt noch paar Monate, dann mit neuem Notebook und Windows 7. Denn mein jetziges Gerät ist eindeutig zu langsam, es macht keinen Spaß mehr. Noch schlimmer ist es mit der Bildbearbeitung, sodass die Fotos für die Website ebenfalls warten müssen. Das ist wirklich keine Ausrede.
Zurück aus Schottland plagte mich ein entsetzlicher Reizhusten, der schon am Morgen in Glasgow anfing und sich über mehrere Tage hinzog.
In meiner Wohnung war alles in Ordnung, drei Briefe, darunter die Bestätigung des Stromanbieterwechsels und immer noch kein Mahnbescheid vom Gericht. Es zieht sich jetzt schon über ein halbes Jahr hin, aber ganz sicher bin ich mir noch nicht, wie es ausgehen wird. Dank der guten Pflege lebten auch alle Vögel noch, Jessi hat sie wirklich gut versorgt.
Bei der Ankunft in Deutschland war es nicht wirklich kalt, eine Schwüle umwehte mich, sodass ich durchgeschwitzt zu Hause ankam. Bevor ich den Trolley ausräumte, habe ich mich noch einmal zu "Netto" aufgemacht und die notwendigen „Notwendigkeiten“ eingekauft. (dunkles Kürbiskernbrot, Schrippen und eine Flasche Rotwein)
Gegenüber meiner Verwandtschaft, bei der ich mich zurückmelden musste, konnte ich meinen Husten nicht verheimlichen, denn die Stimme hat mich verraten. Es stellte sich aber kein Fieber, kein Schnupfen und keine Halsschmerzen ein. Manche dachten ja gleich an die „SWINEFLU“, da es in meiner Anwesenheit in Schottland einen Todesfall gegeben hat.
In den letzten Tagen der Woche lagen zum Glück keine Termine an, ich habe die meiste Zeit hustend auf dem Sofa zugebracht. Erst am Sonnabend war ich in der Lage die Wäsche zu waschen und sonstige Unterlagen aus Schottland zu ordnen. Ich überlegte, ob ich in der Charité anrufe und den Termin für die Infusion am Montag absage. Ich machte es dann trotzdem nicht, hatte ich doch dabei die Möglichkeit, mich von einem Arzt ansehen zu lassen. So vergingen die ersten Tage hier in Deutschland etwas verhalten. Eigentlich wollte ich mir ein Regal bauen zur Unterbringung meiner „Mitbringsel“, das musste erst einmal warten. Einmal wegen der gesundheitlichen Probleme und das Konto, ließ momentan auch keine Ausgaben mehr zu.
Am Montag fuhr ich zur Charité, mit gemischten Gefühlen, obwohl der Husten fast weg war. Die Rheumatologin empfing mich freundlich und ich berichtete ihr von meinen Problemen, denn bei einer Infektion gibt es keine Infusion. Sie konnte aber bei der Untersuchung keine Anhaltspunkte feststelle, also stand der Infusion nichts im Wege. Als ich ihr sagte, dass ich erst vor paar Tagen von Schottland zurückgekommen bin, war sie sofort begeistert, ich konnte etwas über Schottland erzählen, sie hörte aufmerksam zu und machte sich sogar paar Notizen. Ich wollte ihr, beim nächsten Arztbesuch paar Prospekte mitbringen. Sie meinte da wäre es zu spät, ich dachte ein Arztwechsel steht bevor, aber es war ihr Urlaub, der bevorstand und den wollte sie eventuell in Schottland verbringen. Ich versprach ihr eine e – Mail zu schreiben mit paar Informationen und Links zu interessanten Seiten.
Die Infusion verlief wie immer, beim zweiten Versuch saß die Nadel, neu ist, das es jetzt einen Nachschlag in Form einer kleinen Dosis Kochsalzlösung. Der Grund ist, die Infusion läuft ja nie ganz durch, mit der Kochsalzlösung aber ja, dadurch wird auch der letzte Tropfen verwendet. Die Idee finde ich nicht schlecht.
Ich hatte heute aber einen Tag erwischt, wo insbesondere in der Anmeldung ein leichtes Durcheinander herrschte. Man stand an und es tat sich nichts, die Leute wurden schon langsam ungeduldig. Ich kann allerdings die Ursachen nicht wirklich beurteilen, mein subjektiver Eindruck.
Aufgrund der Wärme bin ich anschließend gleich wieder nach Hause gefahren, holte mir aber noch die Greifzange bei der Ergotherapeutin ab, die schon auf Abruf lag.
Am Abend habe ich die e – Mail an die Ärztin mit den Informationen abgeschickt, am nächsten Tag hatte ich auch schon das „große Dankeschön“ im Postfach.
In Glasgow hatte ich ein Erlebnis am Flughafen, was ich hier schon vorab einfügen möchte. Ich fliege ja jetzt als Schwerbehinderter in der Boardinggruppe (Special Assistance, SA), also komme immer als Erster in den Flieger. Bisher gab es damit keine Probleme, in Glasgow wollte die Dame am Check-in wissen, was ich für eine Behinderung habe. Da war ich überfordert ihr, das auf die Schnelle zu erklären und das noch auf Englisch. Über diese Verfahrensweise habe ich mich bei easyJet, per e – mal beschwert. Ich bekam auch eine Entschuldigung, das Problem ist aber damit noch nicht geklärt. In Deutschland reicht ja die Vorlage des Schwerbehindertenausweises, aber das "Internationale Zertifikat", scheint wohl nicht aussagekräftig genug. Mal sehen, wie ich das in Zukunft organisieren werde, es geht ja bald wieder los nach Liverpool bzw. York.
Trotzdem habe ich mich gefreut, überhaupt eine Antwort bekommen zu haben.
Plötzlich war es wieder da, schon beim Übertragen der Urlaubsbilder von den Speicherkarten auf den Notebook merkte ich, dass etwas nicht stimmte. Manche Karten wurden nicht erkannt und die Assistent zum Übertragen der Bilder funktionierte auch nicht. Diese Mal habe ich mit zwei Kameras gearbeitet, einige kleine Videos gedreht und ca. 2000 Bilder gemacht. Es gab ja auch viel zu sehen.
Der Rechner wurde immer langsamer und diverse Fehlermeldungen traten auf, es nervt mich entsetzlich. Ich überlegte, ob ich nicht gleich die Beta von Windows 7 aufspiele, aber ich entschied mich doch noch einmal XP neu zu installieren. Kein Problem, aber immer ein komisches Gefühl, vor allem wegen Outlook. Denn wenn mir hier etwas schief geht, dann sehe ich wirklich alt aus. Wenn meine Kommandozentrale nicht mehr funktioniert.
Diese Woche war voll mit Arztterminen, am Mittwoch beim Hausarzt und am Donnerstag bei der HNO – Ärztin, bei der Schwüle nicht gerade prickelnd. Am Diensttag erlebte ich ein Gewitter, wie ich es noch nie erlebt habe, die Folge war bei mir fiel das Fernsehen, das Internet und das Telefon aus, das ist eben der Nachteil, wenn das Telefonieren auch über das Fernsehkabel geht. Es dauerte auch ca. 20 Stunden, bis alles wieder bereitgestellt war. Bei "netto", unmittelbar in meiner Nähe hat der Blitz eingeschlagen, sodass alle Kühltruhen und Kühlregale ausfielen, was ich am nächsten Tag feststellen konnte.
Mir war auf dem Wege zum Hausarzt nicht wirklich wohl zumute, ich konnte keinen sicheren Tritt finden, bei dem Wetter kein Wunder, oder ist es das Problem, was ich schon seit über 20 Jahren mit mir rumschleppe. Das Schwindelgefühl, was mich immer wieder einmal überfällt, meist gibt es sich wieder. Die Messung des Blutdrucks beim Doktor sagte eben falls viel über meinen Zustand aus. 110 zu 70 mm Hg da kann ich schon einmal ins taumeln kommen. Sonst gab es nichts Besonderes beim Doktor, ich lies mich noch einmal gründlich Abhören, es gab ebenfalls keinen Anhaltspunkt für einen Infekt. Bei dem Wetter bin ich auch gleich wieder in die Wohnung gefahren, Kabel Deutschland hatte das Problem noch nicht behoben, aber gegen 16.00 Uhr war alles wieder in Ordnung, deshalb brauchte ich auch keinen Notruf über das Handy absetzten, ich hatte wieder Kontakt zur Außenwelt.
Am Donnerstag war das Wetter von der Schwüle her nicht besser, den Termin bei der HNO-Ärztin, der direkt ie n der Mittagszeit lag, musste ich trotzdem wahrnehmen. Zuvor fuhr ich noch nach Köpenick, um mir neue Tinte für den Drucker zu kaufen.
Obwohl bei mir erst beim letzten Termin einen Hörtest gemacht wurde, sollte ich wieder einen machen, aber nicht in der Praxis, sondern bei einem Hörakustiker in der Straße. So richtig gefiel mir das nicht, aber die Schwester war nur alleine und die Frau Doktor wünschte es. Ich trottet, leicht angesäuert zum Laden des Akustikers, mit einem Glas Wasser und etwas Geduld wurde ich aber freundliche empfangen. Der Test ergab, dass ich in den höheren Tonlagen eine leichte Hörschwäche habe. Der Hörtest ist relativ einfach, nervt aber besonders bei der Hitze. Man bekommt einen Kopfhörer aufgesetzt und muss Bescheid sagen, wenn man den Ton hört. Dann erfolgte noch ein Verständnistest, es werde Worte gesagt und man muss sie wiederholen. Die Dame, die den Test durchgeführt hat, nahm das Ergebnis gleich zum Anlass mir ein Hörgerät schmackhaft zu machen, innerlich dachte ich, so weit ist es noch lange nicht.
Das Wartezimmer bei der HNO – Ärztin war voll, als ich mich zurück meldetet, ich kam aber gleich als Nächster dran. Ich habe es wohl schon einmal zum Ausdruck gebracht, eine sehr nette, verständnisvolle und einfühlsame Ärztin, wieder so ein Glücksgriff, das habe ich ihr auch zum Abschied gesagt, ihre Freude war nicht zu übersehen. Die Untersuchungen von Nase und Ohren ergaben keine Anhaltspunkte zur Besorgnis. Mein Hörvermögen hat sich nicht verschlechtert, das mit den hohen Tönen liegt am Geräusch im Ohr, über das Hörgerät waren wir uns auch einig, die Akustiker wollen auch Geld verdienen. In 3 Monaten soll ich wieder kommen, aber wenn etwas ist, sofort. Warum ich jetzt so oft kommen muss, weiß ich auch nicht, ein Hörtest muss auch wieder gemacht werden.
Am Sonnabend bin ich nach zwei Nichtteilnahmen zum Flugsimulantenstammtisch gegangen, obwohl wieder keine S – Bahn fuhr, aber das bin ich gewöhnt und bei der Schlamperei, oder Profitsucht der Bahn wundert mich nichts mehr. Trotz der Wärme bin ich anschließend noch zum Alex gefahren und habe den Tag bei einem Bier ausklingen lassen. Vor der Weltzeituhr lagen standen paar Trauerkerzen , paar Blumen und Briefe, es sah ziemlich traurig aus, das Gedenken an Michael Jackson. Mein Geschmack hatte er nie getroffen, so viel zu ihm, aber traurig ist es schon.
Am Abend konnte ich es kaum fassen, im Gernsehabend beim RBB wurden die ersten 3 Teile von „Wege übers Land“ gezeigt, viel zu selten werden solche Filme gezeigt. Ich konnte mich schon gar nicht mehr an die Handlung erinnern. Aber solche Filme sind eben die Ausnahme, leider, sie heben sich deutlich ab, von Krimi und Co., sowie von der »Seelenkotze«.
So langsam muss ich mich mit der Vorbereitung der nächsten Englandreise befassen, die steht unter dem Motto „In the Footsteps of the Beatles“ und geht nach Liverpool und York. Es ist aber nur ein verlängertes Wochenende, trotzdem brauchte es eine akribische Vorbereitung.
So sieht der vorläufige Plan aus;
16 July Thursday | Flight easyJet Berlin —> Liverpool Coaches Mersey Travel Airport —> Liverpool City Visit Cavern Club Mathew Street |
17 July Friday | Day Tripper Beatles – Sightseeing Where everything began Uniquarter Cavern Quarter/Albert Dock |
18 July Saturday | Liverpool Heritage Walk Liverpool Slavery Walk Liverpool Cavern Pub Walk |
19 July Sunday | The Mersey Tunnel Tour Over and Under the Mersey Walk through Queensway Tunnel Visit a real German U–Boat (U – 534) in Woodside |
20 July Monday | Daytripper Train First TransPennine Express York |
20 July Tuesday | Liverpool Shopping Coaches Mersey Travel Liverpool City —> Airport Flight easyJet Liverpool —> Berlin |
Diese Reise passt sich wunderbar in meine »Wiedergeburt« ein. Ja es ist wirklich so, am 10. Juli vor 9 Jahren wurde ich an Darmkrebs operiert. Es erscheint mir fast utopisch, was ich in dieser Zeit alles bewegt habe, ich kann mit Stolz darauf zurückblicken. Ich glaube viele Menschen gibt es nicht, die mir das zugetraut haben, ich mir manchmal auch nicht. Trotzdem, wer 9 Jahre überlebt, der schafft vielleicht noch mehr??
Seit „gefühlten“ 10 Jahren fährt in regelmäßigen Abständen hier von meiner Haltestelle der Grünbergallee keine S – Bahn, insbesondere am Wochenende. Von der gegenwärtigen Situation bei der S – Bahn mal ganz abgesehen, die Profitgier der Bahn nun wirklich auf das Abstellgleis gefahren hat. Es ist nicht nachzuvollziehen und es ist nicht auf die ehemalige DDR Abzuwälzen, was für ein Pech, für die die es gerne sehen würden. Dafür gibt es ja jetzt die „Palastwiese“ !!!!
Ich habe mich trotzdem entscheiden, nach Frankfurt/Oder zu fahren, zum dortigen Brückenfest „Fröhlicher Hering“. Das war dann wieder einmal so ein Tag, wo sich meine Darmkrebsoperation bemerkbar machte, noch nicht erlebt, aber schon 80 Cent ausgegeben. Es begann schon im Bus des Schienenersatzverkehrs und ich hatte zu kämpfen um bis auf die Toilette des Einkaufszentrums in Schöneweide zu kommen. Ich musste gleich noch einmal zurückgehen, brachte aber nicht noch einmal bezahlen. Wenn nicht der Ersatzverkehr gewesen wär, vermutlich hätte ich den Rückweg angetreten. Auf dem Weg zum S – Bahngleis überkam es mich noch einmal und ich musste die dortige Bahnhofstoilette benutzen. Die kannte ich schon zur Genüge aus meiner aktiven Taxizeit, verändert hat sich hier nicht, aber das ist mir in dem Augenblick egal gewesen. Manchmal frage ich mich, wie ich die Zeit „unfallfrei“ überstanden haben, denn mit dem Durchfall plage ich mich ja schon einige Jahre mehr als neun rum.
Danach konnte ich wirklich den Tag ohne Probleme genießen. Mit der Bahn fuhr ich bis zum Südkreutz, weiter bis Potsdamer Platz, weil ich hier noch etwas umzutauschen hatte. Weiter ging es bis zum Hauptbahnhof mit der Regionalbahn und von dort mit selbiger bis nach Frankfurt/Oder, wo ich 13.00 Uhr eintraf. Noch ein Stück mit der Straßenbahn und ich befand mich Mitten im Stadtfest. Heute lernte ich paar andere Ecken kennen, die auf mir Frankfurt/Oder in einem anderem, besseren Licht erscheinen ließen. Um diese Zeit war es noch nicht so voll, aber warm, ich hatte dem Wetterbericht vertraut und meine schwarze Reisejacke angezogen, langärmeliges Hemd und noch einen Westover. Entschieden zu warm, aber da musste ich durch. Zuerst gönnte ich mir ein Kirschbier, das kann ich empfehlen. Kibbelinge gab es keine, deshalb gönnte ich mir ein Lachsbrötchen. Danach lief ich direkt an der Oder in Richtung Stadtbrücke, die Oder schein mir heute viel Wasser zu haben. Auf der Stadtbrücke hatte sich die Hochseilartistentruppe TRABER aufgebaut und Jessica Traber, balancierte auf der Mastspitze und später am Motorrad hängend. Mir wird schon vom hingucken schlecht, sehr mutig und ohne angeseilt zu sein, als sie später das Spalier der Menschen ablief, brandetet lange Beifall auf.
Auf der polnischen Seite ging es etwas spartanischer zu, weinige Buden, wenn ja nur irgendwelcher „Schnulli“. Ich trank ein polnisches Bier und danach suchte ich den „Travel Free Shop“ fand ihn auch. Kleiner wir der bei den Tschechen, aber das Angebot nimmt sich nicht viel. Da stand ich wieder vor dem Whisky, kaufte aber keinen, man muss auch manchmal nein sagen können.
Danach lief ich wieder zurück über die Stadtbrücke, die heute für den Verkehr gesperrt war, die Polizei bat alle die sich auf die Brücke verirrt hatten zur Kasse.
Auf dem Rückweg lief ich an einigen sehr interessanten Ständen vorbei, wo gezeigt wurde, wie vor 80 - 100 Jahren Holz verarbeitet wurde. Sehr schön anzusehen, da Holz ja mein zweites Leben ist, man baute gerade einen Zaun, da kenne ich mich aus. Es gab Wettkämpfe von der Firma „Stil“ organisiert, da ging es um Holzhacken und um Arbeiten mit der Kettensäge, zum Beispiel Baumscheiben nach Zeit und Qualität sägen. Es wurde auch eine Spezialhose, wie sie die Waldarbeiter, tragen vorgeführt. Wenn die Kettensäge einmal abrutscht und sie trifft das Bein, bleibt sie sofort stehen. Durch längs eingewebte Spezialfäden wird das bewirkt, also so wie ich damit arbeite ist gar nicht zulässig. Da muss ich Mutter doch einmal fragen, was sie für den Arbeitsschutz tun will.
Im späteren Nachmittag wurden, die Schlemmermeile und die Umgebung der Bühnen ziemlich voll. Ich beschloss deshalb mit der Straßenbahn zurück zum Bahnhof zu fahren, die Straßenbahn war nicht minder voll.
Ich kam gerade noch paar Minuten vor Abfahrt des Zuges an, der schon in Frankfurt/Oder voll wurde und unterwegs noch voller. Insbesondere in Erkner, dort benutzten die Reisenden der S – Bahn den Zug, weil auf der Strecke Erkner – Berlin, man ahnt es schon Pendelverkehr war.
Nun musste ich mich nur noch vom Ostbahnhof über den Schienenersatzverkehr nach Hause quälen. Trank aber am dortigen Bierpub noch zwei kleine Hasseröder Pils. Der Wirt nutzte die Zeit um einmal zu verschwinden wie er sagte, ich sollte doch etwas aufpassen.
Der Bus von Schöneweide nach der Grünbergallee war ebenfalls zum Bersten voll und die Informationstätigkeit der S – Bahn eine Katastrophe. Eine Lautsprecheransage mit der kaum Jemand etwas anfragen kann und die Busfahrer der eingesetzten Busunternehmen spielen sich auch noch wie die Halbgötter auf. Den Stress wollte ich mir am Sonntag nicht noch einmal antun und blieb zu Hause, es gab immer noch Vorbereitungsarbeiten für Liverpool und die ersten Sachen sind schon im Trolley verstaut.
Am Montag hatte ich meiner Tante versprochen, mit ihr nach Zeuthen zu fahren, es wird immer schwerer für sie. Bei ihrer Sehschwäche erstaunlich, dass sie sich überhaupt noch auf die Straße traut. Da ist es für mich ganz einfach Pflicht diese Gefälligkeit zu machen. Ich hole sie dann vom S – Bahnhof ab und wir fahren mit meinem Auto nach Zeuthen. Unterwegs erfolgt noch ein Zwischenstopp in Schmöckwitz bei Netto. Ich kaufe dann mit ihr noch paar Kleinigkeiten ein. Zum Beispiel Schmalz, was sie gerne isst. Man muss schon staunen, wie sie ihr Leben meistert, aber ich merke auch, dass sie oftmals unglücklich über ihre Lage ist. Die Medizin kann ihr auch nicht mehr helfen. So muss jeder seine Bürde mit sich rumtragen, der eine weniger der andere mehr.
Ob es Arbeit in Zeuthen gibt, konnte ich vorher gar nicht sagen, mal sehen, Ich fuhr unter dem Motto „ältere Menschen, helfen noch älteren Menschen“ nach Zeuthen.
Zunächst wurde der Garten inspiziert, ich sollte mich um paar Rollos kümmern, die Papierrollos waren schnell geklebt, mit den Plastikrollos muss ich mich zu einem späteren Zeitpunkt intensiver beschäftigen, vielleicht beim nächsten geplanten Garteneinsatz im September.
Der Rasen sah so aus, als ob er gemäht werden müsste, meine Tante sprach mich aber nicht an, ich dachte mir aber, sie hätte es gern gesehen, also machte ich den Vorschlag. Sie war aber nur einverstanden, wenn ich mich nicht übernehme. Zuerst musste ich den Rasenmäher in Gang bringen, nach großen Bemühungen und einer Reinigung sprang er an, aber er ist nur noch von Insidern zu benutzen. So gut es ging mähte ich den Rasen, ein weiteres Problem brachte dann die Arbeit zum Stillstand, das schon geflickte Elektrokabel gab den Geist auf, Folgen von „Messerüberüberquerungen“ . Damit war meine Bewegung stark eingeschränkt und ich beendetet die Arbeit. Ich werde wohl demnächst noch einmal nach Zeuthen fahren um die Kabelgeschichte in Ordnung zu bringen, bevor noch jemand einen Schlag bekommt. Mit dem Rasenschnitt ist der von mir beim letzten Garteneinsatz gebauten Komposthaufen schon voll. Vielleicht kann man unten schon etwas raus nehmen. Meine Tante erkundigte sich immer wieder nach meinem Wohlbefinden, selbst am folgenden Vormittag rief sie mich an um sich zu erkundigen. Vielleicht sollte ich wirklich öfters einmal mit ihr nach Zeuthen zu fahren, obwohl sich die Unterhaltungen oftmals um die Verstorbenen und aus sonstigen Gründen nicht mehr anwesenden Familienangehörigen drehen. Kein Wunder gibt es doch hier in Zeuthen viele, meist positive Erinnerungen an die Ullmänner.
Meine Arztterminplanung war nicht wirklich optimal, einen Tag vor dem Abflug, hatte ich noch einen Termin bei meiner Diabetologin, der aber sehr wichtig für mich war. Es ging nämlich um die Auswertung des Blutbildes, deshalb war ich in der letzten Woche extra zum Blutabnehmen dort, damit die Werte da sind und der Befund vom Augenarzt musste ausgewertet werden. Es war ein schwüler Tag, aber es gab keinerlei Probleme, die Blutwerte waren alle in Ordnung, bis auf die Leberwerte, die etwas erhöht waren, aber nicht bedenklich, nach der Meinung der Ärztin. Das beruhigt mich vorerst, was nicht stimmte waren die Werte der Schilddrüse, aber das gleiche Problem gab es schon beim letzten Test, deshalb hat sie mich auch nicht angerufen. Ich soll das mit dem Hausarzt abklären, vielleicht liegt es auch am Labor, auch aufgrund der Einnahme von 125 mg L – Thyroxin, sah sie kein wirkliches Problem auf mich oder sie zukommen. Der Blutdruck war wieder mustergültig 120/ 70 mm Hg und auch mit dem Langzeitwert von 6,3 mmol/l war sie sehr zufrieden. Ich ließ mir noch die Nachfolgeverordnung für die diabetische Fußpflege ausstellen, den nächsten Termin habe ich in der zweiten Septemberwoche.
Das Problem mit dem rechten Auge, die eventuell beginnende Netzhautablösung als Auswirkung der Diabetes, muss man unbedingt beobachten, es sind aber nur zwei kleine Punkte vorhanden. Ich gehe dann im IV. Quartal noch einmal zum Augenarzt, mal sehen, er stellt ja immer mal etwas fest! Vielleicht hole ich mir auch eine zweite Meinung ein.
In der Unterhaltung fragte ich meine Ärztin, wie lange sie noch arbeiten will oder muss, länger als bis 65 Jahre auf Kienen Fall. Der Job stresst zu sehr, was ich ihr nachfühlen kann, das heißt für mich, wenn ich noch 4 Jahre mitmache, muss ich mir noch eine neue Ärztin suchen. So eine wie sie finde ich bestimmt nicht mehr.
Danach musste ich noch einkaufen um den Proviant für morgen vorzubereiten, die Brote und die Bouletten werden heute Abend schon fertig gemacht, obwohl ich morgen erst 14.00 Uhr aus dem Haus muss.
Ich fliege, nach meiner Einschätzung, gesundheitlich wesentlich stabiler nach England und hoffe es geht wieder alles in Ordnung. Ein Problem was ich jetzt schon erkenne ist die Hitze beim Abflug in Berlin und die vorausgesagten unter 20 Grad in Liverpool.
Es war wieder eine Reise, die an Eindrücken nicht zu überbieten ist und ich kam ohne Husten zurück. Ich bin ja vor allem auf den Spuren der Beatles gewandelt, Penny Lane, Strawberry Field, Mathew Street und natürlich nicht zu vergessen, den Cavern Club und den kleinen Bruder Cavern Pub um nur einiges zu nennen. Einen weiteren Höhepunkt bildetet das Event „Over And Under The Mersey“ zum 75. Geburtstag des Queensway Tunnels liefen ca. 5 – 6 Tausend Leute durch den Tunnel unter der Mersey durch. Begonnen hat alles mit dem Song „Ferry Across The Mersey“ von Gerry and The Peacemaker, unter Anleitung von Gerry sangen alle Menschen diesen Song. Ich konnte etwas mitsingen, weil der Text auf einer Leinewand angezeigt wurde. Auf der anderen Seite in Wirral bekam jeder eine Medaille, der diese 1 ½ Sunden mitgemacht hat.
Ein nächster Höhepunkt war der Tagesausflug nach York. Ausführlich kann man alles nach Fertigstellung unter dem Titel „In the Footsteps of the Beatles in Liverpool“ hier lesen.
Kaum ist man in Deutschland in dieser sogenannten Weltstadt angekommen, möchte man am liebsten wieder umkehren, nicht etwa weil es so schwül hier war. Nein es gab eine viel unangenehmere Überraschung, es war auch nicht etwa der fehlende Trolley. Die S – Bahn fuhr nicht.
Schon vor der Passkontrolle, las ich in einer Zeitung, die es umsonst gibt, dass etwas mit der S – Bahn nicht in Ordnung ist. Wie lautete doch gleich die Schlagzeile „ Stillstand auf der Stadtbahn: Berliner meistern die Krise“. Die Passkontrolleurin konnte mir aber auch nichts genaues sagen, es gab ja schon vor der Abreise Probleme. Ich dachte ja, dass man den Flughafen Schönefeld nicht von der Außenwelt abschneidet.
Am Flughafen befand sich auch kein Hinweis, dass die Bahn nicht fährt. Es ist ja ein ganzes Stück zu laufen bis zum S – Bahnhof, ich sah immer noch kein Hinweis, also wird die Bahn schon fahren. Erst in der Unterführung am Aufgang zum Bahnsteig standen zwei Leute am gesperrten Bahnsteig und teilten den Reisenden mit, dass keine S – Bahn fährt. Man könnte mit dem Regionalzug oder mit dem Schienenersatzverkehr vom Bahnhofsvorplatz fahren. Der Regionalzug nützt mir nichts, also wieder hoch mit dem Gepäck zum Bus. Ich war sauer, als ich später feststellte, dass es sich nicht nur um einen Tag handelt, besserte sich meine Laune auch nicht gerade.
Wo sind denn eigentlich die S - Bahnzüge aus der DDR, natürlich verschrottet, wie alles was von uns kam, das war dem „Westen“ nichts Wert. Da muss ich keine weiteren Beispiele anfügen.
Völlig verschwitzt und sauer kam ich zu Hause an, zum Glück gab es keine negativen Überraschungen, im Briefkasten und in der Wohnung.
Arztermine lagen in der Woche auch nicht an, also war mir die S – Bahn erst einmal egal, wenn das so weitergeht, werden die Gleise auf der S 9 bald zugewachsen sein.
Mein Kühlschrank beschlug beim Öffnen, weil zu viel Luft rein kam, er war leer und ich hatte Hunger. Wenn ich etwas nettes essen will muss ich noch zu „Netto“, Bratkartoffeln mit Spiegelei wären gut, also kaufte ich Kartoffel ein, selten genug. Beim Glas Wein und den Bratkartoffeln ging es mir dann fast wieder gut, lass doch die Welt sein wie sie will, ich lebe mein Leben.
Apropos Leben, mein Auto lebte auch noch, es hat es sich wohl überlegt, ich habe ihm ja auch eine Menge spendiert, ich musste nämlich zum Grundsicherungsamt nach Adlershof, es gab eine Senkung des Krankenkassenbeitrages und ich musste mir für das Versorgungsamt die Bescheinigung abstempeln lassen, damit ich den öffentlichen Nahverkehr kostenlos nutzen kann. Wenn der dann mal wieder funktioniert. Bahn fährt ja nicht, also musste ich das Auto benutzen.
Viele Leute standen vor der Erstberatungsstelle nicht an, mein Problem war schnell geklärt. Die nette Mitarbeiterin bot mir auch gleich an den Antrag zum Versorgungsamt zu schicken, was ich natürlich annahm. Ich ließ mir noch einen Antrag auf Mehrbedarf geben, damit ich im nächsten Jahr für die Neubeantragung alles zusammen habe. Diese Mitarbeiterin könnte ich eventuell einmal über die Modalitäten bei einer Berentung fragen. Wir haben nicht zum ersten Mal miteinander zu tun gehabt, sie hat nämlich einmal in dem Haus gewohnt, wo ich jetzt wohne, es ergab sich eine Unterhaltung über die Mieter, die noch hier wohnen. Es gibt nur noch einen und dann komme schon ich. Im Gespräch stellte ich fest, dass das Haus mit Scheidungen oder Todesfällen „gesegnet“ ist. Es war aber einmal ein angenehmer Besuch im Amt.
Ich hatte in dieser Woche genug Zeit, meine Sachen zu waschen und für die nächsten Reisen vorzubereiten, meine Bilder von den Kameras auf den Laptop zu bringen und inspiriert von Liverpool meine 72 CD „Sounds of the Sixties“ nach den Titeln zu durchforsten die ich mir als neue Musik CD zusammenstellen will.
Gesagt getan, es sind über 600 Titel geworden, die natürlich nicht auf eine 2 GB Speicherkarte passen, mein Spieler erkennt nicht mehr. Nun hätte ich ja die Möglichkeit mir bei der GfK einen iPod zu bestellen, ich habe jetzt ein Punktekonto, dass ich mir vom LCD TV Gerät, über DVD – Festplattenrecorder bis zum iPod alles leisten kann. Es macht mir nichts aus, die Einkäufe zu erfassen, es ist zur Gewohnheit geworden, so bessere ich meine Kasse auf. Ich habe noch mehr „Eisen“ im Feuer, sei es bei Umfragen oder bei PAYBACK wo es mein Punktekonto bald auf 10.000 bewegt = 100 Euro bewegt.
