13. Ein besonderes Jahr, wieder Krebs und einige ungeplante Ereignisse
     aus dem Jahr 2010


Was ist eigentlich das Besondere am Jahr 2010, es hätte auch vor 10 Jahren heißen können; ›Ich bin dann mal weg!‹ und zwar für immer, heute schreibe ich immer noch an meiner Dokumentation, also bin ich noch da.
Es gibt noch einiges nachzutragen vom letzten Jahr, der Rechtsanwalt hat sich nicht mehr gemeldet, also liegt die ›Leiche‹ zwar immer noch im Keller, aber sie ist langsam am Verwesen. Denn jetzt wären eigentlich die zweiten 89 Euro fällig. Noch ist aber die ›Kuh nicht vom Eis‹ , wie man so schön sagt.
Gesundheitlich, war es ein nicht allzu schlechtes Jahr. Sicherlich mit 60 gibt es das eine oder andere Problem, bisher immer lösbar.
Die Reisen nach Schottland, Liverpool und London waren wie immer ein Erlebnis, ich muss mir nun langsam überlegen, was ich mir in den nächsten Jahren noch zumuten kann. Es wird nicht einfacher, vor allem teurer und meine Reisen sind nichts für ›Faulpelze‹ es gehr von früh bis spät durch die Gegend. Klar bleibt immer Zeit für das ein oder andere "Pint" oder ein Meal "Fish and Chips". Aber es bleibt auch Arbeit zurück, das Schreiben der Reiseerinnerungen erledigt sich nicht von selbst, jetzt bin ich gerade dabei die Schottlandreise aus dem Jahre 2009 aufzuarbeiten. Ich wollte eigentlich schon viel weiter sein, aber die Probleme mit dem ACER – Notebook haben mich um fast einen Monat zurückgeworfen. Wenn ich mich an die Aufarbeitung mache, bin ich sehr verwundert, was sich mir eingeprägt hat, klar habe ich auch ein kleines Vokabelheft dabei, in dem ich mir einige Notizen machen.
Vielleicht wird es für mich in diesem Jahr einfacher, nicht weil ich nicht mehr reise, sondern weil ich mir bei der GfK ein iPod NANO 8 GB der neusten Generation bestellen will, neben den üblichen Funktionen mit Voicerecorder und Videokamera. Das Projekt "Einschaltquoten" bei der GfK ist auch ausgelaufen, es hat mir 150 Punkte eingebracht. Leider kann ich das Handy nicht behalten, aber die Teilnahme hat mich weiter zur Prämie gebracht. Der iPod Touch interessiert mich auch, aber ich glaube, der ist eher nichts für mich. Die kleine Arbeit mit dem einscannen meiner gekauften Produkte macht ja keine große Arbeit und jetz mit der DSL ist es überhaupt kein Problem, ich muss das Wenige nutzen, was ich machen kann und das mache ich auch.
Jetzt zum Jahresanfang, klingen mir noch die Worte von unserer ›Scheinriesin‹ im Ohr, die sie zum neuen Jahr in die Republik gedröhnt hat. Wir, also das Volk solle sich auf Härten einstellen. Haben die sich nicht gerade die Diäten erhöht und die in Brüssel verzichten auch auf nichts, der ›Kleine Mann‹ ist wie immer der ›Letzte‹ . Da stimmt es doch: »Wer im Kapitalismus überleben will, darf nur das Fleisch sehen und nicht die Seelen, die in ihm leben...!«
Ich bin ja gespannt, was nach der Schweinegrippe- und der aktuellen Nacktscannerhyterie als nächstes daherkommt, die Klimakatastrophe scheint sich ja auch derzeit an den Realitäten aufzulösen. Aber keine Bange, irgendwas wird schon kommen, dafür werden alleine schon die Massenmedien sorgen, denn ohne hysterischen Schlagzeilen, ohne Blut sind auch keine Rekordauflagen zu machen, so ist es nun mal.
Nach dem ersten Flugsimulantenstammtisch, der im Gefolge vom Tief "Daisy" stattfand, bin ich wie so oft mit zu meinem Flusikumpel gefahren. Langsam fing es auch an zu schneien und zu stürmen. Heute wollten wir ein Potentiometer zum Dimmen von Lampen einbauen und einen zweiten Bildschirm anschließen. Leider war das Potentiometer zu schwach und brannte durch, es waren richtige Flämmchen zu sehen. Was nun? Wenn es fertig werden sollte, mussten wir ein neues besorgen, es war ja erst 16.00 Uhr, also das Auto freigemacht und auf zu CONRAD. Weil mein Kumpel Angst hatte, dass er keinen Parkplatz findet, stellte er das Auto schon am Nollendorfplatz ab. Deshalb mussten wir noch mindestens 10 – 15 Minuten durch das Schneegestöber stapfen. Spaß hat es mir nicht gemacht, er mit seinen langen Schritten, schritt immer einige Meter vor mir her, drehte sich oftmals um. Ich konnte nicht mithalten und war sauer, warum tue ich mir das an. Mit Entsetzen dachte ich an die spätere Heimfahrt, da hatte ich schon einiges gehört, was auf der S 9 los ist.
Bei CONRAD dauert es auch so seine Zeit bis man dran ist, die junge Frau hinter dem Tresen hatte keine Ahnung, also mussten wir auf den einzigen Experten warten. Schließlich bekamen wir ein Teil, was mehr verträgt und der Einbau klappte. Den zweiten Monitor bekamen wir ebenfalls in den Griff, nun sollte der gemütliche Teil kommen. Es gab Apfelglühwein aus Werder, wahrscheinlich wird mein Kumpel dieses Jahr mal zum Blütenfest mitkommen. Ich ahnte schon das Schlimmste, ich kenne mich ja mit dem Obstwein in Werder aus und weiß wie viel man davon trinken kann. Danach gab er noch ein Glas Rotwein aus und das war es!
Nein war es nicht, er wollte mich nicht alleine durch den Schnee stapfen lassen. Beim "Heißen Wolf" in den Potsdamer Platz Arcaden genehmigten wir uns noch zwei halbe Liter Bier. Das reichte dann auch, er hat es ja gut, ist in 10 Minuten zuhause, aber ich in diesem ehemaligen ›Zonenrandwohngebiet‹ und bei dem S – Bahn Angebot. Oftmals sind mir seine beharrlichen Diskussionen zu viel, er wollte er mich wieder überreden, in diesem Jahr mit nach Schweden zu kommen, ich mache lieber meine eigenen Reisen. Außerdem ist er mir viel zu knausrig, immer auf seinen Vorteil bedacht.
Ich brauchte über 1 ½ Stunden bis zur Wohnung, kam mir vor wie kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, unbeleuchtet Wagen, Schilder an den Türen: »Wagen ist nicht beheizt oder Türstörung«. Manche Züge mussten wegen technischer Mängel ausgewechselt werden. Für mich kam es besonders schlimm auf dem Bahnhof Schöneweide, ich weiß ja, dass der Zug nach Schönefeld, eine Minute bevor ich vom Südkreuz ankomme, abfährt, dass der nächste aber ausfällt, das war schon frustrierend. Es bedeutet nämlich 40 Minuten warten und um 22.00 Uhr ist es in Schöneweide nicht so prickelnd. Aber die ›Stressbahn‹ ist ja nicht schuld an dem Chaos, Schnee hat es im Winter schon immer gegeben, auch als wir noch ein eigener Staat waren, ich kann mich jedenfalls an solche Zustände bei der S – Bahn nicht erinnern. Es sind nun auch schon einige Jahrzehnte die ich in Berlin lebe. Wenn solche Herren wie Mehdorn, nur den Börsengang im Kopf haben, entstehen solche Probleme.
Mein Kumpel rief mich am Sonntag gegen Mittag an und teilte mir mit, wie schlecht es ihm geht, nun ja meinen Alkohol hat wohl der Sturm in Schöneweide verweht. Eigentlich wollte ich am heutigen Tag etwas unternehmen, aber tat es dann doch nicht, denn ich hatte noch die Schnauze von der letzten Nacht voll. Deshalb vertiefte ich mich in "Maria Stuart", nach über 400 Seiten, tut sie mir eigentlich schon leid, ich weiß ja, dass sie von Elisabeth von England hingerichtet wird. Schon an dem bisher gelesenen, ist mir klar, dass Schotten und Engländer nie Freunde werden können. Unter dem Eindruck des Romans, will ich im nächsten Jahr Edinburgh einen zweiten Besuch abstatten, denn so weit hoch in die Highlands werde ich wohl nicht mehr fahren.
Weil ich gerade über den Urlaub schreibe, die Fahrkarte für die Manchester Ship Canal Cruise & Salford Quays Stopover von Mersey Ferries habe ich schon bekommen. 10.00 Uhr geht es los und die Cruise dauert 6 Stunden. Ich freue mich schon darauf, egal was für Wetter ist.
Es sollte ja eigentlich ein besonderes Jahr werden, na ja wenn mein PC nach der Bestellung des iPod keinen Mucks mehr sagt, dann heißt das nichts Gutes. Vielleicht ist das Netzteil defekt, ich konnte es auf die Schnelle nicht feststellen. Also musste der alte ALDI Notebook herhalten, ist ja kein so großes Problem, ich brauchte nur die GfK Software aufspielen. Nun hoffe ich der iPod kommt in den nächsten Tagen, bei meinem Kumpel, Apple Fan, konnte ich mir das Teil schon einmal ansehen. Jetzt muss ich mir wohl doch noch einen Desktop Rechner kaufen, wollte ich sowieso und das soll dann der letzte sein. Mein jetziger Rechner hat über 8 Jahre gehalten, mit 70 Jahren, werde ich wohl keinen neuen mehr kaufen, oder?
Warum habe ich in der Nacht vor der Infusion in der Charité so schlecht geschlafen, erst fand ich kein Schlaf, dann erwachte ich immer wieder und um 7.00 Uhr als der Wecker klingelt, war der Schlafanzug durchgeschwitzt. Bekomme ich vielleicht eine Grippe. Welche Probleme beschäftigten mich in der Nacht, war es die ›Scheiß – Stressbahn‹ , mit der ich ja in die Charité fahren musste, die Angst vor der Infusion war es garantiert nicht. In der vollen, überfüllten S – Bahn hatte ich keine Gelegenheit, mir noch mehr Gedanken zu machen, vor allem gilt es sich vor den aggressiven Fahrgästen in Acht zu nehmen, egal ob in der S – oder U - Bahn. Die Zeit kommt aber noch, wenn ich darüber nachdenken kann, wegen dem Schneematsch und den unterstreuten Straßen bin ich mit dem Bus zur Charité gefahren.
In der Rheumaklinik herrschte Betrieb, viele Patienten saßen und warteten. In der Anmeldung fragte ich, welcher Arzt heut da ist, es war ein Name den ich nicht kannte. Nach ca. einer halben Stunde war ich dran. Der Arzt hinterließ auf mich einen gewissenhaften, aufgeschlossenen Eindruck. Ich hatte den CT - Befund mit und das Gespräch begann mit dem Darmkrebs. Er kannte sich gut aus mit der Problematik, denn er war einige Zeit in der Onkologie tätig. Danach gab es die üblichen Fragen, über den momentanen Gesundheitszustand und er horchte mich ab, der Infusion stand nichts mehr im Wege. Der BASMI und BASDAI wird das nächste Mal ermittelt. Die Frage, wie es meinen Augen geht kommt immer, ich konnte ihm nur vom letzten Besuch beim Augenarzt berichten, da gab es keine Feststellungen. Da ich immer wieder einmal Probleme mit beiden Augen habe, Lichtempfindlichkeit und das Gefühl als ob ein Fremdkörper drin ist, sagte ich dem Doktor, dass gern noch einmal in das Virchow Klinikum gehen, zum Professor Pleyer, kein Problem meinte er. Er wollte mir eine Überweisung geben, auf meine Frage: »Ob er das darf!«, meinte er:»Ja klar!«,»Ich dachte, das darf nur der Augenarzt!«,gab ich zu bedenken. Er war sich sicher. Nebenbei führten wir noch Gespräche über die Taxifahrer und einiges mehr. Das Schmerzmittel Metamizol ließ ich mir ebenfalls noch verschreiben. Das nächste Mal will ich mir eine Überweisung für die Hautklinik geben lassen, denn es gibt einige Hautausschläge, vor allem an den Füssen, jetzt möchte keinen Stress, mir reicht die Fahrerei mit der Stress – Bahn jetzt schon zu.
Mit meinem Blutdruck war er überhaupt nicht zufrieden, 170/80 mm Hg, ich natürlich auch nicht, ich glaube es lag an der Nacht, davon sagte ich ihm nichts. Schwester Kerstin soll ihn noch einmal überprüfen, ich habe es ihr zwar gesagt, aber ich sah ein, da sie allein war, wollte ich sie damit nicht noch behelligen. Ich glaube auch zu wissen, es war ein ›Ausrutscher‹ .

Die Palmenecke in der Rheumaklinik der Charite


Kerstin muss man näher kennen, also man muss öfters mit ihr zu tun gehabt haben, damit man ihren Charakter einschätzen kann. Sonst unterliegt man einem schweren Irrtum, denn sie ist sehr liebenswertig, ihr verschmitztes Lächeln und sie hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen.
Ich hätte es ihr von ganzem Herzen gewünscht, dass sie die Vene sofort trifft, leider merkte sie sofort, dass der Arm dick wird. Der neue Versuch im anderen Arm klappte, ich war froh. Sie hatte heute, eine ältere Schwester für die abschließenden Arbeiten zur Hand, finde ich gut. Damit die Remicade – Infusion bis zum Schluss ›ausgesaugt‹ wird, gibt es jetzt noch einen ›Nachschlag‹ Kochsalzlösung, das Wechseln der Flasche mache ich selbsständig.

Jetzt hatte ich Zeit nachzudenken, die Ursache leuchtete mir ein, ich hatte bis fast um 1.00 Uhr gelesen, Maria Stuart, war gerade dort angekommen, wo sie auf Loch Leven festgehalten wird und sie entthront ist. Sie konnte erzählen was sie wollte, sie war die Hure, die Mörderin, keiner glaubte ihr, dass sie nichts unrechtes getan hat.
Das war es, genau so wird mit den Menschen aus der ehemaligen DDR umgegangen, zumindest mit denen, die sich damals zu ihr bekannt haben und heute auch noch. Sie werden alle zu Verbrecher abgestempelt und mit einer Wollust, wie damals von Knox und den Lords. Heute sind es, die Knabes, Birthlers, Merkels, Thierses, soll ich noch mehr aufzählen? Ich könnte! Vorsicht ist aber geboten, von wegen Pressefreiheit! Trotzdem, ich bin DDR – Bürger und das bleibe ich auch.
In der Anmeldung holte ich mir den neuen Termin, die Überweisung für das Virchow Klinikum und das Rezept. Anfang März ist der nächste Infusion.
Es war 12.00 Uhr als ich die Charité verließ, da gerade ein Bus in Richtung Leopold Platz kam, entschloss ich mich spontan noch zur Amrumer Straße zu fahren, um mir den Termin im Virchow Klinikum zu holen. Da ich mich auskenne, brauche ich nicht mehr vor den Orientierungstafeln zu stehen. Klar weiß ich auch, dass ich mir immer eine Nummer ziehen muss. Ich bin so ein Mensch, der sich gerne die Termine persönlich holt und nicht telefonisch. Die Dame am Schalter verwies mich an die Schwestern in Zimmer 1, ok, gehe ich da hin und legte ihr den Überweisungsschein vor. Da sie zweifelnd guckte, dachte ich schon, er wird nicht anerkannt, sie musste sich konsultieren.
Was stand denn eigentlich drauf auf dem Schein:
Überweisung an Ophthalomlogie/ Prof. Pleyer
Auftrag:
Patient mit bekannter Spondyloarthritis bekannte Iridiozyklitis, chronisch – aktiv, bitte um Mitbeurteilung.
Schließlich bekam ich das o.k., am 4. März mit viel Zeit, kann ich vorbei kommen, ob ich schon einmal hier war, klar war ich das. Ich machte die wirklich nette Mitarbeiterin darauf aufmerksam, dass das letzte Mal meine Akte nicht auffindbar war. Die Antwort: »Manchmal finden sie sich wieder an!«, meinte sie, ich werde darauf verweisen. Damit konnte ich doch bis jetzt mit dem Tag ganz zufrieden sein, nicht einmal mein Darm meldete sich vorzeitig, was sonst nach der Infusion immer passierte.
Noch war ich nicht zuhause, dass ich in die falsche Richtung mit der U – Bahn gefahren bin, dafür kann die S – Bahn nun wirklich nichts. Aber noch war ich ja nicht da, da kommt doch noch etwas. Zuerst fuhr ich mit der Ringbahn bis zur Frankfurter Alle, dann weiter mit der S 8 bis Schöneweide, dort begann das Drama. Die Zeit war ran und die Bahn kam nicht, dann die Durchsage: »Die S 9 nach Schönefeld hat ca. 10 Minuten Verspätung!«, der ganze Bahnsteig lachte. Berlin wird so nie eine Weltstadt!
Der iPod ist auch da, nur nicht noch nicht bei mir. Am nächsten Tag holte ich ihn beim Nachbarn ab. Ich weiß ja nicht, was manche Leute zu verbergen haben, weil sie die Wohnungstür nur soweit aufmachen, dass gerade das kleine Paket durch passt. Nun ja, ich hatte ihn, aber keine Zeit das Paket zu öffen, ich musste zu Fußpflege.
Eigentlich fahre ich immer mit dem Auto dorthin, aber heute hätte ich es erst freilegen müssen, deshalb lief ich zu Fuß. Es ging besser als ich dachte, die Wege waren einigermaßen geräumt.
Am Nachmittag packte ich den iPod aus, aus dem Paket kam nur eine ganz kleine Schachtel zum Vorschein. Das Programm von iTunes hatte ich mir schon von der Apple – Webseite heruntergeladen, aber es war eine falsche Version, ich brauchte die 64 Bit Version. Zuerst blickte ich nicht wirklich durch, lud mir das Handbuch herunter, aber trotzdem ging es nicht wirklich weiter. Ein Problem trat noch auf, der Stecker der Ohrhörer passte nicht in den Anschluss. Ich dachte schon, ich schicke das Teil wieder zurück.
Am nächsten Tag rief ich meinen Apple Kumpel an, jetzt passte auch der Stecker, ich habe mir nicht getraut, den mit etwas mehr Kraft einzustecken. Er hat mir auch erklärt, wie ich die Musik darauf bekomme. Irgendwann hätte ich es auch alleine geschafft, warum soll ich mir nicht auch einmal helfen lassen.
Nun sind ca. 700 Lieder drauf, die englischen Lernprogramme und mein Adressbuch, einschließlich der Termine aus Outlook.
Es gibt noch viel mehr Funktionen, er ist wie ein Computer. Ein wirklich geiles Teil, nun verstehe ich meinen Kumpel auch, dass er davon so schwärmt.
Ich habe, wenn ich Zeit hatte, Maria Stuart weitergelesen. Eine abschließende Bemerkung, will ich noch nicht machen, nach über 1000 Seiten ist sie noch nicht hingerichtet worden. Was ich jetzt schon sagen kann ist, Schottland werde ich bei der nächsten Reise ganz anders sehen. Ich weiß auch noch nicht zu wem ich mehr tendieren soll zu Elisabeth oder zu Maria.
Neben Sport kann man ja im TV sich nichts anderes mehr ansehen, leider bin ich manchmal auch gezwungen Sport bei ZDF oder ARD zu gucken, weil Eurosport Fußball bringt. Es ist immer wieder entsetzlich die Berichterstattungen von den öffentlich –rechtlichen Anstalten zu sehen, nicht alles ist schlecht, aber das Meiste. Abgesehen davon, in den Werbeeinblendungen nehmen sie sich kaum noch etwas von den Privaten. Niemals würde ich freiwillig dafür Gebühren bezahlen. Bestätigt wird mir das wieder mit der unsäglichen Familiensendung z.B. ›Winterfest der Träume‹ auf ARD. Immer sind die gleichen ›Heilewelt Gesichter‹ zu sehen und so lässt es sich wunderschön von den wirklichen Problemen in Deutschland ablenken.
Das Wetter am Sonntag ließ mich den Roman zu Ende lesen, über 1200 Seiten in kleiner Schrift, nur mit Brille zu lesen. Zumindest weiß ich nun warum, Engländer und Schotten ein gespaltenes Verhältnis haben. Das 16. Jahrhundert, mit all den Intrigen dazu beigetragen. Im gesamten Roman hat sich ein mosaikartiges Bild von Maria Stuart Königin von Schottland zusammengefügt. Nach und nach tritt ein zusammenhängendes Bild hervor, das Bild einer Frau, die warmherzig ist, loyal, tapfer, großzügig und lebhaft, aber auch unfähig, einen Charakter zu beurteilen, flüchtig, impulsiv und im raschen Handeln besser als in der dauerhaften Strategie. Sie ist klug, aber intellektuell nicht brillant. Maria Stuart hatte eine ausgeprägte künstlerische und dichterische Begabung und besaß offensichtlich eine Menge Charme und die Fähigkeit, sich jeder Umgebung anzupassen, ob es so opulent wie in Frankreich zuging oder so einfach wie in einem Kaufmannshaus in St. Andrews. Sie hatte keine besondere Vorliebe für raffinierte Moden und Juwelen, und sie hatte eine jungenhafte, soldatische Seite. Später trat überdies eine mystische Seite. Margaret George hat einen wirklich lesenswerten Roman geschrieben, der sich, schon bei Ich, Heinrich VIII. an die geschichtlichen Details orientiert. Ich werde jedenfalls England und Schottland mit noch anderen Augen betrachten und vielleicht komme ich an einigen Orten der Handlungen vorbei. Stirling und St. Andrews ist schon für das nächste Jahr im provisorischen Reiseplan enthalten.
Das war wieder eine Nacht, vor dem Termin beim Hausarzt, es gab überhaupt kein Grund dazu, kurz vor Mitternacht bin ich schlafen gegangen, am Nachmittag habe ich nicht einmal Mittagsschlaf gemacht. Im Bett hörte ich mir noch im iPod den Sweeney Todd Audiowalk an, Sweeney Todd der teuflischen Barbier von London. So aufregend war das nicht, den Film mit Jonny Deep Sweeney Todd – Der teuflische Barbier aus der Fleet Street werde ich mir unbedingt kaufen und den Walk, rund um die Fleet Street machen. Da sind paar interessante Punkte dabei. Einige kenne ich schon, aber die Fleet Street ist immer interessant und von meinen Hotel Strand Palace gut zu Fuß zu erreichen. Ich hatte danach das Gefühl, dass ich einschlafen kann, leider kam dann das Problem was ich seit einem Jahr habe, ich lausche auf Geräusche in der Wohnung über mir. So ein Blödsinn, das ist schon eine richtige Manie bei mir geworden, irgendwie muss ich das wieder wegbekommen. Trotzdem der Krach ist schon da, von früh bis spät, es gibt eben Menschen, die denken sie wohnen alleine hier. Meine Beschwerde beim Vermieter hat hier nicht sehr viel gebracht. Damit wurde es 2.00 Uhr, für 7.00 Uhr habe ich den Wecker gestellt. Nun versuchte ich mittel Musik vom iPod einzuschlafen, sicherlich gab es des Sekundenschlaf, ich hatte aber das Gefühl 3.30 Uhr noch nicht geschlafen zu haben. Die Gedanken kreisen natürlich um alle mögliche Probleme, Mutter musste, nach einem kleinen operativen Eingriff im Krankenhaus bleiben, langsam kam die Neubeantragung der Grundsicherung ran, die Befreiung von der Zuzahlung musste auf den Weg gebracht werden. Das habe ich zwar schon so oft gemacht, aber trotzdem, man weiß ja nie. Dazu kamen auch noch paar Softwareprobleme beim ACER - Notebook, bis jetzt kann ich wirklich nicht sagen, ob das ein guter Kauf war.
Dann meldete sich der Darm auch noch zur Unzeit, damit ist sowieso vorsichtiges Schlafen angesagt. 5.15 Uhr saß ich auf der Toilette und machte englische Kreuzworträtsel. Der Radiowecker ging zwar pünktlich an, aber ich erwachte erst zu meiner angestammten Zeit 7.45 Uhr, spät aber nicht zu spät, leicht durchgeschwitzt und benommen, verließ ich das Bett sofort. Das ist überhaupt nichts für mich, wie geplagte Menschen mit Morbus Bechterew wissen, die Tabletten für die Schilddrüse muss ich eigentlich auch 20 – 30 Minuten vor dem Essen einnehmen. Auf der einen Seite war ich noch müde, anderseits war ich froh, dass die Nacht um war.
Ich weiß schon warum ich am Abend meine ganzen Unterlagen zurechtmache, obwohl mir so etwas eher selten passiert. Ich hatte am Abend nicht einmal ein Glas Wein getrunken, vielleicht lag es daran, man muss ja sie Leber nicht unnötig strapazieren, wenn das Labor ruft.
Die Fahrt zum Doktor nach Hellersdorf war nicht wirklich angenehm, obwohl S – und U – Bahn pünktlich kamen und nicht überfüllt waren. Ich hatte sogar, beim Umsteigen im Allee Center in der Frankfurter Allee, noch Zeit mir einen Kaffee zu holen.
Ich wusste gar nicht genau, ob ich nur zum Blutabnehmen kommen sollte, oder auch zum Doktor, man wird es mir sagen. Ich sollte erst zum Doktor gehen und dann zur Blutabnahme, o.k. mache ich doch. Drei Patienten warteten noch, es dauerte heute ziemlich lange bei ihm, ob das gut gehen wird, denn der ›Blutkurier‹ kommt gegen 10.00 Uhr. Ich war immer noch nicht dran, die Schwester schlich schon auf dem Flur einher, nun sollte ich doch erst zu ihr kommen. Sie mault nämlich sonst immer, wenn ich einmal zwischendurch zur Ader gelassen werde und der Kurier ist schon fort.
Ich hatte wieder Sonderwünsche, neben dem Hauptgrund, den Schilddrüsenwerte, wollte ich für die Rheumaklinik der Charité Werte, das waren
1. Blutbild: Hb, Hk, Leuko, Trombo
2. Enzündungswerte: BSG, CrP – Wert
3. Leberwerte: GOT, GGT, AP
4. Nierenwerte: Kreatin.
Für solche Fälle, habe ich zwei Schreiben in der Tasche, einmal das für das Blutbild für die Charité und den Befund der Augenklinik des Virchow – Klinikums. Letzteren brauchte ich heute nicht, aber da ich aufgrund der Iridocyclitis immer einmal plötzlich den Augenarzt oder das Krankenhaus aufsuchen muss. Da muss ich doch zu oft hier gerufen haben, als ›der da oben‹ die Krankheiten verteilt hat.
Die Schwester, nahm die zusätzlich Röhrchen mit ab. Die Frage, wie ich zu den Schilddrüsenwerten komme, davon hing ab ob ich bei der Dosis bleiben kann oder nicht. Ich soll am nächsten Tag, aber erst nach 18.30 Uhr anrufen, dann stellt sie mich zum Doktor durch. Höflich fragte ich, ob sie dann nicht die gesammelten Werte zuschicken kann. Ja klar, ich fragte noch, ob ich eine Briefmarke hierlassen soll: »Na, Herr Ullmann, bei Ihnen ist es doch selbstverständlich, dass wir das machen. Sie gehören doch schon zum Inventar!« Es sind wirklich schon über 20 Jahre her, dass ich bei dem Doktor bin, das wäre geklärt, nun muss ich nur noch zum Doktor.
Er empfing mich wie immer freundlich, da ist nichts gespielt. Ich erzählte ihm vom hohen Blutdruck letzte Woche in der Charité, er wollte es gleich überprüfen. Sonst stehe ich meistens, heute setzte er sich auf den Schreibtisch vor mich hin und überprüfte den Blutdruck. Wenn ich mein Hemd etwas aufknöpfen würde, meinte er, dann kann er mich auch noch abhorchen. Der Blutdruck war 140/80 mm Hg ,»Muss ich mich heut gar nicht auf die Pritsche legen?« war meine Frage. »Nee, ich muss schon wieder auf die Toilette, ich habe mir die Blase erkältet!«
»Na,Na!« sagte ich: »Mein lieber Doktor, Du kommst am Urologen auch nicht ständig vorbei, denn Du bist seit dem letzten Jahr auch im Club der Sechziger aufgenommen worden!« Er wusste genau was ich meinte, er nannte auch das Medikament was ich bekomme, aber er versucht es erst einmal mit Antibiotika, wenn es nichts hilft dann geht auch zum Urologen. Manchmal haben nämlich die Ärzte mehr Angst, wie die Patienten. In einem reichlichen Monat habe ich den nächsten Termin.
Ich hatte heut noch ein Problem zu klären, in meiner Dösigkeit habe ich mir im letzten Jahr fast einen Doppeltermin geben lassen. Weil ich den von der Nuklearmedizin noch nicht in den neuen Kalender übertragen hatte, fällte der HNO – Termin fast zusammen. HNO ist in Schöneweide und Nuklearmedizin in Hellersdorf, deshalb musste ich in Hellersdorf fragen, ob ich etwas später kommen kann. Die Schwester hat sich das vermerkt, aber wenn es viel später wird, dann soll ich anrufen, hoffentlich denke ich an mein Handy, das bei mir zuhause seinen Winterschlaf hält.
Danach bin ich bis zum Alex mit der U – Bahn durchgefahren, immer noch keine passende bzw. mir gefallende Jeans gefunden. Wo ich schon einmal hier war, besah ich mir die Angebote Rund um den iPod, es gibt viel, aber teuer.
Zurück fuhr ich mit der U 8 zur Hermannstraße, von dort mit der S 47 nach Schöneweide und weiter mit der S – 9 nach Schönefeld, die paar Züge die noch fahren, kamen pünktlich.
Die Leiche von opendowload.de liegt noch bei mir im Keller, jetzt am 30. Januar ist es ein Jahr her, dass sie mich gelinkt haben. Mit den 96 Euro wäre ich dabei gewesen, aber dieses Jahr kostet es noch einmal 96 Euro, für das herunterladen des Adobe Reader, den es überall frei gibt. Ich habe mir noch nie getraut, eine Rechnung nicht zu bezahlen. Das Internet, TV und mein FLUSI – Kumpel haben mich bestärkt, es nicht zu tun. Auch das Schreiben des Rechtsanwalts hat mich nicht weich werden lassen. Nun müsste wieder eine Mahnung kommen, oder die Sache hat sich erledigt.
Je eher desto besser, nein billige, deshalb habe ich das Hotel in Glasgow, Alexander Thomson jetzt schon gebucht, 10 % Rabatt bei hotels.com, 4 Nächte für 162 Euro, das geht doch, ich freue mich schon aufs nächste Jahr, dann wird Glasgow der Hauptanlaufpunkt sein. Meine Fahrten gehen dann von dort, zu den mich interessierenden Stätten. Nach Inverness fahre ich, definitiv nicht mehr.
Die Kälte macht einen noch fertig, obwohl das Auto gerade noch anspringt. Ich hatte es raus gezögert, meinen Flusi – Kumpel zu besuchen, um wieder paar, seiner Probleme zu lösen. Zuvor sprach ich aber noch bei meiner Krankenkasse vor. Ich gab mein Vorsorgeheft ab, ich hoffe ich bekomme die 40 Euro Bonus, dort in der Wallstraße haben sie umgebaut, es gibt nur noch einen Serviceplatz, alles andere ist für die Pflegekasse reserviert. Mich traf fast der Schlag, als ich die Mitarbeiterin sah, mit der ich, vor einigen Jahren mächtige Probleme hatte, überheblich und selbstherrlich kam sie mir damals vor, auch bekam ich die Befreiung von der Zuzahlung nur nach Nachfrage zugesandt.
Was war denn heute los, eine ganz veränderte freundliche Dame empfing mich, erklärte mir, warum hier nur noch eine Stelle ist. Klar Einsparungen sind der Grund. Anstandslos nahm sie mein Vorsorgeheft ab, gab mir ein neues für 2010.
Den Antrag auf Zuzahlungsbefreiung ließ ich mir ebenfalls geben, ich brauche in diesem Jahr keine Bestätigung vom Arzt, dass ich eine chronische Krankheit habe. Bei den vielen, könnte ich mir etwas Passendes aussuchen. Nun gilt es sammeln, um die reichlich 40 Euro zu erreichen, es wird wohl nicht lange dauern. Die Rechnung der Charité, im Zusammenhang mit der Remicadetherapie, hatte ich schon, ich glaube sie haben sich verrechnet. Sonst habe ich immer 20 Euro zugezahlt, jetzt nur 10 Euro. Jedes Mal wenn ich die Summe von 3.250 Euro sehe, weiß ich warum die Krankenkasse u.a. nicht mit den Geldmitteln auskommt.
Danach fuhr ich weiter zum Kumpel, ich laufe auf dem Weg zu ihm immer durch die Potsdamer Platz Arcaden, hier gibt es natürlich die abgesagtesten Labels. Esprit, WE und Wöhrl, ich bin ja immer noch auf der Suche nach einer Jeans, mit Reißverschluss an den hinteren Taschen. Leider habe ich auch hier nichts gefunden, keine richtige Zeit gehabt. Bei Hugendubel musste ich auch noch vorbei gehen, dort hatte ich im Dezember alle drei Teile von Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod in einem Buch für 10 Euro gesehen. Das gab es noch und ich habe es gekauft.