Nun habe ich mich doch entschlossen, zumindest die Bilder und Videos von Schottland und Liverpool/York zu analysieren, grob zu bearbeiten und für die Foto – DVD vorzubereiten. Das Programm MAGIX Fotos auf CD & DVD 8 deluxe, habe ich schon vor einiger Zeit zum Schnäppchenpreis erworben. Bei der Gelegenheit habe ich einige Bilder für die Bilderseiten meiner Website rausgesucht, eine riesige Fleißarbeit, aber man macht eben mit der Digicam – Aufnahmen, egal ob sie was Wert sind oder nicht. Das ist der Nachteil dieser Technik, aber sie hat natürlich auch viele Vorteile. Es sind dann ca. 4000 Fotos geworden und paar kleinere Videos. Ich werde die DVD aber doch erst im Winter erstellen, nun paar Bilder raussuchen um in Bautzen bei meiner Familie welche zu zeigen, sonst denken die ich war gar nirgends und spinne ihnen etwas vor.
Es fehlt mir jetzt auch die Zeit, denn die letzte Reise für dieses Jahr steht Ende August an. Ich fliege noch einmal nach London, mit einem „Daytripper“ nach Cardiff, der Hauptstadt Wales. Flug, Hotel und Train – Ticket ist schon gebucht. zurzeit bin ich bei der „Feinplanung“, so viel sei schon gesagt, eine Erholung wird es nicht.
Es gab aber noch einen wichtigen Arztbesuch, diese Woche, der Urologe lies bitten, eigentlich gehe ich voller Zuversicht hin. Es war wieder so ein Tag, erstens fuhr die S – Bahn nicht und prompt fing mein Darm auch noch an zu rumoren. Ich hatte genug Zeit, wolle aber vorher nicht auf die Toilette, damit ich beim Urologen den Urin ohne „quetschen“ abgeben konnte. Leider klappte es damit nicht, ich musste im Einkaufszentrum in der Frankfurter Allee dringendst einen Zwischenstopp einlegen. Damit es beim Urologen klappt, genehmigte ich mir noch einen Kaffee.
Mit großer Mühe bekam ich 20 Minuten später zwei, drei Tropfen raus, es ging heute so schnell, nach 15 Minuten war ich schon wieder draußen und bekam den nächsten Termin im November. Was ereignete sich dazwischen beim Doktor, er war zuerst einmal zufriedene. Machte die Ultraschalluntersuchung, lobte dabei meine vollkommen entleerte Blase, aber.
Es gab ein „ABER“.
Ich nehme jetzt den Alpha-Rezeptorenblocker Tamsulosin seit 3 Monaten und er scheint sogar zu helfen, er soll die Prostatamuskulatur blockieren und entspannt diese dadurch. Auf diese Weise verringern sie den Widerstand am Blasenausgang und verbessern so den Harnstrahl. Die möglichen Nebenwirkungen wie Abgeschlagenheit, Schwindel, Kopfschmerzen und Blutdruckstörungen, habe ich bei mir nicht direkt bemerkt. Ob die Hautprobleme damit etwas zu tun haben, werde ich noch einmal prüfen lassen.
Was mir der Doktor in Aussicht stellte ist eine Transurethrale Resektion der Prostata (TUR-P), ich fragte ihn gleich, ob das Schlimmer wie eine Darmkrebsoperation ist, nie im Leben meinte er. Auf die Frage, wann es gemacht werden muss, meinet er; „Wenn ich das wüsste, würde ich hier mit Dreispitz und einer Glaskugel sitzen!“. Wirklich ein netter Doktor, „Glücksgriff“ eben.
Er erklärte mir, bei der TUR-P wird die Prostata „abgehobelt“, die Transurethrale Resektion der Prostata ist derzeit die am meisten angewandte und effektivste Methode. Ungefähr 80 Prozent aller Eingriffe zur Behandlung der Prostatavergrößerung erfolgen derzeit mithilfe dieser Operationsmethode. Dabei wird durch die Harnröhre (transurethral) mit einer elektrisch gespeisten Schlinge das überschüssige Gewebe abgetragen. In der Regel wird diese Behandlung stationär durchgeführt, da Blutungs- und andere Risiken bestehen.
Der Eingriff erfolgt unter Vollnarkose oder Rückenmarksanästhesie.
Werden bei diesem Verfahren modernste Resektionstechniken verwendet, sind sehr gute und auch nachhaltige Therapieerfolge möglich. Eine erektile Dysfunktion tritt bei der TUR-P selten als Nebenwirkung auf, allerdings verlieren 60 bis 90 Prozent der Männer ihre Ejakulationsfähigkeit. Nun Ja, mit 60. Jahren, wohl eher kein Problem.
Nach einer Woche kann man das Krankenhaus wieder verlassen, ob das bei mir auch so ist, man weiß es nicht. Denn wenn ich schon Narkose höre, denke ich an die damaligen Komplikationen.
Nach einer längeren Zeit werde ich meiner Familie in Bautzen wieder einmal einen Besuch abstatten, neben der Geburtstagsfeier meiner Schwester, stehen auch noch einige Arbeiten bei Mutter an. Das Wetter soll schön werden und mein Auto wird mich wohl sicher und ohne murren ans Ziel bringen.
Ja so war es, es lief tatsächlich ohne Probleme, aber schon beim Tanken stellte ich fest, dass das Benzine wieder sehr viel kostet, da ich aber selten fahre, kann ich das verkraften.
Ich hatte mit Mutter vereinbart, dass ich sie im Ärztehaus in Bautzen abhole, da sie einen Arzttermin wahrnehmen musste. Deshalb kam es auf Pünktlichkeit an, klar war ich als ehemaliger Taxifahrer auch auf die Entfernung von über 200 Kilometer auf dem Punkt da. Mutter erwartetet mich schon, nach dem Bratwurstessen im Ärztehaus fuhren wir nach Auritz. Ich kaufte aber unterwegs noch einen Kasten Bier, den ich als Urlaubsrunde ausgeben wollte.
Nach dem ersten Gartenrundgang, wurde der Plan gemacht. Die Zeit drängte etwas, da es nur noch am nächsten Tag „20 % auf Alles“ beim PRAKTIKER gab. Zuerst inspizierte ich unser Problemkind das Dach vom Carport, es wird noch gehen, aber mit der provisorischen Plane wohl nicht über den Winter. Da ich im September zum Geburtstag meiner Nichte noch einmal nach Bautzen fahre, steht diese Arbeit wohl dann an.
Mir fiel natürlich auch die Hecke auf, die geschnitten werden musste, ich weiß es ja, meiner Mutter hat einen Fable für eine gefällige Hecke. Ich habe es vorerst nur bemerkt, eigentlich hatte ich keine Lust zum Heckeschneiden. Die Radikalkur vom letzten Jahr hatte ich noch gut in Erinnerung, eine ziemlich kräftezehrende Arbeit. Es gibt ja auch noch andere die das machen könnten.
Die Hauptarbeit war eigentlich die Renovierung des Flurs. Es liegt zwar noch gar nicht so lange zurück, dass ich den gemacht habe, aber die Tapete hielt auf der Wand nicht. Jedes Mal wenn ich auf dem Flur stehe , bekomme ich die „Krise“. Ich bin wahrhaftig kein Anfänger auf dem Gebiet des Tapezierens, die Meter die ich schon geklebt aber, an Wand und Decke, sind vermutlichschon in Kilometern abzurechnen.
Da hier beim Mutter im Flur, vor allem im Winter nicht gerade Trockenheit herrscht, beschloss ich die Wände, nebst Decke nur zu streichen, Mutter war damit einverstanden.
Am Nachmittag kamen meine Schwestern zur Visite nach Auritz, Doppelkopf war aber heute nicht angesagt, Evelyn hatte keine Zeit, sie fuhr am nächsten Tag nach Friesland paar Tage in Urlaub. Ok, mir war es recht. Zum Kaffee habe ich die Zeit genutzt, über meine beiden Reisen einige wenige Eindrücke zu vermitteln, aber ob es wirklich interessiert, ich weiß es nicht.
Meine Mutter fasste noch beim gemütlichen Nachabendessen Beisammensein, es herrscht ja Wetter, so dass wir bis fast 10 Uhr draußen sitzen konnten, den Entschluss, erst wir die Tapete abgerissen und dann wird eingekauft. Nach kurzer Überlegung konnte ich mich deren Meinung anschließen, denn der Flur „beißt“ manchmal kräftig.
Am nächsten Tag fingen wir an, meine Mutter mit über 80 Jahren ist natürlich mit dabei, nachdem Zeitungsstudium steht sie mit auf der Matte. Meine Belüftungen, dass sich unter der Decke etwas zeigen wird, bestätigten sich, ich hatte vor 25 Jahren die braune Fassadenfarbe selbst gestrichen. Nun war sie da und „biss“ mit der Spachtel eine Sauarbeit sie abzubekommen. Wieder Tapete kleben kam mir in den Sinn um nicht wieder mehrere Tage zu bringen zu müssen.
Plötzlich kam Mutter die rettende Idee, vielleicht sollten wir es mit Styroporplatten versuchen, die Idee kam ihr auf der Toilette, weil ich dort schon welche geklebt habe. Die Idee hätte auch von mir sein können, war damit das Problem gelöst?
Am Nachmittag fuhren wir zum PRAKTIKER Markt um die Farbe zu holen, 5 Liter sollten reichen, aber es gab keine Deckenplatten, nur noch einige wenige, meine Nachfrage ergab, diese Platten werden aus dem Angebot genommen. Wir haben zumindest den Kleber gekauft. Die Platten bekamen wir in einem anderen Baumarkt, aber dadurch ging wertvolle Zeit verloren. Die Farbe, eine helleres Terrakotta, deckte gut und bis zum Abend war ich mit den Wänden im wesentlichen fertig, damit war klar ein weiterer Tag Arbeit kam hinzu.
Wir begannen erst am Nachmittag, weil am Vormittag noch einzukaufen war und die Hilfe, meine Schwester Sonja erst nach Arbeitsschluss am Mittag kam. Die Arbeit ging gut vorwärts, bis wir feststellten, dass der Kleber nicht reicht, drei Platten blieben übrig. Da er nicht gerade billig ist, musste eine andere Lösung her. Wir rührten alten angebrochenen Tapetenleim ein, so dick wie möglich und die Platten klebten besser, wie mit dem Spezialkleber. Nun hoffe ich der Flur zeigt sich freundlich und behält die Farbe an den Wänden und die Platten an der Decke. Eigentlich wollte ich mein Projekt "Setzkasten" beim Auritzbesuch verwirklichen, aber ich kam nicht dazu und beim PRAKTIKER war die Auswahl an Möbelplatten auch nicht groß.
Sonnabend, es schien ein heißer Tag zu werden, Mutter strahlte schon seit gestern, als ich ihr anbot die Hecke zu schneiden. Ich wusste auf was ich mich eingelassen habe, deshalb begann ich gleich nach dem Frühstück, kurz vor Mittag war ich fertigund mit meiner Arbeit zufrieden. Dank der Unterstützung von Mutter und meiner Schwester konnten wir zum Mittag verdientermaßen, das erste Bier trinken, denn die Hauptarbeit war gemacht. Am Nachmittag versuchte ich mich am Verputzen einer alten Mauer, na ja für den Anfang ganz gut, selbst mein Neffe bestätigte das später, allerdings mit der Bemerkung; „Man sieht, dass es ein Anfänger war!“ Mir blieb anschließend sogar noch Zeit mich am neuen Rasenmäher zu beweisen, so richtig zufrieden war meine Mutter allerdings nicht, weil ich mit Fangkorb gearbeitet habe und er Rasenschnitt verlor.
Am Sonntag erfolgte die übliche Fahrt nach Tschechien, tanken und einkaufen in Rozany. Eigentlich wollten wir hier auch Mittag essen, aber Mutter hatte eine andere Idee, sie wollte uns, Sonja und mich für den Heckenschnitt am Sonnabend belohnen und lud uns nach Sora ein. Sora ist ein Ortsteil von Wilthen und hat eine Besonderheit. Unsere Fahrt dahin ging über Sluknov auf Tschechischer Seite nach Sebnitz und von dort über Neustadt, Hohwald und einigen anderen kleinen Orten. Ich kannte mich kaum aus, Mutter auch nicht, Sonja etwas besser, mit einer Wanderkarte aus tiefsten DDR – Zeiten schlängelten wir uns bis nach Arnsdorf durch. Dort stand ein reichlich unscheinbares Hinweiszeichen Bergbaude „Schöne Aussicht“, eine ziemlich steile schmale Straße wand sich auf den Berg nach Sora hinauf.
Auf einer Anhöhe vor dem Picho liegt das Dörfchen Sora, von dem mach eine herrlicher Fernblick über das Lausitzer Gefilde und die endlos erscheinende Heide im Norden genießen kann.
Dem Wanderer bleibe es überlassen nachzuprüfen, ob zwischen den Gehöften der Bewohner und auf den Wegen heute wieder das tschilpende Volk der Sperlinge lärmt oder die Sage recht behalten hat, die uns berichtet, dass seit einem gewissen Tage Sora "Das Dorf ohne Sperlinge" wurde.
Das hat sich so zugetragen:
Vor langer Zeit, als die Zigeuner noch ein ruheloses Leben führten und landauf, landab zogen, rumpelte eine solche Gruppe mit Pferden und Wagen durch das Bergland. Die Zigeuner pflegten in den Dörfern für einige Tage halt zu machen, um die Bewohner durch kleine Künste zu erfreuen, ihnen mit Hilfeleistungen zur Hand zu gehen, wohl auch die Zukunft vorauszusagen und sich so ihren bescheidenen Lebensunterhalt zu erwerben.
Aber die Dorfleute sahen solch fahrendes Volk nicht gern. Und so geschah es dann, dass sie in den Dörfern um den Picho überall abgewiesen wurden.
Schließlich kamen sie recht lustlos und bedrückt auch in Sora an und hatten wenig Hoffnung, hier auf ein paar Tage mit ihren Wagen, aus denen braunäugige Kinder und Frauen herausschauten, bleiben zu können. Wie freuten sie sich aber, als die mitleidigen Soraer einen Platz anwiesen, wo sie Pferde und Wagen aufstellen konnten. Und als sie gar noch manche kleine Wohltat von den gutmütigen Bewohnern erführen, waren sie glücklich. Daher erwiesen sie ihnen bei der Weiterfahrt auch einen Dank auf ihre Weise. Einer der Zigeuner sprach eine
Zauberformel. Und von diesem Tage an ließ sich kein Sperling mehr im Dorf oder auf den Getreidefeldern sehen, um durch sein genäschiges Treiben Schaden anzurichten.
Sora ist mit 24 Einwohnern der kleinste Ortsteil von Wilthen, hier, im höchstgelegenen Ort des Landkreises Bautzen, auf einer Höhe von 430m, befinden sich 5 ehemalige bäuerliche Anwesen, dazu eine im Sommer vielbesuchte Ausflugsgaststätte "Schöne Aussicht". Die Bergbaude „Schöne Aussicht“ befindet sich auf dem nordwestlichsten Kamm des „Oberlausitzer Berglandes“. Die Baude erhielt ihren Namen vom herrlichen Blick auf die westlichen Ausläufer des „Oberlausitzer Berglandes.
Die reine Luft, die Stille und die köstliche Fernsicht ist ein wahres Erlebnis, welches sich jeder mal gönnen sollte. Mitten im Ort findet man die Brunnenstube. Sie beherbergt die Wasserquelle, welche durch eine große, gemauerte, mit Tonnengewölbe versehene Anlage erschlossen wurde. Vielleicht liegt hier die Perspektive für Sora: ein Erholungsort im Landschaftsschutzgebiet.
Bei der ersten urkundlichen Nennung im Jahre 1477 heißt der Ort Sahir. Eine mühsame Rodung zog sich über Jahrhunderte.
Bebuschte Steinrücken ziehen heute noch durch die Feldflur und verraten ebenso wie die mächtigen Steinhaufen am Waldrand die Härte und Mühe der Urbarmachung.
Heute sind einige Gebäude hinzugekommen, die nicht gerade von Ärmlichkeit zeugen, hier oben kreuzen sich viele Wanderwege und man hat eine fantastische Aussicht. Sperlinge habe ich übrigens keine gesehen. Das Essen in der Bergbaude kann man ebenfalls empfehlen. Nun kenne ich den Ort auch von dem ich schon so viel gehört habe, den Blick von dort werde ich mir wohl noch mehrfach gönnen.
Was war denn mit mir am Montag los, ich stand schon fertig am Morgen auf, dass kenne ich sonst gar nicht von mit, Kopfschmerzen und Schwindelgefühl, ich schob es auf das schwüle Wetter. Am Abend war die Geburtstagsfeier meiner Schwester geplant, bis dahin wird der Schwächeanfall wohl vorbei sein.
Zuerst wurde Mutters Gartenabfälle entsorg werden, Gras, Heckenschnitt und Äpfel, in den Säcken gärte es schon und im Auto roch es auch so. Danach wollte ich mir eigentlich paar neue Schuhe kaufen. Im größten Einkaufszentrum in Bautzen musste es doch möglich sein, meinem Auto sollte auch noch eine gründliche Reinigung zukommen. Das erste Problem konnten wir relativ schnell erledigen, pro Sack 50 Eurocent und wir waren die „Suppe“ los. Einen kostenpflichtigen Parkplatz fanden wir auch in der Nähe des Kornmarktcenters. Nicht nur ich hatte wohl heute meine Probleme, Mutter konnte mir im Schuhladen nicht folgen, sie musste sich erst einmal setzten. Trotz zweier Schuhläden konnte ich nichts passendes finden, hatte bei der Wärme auch nicht wirklich Lust.
Meine Schuhe sind jetzt ca. 3 Jahre alt und haben alle meine Reisen mitgemacht, sind mit mir auf Berge gestiegen und viele Kilometer gelaufen, haben Wasser von oben und von unter überstanden. Jetzt habe ich Angst, dass ich sie demnächst aus dem Ausland nicht mehr mitbringen kann, weil die Sohle ab ist, jetzt lauft das Wasser auch schon an einer Seite rein und auf der anderen wieder raus. Ich kann leider aufgrund meiner Polyneuropathie nur Schuhe anziehen die einen feste, starke Sohle haben und wergen dem Morbus Bechterew keine zum Schnüren, weil ich mich nicht bücken kann. Deshalb habe ich wahrscheinlich auch Problem, passende zu bekommen. Nun müssen sie doch noch eine Reise überstehen.
Zum Autowaschen habe ich ebenfalls keine Lust gehabt, so kam es, dass ich fast den gesamten Nachmittag auf einem Liegestuhl im Garten gelegen habe, meist im Halbschlaf, selbst das Rasenmähen durch unserer Gartennachbarn hat mich kalt gelassen. Mutter hat es trotz der Schwüle nicht auf der Bank gehalten, sie wirbelte irgendwo im Garten rum. Im Halbschlaf sah ich sie aber auch manchmal auf der Bank sitzen. Ich staune, wie sie die Arbeit mit ihren über 80 Jahren bewältigt, da machen schon alle anderen schlapp, sie bewegt sich immer noch und kann es auch nicht vertragen, dass es Leute gibt, die nicht so aktiv sind wie sie. Deshalb wollte sie auch noch einmal über das jährliche Urlaubsgeld nachdenken, das wird es vielleicht später geben.
Bei sengender Hitze machten wir uns von Auritz aus auf um zum Vereinbarten Lokal zu gehen, wo die Geburtstagsfeier stattfinden sollte, unterwegs sammelten wir noch meine Schwester Sonja auf. Ich schwitze schon wieder, die ca. 30 Minuten Fußweg taten das Übrige, es geht nämlich auch noch fast immer bergauf, einen Beutel mit Äpfeln musste ich auch noch mitschleppen, selber pflücken tut sich ja keiner welche. Ich wäre nicht so gutmütig wie Mutter.
Die Geburtstagsfeier war wie immer recht stimmungsvoll, ich habe nur Weinschorle bzw. Rotwein getrunken. Mein Schwager fuhr uns anschließend mit dem Auto nach Hause, mittlerweile fing es an zu regnen. Die Abkühlung tat gut, aber zu kalt durfte es nicht werden, denn ich hatte meine Strickjacke, Weste und Hemd in Berlin vergessen.
Eigentlich wollte ich am Mittwoch oder spätestens Donnerstag wieder nach Berlin fahren, meine Tabletten waren auch so geplant. Mutter hatte aber am Donnerstag eine Ausfahrt und fragte mich schon am Sonnabend ob ich mitfahren will. Es sollte in das Obere Erzgebirge und ins Vogtland gehen, Hauptanlaufpunk war des Strumpfmuseum in Gelenau. Da die Fahrten eigentlich immer sehr informativ sind, entschloss ich mich mitzufahren und konnte deshalb erst am Freitag nach Berlin zurückfahren. Zur Freude meiner Schwestern, da konnte am Mittwoch doch noch ein Doppelkopf gespielt werden, den ich dieses Mal gewonnen habe. Auf dem Friedhof waren wir natürlich auch gewesen, ja es werden nun auch schon 8 Jahre, dass Vater gestorben ist.
Pünktlich, am Donnerstag 7.15 Uhr begann unsere Fahrt, das Wetter war nicht eindeutig zu bestimmen unterwegs begann es auch zu regnen. Auf der Autobahn am Rastplatz „Dresdener Tor“ erfolgte der erste Stopp, hier gab es Frühstück Kaffee und Leberwurstbrote. Danach fuhren wir bis zu Abfahrt Chemnitz Süd und über Burkhardtdorf nach Gelenau. Strumpfmuseum, ich hatte keine richtige Vorstellung was mich erwartet.
Die Strumpfindustrie hat über mehrere Jahrhunderte hinweg die Geschichte Gelenaus maßgeblich geprägt. Deshalb wurde 1992 das "Deutsche Strumpfmuseum" eröffnet. Es ist das einzige Museum seiner Art in Deutschland. Die Ausstellungsstücke stammen zum Teil aus den frühesten Epochen der deutschen Strumpfwirkerei und Strickerei.
Im Erdgeschoss wird ein umfangreicher historischer Maschinenpark gezeigt, der von einer 12 m langen Cottonmaschine über Spulmaschinen bis hin zu modernen Strickautomaten reicht. Ein großer Teil der Maschinen ist noch funktionstüchtig und steht Schauvorführungen zur Verfügung. Im 1.Obergeschoss werden Maschinen der Nachverarbeitung, wie Kettel-, Näh- und Formmaschinen gezeigt.
Neben vielen Gegenständen aus der Strumpfindustrie sowie einer Musterkollektion ist auch eine Strumpfwirkerstube aus der Zeit um 1900 zu sehen. Sie gibt Einblick über das karge Leben der Strumpfwirker.
Der Einzug der Strumpfwirkerei in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts stellte einen schicksalhaften Wendepunkt in der Geschichte Gelenaus dar. Immer mehr Fremde siedelten sich an und der Ort wurde zu einer Industriegemeinde. Bald folgte die Ansiedlung der Spinnerei und die Industrialisierung schritt ständig voran.
Mit der Einführung der Dampfmaschine und später mit dem Einzug der Elektroenergie entstanden größere Fabriken innerhalb des Ortes, die Strumpfindustrie entwickelte sich in zunehmendem Maße, Spinnereien entstanden in und um Gelenau. Vor dem ersten Weltkrieg gab es im Dorf 16 Fabriken mit etwa 800 Arbeitern.
Während des ersten Weltkriegs ging die Strumpfindustrie sehr zurück, doch schon in der Inflationszeit zeigte sich eine geringe Belebung. Ab 1924, in den "Goldenen Zwanzigern", kam es zu einer Blütezeit nicht nur in der Strumpfindustrie. Immer mehr Gewerbe siedelten sich an, zahlreiche neue Wohnungen entstanden und viele Leute kamen nach Gelenau, bis das Jahr 1929 mit der Weltwirtschaftskrise einen erneuten Rückschlag brachte.
Nach dem zweiten Weltkrieg setzte in Gelenau sehr schnell eine steile Entwicklung der Wirtschaft ein. Zum einen vergrößerten die bereits ortsansässigen Unternehmer ihre Betriebe, zum anderen investierten auch Fremde im Ort. Es entstanden große, leistungsfähige Firmen. Daneben bestand eine große Anzahl von Klein- und Mittelbetrieben, Handwerksfirmen und Handelseinrichtungen.
Der VEB "Gelkida" Gelenauer Kinder- und Strumpfwerke entwickelte sich zum größten Produzenten von Strumpfwaren in der ehemaligen DDR.
Die Strumpfindustrie wird jedoch nur noch von einem Strumpfwarenhersteller repräsentiert. Dieser betreibt auch das Museum, machtdie Führung und unten stellt er Strümpfe.
Man konnte alles genau betrachten, viel alte Maschinen, einige führte er vor, man lernte viel über die Strumpfherstellung von gestern und heute. Er lieferte keinen trockenen, sondern einen sehr interessanten, mit vielen Episoden und lustige Begebenheiten gespickten Vortrag. Zum Abschluss führte er uns in sein Verkaufsraum, wo in einem abgegrenzten Raum die Maschinen standen wo heute noch Strupfe hergestellt werden. Geld kann man damit nicht mehr verdienen, obwohl fast alles automatisch geht. Die Führungen, der Verkaufsladen und die Einwohner der Gegend bringen das Geld. Es wurden viele Strümpfe gekauft, ich kaufte mir auch zwei Paar Socken, je 2.50 Euro, ich fand den Preis noch OK. Da das Wappen von Gelenau eingestickt ist, eine schöne Erinnerung.
Danach fuhren wir weiter, um in der Waldschenke Geyer unser Mittagessen einzunehmen. Eine schöne, relativ große Gaststätte mit Biergarten. Es gab einheitlich für alle Roulade, Rotkraut und Thüringer Klöße. Mutter und ich essen zwar Roulade, aber nicht das, was drinnen ist. Die Roulade war sehr gut, schön scharf gebraten und die „Innereinen“ ließen sich gut rausnehmen. Es gibt bei den Fahrten mit den Rentnern immer dasselbe Problem, man stürzt aus den Bus, sonst können die nicht so schnell laufen und besetzt Tische. Es gibt nämlich Grüppchen die immer zusammensitzen wollen. Die langsamen oder besser disziplinierten, wie Mutter und ich, laufen dann die Tische ab und es ist alles besetzt, obwohl die Leute schon wo anders sitzen. Heute habe ich mich darum nicht gekümmert und wir haben uns einfach hingesetzt. Nachdem wir paar böse Blicke geerntet hatten, beruhigte sich Truppe. Zum Glück gab es Kaffee und Abendbrot auf einen Parkplatz vom Bus heraus. Die Fahrt kostete übrigens 34.00 Euro, kein schlechter Preis finde ich, zumal ich eingeladen war.
Gut gesättigt fuhren wir weiter, eine landschaftlich sehr schöne Strecke, nur die massive Wahlwerbung der NPD störte gewaltig, jede Laterne jeder Mast war von diesen Nazis beklebt worden. Über Elterlein, Schwarzenberg und Sosa, erreichten wir den Blauenthaler Wasserfall. Vom Parkplatz aus sind nur fünf Minuten zu Fuß und man ist am sagenumwobenen höchstgelegensten Wasserfall Sachsens - den Wasserfall zu Blauenthal. Nach dem ersten Weltkrieg ließ der Besitzer der Toellischen Papierfabrik einen neuen Betriebsgraben oberhalb einer steilen Felswand anlegen um mit dem Wasser seine Turbinen anzutreiben. Feiertags und am Sonntag standen die Maschinen still und das Wasser wurde über die Felswand umgeleitet und stürzte von da ins Tal. Seitdem besteht dieses schöne Ausflugsziel. Die Parkplätze waren erst vor kurzem fertiggestellt, es sah alles sehr neu aus, Papierkörbe hatte man wohl vergessen und die Parkautomaten standen auch noch nicht. Hier wurde der Kaffee, nebst Pfannkuchen ausgegeben. Ob der Wasserfall wirklich so eine Attraktion ist, ich bin mir da nicht so sicher.
Langsam war an die Rückfahrt zu denken, es sollte über Schwarzenberg, Annaberg Buchholz, Marienberg, Freiberg nach Bautzen gehen, geplant war die Ankunft in Bautzen gegen 20.00 Uhr. Unterwegs wurde auf einem Parkplatz das Abendbrot serviert, eine Kamenzer Wurst mit Brot, wir leisteten uns mit Mutter noch ein Bier dazu. Danach ging die Fahrt, mit einigen gewollten bzw. ungewollten Umleitungen weiter und sog sich so lange hin, dass wir erst 21.00 Uhr in Bautzen eintrudelten. Nach anfänglichen Regen auf der Hinfahrt, schien dann den ganzen Tag die Sonne, meine Sorge mit der Kleiderordnung war umsonst, eine Strickjacke wurde nicht gebraucht.
Am Freitag musste ich unbedingt zurück nach Berlin, ein Teil hatte ich schon am Mittwoch eingeladen, der „Obst- und Gemüsetransport“ nach Berlin konnte planmäßig starten. Mutter habe ich noch mit in die Stadt genommen und innerhalb von reichlich zwei Stunden war ich zuhause. Es erwartete mich kein Unheil, "Alle Vögel warn noch da" und die Post hielt sich auch in Grenzen. Manchmal habe ich so meine Bedenken, wenn ich die Vögel so lange allein lasse, nicht wegen der Versorgung, aber es kommt schon einmal vor, dass sie Nachts auffliegen und ohne Licht zu Tode kommen würden.
Nun war eine reichliche Woche Zeit bis zur letzten Auslandsreise für dieses Jahr und nach Bautzen fahre ich Ende September, meine Nichte hat mich zum 30. Geburtstag eingeladen und vielleicht ist dann auch noch das Dach dran oder gar mein großer Setzkasten.
Am Wochenende war ich mit der Feinplanung für den London Aufenthalt beschäftigt, immer ein Auge auf den Wetterbericht werfend. Die Reise soll unter dem Motto: "Henry VIII, Man and Monarch" stehen, ein Abstecher nach Wales ist ebenfalls geplant, hier mein vorläufiger Plan.
26 August Wednesday |
Flight: easy Jet Berlin —> Gatwick Train: First Capital Connect Gatwick —> St. Pancras Int. Station Hotel: Strand Palace Shopping: Next,Oxford Street, Regents Street, Ben Sherman, Harrods Sightseeing: Piccadilly Circus, Leicester Square, Covent Garden Walk: Jack The Ripper a long walk with pub visiting “The Ten Bells Pub” |
27 August Thursday |
Walk: Thames River Pirates Canary Wharf Tube to Tower Bridge Cinema: Time Out Opening Nights Film premiere(500)Days of Summer The coolest romantic comedy of the year Leicester Square Odeon Covent Garden 135 Shaftesbury Avenue |
28 August Friday |
Exhibition: British Library Time Out offers "Henry VIII Man and Monarch" 96 Euston Road Visit: Bank of England Threadneedle Street Sightseeing: The Monument climbing the 311 steps to the top Monument Street Walk: Southwark between Blackfriars Bridge and London Bridge with Pub Stops (Murdlack, The Anchor and Georges Inn) Sightseeing: Leicester Square, Piccadilly Circus, Soho |
29 August Saturday |
Visit: Hampton Court Palace Home of Henry VIII Walk: through Richmond and Kew Market: Camden and Camden Look Market Pub: Hawley Arms 2 Castlehaven Road Camden behind the Railway Bridge Chalk Farm Road |
30 August Sunday |
Event: Chancing of the Guard – Wachablösung Whitehall Westminster Markets: Spitalsfields Market Commercial Street, E1 Petticoat Lane Market Middlesex Street |
31 August Monday Bank Holiday |
Event: Notting Hill Carnival Musical: Oliver Theatre Royale Drury Lane |
1 September Tuesday |
Visit: Cardiff — The Capital of Wales Train: First Great Western |
2 September Wednesday |
Shopping and Sigthseeing Flight: London Gatwick to Berlin Schönefeld |
Es gab in der Zeit endlich wieder einmal etwas Vernünftiges im TV zu sehen, die Leichtathletik Weltmeisterschaft in Berlin, einen Livebesuch habe ich dazu auch noch eingeplant. Ich sehe mir solche Events generell auf Eurosport an, das „Geseier“ im öffentlich rechtlichen TV kann ich mir nicht mehr anhören. Da nehme ich die Werbung gern in Kauf, obwohl bei ARD und ZDF ja auch genug Werbung kommt.