Ich, der in der Schule in Deutsch immer nur zwischen 4 und 5 gestanden habe, beschäftige mich freiwillig mit so etwas, so entwickelt sich das Leben. Keiner, ich selbst auch nicht, hat je daran geglaubt, dass ich mir so ein Buch kaufen würde. 10 Euro, gut angelegtes Geld und dümmer wird man davon auch nicht. Ich bin schon ganz kribbelig, wenn ich mal einen Tag nicht an meiner Dokumentation schreiben kann. Aber es gibt so viel aufzuarbeiten, besonders die Reiseerlebnisse, liegen mir schwer im Magen. Ich will nicht wieder reisen, wenn das letzte Jahr noch nicht abgearbeitet ist, aber ich arbeite dran und da sind ja auch noch die Bilder.
Die Probleme beim Kumpel waren schnell abgearbeitet, danach sind wir noch ein Bier trinken gegangen, heute nicht beim Heißen Wolf, sondern im Alex im Sony Center. Ich habe mich durchgesetzt, obwohl hier das Bier etwas teurer ist. Der Heiße Wolf ist mehr ein Imbiss, ohne Niveau, dreckige und verschmierte Tische. Meine Meinung ist, so selten wie ich ein Bier trinken gehe, muss es schon etwas Niveau haben. Im Wetterbericht haben sie 15 bis 20 Grand minus angesagt, deshalb blieb es bei zwei Bier. Ja o.k., die Heimfahrt war wie immer, es klappte bis Schöneweide, dann waren die obligatorischen 20 Minuten Wartezeit angesagt und es war kalt, wie ›Sau‹ . Nach der Wartezeit bin ich wohlbehalten in der Grünbergallee angekommen und das Zwacken im Gesicht löste sich langsam auf.
Eigentlich wollte ich am Sonnabend oder Sonntag etwas unternehmen, aber die Kälte ließ mich schaudern. Vielleicht wird es nächstes Wochenende etwas, aber da ist die Word Money Fair in Berlin und da habe ich mich schon mit meinem Münzhändler verabredet.
So musste ich mich zu Hause beschäftigen, was mir nicht schwer fiel. Schreiben, Schreiben, Schreiben, jetzt wo ich das Buch besitze muss es doch noch besser gehen. Obwohl ich es nie begriffen habe, mit Dem oder Den, aber jetzt, gebe ich mich mühe. Meine Deutschlehrerin damals, hätte ihre Freude an mir gehabt. Vielleicht treffe ich sie noch einmal beim Klassentreffen, wenn mein Schulfreund Werner es baldmöglichst organisieren möge.
Wenn man ein ganzes Wochenende Zeit hat, da denkt man auch nach und es ging um die Computerausrüstung. Der alte Destoprechner hat ja den Geist aufgegeben, vielleicht ist es nur das Netzteil. Bei der nächsten COMBÄR werde ich versuchen ein neues oder gebrauchtes zu bekommen. Jetzt habe ich auf den alten Laptop, die Software für den Drucker und Scanner installiert. Die Software für die GfK ist ebenfalls installiert, sodass ich arbeitsfähig bin. Wenn da nicht der Flugsimulator wäre, aber ob ich mir dafür jetzt unbedingt einen Destoprechner kaufen muss, weiß ich nicht genau.
Manchmal kommen mir schon Zweifel, ob sich die Alzheimerkrankheit bei mir schon ausbreitet. Da gibt es Situationen, die mich schaudern lassen. Ich bereite die Unterlagen für den Arztbesuch bei meiner Diabetologin vor, dazu musste ich einige Befunde einscannen. Dabei konnte ich feststellen, dass der Scanner nach der Neuinstallation funktioniert.
Ich war der Meinung, dass ich am Mittwoch einen Termin habe, auf dem Schein den ich jedes Mal ausfüllen muss, stand der 21.01.2010 9.15 Uhr, der war natürlich heute am 26. Januar längst vorbei. Der Computer sagte mir, der Termin ist am 28. Januar 9.30 Uhr, hier stimmt gar nichts, waren meine Gedanken. Da ich schon einen Fehler gemacht habe, beim Übertragen der Termin vom alten zum neuen Kalender, war ich leicht schockiert. Trotz angestrengtem überlegen, was hier falsch gelaufen ist, ich kam nicht drauf. Eine Gehirnwindung ganz hinten, sagte mir etwas: »Hat dich die Praxis nicht im vergangenen Jahr Angerufen und eine Terminänderung mitgeteilt!« Das könnte sein, aber sicher war ich mir überhaupt nicht. Am besten ich rufe an und gestehe mein Problem, in der Regel sind die Damen ja nahbar. Ehrlich gab ich zu, dass ich die Übersicht verloren habe und hoffte, dass es mit der Änderung des Termins seine Richtigkeit hat. Zum Glück war es so, also konnte das Adrenalin wieder runterfahren.
In den letzten beiden Tagen habe ich doch tatsächlich überlegt ,ob ich nachts das Fenster im Schlafzimmer schließe. Ich habe es nicht getan, obwohl es ganz schön frisch war, besonders wenn man auf die Toilette muss. Ich kann nicht gut schlafen, wenn das Fenster zu ist, die S – Bahn die direkt vor dem Haus vorbeifährt, stört mich schon lange nicht mehr. Heute am Donnerstag, ist die Kälte zurückgegangen, aber es hat geschneit.
Es war der Tag mit dem fast versauten Termin bei meiner Diabetologin, 9.30 Uhr eine nicht unchristliche Zeit, ohne Hektik und auf die S – Bahn vertrauend machte ich mich auf den Weg. Ich gehe eigentlich gern zu dieser Ärztin, weil sie einen kompetenten Eindruck macht und man sich mit ihr auch über andere Probleme unterhalten kann. Weil das so ist, muss man auch eine Wartezeit von ca. 1 – 2 Stunden einplanen. Wenn ich weiß, dass ich ordentlich behandelt werde, ist es mir egal. Ich habe ja jetzt immer mein neues Spielzeug dabei, den iPod, heute war wieder Englisch lernen dran.
Für die Ärztin hatte ich eine Menge Unterlagen mitgebracht, die sie erst lesen musste, die Schilddrüsenwerte waren auch für sie o.k., das neue Medikament Prothyrid kannte sie nicht, informierte sich aber sofort in ihrem großen dicken Buch. Es ist ein qualitativ besseres Medikament, war ihre Meinung.
Den Befund vom Augenarzt nahm sie zur Kenntnis, lächelt über den handschriftlichen Zettel, der Inhalt war zufriedenstellend. Die Bluteinschlüsse in der Netzhaut haben sich in ihre Bestandteile aufgelöst. Da wir uns über die Qualität des Arztes unterhalten haben, meinte sie, wenn ich das Gefühl habe, die Untersuchungen befriedigen mich nicht, soll ich wechseln. So ist es ja gar nicht, selbst der Professor aus dem Virchow Klinikum war mit seiner Diagnose und der Medikation zufrieden. Trotzdem, sind die Untersuchungen bei ihm immer etwas chaotisch.
Die Leberwerte habe ich ihr gar nicht gegeben, ich weiß ja woran es lag, und heute wären sie anders gewesen, manchmal ist es gut, wenn man eine Woche keinen Rotwein trinkt. Wenn das geht, braucht man ihn nicht, wenn nicht, dann wird es problematisch. Ich kann es noch.
Jetzt wollte sie meinen Blutdruck messen, ich erzählte ihr, dass ich in der Charité, vor der Infusion 170/80 mm Hg hatte und war gespannt. 105/65 mm Hg, na was war denn das für ein Wert, bei ihr nichts ungewöhnliches. Sie meinte, erstens habe ich vermutlich zu ihr ein Vertrauensverhältnis aufgebaut und ich bekomme auch keine Infusion bei ihr. Da hat sie bestimmt recht. Der Langzeitwert ist bei mir konstant 6,3 % mmol/l, was meiner Diabetologin natürlich sehr genehm ist.
Danach löste ich meine drei Rezepte ein, noch nicht befreit von der Zuzahlung, musste ich insgesamt etwas über 15 Euro zuzahlen. Jetzt fehlt mir noch 1 Euro um die Befreiung zu beantragen.
In den letzten Tagen kam mir eine spontane Idee, die Ostsee soll ja jetzt im Winter auch interessant sein, warum nicht einen Ausflug dahin machen. Ich wollte es genau wissen, was ich bezahlen muss, eine nette Mitarbeiterin im Reisezentrum am Ostbahnhof klärte mich auf. Bisher wusste ich nicht, dass ich in allen Verkehrsverbünden, aufgrund meiner Schwerbehinderung, kostenlos fahren kann. Wie immer erfährt man das nur, wenn man zufällig nachfragt. Nun weiß ich wie es geht, aber es gibt eben in Deutschland noch verbundfreie Zonen, so auch zwischen Berlin und Rostock. Die Karte die ich dafür kaufen müsste, kommt mir teurerer wie das Mecklenburg – Vorpommern Single Ticket. Das könnte ich nutzen um nach Warnemünde zu kommen, für 18 Euro immerhin noch erschwinglich, dazu müsste ich über Schwerin fahren.
Es kam mir noch eine andere Idee, warum fahre ich nicht nach Hamburg um mir die, seit 13 Jahren erstmals wieder zugefrorene Alster, anzusehen. Die Fahrt dauert ca. 4 Stunden bis dorthin.
In der Galeria Ostbahnhof, gab es keine mir gefallenden Jeans und gesuchtes Zubehör für den iPod auch nicht. Es gab Trolleys, gesenkt zwischen 60 und 80 Euro. Ich brauche für die nächsten Reisen einen neuen, größeren Trolley, meiner war einfach zu klein. Dann kann ich mir vielleicht auch einmal eine Flasche Whisky mitbringen, ich hoffe die Leber wird es mir verzeihen.
Ehrlich gesagt, es ist nun 10 Jahre her, dass ich operiert wurde, ich hätte schon längst tot sein können und wie lange es noch geht, keiner weiß es. Deshalb gönne ich mir auch hin und wieder etwas, das kann und muss ich natürlich vor mir selbst verantworten.
Politisch gesehen wurden dieser Tage, auch wieder paar ›Säue durchs Dorf‹ getrieben, die Spende an die FDP beherrschte nur kurzfristig die Politik. Haiti beherrscht schon seit dem Erdbeben die Welt, warum jetzt besonders von den reichen Ländern so ein Hype darum gemacht wird ist für mich klar und grenzt an Scheinheiligkeit. Denn eigentlich hat doch der Kapitalismus, namentlich in Form der reichen Länder daran schuld. Hätten die Menschen in Haiti vernünftige Lebensbedingungen, einschließlich Häuser, dann wären nicht so viele Tote zu beklagen, oder sieht man ›Reiche‹ die gestorben sind.
Der israelische Ministerpräsident war in Deutschland, mein Fall ist es nicht, aber seine Rede vor dem Bundestag war gut, besonders hat mir die Passage gefallen, wo er sagt: »Alle Naziverbrecher müssen gefunden und verurteilt werden!« Eigentlich hätte doch dieser deutsche ›Tigerenten Club‹ ,einschließlich sein Präsident vor Scham versinken müssen. Aber vermutlich ist die Jagd nach ehemaligen Stasi – Mitarbeitern viel interessanter. Manche Moderatoren in öffentlich – rechtlichen TV kommen sich da auch nicht zu blöd vor diese Problematik, ich meine die von der Stasi immer wieder neu zu aktivieren. Einmal so etwas gegen die ehemaligen Nazis gesagt, das würde die Glaubwürdigkeit der Sender und des Staates erhöhendes Staat hätte in meinen Augen an Glaubwürdigkeit gewonnen. Die Nazis habe scheinbar immer noch eine Lobby!

World Money Fair in Berlin 2010

Die World Money Fair ist für Münzsammler und auch für Nichtsammler ein herausragendes Ereignis, früher war die Messe in Basel, jetzt ist sie seit 5 Jahren im Hotel Estrel hier in Berlin. Ich treffe mich mit meinem Münzhändler des Vertrauens. Freitag war mein Tag, nun da ich einen festen Münzhändler habe muss ich nicht zwei oder drei Tage dort sein. Der Herr Kai Schaffarczyk ist in meinen Augen, verglichen mit anderen Händlern ein äußerst fairer. Die Münzen die er anbietet, ich kann sie nur mit meinem Sammelgebiet vergleichen, sind niemals überteuert.
Ich habe mir bei ihm einige Münzen bestellt, um mein Sammelgebiet zu komplettieren. Ich weiß zwar nicht für wem ich sammle, hinterlassen muss ich keinem etwas. Meine Tochter hat sich bis jetzt nicht bei mir gemeldet, dann sollen die Münzen dem gehören, der mich unter die Erde bringen muss. Da es beschlossene Sache ist, dass ich neben Vater, im vierer Urnengrab in Bautzen liegen soll, denke ich, dass sich bis dahin so viel an Wert angesammelt hat. Oder es findet sich noch eine nette Person!
Leider hat sich hier auf der Money Fair ein Problem aufgetan, die Serie die ich sammle hat besonders im Jahr 2010 einen Dämpfer erlitten. In Gesprächen mit der Österreichischen Münze und mit der Ungarischen Münze, wurde mir verdeutlicht, was sich hier abspielt. Diese beiden Länder sind deshalb in 2010 nicht dabei.
Die Europastern – Serien ist eben nichts Offizielles wie ich immer dachte, sonders sie wird von Münzhändlern initiiert, maßgeblich von denen mit den drei großen Buchstaben. Dort habe ich 2004 die ersten Münzen der Serie bestellt, die erste ist ja günstig, aber dann wird es teuer. Ich hatte sogar ein ABO, was ich aber schnell wieder kündigte. Komischerweise hatten die auf der WMF keine Europastern Münzen ausgestellt.
Am Anfang lief es für den Händler gut, da es war schwer war die Münzen direkt bei der jeweiligen Münze zu bestellen. Jetzt kaufen die Händler die Münzen in großen Stückzahlen bei der nationalen Münze ein und verkaufen sie zu moderaten Preisen. Deshalb kann es durchaus sein, wenn es kein klares Thema gibt, werden noch mehr aussteigen, schade eigentlich, es gäbe in Europa viele spannende Themen. Unklar ist für immer noch, warum Deutschland sich noch nie daran beteiligt hat. Die deutschen Silbermünzen, die oft zum Thema passen, haben keinen hohen Wert, versehen mit dem Europastern wären sie vielleicht auch im Ausland begehrt, sonst kümmert sich doch kaum jemand um Deutsche Münzen.
Es kotzt mich an, wenn ich die Qualität der Lebensmittel, besonders hier in meinem Nettoladen sehen, ich habe mich deshalb per E – Mail über die Qualität des Kürbiskernbrotes beschwert und bekam auch Antworten. Es ging mir vor allem darum, dass das Brot sich nicht schneiden lässt, es zerfällt förmlich in seine Einzelteile. Wenn jemand belegte Brote auf die Arbeit mitnehmen will hat er ein Problem. Man kann nur Brocken mitnehmen und belegen lassen sich die auch nicht. Immerhin bezahle ich für das Brot 1.70 Euro, früher 3.20 Mark, so geht es nicht.
Die erste Antwort war, dass die Beschwerde weitergeleitet wurde und dann kam die Antwort per Mail.

Sehr geehrter Herr Ullmann,
Ihre E-Mail mit der Beschwerde haben wir erhalten. Wir gehen jeder Reklamation immer sofort nach und klären den Vorgang mit unserer Produktionsleitung. Beim Test und bei Stichproben in den letzten Tagen konnte dieses Problem nicht festgestellt werden. Beim Kürbiskernbrot handelt es sich um eine Zusammensetzung (Rohstoffe), die, anders als bei normalen Mischbroten, deutlich empfindlicher auf minimale Abweichungen (Rohstoffmengen, Backzeiten etc.) reagiert. Wir haben keine vollautomatische Industrieproduktion, sondern sind ein Handwerksbetrieb (mit zwar viel technischen Hilfsmitteln), bei dem der Faktor Mensch (Bäcker) noch eine große Rolle spielt. Damit handelt es sich auch noch um echte Bäckerprodukte. Wir machen permanent Stichproben, können aber kleinere Schwankungen nie ganz ausschließen.
Sofern Sie die Möglichkeiten haben, besuchen Sie unseren Werksverkauf in Berlin Marienfelde. Wir werden Sie dort für die kleine Unannehmlichkeit entschädigen.
Mit freundlichen Grüßen

Damit kann ich leben, habe auch in der letzten Zeit, das Problem nicht bemerkt, in das Werk bin ich nicht gegangen.
Mein Plan ist gereift, ich wollte am Sonntag nach Warnemünde an die Ostsee zu fahren. Es war mir aber zu riskant, da die Strecke nach Rostock am Sonnabend, wegen des starken Schneefalls gesperrt war. Bis zum Abend konnte ich keine Hinweise im Internet bei der Bahn finden, ob am Sonntag wieder normal gefahren wird. Deshalb habe ich die Fahrt nicht angetreten und an der Aufarbeitung meiner Reiserinnerungen gearbeitet.
Ein positiver Bescheid kam von meiner Krankenkasse, da ich am angebotenen Bonusprogram teilgenommen habe, bekomme ich 40 Euro auf mein Konto überwiesen. Die Untersuchungen die dafür notwendig sind, lasse ich sowieso machen, alles mitnehmen was es gibt, das Motto habe ich mir schon lange zu eigen gemacht.
Auch am Wochenende habe ich wieder Anlauf genommen, mit dem Zug einen Ausflug zu machen, aber es wurde nichts, das Wetter spielte nicht wirklich mit. Ich hoffe es wird noch etwas draus, bevor der Frühling kommt.
Seit langer Zeit war ich wieder einmal im Kino, am Alex im Cine Star, auch hier gibt es den Kinotag am Dienstag. Ich habe mir den Film Sherlock Holmes angesehen.
London, 1891. Die Thames Metropole ist in Aufruhr. Eine Verschwörung breitet sich aus, die ihre Wurzeln bei Lord Blackwood, einem Freund von okkulten Ritualen, haben sollen. Meisterdetektiv Holmes und sein Partner Dr. Watson nehmen die Ermittlungen nur zu gern auf. Doch als die geheimnisvolle Irene Adler ins Spiel kommt, lässt sich Holmes offensichtlich aus dem Takt bringen. Ist die verführerischen Femme Fatale Teil der Verschwörung? Holmes und Watson – das legendäre Team aus Muskeln, Köpfchen und Humor, in einer handfesten Neuverfilmung.
120 Minuten Spektakel und Specialeffekte sind gut zu verkraften, obwohl die ganze Sache mit den alten Detektiven nichts zu tun hat. Ich habe mir den Film besonders deshalb angesehen, weil einige eindrucksvolle Aufnahme, natürlich nur Kulissen, von London und der Tower Bridge gibt. Ich habe es nicht bereut, als ich wieder aus dem Kino kam, tobte ein richtiger Schneesturm. Sicherlich auch nicht so ein prickelndes Erlebnis, bei der Verkehrssituation in Berlin.
Mein Sorgenkind, das Auto sprang bei einem Versuch, trotz der langen Kälteperiode, doch noch an. Es muss bald wieder von Berlin nach Bautzen rollen, zu Mutters Geburtstag, hoffentlich liegt dann kein Schnee mehr.
So konnte ich den Rest der Woche nutzen, um an meiner Website zu arbeiten, ohne die ich mir mein Leben gar nicht mehr vorstellen kann.
Für die Datensicherung hat, Strato, mein Provider eine 20 GB Online - Festplatte für die treuen Kunden angeboten. Die Bereitstellung kostet einmalig 9,90 Euro, da habe ich zu geschlagen. Die Datensicherung ist nicht gerade ein Hobby von mir, ich mache sie in unregelmäßigen Abständen, ich kann mir nicht vorstellen, wenn ich zum Beispiel alle Daten von meiner privaten Zentrale Outlook Datei verlieren würde.
Das Konto bei der Berliner Volksbank habe ich leider noch nicht gekündigt, was mehrere Gründe hat. Ich möchte Flug – und Hotelbuchungen nicht über mein Girokonto abwickeln, zumindest nicht am Anfang des Jahres. Beim Antrag auf Weiterbewilligung der Grundsicherung muss ich die Kontoauszüge der letzten drei Monate vorlegen. Ich muss mir ja Fragen nicht selber aufbürden. Obwohl, es mein Geld ist, deshalb habe ich auch kein schlechtes Gewissen.
Bei easyJet kann man die Flüge und Hotels mittel Bankeinzug buchen, Buchung mit Kreditkarte kostet es extra Gebühren, die sind nicht einmal niedrig.
Im September will ich wieder in meine erste Lieblingsstadt London fliegen, die zweite ist übrigens Glasgow. Je eher man bucht, desto billiger sind die Flüge, bei Hotels sollte man das nicht unbedingt machen. So sind meine Erfahrungen. Dazu kam noch, das easyBus mir ein Angebot geschickt hat, 450.000 SEATS 50p per Seat.
Mir hat im letzten Jahr der Flug nach Gatwick gut gefallen, aber die anschließende Fahrt mit dem Zug war nicht so prickelnd. Nach London Eusten hatte er Verspätung, war ziemlich voll, auf der Rückfahrt war er pünktlich, in Eusten noch leer, aber dann wurde er immer voller. Eine Ablage für den Trolley habe ich nicht gesehen, sodass der im Gang stehen musste. Da ich am Fenster saß, machte der sich oftmals selbständig. Im letzten Jahr gab es auch nicht so viele Flüge nach und von Luton.
Ich buchte einen Flug für den 7. September, Abflug in Schönefeld 9.50 Uhr, Ankunft in Luton 10.40 Uhr. Der Rückflug erfolgt am 14. September 18.35 Uhr. Zum Flug buche ich jetzt immer das Speedy Boarding Plus: »Als erster durch das Gate plus eigener Check-In.« Das internationale Zertifikat über die Schwerbehinderung nehme ich zwar mit, aber nutze es nicht mehr beim Check – In. Hier in Deutschland hat es immer geklappt, aber in Großbritannien, musste ich alle meine Sprachkenntnisse aufbieten um in die Boardinggruppe SA zu kommen. Jetzt habe ich SP und für eine Strecke gibt es das nicht.
Ich denke mir, so lange wie ich noch Fliegen werde, kann ich mir das leisten.
Das hat noch einen Vorteil, ich brauche nicht mehr so zeitig da sein, durch den extra Schalter muss ich mich nicht an die langen Schlangen anstellen, denn das musste ich bei der Boardinggruppe SA machen.
Der Flug kostet mich 100,07 Euro und für die Busfahrt muss ich £ 15.00 bezahlen. Die Plätzte für 50p gibt es zwar, aber zu Zeiten wo vielleicht kein Flugzeug fliegt, egal, ich fahre vom Luton zur Victoria Street. Nun fehlt mir noch das Hotel, das ich mit der Kreditkarte bezahlen kann.
Als ich heute im Rahmen meiner Shoppingtour bei der Volksbank die Kontoauszüge holte, stellte ich fest, dass für Januar und Februar jeweils 5 Euro Gebühren abgebucht wurden, die letzten, sobald der Flug abgebucht ist kündige ich das Konto.
Ich kann mir jetzt sogar, aller 1 ½ bis 2 Monate den Frisörbesuch leisten, das war nicht immer so, als Taxifahrer fiel es mir schwer das sauer verdiente Geld dort wieder auszugeben. Damals gab es aber solche Frisöre wie Cut & Go noch nicht, heut kann ich sogar 1 oder 2 Euro Trinkgeld geben. Da kommt der Taxifahrer durch, ich habe mich auch über jede Mark Trinkgeld gefreut und die Mädels dort tun es bestimmt ebenfalls, denn der Verdienst kann bei 9 Euro pro Schnitt nicht so hoch sein. Manche Leute beschweren sich über den Service bei Cut & Go, die können doch zu Klier & Co gehen, ich bin froh, dass es solche Läden gibt.
Anschließend fuhr ich noch einmal zum Alex um die Aktion Jeans & Co abzuschließen, denn die 10 % Rabatt, gibt es nur noch bis Sonnabend, dann läuft die PayBack Aktion in der Galeria Kaufhof aus.
Ich schlich wieder um die Tische und Ständer mit Jeans herum, anprobiert habe einige, gekauft nicht. Im Bereich von Ben Sherman schaue ich immer mit vorbei, ist ja schließlich ein Londoner Label, beheimatet u.a. in der Carnaby Street. Die Sachen sind eher für junge und schmale Leute etwas, aber hin und wieder gibt es auch in meiner Größe etwas, die dort zwischen L und XXL schwankt. Es geht deshalb nie ohne anprobieren, Pullover, T – Shirts und eine Strickjacke. Die Strickjacke, wie alle andern Teile auch mit Signatur. Nun sind die Klamotten nicht gerade billig, die Jacke 69,90 Euro, o.k., da zwacke ich vom PayBack Punktekonto, einen Gutschein von 30 Euro ab, da habe ich immer noch 50 Euro, die 10 % noch abgezogen, wurden es knapp über 30 Euro. Ich muss auch einmal etwas beim Textilzirkel der GfK eintragen, dort bekommt man Lose und kann etwas gewinnen. Eine neue Jeans hatte ich aber deshalb immer noch nicht.
Sonnabend fand wieder der monatliche Flugsimulantenstammtisch in Tempelhof statt, so viele begeisterte Simulanten habe ich hier noch nie gesehen. Die Bedienung hatte zu tun, alle Wünsche zu erfüllen. Am Anfang ist immer eine große Bestelldichte, da jeder sein Frühstück und seinen Kaffee haben möchte, dann lässt es aber nach. Ich leiste mir immer ein Hausfrühstück und trinke zwei Kännchen Kaffee, dass allmorgendlich Frühstück fällt zu Hause deshalb aus. Anschließend bin ich mit meinem Flusikumpel noch Computer gucken gegangen, in der ALEXA bei Media Markt. Er hatte wohl die Werbung nicht richtig gelesen, er dachte beim Kauf eines Artikels, bekommt man bei 1000 Euro, 200 Euro geschenkt. Man bekommt zwar etwas geschenkt, nämlich einen Gutschein über 200 Euro, mit dem man wieder etwas kaufen muss. Mir war es eh egal, ihm sagte die Art nicht zu, er glaubt noch, dass Media Markt etwas zu verschenken hat, wenn ja dann nur zu ihrem Vorteil.
Ich dachte am Abend darüber nach, ob ich nicht am Sonntag, nach Hamburg fahren sollte, das wäre dann der dritte Anlauf. Zweimal musste ich die zurechtgemachten Schnitten zum Abendbrot essen. Das Wetter sollte zwar kalt werden, aber nicht ganz ohne Sonne. Wieder machte ich mir zwei paar Schnitten am Abend, packte mir noch paar Wiener Würstchen dazu.
Ich könnte es mir ja noch überlegen, wenn ich aufwache, den Wecker stellte ich auf 5.30 Uhr, was für eine unchristliche Zeit. Der Zug fuhr aber schon 7.22 Uhr vom Bahnhof Südkreuz ab. Sonntag, ist da auf die S – Bahn verlass? Die Falle habe ich mir dieses Mal selbst gestellt, aber dazu später.
In der Nacht schlief ich schlecht, ab 4.00 Uhr war ich immer wieder einmal munter, als der Wecker klingelte, hörte ich vom Bett aus, auf die S – Bahn, sie fuhr nicht wie immer zu der mir bekannten Zeit, na ja, kann ja mal vorkommen, waren meine Gedanken. Mein Entschluss stand fest ich fahre nach Hamburg. Ich bin durch Hamburg einmal mit dem Zug durchgefahren und einmal habe ich einen Kurztrip mit meinem Flusikumpel durch das Zentrum gemacht. Mit dem Taxi war ich mehrerer Male in Hamburg, meist mit Ausländern, das Geld bekam ich immer erst in Hamburg, von den angefahrenen Adressaten. Das waren immer gewagte Touren, die nicht alle Taxifahrer machten, ich hatte nichts mehr zu verlieren und brauchte das Geld. Mit einer Kontrolle durch die Polizei musste man immer rechnen, das war damals die Zeit, wo es allgemein um die Rechtmäßigkeit solcher Fahrten ging, wegen der uns auferlegten Beförderungspflicht.
Ich konnte in aller Ruhe Frühstücken und den Fotorucksack packen, 16, 36 und 56 also alle 20 Minuten fuhren die Bahnen. Als ich vor der Haustür stand, umfloss mich eine ziemliche Kälte, Handschuhe wollte ich wieder einmal nicht mitnehmen, damit zu fotografieren macht sich blöd. Ich war 5 Minuten nach sechs Uhr auf dem Bahnsteig, mutterseelenallein, als ich den Fahrplan studierte, stellte ich fest, die Bahn fährt um diese Zeit nur aller halben Stunde. Die nächste kommt daher erst 6:31 Uhr und nicht 6:16 Uhr, gut das war meine Schuld, da hätte ich gestern noch einmal auf den Plan schauen müssen.
Dadurch schien mein Plan schon infrage gestellt, ein Zeitpolster war zwar eingebaut, aber ob das reicht, mal sehen. Als Ausweichziel käme Warnemünde ins Spiel, der Zug fährt erst nach 8.30 Uhr. Nach 25 Minuten auf dem Bahnsteig war durchgefroren, zum Glück bekam ich in Schöneweide nach paar Minuten einen Anschluss zum Bahnhof Südkreuz, dann wird es auch mit der Fahrt nach Hamburg klappen. Hier in der zugigen Bahnhofshalle wurde mir auch nicht wärmer. Ich brauchte noch das Single - Ticket für Mecklenburg – Vorpommern, am Automaten wurde meine Visa Karte nicht akzeptier, ich hatte auch keine Lust noch mehrere Versuche zu machen.
Auf dem Nebengleis kam gerade der City – Nightline Express aus der Schweiz ein, Massen von Menschen stiegen aus, bepackt mit Wintersportausrüstungen und Koffern, die meisten irrten benommen umher. Obwohl Servicepersonal der Bahn umherlief, fragen sie mich z.B. wie sie nach Tegel kommen. Mir fiel es, vermutlich vor Kälte, nicht wirklich ein.
Der Zug nach Wismar, kam etwas später eingefahren, er war leer, ich suchte mir oben ein Familienabteil, obwohl sich bei der Kälte oben hinzusetzte ist nicht vorteilhaft, weil das Oberteil keine Türen hat, deshalb ist es hier auch nicht so warm.
Bei der Fahrkartenkontrolleurin machte ich mich bemerkbar, sagte, dass ich nach Hamburg will und ich deshalb ein Single Tagesticket brauche, weil nicht alles VVB – Bereich ist. Es kostet auch nicht mehr, wie am Automaten. Für 18 Euro, von Berlin nach Hamburg und zurück ist doch ein guter Preis.
Ich hatte mir den London Planner - London for Londoners von TimeOut mitgenommen, um schon einiges für die nächste Londonreise auszugucken, der iPod war auch mit dabei, Fahrplan und Adressbuch drauf gespeichert.
Der Zug hatte immer ca. 5 – 10 Minuten Verspätung, denn in Berlin ging die Fahrt mit folgender Durchsage los: »Sehr geehrte Fahrgäste, aufgrund eines Vorkommnisses fährt der Zug 10 Minuten später ab!« Das geht ja gut los, waren meine Gedanken.
Die Strecke bietet nichts, paar Tiere am Wegesrand, Fuchs, Rehe das war es. Schnee lag hier auch, aber von Verwehungen habe ich nichts gesehen. Den Schweriner Hauptbahnhof erreichten wir 8 Minuten später, wenn es wirklich knapp mit der Zeit wird, hätte ich in Holthusen aussteigen können, denn der Zug Rostock – Hamburg kommt dort durch. Die Strecke nach Hamburg verläuft zuerst bis Schwerin und dann fährt man vorn dort wieder zurück. Es gibt keine andere Möglichkeit, auch das Auslassen von Schwerin bringt nichts, ich könnte in Ludwigslust aussteigen und dann mit der Ostdeutschen Eisenbahngesellschaft bis Hagenow Land fahren, aber dort muss ich auch auf den Zug von Rostock warten. Bei dem Wetter sowieso keine Alternative, in Hagenow Land steht man auf fast freier Strecke. Ich würde vermutlich komplett kostenlos fahren, denn die Strecke liegt im LTV (Ludwigsluster Tarifverbund), deshalb gäbe es eine Verbindung zwischen dem VBB (Verkehrsverbund Berlin – Brandenburg und HVV (Hamburger Verkehrsverbund GmbH).