Ich hatte mir den Marathon der Frauen am Sonntag ausgesucht, am Sonnabend war ich bei meiner virtuellen Airline Colourair im Einsatz, um den norwegischen Ministerpräsidenten als Pilot auf seiner Wahlkampftour zu begleiten. Mit der Dash 8 Q – 400 der Colourair Austria hatte ich meinen Einsatz um die MP nebst Presse und VIP’s von Bodö nach Tromsö zu fliegen. Das Wetter war nicht wirklich gut, die Sonderwünsche konnte ich aber realisieren. Alle Piloten konnten am Liveticker meine Aktivitäten verfolgen. Ich staue immer wieder wo Gregor die Ideen hernimmt. In den fast 6 Jahren Zugehörigkeit zur Colourair gab es schon einige solche spannende Aufträge. Leider macht das Fliegen mit meinem Rechner kaum noch Spaß, nach der Anschaffung eines neuen Notebooks muss der ebenfalls ausgetauscht werden.
Am Sonntag war das Wetter wieder besser, es schien jedenfalls soviel Sonne, dass ich mir wieder einen Sonnenbrand im Gesicht holte. Alle Achtung, man staunt was die Frauen beim Marathon vollbringen. Wenn so etwas in Berlin stattfindet, muss man das auch mitnehmen, zumal es ja umsonst ist. Ich habe es nicht bereut, von verschiedenen Stellen besah ich mir die Läuferinnen. Ich war danach so erschöpft, dass ich am Alex ein Bier trinken musste, warum bei solchen Veranstaltungen die Geschäfte in Berlin geschlossen sind, kann ich nicht wirklich nachvollziehen. Ich denke wir wollen eine Weltstadt sein? Da fehlt noch sehr viel finde ich, die katastrophalen S – Bahnprobleme gar nicht mitgerechnet.
Der Wetterbericht für London war nicht wirklich klar, ich beschloss aber, die Herbstsachen nicht mitzunehmen, sondern nur die Strickjacke. Zwei Tage vor dem Abflug, mauserte sich mein Laptop wieder. Warum erschloss sich mir nicht, nach einer Systemwiederherstellung waren einige Programme nur noch begrenzt lauffähig. So z.B. Dreamweaver und das brauche ich unbedingt, war nur noch 5 Tage lauffähig. Eigentlich hatte ich mir meine Reisevorbereitung so nicht vorgestellt. Ich hätte aber keine Ruhe gehabt in London, nachdem ich alles probiert habe, entschloss ich mich am Dienstagnachmittag die Festplatte zu formatieren und Windows XP neu zu installieren. Zwischen durch habe die Bouletten und Eier gebraten, die Schnitten fertig gemacht und den Trolley eingeräumt. Ich habe am Abend nur noch die allernotwendigsten Programme installiert. Dazu kommt noch, dass ich mich auf eine vollkommenen falsche Check – In – Zeit konzentriert habe. Ich sollte die Dokumente zukünftig besser lesen, zum Glück schickte mir easy Jet am Montag noch einen Erinnerungsmail. Mit Schrecken stelle ich fest, dass die von mir geplante Zeit, war die Schließzeit der Abfertigungsschalter, ich musste schon 5:25 Uhr und nicht 6:45 Uhr. Das hieß für mich 4:15 Uhr, nach einer fast schlaflosen Nacht, aufzustehen. Hoffentlich bleibt es die einzige Überraschung meiner Reise.
Sie blieb es nicht, nachzulesen in meinen Reiseerinnerungen hier
Mit vollem Trolley (zwei neue Hemden mit Schlips), einer neuen Uhr, einer Flasche Whisky und einer neuen Winterjacke kehrte ich am Donnerstag kurz nach Mitternacht heim. Ich konnte nicht alle Punkte meines Planes abarbeiten, einiges bleibt für die nächste Reise übrig. Ich brauche wohl nicht zu schreiben, dass ich wieder begeistert von London war, eine Weltstadt eben, mit geöffneten Geschäften selbst am Feiertag. Um dort hinzukommen wo London schon lange ist, braucht es wohl noch eine ganze Weile in Berlin.
Eigentlich war für den Sonnabend der Arbeitseinsatz in Zeuthen geplant, aber in Absprache mit allen Teilnehmen, wurde der wegen Kälte und Regen verschoben, deshalb konnte ich am Vormittag habe ich wieder einmal am Flugsimulantenstammtisch teilgenommen, denn die S – Bahn fuhr fast regelmäßig. Was ja in Berlin höchst selten vorkommt.
Ich habe schon vor Monaten eine Karte für die Eröffnung des 10. Cöpeniker Whiskyherbst ergattert. Diese fand am Freitag, während einer Rundfahrt auf den Berliner Gewässern statt. Für 50 Euros gab es zu Essen und es wurden verschiedene Whiskys Tastings statt. Ich habe gemerkt, da ich kein ausgesprochener Experte bin lohnt sich das nicht für mich. Insgesamt habe ich es aber nicht bereut. Am Sonnabend konnte ich mich aber noch einmal unter das „normale“ Whiskyvolk mischen. Klar habe ich einige Whiskys getrunken, aber nur solche wo ich die Distillery kenne, oder die Gegend und da kommt schon eine Menge zusammen. Es ist die einzige Möglichkeit den Whisky kosten, ohne gleich eine ganze Flasche zu kaufen. Viele Menschen Kenner und Spinner waren gekommen, besonders in den Abendstunden wurde es voll, das Wetter hielt im Gegensatz zum Freitag auch durch.
Es schon interessant, wenn man den Gesprächen zu hört, manche wollen Experten sein, können aber nicht einmal den Namen des Whisky richtig aussprechen. Ich habe mir eine ganze Zeit beim Stand von „Old Pulteny“ aufgehalten, leider keine Schotten aus Wick, sondern Österreicher die diesen betrieben. Die waren auch in diesem Jahr in Wick, ich hatte zur Erkennung mein T – Shirt von der Brennerei angezogen. Als sie mir dann Gläser und einen Schal zum vermeintlichen Sonderpreis anboten, habe ich mich zurückgezogen. Trotzdem war die Unterhaltung sehr interessant. Nach einigen Stunden bin ich wieder nach hause gefahren, mit Informationsmaterial und einem Tastingglas. Der nächste Whiskyherbst ist schon vorgemerkt.
Den Sonntag nutzte ich um an meiner Dokumentation zu schreiben und die Bilder von beiden Kameras auf den PC zu überspielen. Mit der neuen Canon Digital IXUS 80 IS mit 8.0 Mega Pixel kann ich auch kleine Videos drehen, die ich später einmal mir in meine DVD’s einbauen will. Das gesamte Unterfangen dauert seine Zeit, ca. 1380 Bilder und 100 Videos, zu überspielen, hoffentlich komme ich noch dazu daraus etwas zu machen!!
Es folgte eine Woche mit Arztterminen, am Montag in die Charité zur Infusion, ich habe zwar paar Laborwerte mitgehabt, aber die waren vom Juni. Als ich dran war, staunte ich, dass die Ärztin vom letzten Mal nicht auf dem Stuhl saß, obwohl sie da war. Ich hatte nämlich etwas Material über Schottland dabei gehabt, noch einmal bringe ich nichts mit.
Heute erfolgte keine Untersuchung, nur die üblich Befragung, ob ich einen Infekt habe, aber die Laborwerte waren ihr zu alt. Da bin ich gespannt, was der Whisky am Wochenende ausgemacht hat. Kerstin war heute alleine da, ich wünschte mir, dass es beim ersten Mal klappt und mein Wunsch ging in Erfüllung. Sie war froh, der Rauchpause auf dem Hof stand nichts mehr im Wege. Heute waren mehr Leute zur Infusion wie sonst die Palmenecke war zeitweise voll. In einer Stunde war ich fertig, Kaffee gab es keinen, der war alle, damit wollte ich Kerstin nicht auch noch belasten.
Die Rückfahrt von der Charité ging über „Konnopke's Currywurstbude“ an der Schönhauser Allee, die Tram zum S – Bahnhof Schönhauser Allee fuhr nicht, es war Schienenersatzverkehr. Da die S 9 nicht mehr über die Südkurve am Ostkreuz fährt, was mir bei der Hinfahrt zur Charité bewusst wurde. Am Ostkreutz stieg es sich immer beschissen um, jetzt kommt noch ein langer Weg dazu und die Züge sind brechend voll. Die S 9 fährt jetzt nach Blankenburg, also kann ich von der Schönhauser Allee direkt zur Grünbergallee fahren. Wann wird sich der S – Bahnverkehr wohl in Berlin wieder normalisieren?
Gerade habe ich es niedergeschrieben, da kam die Meldung, dass wieder Züge wegen defekter Bremsen aus dem Verkehr gezogen werden müssen und ein neuer Notfahrplan zum Einsatz kommt. Ich hoffe nur dass die Bahnen nach Schönefeld fahren, sonst bin ich wieder von der Außenwelt abgeschnitten.
Zum Glück wurde die Strecke nicht dicht gemacht und ich komme bis Schöneweide, am Mittwoch musste ich zum Hausarzt und brauche die Verbindung, weiter mit Straßenbahn und U – Bahn, kein Problem. Ich war so zeitig in Hellersdorf, dass ich sogar noch einen Kaffee trinken konnte.
Beim Doktor war nichts los, keine Patienten trotz Schweinegrippe, die üblichen Untersuchungen und das freundschaftliche Gespräch, heute hatten wir etwas mehr Zeit uns zu unterhalten. Ich wollte wissen, was mit der Impfung gegen die Schweinegrippe ist, seine Antwort; „Lass dich gegen die normale Grippe, der Impfstoff kommt erst Ende Oktober!“ Da ich mein Bonusheft nicht mit hatte, lasse ich das beim nächsten Termin machen. Da die Schilddrüsenwerte bei der Diabetologin beim letzten Test erhöht waren, wollen wir diese noch einmal prüfen und eine Überweisung zur Nuklearmedizin lasse ich mir für das letzte Quartal geben. Für die Charité brauche ich einmal frische Laborwerte, deshalb gehe ich im Oktober zwei Mal zum Dokter, Mitte Oktober zur Blutabnehme und eine Woche später zur Auswertung. Der Doktor konnte nach unserer Verabschiedung endlich seine Zigarette rauchen. Er bekommt es einfach nicht in den Griff.
Eigentlich wollte ich mir danach einen Termin bei der Onkologin holen, aber das hat noch Zeit, es reicht im IV. Quartal noch zu, denn es gibt keine Darmspiegelung. Es scheint ja wirklich ein ruhiges Quartal zu werden, obwohl, man weiß es nicht so genau, vor Überraschungen bin ich ja nie sicher. Eine positive stellte sich bereits in den nächsten Tagen ein.
Anschließend hatte ich mich bei meiner Tante verabredet, die sich immer über einen Besuch von mir freut, besonders begeistert war sie als ich ihr vorschlug am Sonnabend gemeinsam nach Zeuthen zu fahren. Wenn ich zu ihr fahre, ist das bald so wie bei Rotkäppchen, nur dass ich nicht der Wolf (die, die Wolfsgestzte machen sieht man ja nicht auf der Straße!!!)bin, und statt Kuchen und Wein habe ich Schmalz und Activia Jogurt dabei. Dieses Mal war ich 2 ½ Stunden bei ihr, es wurde sich viel über die Vergangenheit unterhalten. Man merkt ihr in den Gesprächen an, dass sie es bestimmt sehr schwer hat, aber nicht nur mit ihrer Sehschwäche. Mir gegenüber betonte sie immer wieder, wie gut ich mich entwickelt habe, scheint wohl so zu sein. Klar habe ich in der Vergangenheit auch manchmal die Übersicht verloren, auch einmal einen zu viel getrunken. Aber dafür gibt es doch ein schönes deutsches Sprichwort „Wo Sorgen sind, ist auch Likör!“.
Ich hatte wieder einmal die Gelgenheit ihr zu sagen, wo die eigentichen Probleme liegen, da braucht sie nämlich gar nicht so weit gucken. Sie weiß es schon, aber sie will es nicht wahr haben.
Donnerstag der letzte Arzttermin für diese Woche, Vorstellung bei der Diabetologin, alles im „Grünen Bereich“ und ein Blutdruck von 115 / 75 mm Hg, ich wundere mich immer wieder über diesen Wert, beim keinen anderen Ärzten liegt der so gut, wenn ich ihr dann die vermeintliche Ursache nenne, mein Vertrauen in ihre Arbeit, freut sie sich immer, das ist nicht so daher gesagt, es stimmt wirklich. Anschließend bin ich meiner Wahlpflicht nachgekommen, es ist ja eine geheime Wahl, aber wer meiner Dokumentation liest, weiß wem ich gewählt habe. Obwohl ich die „Volksrepublik Deutschland“ sicherlich nicht mehr erleben werde, tut es gut kleine Nadelstiche zu versetzten. Da sind dann auch die Gedanken wieder da, wenn ich im Rathaus Köpenick bin, dort begann vor nunmehr fast 8 Jahren, meine Odyssee durch die Ämter zur Sicherung meines Lebensunterhaltes. Es war kein Leidensweg, sondern ein Weg nach oben zum Selbstvertrauen, trotzdem musste in den vielen Jahren auch manchmal das ober erwähnte Sprichwort herhalten.
Am Sonnabend fuhr ich wie versprochen mit Tante nach Zeuthen, den S – Bahn Notfahrplan wollte ich ihr nicht zumuten, deshalb holte ich sie mit dem Auto an der Endhaltestelle der Tram 21 in Schöneweide ab. Ich, als ehemaliger Taxifahrer war wie immer überpünktlich da. Tante hatte extra ihre leuchtend rote Strickjacke an und stand ziemlich verloren neben der Bahn. Ich rief schon von weitem nach ihr, glücklich reichte sie mir ihre Hand und wir begaben uns zum Auto. Ich kann es mir sehr schwer vorstellen, wie sie sich noch orientieren kann, aber sie sagt selbst, dass sie immer ängstlicher wird. Sicherlich wird zukünftig immer einmal eine gemeinsame Fahrt nach Zeuthen drin sein, das habe ich mir jedenfalls vorgenommen. Sie ist ja auch entsprechend ihren Möglichkeiten immer hilfsbereit.
Ich bin aber nicht nur aus langer Weile nach Zeuthen gefahren, ich wollte Vorarbeiten für den Arbeitseinsatz leisten, es gab einige Kabel zu überprüfen. Da noch Zeit und das Wetter sehr schön waren, schnappte ich mir die Heckenschere und habe die Hecke an der Straße und zum Wald geschnitten. Mit Mutters Heckenschnitt nicht zu vergleichen, aber trotzdem nicht mit links zu machen. Meine Tante und meine Cousine unterstützten mich tatkräftig. Ich den damit ist die Basis geschaffen, der Schnitt kann in der Woche abtrocknen und am Wochenende eventuell geschreddert werden. Es ist aber noch genug andere Hecke übrig und wie das Wetter wird, weiß man auch noch nicht so genau. Meine Tante ist wie meine Mutter, sagen würden sie mir niemals; „Du musst die Hecke schneiden!“, aber wenn es gemacht ist freuen sie sich. Ich würde es auch nicht machen, wenn ich wüsste es bekommt mir nicht, es geht ja auch erst seit paar Jahren wieder. Ok, da gibt es dann auch einmal ein „Likör“ auch wenn keine Sorgen da sind. Selbstverständlich habe ich meine Tante wieder in die Tram gesetzt und anschließend bin ich noch ins Kaufland, „Likör“ einkaufen gefahren.
In meinem Leben kann mich eigentlich nicht mehr gerade viel überraschen, aber es gibt eben immer noch welche und einige die mit meiner Webpräsenz zusammenhängen. Dadurch sehe ich, die Mühe ist nicht umsonst. Als ich am Sonntagmorgen, so wie es immer meine Art ist, früher war es Zeitunglesen, heute Newsletter und Mails, hat sich jemand über mein Kontaktformular bei mir gemeldet. Mit dem Vornamen konnte ich nicht wirklich etwas anfangen, der Familienname lies mich schon etwas erahnen. Ein alter Freund meldete sich bei mir, mit dem ich wirklich so manchen „Strauß“ ausgefochten habe, dem ich in meiner damalige Entwicklung viel zu verdanken habe, noch ist die Zeit nicht reif darüber zu schreiben. Nun hoffe ich, uns steht eine schön Zeit bevor, denn auch an ihm sind die „Schicksalsschläge” nicht spurlos vorrübergegangen. Ich dachte schon mich gibt es nicht mehr, Menschen aus vergangenen Zeiten erinnern sich an mich.
Es kommen immer Mails, jeder will mir etwas Gutes tun, das Hotel "Strand Palace" bedankte sich für meine Hotelbewertung, die müssen bei einer abgegeben Bewertung einen bestimmten Betrag an ein Kinderhilfswerk einzahlen, mache ich doch gern. Bei Hotels.com gibt 40 % Rabatt auf die Hotels und noch einmal eine Gutschein über 10%, da bin ich schon „Hin und Her“ gerissen, das "Glasgower Winterfest" würde mich schon interessieren, aber ein neues Notebook muss auch her!! Aber als persönliche Weihnachtsfeier, es gibt eben Tage die ich nie vergessen werde, z.B. den 6. Dezember 2000, das Ende der Bestrahlung, wäre das nicht ein guter Anlass?
Es gab aber erst einmal eine andere Mitteilung von der Charité, die Laborwerte waren nicht in Ordnung, nicht einmal die, mit denen ich gerechnet habe. Es ging dieses Mal um die Nierenwerte, zu viel Protein im Urin, deshalb sollte noch einmal geprüft werden und dieser 24 Stunden Test gemacht werden. Ich werde das an den Hausarzt bzw. an den Urologen weiterreichen. Mehr Kontrolle geht ja fast nicht, aber es ist immer wieder etwas, beunruhigen tut es mich nicht wirklich. Die Labore arbeiten auch unterschiedlich! Es zeigt mir aber, dass die Ergebnisse ausgewertet werden.
Neben diesem Brief befand sich noch ein Schreiben von der Wohnbautengesellschaft STADT und LAND im Briefkasten, meist „Unheil“, es war die Betriebs –, Heiz- und Warmwasserkostenabrechnung. Nicht so tragisch, aber auch Überraschungen verbergen. Das Amt wird sich freuen, sie bekommen 533,90 Euro von mir zurück. Damit habe ich kein Problem, denn das Geld steht mir wirklich nicht zu und nur weil ich das nicht bezahlen muss, alles Zimmer zu beheizen! Dazu habe ich eine Meinung und die ist eindeutig, auch wenn ich mit dem Staat überhaupt nicht im Sinn habe, aber betrügen tue ich nicht.
Man traut sich ja gar nicht mehr in die City, bei dem Chaos was zurzeit im öffentlichen Nahverkehr herrscht. Ok bis in meine Apotheke in der Brückenstraße komme ich noch, da ich aber auf der Suche nach einem Pullunder bzw. Pullover bin, bleibt mir nur der ALEX als Anlaufstelle. Ich gehe auch gern in den Buchladen THALIA in der ALEXA.
Mit der Tram und U – Bahn komme ich ganz gut hin, die Züge sind nicht voller als sonst. Keinen Sachen gekauft, einen Pullover bei WE anprobiert der war aber zu klein und eine XL gab es nicht. Im Buchladen bin ich fündig geworden, das Buch „Im Bett mit dem König“ war nicht vorrätig. Dafür fand ich einen historischen Kriminalroman von C.J. Jansom „Der Anwalt des Königs“ mit 655 Seiten ein nicht wirklich dünnes Buch. Den Preis von 9.95 Euro, fand ich berechtigt. „The Independet“ schreibt: „ Außergewöhnlich – in dieser Welt kann man sich verlieren“ und „The Sunday Times“: „Schlagen sie dieses Buch nicht auf, wenn sie noch etwas zu erledigen haben. Der Sog ist so mächtig, dass sie bis zur letzten Seite lesen müssen.“
„Divorced, Beheaded, Died, Divorced, Beheaded, Survived — Geschieden, Geköpft, Gestorben, Geschieden, Geköpft, Überlebt" oder "ene mene muh und raus bist Du".
Katharina von Aragon muss als erste abtreten. Von ihr lässt sich Heinrich VIII. 1533 scheiden. Dieses Ereignis beschert England die Reformation.
Sieben Jahre später steht Heinrich mit Catherine Howard vor Punkt Fünf des englischen Abzählreims.
Nordengland hingegen hat sich nicht weiterentwickelt. Insgeheim ist man dort papsttreu geblieben.
Also entschließt sich der König zur Machtdemonstration.
Der Anwalt Matthew Shardlake begleitet den gewaltigen königlichen Hofstaat von London nach York und berichtet von politischen Morden, skrupellosen Funktionären, intriganten Hofschranzen, einer brutalen Religionspolitik, unheimlichen Protestanten und heimlichen Katholiken. Zunehmend gerät er in den Fokus unterschiedlicher Interessengruppen Als Matthew Shardlake, Anwalt von Heinrich VIII., an diesem nebligen Morgen einen fast unmenschlichen Schrei vernimmt, gefriert ihm das Blut in den Adern. Vor seinen Augen stürzt Master Oldroyd in die Tiefe. Doch bevor sein Leben für immer aushaucht, versucht der alte Glaser ihm noch einen Botschaft zu übermitteln. Was wollte er ihm sagen? War der Sturz etwa kein Unfall? Bei einer Hausdurchsuchung in Oldroyds Haus finden Shardlake und sein Gehilfe Barak eine Truhe mit geheimen, brisanten Dokumenten. So brisant, dass sie den Thron Heinrich VIII. erschüttern könnten. Doch das Wissen um die Aufzeichnungen kostet Shardlake fast das Leben….
Als ich beim flüchtigen durchblättern die mir bekannten Namen GRANMER und CROMWELL las war der Kaufentschluss gefallen. Ein glänzend erzählter historischer Roman aus der Ära von Heinrich VIII., der die Gerüche und Geräusche dieser Zeit wieder aufleben lässt.
C. J. Sansom, geb. 1952, studierte zunächst Geschichte und arbeitete als Rechtsanwalt, bevor er sich hauptberuflich dem Schreiben zuwandte. Der Autor lebt in Sussex. Er hat noch zwei weitere Romane über diese Zeit geschrieben, die sind schon vorgemerkt. Ich verweigere mich einfach der Deutschen Geschichte, "Adolf hinten und vorne", ohne mich, die Geschichte die mich noch interessiert wird sowieso gebogen, wie es gerade gefällt oder existiert nicht. Beispiele gibt es viele, dass jüngste ist das Denkmal für die Bundeswehrsoldaten, die seit bestehen selbiger, ums Leben gekommen sind. Mein Schulfreund der in der NVA (Nationale Volksarmee) bei einem Unfall ums Leben gekommen ist, zält da leider nicht dazu. So sieht die Vergangenheitsbewältigung in diesem Staat aus.
Was für ein Teufel hat mich geritten als ich beschloss die Heimfahrt mit der S – Bahn von der Frankfurter Allee zu beginnen. In Treptow, aber das wusste ich, muss man umsteigen, weil die S 9 nach Schönefeld erst von dort aus fährt. Dazu muss man sich auf den anderen Bahnsteig bewegen, Ansagen erfolgen, aber nur in Deutsch. Der Bahnsteig voller Menschen, mich wunderte nicht, dass nur Kurzzüge fahren, aller 20 Minuten. Dann fährt der Zug ein, erst müssen alle aussteigen, denn es ist die Endstation und dann beginnt unter den Einsteigenden der Kampf um die Sitzplätze. Ausländer irren umher und sind froh, wenn ihnen geholfen wird, natürlich nicht vom Bahnpersonal. Es ist schon beschämend was sich hier in der selbsternannten Weltstadt abspielt.
Am Sonnabend fand der verschobene Arbeitseinsatz statt. Alle eingeplanten Leute konnten nicht kommen, dienstliche Verpflichtungen stehen natürlich im Vordergrund. Mit vereinter Kraft wurden die Aufgaben erledigt, insbesondere das Schreddern nahm die meiste Zeit in Beschlag. Da war es ganz gut, dass es im Kaufland keine Bratwürste gab, es machte nicht aus, dass wir erst nach 15.00 Uhr zu Mittag essen konnten. Da war es gut, dass uns meine Schwägerin zur Brotzeit gut versorgt hat. Ich glaube so lange haben wir noch nie in Zeuthen gearbeitet. Am glücklichsten war meine Tante, dass die geplanten Arbeiten geschafft wurden. Es war schon anstrengend, selbst ich hatte am nächsten Tag „RÜCKEN“ und habe mich wirklich einmal ausgeruht, was selten vorkommt.
Da ich in der letzten Woche nicht zum Frisör gegangen bin, aber die Zeit ran war, bin ich nach der ersten Waschmaschine losgefahren. Beim Frisör kaum Leute, ich glaube die Frisörin hat mich schon einmal frisiert. Denn sie hat mich gar nicht mit dem Vorbeugen des Kopfes gequält und mit dem Schnitt bin ich auch zufrieden. Dafür gebe ich gern zu den 9 Euro, 2 Euro Trinkgeld. Ich weiß natürlich das hier auch zum Hungerlohn gearbeitet. Dazu kommt noch, mein ehemaliger Job als Taxifahrer, ich war ebenfalls über jede Mark Trinkgeld froh.
Mit dem angebrochenen Tag sollte ich noch etwas anfangen, da waren die ehemaligen Taxikumpels, mit denen ich immer einige Worte wechsele. Ich bin nicht vergessen, zeigt es mir doch, dass ich damals meinem Leitspruch befolgt habe „Immer erst zu reden, wenn ich was zu sagen habe“ auch so ein Thema, mit dem ich meist gut gefahren bin. Aber nicht alle Menschen mögen das an mir, manche sind der Meinung ich wär zu ruhig! Na ja, Schaumschläger und laute Menschen habe ich noch nie gemocht.
Trotz des ausgedünnten S – Bahn Verkehrs fuhr ich anschließend nach Steglitz, dorthin wo früher mal die BESSERVERDIENENDEN wohnten. Mein Ziel war das Einkaufscenter „Das Schloss“, eigentlich wollte ich nur bei CONRAD reinschauen, wegen eines neuen Notebooks, etwas Stolz bin ich schon, dass ich den Verkäufern weit überlegen bin. Da kommt mir manchmal die Idee, hätte ich nicht gleich nach der Wende, mich nach solch einem Computerjob umsehen sollen, vielleicht ja. Sicherlich hätte ich heute keine Rentenlücke gehabt und eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit bekommen, aber ob das gereicht hätte, ohne staatliche Hilfe wäre ich auch nicht ausgekommen. Die Angestellten sind nicht wirklich wissend, ich werde weiter warten, vermutlich im Weihnachtsgeschäft einen kaufen.
Vom „Schlossbummel“ lief ich zurück über die Schlossstraße bis zu HUGENDUBEL, dem Buchladen, in der Hoffnung paar interessierende Bücher zu finden. Ich habe mich in die englische Geschichte nun so richtig verbissen. Nach einigem Suchen fand ich die historischen Krimis von Cristopher J. Sansom, es waren alle drei Teile da. Ich wollte es nicht übertreiben, habe erst jetzt mitbekommen, dass ich den dritten Teil lese, deshalb kaufte ich mir den ersten Teil dazu, „Pforte der Verdammnis“. Ich will mal sagen mit unter 10 Euro sind die Bücher relativ günstig.
Danach kam die entnervende Rückfahrt mit der S – Bahn, ich habe immer den Eindruck, wenn ich auf einem Bahnsteig ankomme, ist der Zug gerade weggefahren. Es ist das „Hase und Igel – Prinzip“ man kommt immer zu spät.
Zu hause angekommen, habe ich im Internet eine Recherche, klar bei Google gemacht, mir ging es insbesondere um Peter Ackgroyd . Ich dachte gar nicht, dass er ein Jahrgang jünger ist als ich, seine Bücher sind Kult, aber eben auch nicht gerade billig. Weihnachten kommt aber schon in einiger Zeit. Bei Wikipedia fand ich noch einiges über Henry VIII. und seine Frauen, von diesen Informationen habe ich mir ein Buch von 60 Seiten gebunden. Warum mich diese Zeit, der Tudors so gefangen hält, ok es hat sicherlich etwas mit London zu tun. Ich hätte nie gedacht, dass das so interessant sein kann. Ehrlich gesagt, Marx, Lenin und andere fand ich nie so spannen. oder habe ich da etwas nicht richtig verstanden.
Mit etwas gemischten Gefühlen ging ich zu meiner Neurologin, eine Ärztin, zu der ich sehr viel Vertrauen habe, in der Tasche die Laborwerte von der Charité. Es war der verschobene Termin, der letzten Woche, weil die Handwerker zur Vorbereitung des Einbaus der Kaltwasseruhren kamen. Anschließend musste ich noch zur Fußpflege, bei dem weltstädtischen Verkehr, immer Zeitspielspiel, deshalb war ich auch viel zu früh in der Praxis. Aber unterwegs musste ich schon in Schöneweide die Toilette suchen, schon immer kostete es dort 50 Cent, keine Luxustoilette, aber eben notwendig. Wie oft ich dort, vom Halteplatz hinrennen musste, ich weißes nicht mehr, aber zwischen 50 und 100 Euro habe ich bestimmte dort gelassen. Zum Glück habe ich den Kampf mit dem Darm dort nie verloren!!
Als ich die Praxis betrat, sagte mir Frau Doktor, “Herr Ullmann, mir liegen im Verzug, sie können noch einen Kaffee trinken gehen!“ Ich konnte und wollte nicht, eine Toilette war mir lieber, dachte ich. Mein Problem war, dass ich bis 12.00 Uhr wieder raus sein musste, damit ich pünktlich zur Fußpflege komme. Deshalb fragte ich Frau Doktor, ob ich bis 12.00 Uhr wieder raus bin, versprochen meinte sie. Danach ließ ich mir den Toilettenschlüsseln geben und hoffte, ich muss nur einmal gehen. Es ging gut, nach einer Stunde rief mich die Ärztin auf, mal sehen was jetzt kommt, dachte ich. Jetzt kommt es, sie meinte; „ Herr Ullmann, hat Ihnen jemand Angst gemacht, wegen den Werten?“ Ich war etwas verwirrst und wusste nicht genau was sie meinte. Ich sagte; „Na ja, die Charité hat mir die Werte geschickt!“ Nun kam die Entlastung für mich, „Es gibt überhaupt keinen Anlass zur Sorge!“ Selbst der angekreuzte Leberwert war für sie kein Problem. Das Protein im Urin ebenfalls nicht, nur ein Plus (+) ist kein Problem, erst wenn dort eine z.B. eine 3 stehen würde. Das war eine Erklärung, die mich wirklich beruhigte, solche Ärzte, ich muss es nicht betonen ein Glücksgriff. Sie meinte auch, „Herr Ullmann, bei den Medikamenten, die Sie einnehmen, liegen die Werte im Normbereich, es sind ja nur zwei die etwas erhöht sind!“ Der Blutdruck war natürlich auch OK. Im Dezember sehen wir uns noch einmal wieder. Die Füße habe ich ihr nicht gezeigt und die Medikation bleibt so.
Zur Fußpflege bin ich mit dem Auto gefahren, der Podologin scheinen meine Füße auch nicht auszumachen, irgendwann muss ich sie aber bei einem Arzt vorzeigen. Ich wollte für Mutter noch eine Gewebeplane kaufen, damit wir das Dach noch einmal damit abdecken, jetzt im Herbst etwas Endgültiges zu machen, hatte ich keine Lust. Es könnte im nächsten Frühjahr geschehen, aber hoffentlich nicht alleine. Da passierte es glaube ich, man blitzte mich in der dreißiger Zone, vermutlich mir 40 km/h. Eine wirkliche Scheiße, weil ich so wenig fahre. Dazu kommt noch eine Plane habe ich nicht in der entsprechenden Größe bei Thomas Phillips bekommen.
Ich werde sehen was mich bei Mutter in Auritz erwartet, ich meine arbeitsmäßig, in der Hoffnung, dass mein Auto mich nicht verlässt geht es morgen, ohne Mobiltelefon, kein Guthaben mehr, wenn ich zurück bin werde ich mich um einen neuen Anbieter kümmern. Es war eine angenehme Fahrt, keine Aussetzer und auch kein Wettlauf mit dem Darm, ich hatte sogar Zeit den Teich in … zu fotografieren.
Selbst in Bautzen gab es keinen Stau, dort wo es sonst immer welchen gibt. Ich kam pünktlich zum Mittagessen an, es gab LINSEN, eines meiner Leibgerichte, die aber nur Mutter, weiß zu zubereiten. Ich habe es mehrfach versucht, es lohnt sich einfach nicht.
Ich habe dieses Mal keine Blumen mitgebracht, ersten gab es im Garten genug und zweites komme ich bei der Straßensperrung ganz schlecht an den Landen ran. Als Ersatz brachte ich „Blaue Pellkartoffeln“ mit, freuen tut sich Mutter auch darüber.
Der Mittwoch ist ein gefährlicher Tag in Auritz, da hat Sonja schon eher Feierabend und Evelyn, kann es ich einrichten. Es geht um den Doppelkopf, ok, ich spiele ja auch gern mit, tue aber immer so, als ob es mich ankotzt. „Gut gebrüllt Löwe“ jetzt brauche ich nicht einmal mehr Karten mischen bzw. geben. Es ist aber nicht alles nur getrickst, davon abgesehen. Meine Schwestern kommen häufig durcheinander, weil sie für Mutter auch alles übernehmen müssen. Und wenn mein Schwager kommt ist jegliche Aufmerksamkeit vorbei, dann gibt es unbewusste, ablenkende Gespräche. Auch geht es um die Ausgabe des eingezahlten Bonus. Da ich in den nächsten Tagen einige Arbeiten vor hatte, verschoben wir das Essen auf die nächste Woche.
Was lagen für Arbeiten an, das Dach vom Carport musste noch einmal mit einer Plane abgedichtet werden, die Durchreiche zwischen Küche und Stube sollte neu gemacht werden, Mutters Ofen musste abgedichtet werden und einige Säcke „Gartenabfälle“ mussten auf die Müllhalde, das waren die Hauptaufgaben, Kleinigkeiten tun sich immer wieder auf. Warum ich immer die Säcke entsorgen muss, man weiß es nicht genau, ich glaube Mutter nimmt meine Bereitschaft gern entgegen. Dafür gibt es auch in diesem Jahr wieder die Bonuszahlung für uns alle, egal wie viel geholfen wurde. Da bin ich mir mit Mutter einig und ich glaube es ist auch im Sinne meines Vaters, dass wir das machen. Ich brauchen nicht darüber nachzudenken, warum ich das Geld bekomme!
Am nächsten Tag kauften wir die Gewebeplane, da wir in der Nähe waren, besuchten wir Vaters Grab, seit die Granitkante steht, ist Mutter sehr zufrieden, es sieht auch gut aus. Eigentlich wollte ich für meinen Setzkasten die Möbelplatten beim PKRAKTIKER kaufen, Aktion „25 % auf alles ohne Stecker“, was daraus wird man sehen. Am Nachmittag versuchten wir die Plane aufzuziehen, Mutter mit über achtzig Jahren, ich staune immer wieder, wie sie sich nicht abringen lässt zu helfen. Obwohl man bei so einer Aktion immer Helfer braucht. Es ging zwar nur ein leichter Wind, aber bei einer Fläche von 25 m² wird auch der zum „Drachentöter“. Auf der Wiese sah es noch ganz gut aus, mit meinen Hilfsmitteln, den langen Stangen, waren wir bald überfordert. Die Plane ließ sich kaum bändigen, entweder hing sie an den Rosenbüschen oder wo anders. Wir schafften es trotzdem mit vereinten Kräften. Es wird sich später auch keiner wundern, wie wir es fertig gebracht haben. Mutter turnte immer noch um das Dach herum, wollte immer helfen, aber die Befestigung war meine Aufgabe. Damit man jemanden die Schuld geben kann, wenn es wieder durchläuft. Das war der erste Arbeitstag, gemütlich ging er zu Ende.
Am nächsten Tag machte ich mich an die Durchreiche, gespundete Bretter waren vorhanden, es ging ganz gut vorwärts, ok ein Teller wurde beim zusammenbrechen der Konstruktion erschlagen. Nach dem Mittag, Sonja war schon da, sind wir zum Praktiker gefahren um noch einiges für die nächsten Arbeiten zu kaufen. Meine Möbelplatten waren noch da, aber es war keine Zeit vorhanden. So ist das manchmal, ich denke eine kleine Arbeit und dann habe ich bis zur völligen Dunkelheit gearbeitet. Noch eine Tasse zerschlagen, weil mir die gesamte Konstruktion zusammenfiel und alles zu Boden strürzte. Nebenbei habe ich noch die Dachplatten vom Carport von unten mit Holzschutzlasur gestrichen, jetzt sieht man nicht mehr wo sie feucht geworden sind. Aber im nächsten Jahr muss ih mir hier etwas einfallen lassen, gedanklich habe ich schon eine Lösung.
Sonnabend brachen wir nach Dresden auf, um an der Geburtstagsfeier meiner Nichte teilzunehmen, Mutter, meine beiden Schwestern und mein Schwager, der das Auto fuhr.
Es schien ein schöner Tag zu werden, da Sonja, Mutter und ich nicht an den Vorbereitungen teilnehmen brachten, machten wir einen kleinen Stadtbummel durch Dresden. Ich kannte ja vieles nach der Restauration nicht, wie zum Beispiel die Frauenkirche, auf dem Altmarkt war Herbstfest und auf der restlos zugebauten Prager Straße liefen viele Menschen mit Tüten umher.
Ein Next Store entsteht ebenfalls, den werde ich wohl zu Weihnachten besuchen. Aber ich merke immer wieder, dass ich nicht mehr gut mit mehreren Menschen zusammen laufen kann, ich bin jetzt ein typischer „Alleinläufer“ geworden und das gefällt mir bestens. Die Geburtstagsfeier meiner Nichte fand in guter Stimmung statt, wir waren gegen 0.30 Uhr wieder zu hause.
Am Sonntag war sie Wahl zum Bundestag, ich habe schon lange in Berlin gewählt. Es wurde auch Zeit, denn die Berichterstattung in den Medien ging mir langsam auf den Geist. Ich wollte unbedingt die Prognose um 18.00 Uhr sehen, immer wieder verblüffend wie man die hinsichtlich ihrer Genauigkeit hinbekommt.
Bis dahin war viel Zeit, wir Mutter, Sonja und ich machten unsere obligatorische Fahrt nach Tschechien, Tanken, Kaffee und Schnaps kaufen, ich holte mir dieses Mal eine Liter Flasche AALBORG Jubiläums Akvavit. Dieser Akvavit ist ein eleganter goldener Akvavit, der Geschmacksnuancen von Dill und Koriander enthält. Er wurde 1946 zum 100jährigen Jubiläum von AALBORG TAFFEL Akvavit eingeführt und ist der perfekte Begleiter jeder guten Mahlzeit. Man kann ihn aber auch trinken, wenn einem der Magen oder Darm „grimmt“.
Weil Sonja am Sonnabend auf dem Gelände der Gartenkolonie, wo die Geburtstagsfeier stattfand einen Pilz gefunden hat, sollte am Sonntag getestet werden ob welche wachsen. Deshalb hielten wir an einer Stelle an, wo die Damen meinten, hier könnte es Pilze geben. Wir fanden tatsächlich welche, nicht allzu viele, aber für ein Pilzgericht zum Abendbrot reichte es. Ich bin zwar ein guter Sammler, aber kein Putzer, bei einer Flasche Bier, übernahm das Sonja für mich.
Heute hatte ich endlich Zeit die Mail abzurufen und mein Buch „Anwalt der Königs“ weiter zu lesen, denn ich habe mir schon ein neues Buch gekauft. Es gibt nämlich eine Trilogie von Christopher J. Sansom, ich fing mit dem letzten Teil an, jetzt habe ich den ersten Teil, „Pforte der Verdammnis“.
England im Jahre 1537: Hinter den altehrwürdigen Mauern eines englischen Benediktinerklosters ist ein brutaler Mord geschehen. Und ein schwarzer Hahn wurde auf dem Altar geopfert. Wer steckt hinter diesem Tun? Und warum?
Matthew Shardlake, Rechtsanwalt und lange Zeit ein Befürworter der großen Reformation, wird von Oliver Cromwell nach Scarnsea beordert, um die Sachlage zu klären. Die Ermittlung wird für ihn auch zu einer Abrechnung mit den eigenen Werten.
18.00 Uhr die Prognose und damit ist die Wahl gelaufen, ändern tut sich danach auch nicht mehr viel, nur das „Geseier“ geht von Medien und Politikern weiter. So oder so ähnlich war das Ergebnis zu erwarten. Und die, deren Kreuz ganz weit rechts gelandet ist, sollten mal ein wenig in den Geschichtsbüchern blättern, wenn sie denn lesen können.
Im Übrigen ist eine Regierung immer so dumm wie das Volk, von dem sie gewählt wurde, wir werden sehen.
Eine Aufgabe, die mir Kopfzerbrechen machte, war der Schornstein, Mutter und auch der Schornsteinfeger meinte, dort würde es reinlaufen und dadurch ist die Wand im Haus so schwarz. Ich habe keine Ahnung von Schornsteinen, Abdichtmasse habe ich schon gekauft, bloß wie komme ich auf das Dach, was gar nicht so hoch ist. Ich versuchte es zwar, aber hatte Angst hochzusteigen und den Schritt aufs Dach zu machen, vielleicht komme ich ja hoch, aber runter nimmermehr. Ich versuchte es nicht, paar Tage später kam mein Neffe und hat die Arbeit erledigt, obwohl er der Meinung war, es ist alles in Ordnung, einige Übergänge hat er nun verschmiert. Genau mit dem Zeug will ich im nächsten Jahr das die Übergänge vom Carportdach verschmieren und dann erfolgt ein Anstrich mit Dachlack. Damit hoffe ich das Problem dauerhaft zu lösen, denn meine erste Frage wenn ich Mutter anrufe ist immer; „Hat es in den Carport rein geregnet?“
Man glaubt gar nicht, wir man im Alter ängstlicher wird, ok nun bin ich ja durch den Morbus Bechterew auch zusätzlich behindert, früher als Elektromonteur im VEB Reifenwerk in Heidenau, musste ich auch auf die höchsten Leitern steigen, damals hat es mir kaum etwas ausgemacht. Eine 30sprossige Leiter war schon im Handling nicht einfach, dort oben mit Hammer und Meißel Löcher in die Wand oder in die Decke zu stemmen war schon immer nicht meine Lieblingsaufgabe. Damals musste aber noch jeder Dübel aus Holz eingegipst werden um darauf die Kabelschellen zu befestigen. Schlagbohrmaschinen gab es 1965 noch nicht. Wir waren zwei Lehrlinge und ich hatte das Pech, dass der eine ein Sohn von einem Ingenieur war und mein Vater zwar auch nicht irgendjemand war, aber mein Meister „liebte“ ihn wohl nicht sonderlich. Ich bekam deshalb hauptsächlich Arbeiten die mir zustanden, also die Drecksarbeit, eine sehr beliebte Aufgabe war das Lampenwechseln in der Mischerei, wo feinster Kohlestaub mit Grafit vermischt wurde. Dieses Gemisch diente damals als Grundlage für die Reifenherstellung. Es dauerte Stunden bis man die Hände und das Gesicht unter der Dusche einigermaßen sauber bekam. Vor allem in der Augenpartie war er auch danach noch zu sehen, ich kam mir immer vor wir Kohlen – Munk – Peter im „Kalten Herz“ vor. Nach der Arbeit noch großartig auszugehen war fast nicht möglich, damals ging man wohl auch noch nicht so viel aus. Das hatte aber auch noch einen andern Grund, wir fingen 6.00 Uhr an zu arbeiten und ich musste von Pirna Sonnenstein einen ziemlich weiten Weg zurücklegen, erst bin ich mit dem Fahrrad gefahren, später mit dem Motorrad, aber auch mit dem Zug. Bei 70 – 110 DDR Mark, je nach Lehrjahr, war für mich das Benzin auch manchmal nicht erschwinglich. Ich musste auch Kostgeld abgeben, was aber von meinen Eltern, als Rückzahlung für das Motorrad gewertet wurde. Es passierte deshalb, ab und an, dass ich beim Frühstück einfach einschlief, dass passte meinem Meister nicht, ganzschlimm wurde es als ich Kandidat der Partei wurde. Erst als mein Vater, warum auch immer beim Meister auftauchte, ließ er mich einigermaßen in Ruhe. Ich weiß auch warum er so zu mir war, er wollte sich selbständig machen und bekam vermutlich keine Genehmigung, das hatte wohl mein Vater die Finger mit im Spiel. Ich hatte aber auch paar Freunde hier, die mir zum Beispiel auch Testreifen für mein Motorrad zur Verfügung stellten. Da ich aber meinen Weg schon frühzeitig festgelegt habe, bin ich gleich nach der Lehre fortgegangen. Nachgeweint haben mir keine und ich auch keinem. Es gab nur einmal einen Aufschrei, als ich mit der selbst aufgebauten „Molotow“ erschein, da blieben alle Münder offen, das hat mir keiner zugetraut, als ich dann den Eimer mit den Flugbenzin in den Tank schüttete, waren alles hin und her gerissen. Ich habe die Blicke noch immer im Gedächtnis. Die Ausbildung zum Elektromonteur hat mir natürlich viele handwerkliche Fähigkeiten in jeder Richtung eingebracht, die ich bis heute anwenden kann.
Es gab ja noch mehrere Arbeiten, alles Kleinigkeiten, aber eben auch nicht in 5 Minuten zu realisier, da war am Briefkasten ein Klappe über den Posteinwurf zu installieren, weil es dort immer rein regnet und die Post nass wird. Ich bastelte eine, die nun dauerhaft halten wird. Ein weiteres Problem war der Ofen in Mutters Stube, er qualmte aus der Tür heraus, Dichtung und Klebemittel habe ich schon gekauft, gemacht habe ich so etwas noch nicht. Die Zeit drängte etwas, da wir ja noch vom Doppelkopfgeld essen gehen wollten. Es war eine ziemlich dreckige Arbeit und die Tür schloss nicht richtig, das wird für den morgigen Tag eine Aufgabe.
In der „Goldenen Höhe“ in Rabitz konnten wir trotz Ruhetag zum Abendbrot essen. Da es kein „Reudnitzer Bier“ mehr gibt, ist es wohl mein letzter Besuch hier. JEVER ist nicht so mein Geschmack, das Essen war gut, Gurkensuppe als Vorspeise, mache ich sonst nie und als Hauptgang „Gebacken Karpfen“ es hat gut geschmeckt, aber war zu viel. Als Verdauungsschnaps trank ich einen bzw. zwei „Malteser“. Damit war das Essen vom Doppelkopfgeld auch wieder einmal Geschichte und ich hatte nichts mehr zu meckern.
Den nächsten Tag regnete es und ich konnte die Innenarbeiten erledigen, der Ofen lag mir besonders am Herzen, damit ich nicht noch bei jedem Anruf fragen muss; „Qualmt der Ofen?“. Ich bekam es in den Griff und Mutter war mit dem Test zufrieden, kein Qualm, keine klemmende Tür. Da hat sich meine Berufsausbildung doch gelohnt, da war ja auch etwas mit Ruß dabei.
Noch ein Problem, der Wasserkasten in der Toilette lief nicht schnell genug nach, ein nicht zu unterschätzender Missstand. Wenn Mutter alleine ist, mag es ja gehen, aber wenn ich mit meinen Darmproblemen auch da bin, wird es problematisch. Da muss schon einmal mit der Dusche nachgespült werden. Trotzdem habe ich das nicht wirklich hinbekommen, etwas schneller läuft es jetzt, vielleicht muss die gesamte Anlage ausgetauscht werden. Noch einen Schalter wechseln und ich war fertig, prima wieder Zeit zum Lesen.
Mittwoch, ich hatte mich schon am Dienstag entscheiden noch bis Donnerstag zu bleiben. Es war geplant am Nachmittag in die Pilze zu gehen, obwohl Sonja schon seit Dienstag krank geschrieben war. Ich habe die Überweisungen für die „Hilfeleistungen“ ausgefüllt und anschließend hat Mutter sie zur Bank gebracht. Beim Fleischer gab es heute „Wurschtbrühe“, wie wir Sachsen sagen. Vielleicht bin ich auch deshalb noch einen Tag länger geblieben. Zum Friedhof sind wir auch noch gefahren um die am Montag gekauften ERIKA – Pflanzen auf Vaters Grab zu setzten. Also ich war mehr für das Gießen zuständig, Mutter hat gepflanzt.
Wir waren kaum fertig mit der Semmel und der Wurstbrühe als meine Schwestern erschienen. Es ging los, „ab in die Pilze hieß das Motto!“. Plötzlich hatten alle etwas anders an, bewaffnet mit Messer und Körben fuhren wir los, mit meinem Auto. Sonja war der Meinung, bei ihr im Kofferraum hätten die Pilze keinen Platz!
Die erste Stelle die wir anfuhren, brachte enttäuschende Ergebnisse, der nächste Platz war besser, wo darf ich nicht sagen, so ist das bei den Pilzsuchern. Jeder nimmt sein Pilze mit nach hause, da sind meine Schwestern geizig. Sonja muss ich loben, von ihr habe ich einen Beutel getrocknete Pilze bekommen. Meine und Mutters Pilze wurden zusammengetan, Sonja und Mutter haben sie geputzt und ich bekam sie angebraten mit. Mein Schwager hat zwar gemeckert, weil ich die Pilze nicht selber putze. Evelyn hat auch nicht mitgemacht.
Ich habe mir derweil, Äpfel und Birnen gepflückt, paar Tomaten, auch paar unreife. Vogelmiere für die Vögel und sogar Blumen für sie.
Am Donnerstag bin ich nicht allzu spät losgefahren, es gab nicht mehr viel einzuräumen, Spritgeld von Mutter und noch paar Süßigkeiten, dann ging es los. Bis auf einen kräftigen Regenschauer ging alles gut, kurz nach 12.00 Uhr war ich zu hause. Alle Vögel sind noch da und schlimme Post gab es auch nicht. Nun musste das Auto ausgeräumt werden, die notwendigen Lebensmittel bei NETTO eingekauft werden, danach wartete ein Entspannungsbad auf mich. Ich konnte in der Zwischenzeit auch noch die Tasche und andere Behältnisse ausräumen, somit war dieser harmonische Besuch auch schon wieder Geschichte.
In der Wanne dachte ich nochmals über meinen Setzkasten nach, nun ärgerte ich mich schon, dass ich die Möbelbauplatten nicht in Auritz gekauft habe. Ich war einfach zu faul diese in dem miesen PRAKTIKER die Platten zu kaufen, wo der Zuschnitt nie besetzt war. Ich hatte noch eine Chance am Freitag in Rangsdorf beim PRAKTIKER noch in den Genuss der 25 % Rabatt zu kommen.
Am Sonnabend war unser Flugsimulantenstammtisch, dass da ein Feiertag ist, wurde mir erst durch einen Hinweis im Radio bewusst. Auch ein Indiz dafür wie ich mich damit identifiziere! In Berlin waren an diesem Wochenende die Riesen da, mit Bezug auf den Feiertag, was sonst. Ich habe die sogenannte kleine Riesin am Freitag früh im Fernsehen gesehen, wie sie am ROTEN RATHAUS losgeschickt worden ist, das sah schon spektakulär aus, deshalb wollte ich am Sonnabend versuchen, einige Bilder zu machen. Es war schwer möglich, auf die sogenannte Festmeile bin ich noch gekommen, konnte von der kleinen Riesin UNTER den LINDE ein Foto machen und von Taucher am Riesenrad. Gegen 14.00 Uhr durfte schon keiner mehr in den Abgesperrten Bereich rein, selbst vor dem Stelenfeld war schon abgesperrt, viele Menschen waren sauer, dass sie nicht rein gelassen wurden. Ich hatte auch keine Lust mich in vorderster Front aufzustellen und stundenlang zu warten.
Also beschloss ich am Sonntagvormittag noch einmal bis zum Hauptbahnhof zu fahren, denn dort sollten sie auf der Moltkebrücke verladen werden. Ich glaube am Sonntag waren noch mehr Menschen unterwegs, wo am besten hinstellen, es herrschte wunderbarer Sonnenschein. Vorsichtshalber stieg ich schon am Bahnhof Friedrichstraße aus und stellte fest, dass der gesamte Bereich um das Brandenburger Tor schon wieder abgesperrt war. Ich versuchte zuerst soweit als möglich an den Startpunkt zu kommen, ein Unterfangen was ich bald aufgab. Dich Menschen standen dichtgedrängt am Straßenrand, jede Bank, jeder Stein war belegt und wenn die Riesen hier vorbeikommen wusste auch keiner. Deshalb lief ich in Richtung Hauptbahnhof, hatte eigentlich von der Anhöhe direkt gegenüber vom Bahnhof einen guten Überblick. Von Weitem war auch die Begleitmusik zu hören, sie wurde immer lauter und die Menschen immer mehr. Bis ich die kleine Riesin endlich sah, in ihrer gelben Regenjacke saß sie auf dem Boot. Es erfolgte ein Stopp der Karawane und ihr wurde die Jacke ausgezogen und jetzt lief sie bewegt durch die Gehilfen zu Fuß, in ihrem grünen Kleid weiter.
Danach ging das Gerangel los, ich stand vor der Schweizer Botschaft ganz gut, konnte auch paar Fotos und ein kleines Video machen, aber die Massen, die der Tross vor sich hertrieb waren enorm. Man glaubt es kaum, es ist wie im Märchen und es hat Gänsehautfeeling. Es ist ein Schauspiel, auch wie die Figuren bewegt werden, kein Wunder dass sich das 2 Millionen Menschen nicht entgegen lassen wollten. Die gesamte Wiese vor dem Bahnhof war voller Leute, nachdem sie verladen waren, bedankten sich 1000 Menschen mit Beifall für diese Event, was alles in den Schatten stellt, was ich bisher gesehen haben.
Nachdem alles vorbei war empfand ich eine gewisse Leere, komisch, so etwas werde ich wohl nicht mehr erleben, ich war genauso leer wie die „Festmeile“. Es waren wohl doch die meisten Menschen wegen dem Spektakel gekommen, so wie ich auch. Wie so oft bin ich nun bis zum Alex zurückgelaufen, ein schöner Spaziergang, auf dem Alex lag verloren die Ausstellung zum 20. Jahrrestages des Mauerfalls, kaum Interesse, eher für die Oktoberfestbude, die auch mich nicht interessierte, da es nur Paulaner Bier gab. Lieber verdurste ich, als ich so etwas anrühren würde. Soviel zu Bayern und der Ausstellung, hoffentlich ist bald beides weg. Leider habe ich nun gehört, das die Ausstellung noch ein weiteres Jahr bleiben soll, über eine Million Menschen haben die angeblich schon besucht, ich habe dort nie viele Menschen gesehen. Da sind wohl alle die mitgezählt worden, die dort vorbei gegangen sind um in der ALEXA einzukaufen.
In Erwartung meines Setzkastenregals bin ich habe ich am Anfang der Woche vorbereitende Arbeiten durchgeführt und noch einmal bei Hornbach Ausschau nach Platten gehalten. Dort gibt es natürlich gibt es dort auch welche, sogar noch billiger und länger, aber ich wollte PRAKTIKER noch eine Chance geben. Deshalb bin ich am Mittwoch nach Gosen gefahren, zum dortigen Praktiker – Markt. Hier gab es die 25 cm breiten Platten gar nicht. Eine Rücksprache an der Information brachte Gewissheit, diese Breite ist aus dem Sortiment genommen worden. Das war es dann wohl!
Der Weg nach Gosen führte mich über altbekannte Pilzgegenden und Leute mit Pilzen und großen Körben sah ich auch, heute am Mittwoch war es auch ungewöhnlich schwül gewesen. Ich beschloss auf der Heimfahrt, in den kommenden Tagen meinen Vorrat aufzubessern. Platten hatte ich noch keine, deshalb habe ich auf der Rücktour bei OBI gehalten, das Angebot sagte mir nicht zu. Seit dem es bei OBI keine PayBack - Punkte mehr gibt, kaufe ich dort eigentlich kaum noch ein, über die Autobahn bin ich schnell noch zum Globus Baumarkt in Johannistal gefahren. Das Angebot war das gleiche wie bei Hornbach, ich schlug zu und werde es nicht bereuen. Zuerst holte ich mir zwei Platten 2750 x 250 x 19 mm, schwer wie Sau und brachte sie zum Zuschnitt. Ich war nicht der einzige dort, es ging aber relativ schnell und freundlich waren die Mitarbeiter auch. Diese Platten bildeten sozusagen den äußeren Rahmen und mussten zweimal durchgetrennt werden, eine kostete 12,99 Euro. Desweitern brauchte ich zwei Teile 1200 x 200 x 16 mm (je 6,25 Euro), davon diesen musste in jeweils einige Zentimeter abgeschnitten werden. Ein Einlegeboden nahm ich ebenfalls noch mit, 800 x 200 x 16 mm (3.33 Euro) der in der Mitte durchgetrennt wurde. Auf meinen Wagen befanden sich nun insgesamt 12 Teile, ich fragte noch ob ich einen Zettel für die Kasse mitbekomme. Die Barcodes wären ja zu sehen, also nein war die Antwort. Eine Schachtel mit Bodenträgen 40 Stück für 3.49 Euro, danach fuhr ich zur Kasse, bin ja einmal gespannt ob die Kassiererin hier durchblickt. Ich habe ihr erklärt, was ich alles habe, die beiden Regalböden für 6.25 Euro konnte sie richtig einscannen, macht gesamt 12.50 Euro, bei den durchgeschnitten langen Teilen fand sie den Code nicht, ich versuchte einen zu finden, plötzlich hatte sie das halbe in der Mitte durchgetrennte Teil in der Hand und scannte es ein, machte gesamt 6.66 Euro, sie nahm an es gehört zu dem langen Teil dazu. Ich hatte mir schon vorgenommen, das kurze Teil überhaupt nicht zu anzugebnen, irgendwie musste das Benzingeld wieder reinkommen. Die Bodenträger hatte sie schon am Anfang eingescannt, ja was sollte ich machen, ich machte nichts, Globus wird daran nicht kaputt gehen und bei der Kassiererin fällte es in der Kasse auch nicht auf. Ich musste 22.65 Euro bezahlen, die Kassiererin meinte noch; „Das ist aber preiswert!“ ich sagte nichts und ging, habe mir aber noch eine Bockwurst geleistet, bei dem Schnäppchen 25 Euro gut gemacht konnte ich die mir leisten. Betrug ist sonst nicht meine Art, aber wenn sie hier so ein Durcheinander zulassen.
Nun konnte ich am gleichen Tag noch anfangen, abends stand der Kasten 1360 x 1187 mm mit insgesamt 15 Kästchen. Mit einigen Schwierigkeiten habe ich ihn zusammengeschraubt und an den vorgesehenen Standort gehievt. Ich dachte ja nicht, dass er so schwer ist. Da wäre eine dritte Hand manchmal nicht schlecht. Abgesehen davon dass mir ein Brett bald den Fernseher zerstört ha und die große Bodenvase fast umgekippt war, lief dann doch alles zu meiner Zufriedenheit ab. Ich war stolz auf die Arbeit und konnte nun daran gehen die Böden einzubauen, die ich aber erst am nächsten Tag bei Hornbach holen wollte.
Es regnete in Strömen, hätte ich die Einleger doch gleich gestern noch gekauft, da ich heute fertig werden wollte, musste ich raus. Auch diese Einleger konnte ich nicht auf einmal hochtragen, ziemlich nass war dann letztendlich alles in der Wohnung. Die Einleger einzupassen kostet viel Fingerspitzengefühl, es sollte ja ein Blickfang werden. Nun steht er eingeräumt da, sieht sehr schön aus, wem es nicht gefällt, der muss nicht hinsehen. Es ist für mich gemacht und soll mich an meine Reisen erinnern.
Freitag wollte ich mein Wintervorrat auffüllen, fuhr in froher Erwartung in den Zeuthener Wald, dort wo ich schon vor 30 Jahren Pilze gesucht und gefunden habe. Nahm das größte Behältnis mit, es war zwar noch etwas nass, aber es wird schon gehen. Als ich das Auto auf dem Parkplatz abstellte, kamen mir paar Leute entgegen, die Körbe leer. Ich werde schon welche finden, auch in den Schonungen, die man nur über eine wacklige Treppe erreichen kann, nichts aber auch gar nichts. Auch kaum giftige Pilze, nach einer Stunde hatte ich die Nase voll und bin wieder gefahren. Auf dem Rückweg fuhr ich bei Pflanzen – Kölle in Wildau vorbei, mal nach Vögeln Ausschau halten. Spitzschwanzamadinen wären ja noch mein Traum, aber das Stück für 41 Euro, zu viel. Bei so teuren Vögeln kann ich nicht mehr so lange wegbleiben, vielleicht später einmal. Überhaupt sind die Vögel teuer geworden, obwohl dort die Auswahl immer sehr gut ist, meine zwei weißen Zebras habe ich auch dort gekauft. Einer ist ja noch da, es kann aber auch eine Brut sein, er ist von vor zwei Jahren noch übrig, als das große Sterben einsetzte. 7 oder 8 Leichen, als ich mir die Schilddrüse rausnehmen lassen musste, die 9te wäre ich bald geworden. Weil ich gerade von Vögeln schreibe, meine beiden Kanarienvögel „Hansi“ und „Bauzi“ singen wieder, seit „gefühlten“ 4 Monaten haben sie nicht mehr gesungen. Obwohl sie keinen kranken Eindruck machten, vielleicht haben sie auch gedacht, wenn DER sowieso nie da ist, warum sollen wir da singen. Wer kann es ihnen verdenken. Jetzt bin ich ja bis Weihnachten da und kann mich am Gesang erfreuen. Ich hoffe, dass dieses Jahr ohne Operation beendet wird. Im Gedanken plane ich schon die nächsten Reisen, davor muss ich aber die letzten verarbeitet und auf die Website hochgeladen haben.