Im Hauptbahnhof in Schwerin hat man die Möglichkeit sich für die weitere Fahrt einzudecken, ich hatte meine Verpflegung bei mir, kaufte mir nur einen schwarzen Tee. Eigentlich hasse ich die Becher mit dem Deckel (to Go), meist bekomme ich den Deckel nicht passgenau drauf und dann kleckerts. Heute klappte es, auf dem Bahnsteig standen nicht viele Reisende die in Richtung Hamburg fahren wollten. Verwöhnt, vom leeren Zug nach Schwerin, musste ich mich echt um einen Platz bemühen, denn der Zug kam schon voll an. Jetzt saß ich untern, vorsichtig platzierte ich meinen Tee, damit nicht der ganze Becher umkippt, ablagen an der Rücklehne sucht man vergebens bei der Bahn. Eine Kontrolle der Fahrkarten erfolgte nicht, mir ist diesbezüglich aufgefallen, scheinbar wird nur einmal kontrolliert, dort wo der Zug losfährt, dann nicht mehr. Die Fahrt ist genauso langweilig wie die vorhergehende.
In Hamburg kamen wir wieder etwas verspätet an, gegen 11.30 Uhr, ich hatte ca. 5 Stunden Zeit mich in Hamburg umzusehen.
Mein Plan in Hamburg war mir, die Außenalster, die Landungsbrücken und die Reeperbahn anzusehen. Mein Flusikumpel hatte mir gesagt, wie ich zur Außenalster komme. Einen Stadtplan oder Plan der S – bzw. U – Bahn zu bekommen, scheiterte schon im Bahnhof, alles geschlossen.
Das erste was mir auffiel war die unsägliche Kälte, schon bereute ich, dass ich keine Handschuhe mitgenommen habe. Der Weg bis zur Außenalster war nicht weit und gut beschildert. Die Fußwege in Hamburg waren genau so glatt wie in Berlin, vorsichtig setzte ich einen Fuß vor dem anderen, ein Sturz wäre fatal.
Von weitem konnte ich schon sehen, dass die Außenalster komplett zugefroren war, aber Ständer auf dem Eis gab es nicht. Das Alstervergnügen fand nicht statt, es gab nur an den Bootsanlegestellen einige Stände. Ein Glühwein tat mir jetzt auch gut, die Hände waren rot vor Kälte, das Fotografieren machte bei dem Wetter auch kein Spaß. Als ich Mutter anrufen wollte, ging der Akku meines Handys schon nach zwei Minuten in die Knie. Ich konnte sie gerade noch mit ›Hummel Hummel Mors Mors!‹ begrüßen, ihm war es wohl auch zu kalt hier im Norden, es sollte doch lt. Wetterbericht manchmal die Sonne scheinen. Sie musste nun von dem Spruch ausgehend Rückschlüsse auf meinen Aufenthaltsort ziehen. Der Spruch ist bei uns in der Familie geläufig, weil mein Vater bei der Kriegsmarine war und mein Neffe mehrere Jahre auf der Gorch Fock gefahren ist.
Der Spruch geht auf Hans Hummel, dem Hamburger Original, zurück. Hans Hummel arbeitete als Wasserträger und galt als grimmiger Zeitgenosse, weshalb er von den Kindern geneckt wurde, indem sie ihn beim Spottnamen Hummel Hummel riefen. Da er zwei schwere Eimer Wasser zu tragen hatte, erwischte er die Racker selten, so dass ihm nichts blieb, als Mors Mors zurückzurufen: Eine Abkürzung des plattdeutschen Klei mi am Mors (Leck mich am Arsch). Der Hamburger Gruß Hummel Hummel, wird heute oftmals als Synonym für Hamburg und die Hamburger verwendet. Er ist bekannt geworden durch den oben erwähnten Wortwechsel ›Hummel Hummel – Mors Mors!‹ . Heute dient der Ausruf auch gerne mal zur Begrüßung. Es kam schon vor, dass Bands, die in Hamburg gastierten, ihre Fans mit einem kräftigen Hummel Hummel! begrüßten, welche dann natürlich mit einem Mors Mors! antworteten.
Auf dem Eis liefen trotzdem viele Menschen, selbst die Hunde wurden mitgenommen, offiziell wird das Eis erst bei 20 cm Stärke freigegeben, es sollen aber gegenwärtig nur 18 cm sein. Ich wäre auch beim Alstervergnügen nicht aufs Eis gegangen, früher als meine Bewegungen noch nicht eingeschränkt waren, mit Schlittschuhen, wäre es wohl eine wahre Freude. Heut wüsste ich nicht einmal, wie ich auf die Eisfläche kommen soll und zurück. Man kann eben nicht alles mehr haben.

Hamburg im Winter

Schon nach kurzer Zeit reichte es mir mit der Alster, ich ging zurück in Richtung Kennedy Brücke, am Uferweg standen Bänke, auf dem kleinen Hang davor, war es spiegelglatt, hier die Balance verlieren und man rutscht bis aufs Eis. An der Brücke, zwischen Außen – und Binnenalster ist das Wasser nicht zugefroren, hier tummelten sich die Wasservögel. Ich konnte nicht alle Wege zur Binnenalster benutzen, sie waren einfach zu glatt.
Die Binnenalster machte ebenfalls einen trostlosen Eindruck, sie war nur teilweise zugefroren, ich lief den Neuen Jungferstieg entlang, weiter bis zum Gänsemarkt. Dort befand sich der U – Bahnhof Gänsemarkt, nun musste ich mich aber erste einmal orientieren, die öffentlichen Verkehrsmittel in Hamburg benutze ich ebenfalls kostenlos. Mit der U 2 bis Schlump, dort umsteigen in die U 3 und dann bis zur Haltestelle Landungsbrücken, in 15 Minuten erreichbar. Die U – Bahnzüge sind sehr sauber und was mir auffiel, alle Haltestellen werden auf Englisch und Deutsch angesagt. Die Stimme klingt angenehm, nicht so plärrig wie in Berlin. Ein eindeutiger Pluspunkt für Hamburg.
Die Landungsbrücken in Hamburg kann man auf der Wetterseite im Earth TV sehen, immer Bevölkert, ob das heute bei dem Wetter auch so sein wird, mal sehen. Die Sonne versteckte sich immer noch irgendwo hinter den Wolken. Hafenrundfahrten wurden angeboten, es schien mir aber kein geeignetes Wetter dafür, auch hier war es glatt, kaum gestreut. Ich lief bis zum Schiff Cap San Diego. In Höhe des Feuerschiffs befindet sich das Restaurant Seaport, hier gibt es unten eine Selbstbedienungsbereich und oben das Restaurant. Ich holte mir in der Selbstbedienung eine Portion Matjes Hering mit Bratkartoffeln und einen Glühwein. Das passt zwar nicht zusammen, aber für Bier war es mir ganz einfach zu kalt. Hier drinnen war es nicht sehr voll, obwohl die Promenade bevölkert war. Es gab Tische mit Strandkorb, so einen suchte ich mir aus, aß und schrieb nebenbei die Karten an die, die immer eine bekommen. Bisher verlief alles nach Plan, ich hatte noch genug Zeit um der Reeperbahn einen Besuch abzustatten. Gehört hat man ja schon viel davon, aber gesehen habe ich sie bisher noch nicht.
Als ich mich im Seaport vor allem aufgewärmt hatte, musste ich natürlich auch die Toilette aufsuchen, es war Zeit, bisher konnte ich mich auf meinen Darm verlassen. Anschließend schlenderte ich zurück, steckte mein Post in den Briefkasten und erklomm die Stufen zum Hotel Hamburg Hafen welches oben auf dem Berg schon von weitem zu sehen ist, von hier oben hat man einen schönen Blick auf den gesamten Hafen von Hamburg und auf das Theater im Hafen König der Löwen. Bei der schönen Aussicht, reifte mein Entschluss noch einmal nach Hamburg zu fahren, aber nie mehr im Winter, o.k., man soll ja nie nie sagen. Vielleicht bietet sich der Hamburger Hafengeburtstag im Mai für einen mehrtägigen Aufenthalt an. Hier oben fand ich keinen Hinweis mehr auf die Reeperbahn, bin ich etwas doch falsch.
Den Weg Am Elbepark habe ich mir nicht getraut entlang zu gehen, der fiel etwas nach rechts ab, sah sehr glatt aus und untern verlief die Hauptstraße. Ob ich durch das Gelände das Hafenkrankenhaus gehen kann, wusste ich natürlich nicht. Deshalb lief ich die Seewardenstraße nach links bis zur Bernhard - Nocht - Straße und bog dann rechts in den Zirkusweg ein. Dann noch einmal nach links und ich befand mich auf der Reeperbahn, die ich mir anders vorgestellt habe.
Vor mir lag eine dreckige Amüsiermeile. Hier waren neben den Sexshops auch andere Geschäfte geöffnet. In den Auslagen der einschlägigen Geschäfte lagen die Spielzeuge, vor allem für die Damen sichtbar herum. Ok vielleicht ist ja das, das besondere der Reeperbahn, denn in andern Städten gibt es so etwas nicht. Es gibt die Institutionen wie, das Schmidt Theater und die Davidswache. Ich bin bis zum neuen Beatles Platz gelaufen, der direkt vor der Großen Freiheit ist. Etwas weiter oben ist das Beatlesmuseum, was ebenfalls noch auf meiner Agenda steht.
Vieleicht ist der Sonntagnachmittag auch nicht die richtige Zeitpunkt um der Reeperbahn und der Großen Freiheit einen Besuch abzustatten, dafür gibt aber Sonderangebote, das stand aber heute nicht im Plan, bei der Kälte. Ja nun hatte ich die Reeperbahn auch gesehen, wenn man hier etwas erleben will, dann sicherlich am Abend oder in der Nacht. Aber ich will nicht vorgreifen!
Obwohl ich noch Zeit hatte bin ich mit der S – Bahn von der Reeperbahn zurück zum Hauptbahnhof gefahren, dort kann man sich auch vertun. Es sind nur paar Minuten bis dorthin, jetzt kenne ich mich schon etwas mit den Verkehrsmitteln aus, man fühlt sich dann viel sicherer.
Im Hauptbahnhof ist eigentlich nur die Wandelhalle interessant, mit den Geschäften und Imbissen. Hier habe ich mir ein Bier geleistet, nicht bevor ich mich genau informiert habe, wo und wann der Zug abfährt. Es gibt eine Besonderheit, die Bahnsteige sind mit Nummern versehen und mit Buchstaben. Im Klartext heißt das, auf einem Bahnsteig fahren oftmals zwei Züge ab, meiner sollte auf Gleis 7C abfahren, da er hier eingesetzt wird, steht er bestimmt schon eher da.
Einige Zeit vor Abfahrt begab ich mich zum Bahnsteig, auf den Ohren Musik vom iPod, ich muss es wohl nicht mitbekommen haben, als die Durchsage kam, dass der Zug heute auf einem anderen Bahnsteig abfährt. Als ich das dann endlich gecheckt hatte, war die Abfahrtszeit bis auf 10 Minuten ran. Der Zug war deshalb schon voll, wieder bekam ich gerade noch einen Platz. Viel Hektik herrschte im Wagen, die Leute irrten umher und suchten Plätze. Mir war es egal, ich hatte meinen. Der Zug fuhr pünktlich los und nach einiger Zeit kam die Fahrkartenkontrolle, ich wusste nicht in welchem Verkehrsverbund wir waren und zeigte das Tagesticket und den Schwerbehindertenausweis. Ein Nicken bestätigte mir, dass es wohl so o.k. ist. Der Zug verspätete sich wieder mit bis zu 10 Minuten, in Schwerin waren aber noch gut 15 Minuten Zeit zum umsteigen. Schrippen gab es in der Bäckerei keine mehr, sonst hätte ich mir hier welche für das Abendbrot zuhause gekauft. Damit ich meine Schnitte nicht so trocken runter würgen muss, kaufte ich mir eine Büchse Bier. Der Bahnsteig war übervoll, ein Teil wollte zum Glück nach Hamburg fahre, als sie eingestiegen waren, blieben aber noch viele übrig. Der Zug aus Wismar war ebenfalls sehr voll und manchen Leuten ist nicht wohl, wenn sie nicht mindestens zwei Plätze belegen können. Als der Zug anhielt setzte das große Erstürmen ein, auch ich kann wenn ich will und ich wollte schon einen Sitzplatz haben. Im Familienabteil saß ein recht korpulenter junger Mann, der den Tisch fast vollständig mit seinem Laptop belegt hatte. Als ich ihm gegenüber Platz nahm, wollte er ihn wegräumen, aber ich sagte, dass es mich nicht stört. Es war auch ein Acer, ein ähnliches Gerät wie ich auch besitze. Er spielte die ganze Fahrt bis Berlin. Ich habe den Rest der Verpflegung gegessen, das Bier getrunken, Musik gehört, den Reiseführer studiert und etwas geschlafen. Wieder hatte der Zug unterwegs bis 10 Minuten Verspätung, hier gab es keine Fahrkartenkontrolle, obwohl der Schaffner mehrmals durchkam. Denkt die Bahn, die Leute werden sich schon melden die keine Fahrkarte haben.
Im Südkreuz angekommen, sah ich das der Zug nach Königs Wusterhausen in 7 Minuten abfährt, wenn ich mich beeile kann ich mir bei EDEKA noch zwei spezial Brötchen holen. Es klappte auch, was jetzt folgt, kenne ich schon zur Genüge. Der Zug fuhr kurz vor 21.00 Uhr ab, da bin ich noch lange nicht zuhause, in Schöneweide muss ich die obligatorischen 20 Minuten auf den Schönefelder Zug warten. Ich brauche fast noch einmal eine Stunde bis in die Wohnung, der Bahnsteig in Schöneweide liegt auch vollkommen frei, bald so, wie der in Hagenow Land. Hier bin ich aber in einer angeblichen Weltstadt, die nur eine Servicewüste ist, die S 45 von der Hermannstraße nach Schönefeld fährt schon seit 8 Monaten nicht mehr. Berlin ist eben doch nur eine möchtegern Weltstadt. O.k. nun habe ich mich genug aufgeregt, ich möchte mir ja die Eindrücke nicht kaputtmachen lassen. Den Rest vom Tage ließ ich bei paar Gläser Rotwein ausklingen.
Eine Woche mit mehreren Arztterminen lag vor mir, am Donnerstag musste ich 13.30 Uhr in der HNO Praxis sein und 14.45 Uhr in Hellersdorf in der Nuklearmedizin. Das war das Problem, meist dauert es nicht so lange bei meiner HNO Ärztin.
Vorher habe ich in Schöneweide, das Konto bei der Berliner Volksbank gekündigt. Man wollte mich wohl behalten, als ich den Grund der Kündigung nannte, die Kontoführungsgebühren, meinte die Angestellte, ob ich nicht noch einmal mit meinem Berater sprechen will. Vielleicht lässt sich da etwas machen, ich blieb aber unbeeindruckt. Mir kam sofort in den Sinn, dass die Volksbank mir vor Jahren auch keine Visakarte ausgestellt hat, jetzt habe ich zwei und bin nicht mehr auf diese Bank angewiesen. Gleich am Anfang hatte ich schon ein Problem mit der Bank, als ich mein erstes Taxi gekauft habe, gaben die mir keinen Kredit, obwohl ich das Geld, damals 26.000 Mark auf dem Konto hatte. Ich sollte noch zusätzlich eine Lebensversicherung abschließen. Nun sind 20 Jahre Geschichte, wie so vieles im Leben.
Ich dachte, wenn ich schon eher da bin bei der Ärztin komme ich vielleicht auch eher dran. 10 Minuten nach 13:00 Uhr war ich in der Praxis, wenige Leute die warteten, das müsste klappen. Dann war es 14:00 Uhr und ich saß immer noch hier, sie war mit Emma einer kleinen Patientin beschäftigt, gerade heute. Als die Frau Doktor mich aufrief ging der Zeiger auf 14:15 Uhr, innerlich war ich schon etwas zerknirscht, aber der Ärztin kann man nicht böse sein. So eine freundliche, nette Ärztin gibt es wirklich nicht oft, auch eine von denen die sich Zeit nimmt. Da war mir der Termin in Hellersdorf egal geworden, dort habe ich auch eine Bekannte, die wird es schon richten.
Heute hatte ich tatsächlich ein Geräusch im rechten Ohr und froh, dass kein Hörtest anstand. Ich sagte es ihr, es war aber alles in Ordnung, Trommelfell glatt, auch das Messen des Ohrdruckes ergab keine Beanstandungen. Die Nase, innen war sie etwas entzündet, ich hatte in der letzten Woche einen leichten Schnupfen gehabt, vielleicht deshalb, die Nasenschleimhäute waren jedenfalls nicht angegriffen. Ich soll das Nasonex weiter nehmen. Für die Entzündung in der Nase gibt sie mir eine Creme mit. Nun will sie aber noch in den Hals gucken, was die Stimmbänder machen. Heute musste ich nicht „Hiiiii“ sagen, sondern „Hääää“, als sie mit dem Leuchtstab dahinten rumfuchtelte kamen mir die Tränen und sie reichte mir ein Taschentuch. Das erinnert mich immer wieder an die Untersuchungen bei der HNO Ärztin im SANA – Klinikum, als meine Schilddrüse entfernt wurde. In drei Monaten wollte die Ärztin mich wiedersehen, dann mit Hörtest, aber wenn irgendetwas ist, soll ich sofort kommen. Zum Beispiel, wenn die Ohrgeräuschen zur Belastung werden. Mittlerweile war es 14:30 Uhr geworden, von Schöneweide bis Hellersdorf in 15 Minuten, geht überhaupt nicht. Bis zur Tramhaltestelle ist es auch noch ein Stück zu laufen, bei den Zuständen der Fußwege nicht so einfach, langsames Laufen ist angesagt. Es ist eben Winter und wer Hamburg überstanden hat, der überlebt das auch, ich kann sowieso nicht verstehen, was für ein Hype um den Winter gemacht wird. Vorneweg natürlich wieder die Journaille, auch in Person des überheblichen Abendschaumoderators hier in Berlin.
Mit Tram und U – Bahn bis Hellersdorf, ich kam über eine halbe Stunde zu spät, aber vor paar Wochen habe ich die Praxis schon informiert, dass es eventuell etwas später werden könnte. Eine Notlüge musste damals herhalten, bei der meine Blödheit keine Rolle spielte.
In der Nuklearmedizin gab es überhaupt keine Probleme mit meinem verspäteten Erscheinen. Ich hatte den Eindruck, dass es hier heute ziemlich leer war. Meine Ex – Schwägerin kam mir freundlich entgegen, es erfolgte ein kurzer Austausch über das Wohlergehen ihrer Familie und mir als Einzelperson. Kurz sprachen wir schon über den Frühjahrsputzeinsatz in Zeuthen, ja es geht bald wieder los, obwohl es draußen schneite. Wir einigten uns über einen Termin im Mai. Das werde am 89. Geburtstag meiner Tante abklären, denn ich bin eh der Organisator.
Beim Doktor, ich kann nicht wirklich etwas mit seiner Diagnose anfangen, klar ist mir geworden, dass die Schilddrüsenwerte noch nicht optimal sind. Über den Ultraschall, den er macht erfahre ich auch nicht viel. Er meinte, es gibt noch eine Möglichkeit, die Umstellung auf ein neues Medikament, Novothyral, früher als ich noch eine Schilddrüse hatte, gab es nur L – Thyroxin. Es hat sich auch keiner so intensiv um mich gekümmert, nur die Diabetologin, hat schon manches Mal etwas an den Werten auszusetzten gehabt.
Der Doktor empfiehlt die Umstellung, sozusagen als letzter Versuch, verschrieb mir das Medikament. In 8 Wochen soll der Hausarzt die Werte kontrollieren und in einem halben Jahr will er mich wieder sehen. Warum ich bei der Kontrolle die Tabletten nicht einnehmen soll, habe ich allerdings nicht verstanden, muss ich wohl auch nicht. Ich habe eben nicht zu allen Ärzten so einen Draht, wie zur Diabetologin, HNO – Ärztin, Neurologin oder zum Hausarzt.
Es war regelrecht ungemütlich draußen in Hellersdorf an der „Hellen Mitte“ unweit meiner ehemaligen Wohngegend. Es hat sich hier auch gut gewohnt, aber meiner damaligen Frau zuliebe, bin ich näher an ihre Arbeitsstelle gezogen. Nun brauchte sie nur noch 10 Minuten, aber gedankt wurde mir das nie, im Gegenteil, der Rest ist bekannt.
Die Ärzte hätte ich bestimmt auch dort in Hellersdorf gefunden und mit der U – Bahn wäre ich unter jetzigen Bedingungen wesentlich besser dran. Den Vorteil, mit der einen Station zum Flughafen Schönefeld hätte ich allerdings nicht gehabt. So hat eben alles im Leben Vor – und Nachteile. In diesem Jahr werden es 12 Jahre, dass ich den Antrag auf Scheidung überreicht bekommen habe. Jetzt mit dem Abstand, kann ich froh sein, dass es so gekommen ist, sonst läge ich wohl schon neben meinem Vater in Bautzen.
London, Brüssel, Glasgow und vieles mehr hätte ich niemals zu Gesicht bekommen. Grundsicherung wäre auch nicht drin gewesen, weil sie Beamtin war, das Betteln um jede Mark bzw. jeden Euro, ich wäre vermutlich verrückt geworden.
Ich musste es zum Glück nicht werden, Glück weil es die Scheidung gab, Glück weil es die Krankheit gab, Glück weil ich die Sozialhilfe/Grundsicherung bekommen habe, nein es war kein Glück und ich bin auch kein Sonntagskind. Es setze ein Prozess ein, der mein Selbstbewusstsein auf ein ganz anderes Niveau beförderte. Wenn ich daran denke, dass ich damals geheult habe als sie mir die Scheidung mitteilte. Ich war am Boden zerstört, wusste nicht wie es weiter gehen sollte.
Es ist über 10 Jahre weitergegangen, der nächste Knackpunkt werden die 65 Jahre sein, da ich mit meiner Rente nicht leben kann, muss ich sehen, was der Staat dann macht. Deshalb sage ich mir, genieße die über drei Jahre bis zum nächsten sich auftuenden Problem.
Wenn ich Urin abgeben muss, habe ich immer so meine Probleme, deshalb trinke ich unterwegs noch einen Kaffee, dann klappte es auch mit dem Urin.
Ich bin ganz froh, dass ich mich im letzten Jahr entschieden habe auch diesen Arzt regelmäßig aufzusuchen. Ich dachte wohl, den Urologen brauche ich nicht mehr, zum Glück brachte mich die vermeintliche Blasenentzündung zum Urologen. Ein Arzt mit dem man gut auskommt, der auch mal einen Scherz macht. Als ich ihm sagte, dass ich zurzeit Problem mit der nichtvorhandenen Schilddrüse habe, meint er; „Herr Ullmann, das haben Sie mir verschwiegen, bei Ihnen ist ja kaum noch etwas zu holen!“ So oder in ähnlicher Art und Weise geht es bei ihm zu. Der Ultraschall war in Ordnung, als dem Doktor sagte, dass meine Krebsoperation dieses Jahr 10 Jahre her ist, gab er wieder seinen Kommentar dazu; „So leicht stirbt es sich nicht, Herr Ullmann!“ In drei Monaten will er mich wieder sehen, dann mit Laborwerten und dem PSA – Test. Der Test soll als einziger, anzeigen ob man Prostatakrebs hat oder nicht, wird aber von der Kasse nicht bezahlt, komisch, ist aber so.
Heute hatte ich keine Lust noch weiter in der Stadt rumzubummeln, deshalb fuhr ich zurück, holte mir in der Apotheke die Medikamente ab. Da Zuzahlungssatz damit erreicht ist, ließ ich einen Ausdruck für die Krankenkasse machen.
Im Einkaufszentrum in Schöneweide, wo ich manchmal eine Thüringer Bratwurst esse, aber heute waren die wieder blass und nicht durchgebraten, nichts für mich.
Die wichtigsten Arzttermine hatte ich hinter mir, es gab keine größeren Probleme, da wäre doch eine Belohnung fällig. Ich kaufte mir bei MediaMarkt die DVD Sweeney Todd (Der Teuflische Barbier aus der Fleet Street). Der packende Thriller ist die Kinoversion zu Stephen Sondheims weltberühmtem Bühnenerfolg. Die Geschichte eines Londoner Barbiers, der im 19. Jahrhundert mit gezückten Messer auf Rache sinnt, lässt nichts zu wünschen übrig: Blutige Geheimnisse, Romanzen, rabenschwarze Komik, rauschende Musik und überwältigende Optik. Rasur gefällig, Sweeneys Klinge ist stets frisch geschliffen.
Die Lieder sind alle auf Englisch, kann man sogar noch etwas lernen. Wenn ich wieder in der Fleet Street in London bin, werde ich an die Piroggen, von Mrs. Lovett denken.
Das war aber noch nicht alles, was ich mir leisten wollte, vor paar Tagen kam mir ja die Idee, zum Hafengeburtstag zu fahren. Auf der Webseite dazu wurden auch Hotels angeboten, Frühbucherrabatt, nicht erstattbar, 3 für 2 Nächte. Für 209 Euro, mit Frühstück, verbringe ich ein verlängertes Wochenende(7. Mai bis 10. Mai) im Doppelzimmer im Quality Hotel Ambassador in Hamburg. Es liegt nicht weit vom Hamburger Hauptbahnhof entfernt, alle Attraktionen sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in kurzer Zeit erreichbar.
Sonnabend fand in Berlin wieder die Combär statt, die Computerbörse, da das Netzteil im Rechner eventuell defekt ist, wollte ich dort ein neues kaufen. Mein Flusikumpel war mit dabei, gemeinsam durchstöberten wir die Angebote. Ich kaufte ein Netzteil 400 Watt, für 15 Euro. Hielt auch interessehalber Ausschau nach einem neuen Motherboard für meinen alten Rechner, vielleicht lässt sich noch etwas aufrüsten. Es gab schon noch welche, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich da an meine Wissensgrenze stoße, mit Hardware habe ich mich bisher nicht so ernst beschäftigt.
Der Einbau des neuen Netzteils brachte keinen Erfolg, plötzlich lief das alte auch wieder. Aber der Rechner fuhr nicht hoch, nur der Lüfter am Prozessor drehte sich, vielleicht steckt der Prozessor nicht richtig fest, nachgeschaut und dabei brach mir ein Teil der Halterung ab, damit ist das Problem sowieso erledigt. Nun konnte ich auch das Board ausbauen und bei der nächsten ComBär im März werde ich nach einem neuen Board umsehen. Wichtig ist, dass der Flugsimulator darauf läuft, ich scannen und drucken kann. Dafür muss ich eigentlich keinen neuen Rechner kaufen.
Am Wochenende bekam ich von meinem Provider Bescheid, dass meine online Festplatte freigeschaltet wurde, 20 GB Speicher für einmalige 9,90 Euro. Ich hatte zuerst einige Schwierigkeiten mit der Anleitung, bis ich es begriff, dauerte es einige geraume Zeit. Der Zugang war mir aber nicht komfortable genug, ich konnte nur einzelne Dateien hochladen, aber keine Ordner. Diese Festpatte als Netzwerkplatte einzurichten, erschien mir am geeignetsten, aber gemacht habe ich das noch nie. Die Erklärung bezog sich auf Windows XP, in Windows 7 funktionierte die Anleitung nicht, dass ich den Butten Computer, anklicken und im Kontexmenü „Netzlaufwerk verbinden“ auswählen muss, habe ich im Internett bei Google rausgefunden. Nun kann ich ohne aufwendige Einwahlprozedur die Festplatte verwalten. Sie soll mir nun gute Dienste zur Sicherung ausgewählter Daten leisten, wenn ich es nicht vergesse. Ja, ja die Datensicherung, oft vernachlässig, auch mir stand schon oft das Herz fast still, wenn das System nicht mehr funktionierte.
Mein Auto muss am Wochenende nach langem Stillstand wieder fahren, nämlich nach Auritz zu Mutters Geburtstag, seit letztem Jahr steht es eingeschneit auf dem Parkplatz. Am Montag raffte ich mich auf, probierte zuerst ob es anspringt, etwas mürrisch zwar, aber es klappte. Während ich versuchte den Schnee abzukehren, ließ ich es laufen, es war gar nicht so einfach, die Massen vom Dach zu bekommen.
Das nächste Problem sah ich schon auf mich zu kommen, das Auto stand nämlich in einer Kuhle, ringsherum 50 cm Schnee. Irgendwie musste ich dort raus kommen, nach fast einer halben Stunde hatte ich es endlich geschafft, dort rauszukommen.
Als ich mir die Reifen betrachtete, traf mich fast der Schlag, hatte ich vorn links einen Platten, bei dem Wetter, es wäre entsetzlich. Optisch sah es so aus, als ob viel Luft fehlte, bis zur Tankstelle, die nicht weit entfernt von der Wohnung ist, muss ich es schaffen. Da auf der Straße noch Schnee war, konnte ich nicht mit Bestimmtheit sagen, wie das Fahrverhalten war. Auf der Felge schien ich aber noch nicht zu fahren. Es fehlte tatsächlich Luft, aber in allen Reifen, kann so etwas bei den Minusgeraden passieren, ich weiß es nicht genau. Ich muss es beobachten.
Am nächsten Tag wollte ich eine längere Fahrt, bis nach Schöneweide zum Dänischen Bettenlager um für Mutter das Geburtstagsgeschenk zu kaufen.
Ein neues Problem tat sich auf, das mit der Luft schien geklärt, aber jetzt „ruckelte“ etwas beim Bremsen, ja kann das vom langen Stehen sein. Es blieb bestehen, auch auf der Rückfahrt zum Schwalbenweg. So ein richtiges Vertrauen habe ich in das Auto schon seit langer Zeit nicht mehr. Ich muss es noch einmal testen, am darauffolgen Tag musste ich zur Fußpflege und es ruckelt nun nicht mehr.
Am späten Nachmittag desselben Tages lag noch ein Event vor mir und meinem Flusikumpel. Im Felleshus der Nordischen Botschaften in Berlin, fand im Rahmen der Berlinale, die Aufführung des Films „Bananas!*“, ein schwedischer Dokumentarfilm über die Ausbeutung der Plantagenarbeiter in Nicaragua.
David gegen Goliath – so liegen die Kräfteverhältnisse in Fredrik Gerttens Dokumentarfilm "Bananas!*“. Der Einsatz von Pestiziden hat bei nicaraguanischen Plantagenarbeitern zu massenhafter Unfruchtbarkeit geführt. Ein amerikanischer Anwalt wagt es, im Namen der Arbeiter den Bananenkonzern Dole auf Schadensersatz zu verklagen, der die Verantwortung leugnet. Fredrik Gertten begleitet den Prozess.
So spannend wie die Konstellation des Films ist auch seine Wirkung: Der Dole-Konzern versuchte, den Film zu verbieten und löste damit in Schweden heftige politische und mediale Debatten aus. Geht es hier um einen amerikanischen Skandal oder haben wir es auch mit einem europäischen Problem zu tun?
Bananas!* ist nominiert für den Preis Cinema for Peace und läuft auf der Berlinale in der Sektion "Kulinarisches Kino".
Der Saal war voll, vorher gab es etwas zu trinken, von der Schwedischen Bootschafterin wurden wir herzlich begrüßt, die ihre Freude über den vollen Saal nicht verhehlen konnte. Anschließen fand noch eine Diskussion statt. Es diskutieren Fredrik Gertten, Mats Johansson, Abgeordneter im schwedischen Reichstag, Percy Bratt, Civil Right Defenders, Sabine Bubeck-Paaz, ZDF/ARTE und Margarete Jangård, Produzentin von Bananas!*, ein deutscher Anwalt war ebenfalls zu gegen.
Der Film war in Spanisch mit englischen Untertiteln und in Englisch, selbstverständlich fand die Diskussion auch in Englisch statt. Einiges habe ich mitbekommen, aber natürlich nicht alles, dazu ist mein Englisch nicht (noch nicht) gut genug, schade eigentlich.
Anschließend konnten wir nicht gleich nach Hause gehen, für zwei Bier ließen wir uns noch im Alex im Sony – Center nieder. Ich war 23:30 in der Wohnung, in Schöneweide wieder die gleiche Zeremonie, die Bahn war gerade abgefahren. Ich dachte nach, das Chaos bei der S – Bahn herrscht jetzt schon fast 9 Monate, andere bekommen in dieser Zeit ein Kind. Wenn ich das hochrechne und ich in der Woche meist 2 Mal mit der Bahn fahre, kommen über 20 Stunden zusammen, die mir durch die S – Bahn geklaut wurden. Da helfen auch keine Freifahrten etwas, die Zeit bekommt man nicht wieder, jetzt wird über die S – Bahn schon gar nicht mehr gesprochen. Wenn ich an das grinsen des Bahnchefs denke, das er bei Regierenden Bürgermeister an den Tag gelegt hat, kommt mir das Kotzen, der hat bestimmt noch nicht bei der Kälte auf dem zugigen Bahnsteig in Schöneweide gestanden. Das Grinsen wäre ihm sicherlich vergangen, sein Vorgänger hätte sich mit dazu gesellen können, der uns das mit seinem Börsengang eingebrockt hat.