Am Wochenende fand in Berlin die NUMISMATA statt, es fahren ja immer noch nicht alles S – Bahnen, deshalb ist die Reise zum Messegelände immer noch nicht komfortabel. Aber fürs Hobby macht man eben einmal Abstriche, ich wollte meinen Münzhändler aus Essen treffen, um zu fachsimpeln und einige noch fehlende Münzen kaufen. Da spare ich zumindest die Portokosten, seine Preise sind gegenüber andern, besonders großen Münzhäusern moderat.
Man kann diese Ausstellung nicht mit der Word Money Fair gleichstellen, aber viel Betrieb herrschte trotzdem und die Zeit vergeht auch sehr schnell. Mein Händler hatte am Stand soviel zu tun, dass wir kaum ins Gespräch kamen. Der nächste Versuch wird auf der WMF im Januar im Hotel ESTREL sein.
Auf den Nachhauseweg habe ich einen Abstecher über den ALEX gemacht und dann ging es zurück in die Wohnung, in der Hoffnung, dass mir die Obermieter nicht wieder auf den Geis gehen, gingen sie nicht, auch am Sonntag. So konnte ich das Wochenende entspannt genießen.
Die kommende Woche war wieder mit einigen Arztterminen durchsetzt. Beim Hausarzt ins Labor, Überweisungen holen und die Grippeschutzimpfung. Ob ich mich gegen die sogenannte „Schweinegrippe“ impfen lasse, ich überlege noch. Da im IV. Quartal noch so einige Termine anstehen, habe ich mir heute sofort einige Überweisungen geholt.
Zuerst in der Nuklearmedizin in Hellersdorf, wo ich die Schilddrüse kontrollieren lassen will, ja will, wenn man sich nicht selbst um alles kümmert, hier arbeitet meine Ex – Schwägerin, in der Anmeldung war sie leider nicht zu sehen. Dreimonate Wartezeit ist die Regel, da komme ich in die Weihnachtszeit, deshalb fragte ich nach ihr. „Ja wenn Sie mir ihren Namen sagen hole ich Sie!“ „Ich bin der Ex – Schwager Herr Ullmann!“ Kurze Zeit später erschien sie, wir begrüßten uns freundlich wie es unter Ex – Schwägerin und Schwager üblich ist. Paar Worte über die Familie und was es neues gibt, ich glaube sie ist immer erfreut wenn sie mich sieht, mein Eindruck jedenfalls und ich kenne mich mittlerweile ganz gut aus.
Danach kam ich zum Kernpunkt, einen Termin wollte ich haben, wir gingen in einen anderen Raum, wo ein Computer stand, “Mal sehen was wir machen können!“ Ich bekam einen Termin Mitte November, sehr zufrieden verabschiedete ich mich von ihr, gab ihr aber noch den Hinweis, dass ich zum Geburtstag nicht in Berlin bin. Danach habe ich bei C&A noch einen Pullover anprobiert, natürlich nicht gekauft, aber er steht in der näheren Auswahl.
Nun fuhr ich weiter zum Poliklinik im SANA Klinikum in Lichtenberg, einen Kontrolltermin bei der Onkologin. Die Schwester in der Anmeldung ist nicht mein Fall, sehr von sich eingenommen, man kommt sich immer wie ein „Bittsteller“ vor. Zuerst musste ich warten, weil der Computer repariert wurde, kann ja mal vorkommen, ich bekam einen Termin ebenfalls im November. Ich weiß schon, dass es keine Darmspiegelung geben wird, da die Ärzte schon im Februar „drin“ waren. Ging es doch um die Nachkontrolle wegen der Entzündung, ich erinnere mich ungern an diese Therapie. Alle Medikamente ausgeschöpft, fast hätte ich mir die „häusliche Krankenpflege“ kommen lassen müssen. Scheinbar haben sich aber meine Verrenkungen gelohnt.
Es sollte nur eine CT gemacht werden, als ich die Schwester in der Anmeldung fragte, ob ich mir nicht schon einen Termin holen kann, bekam ich zur Antwort; „Nein, das entscheidet die Frau Doktor!“ Ich blöder Hund, die Frage hätte ich mir sparen können, denn im letzten Jahr bekam ich auch schon so eine ähnliche Antwort. „Du kannst mich Mal, waren meine Gedanken!“ Ich mache es wie ich es will.
In der Anmeldung im Krankenhaus brachte ich mein Anlegen vor, freundlich wurde ich empfange, kein Problem, nur das Kontrastmittel wollte ich heute nicht mitnehmen. Damit hatte die freundliche Frau auch kein Problem, aber als sie meine Tasche sah, meinet sie warum ich das Mittel nicht gleich mitnehmen will und ging zum Medikamentenschrank, zeigte mir die zwei kleine Fläschchen. Ich sagte, „Früher waren die viel größer!“, die konnte natürlich mitnehmen. Ich bekam einen Termin am 11.November 10.30 Uhr, aber den revidierte sie gleich wieder, der wäre ungünstig. Wenn schon denn schon, dann möchte ich einen um 11.11 Uhr, den sie mir mit augenzwinkernd gab. Die Frage „Ob ich mit einer Pappnase kommen kann“ verkniff ich mir. Das war insgesamt ein erfolgreicher Tag, wenn die Laborwerte auch noch in Ordnung sind, bin ich zufrieden. Heute konnte ich auch wieder ein Glas Wein trinken, auf meine Gesundheit.
Es ging am nächsten Tag gleich weiter mir den Arztterminen, die HNO – Ärztin zeigte mir Outlook schon seit Tagen an. Es regnete unaufhörlich, Herbst eben, irgendwo hat wohl auch schon geschneit. Gerade als gehen wollte klingelte es, DHL stand mit einem Packet vor der Tür, wer schickt mir etwas, habe ich doch nichts bestellt. Als ich den Absender sah GFK, (Gesellschaft für Konsumtion), dachte ich mir schon was es war. Ich bekam die Hardware für die Teilnahme am Projekt „TVScan“ geliefert. Ich hatte mich vor paar Wochen bereit erklärt, da mitzumachen, es gibt extra Punkte. Dreimonate Laufzeit, es war ein Nokia Handy und ein Anleitung. Es wurde darauf hingewiesen, dass man damit nicht telefonieren kann und dass es Eigentum der GFK ist. So ein „cooles“ Teil hatte ich ja noch nie in der Hand. Vielleicht kann man es nach der Aktion behalten. Ich habe mich schon immer gewundert wie die Einschaltquoten zustande kommen. Ganz einfach, man schaltet das Handy an, die installierte Software wandelt Töne und Signale in Tonprofile um, die an die GfK übermittelt werden. Diese Tonprofile werden mir den ausgestrahlten Sendern abgeglichen. Damit lässt sich feststellen, welche Sender und Sendungen gesehen werden. So einfach hätte ich es mir nicht vorgestellt.
Die HNO – Ärztin, also so eine nette Frau habe ich ja noch nie kennengelernt, aber darüber schrieb ich schon, das einzige was mich stört ist der Hörtest. Die Schwester die den macht ist auch sehr gut zu leiden. Der Test ist mir geht mit hoher Konzentration einher. Immer horchen, wann und von welcher Seite der Ton kommt. Ich war bestellt musste nicht lange warten. Die Ärztin, eine sehr zierliche Frau, das Alter wage ich mir nur wage einzuschätzen, vieleicht zwischen 35 und 40 Jahre. Mit dem Test war sie sehr zufrieden, es ist sogar besser geworden, dann erfolgt der Blick in den Gehörgang, das Trommelfell ist glatt, also alles in Ordnung. Die Nase, auch hier hatte sie kein Beanstandungen. Ich mach mit dem Nasonex bei Bedarf weiter. Obwohl das Wartezimmer immer voll ist, nimmt sie sich Zeit für die Patienten. Man kann sich über die gesundheitlichen die Probleme ohne Hast unterhalten.
Ob sie auch einmal in den Hals gucken soll, fragte sie mich, darauf erzählte ich ihr von der Operation vor zwei Jahren. Sie konnte die Problem sofort nachvollziehen. Nun kam die mir bekannte Untersuchung, Stethoskop mit Licht bis an das „Zäpfchen“, da würgt es einem schon. Die Zunge hatte sie fest zwischen ihren Fingern, dann das „Hiiii“ sagen, was habe ich mich damals gequält. Heut kam der Laut auch nicht besser raus, auch hier erkannte sie keine Probleme und der gequälte Laut ist auch in Ordnung. Besser kann sie es auch nicht.
Ab morgen hat die Praxis Urlaub, ich denke schon, dass sie meine Worte, über ihr einfühlsames Handeln, eigentlich nicht wirklich üblich, für eine Ärztin, die dermaßen unter Stress steht. Ein Glücksfall für mich.
Ich wusste es ja schon bzw. ahnte es, es wird etwas kommen, dann kam sie auch die schriftliche Verwarnung, von der Gemeinden Schönefeld, mit dem üblichen Text.
Ihnen wird zur Last gelegt…………..folgende Verkehrsordnungswidrigkeit begangen zu haben: Sie überschritten die zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften um 8 km/h. Zulässige Geschwindigkeit 30 km/h. Wegen dieser Ordnungswidrigkeit werden Sie hiermit verwarnt; es wird ein Verwarnungsgeld von 15.00 Euro erhoben.(Bla,Bla,Bla)
Das Geld habe ich sofort überwiesen, ärgerlich ist es trotzdem, bei den wenigen Kilometern die ich jährlich fahre.
Die Entscheidung naht nun allmählich, ich muss mich entscheiden, was ich mir für ein Notebook kaufen will, deshalb habe ich mich noch einmal intensiv damit beschäftigt, vermutlich wird es ein ARCER sein, das ich obwohl ungern bei MEDIAMARKT kaufen werde. Hier scheint mir das Angebot am größten und preisgünstigsten zu sein. Ich überlege nur noch ob ich warte bis Windows 7 drauf ist oder noch eins mit VISTA kaufe. Wenn die Rechner billiger werden, könnte es sein, dass ich „zuschlage“.
Deshalb bin ich auch am Sonnabend noch einmal alle einschlägigen Läden abgelaufen, Conrad, Saturn und Media Markt in Steglitz – Schlossstraße, Alex – ALEXA und die Galeria Kaufhof. Im Kaufhof bekomme ich zwar Punkte, aber das Angebot ist nicht so groß und teuer. Also von Krise im Portmonee habe ich bei den einkaufenden Menschen nicht bemerkt. Solche Massen in den Einkaufszentren habe ich noch nicht gesehen. Oder lag es an den beginnenden Herbstferien, die Leute haben nicht nur geguckt, wie ich, sondern hatten alle irgendwelche volle Taschen oder Beutel in der Hand.
Etwas habe ich auch gekauft, bei HUGENDUBEL auf der Schlossstraße leistete mir den das dritte Buch von C.J. Sansom. „Feuer der Vergeltung“ ist der zweite Teil der Trilogie seiner historischen Kriminalromane. England 1540 Die Suche nach einer Wunderwaffe. Es droht Krieg mit Spanien. Thomas Cromwell braucht eine tödliche Brandwaffe, das griechische Feuer. Und Matthew Shardlake muss es finden. Ein spannender historischer Kriminalroman, der die Stimmen, Gerüche und Farben dieses turbulenten Zeitalters wieder zu neuem Leben erweckt.
Das nächste Buch ist schon ins Blickfeld gerückt „Maria Stuart. Der Roman ihres Lebens“ von Margaret George, die schon „Ich, Heinrich VIII.“ geschrieben hat. Vielleicht kann ich mir das Buch von meiner Schulfreundin zu Weinachten schenken lassen.
Es ist ja meine Schuld das ich mit der S - Bahn fahre, kann ja auch zu hause bleiben. Seit gefühlten 2 Jahren fährt entweder gar keine Bahn oder Busse von hier draußen (Grünbergallee), eine Station vor dem neuen Flughafen BBI. Mal wurden Bahnhöfe gebaut, mal Gleise erneuert oder sonst etwas war los. Sonst etwas ist nun schon seit einem halben Jahr los. Scheinbar hat sich alles daran gewöhnt, die S – Bahnen fahren zwar nicht, aber die Fahrscheinkotrollen gehen weiter. Ich denke immer noch an das Eintreffen von Liverpool im Juli und ich mit Schrecken feststellen musste, das vom Bahnhof Schönfeld keine S – Bahn fuhr. Das wurde nicht irgendwo angekündigt, nein, erst wenn man mit dem Reisegepäck am Bahnsteig unten angekommen war, bekam man den Hinweis, es fährt keine Bahn.
Das hieß für mich, als auskennender Berliner, zurück, nicht etwa dass oben angekommen ein Hinweisschild stand, nein auch hier musste ich wieder suchen. Man sollte sich hier wirklich einmal, an der paar Millionen mehr Stadt London ein Beispiel nehmen. Wenn wir wirklich eine Weltstadt werden wollen, dann fehlt noch viel, nicht nur die hausgemachte längere Fahrzeit. Schuldige gibt es sowieso nicht, wie so üblich in dem Staat. Da ist die Entschuldigung im Monat Dezember, nicht ausreichend, Berliner denkt daran, die nächste Fahrpreiserhöhung kommt bestimmt. Nun soll ab nächste Woche wieder alles „normal“ fahren, bis auf die Taktzeiten, obwohl ich heut schon wieder etwas über Probleme mit den Bremsen gehört habe.
Es gibt eine Neuerung in meiner Onlinewelt, ich bin zum „Blogger“ geworden, damit ich wichtige Informationen und Meinungen sofort zur Verfügung stellen kann. Manchmal ist mir so, wenn ich zum Beispiel so etwas lese muss ich mir Luft machen. Es geht um die Schweinegrippe; hier ist der Originaleintrag im Blog. „Es eben doch so, Kapitalismus pur, wer was ist bekommt auch etwas, deshalb bekommen die höhere gestellten und vermutlich auch die mit mehr Geld, das was sie verdient haben, nämlich den Wirkstoff ohne „Beschleuniger“, also den mit weniger Nebenwirkungen. Wir, der normale Menschen, nicht einmal die, die es nötig hätten, bekommen den mit Nebenwirkungen, einschließlich, Schwangere und Kinder, ja so ist Welt auch unter CDU, CSU und FDP. Ich werde mich jedenfalls nicht impfen lassen.“
Hoffentlich halse ich mir nicht einmal den Verfassungsschutz auf mich!
Natürlich fährt hier draußen, eben noch nicht wirklich die S – Bahn so wie es sein soll, die S 45 zur Hermannstraße ist immer noch eingestellt, das wird erfahrungsgemäß nicht in den Meldungen erwähnt. Da ich mich mit meiner Schulfreundin am Hauptbahnhof treffen wollte, konnte ich das am eigenen Leibe verspüren, auch dass ich jetzt ½ Stunde länger brauche um in die Charité zu kommen. Das liegt aber nicht nur an den bekannten Problemen bei der S – Bahn, sondern auch am Umbau im Ostkreutz, die Südkurve gibt es vorerst nicht mehr. Dafür kann man ja Verständnis haben, obwohl das Umsteigen eine Katastrophe ist und dann steht man auf den Bahnsteig. Da die Taktzeiten immer noch nicht normal sind, deshalb sind die Züge immer noch zum brechen voll, das trotz Herbstferien. Deshalb zog ich die Fahrt mit der U – Bahn vor, am Alex stand ich trotzdem in einer Überfüllten S – Bahn. So langsam kotzt es mich an, wenn ich auch bei der Rückfahrt am S – Bahnhof Frankfurter Allee 20 Minuten auf eine Bahn nach Schönefeld warten muss und der Winter steht bevor. Danke Berlin, wieder einmal. Heute wurden übrigens die Informationen für die Freifahrt im Monat Dezember verteilt, mich betrifft es zwar nicht, deshalb habe ich mich nicht weiter damit beschäftigt. Festgestellt habe ich aber, dass es nur um Jahreskarteninhaber geht und in dem Zusammenhang, wem wundert’s, wurde gleich für einen neue Jahreskarte geworben.
Es war ein wirklich schöner Herbsttag in Berlin, an dem mich mit meiner Schulfreundin getroffen habe, ihre Mutter war natürlich wieder mit dabei. Es ist aber nicht böse mit dem „wieder“ gemeint, eine sympathische, agile Dame mit ihren fast 80. Jahren. Als sie zum vereinbarten Zeitpunkt nicht, am spreeseitigen Ausgang am Hauptbahnhof erschienen, dachte ich die haben wohl den Zug verpasst. Eine Stunde hätte ich noch gewartet, da wäre der nächste Zug aus Brandenburg gekommen. Vor dem Ausgang sah ich plötzlich die Mutter meiner Schulfreundin stehen, war mir aber nicht ganz sicher, ob sie es auch ist, sie hatte mich bei der Annäherung sofort erkannt. Nun ja, man hatte leichte Probleme mit dem finden des Ausgangs, obwohl es nur zwei gibt, vom Bahnhof sieht man allerdings die Spree nicht. Meine Schulfreundin fand ich am anderen Ausgang unruhig wartend. Also hat doch noch alles geklappt.
Ich schlug den beiden Damen vor, da sie sich erst um 14.00 Uhr an der Weltzeituhr am ALEX sich treffen wollten, einen kleinen Spaziergang durch Berlin zu unternehmen. Sie waren sofort einverstanden, wir liefen am Spreebogen lang, bis zum bzw. durch das Brandenburger Tor. Ich konnte erfahrungsgemäß viel erklären, das hat mir u.a. die Krankheit und die Grundsicherung eingebracht. Ich habe immer wieder gesagt, jede Krankheit oder andere Problematik hat eine positive Seite. Dadurch habe ich zeit gehabt mir Berlin anzusehen und kann jetzt meine Gäste zielsicher führen, früher wusste ich auch nie wo ich am Potsdamer Platz aus dem Untergrund auftauche.
Mit der S – Bahn fuhren wir bis zum Potsdamer Platz, darüber konnte ich auch viel erzählen, in punkto „Geisterbahnhöfe“, am Potsdamer Platz besuchten wir die gleichnamigen Arcaden, die Mutter meiner Schulfreundin lud uns, also auch mich, zum Essen ein. Hier erfolgte auch die Übergabe der Geburtstagszeitung, die ich für meine Schulfreundin gemacht habe. Sie musste auch entscheiden, welche Einladung ich für ihre Mutter zum 80. Geburtstag drucken soll. Ich muss wirklich sagen, ich mache es gerne, auch ohne Essen, ich freue mich immer wieder, wenn ich helfen kann. In der Beziehung unterscheide ich mich von meinem Namensfetter Henry VIII. gewaltig, Monarch bin eh nicht, aber gutmütig und ohne Hintergedanken. Der gute Heinrich eben.
Die Rückfahrt erfolgte mit dem Bus M 48 zum Alex, sie hatten eine Tageskarte gelöst, die musste auch abgefahren werden, zuvor habe ich beide noch ins Sony Center geführt. Ich glaube es hat ihnen gefallen, mir auch. In der ALEXA habe ich mir noch einmal die Notebooks angesehen, noch war nichts gesenkt, obwohl Windows 7 ab heute erhältlich ist.
Da gibt es noch eine für mich interessante Geschichte, ich bestelle manchmal im Internet etwas, eigentlich wollte in Liverpool, bei Liverbird Greetings, einige Weihnachtskarten, einen Kalender und ein Liverpool Taxi bestellen Jetzt wo ich den großen Setzkasten habe gibt es nämlich Platz für Taxis. Der Link für Christmas Cards funktionierte nicht, ich versuchte es immer wieder immer kam die Fehleranzeige 404 diese Seite kann nicht angezeigt werden. Übrigens kein Mensch weiß, was die Zahl bedeutet, es ist die Zimmernummer der Entwickler des heutigen WWW. Das nur nebenbei, ich schrieb Liverbird Greetings, ich mit meinem Englisch und machte sie darauf aufmerksam, die Antwort war;
Dear Mr Ulllmann
Thank you for your e.mail and we are sorry you have experienced difficulties with our web site. Apparently the server was down at the weekend and when it reactivated for some reason it put old Liverpool Xmas Cards back. Everything on the site was up to date apart from the Christmas Cards and the reason it wouldn’t let you order them is because those designs were sold out.
The site will be up to date again later this morning so perhaps you could try again. Alternatively, if you wish to telephone your order to us we can process it this way.
Again, apologies for the inconvenience and we look forward to receiving your order.
Es stimmt zwar nicht ganz was sie schreiben, aber immerhin waren doch meine Worte verständlich, für mich als damaliger russisch Lernender eine Bestätigung meiner Fortschritte.
Diese Woche stand die Auswertung der Laboruntersuchung beim Hausarzt an, mit einem leicht mulmigen Gefühl bin ich hingefahren, gibt es wieder etwas im Urin oder habe ich zu hohe Leberwerte. Meine Sorgen waren unbegründet, der Urin war in Ordnung, keine Spuren von Protein und auch die Leber machte mir keinen Kummer. Ich denke die paar Gläser Wein schaden der Leber wohl nicht wirklich, aber ganz ohne Wein kann ich trotzdem nicht auskommen. Die Schilddrüsenwerte waren nicht ganz OK, deshalb muss ich die Dosis vom Schilddrüsenhormon L – Thyroxin senken, von 125 auf 100mg.
Ich hatte in der Anmeldung gehört, dass der Doktor keine neuen Patienten mehr aufnimmt, nur noch akute Fälle, daraufhin fragte ich ihn, ober es sich nun langsam zur Ruhe setzt. Natürlich nicht, aber er sieht es nicht ein, dass er draufzahlen soll, nur weil die Politik nichts auf die Reihe bekommt. Der Bäcker verkauft seine Brötchen am Monatsende auch nicht umsonst, damit hat er ganz klar recht. Er sucht sich nun die Patienten aus und nimmt nur noch „billige“ auf, d.h. die nicht viele und teure Medikamente brauchen. Auf meine Medikamente angesprochen, meinte er; „Du gehörst doch zum Inventar!“ Wobei wir gleich beim nächsten Thema waren, der Schweinegrippe, er will die Impfung nicht machen, die Bezahlung stimmt nicht, im Übrigen hat er dieselbe Meinung wie ich dazu.
Anschließend bin ich nochmals zum Alex gefahren, wegen den Notebooks, noch keine Preissenkung, aber es hat sich trotzdem gelohnt, ich habe bei der Wohlfartschen Buchhandlung ein Englischlernprogramm (Sprache lernen ohne Buch) gekauft. Danach bin ich zu meiner Tante zu besuch gefahren, ohne Blumen aber mit Jogurt, den kann man wenigsten essen. Sie freut sich immer wenn ich komme, ich tue es auch gern, obwohl man bei den Gesprächen aufpassen muss, dass bei ihr keine Tränen fließen. Wenn sie daran denkt, gibt es auch immer eine Kleinigkeit zu reparieren, heut war es der Schuhschrank. Da fällt eine Tür, beim Öffnen raus, da sie so zierlich gebaut ist, wird sie von dieser fast erschlagen. Provisorisch habe ich das vorerst hinbekommen, aber hier muss ich noch nachbessern. Es wird wohl im Rahmen der Aktion „Weihnachtspyramide“ erfolgen, hier muss ich das Flügelrad reparieren, na ja bis zum ersten Advent eben, fast einen Monat noch Zeit.
Am Sonnabend wollte ich nun endlich zum „Festival of Light“ gehen, immer habe ich auch keine Lust, oder es regnet eben, oder es ist wieder einmal etwas mit der S – Bahn. Man kann die Beleuchtung naturgemäß nur am Abend sehen, deshalb bin ich erst Nachmittag losgefahren, zuerst zum Schloss nach Steglitz, da muss man schon überlegen, welche Fahrtroute man wählt. Das erste Stück muss ich sowieso mit der S – Bahn fahren, die sonst am Wochenende auch nur im 20 Minuten Takt fährt, dann gilt es schon zu überlegen. Ich denke man macht es bewusst, dass die Bahn immer gerade weg ist und die nächste erst in 20 Minuten kommt, so ist es jedenfalls in Schöneweide. Hier konnte ich feststellen, dass nicht nur die Taktzeiten nicht eingehalten werden, sondern auch einige Züge verkürzte Strecken fahren. Nach Spindlersfeld wird erst ab Schöneweide gefahren und nicht vom Südkreuz oder Hermannstraße und der der Zug von König Wusterhausen fährt nur bis Südkreuz, soviel zur Wiederherstellung des normalen Fahrplans bei der S – Bahn. Damit man nicht ins grübeln kommt, wenn der Fahrplan nicht eigehalten wird, befinden sich provisorischen Fahrpläne in den Schaukästen, aber so schlecht gedruckt und in sehr kleiner Schrift, dass man sie kaum lesen kann. Irgendwie aber auch verständlich die S – Bahn muss ja nun gewaltig sparen.
Ich fuhr deshalb mit der S – Bahn bis zum Ostkreutz und bin dort in die Ringbahn umgestiegen und zurück zum Bundesplatz gefahren, dann weiter mit der U – Bahn bis zum Rathaus Steglitz um im Shoppingcenter „Das Schloss“ wieder nach Notebook zu gucken. Weder bei CONRAD oder Media Markt waren welche gesenkt, es gab aber schon einige mit Windows 7. Zurück fuhr ich noch bei REAL in Neukölln vorbei, aber auch hier kein mir zusagendes Angebot. Danach fuhr ich weiter mit der U – Bahn zum Bahnhof Friedrichstraße, es war aber noch zu hell, 18.00 Uhr da brennt noch nichts. Was machen, ich glaube die Friedrichstraße wird wohl langsam zur Shoppingmeile und läuft dem Kudamm den Rang ab. Das wäre gar nicht so schlecht, insgeheim freut es mich.
Ich könnte noch eine Rundfahrt mit dem Bus machen, mit dem 100er oder 200er, aber als ich die übervollen Busse sah, verging es mir. Unter den Linden sah ich den Eingang zu den Kaiserhöfen neu gemacht und sehr vornehm, wenn es irgendwo eine Kneipe gibt, könnte ich noch ein Bier trinken, hier gab es keine. Ein Antiquariat, sehr interessant, fand da eine Auktion statt, es sah so aus. Da ich so etwas noch nie live gesehen habe, ging ich hinein, sehr lustig, vor dem Auktionator auf den Stühlen saß kein Mensch, einige liefen im Laden herum. Er rief die zu versteigernden Teile auf und ließ sie von zwei Gehilfen durch den Laden tragen, ich habe bei keinem Teil ein Gebot gehört, für mich gab es hier „Kunst und Krempel“, gegenüber war ein Zigarren und Pfeifenladen, irgendetwas stand vom Berliner Zigarrenclub dran. Ich dachte daran, dass ich seit fast zwei Jahren keine Pfeife geraucht habe, fehlen tut es mir nicht direkt, aber vielleicht sollte ich wieder einmal. Der gegenüberliegende Ausgang der Kaiserhöfe war in der Mittelstraße, einer Seitenstraße der Friedrichstraße. Ich bin hier schon mehrmals verbeigelaufen, die Alt – Berliner – Kneipe „Treffpunkt Berlin“ sah ich dabei auch, konnte mir aber nicht vorstellen, dass es hier eine wirkliche Kneipe gibt, wo man nur ein Bier trinken kann. Nun ja ich konnte zumindest einmal reinschauen, voll war es hier, es gab einen Tresen wo Leute saßen, ein gutes Zeichen. Ein Platz für mich war auch da, „Ja klar kann man hier auch nur ein Bier trinken!“ bemerkte die Kellnerin als ich sie fragte. Es gab Schultheiss Bier, eigentlich mein Berliner Lieblingsbier, schon die Gläser sind wohlgeformt. Ich bestellte mir ein nullvierer Bier. Danach besah ich mir die Kneipe, viele Bilder und Schilder, irgendwie erinnerte sie mich an die Londoner, Glasgower, Invernesser und Liverpooler Pubs. Da hätte ich wirklich schon eher einmal hineinschauen können. Es gab zum Bier auch „leichtes“ Essen, Boulette, Schmalzstulle oder Solei, ich kam auch gleich ins Gespräch mit einem Gast. Klar drehte es sich um die neue Regierung, er machte dazu eine sehr treffende Bemerkung; „Die Tröge sind dieselben nur die Schweine haben gewechselte!“, dieser sinnbildliche Vergleich hatte meine Seele punktgenau getroffen. Ich bestellte mir noch ein Bier, hätte auch bleiben können, aber mein Plan war ein anderer. Mit dem Preis (5.80 Euro) konnte ich leben, es wird nicht der letzte Besuch sein, denn hier in der Gegend bin ich öfters. Vielleicht tut eine solche Spülung nach der Infusion in der Charité ganz gut.
Unter den Linden wurden jetzt die Bäume angestrahlt, es sah schön romantisch aus, viele Menschen waren unterwegs. Die anderen Gebäude wurden wie immer beleuchtet, der Dom, der Fernsehturm, keine neuen Einfälle, vielleicht hätte man den Neptunbrunnen vor dem Fernsehturm auch einmal anstrahlen können.
Heute wollte ich unbedingt noch bis zur Oberbaumbrücke, die ich schon seit Jahren im Rahmen dieses Events fotografieren wollte. Also mit der S – Bahn zur Warschauer Straße und von dort in Richtung Kreuzberg laufen. Gegen 20.00 Uhr sind noch viele Menschen unterwegs. Von der Beleuchtung der Oberbaumbrücke war ich nicht wirklich begeistert, obwohl sich auch hier einige Fotografen eingefunden hatten. Meine Minolta habe ich zu hause gelassen und nur die Canon dabei. Ich bin froh, dass ich sie habe, brauche ich nun nicht mehr den Fotorucksack mitschleppen und die Videos werden auch nicht schlecht. Danach lief ich zum U – Bahnhof Skalitzer Straße, eine belebte Ecke in Kreuzberg, unzählig Mal bin ich hier mit dem Taxi vorbeigefahren, die ganze Ecke ist nicht so meine Welt, aber ängstlich bin ich deshalb nicht, bisher hat mir noch kein Ausländer etwas getan.
Von hier fuhr ich mit der U 1 in Richtung Ulandstraße, um nach hause zukommen, musste ich am Kottbusser Tor umsteigen.
Da kommen die Erinnerungen sofort auf, 1998 im Dezember, ich war mit meiner damaligen Frau und meinen Eltern zum letzten Mal in Urlaub. Prerow auf der Halbinsel Darß, eigentlich ein schönes Domizil aber jetzt in der sogenannten Wendezeit etwas Entsetzliches. Überall lungerten irgendwelche selbsternannten, Erbauer der neuen Welt rum, kamen ins Heim mit Kamera und Mikrofon. Ich habe mich oftmals gefragt, ob wir Verbrecher sind. Obwohl, es ging relativ ruhig zu, nur dass sie uns den Urlaub massiv versauerten, damals waren die Leute eben oben auf, ich glaube davon haben auch viele heute den Kapitalismus erlebt. Gebraucht wurden sie nicht wirklich. Wie haben damals auch einen Ausflug nach Dänemark gemacht, die Fähre war voll, es herrschte ziemlicher Seegang und bald wurde es auch dunkel. In Gedser angekommen, kaufen konnte man sich sowieso nichts, wurden alle freundlich abgefertigt. Die Zeit reichte für einen kleinen Rundgang durch Gedser, uns wunderte, dass es keine Zäune vor den Grundstücken gab. Es sah, trotz der Dunkelheit, sehr gemütlich aus, ok später werde ich Gedser noch mal wiedersehen. Auf der Rückfahrt zum Ferienheim herrschte sogar Glatteis. Das Abendbrot war längst vorbei, der erste Ausflug in den Kapitalismus war nicht gerade erbauend. Ich wusste damals nicht einmal genau, ob ich das über darf, obwohl ich im ständigen Kontakt mit den Kumpels stand. Uns war die ganze Angelegenheit, mit den selbsternannten „DDR – Befreiern“ zuwider, deshalb reisten wir vorzeitig ab.
Es war damals die Zeit, wo jeder nur über das sogenannte Begrüßungsgeld sprach, meine Eltern, eigentlich gestandene DDR – Bürger, mein Vater war in Dresden nicht irgendjemand, OK, und mit dem Westen hatten wir nie etwas im Sinn. Als sie dann ihr „Geld“ holen wollten, war ich „sauer“, ich habe sie von Hellersdorf nicht einmal mit dem Auto in die Stadt gefahren. Sie kamen zurück, mit den üblichen Sachen, erinnern kann ich mich an Erdnüsse, mein Vater hat diese immer gern gegessen. Sie haben sich ihr Begrüßungsgeld, am Kottbusser Tor in einer Sparkasse abgeholt, das war damals eine bekannte Anlaufstelle. Ich habe meine Eltern dann später wieder nach Dresden gefahren. Zur damaligen Zeit war das ihr Domizil, hier in Dresden wurden die „Begrüßungsgeldabholer“ ausgetauscht, d.h. ich nahm meine Schwester mit ihren drei Söhnen mit nach Berlin, denn man musste die Kinder „vorführen“ um ans Geld zu kommen. Es war echt nicht einfach für mich, damals konnte ich das einfach nicht verstehen, wie das „Westgeld“ gezogen hat, selbst bei den Leuten von denen ich es nicht erwartet hätte. Das ganze spielte sich in der Vorweihnachtszeit ab.
Noch vor dem Jahreswechsel habe auch ich das sogenannte Begrüßungsgeld geholt, schenken wollte ich dem Staat natürlich nichts. Im Gegensatz zu anderen, habe ich mein Geld nicht ausgegeben, sondern in die vermeintliche Zukunft investiert. Ich kaufte mir in Vorbereitung meiner Selbständigkeit als Taxifahrer ein Taxischild, 140 DM, hätte ich gewusst was mir diese Selbständigkeit bring, dann wären die Erdnüsse wohl doch besser gewesen.
Vom Kottbusser Tor fuhr ich mit der U 8 zur Hermannstraße und von dort mit der S – Bahn zunächst bis Schöneweide um dann nach fast 20 minütiger Wartezeit zur Grünbergallee weiterzufahren.
Nun hat mich die Winterzeit wieder, komisch jetzt sind die Abende soooo lang, daran muss ich mich erst gewöhnen, aber sonst habe ich damit keine Probleme. In der Woche lagen einige handwerkliche Tätigkeiten an, Fußpflege und ein Arztbesuch.
Ich habe mir in der Wohnung noch zusätzliche Lautsprecher angebracht, einen in der Essecke (bzw. Arbeitsecke), einen in der Küche und einen im Bad. Nun geht es zu wie im vornehmen Hotel, Toilette mit Musik. Der Grund ist schlicht und einfach, der, dass ich nun meine Obermieter nicht mehr so laut höre. Paar alte Lautsprecher lagen noch rum, gut, dass ich nicht gleich alles wegschmeiße.
Des weiteren habe ich im „Vogelzimmer“ also in dem Zimmer was meine Vögel bewohnen, Platz geschaffen um noch paar Orchideen aufzustellen, dazu musste ich die dort stehende Schrankwand zurückbauen. Solche Arbeiten machen mir einfach Spaß, keiner drängelt, kein(e)er meckert.
Intensiv habe ich mich mit meiner Website befasst, damit ich endlich die Länderinformation zu den Europasternmünzen veröffentlichen kann, dann sind es nunmehr schon über 500 Seiten die ich zu hosten habe, eigentlich ein Fulltimejob. Auch so eine Tätigkeit die mich seit fast 7 Jahren gefangen hält. Mit Stolz kann ich hierzu feststellen, alles selbst angeeignet und umgesetzt. Wer sich damit auskennt, weiß was das für eine Arbeit macht, nur ist eben mein Laptop zu langsam, deshalb bin ich u.a. auf der Suche nach einen neuen schnelleren „Rechenknecht“.
Was nütz die Terminplanung mit Outlook, wenn man einen Termin falsch einträgt, so erging es mir mit dem Arzttermin bei der Diabetologin. Als ich am Donnerstag aufwachte und im Radio das Datum 29. Oktober 2009 hörte, war mir so, als ich das irgendwo gelesen habe. Nun ja, das kann überall und nirgends gewesen sein. In Outlook und auch im analogen Terminkalender, war der Termin für den 30. Oktober vorgemerkt. Trotzdem etwas schien nicht in Ordnung, ich stand deshalb auf, um vorsichthalber auf dem Bestellschein der Ärztin zu gucken, „Potzblitz“, durchfuhr es mich, hier stand der 29. Oktober, 9.15 Uhr, das hieß für mich, ich hatte genau eine Stunde Zeit um pünktlich anzukommen, bei dem immer noch ausgedünnten S – Bahnverkehr ein ziemlich aussichtslosen Unterfangen.
Körperpflege, das Frühstück musste ausfallen, ein Knäckebrot musste reichen, der Tag war bei so einer Hast eh versaut. Schnell noch die Unterlagen für die Ärztin eingesteckt und zur S – Bahn geeilt, ich habe es tatsächlich gerade so geschafft. Wie zu erwarten saßen viele Patienten im Wartezimmer, es dauerte auch über eine Stunde bis ich dran war, dass ist aber hier normal. Hoffentlich meldet sich mein Darm, der kann nämlich solche hektischen Aktionen überhaupt nicht vertragen, zum Glück ging aber alles glatt.
In der Praxis herrscht „Handreichungsverbot“ eine sinnvolle Maßnahme, auch gegen die Grippe, nur ich hatte den Anschlag nicht gelesen und wunderte mich, dass die Ärztin mir nicht die Hand gab. Mit den Werten war sie zufrieden, ich habe ihr die neusten Befunde zum Blutbild mitgebracht. Während sie mit dem durchlesen beschäftig war, erzählte ich ihr, dass mein Hausarzt gesagt hat, ich müsste, aufgrund der ermittelten Schilddrüsenwerte wenige L – Thyroxin einnehmen, stutzte sie. Sie war der Meinung ich müsste die Dosis erhöhen, aber ich merkte auch, dass sie die Diagnose meines Hausarztes nicht unbedingt in Abrede stellte. Als ich ihr sagte, dass ich in 14 Tage in der Nuklearmedizin in Hellersdorf einen Termin bezüglich der Schilddrüse habe war sie zufrieden. Nun bin ich etwas hin und hergerissen, werde die bisherige Dosis von 125 mg vorerst beibehalten, mal sehen was die Spezialisten sagen, vielleicht machen sie ein Szintigramm.
Ich frage sie auch, ob hier in der Praxis gegen die Schweinegrippe geimpft wird, sie impfen nur gegen die normale Grippe, für die Schweinegrippeimpfung kommen zu wenig Leute zusammen, deshalb lohnt es sich nicht. Die angerissen Chargen müssen aufgebracht werde, sie können nicht aufgehoben werden. Ob ich mich impfen lassen soll, das muss jeder selbst entscheiden. Der Impfstoff muss augenscheinlich doch etwas besonderes, denn bei der normalen Grippeschutzimpfung muss ich ja auch nichts unterschreiben, klingt wohl doch eher nach Massentest.
Es gab noch ein anderes Problem, ich brauchte eine Überweisung zum Augenarzt, er wollte mich noch einmal in diesem Herbst sehen, zur Abklärung der Probleme beim letzten Besuch. Er stellt ja immer einmal etwas fest und dann ist es wieder weg. Ich hoffe so wird es dieses mal auch sein, nicht dass mir noch eine Operation ins Haus flattert. Ich will in diesem Jahr keine haben. Der nächste Besuch bei der Diabetologin erfolgt Mitte Januar 2010.
Am Sonnabend wollte ich mich seit sehr langer Zeit wieder einmal mit meinem Flusikumpel treffen, ich fand die Abstinenz gar nicht so schlecht, es wurde mir Anfang des Jahres einfach zu viel. Meine Welt beschäftigt sich eben nicht nur mit dem Fliegen, das gehen mir manche Gespräche auch auf den Geist. An den Fahrradtouren kann ich wegen meiner Bechterewschen Erkrankung auch nicht teilnehmen und im Zelt schlafen schon gar nicht. Ich möchte auch nicht, dass auf mich Rücksicht genommen wird. Dass ich nicht mit nach Schweden gefahren bin, war ihm wohl auch nicht so recht. Diese Entscheidung habe ich jedenfalls nicht bereut.
Wir haben uns zwar zu den Stammtischen getroffen, aber eben nichts gemeinsam mehr unternommen, das soll sich nun wieder ändern, die zukünftigen Aktivitäten reichen nun vom Cockpitbau, Flohmarkt, Festmeile zu Silvester bis hin zum Besuch eines „Glasbiergeschäftes“. Eigentlich wollten wir die Salzburger Hütte auf dem Potsdamer Platz aufsuchen, denn die Winterwelt hat seit heute geöffnet. Der erste verkappte Weihnachtsmarkt in Berlin. Es fand aber eine geschlossene Veranstaltung statt, also mussten wir zum „Heißen Wolf“ in den Potsdamer Platzarkaden gehen. Irgendwann muss ich ihn einmal die Alt – Berliner Kneipe in der Mittelstraße mitnehmen.
Ich bekomme ja nicht viel Post, aber heute steckte ein Brief von der Berliner Volksbank drin, meist ist es Werbung. Dieses Mal war es etwas ärgerliches, sie verlangen ab 1.1.2010 für die Kontoführung auch bei Onlinekonten 5 Euro im Monat, es sei denn man bekommt über 1.250 Euro im Monat (Lohn, Gehalt oder Rente). Ich war sauer, dass hier wie üblich in dem Staat die Armen bestraft werden. Da machen natürlich die Banken keine Ausnahme, sie müssen sich das Geld ja irgendwie zurückholen, dass sie verzockt haben. Ja und wer soll denn die Boni bezahlen? Für mich steht fest, da ich ja soviel Geld nicht bekomme, werde ich das Konto kündigen und zur ING DiBa wechseln, zuvor muss ich aber noch einiges abklären. Ob es sie nun schmerzt oder nicht, nach 20 Jahren kehre ich dieser so genannten Volksbank den Rücken. Vielleicht sollten die Bänker mal über eine Namensänderung nachdenken?
Es war ein Montag wie er im Buche steht, Regen und Wind empfingen mich, als ich kurz vor 8.00 Uhr aus der Haustür trat. Es nützte aber nichts, meinen Termin zur Remicade Infusion musste ich wahrnehmen, mal sehen was mich erwartet. Den Schirm hatte ich dabei, aber gegen tue ich ungern damit und die 50 – 60 Meter bis zur S – Bahn gehen auch ohne. Die Bahn kam schon einmal pünktlich, geheizt waren die Wagen natürlich nicht und die S 45 fährt auch noch nicht, von wegen es fährt alles wieder.
Wie am Besten zur Charité fahren, wenn möglich den Regen umgehend, da ich keine Lust hatte am Ostkreuz umzusteigen fuhr ich bis zur Frankfurter Allee. Bei einer geplanten Anreisezeit von 1 ½ Stunden musste ich mir eigentlich um die Zeit keine Sorgen machen. Von hier fuhr ich mit der U – Bahn bis zum Alexanderplatz, die U – Bahn erscheint mir gegenwärtig das zuverlässigste Verkehrsmittel in Berlin zu sein. Mein Plan war vom ALEX bis zur Friedrichstraße mit der S – Bahn zu fahren, auch hier war die Bahn wie schon vor zweimonatsfrist brechend voll, ok die zwei Stationen bis zur Friedrichstraße wird wohl gehen. Vom Bahnhof Friedrichstraße fährt der 147ziger Bus, bis fast vor den Eingang der Poliklinik, auch hier hätte ich trockenen Fußes wegkommen können, aber!? Die Bushaltestelle war weg, eigentlich war die immer unter Unterführung, kein Hinweisschild, ich war auch nicht der einzige der hier rumirrte. Bei dem Regen bis zur Charité laufen ging überhaupt nicht, auch eine Station mit der U – Bahn bis zur Oranienburger Straße ging heut auch nicht, obwohl es sich von hier gut laufen lässt. Also wieder hoch zum Bahnsteig und noch eine Station mit der S – Bahn bis zum Hauptbahnhof, heute konnte ich von hier auch nicht laufen, langsam wurde die Zeit auch knapp. Der Bus 147 sollte zwar in 4 Minuten kommen, aber es dauerte 10 Minuten und bevor die zwei Haltestellen zurückgelegt hatte waren die 1 ½ Stunden lange vorbei. Da bin nun doch zu spät gekommen.
Noch einmal an der zentralen Anmeldung 10 Minuten gewartet, dann war endlich in der Rheumaklinik der Charité, hier herrschte reger Betrieb, die Anmeldung hier gleicht einem „Hochsicherheitstrakt“, man darf nicht klopfen, am Besten man stellt sich ruhig an und wartet. Ich bekam meine Fragebogen raus gereicht, heute waren es mehr als sonst, noch während des Ausfüllens kam der Doktor und rief mich ins Untersuchungszimmer. Heute wurde ich seit langer Zeit wieder einmal vermessen und abgehört. Vorher fragte er mich, ob ich seit Juli nicht mehr hier war, was ich natürlich verneinte. Da muss wohl beim letzten Mal etwas schief gegangen sein, dachte ich mir, die Vorstellung war sowieso etwas herz und schmerzlos. Ich warte eigentlich auf den Tag bis man mir sagt, also die Infusion machen wir nicht mehr, suchen sie sich einen niedergelassenen Rheumatologen. Den Doktor kannte ich ebenfalls schon von frühere, es gibt kaum noch neue Gesichter für mich. Manche sind etwas gewissenhafter, manche nicht so sehr, an Frau Doktor Franz aber keiner ran. Wie mag es ihr eigentlich in der Privatklinik in der Schweiz gehen, ich hoffe gut. Der Doktor ging auch nicht auf das Ergebnis der Urinuntersuchung ein, oder waren die Unterlagen gar nicht da. Meine mit Stolz mitgebrachten Blutwerte nahm er kaum zur Kenntnis, vielleicht hat er sie sich später noch einmal angesehen. Zur Schweinegrippeimpfung meinte, die sollte ich machen lassen, weil mein Immunsystem durch die Remicade Infusion geschwächt wird, noch habe ich mich nicht entschieden.
Eigentlich wollte er meine Krankenakte zu den Schwestern bringen, da er noch den heutigen Befund ausdrucken wollte. Sie blieb aber in der Anmeldung liegen, ich hatte es mir schon gedacht, etwas später kam die Mitarbeiterin der Anmeldung zu mir und fragte ob ich zur Infusion gehe, ja klar, das wird nämlich immer erst durch den Doktor entschieden.
Kurze Zeit später rief mich Kerstin auf, oho dachte ich obwohl Carola da ist, legt sie mir die Infusion an. Vielleicht lag es daran, dass ich sie gelobt habe, denn beim letzten Mal funktionierte es auf Anhieb, was bei meinen zerstochenen Venen eben nicht so einfach ist. Es klappte wieder tadellos, ich freute mich für sie. Ließ mir noch kurz erklären, wie ich die zweite Flasche anschließen muss und dann ging es ab in die Palmenecke, die Tasche abgelegt und dann holte ich mir einen Kaffee. In der sogenannten Palmenecke saß ein, ich nehme mal an, ein noch in der Ausbildung befindlicher Arzt und machte mit einer Patientin eine Befragung oder Aufnahmegespräch für die Tagesklinik, das fand ich schon etwas merkwürdig, wann die Menschen unter Zuhören anderer über Krankheitsbilder bzw. Krankheitsverläufe befragt werden. Als die Patientin dann weg war, hat er auch mal ein kleines „Nickerchen“ gemacht oder mit geschlossenen Augen nachgedacht.
Die kleine Flasche ist nur mit Kochsalzlösung gefüllt und dient dazu, den Rest aus dem Schlauch, der sonst nie bis zum Ende rausgelaufen ist, noch in die Vene zu befördern. Die Idee hätte auch von mir sein können. Das um stöpseln klappte, so konnte ich die beiden Schwester entlasten, man hilft ja wo es geht.
Danach habe ich mir noch einen neuen Termin, für die zweite Woche im Januar geholt, alle darauf aufmerksam gemacht, dass wir uns erst im nächsten Jahr wiedersehen. Das sind zwar mehr als 8 Wochen, da hätte ich zwischen Weihnachten und Jahreswechsel kommen müssen, das wollte ich nicht und in der ersten Januarwoche, war das zu stressig mit der Überweisung.
Als ich raus kam, regnete es immer noch, natürlich war der 147ziger Bus gerade weg, wie immer, 20 Minuten in der zugigen Wartehalle zubringen, ist auch nicht gerade prickelnd und laufen erst recht nicht. Zum Glück kam der Bus in Richtung Hauptbahnhof, eigentlich wollte ich ja wieder zur Friedrichstraße fahren, egal ich saß erst einmal im Trocken. Nun gab es mehrere Möglichkeiten, aussteigen am Hauptbahnhof wollte ich nicht unbedingt, bei dem Regen und der Straßenüberquerung wäre ich durchnässt gewesen, gut ich hätte mir eine Flasche Rum für den Grog kaufen können. Mit der neuen Kanzler U – Bahn kenne ich mich noch nicht aus, eine Schande eigentlich, der Eingang befindet sich nämlich direkt an der Bushaltestelle, also fuhr ich weiter bis zum U – Bahnhof Amrumer Platz, dort wo das Virchow Klinikum ist, stieg aus und verschwand in Windeseile im U – Bahnschacht. Wie gesagt auf die U – Bahn ist immer Verlass, die U 9 fährt in Richtung Rathaus Steglitz, genau richtig. da könnte ich doch bei CONRAD im „Das Schloss“ noch paar Meter Lautsprecherkabel kaufen und Laptop gucken.
Es kam wieder einmal anders, als ich dachte, mein Darm meldete sich, wie so oft nach der Infusion, da muss ich dann sofort paar Lösungen im Kopf abrufbereit sein. „Das Schloss“ wurde sofort gestrichen, es gab nur die Entscheidung, am Bundesplatz in die Ringbahn zu steigen oder noch bis zur Schlossstraße mit der U – Bahn zu fahren, um im dortigen Einkaufscenter die Toilette aufzusuchen. Die Lösung schien mir die Beste, nicht einmal bei SATURN oder HUGENDUBEL war ich noch gewesen. Wenn ich die Summe zusammenrechne die aufgrund meiner Darmkrebserkrankung schon für die Toilette ausgegeben habe, kommt eine ganze Menge zusammen. Von der Schlossstraße bin ich mit der U 9 zurück bis zum Bundesplatz gefahren und wie kann es anders sein, die S 46 nach Königs Wusterhausen war gerade weg, die nächste Bahn kommt in 18 Minuten, in Schöneweide hätte ich wieder 18 Minuten auf die S 9 warten müssen, zum Glück hatte sich mein Darm wieder beruhigt, was nicht die Regel ist.
Jetzt werde ich der S – Bahn ein Schnippchen schlagen, vielleicht klappt es ja einen Zug eher nach Schönefeld zu bekommen. Ich fuhr mit der Ringbahn bis zum Ostkreuz, hier brauch man nur die Bahnsteigseite wechseln und in die S 9 nach Schönefeld einzusteigen, es klappte tatsächlich, 20 Minuten eingespart. Trotzdem, kommt man hier an und hat einen ½ Tag verbraucht, da ich nicht nass geworden bin, gab es auch keine Flasche Rum.
Es ist mir immer wieder ein Rätsel, dass ich bei meinem Augenarzt, von einer zur anderen Woche einen Termin bekomme, ich weiß nicht on das nun für ihn oder gegen ihn spricht. Oftmals habe ich schon daran gedacht, den Arzt wieder zu wechseln, einen Versuch hat er nun noch und zwar am kommenden Montag. Ich hoffe er stellt nichts fest und eine Operation an der Linse ist nicht (noch nicht) notwendig.
Wenn ich Glück habe kann ich den Zahnarzt, der in derselben Praxis arbeitet, übererden sich meine Zähne anzusehen, sonst muss ich mir einen Termin holen, irgendetwas muss in einem Zahnzwischenraum, aber er findet nie etwas.
Innerhalb der Woche konnte ich mein Projekt Euromünzen abschließen und die Länderinformationen auf den Webserver hochladen. Die Aktion Pyramidenrad habe ich ebenfalls abgeschlossen, das war nicht so schlimm, ich habe sie noch am nächsten Tag zu meiner Tante gebracht. Sie hatte mich schon seit einiger Zeit genervt, dass die Stubentür so schwer zu geht, jetzt in der Heizperiode wäre das doch wichtig. Eine Tür ein und auszuhängen ist alleine gar nicht so einfach, deshalb war es günstig, dass meine Cousine ebenfalls da war, wir konnte das Problem, zur Freude meiner Tante, gemeinsam lösen. Ein paar andere familiäre Probleme konnten, zur einigermaßenen Zufriedenheit gelöst werden, damit es in der vorweihnachtlichen Zeit keine Disharmonien gibt.
Am Freitag war mein Termin beim Urologen, den ich seit mehr als einem halben Jahr regelmäßig aufsuche, auch er hatte am Urin nichts auszusetzen, ich weiß nicht was das Labor in der Charité da festgestellt hat. Nach der allgemeinen Nachfrage über einen Gesundheitszustand untersuchte er die Prostata und die Blase mittels Ultraschall, auch hier gab es keine Auffälligkeiten. „Wenn sie so weiter machen, Herr Ullmann, werden sie noch wieder ganz gesund!“ meinte er zu mir, immer mit einem „Lacher“ verbunden. Ich informierte den Doktor, darüber dass ich in der nächsten Woche im Rahmen der Krebsnachsorge, eine CT machen lasse, ob man speziell nach der Prostata sehen kann oder sollte, wollte ich wissen. Bei der CT ist die Prostata nicht gut zu beurteilen. „Es gibt nur drei Möglichkeiten, Ultraschall, PSA – Test und der Finger!“ war seine Antwort.
Das meine Probleme mit den Harndrang oftmals in Verbindung mit den Darmproblemen auftreten, konnte er mir auch ganz gut erklären, bei Krebs wird oft recht radikal operiert, was auch notwendig ist, dabei werden auch verschieden Muskeln und Nerven mit in Mitleidenschaft gezogen. Den Chirurgen kann man aber keine Vorwürfe machen, sie arbeiten ja nicht mit der Lupe. Zurück bleiben oftmals Schäden an der Blase, oder Erektionsstörungen bzw. Ejakulationsstörungen, na wem sagt er das. Es bleibt bei 0,4 mg Tamsublock jeweils am Abend, in drei Monaten sehen wir uns wieder. Verabschiedet wurde ich mit; “Auf Wiedersehen Herr Ullmann und genießen Sie ihr Leben!“ Ein Arzt, dem ich vertraue und der mir aufgrund seiner lockeren Art gut gefällt.
Schon wieder ein Flugsimulantenstammtisch, so schnell vergeht jetzt ein Monat. Es kann ja nicht anders sein, die verhasste S – Bahn machte mir wieder einmal einen Strich durch die Rechnung, ich kam fast eine halbe Stunde zu spät, da hatten die meisten schon ihr Hausfrühstück verzehrt.
Heute fuhr die S – Bahn bis Schöneweide, dort hieß es umsteigen in den Pendelzug zum Plänterwald, dort wieder umsteigen in den Pendelzug nach Treptower Park und von dort mit der Ringbahn zurück nach Tempelhof. Ich hatte den Eindruck, die Leute interessieren sich dafür gar nicht mehr, sitzen apathisch in der Bahn und warten.
Wer damit überhaupt nicht klar kommt sind unsere ausländischen Besucher, ich hatte jedenfalls 3 Spanierinnen im Schlepp, die zur Friedrichstraße wollten und im Plänterwald verloren standen, ob dort überhaupt Personal von der Bahn war, ich weiß es nicht. Ich habe ihnen erklärt, wie sie fahren müssen und wo sie noch überall umsteigen müssen. Berlin bleibt eine Servicewüste, Verbesserungen sind nicht in Sicht, jetzt muss erst einmal der Mauerfall gefeiert werden.
So viele „Flusijaner“ waren lange nicht mehr beim Stammtisch, man bekommt fast immer eine kompetente Antwort, rund ums Fliegen und auch zu anderen Computerproblemen. Ich bin nun auch schon seit 2003 dabei, ein Club den ich nicht mehr missen möchte.
Anschließend bin ich mit meinem Flusikumpel noch nach dem Wedding gefahren, zur Computerbörse, mit dem ausgedruckten Newsletter bekamen wir jeder 1 Euro erlassen, satt 6 mussten wir nur 5 Euro bezahlen. Eigentlich haben die Uferhallen auch kein Niveau, aber das Angebot für bestimmte Sachen ist billig wie in den großen Läden, Kabel, Festplatten, Druckertinte. Ich brauchte zwei Netzwerkkabel und Tinte.
Wie immer tranken wir noch zwei Bier, im „Heißen Wolf“ in den Potsdamer Platz Arkaden, wenn das Bier hier nicht so billig wäre, hätten wir uns schon längst etwas anderes gesucht. So einen schmuddeligen Imbiss habe ich lange nicht gesehen, dreckige Tische voller Geschirr. Gerade hier wo so viele Menschen durchlaufen, meine Meinung habe ich zu Berlin schon oben gesagt.
Da ich wusste was mir noch für eine lange Heimfahrt bevor steht, nach einem Liter Bier meldet sich schon einmal die Blase. Da ich schon in den letzten Tagen genug Geld für öffentliche Toiletten ausgegeben habe, zahlte ich hier nicht.
Die Rückfahrt dauerte 1 ¼ Stunde, kürzer als ich dachte, vom Potsdamer Platz zum Bahnhof Südkreuz, von dort nach Treptower Park mit der Ringbahn und dann weiter mit dem Pendelzug nach Plänterwald, umsteigen in den Pendelzug nach Schöneweide, von hier nach Schönefeld. Es kotzt mich zwar an, aber ich kenne mich aus.
Auf dem Bahnhof Treptower Park sah ich eine junge Frau, so um die 20 Jahre schätze ich, die ihren kleinen S – Bahn Fahrplan knetete und nervöv um sich blickte. Ich ahnte es schon, sie kam mit der Fahrerei absolut nicht klar. Ich dachte mir schon, dass es eine Ausländerin ist, dass ich aber auf eine Waliserin traf die in London wohnt, das war schon eine Überraschung.
Früher hätte ich mir niemals getraut eine junge Frau auf der Straße anzusprechen, das lag auch nicht an den zwei Bier, nein ich bin ganz anders geworden. Mein Selbstvertrauen ist nach der Operation, besser gesagt, nachdem ich merkte es geht aufwärts, in ganz andere Regionen aufgestiegen. Ich weiß ja auch wie es ist wenn man in einer Stadt ist wo man sich nicht auskennt. Ich habe zum ersten Mal ein längeres Gespräch auf Englisch geführt und es ging besser als je angenommen habe. Ich musste zwar ab und an nachfragen, weil eine englischsprechende Walliserin ist ungefähr so zu verstehen, wie zwischen einem Bayern und einem Berliner.
Manchmal ärgere ich mich, dass ich schon so alt bin, aber es war eine nette Unterhaltung, wir haben die e – Mail Adressen trotzdem ausgetauscht, so eine gelegentlich Konversation auf Englisch, das wäre schon etwas. In der Unterhaltung habe ich ihr auch gesagt, dass ich erst dieses Jahr in der Hauptstadt von Wales war, aber eben nur kurz. Sie war erstaunt was ich von London alles erzählen konnte, welche Events ich besucht habe, das Hotel Strand Palace war ihr kein Begriff, aber als ich ihr sagte, das es im Westend von London liegt, genau gegenüber vom Savoyen Hotel und neben dem Adelphi Theater, schien sie es einordnen zu können. Ich will mich ja nicht in den Himmel loben, aber sie schien sehr froh gewesen zu sein, jemand gefunden zu haben, der ihr den rechten Weg gezeigt hat, deshalb bedankte sie sich auch freundlich über Unterstützung. Ok, das einmal eine positive Ausnahme im S – Bahn Chaos, im normalen Verkehr hätte ich die Frau nicht kennen gelernt. Trotzdem fährt die S 45 ab Montag immer noch nicht, also es klappt immer noch nicht.
Mit etwas komischen Gefühlen machte ich mich am Montag auf den Weg zum Augenarzt nach Adlershof. Es nieselte etwas vor sich hin, aber ich konnte die Praxis mit S – Bahn und Tram fast trocken erreichen. Voll war es nicht wirklich, trotzdem habe ich fast 1 ½ Stunden gebraucht bis ich wieder auf der Straße war. Zuerst wurde von der Arzthelferin der Augendruck gemessen, danach kam ich auch bald dran. Den Zahnarzt bzw. seine Helferin hatte ich bisher nicht gesehen.
Der Augenarzt arbeitete heute mit Mundschutz, das habe ich beim Augenarzt noch nicht gesehen, die Frage warum, ersparte ich mir. Wie immer, konnte er zuerst mit mir nichts anfangen, ich sagte ihm, dass ich auf seiner Veranlassung noch einmal zur Kontrolle komme, dar es bei der letzten Untersuchung eine Feststellung gegeben hat. Nun hatte er es in seinem Computer gelesen, den er übrigens nach wie vor nur mäßig beherrscht. Es handelte sich um das rechte Auge, während er mir Augentropfen in beide Augen versuchte einzuträufeln, meinte er, wenn das nicht besser ist, müssen wir lasern. Er lässt die Tropfen von so weit oben runter tropfen, dass viel danebenläuft, dann wundert er sich, warum nichts ins Auge geht. Er muss mir ja mit den Tropfen nicht das Gesicht waschen!
Danach musste ich draußen im Warteraum wieder Platz nehmen, hier hörte ich, dass jemand einen Doppeltermin haben wollte, also für den Augenarzt und den Zahnarzt. Das werde ich das nächste Mal auch machen, als die Gehilfin des Zahnarztes mit dem Bestellbuch erschien, holte ich mir einen Termin für den Augenarzt, in knapp 1 ½ Wochen kann ich kommen. Obwohl mit etwas gutem Willen, wäre es bestimmt auch heute gegangen, aber was soll es.