Schon vor zwei Monaten wurde von der Wohnungsverwaltung angekündigt, dass die Heizkostenverteiler und die Wasserzähler gewechselt werden. Sie werden auf Elektronik umgestellt und zukünftig per Funk abgelesen, das soll genauer sein, sagt der Monteur. Es braucht dann keiner mehr in die Wohnung zum Ablesen kommen, neu ist der Kaltwasserzähler, jeder muss jetzt das bezahlen, was er selbst verbraucht. Für mich könnte da noch eine Einsparung rauskommen. Blöd ist natürlich, dass die Miete für die Anlagen auf die Betriebskosten umgelegt werden. Aufgrund dieser Maßnahme kann ich erst einen Tag später nach Auritz fahren, ich hoffe es gibt keine Wetterprobleme oder Autoprobleme.
Das Auto verhielt sich ausgesprochen freundlich zu mir, nachdem ich noch den obligatorischen Blumenstrauß in der Gärtnerei geholt hatte, begab ich mich auf die Strecke. Die Straßen waren frei, kein Schnee und Eis mehr, der Betrieb hielt sich ebenfalls in Grenzen.
Der Weg zu Mutters Grundstück wird nur von Fußgängern benutzt, ich war der Erste seit langer Zeit, der sich dem Anwesen von dieser Seite näherte. Ich musste paar Mal Anlauf nehmen, bis ich vor dem Eingang stand, aber es klappte. Nun wagte sich auch mein Schwager wieder bis zu Mutters Einfahrt. Ich sah auch gleich die erste Aufgabe auf mich zukommen, Schneeschippen war angesagt.
Die Blumen überreichte ich Mutter sofort, nicht erst zum Geburtstag, dann tischte sie das Mittagessen auf, es gab Linsen, die gern esse. Wenn ich sie mir selber mache schmecken sie nie so wie bei Mutter, ist doch klar, oder? Deshalb wünsche ich mir oftmals solche Essen, die ich gern mag, aber die mir selbst nicht gut gelingen, wie zum Beispiel Milchreis. Da ich eh nicht so ein Fleischesser bin, tut es auch so ein Essen. Mutter ist da anders, sie braucht Kartoffeln und Fleisch. Deshalb rümpft sie immer die Nase über meinen Speiseplan, Fischsemmel oder Schmalzsemmel sind eben für sie kein Mittagessen.
Ich koche schon seit langer Zeit kein Mittagessen mehr, Joghurt und Knäckebrot tun es auch, vom Fleisch bin ich jedenfalls noch nicht gefallen.
Nach dem Essen fuhr ich mit Mutter einkaufen, im Laden liefen uns meinen beiden Schwestern über den Weg, ich glaube die haben uns aufgelauert, denn sie teilten mit, dass heute Doppelkopftag ist. Ich ziere mich zwar nach außen hin immer, spiele aber trotzdem gerne mit, weil wir nicht so verbissen spielen, jedenfalls die meisten von uns nicht.
Damit war der Nachmittag gelaufen, ich hatte gerade noch Zeit den Fußweg vor dem Grundstück meiner Mutter von Eis und Schnee zu befreien, obwohl er kein öffentlicher Weg ist, macht es doch einen besseren Eindruck. Bei der Gelegenheit füllte ich ihren Eimer mit Splitt, den es hier augenscheinlich noch ausreichend gibt. Warum kein anderer den leeren Eimer sieht, ist für mich nicht nachzuvollziehen. Nun ja ich muss mir auch nicht über alles Gedanken machen.
Der Doppelkopf war schnell abgearbeitet, Mutter hat verloren und verbot uns zum wiederholten Male, das Spielen bei ihr, wenn sie immer verliert.
Sonnabend zu ihrem Geburtstag war geplant zum Schlachtfest zu gehen, meine Schwester hat das organisiert, na mal sehen. Ich schenkte Mutter zwei Solarlampen, die alten, mittlerweile 3 oder gar 4 Jahre alt, leuchten zwar noch, aber zwei neue sollen nun sogar den Weg beleuchten.
Schwestern, Schwager und mein Neffe kamen in den späten Vormittagsstunden zum Sektfrühstück, also mehr zum Sekt, als zum Frühstück. Die Stimmung war gut, wir sahen uns die Bilder von San Francisco an, Sonja will ja ein Fotoalbum machen. Vom Hocker haben mich die Aufnahmen mich nicht gerissen, die Golden Gate Bridge sieht schon imposant aus, aber sonst konnte ich nicht viel entdecken. Meine Bilder aus Schottland habe ich nicht gezeigt, am Nachmittag ausgewählte meiner Mutter. Ich bin mit meiner DVD auch noch nicht weiter gekommen, nun ist der Winter fast vorbei und neue Reisen stehen wieder an. Irgendwann muss es werden.
Am Vormittag hatte sich kurz nachdem Frühstück ein ungebetener Gast gemeldet. Mutter kam vom Korridor und sagte zu mir; „Es hat etwas geraschelt!“ Das Rascheln war bald in Vergessenheit geraten. Ich saß am Computer als die Stille ein geller Schrei durchbrach. „Henry kommt schnell, eine Maus ist auf dem Korridor!“
Nun bin ich auch nicht gerade der kühnste Mäusejäger, aber was blieb mir anders übrig. Ich war erstaunt, dass Mutter wegen einer Maus so einen „Aufriss“ macht, die Hunde können nicht groß genug sein, die sie streichelt.
Ihr Flur ist relativ übersichtlich, wichtig war nur, dass die Maus nicht in die Wohnstube entwischt, dort hätten wir sie nicht mehr gefunden. Die Maus hatte sich hinter einem Schrank in Sicherheit gebracht, ich versuchte sie mit dem Besen in Richtung Haustür zu treiben. Tot hätte ich sie eh nicht gemacht, sie lief in die Freiheit und trippelte über den Schnee davon. Erleichtert und zufrieden bedankte sich Mutter bei mir.
Das Schlachtfest am Abend verlief nicht ganz zur Zufriedenheit aller, Mutter war nicht begeistert, ich auch nicht, das zweite Essen gab es erst nach 22:00 Uhr. Wenn man 4 Stunden in der Kneipe ist, wird nicht nur gegessen, deshalb war es entsprechend teuer geworden. Die nervige Musik war auch nicht nach unserem Geschmack. So eine Feier wird es wohl nicht noch einmal geben.
Evelyn hat es im Vorfeld so schmackhaft gemacht, dass Mutter es angenommen hat. Der Auslöser war ich vermutlich, weil ich, obwohl ich kein „Schlachtfestgeher“ bin, zugestimmt habe, mir reicht eine Wurstbrühe zu und die gibt es viel billiger beim Fleischer.
Sonntag waren Mutter und ich alleine, Evelyn und mein Schwager waren in einer Eisenbahnausstellung in Dresden, Sonja hatte einen schweren Kopf. Uns ging es gut, deshalb fuhren wir nach Tschechien hauptsächlich zum Tanken. In Deutschland kam das Benzin 1,39 Euro und in Tschechien 1,12 Euro, es lohnt sich immer. Man sollte nicht gleich an der Grenze tanken, weiter im Landesinneren ist das Benzin günstiger.
Im Shop haben wir eigentlich nichts eingekauft, ich hatte die schlechten Leberwerte noch im Hinterkopf, Kaffee war ebenfalls noch genug da. Für meine Nichte habe ich Katzenspielzeug eingekauft, was es angeblich nur dort gibt.
Direkt an der Grenze befindet sich ein kleiner Laden mit Lebensmittel, neben anderen Kleinigkeiten kauften wir hier Hefeklöse mit Heidelbeerfüllung ein.
Nach Essen in einer Gaststätte war uns nicht zu mute, das Schlachtfest lag noch im Magen, deshalb machte Mutter die Hefeklöse zu Mittag, die schmeckten mir zumindest besser als Wellfleisch.
Am Nachmittag bearbeitete ich einige Arbeitshinweise am Computer auf, dieses Mal klappte es auch mit dem Internet. Mutter schaut mir schon manchmal interessiert über die Schulter und stellt ihre Fragen. So auch diese, ob ich am Laptop auch die DVD abspielen kann, die ich ihr zum 80. Geburtstag geschenkt habe, klar geht das, antwortete ich ihr. Sie wollte gern den Teil I noch einmal sehen, sie kann sich gar nicht mehr erinnern. Gern legte ich die DVD nach dem Kaffeetrinken ein und sie schaute sich die Bilder interessiert an, den zweiten Teil habe ich paar Tage später abgespielt, der dritte Teil wird beim nächsten Besuch eingelegt.
Einige Kleinigkeiten gibt es bei Mutter immer zu erledigen, ein Schalter an ihrer 100 jährigen Stehlampe funktionierte nicht richtig. Als gelernter Elektriker zieht man natürlich nicht den Stecker aus der Steckdose, sondern werkelt unter Strom. Dann passierte es, ich bekam einen Schlag, der mich nach hinten auf das Sofa kippen ließ. So ein Ding habe ich mir schon lange nicht mehr eingefangen, trotzdem wird er mich wohl nicht zur Vernunft bringen.   
Der Besuch war geprägt durch die Olympischen Spiele, so dass der Abend ab 18:00 Uhr ausgebucht war. Beide hatten wir viel Freude mit der Biathletin Magdalena Neuner, die Diskussionen über den Staffelverzicht nervten natürlich wieder. Man sucht immer das Negative heraus, vor allem die Reporter von ARD und ZDF, auch die Anrede mit den Namensverkürzungen ist für mich eine Missachtung der Persönlichkeit, als ob die schon alle mit ihr geschlafen haben, ich finde das entsetzlich.
Montag hat Mutter Parteiversammlung gehabt, die lässt sie nicht einmal aus, wenn sie Besuch hat, finde ich Klassen. Ich habe sie natürlich hingefahren und wieder abgeholt, es ist doch ein ganzes Stück Weg, zwischenzeitlich war ich in Bautzen shoppen, was man in Bautzen so shoppen nennt.
Es gab noch ein Problem zu klären, der Zusammenbau des neuen Garderobenständers, den sie zum Geburtstag geschenkt bekommen hat. Ihren alten hat sie zerbrochen, als sie dagegengefallen ist, aber nicht weil sie besoffen war, sondern weil sie nach der Star Operation nur ein sehendes Auge hatte und da ist ihr beim Aufstehen schwindlig geworden. Der Sturz in den Garderobenständer war unvermeidlich. Nun ist es mit der Mutter so eine Sache, bei Geschenken ist sie sehr eigensinnig, vieles gefällt ihr nicht, für die „Schnulli“. Meist haben meine Schwestern auch so etwas dabei. Sie wollte den Ständer aufgebaut sehen, also fuhr ich mit ihr zu Möbel Roller, wo er gekauft wurde. Ein aufgebauter stand zum Glück noch da. Ein alternativer Garderobenständer war nicht zu sehen, ich kann ihn aufbauen, sonst wäre der Karton geschlossen zurückgegangen.
Solche Arbeiten sind für mich kein Problem, nur zum „Dagegenfliegen“ ist der auch nicht gemacht, im Gegenteil der ist noch instabiler. Den alten Ständer werde ich reparieren, dann soll er im Schuppen stehen und zum Aufhängen der dort ständig rumliegenden Arbeitssachen dienen.
Am Mittwoch wurde noch einmal Doppelkopf gespielt, obwohl Evelyn eigentlich keine Zeit hatte, nun ja dafür ist immer Zeit da.
Ich wollte dieses Mal nicht so lange bleiben, am Donnerstag fuhr ich zurück nach Berlin, vorher hat Mutter noch diverse Einkäufe erledigt, danach fuhr ich ohne Probleme nach Berlin, ich habe nicht einmal viel über zwei Stunden gebraucht, es war auch relativ wenig Betrieb auf der Strecke.
Mein Vögel begrüßten mich mit Gesang, zumindest die die singen können, in der Post lag die Befreiung von der Zuzahlung, wieder etwas geklärt.
Am Sonnabend kreuzte kurzfristig mein Flusikumpel bei mir auf, ich hatte für seinen selbst gebauten Cockpit einen etwas größeren Balken aus Bautzen mitgebracht. Er war allerdings nicht gerade begeistert von dem Teil, nehme ich ihn eben wieder mit. Er wollte aber bei Hornbach Holzbalken „gucken“, als er die Preise sah, verschlug es ihm den Atem. Er braucht ja nur 50 cm, natürlich muss er die ganze Länge bezahlen, bei 3 Metern kommen da schnell über 30 Euro zusammen. Gemeinsam suchten wir eine billigere Lösung und fanden auch eine. Für meine Anstrengungen und den Mehrverbrauch an Benzin lud er mich anschließend noch zu Kaffee und Kuchen ein.
Den restlichen Teil vom Wochenende musste ich mir Gedanken machen, was in der nächsten Woche alles ansteht, das war nicht wenig. Zwei Arzttermine (Hausarzt und Augenklinik im Virchow Klinikum), Beantwortung der e – Mail an meine Bekannte in Österreich, Einkauf und Absendung des Geburtstagsgeschenkes an Selbige, Abgabe des Antrags auf Mehrbedarf bei meiner Diabetologin, Abgabe des Antrags auf Weiterbewilligung der Grundsicherung und Kauf einer Jeans. Dazu kommt noch der Besuch bei meiner Tante, die auch wieder einige kleiner Aufträge für mich bereithält, da kann keine Langeweile aufkommen.
Ich brauchte am Montag nicht einmal auf die Straße gehen, es stürmte und es war noch genug Vorrat da, deshalb erledigte ich die e – Mail, danach fand ich noch Zeit, um an meiner Dokumentation zu arbeiten.
Ich dachte, dass ich in der Woche die Aktion „Grundsicherung“ abschließen kann, aber es scheiterte schon bei meiner Diabetologin, sie war in Urlaub und kommt erst am Montag wieder. Reicht dann die Zeit noch, um den Antrag rechtzeitig zu stellen, zu Hause schaute ich später noch einmal nach, auf dem Zettel stand;
„Änderungen sofort, diesen Antrag im März 2010 einreichen“, dann hat es nächste Woche noch Zeit.
Was kauft man bloß immer zum Geburtstag, oftmals ist es schwierig, zumal Weihnachten auch noch nicht so weit entfernt ist. Ich kaufte eine Umhängetasche mit Berliner Schriftzügen, Frauen brauchen immer Taschen, das weiß ich noch von damals.
Jetzt sollte endlich die Jeans gekauft werden, in der Galeria Kaufhof habe ich schon mehrmals welche anprobiert, bei „WE“ wo ich 20 % Rabatt bekommen hätte, gab es meine Größe nicht. Die 34 / 30 wird dort nicht geführt, nur die 34 / 32, der Verkäufer riet mir, sie entweder umzuschlagen oder kürzen zu lassen, hier im Geschäft. Das hätte den Rabatt „aufgefressen“, deshalb kaufte ich hier nichts.
In der Galeria Kaufhof probierte ich zwei Hosen an, entschied mich for eine Jeans von Manguun für 39 Euro, sie hatte eine dunklere Farbe und hinten an einer Tasche den von mir gewünschten Reisverschluss. Da ich mir erst noch einen Gutschein von 20 Euro am Payback Automaten holen wollte, lies ich die Hose an der Kasse hinterlegen. Zum Gutschein legte ich noch zusätzlich einen Rabattgutschein vom Kaufhof vor. Bezahlen wollte ich mit meiner neuen Payback Maestrocard, da gibt es noch zusätzlich 100 Punkte. Man muss alles mitnehmen, was Geld bringt.
Jetzt passiert etwas, was ich so noch nicht erlebt habe, ich legte dem Kassierer die zwei Gutscheine und zum Bezahlen die Maestrocard vor. Er hielt den Gutschein von Payback vor den Scanner, schaute verdutzt, ich fragte den Verkäufer; „Funktioniert der nicht!“ Eine Antwort erhielt ich nicht. Danach hielt er den Gutschein noch einmal vor den Scanner, gab mir die Karte zurück und sagte; „Sie bekommen 2,90 Euro zurück, sagt mir die Kasse!“ Bald hätte ich mich noch verraten, aber ich biss mir auf die Zunge, er prüfte noch einmal den Kassenzettel, konnte aber keine Unregelmäßigkeiten erkennen.
Ich schaute noch einmal am Tisch nach, was die Hose kostet, 39 Euro stimmten. Er hat den Gutschein zweimal gescannt, deshalb habe ich nur 17,10 Euro bezahlt. Schnell weg hier, bevor einer darauf aufmerksam wird, eigentlich hätte der Alarm am Ausgang auslösen müssen. Denn zu Hause stellte ich fest, dass sich der Sicherungsknopf noch am Hosenbein befand. Gar nicht so einfach den zu entfernen, kann aber auch sein, dass die Sicherung entschärft wird, wenn der Preis eingescannt wird, man weiß es nicht genau. Das war doch einmal ein erfolgreicher Tag gewesen, nun schnell noch das Paket gepackt und fertig.