Als der Augenarzt an mir vorbei ging, waren ihm die Pupillen noch nicht weit genug geöffnet, also bekam ich noch eine Ladung Tropfen. Die Zahnarzthelferin, frage noch einmal in die Runde, ob noch jemand zum Arzt will, alle wollten zum Augenarzt, also machte der Zahnarzt Feierabend oder Mittagspause, jedenfalls sagte er „Auf Wiedersehen“ als er ging.
Nun war ich wieder dran, zuerst kamen wir auf die Iridocyclitis zu sprechen, er meinte ich hätte aber eine Uveitis, also eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), die aus der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris) besteht. Im Deutschen wird der Terminus Regenbogenhautentzündung verwendet, für die Entzündung von Choroidea und Corpus ciliare existiert kein eigener deutscher Begriff. Nun war ich aufgeklärt.
Dann fing er an zu untersuchen, er hat ja viele Geräte, guckt von allen Seiten, leuchtet in die Augen usw., ich bin mir nicht wirklich sicher, ob er sie alle beherrsch, so wie er sich gibt. Aber ich will mich da nicht hineinsteigern, zum Arzt muss man Vertrauen haben, sonst wird das nichts. Er machte eine positive Feststellung, die kleinen Blutgerinnsel im Augenhintergrund sind weg und die Uveitis zeigt keine Aktivität. Es ist wirklich so, mal findet er etwas, mal nicht, der Augendruck war ebenfalls in Ordnung.
Klar freute ich mich und sagte, „Dann kann ich das ja meiner Diabetologin mitteilen!“, na er muss erst einmal schauen, was sie will, blätterte den Stapel der Überweisungen durch und meinte, “Sie will einen schriftlichen Befund!“, nun haben sie auch noch zusätzliche Arbeit mit mir gab ich zu bedenken. „Na so faul bin ich auch, nicht, wenn Sie das will, dann machen wir das!“, war seine Antwort, trotzdem kann ich seine Schrift nicht lesen.
Er will mich in 6 Monaten wiedersehen, ich war zufrieden und verabschiedete mich freundlich vom Doktor. Jetzt werde ich wohl vorerst bei ihm bleiben. Die erste Hürde zur nächsten Schottlandreise ist genommen, morgen bin ich zur Nachsorge bei meiner Onkologin, das ist sozusagen die zweite Hürde die ich noch nehmen muss.
Die Onkologin begrüßte mich freundlich wie immer, nahm mir Blut ab und war begeistert, dass ich schon fast 10 Jahre überstanden habe. Ich erinnere mich noch gut an die erste Chemotherapie bei ihr, damals noch im Altbau. Ihre Einfühlsamkeit hat mir die Angst genommen, da gab es hinterher immer noch einem Kaffee und Kekse, dazwischen erschien die Ärztin und erkundigte sich nach dem Befinden, oftmals reichte sie auch Bonbons herum. Damals hatte sie meiner Ansicht nach auch nicht so viele Patienten.
Heute war sie wieder einmal alleine, ich wusste, dass ich zur CT muss, als sie die Überweisung ausfüllte sagte ich ihr, dass ich schon morgen den Termin habe. „Ja solche Patienten, die mitdenken hat sie gern!“ antwortete sie mir. Vorsichtshalber fragte ich noch einmal nach, ob ich wirklich keine Darmspiegelung machen lassen muss, nein es blieb dabei, aber im nächsten Jahr vermutlich wieder.
Ich erkundigte mich nach ihrem Sohn, bereitwillig gab sie mir darüber Auskunft, er wird schon drei Jahre alt, unvermittelt meinte sie, „Wissen Sie was Herr Ullmann, sie haben genau wie mein Sohn am 27. Dezember Geburtstag!“ Das Gespräch ging dann zum Hauptproblem dieses Tages über, die leidliche Geschenkthematik, ich habe damit in meinen 60 Jahren nie Probleme gehabt, beruhigte ich sie.
Freundlich verabschiedete ich mich von ihr, der Termin für die Auswertung war in 14 Tagen, als sie mich im Kalender nach dem Tag suchend sah, trug sie den eigenhändig ein.
Die CT ist ja nicht so ein Problem, die Lösung setzte ich am Abend zuvor an, 1 ½ Liter sind aus den beiden kleinen Fläschchen geworden. Die Flüssigkeit schmeckt auch nicht besonders und gerade am Morgen macht es keinen Spaß so viel zu trinken.
Die übliche Prozedur, heute konnte ich sogar die Hände über den Kopf nach hinten legen. Dann kam die Ärztin und legte mir die Kanüle für das Kontrastmittel an, es klappte auf Anhieb. Einmal ohne Kontrastmittel durch die Röhre und einmal mit Kontrastmittel. Ich wunderte mich schon ,warum ich noch warten musste, dann bekam ich die Antwort, der Darm war nicht gut einsehbar, die Ärztin will mir noch Kontrastmittel einführen, das hat mir gerade noch gefehlt, ich kenne diese Sauerei. Erst einmal die Hose ausziehen, dann bekam ich eine Unterlage, und dann, kam die Schwester und meinte, „Herr Ullmann, die Ärztin hat sich unentschieden, wir brauchen nichts mehr machen!“ Ok, warum soll ich nicht auch einmal Glück haben. Das Ergebnis bekommt man nicht gesagt, also musste ich noch 14 Tage warten. Ein schlechtes Gefühl hatte ich aber nicht.
Schon lange geplant war die Küche zu entrümpeln, vor allem sollten alte Töpfe entsorgt werden, so selten wir ich koche lohnt es nicht so viele Kochutensilien zu haben.
Vieles hat sich im Laufe der Jahre angesammelt und wenn ich welche brauche werden eh immer dieselben genommen. Da waren wirklich noch einige aus alten Zeiten dabei, so zum Beispiel, einer, in dem früher Pommes Frites gemacht wurden, das Öl zurückgefüllt und einige Male wieder verwendet. So war das damals. Bei der Gelegenheit erfolgte eine Grundreinigung der Küchenschränke, gerade in der Küche tut das oft not, aber wer macht das schon gerne. Bei mir kommt noch die Bewegungseinschränkung dazu. Der Kühlschrank war auch wieder einmal dran, jetzt sagt mir mein Outlook Bescheid, wenn das halbe Jahr rum ist. Diese Aktion ist eigentlich ein Grund für eine Belohnung.
Am Sonnabend war es dann soweit, habe ich es schon erwähnt, es fuhr wieder einmal keine S – Bahn, Schienenersatzverkehr mit Bussen, es lohnt nicht die Wochenenden zu zählen, gefühlt ist es seit 5 Jahren so. Also setzte ich mich ins Auto, das sich auch freut wenn es mal wieder fahren darf. Wenn es nicht gefahren wäre, dann hätte ich mir 14 Tage sinnlose, nervige Arbeit gespart.
Im Saturnladen in Treptow kaufte ich mir das langersehnte Notebook von Acer für viel Geld und mit Windows 7. In der Annahme Einschalten und loslegen fuhr wieder nach Hause, eine Flasche Wein als Umtrunk fiel auch noch ab. Als erstes suchte ich in der Kiste die CD’s mit Programmen und die Windows 7 OEM DVD, ich fand keine vor, etwas verwunderlich kam mir das schon vor. Trotzdem schaltete ich den Rechner ein, er fuhr hoch und wurde für die erste Verwendung vorbereitet. Danach forderte mich das Acer eRecovery Management auf drei DVD’s zu erstellen um gegebenenfalls den Auslieferungszustand wieder herzustellen. Ich habe natürlich keine im Haus gehabt, also musste ich noch einmal zu Netto, zum Glück hatten sie welche da. Bevor ich überhaupt etwas unternahm brannte ich mir die DVD’s. Aber jetzt kann es losgehen, dabei ist mir am Wichtigsten, dass die PST – Datei von Outlook richtig erkannt wird, das wäre der Supergau. Aber es kann immer mal wieder etwas Unvorhergesehenes passieren. Ich merkte sofort, dass die Tastatur sehr nachgiebig ist, das gefiel mir schon am letzten Laptop von ALDI nicht.
Zuerst habe ich alle nicht benötigten Programme deinstalliert, danach mit dem Aufspielen von Office 2007 begonnen, ich traute meinen Augen nicht, plötzlich waren alle Symbole der HLML – Dateien nur noch weiße Bildchen, nach der Deinstallation von Office hatten sie wieder das richtige Aussehen. So ging es mehrmals hin und her, das war aber noch nicht alles, bei der Installation der CS 3 von Adobe wurde mir schon am Anfang eine Fehlermeldung angezeigt. Die Bildschirmauflösung würde nicht den Mindestanforderungen entsprechen, meine ist viel höher, deshalb kann ich ja die Programme installieren. Als ich danach Photoshop aufrief, stellte ich fest, dass manche Bildbearbeitungswerkzeuge doppelt angezeigt wurden. Das reichte mir schon, das Vertrauen zum Windows 7 tentierte gegen NULL. Der Tag war gelaufen, mürrisch ging ich zu Bett. Die eine Flasche Wein konnte daran auch nichts ändern.
Schon die ganze Nacht grübelte ich mehr oder weniger und beschloss das Acer eRecovery Management am nächsten Tag zu testen. Es war eh Sonntag, also der Tag wo keine Bahn bei mir fuhr.
Noch einmal alles gesichert und dann legte ich los, d.h. ich legte die erste DVD ein, klappte prima, nach der dritten DVD merkte ich schon was vor sich ging, der ganze Schrott, den kein Mensch bracht wird auf den PC aufgespielt, einschließlich Computerschutzprogramm und Virenscanner. Das gefällt mir überhaupt nicht.
Wieder die wichtigsten Programmen, aufgespielt, Office und Photoshop, die gleichen Problemen traten auf, ein richtige Scheiße, so hatte ich mir ACER nicht vorgestellt. So oft ich das System wieder neu aufgespielt habe es blieb bei den Problemen.
Gib das Ding zurück war nun meine Idee, obwohl mir der Bildschirm und das Format schon gefiel, da ich am Dienstag einen Termin in der Nuklearmedizin in Hellersdorf habe, wollte ich im dortigen Saturn Laden mich noch einmal vergewissern. Umtausch ist bei den Softwareproblemen nicht vorgesehen, ich prüfte noch einmal andere Notebooks, bei manchen war die Tastatur schon stabiler. Ich entschied mich das Teil vorerst zu behalten, aber freuen konnte ich mich nicht.
In der Nuklearmedizin arbeitet meine Ex – Schwägerin, sonst hätte ich auch so schnell keinen Termin bekommen. Lange musste ich nicht warten, kaum Zeit für ein Gespräch mit ihr, schon war ich beim Doktor. Die „ominösen“ Schilddrüsenwerte hatte er schon vorliegen, er war auch der Meinung dass 175 Milligramm die richtige Lösung gewesen wäre. Er machte die Ultraschalluntersuchung, die keine Besonderheiten ergab. Ich sollte ein anderes Medikament nehmen, Prothyrid, das wäre für mich besser, ok wenn er es sagt, glaube ich das. Eine Woche 100 Mikrogramm und dann 150 Mikrogramm. In drei Monaten will er mich wieder sehen. Nach einer klappen ½ Stunde war ich schon wieder weg, obwohl die Praxis voll war. Die Wartenden dachten bestimmt, na wenn der die Sprechstundenhilfe begrüßt, wird er bestimmt schneller drangenommen. Da sich im Ärztehaus eine Apotheke befindet, holte ich mir das Medikament gleich dort, denn bei meiner Apotheke muss das bestimmt erst bestellt werden. Der Befund sagt folgendes aus.
Institut für Nuklearmedizin Erol Demirtas
Betrifft: Patient: Herr Henry Ullmann, geb.am 27.12.1948
Sehr geehrter Herr Kollege, wir danken für die Überweisung.
Untersuchung: 17.11.09
Schilddrüsensonographie
Anamnese:
Zustand nach Schilddrüsenoperation 11/2007, Thyroxin 125/d, TSH 10, 1, Müdigkeit.
Bei der organsystemischen Untersuchung wirkt der Patient ruhig, kein Tremor, PF 78 /min.. Palpatorisch unauffällig, reizlose Kragenschnittnarbe.
Schilddrüsensonographie und Volumometrie:
Kleiner Schilddrüsenrest links prätracheal, paratracheal. Volumen re. -- ml und li. 0,1 ml.
Beurteilung und Therapievorschlag:
Empfehle bei winzigem Schilddrüsenrest unter Berücksichtigung der Labordaten die Umstellung auf Prothyrid 1,5 Tabletten am Tag.
Bitte um Wiedervorstellung bei uns in 3 Monaten!
Mit freundlichen Grüßen
Zwei Tage später musste ich zum Zahnarzt, ich hoffe er findet etwas, auf dem Marktplatz in Adlershof traf ich einen ehemaligen Taxikollegen, hatte ihn gar nicht gesehen, geschuldet meiner eingeschränkten Bewegungsfreiheit. Der Morbus Bechterew erlaubt mir den Kopf meist nur nach unten zu richten, wenn mich da nicht jemand anspricht, gehe ich glatt vorüber. Aber einsam macht mich das deshalb nicht, die Menschen die etwas von mir halten begrüßen mich schon, so wie der ehemalige Kollege. Ich merke auch ob die Leute sich wirklich, aufrichtig freuen wenn sie mir begegnen. Das war eine solche Begegnung; „Mensch Henry, ich habe schon überall rumgehorcht, ob es Dich noch gibt, keiner wusste etwas genaues, schön Dich zu treffen!“ Viele wissen auch wo ich her komme und viele schätzen mich als Mensch, da ich immer nur etwas sage, wenn ich etwas zu sagen haben. Kein Spinner, obwohl mache mich als zu ruhig einschätzen, ich glaube aber so ist es wohl besser.
Viel Zeit hatte ich nicht, aber dazu, um mich nach dem Befinden des Taxigewerbes zu erkundigen, reichte es schon. Es hat sich seit der Aufgabe meines Gewerbes im Jahre 2001 weiter verschlechtert und die Gängelei ist noch schlimmer geworden. Ich glaube ich bin froh, nicht mehr dazuzugehören.
Beim Zahnarzt musste ich nicht lange warten, er begrüßte mich freundlich, ich fragte, von welcher Seite ich auf den Stuhl steigen muss. Er meinte; „Das ist egal Herr Ullmann, wenn Sie es gut machen bekommen Sie auch Beifall!“
Ich hatte natürlich meinen Zahnersatz eingesetzt, sonst trage ich ihn eher nicht, kann mich ganz einfach nicht daran gewöhnen, obwohl ich weiß, dass ich mich so nie daran gewöhnen werde. Er fand heute tatsächlich etwas zwischen, den beiden „Störenfrieden“, es wäre etwas abgesplittert, was er ausbesserte. Es muss die Ursache gewesen sein, denn jetzt ist Ruhe und ich muss nicht ständig Zahnseide bei mir haben. Da wäre das auch geklärt.
Am Freitag bekam ich seit langem wieder einmal Besuch von Mutter und Sonja, ich hatte schon nicht mehr daran geglaubt, denn Mutter hat am Dienstag eine Augenoperation, darum weiß ich den Besuch auch besonders zu schätzen. Eigentlich blieb für Unternehmungen nur der Sonnabend übrig, nicht so einfach weil ja keine S – Bahn am Wochenende fährt. Wir wollten trotzdem etwas unternehmen, das Wetter spielte auch mit.
Weil Mutter unbedingt am Sonnabend Schrippen holen wollte, schickte ich sie zu dem Bäcker, wo ich noch im letzten Jahr die Baguettes für den Geburtstag geholt habe, den gab es aber nicht mehr, leicht angesäuert beschwerte sie sich beim Frühstück bei mir. Ich dachte sie hat ihn nicht gefunden, wir überprüften die Sachlage, bevor wir zur Bushaltestelle gingen. Es stimmt tatsächlich, er ist weg, nichts erinnert mehr an ihn. So kenne ich mich aus im Wohnviertel.
Die Fahrt begann mit dem Bus bis nach Schöneweide und von dort fuhren wir weiter bis zur Schönhauser Allee. Nach einem kurzen Shopping Stopp bei C&A und H&M, fuhren wir mit der Tram weiter bis zur Eberswalder Straße. Mutter ist genau so „nichtentschlussfreudig“ beim Einkaufen wie ich, nun weiß ich wenigsten von wem ich das habe.
Ich wollte ihnen die Berliner Institution „Konnopke’s Imbiß“ zeigen bzw. eine Currywurst ausgeben, da rümpften sie schon die Nase. Nee, keinen Hunger und Currywurst, schon gar nicht, so versuchten sie mich vom Vorhaben abzubringen. Als sie die Schlange von Weitem sahen, war die Messe gesungen, Sonja sagte später zu mir; „Ich dachte dort wäre eine Bushaltestelle!“ Ich ließ mich aber vom Vorhaben nicht abbringen, vielleicht standen 20 bis 30 Leute vor uns an, aber es geht schnell, 15 Minuten hat man die Wurst. Ich aß natürlich eine „Curry“, Mutter eine kleine Portion Pommes und Sonja eine Bratwurst. Irgendwie waren sie doch von der Institution beeindruckt. Danach liefen wir noch ein Stück die Kastanienallee entlang, hier hat sich bekanntlich ein Szeneviertel etabliert, gar nicht so schlecht.
Der nächste Stopp waren die Hackischen Höfe, ebenfalls neu entstanden, sehr gut gelungen, manches ist doch gar nicht so schlecht geworden, auch wenn sich hier Wohnungen nur gut betuchte leisten können. Noch ein Stück mit der Tram bis zum Alex, hier waren die Menschenansammlungen schon wieder zu viel für meine Besucher. Sonja gab noch ein Bier aus und danach fuhren wir über das Allee Center wieder nachhause. Mit der S – Bahn bis Grünau und von dort mit dem Bus bis zur Grünberg Allee. Zum Glück saßen wir nicht in dem Zug der am späten Abend entgleiste und auch nicht in dem der kurze Zeit später die Hälfte der Wagen verlor und auch nicht in dem Zug bei dem noch einige Zeit später plötzlich alle Türen während der Fahrt aufgingen. Um das Kapitel zu Ende zu bringen, es ist zwar kaum noch erwähnenswert, die S 45 von Schönefeld zur Hermannstraße fährt natürlich immer noch nicht. Weltstadt eben.
Den Abend ließen wir gemütlich ausklingen und am nächsten Tag fuhren sie schon wieder, ein kurzer aber schöner Besuch. Ich habe mich jedenfalls gefreut.
Noch am Sonntag begann ich damit, das Windows 7 wieder neu aufzuspielen, jetzt hatte ich zumindest den Trick raus, wie ich die Dateisymbole wieder herstellen konnte. Das Problem bei Photoshop blieb allerdings nach wie vor. Selbst die Testversion von Photoshop CS 4 brachte kein anderes Ergebnis. Noch habe ich Zeit das Ding zurückzugeben, aber wollte ich das, ich hatte die Schnauze voll, ehrlich gesagt, immer wieder alles neu zu installieren. Von Windows 7 war ich sowieso nicht begeistert, so viele Nachfragen, dass es nervt.
Vorerst gab es erst einmal wichtigeres, die Auswertung der CT bei meiner Onkologin in der Poliklinik des SANA – Klinikums. Mal sehen was sie mir sagt, sie hatte schon eine Kopie genacht und überreichte sie mir freudestrahlend.
Sana Gesundheitszentrum Berlin
Sehr geehrte Frau Kollegin,
vielen Dank für die freundliche Überweisung Ihres Patienten
Ullmann, Henry, geboren am: 27.12.1948
wohnhaft in 12526 Berlin, Schwalbenweg 37
Klinische Daten:
Zustand nach Rektumresektion wegen Npi. 2000
Fragestellung:
Kontrolle
CT-Abdomen KM – oral und i.v. mit MPR vom 11.11. 2009 um 10:40 ns
Untersuchungstechnik:
Mehrzeilen – Spiral CT des Abdomens nach oraler Darmkontrastierung und bolusförmiger i.v. –KM – Injektion von 120 ml Imeron 300, multiplanare Rekonstruktion. Keine Voraufnahmen zu Vergleich .
Befund:
Die miterfassten basalen Lungenabschnitte sind beidseits ohne Infiltration oder Pleuraergüsse. Leberparenchym homogen, kein Nachweis, von Leberherden. Z.n. CCE, Gallenwege unauffällig. Milz und Pankreas stellen sich regelrecht dar; beide Nieren von normaler Parenchymdickte, nicht gestaut. Nebenniere zartschenklig.
Lumbal und iliacal sind keine vergrößerten Lymphknoten nachweisbar. Bei nicht ganz vollständiger oraler Kontrastierung des Dünn –und Dickdarms zeigen sich keine Behinderungen der Darmpassage, Wandbetonung der Illeococalklappe. Im Rektosigmoid kein Hinweis auf einen Rezidivtumor, pararektales Fettgewebe ohne tumonverdächtige Infiltrate. Reguläre Darstellung der Harnblase. Betonte Prostata, Vesiculae seminales unauffällig. Kein Nachweis von freier Flüssigkeit im Abdomen.
Ergebnis:
Kein Anhalt für ein Tumorrezidiv oder Leberfiliale.
Mit freundlichen Grüßen
Es gab keinen Anlass zur Sorge und ich habe eine zartschenklige Nebenniere, wer hat das schon. Also alles in Ordnung auch das Blutbild, damit wäre die letzte Hürde für dieses Jahr genommen. In einem Jahr wollte sie mich wiedersehen, ob mit oder ohne Darmspiegelung ließ sie noch offen. Sie wird am 27. Dezember an mich denken, wenn ihr Sohn die Geschenke bekommt, finde ich doch nett von ihr.
Da am Wochenende schon der 1. Advent war, wollte ich meiner Tante mit Rat und Tat beim Aufbau ihrer Pyramide beistehen, deshalb hatten wir ein Treffen gleich nach dem Termin bei der Onkologin vereinbart. Sie konnte es wie immer nicht erwarten, oder wollte sich beweisen und hatte die Teile schon aus dem Schrank geholt. Na ja hier wird sich bei ihr nichts mehr ändern, obwohl sie weiß, dass sie von überall Hilfe bekommen kann, macht sie es eben doch selber.
Ruck Zuck war die Pyramide aufgebaut und mein repariertes Flügelrad drehte sich hervorragend, bis zu dem Zeitpunkt, als meine Tante versuchte die Figuren auf die Teller zu stellen. Schon lag es mit losen Flügeln auf dem Teppich. Es stellte aber kein großes Problem dar, schließlich setzte ich die Figuren auf die Teller, befestigte die Kerzenhalter, tropfte die Kerzen an und es erfolgte ein Testlauf. Wie nicht anders erwartet, klappte alles vorbildlich. Meine Tante war mir dankbar und ich werde die Pyramide wieder abbauen, da es noch kleinere Arbeiten zu machen gilt. Ich hoffe meine Tante hat das verstanden und wartet mit dem Abbau bis ich komme.
Was in den nächsten zwei Wochen stattfand, übertrifft den Pyramidenaufbau bei Weitem. Ich hatte meinem Flusikumpel versprochen, bei seinem Projekt „Aufbau eines Cockpits für die Flugsimulation“ zu helfen, so eine genaue Vorstellung hatte ich anfangs überhaupt nicht. Es begann mit einer Besichtigung der einzelnen Teile bei ihm und der Erstellung einer Einkaufsliste. Wenn zwei erwachsenen Männer an einem Projekt arbeiten, geht nicht immer alles glatt, trotzdem haben wir den Cockpit recht ordentlich, wie ich meine fertigbekommen. Ich glaube mein Kumpel war froh, dass ich mich bereiterklärt hatte zu helfen. So weit wie sein Enthusiasmus geht mein Hobby, die Flugsimulation nicht, für mich gibt es noch mehr wie das Fliegen am PC. Er kann das zwar nicht verstehen, aber das ist sein Problem. Einige Zwischenfälle gab es natürlich auch, mal fehlte es am passenden Werkzeug, mal waren keine Schrauben da, oder die durchgesägten Schnitte von Hobbyglas schmolzen gleich wieder zusammen. Ich würde natürlich nicht so oft zu ihm fahren, wenn ich nicht umsonst fahren könnte, trotzdem hat es mich am Schluss richtig angekotzt. Die Frage sei hier erlaubt, wer nimmt für die Hilfe täglich 2 – 4 Stunden Fahrzeit in Kauf, es ist schon so stressig und das Problem mit der S – Bahn ist natürlich immer noch nicht geklärt. Ich rege mich immer wieder auf, wenn ich mit dem Zug vom Südkreuz komme, da ist die Bahn gerade vor einer Minute nach Schönefeld losgefahren. Hier wo auf dem Bahnsteig Zweigleisig ist kann das doch nicht so schwer sein, aber was soll man von diesem chaotischen Betrieb erwarten.
Mir persönlich passierte in diesem Zeitraum, noch etwas, was mich schon nachdenklich stimmte. Zur Aufrechterhaltung, meines Lebens, also ich meine die Versorgungslage musste ich bei EDEKA im Südkreuz spät abends noch einkaufen, eine Flasche Wein war auch dabei. Als ich zuhause ankam suchte ich fieberhaft den Beutel mit den Nahrungsmitteln, er war nicht da, ich wollte oder konnte es nicht glauben. Mir fiel auch nicht ein, wo ich ihn liegengelassen habe, schon am Südkreuz oder beim Umsteigen in Schöneweide. Die ganze Sache hatte auch sein Gutes, zum Glück waren keinerlei andere Dokumente im Beutel, denn mir kam nach dem Einkaufen bei EDEKA der Gedanke das Portmonee in selbigen zu stecken. Das wäre aber, abends um 22.00 Uhr etwas geworden, ich mag gar nicht darüber nachdenken, leider war der Beutel ein Mitbringsel aus Schottland, was das Ganze noch ärgerlicher machte.
Hat das schon etwas mit Alzheimer zu tun, ich passte jedenfalls in der darauffolgenden Zeit genau auf meine Sachen auf.
In der arbeitsreichen Zeit musste ich noch einmal zum Hausarzt, es galt ja noch seine Diagnose wegen der Schilddrüse abzuklären. So verbissen sah er es überhaupt nicht, aber wir bleiben jetzt beim Prothyrid 150 Mikrogramm, beim nächsten Termin erfolgt die Kontrolle der Schilddrüsenwerte. Ansonsten herrschte bei ihm gute Laune, wenn er mich mit „Herr Professor Ullmann!“ aufruft weiß ich dass es eine entspannte Vorstellung wird. Er ist auch nicht „umgefallen“ in Punkto Schweinegrippe, er impft nicht, bedankte sich auch über die Zusendung der Artikel zur Impfung bzw. Nichtimpfung. Jetzt gibt es ja gerade keine Schweinegrippe, die neue Sau die gegenwärtig durchs Dorf gejagt wird, ist ja der neue Außenminister. Sehr interessant wir die Journaille die Politik macht.
Anschließend war ich bei meiner Tante zur kleinen Weihnachtsfeier eingeladen, über meine mitgebrachten Rosen hat sie sich sehr gefreut und ich mich über ihre Zuwendungen ebenfalls.
Es gibt im Dezember einen besonderen Tag für mich, der 6. Nikolaustag, dieses Jahr sind es genau 9 Jahre her, dass ich meine letzte Bestrahlung in der Charité bekam. Ich war damals der glücklichste Mensch der Welt, vielleicht ging es ja doch noch weiter. Das ist der Tag, wo ich mir Gedanken mache, was ich im nächsten Jahr unternehmen werde. Leider trat das dieses Jahr etwas in den Hintergrund, der Bau des Cockpits, noch keine Weihnachtsgeschenke besorgt, Kontoauflösung und der neue Computer.
Nach dem Flusistammtisch am Sonnabend, waren wieder Arbeiten beim Kumpel angesagt und habe ich es schon erwähnt, es fuhr wieder keine S – Bahn von hier. Aber hier muss ich mich nicht mehr aufregen, zu Recht hat der Senat der S – Bahn die Mittel gekürzt. Ob es etwas bewirkt, ich zweifele dran, letztendlich werden wir wohl die Zeche bezahlen, wie immer eigentlich.
Am Sonntag konnte ich mir endlich Gedanken machen, wo es nächstes Jahr hingeht, es sind wieder die üblich verdächtigen Reiseziele angepeilt. Schottland und Liverpool will ich noch bis Ende des Jahres buchen, da ich einen Hotelgutschein vonHotelsClick.com erhalten habe. Ich hatte noch etwas bekommen, ein Weihnachtspäckchen von meiner Schulfreundin, deshalb beschlossen ich am Montag mich auf den Weg zu machen um paar Kleinigkeiten zu kaufen. Für Mutter habe ich die Weihnachtstüte schon vor paar Wochen mit englischen Produkten gepackt. Sie hat es verdient, die anderen in Bautzen sind alt genug und haben alle „Kohle“, also blieb noch meine Schulfreundin in Dresden und meine Mailfreundin in Österreich übrig. Im „Schloss“ in Steglitz fand ich paar Kleinigkeiten und für mich bestellte ich das Buch „Maria Stuart“ von Margaret George, von der ich schon „Ich, Heinrich der VIII.“ gelesen habe. Ein Auge warf ich schon auf das nächste Buch, bei dem es um Carles Dickens geht, aber 25 Euro sind mir zu viel, da muss ich erst einmal abwarten was der Weihnachtsmann so hinterlässt. Oder hat Mutter wieder einen Lottogewinn gemacht, von dem ich nichts weiß!!
Nun konnte ich alles verpacken, auch nicht gerade meine Welt und beim nächsten Besuch beim Kumpel in einer der wenigen, noch existierenden Poststellen abschicken. Die Kontoauflösung bei der Berliner Volksbank sollte auch kein größeres Problem darstellen, die Bankangestellte wollte nur den Grund wissen. Wahrheitsgemäß sagte ich; „Es sind sie Gebühren, die Sie von denen mit wenig Geld, ab 2010 verlangen!“ Etwas angesäuert blickte sie mich schon an, mir war es egal. Ich habe das Konto aber noch nicht aufgelöst, weil ich noch einiges abbuchen lassen muss.
Froh über die fast gelösten Probleme des Jahres 2009 beschloss ich am Sonnabend nach Potsdam auf den Holländischen Weihnachtsmarkt zu fahren. Heut war es einmal anders bei der S – Bahn, normal fuhrt sie nur zwischen Schönefeld und Schöneweide, dann ging es mit Pendelverkehr und Busersatzverkehr weiter. Es interessierte mich aber nicht, denn ich wollte mit dem Zug von Schönefeld nach Potsdam fahren, was auch hervorragend klappte.
Nach 10 Uhr war ich schon auf dem Weihnachtsmarkt im Holländischen Viertel, die Moorenkapelle drehte schon die erste Runde, Sinta Claas war nicht zu sehen, die Eröffnung war sowieso erst 11.00 Uhr. Der Weihnachtsmarkt ist wesentlich kleiner, als der Markt zu Tulpenfest im Frühjahr. Ich kaufe eh nichts, also ist es mir egal, schnell hatte ich alle Stände abgelaufen und mir das Holländische Handwerk besehen, schon interessant. Mein „Obstweinbauer“ Herr Schultz war heute persönlich anwesend, aber noch wollte ich mir keinen Glühwein leisten, obwohl von der Kälte her, würde der schon passen. Das Einkaufszentrum in Potsdam ist überschaubar, also ging zu Karstadt, probierte paar Pullover und schaute mir einige Bücher an. Danach ging es zurück zum Holländer Markt, der „normale“ Potsdamer Weihnachtsmarkt hatte auch schon geöffnet. Mein Eindruck war, wenn die Menschen wirklich sparen, dann nicht am Essen und Trinken.
Nun war es Zeit für mich, den Obstbauern zu besuchen, er hatte heute im Kupferkessen Feuerzangenbowle aufgesetzt, von der ich mir ein Glas gönnte, ohne Schuss. Mit Früchten und Mandeln, schmeckte sie hervorragend. Ich kam auch gleich mit dem Chef ins Gespräch, ich tue so als ob wir uns persönlich kennen, er tut auch so, aber ich glaube, so ist der. Herr Schultz soll sogar auf seinem Obstbauernhof singen, das will ich gerne glauben.
Im Gespräch am Tisch ging es auch um die Schließung der Karstadt Filiale, zu Recht tauchte die Meinung auf, dann wäre die Einkaufsmeile „TOD“, so sah ich es auch. Danach lief ich noch einmal über den Weihnachtsmarkt, machte paar Fotos und kleine Videos. Leider gab es den Stand mit den „Holländischen Kibbelingen“ auch nicht. Auf Bratwurst hatte ich keinen Appetit, also leistete ich mir zwei Quarkbällchen. Danach begab ich mich noch einmal zum Obstbauern, ich hatte es versprochen, sein Gehilfe füllte mir noch eine Feuerzangenbowle ein, dieses Mal mit einem Schuss Rum, ich hätte ja den ganzen Tag hier stehen bleiben können. Als der Chef mich fragte, ob die Bowle mit Schuss ist. „Ein Schuss Rum ist drin!“ gab ich zur Antwort, er daraufhin,“ Trink mal was etwas an, ich gebe Dir noch einen Schuss Amaretto dazu, da bekommt sie erst die richtige Würze!“ Als ich fertig war bot er gleich noch eine an, aber ich lehnte dankend ab, es ist zwar gemütlich bei ihm, aber der Besuch sollte ja nicht zum Besäufnis ausarten. Er mag nämlich die Berliner.
Dass meine Website nicht wertlos im Internet steht habe ich in den letzten Tagen erlebt, als ich eine e – Mail mit folgendem Text erhielt.
Sehr geehrte Damen und Herren,
im Zuge unserer Recherchen im Online-Gesundheitsbereich sind wir auf Ihre Seite aufmerksam geworden. Da diese sich durch einen hochwertigen medizinischen Inhalt auszeichnet, möchten wir Ihnen gerne die Möglichkeit einer Kooperation in Form einer Link-Partnerschaft anbieten.
Hierzu können wir Ihnen die Möglichkeit einer nicht-reziproken Verlinkung anbieten, da wir mehr als 200 Online-Angebote betreiben. Von einer dieser Seiten könnten wir Ihnen nach Absprache je einen spezifischen, themenrelevanten Link im Gegenzug zu einer Verlinkung von Ihrer Seite auf unser Gesundheitsportal Curado anbieten, was für Sie und uns als Seitenbetreiber sowie die Besucher der Seiten einen deutlichen Mehrwert darstellen würde.
Das bedeutet für mich wieder ein Schritt weiter zum Ziel meiner Site, die ja nun schon seit 2003 im Netz steht.
Einen Arzttermin noch und dann konnte Weihnachten kommen, d.h. ich würde meine Fahrt zur Mutter nach Auritz antreten, die Neurologin wollte mich noch einmal sehen. Eine Ärztin die ich schon seit mehreren Jahren kenne, wieder ein Glückgriff, mit ihr kann man sich auch sehr gut über aktuelle Probleme auf gleicher Wellenlänge unterhalten. Da sie aus dem Osterzgebirge kommt, gibt es auch hinsichtlich der Gegend Gemeinsamkeiten. Heute las sie den Befund der CT und freute sich mit mir, dass es keine negativen Ergebnisse gab. Als ich ihr sagte, dass es im nächsten Jahr, 10 Jahre her ist, seit der Operation, wollte sie wissen, wie die Onkologin es einschätzt. Nach 10 Jahren wird an der Stelle und bei der Vorsorge kein Krebs mehr auftreten. Klar haben wir auch über die Schweinegrippe gesprochen und über den Rummel um den Tod von Enke. Sie kann es sicherlich einschätzen, wie viele Menschen mit Depressionen leben und auch Selbstmord begehen.
Das nächste Mal, im Monat März, will sie wieder die Nervenleitbahnen messen, „da muss ich an die Beine ran, also ziehen Sie keine langen Unterhosen an, Herr Ullmann!“
Bevor die Fahrt nach Bautzen losging, musste ich mein Auto unbedingt noch einmal bewegen, oh Schreck, wie langsam startet denn die Batterie. Ich musste sowieso ein Stück fahren, zu ALDI, weil ich mir ein neues Telefon zulegen wollte. Mein altes, obwohl erst 3 Jahre alt, bringst mich zur Verzweiflung, die Tasten bekommen nur durch enorme Kraftaufwendung noch Kontakt. Deshalb bin manchmal gar nicht in der Lage Telefongespräche entgegenzunehmen, bis es mir endlich gelingt die Taste herunterzudrücken, hat der Teilnehmer schon längst aufgelegt.
Das Telefon kostet knapp 30 Euro bei ALDI, ich denke ein gutes Angebot. Was ich noch brauchte, war eine Tasche für mein neues Notebook, aber die es bei MEDIA MARKT gab, waren mir zu teuer. Da stecke ich es lieber in einen Beutel, waren meine Gedanken.
Es war auch der Tag, Donnerstag, wo die Kälte so langsam begann, vorsichtshalber klemmte ich die Batterie ab, irgendwo muss sich wieder ein Verbraucher heimlich zugeschaltet haben.
Ich hatte noch paar Gutscheine für ESPRIT und Galeria Kaufhof, deshalb bin ich am Freitag, bei schon eisiger Kälte zum ALEX gefahren, vorher musste ich noch wichtige Medikamente in meiner Apotheke abholen. Danach fuhr ich mit der Straßenbahn M 17 bis zum Tierpark, am ALEX verspürte ich die Kälte durch den Wind noch viel unangenehmer. Bei Thalia in der ALEXA holte ich mir das bestellte Buch „Maria Stuart – Der Roman ihres Lebens“ ab und wärmte mich bei der ersten Leseprobe des Romans von Dan Simmons auf.
Mit „Drood“ lässt Bestsellerautor Dan Simmons eine der faszinierendsten Epochen der Geschichte lebendig werden: die Zeit des viktorianischen Londons mit seinen gasbeleuchteten Straßen, seinen düsteren Spelunken, seiner Faszination für alles Spirituelle. Dies ist die Zeit von Charles Dickens, der bis heute als einer der größten englischen Schriftsteller überhaupt gilt und uns mit Meisterwerken wie „David Copperfield“ oder „Oliver Twist“ unvergessliche Lesestunden beschert hat. Aber Dickens hat noch eine andere, dunkle Seite, die zum Vorschein kommt, als er am 9. Juni 1865 ein Eisenbahnunglück nur mit knapper Not überlebt. Seit diesem Tag ist er kaum wiederzuerkennen: Immer öfter taucht er in die Londoner Unterwelt ab, besessen von einem Mann mit dem merkwürdigen Namen Drood. Diesem Mann ist er bei dem Eisenbahnunglück begegnet, und es scheint Dickens, als ob Drood kein gewöhnlicher Mensch ist, sondern der Tod selbst...
Ein Roman wie ein Sog – Dan Simmons zieht uns in die dunklen Abgründe Londons im 19. Jahrhundert und lüftet eines der größten Geheimnisse der Literaturgeschichte, so wird er rezensiert.
Bei ESPRIT probierte ich eine Weste an, die mir eigentlich gut gefiel, aber nicht wirklich passte, auch die 20 % Rabatt brachten mich nicht zum Kauf, etwas anders fand ich nicht, da der Gutschein nur bis 19. Dezember gültig ist, musste ich ihn leider verfallen lassen.
Ohne Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt ging heute nichts, nach einem Becher bin ich in den Kaufhof gegangen. Hier wollte ich mir neue Jeans kaufen, meine haben schon wieder einige Jahre auf dem Buckel und schon viel von der Welt gesehen. Eigentlich suchte welche mit einer Arschtasche die verschließbar ist, entweder mir Reißverschluss oder Kopf. Die mir passende Größe ist die 34/30, leider gab es die Hose nur in der Größe 34/32, die Hosenbeine waren mir deshalb zu lang. Der Gutschein über 10 % ist aber noch bis zum nächsten Jahr gültig. Es gibt ja noch mehr Kaufhäuser der Firma, vielleicht bekomme ich noch eine in der Galeria im Ringcenter. Der Tag war sowieso versaut, mit der U – Bahn bis zur Frankfurter Allee stellte die Fahrt kein Problem dar, noch war die S – Bahn ja nicht beteiligt. Hier gab es die Hosen überhaupt nicht, nun hatte ich die Schnauze voll und wollte mit der S – Bahn nachhause fahren.
Ich kenne das schon, auf dem S – Bahnhof Frankfurter Alle muss ich generell 15 – 19 Minuten warten bis die Bahn nach Schönefeld kommt, zwischendurch fuhren noch zwei Bahnen nach Grünau bzw. Zeuthen, da kam ich schon einmal bis Schöneweide. In Schönweide war die S 9 nach Schönefeld wie immer gerade weg. So geht es mir vor allem wenn ich aus Richtung Südkreuz komme, hier handelt es sich um nur eine Minute. Das zwei Bahnsteige gibt, wäre es meiner Meinung nach kein Problem, Schöneweide als Umsteigebahnsteig zu nutzen, aber die S - Bahn ist ja gegenwärtig nicht einmal in der Lage die S 45 zwischen Hermannstraße und Schönefeld zu betreiben, übrigens seit 5 Monaten nicht.
Ich bin aber trotzdem angekommen, nun musste ich mich langsam auf die Fahrt nach Auritz vorbeireiten. Die Kälte bekommt meiner Batterie bestimmt nicht gut, deshalb klemmte ich sie am Sonnabend noch einmal an, ok das Auto sprang an, aber lange hätte der Anlasser sich nicht mehr drehen dürfen. Nur die Fahrertür ließ sich öffnen, die anderen waren zugefroren, selbst den Kofferraum bekam ich nur mit Mühe auf. Da es in der nächsten Nacht noch kälter werden sollte, war ich mir nicht sicher, ob das am Sonntag etwas wird. Vorsichtshalber klemmte ich die Batterie wieder ab.
Am Sonntag bin gleich nach dem Frühstück zum Auto gegangen, ohne irgendwelche Gepäckstücke mitzunehmen. Es sprang an, aber ziemlich schwergängig. Ich hatte mit Mutter vereinbart, dass ich anrufe , wenn es nicht klappt. Es wäre wirklich schade gewesen, wenn ich das Auto nicht in Gang bekommen hätte, denn es gab bei Mutter ein vorgezogenes Weihnachtsessen, mit der ganzen Familie.
Die Türen ließen sich noch nicht öffnen, also musste ich alles durch die Fahrertür einladen, den Kofferraum konnte ich ebenfalls nutzen. Ich hatte beschlossen, das alte Notebook mitzunehmen, die Kälte war mir zu groß gewesen. Bevor ich mich auf die Autobahn begab, habe ich noch drei Blumensträuße gekauft, für Mutter und meine beiden Schwestern. Die Autobahn war trocken, zum Glück, denn meine Scheibenwaschanlage war eingefroren. Soweit konnte ich mit dem Laufverhalten meines Autos zufrieden sein, nur einmal ging es unterwegs aus. Die eigefrorenen Türen tauten während der Fahrt auf, denn ich hatte sie ja versucht zu öffnen. Deshalb musste ich hin und wieder anhalten um selbige zu schließen, denn die Temperaturen bewegten sich immer noch im hohen Minusbereich. Ich bin vorsichtshalber durchweg die Autobahn gefahren, spätestens in Bautzen stellte ich fest, dass die Entscheidung gut war, denn an den Kreuzungen war es oftmals rutschig.
Ich traf pünktlich zum Mittagessen ein, Mutter, meine beiden Schwestern, mein Schwager und mein Neffe Daniel warteten schon. Ich bin ja nicht der Bratenesser schlechthin, mir reichen Soße, Kartoffeln, Gemüse und ein kleines mageres Stück Fleisch. Ich freue mich, wenn es den anderen schmeckt. Meine Schwestern waren überrascht, dass ich auch für sie Blumen mitgebracht habe, zu Weihnachten kann das der große Bruder schon einmal machen. Das zeigt ja auch einmal mehr den meist guten Zusammenhalt in unserer Familie.
Nach dem Mittagessen begriff ich schnell, warum sofort der Tisch geräumt wurde, aufgewaschen und die Tischdecke abgenommen wurde. Ohne Vorwarnung für mich wurde der Doppelkopf eingeleitet, für die Familie war es selbstverständlich, es waren mit mir 5 Spieler da, dass musste sofort ausgenutzt werden. Da doppelt ausgezahlt wurde, war es ein kurzer Einsatz für mich, häufig spielte ich mit Daniel und wir verloren immer. Damit war das Doppelkopfproblem gelöst.
Nachdem sich die Gäste verzogen hatten, räumte ich mein Auto aus, die Kälte hatte meine Scheibenwaschanlage noch nicht freigegeben.
Später mit Mutter allein, stellte ich fest, das letzte Weihnachten war vor 5 Jahren hier in Bautzen, eine lange Zeit. Damals gab es gerade den Thsunami, wir erinnerten uns an die gespenstische, lautlose Stille, als wir am 1. Weihnachtsfeiertag nach Auritz zurückliefen.
Wenn ich in Bautzen zu Weihnachten bin, ist der Plan ziemlich einfach, mal hier mal da, ist die Devise, das ist nicht wirklich meine Welt, aber einmal im Jahr geht es schon. Etwas stand das Fest auch unter besonderen Stress, Sonja, meine Schwester flog nach Weihnachten gemeinsam mit ihren Söhnen, Daniel und Ronny zu ihren dritten Sohn nach San Francisco. Alle drei sind noch nie geflogen und jetzt gleich eine so lange Strecke. Und in der Welt passiert ja immer etwas.
Arbeiten bei Mutter gab es nicht zu erledigen, aber dafür war in der ersten Zeit „Schneeschippen“ angesagt. Das ist mal etwas anderes, wie „Webhosting“, aber schon am ersten Abend stellte sich für mich ein mittelschweres Drama ein. Ich kam per Telefon nicht ins Internet. Ich glaube ich bin schon in Abhängigkeit vom Internet geraten. Ich konnte keine e Mails abrufen, keine Schreiben, es war entsetzlich, vielleicht hatte ich ein kaputtes Kabel mit. Eine Vorstellung an was es liegen könnte hatte ich überhaupt nicht. Es gibt bestimmt schlimmeres, aber für mich war es schlimm genug.
Am nächsten Tag, mussten wir noch einige Einkäufe für die nächsten Tage machen und ich brauchte noch Getränke für den Geburtstag. Natürlich hatte ich wieder etwas vergessen, Rasierschaum, auch den musste ich kaufen. Ich hatte auch mein neues Telefon von ALDI dabei, konnte aber Mutter nicht vom Kauf überzeugen, obwohl sie über ihr Telefon nur rum mault. Hier kann ich auch nicht einfach ein neues kaufen, erstens hat sie es erst im letzten Jahr zu Weihnachten von meinen Schwestern geschenkt bekommen und zweitens hätte ich bestimmt Ärgere mit ihr und den Schwestern bekommen. Was meine Mutter nicht will, will sie nicht, ok damit war die Aktion Telefon beendet.
Ich könnte ja einmal beim „PC Spezialist“ vorbeifahren und ihnen mein Problem mit dem Internet schildern. Das Kabel hatte ich dabei, die haben mir schon einmal geholfen. Der Laden hatte sich verändert, viel Personal, aber das Kabel zu überprüfen waren sie nicht in der Lage. Das schien mir schon irgendwie seltsam, ich soll mit dem Notebook vorbeikommen. Das wollte ich eigentlich nicht, tat es aber nach dem Mittagessen doch.
Das Mittagessen gestaltet sich für mich immer als Wunschessen, da gibt es Linsen, Weiße Bohne, Milchreis usw. für Fleisch bin ich nicht so. Wenn sie mich fragt und das meist nach dem Frühstück, antworte ich in der Regel immer mit; „Jetzt habe ich überhaupt noch keinen Hunger!“ Dann später melde ich meine Wünsche an, Wurstbrühe, bei uns sagt man „Wurschtbrühe“, Schmalzsemmel oder Semmel mit Kakao, besonders „freut“ sie sich wenn ich mit „Spiegelei, Rotkraut und Kartoffeln“ wünsche. Das wären alles keine Essen, aber heute Mittag gab es trotzdem nur eine „Gänsefettsemmel“. Damit das klar ist, es ist niemals ein Streit, sondern mehr eine „Lästerei“, ich wär ja blöd, wenn ich mich mit meiner Mutter streiten würde.
Als ich beim PC- Spezialist mit Laptop und Kabel erschien, hatte ich den Eindruck, hier wird nicht gearbeitet, sondern etwas gemacht und seien es Computerspiele. Es dauerte sowieso lange bis sich überhaupt jemand um mich kümmerte. Dann kam der, vom Vormittag, ich soll den Laptop hierlassen, das wollte ich immer noch nicht. Es soll zumindest das Kabel prüfen, wiederwillig nahm er den Rechner und das Kabel mit, in eine der Räume, in dem Moment fiel mir ein, dass ich die Internetverbindung schon eingerichtet hatte. Man ließ mich nicht zu ihm, als er wieder vor kam, meinte er; „Das Kabel ist in Ordnung!“, erzählte mir aber dann etwas über den „SmartSurfer“, das hatte doch mit meinem Problem gar nichts zu tun. Wieder sollte ich den Rechner hier lassen, ich blieb bei meiner Entscheidung, weil ich mir gut vorstellen konnte, was passiert. 100 Euro, die ich besser investieren kann, ich war auch ganz einfach über den Service enttäuscht. Meine Vermutung ist, dass es mit der Software etwas nicht hinhaut, das kann ich zuhause billiger prüfen. Damit war das Thema abgeharkt, noch nicht ganz, ich kaufte noch ein neues Kabel, aber schlussendlich lag es daran nicht.
Vor Weihnachten machte ich mit Mutter noch die übliche Fahrt nach Tschechien, insbesondere um zu tanken, hier im Oberland gab es noch weniger Schnee als in Bautzen. Dafür fing mein Auto an zu spinnen und ging immer wieder aus, jetzt habe ich vielleicht den richtigen Tipp vom Freund meiner Nichte bekommen. Als ich ihm das Problem schilderte meinte er sofort, es wäre die Drosselklappe, entweder ist die verdreckt oder die Einstellung stimmt nicht. Ich werde das Problem einer Lösung zuführen, das kann ja die Welt nicht kosten.
Für mich beginnt Weihnachten so richtig, wenn im Fernsehen „Das Wunder von Manhattan“ oder „Schöne Bescherung“ kommt. Ich habe zwar für die USA nichts übrig, das hat sich auch seit Obama nicht geändert, Obama der sich auch schon mit mit Bush's Kampfgegendenterrorvirus infiziert hat. Die Filme, auch andere sehe ich mir schon und das hat einen einfachen Grund, ich brauche die Schauspieler nicht an ihren politischen Äußerungen bewerten. Hier in Deutschland ist man dazu gezwungen und es gibt nicht viele deutsch Mimen die ich deshalb gerne sehen. Deshalb hält sich die Bereitschaft deutsche Filme, Serien und Shows mir anzusehen in absehbaren Grenzen. Wenn ich mir überlege, dass dann noch die GEZ – Mafia dafür Gebühren haben will, den unsäglichen Webespott kann ich mir ja fast nicht mehr ansehen. Die öffentlich – rechtlich Sender sind doch inzwischen reine Staatssender geworden, überwacht nach Parteienproporz und von nicht demokratisch gewählten Interessenvertretern. Die inszenierten "Politikerdiskussionen", wo immer wieder die gleichen Leute zum x-ten Mal den gleichen Unsinn wiederholen nach dem Motto: Was immer wieder behauptet wird, muss ja stimmen und wer anderes sagt oder meint, ist entweder ein 'Rechter' oder ein 'Linker' und hat somit in einer Demokratie nichts zu sagen und kommt nicht ins TV oder Radio. Mein Vorschlag: Weg mit der GEZ; wer im TV oder Radio was sagen will, soll dafür selber bezahlen: bei den Reklamesendern geht das ja auch so und die öffentlich – rechtlichen haben schließlich auch schon jede Menge Sponsoren und Firmen, die Werbung schalten.
Ok, ich zahle eh keine Gebühren und die Zahlen sagen nichts. Aber Weihnachten ist ja das Fest der Harmonie und Freude, so mache Freude wird einem aber auch durch das Fernsehprogramm verdorben, Tatorte und Helenes aller Orten.
Am Heiligen Abend waren wir, Mutter und ich zuerst bei meiner Schwester Sonja eingeladen, zuvor gab es unsere kleine Bescherung, ich hatte für sie wieder eine Tüte mit englischen Spezialitäten gepackt. Von Mutter bekam ich meine Weihnachtsgratifikation und eine Tüte mit Süßigkeiten. Es natürlich klar, ohne Mutter könnte ich mir die Reisen nicht leisten, aber ich weis genau, Vater hätte es so gewollt. Leider gab es gar keine Zeit mich auch bei ihm zu bedanken, wird aber beim nächsten Besuch nachgeholt, versprochen Vater.
Manchmal stelle ich mir schon die Frage, wie es sein mag, hier in Auritz, wenn auch Mutter nicht marg ist?
Mein Neffe holte uns mit dem Auto ab, bei Sonja gab es Kaffee und auch noch eine Kleinigkeit. Klar, dass sich hier alles um den Flug in die USA drehte. Trotzdem hat sie es sich nicht nehmen lassen, noch eine Gans für den 1. Weihnachtsfeiertag zu bereiten und Mutter und mich zum gemeinsamen Essen eingeladen. Es gibt eben Traditionen die sind so einfach nicht über den Haufen zu werfen.
Mit dem Abendbrot wartete meine Schwester Evelyn schon auf uns, mein Schwager rief 18.00 Uhr an und fragte wo wie bleiben. Mutter hatte den Kartoffelsalat vorbereitet, deshalb musste die Truppe auf uns warten. Meine Nichte hatte sich mit ihrem Freund ebenfalls in die Runde eingefügt. Man braucht starke Nerven um neben Essen, Fernsehen, Trinken und lauten Gesprächen den Abend zu überstehen, ich braue es nicht jedes Weihnachten, aber nach so vielen Jahren kann ich es verkraften. Ich hatte vorher schon geklärt, dass wir Mutter und ich mit dem Taxi nachhause fahren, da konnte mein Schwager auch in Ruhe etwas trinken.
Am 1. Feiertag waren wir bei Sonja zur „Gans“ eingeladen, es schmeckte gut, ich habe nicht nur Kraut, Soße und Kartoffeln gegessen, sondern auch ein Stück Keule und das will etwas heißen. Evelyn klingelte bei Sonja und lud Mutter und mich zum Kaffee ein, hier war auch mein Neffe Falk mit Familie eingetroffen. Sehr lange sind wir nicht geblieben, da ich selbst mit dem Auto war, konnten wir uns unauffällig zurückziehen. Bissel sauer war ich immer noch, dass das Internet nicht funktionierte, eigentlich wollte ich hier in Auritz meine Weihnachtspost erledigen. Ich war so vollgefressen, dass ich zum Abendbrot nur einen Rollmops essen konnte. Ich bin dieses reichliche Essen nicht gewöhnt, bringt Magen und Darm gehörig durcheinander. Mein Schwager wollte uns am 2. Weihnachtsfeiertag zum Essen einladen, aber Mutter und ich waren uns einig, wir bleiben zu hause. So wurde dieser Tag recht gemütlich, bei Märchen, Oliver Twist und einem Mittagessen, was uns beiden sehr gut bekam, denn der süße Kuchen und der Rollmops lag mir die ganze Nacht im Magen. In meinem Weihnachtspaket für Mutter war nämlich eine Dose Wildsuppe aus den schottischen Highlands, die reichte uns beiden zum Mittag und schmeckte wunderbar. Heute konnte ich endlich einige Seiten von meinem Weihnachtslektüre „Maria Stuart“ lesen, bisher habe ich immer paar Seiten vor dem Einschlafen gelesen. Das war die Zeit als Mutter schon im Bett lag und ich den Fernseher ausgeschaltet habe. Es ist, sie lässt es ja manchmal durchblicken, dass ihr Tagesablauf durcheinander ist. Ich gehe hier in Berlin zwischen 1.00 und 2.00 Uhr ins Bett und sie um 10.00 Uhr wenn ich nicht da bin. Es wird eben oftmals doch später, bei der Unterhaltung über Gestern, Heute und Morgen, der Vater ist natürlich immer dabei. Manchmal habe ich auch Angst, dass sie danach in der Nacht nicht gut schlafen kann, manchmal ist es auch so. Ich kann hier eh nicht gut schlafen, um 4 Uhr bin ich meist munter, muss dann über meine mp3 – Player Englisch lernen, ist ja auch nicht so schlecht.
Ich habe es überhaupt nicht gern, wenn ich am Geburtstag in der „Fremde“ aufwache, mir ist es lieber ich kann in der Frühe aufstehen, bin alleine und kann die Gäste erwarten. Mutter schlich schon um mich herum, sie wollte eben die Erste sein, bevor meine Tante aus Berlin anrief. Sie schaffte es auch mir ungewaschen, also ich meine ich war ungewaschen zu gratulieren. Wie immer gab es ein Geschenk in Form von zwei Scheinen. Da sich nicht viele Gäste angemeldet haben, Sonja war schon in München, kurz vor dem Abflug nach San Francisco, meine Nichte mit Freund konnte auch nicht kommen. Da wir nur zu viert waren, lud ich die Gäste zum Mittagessen in die „Schöne Aussicht“ nach Sora ein. Mein Schwager übernahm den Transport, Sora es ja der Ort wo es angeblich keine Spatzen geben soll, es stimmt nicht, ich sah einen ganzen Schwarm. Mein Schwager besorgte einen wirklich guten Platz, mit Aussicht in das Bergland, mir gefällt diese Lokalität wirklich sehr gut. Ich aß Hirschgulasch mit Klößen, es schmeckte sehr gut. Die anderen aßen dass, was ihnen schmeckte, danach fuhren wir zurück nach Auritz, tranken noch einen Kaffee und wer wollte noch ein Bier oder einen „Kräuter“. Einigermaßen ungläubig fragte mich mein Schwager; „Du liest Maria Stuart?“
Viele denken wohl es ist ein schwerer Stoff, aber wenn ich mich schon für Schottland interessiere, gehört das unbedingt dazu, wie Heinrich VIII. zu England.
Mutter hält um die Weihnachtszeit immer noch eine Überraschung für mich bereit, die Ausschüttung des Lottogeldes. Sie meinte schon, dieses Jahr gibt es nicht sehr viel. Sie spielt den Tipp meines Vaters für mich weiter, eigentlich habe ich damit nicht viel zu tun. Ich brauche dafür nichts bezahlen, bekomme aber am Jahresende das Geld ausgezahlt. Über die Gewinne wird von Mutter genau Buch geführt, die gewonnene Summe teilt sie dann durch zwei. Von dem Gewinn wird auch nicht wieder Lotto gespielt, sie weiß es ja genau, dass es ein Verlustgeschäft ist.
Damit war Weihnachten so gut wie gelaufen, am Montag gönnte ich mir noch einen Relaxtag und am Dienstag fuhr ich zurück nach Berlin. Das Auto lief ohne zu murren, mit drei Gängen hatte ich das Auto entladen, der Briefkasten enthielt nichts wesentliches, doch das Weihnachtsgeschenk von meiner Mailfreundin aus Österreich. Die Vögel hatten mich auch nicht vermisst, na ja mit dem Baden mussten sie sich etwas einschränken. Aber ich bade im Winter auch nicht jeden Tag.
Ich habe es gerade richtig gemachte mit dem Hochfahren, denn am nächsten Tag kam der große Schneefall, was mich aber nicht davon abhielt, noch einmal nach einer Jeans in der Galeria Kaufhof zu gucken, die mit verschließbaren Taschen gibt es auch heute nicht in meiner Größe. Ich fand weder welche am Alex, noch am Ostbahnhof und dann kommt noch die Fahrerei mit der unsäglich „Stressbahn“ in Berlin.
Silvester was geplant, auf der Festmeile am Brandenburger Tor zu feiern. Mit einigen Kumpels traf ich mich gegen 21.30 Uhr am Sonycenter, es war kalt und es schneite, deshalb trank ich schon vorher zwei Glühweine. Bier ist damit an dem Abend abgewählt, das schmeckt bei der Kälte sowieso nicht.
Um diese Zeit ist natürlich nicht mehr daran zu denken, am Brandenburger Tor direkt reinzukommen, also liefen wir mit der großen Masse durch den verschneiten Tiergarten. Am Großen Stern betraten wir dann die Festmeile, zuvor füllten wir noch den Sekt aus den Glasflaschen in Plasteflaschen. Die Kumpels wollten es so. Auf der Straße zwischen den Ständen und Partyzelten lag 15 cm hoher Schneematsch, es lief sich entsetzlich und meine Schuhe waren ebenfalls schon durchnässt, das kann ja heiter werden, ich fror wie ein Schneider, obwohl ich war angezogen war. Dazu kommt noch, dass ich mir in Bautzen einen leichten Schnupfen zugezogen habe. Da muss ich nun durch, auch ein erneut getrunkenes Glas Glühwein brachte keinen Erfolg. Zum Glück verging die Zeit bis zum Jahreswechsel dann doch ziemlich schnell, wir hatten in diesem Jahr einen guten Platz um das Feuerwerk zu beobachten. Es ist schon eigenartig, wenn sich danach die Menschen in den Armen liegen. Erst jetzt hat man die Möglichkeit in Richtung Brandenburger Tor vorzulaufen. Was mich vor allem immer wieder fasziniert, ist die Friedlichkeit der Feier. Zum Abschluss sind wir noch einmal ins „Lindenbräu“ im Sonycenter gegangen. Mir gefällt die Gaststätte nicht, aber ich kann mich ja unterordnen. Ich trank noch ein ¼ Liter Wein und konnte meine Jacke etwas trocknen. Ich selbst habe mich nicht erwärmen können und graute mich schon vor der Heimfahrt. Die gestaltete sich wie immer, warten auf die Bahn, nach 1 ½ Stunden, gegen 4.30 Uhr war ich zu hause. Als ich mich im Spiegel betrachtete, glaubte ich mir die Nase erfroren zu haben, so blau sah die aus. Die Schuhe nass, die Hosenbeine hatten sich auch vollgesogen, um der drohenden Katastrophe zu entgehen. Ich nahm das erste Bad im neuen Jahrzehnt und hatte jetzt zum ersten Mal Gelegenheit nachzudenken. Das tat ich mit einem Glas Sekt im heißen Crembad.
Ich dachte vor allem daran, dass ich vor 10 Jahren noch Taxi gefahren bin und den Umsatz meines Lebens gemacht habe. Die Frau war schon weg, ich konnte noch nicht ahnen war das Jahr 2000 für mich bringen wird. Deshalb habe ich kurzerhand beschlossen, das Jahr 2010 zu einem besonderen Jahr zu machen. Gedanken waren schon da, aber erst einmal lockte das Bett.