Leider fährt die S – Bahn zwischen Schönefeld und Hermannstraße immer noch nicht, es ist zur Normalität in der Weltstadt geworden. Jetzt wird angefangen auch hier am Stadtrand den Winterdreck zu beseitigen, entsetzlich, was da zum Vorschein kommt. Die Überreste von Silvester, das geht ja noch an, aber die Hundescheiße von 2 Monaten, Haufen bis zum Erbrechen. Ich weiß nicht, was für Menschen hier draußen wohnen, die Verwaltung tut auch nichts dagegen, obwohl die Hundehaltung in den Wohnungen verboten ist. Blöd ist nur, dass wieder alle Mieter herhalten müssen. Scheiße eigentlich, aber wehe man stellt eine Satellitenschüssel auf um die Kabelgebühren zu umgehen, da sind sie sofort da.
Beim Hausarzt wurde ich mit „Sir Henry“ aufgerufen, er macht sich jedes Mal ein Spaß daraus, wenn die Patienten stauen, was für „Größen“ zu ihm kommen. Es ging heute um das „Schilddrüsenproblem“, wieder ein neues Medikament hatte ich verschrieben bekommen. Er war ebenfalls nicht begeistert darüber, weil seine Kosten dadurch steigen, da ich die Tabletten nie bis zum Ende aufbrauche. Ich sagte meinen Doktor; „Ich glaube der Nuklearmediziner nimmt mich als Versuchskarnickel!“ Er meinte; “Das kann er eigentlich aufgrund deiner Vorgeschichte nicht machen!“ Dass ich bei der nächsten Kontrolle des Blutbildes, die Tabletten früh nicht einnehmen soll, konnte mein Hausarzt ebenfalls nicht nachvollziehen. Er wollte die Schilddrüsenwerte heute sofort noch einmal überprüfen. Wir unterhielten uns auch über die letzten Leberwerte, die nicht optimal waren. Als ich ihm sagte, dass ich schon seit paar Tagen nicht einen Tropfen Alkohol mehr getrunken habe, wollte er die Leberwerte ebenfalls mit überprüfen. Nicht dass ich ein Trinker bin, wenn überhaupt trinke ich Wein. Was soll man auch sonst am Abend trinken, immer nur Tee wird auch langweilig. Ich kaufe überhaupt keine alkoholfreien Getränke und Bier auch nicht, schon die Schlepperei ist mir zu viel. Wasser aus der Leitung, Kaffee oder Tee gibt es bei mir zu trinken. Der Wein wird mit Wasser verdünnt und damit zur Weinschorle.
Danach erfolgte die übliche Untersuchung, sogar der Blutdruck war mit 140 / 80 mm Hg relativ normal.
„Da wird sich Deine Schwester aber freuen, wenn sie jetzt noch Blut abnehmen muss!“ brachte ich zum Ausdruck, „Dafür wird sie bezahlt!“ war seine Antwort. In einem Monat soll ich wieder vorbei kommen. Ob die Schwester es wirklich Ernst meint, wenn sie sich über die Blutabnahme mokiert, ich glaube es nicht, sie tut es aber immer wieder. Ich mache mir einen Spaß draus. Am Montag nach 6:30 Uhr soll ich beim Doktor anrufen und nach den Werten fragen. Damit war der erste Part des Tages geschafft, nun musste ich das Geburtstagsgeschenk noch nach Österreich schicken, am Alexanderplatz befindet sich noch eines der wenigen Postämter in der Weltstadt. Mit der U – Bahn fährt man von Hellersdorf eine reichliche Stunde bis zum Alex. Als ich vor über 20 Jahren nach Hellersdorf gezogen bin, gab es die U – Bahn hier noch gar nicht. Man musste mit dem Bus bis zum Elsterwerdaer Platz fahren und dort in die U  - Bahn umsteigen, das war aber auch nicht so schlimm, der der Bus fuhr fast von der Wohnungstür los. Die Strecke wurde aber nicht erst nach der Wende fertiggestellt, auch in der DDR wurde gearbeitet, oft besser als jetzt.
Auf dem Alexanderplatz hatte ich nicht einmal mehr Zeit, um zu shoppen, denn 12:30 Uhr war ich bei meiner Tante zum Kaffee verabredet. Die paar Arbeitsaufträge waren schnell erledigt und wir konnten uns gut 1 ½ Stunden unterhalten. Wie immer hat sie sich aufrichtig über meinen Besuch gefreut, bei der Gelegenheit habe ich ihr auch den Termin für den Frühjahrseinsatz in Zeuthen vorgeschlagen, er ist für Mitte Mai geplant. Die eventuellen Teilnehmer werde ich in den nächsten Tagen per e – Mail informieren.
Am nächsten Tag musste ich zum Virchow Klinikum in die Augenpoliklinik fahren, 14:00 Uhr war der Termin, man hat mir damals schon gesagt, ich sollte viel Zeit mitbringen. Auf dem S – Bahnhof merkte ich, dass ich zwar die Sonnenbrille trug, aber die normale Brille befand sich nicht in der Tasche. Es half nichts, ich musste noch einmal zurückgehen, um sie zu holen, dadurch verpasste ich die S – Bahn, die Nächste fuhr erst in 20 Minuten. (Servicewüste am Zonenrandgebiet)
Nun waren nur noch knapp 1 ½ Stunden Zeit bis zum Termin, das müsste aber zu schaffen sein, 5 Minuten vorher betrat ich die Anmeldung. Es schien relativ wenig Betrieb zu sein, war mein Eindruck. Ich hatte mir extra den Befund aus dem Jahr 2004 mitgenommen, weil 2008 meine Akte nicht auffindbar war und keiner so richtig wusste, was ich wollte. Heute war die Akte da und auch der Befund lag darin, na ja besser ist besser.
Es dauerte nicht lange und ich wurde schon zur Voruntersuchung gerufen, danach wurde ich schon vor die Tür des Arztzimmers gesetzt, davor saßen auch nicht direkt Patienten. Kurze Zeit später rief mich die Ärztin herein, zuerst erfolgte das Gespräch, sie hatte sich die Überweisung nicht durchgelesen, denn, sie wusste nicht, warum ich hier war. Also erzählte ich ihr meine Krankengeschichte, während der Unterhaltung blätterte sie unablässig in der Akte. Im Zimmer war noch ein Kollege anwesend, ein Ausländer, der vermutlich zum Arzt ausgebildet wurde.
Ich erzählte ihr, dass ich von der Rheumaklinik komme, weil ich Angst habe, dass die Iridocyklitis chronisch wird, da ich oftmals das Gefühl habe, dass wieder ein Schub einsetzt, der dann aber nie zum Ausbruch kommt.
Die erste Untersuchung ergab auch, dass kein aktives Krankheitsbild erkennbar war, sie wollte aber die Pupille noch weiten, mit Tropfen natürlich um die Netzhaut einsehen zu können. Danach musste ich vor dem Zimmer noch einmal Platz nehmen, nach einiger Zeit wurde ich wieder rein gerufen. Die Netzhaut im rechte Auge weißt keine Schäden auf, im linken Auge sind an der Netzhaut deutliche Spuren der vergangenen Schübe zu sehen. Ob der Morbus Bechterew bei mir therapiert wird, wollte sie nun wissen, das hatte ich ihr zwar schon erzählt, aber gerne tat ich es noch einmal. Im Abstand von zwei Monaten bekomme ich eine Infusion mit Remicade.
Anschließend kam der Professor ins Zimmer, ein netter, kompetenter Arzt, der gewissermaßen die Endkontrolle macht. Er sah die gleichen Erscheinungen im Auge, fragte mich über die Therapie aus und meinte, ein Wechsel hält er nicht für notwendig.
Da die Iridocyklitis nicht aktiv ist, hält der Einsatz von Kortison im Auge auch nicht für erforderlich. Er hat mir schon beim letzten Mal erklärt, dass Kortison auf Dauer keine Lösung ist. Ich frage den Professor nach meinen Chancen für die Zukunft, für eine Operation ist es noch zu früh, aber sicherlich wird eines Tages die Operation am Grauen Star notwendig sein. Er sagte; „Wenn es soweit ist kommen Sie zu mir Herr Ullmann, dann operiere ich Sie!“
Schöne Aussichten, wann kommt man schon einem Professor so nah. Ich ließ mir noch künstliche Tränenflüssigkeit verschreiben, die mir Linderung verschafft. Ich soll die Rheumatologen von ihm grüßen, gab er mir noch zum Abschied auf den Weg.
Von der Ärztin bekam ich einen handschriftlichen Befund mit, den ich nächste Woche zu Infusion vorlegen werde.
1 ½ Stunden hatte ich den Termin in der Augenpoliklinik gedauert, kürzer als ich dachte.
Durch die Tropfen in den Augen bin ich wie besoffen gelaufen, auf der Treppe zur U – Bahn wurde mir kurzzeitig richtig schwindlig, zum Glück fand ich in der vollen Bahn einen Sitzplatz. Ich überlegte deshalb, ob ich gleich bis zur Hermannstraße durchfahre, oder in der Weinmeisterstraße aussteige, weil ich mir schon für die Hinfahrt vorgenommen hatte in den Ben Sherman – Store zu gehen. Ben Sherman hat doch etwas mit London, speziell mit der Carnaby Street, die übrigens dieses Jahr ihr 60. jähriges Jubiläum hat. Es gibt zwar mehr etwas für die schlankeren Menschen, aber die XL ist auch da, in der Galeria Kaufhof habe ich vor paar Tagen eine Bundjacke anprobiert, die war in der Größe L, nun wollte ich gucken ob es die hier in der XL gibt.
Ausgestellt war nur eine Stahlblaue, ich fragte die Verkäuferin, sie holte mir eine schwarze Jacke aus dem Lager, die passte gut, das war auch die Meinung der Verkäuferin.
Ich kaufte sie, für 99 Euro nicht gerade billig, ich brauche für dieses Jahr eine dünnere Jacke, damit ich nicht immer mit meiner schwarzen dicken Jacke im Ausland laufen muss. Sie hat im Stehkragen eine Kapuze eingewickelt, das gefiel mir ebenfalls gut.
Damit habe ich in dieser Woche zwei neue Kleidungsstücke gekauft, man gönnt sich ja sonst nichts. Ich werde nun wohl von ESPRIT zu Ben Sherman wechseln. Die Preise nehmen sich eigentlich nichts und London ist mir näher als San Francisco.
Unter dem Motto einem „halbgeschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul“ stellte ich schon am Sonnabend fest, dass die neue Jeans kaputt ist. Die kleine Innentasche vorn hatte sich nach unten ausgefranzt, nun muss ich noch einmal in die Galeria Kaufhof, entweder Reparatur, Umtausch oder Rücknahme. Hoffentlich erkennt niemand meinen „Reibach“.
Als ich zum Flugsimulantenstammtisch fahren wollte, passierte etwas sehr eigentümliches die S 45 fährt wieder. Ich hörte es schon im Bett, ja wenn das Fenster offen ist, kann ich der Lautsprecheransage lauschen, heut war sie so laut wie niemals zuvor, die S – Bahn schien ein Fest zu feiern. Ich wollte es nicht glauben, nach fast 10 Monaten sollte das Zonenrandgebiet bzw. der zukünftige Hauptstadtflughafen  wieder im 10 Minuten Takt angefahren werden.
Komisch war für mich, dass die Bahn 04, 24, 44 losfuhr, die reguläre S 9 fährt ja 16, 36, 56, zwischendurch hörte ich auch keine Bahn fahren. Frühstück gibt es bei mir an Tagen mit Stammtisch nicht, denn um 10:00 Uhr steht das Kännchen Kaffee und das Hausfrühstück auf dem Tisch in der Kneipe in Tempelhof.  Vorsichtshalber ging ich etwas eher aus dem Haus, es war wieder sehr frisch am Morgen, also musste ich mit Wintermantel und Schal auf die Spur gehen, obwohl die Sonne schien.
Der Bahnsteig war für Sonnabend gut gefüllt, auf der Anzeige stand tatsächlich S 45 nach Südkreuz, so weit ist die Bahn noch nie gefahren. An einem Sonnabend bis Tempelhof, ohne Umsteigen durchfahren, das habe ich auch noch nie erlebt. Aber wo bleibt eigentlich die S 9, die fährt heute gar nicht, erst am Montag wieder, dafür fährt die S 45 dann wieder nicht. Die Linie gibt es als noch, mal sehen wenn sie wieder richtig aktiviert wird. Bald ist einjähriges Jubiläum.
Deshalb war ich auch einmal noch vor 10 Uhr beim Stammtisch, heut waren nicht so viel da, wie beim letzten Mal, die Hälfte vielleicht. Nach vielseitigen Gesprächen, nicht nur über die Flugsimulation, fuhr ich mit den Flusikumpel in Richtung City, über zahlreiche ALDI – Filialen, er brauchte Handschuhe. Solche, ich weiß es nicht genau, mit Schweinsleder, zum Fahrradfahren oder zum Autofahren. Gemeinsam mit mir frönte er anschließend seinen, Lieblingshobbys, CONRAD, ATZERT gucken, fragen aber nichts kaufen. Ein weiteres Hobby ist Kaffe trinken mit Plunderstück bei Kamps, und dann kommt seit neusten LID – Fernseher betrachten, deshalb sind wir noch einmal bis zu Saturn gelaufen.
Für mich hatte der Bummel auch etwas Gutes, bei ATZERT gab es noch Akkus für mein altes, gefundenes Siemens Handy. Vor den nächsten Reisen, werde ich mir einen neuen Akku holen, so selten wie ich ein Handy brauche tut es das noch viele Jahre.
Die Heimfahrt vom Potsdamer Platz über Südkreuz gestaltete sich heute entspannt, ich musste ernsthaft daran denken, nicht in Schöneweide auszusteigen.
Ich fuhr am Montag wegen meiner Hose zur Galeria Kaufhof, ich wollte sie nicht ausgebessert haben, sondern eine neue haben. Es gab keine in meiner Größe, deshalb wollte ich das Geld zurück haben, dabei klärte sich auch auf, dass ich kein Schnäppchen gemacht habe, weil die Hose nur noch 17 Euro gekostet hat. Man hatte vergessen, den Preis abzuändern, weil ich mit einem Gutschein bezahlt habe, bekam ich auch nur einen Gutschein zurück. Nun muss ich die alte Jeans weiter anziehen. Den Gutschein werde ich wohl für den Kauf eines neuen, größeren Trolley nutzen.
Am Dienstag musste ich unbedingt meinen Grundsicherungsantrag abgeben. Bei der Gelegenheit wollte ich mein Auto wieder einmal bewegen, vom stehen wird es auch nicht besser. Als ich mein Auto besah, stellte ich fest, dass es voller Flugteile vom schreddern war, denn die letzten Tage wurde direkt vor dem Auto vom Gartenbaubetrieb der Baumschnitt zerkleinert. Unter dem Scheibenwischer klemmte ein Zettel, darauf stand eine Entschuldigung wegen der Verschmutzung des Autos. Es wurde mir angeboten eine Autowäsche machen zu lassen, des weiteren enthielt der Zettel noch eine Handynummer.
Jetzt hatte ich aber keine Zeit mich um das Problem zu kümmern, im Sterndamm bei meiner Diabetologin holte ich mir den Antrag auf Mehrbedarf ab, der auch betätigt vorlag. Das erste Problem war damit geklärt, nun fuhr ich zurück nach Adlershof, stellte mein Auto im Parkhaus von Kaufland ab, zwei Stunde kann man hier kostenlos parken. Ich hoffe so lange wird es beim Amt nicht dauern. In der letzten Zeit habe ich in der Erstberatungsstelle nur gute Erfahrungen gemacht. Den Antrag auf Weitergewährung der Grundsicherung hatte ich wieder sehr schlampig ausgefüllt, aber sonst war alles dabei, einschließlich der Kontoauszüger der letzten drei Monate. Die Mitarbeiterin fragte mich nach dem Antrag zur Befreiung von den Rundfunk – und Fernsehgebühren. Den bekomme ich doch erst von der GEZ zugeschickt, gab ich ihr zur Antwort. Damit ich nicht noch einmal herkommen muss, füllte sie einen aus, der dann an die GEZ nach Köln geschickt wird, die Aufforderung der GEZ kann ich dann ignorieren. Da guckt schon ein gewisser Service raus.
Irgendwie kam das Gespräch auf die Rente, sie meinte als Schwerbehinderter könnte ich doch schon die Rente beantragen. Ich stellte mich unwissend, sie meinte ich soll es doch versuchen, aber wenn ich sie beantrage muss ich sofort Bescheid sagen. Jetzt hatte ich endlich einmal die Möglichkeit das Problem zu hinterfragen. Ich sagte der Mitarbeiterin, dass ich mit meiner Rente allein nicht auskomme, wenn ich bei der gesetzlichen Krankenversicherung bin, würde ich beim Grundsicherungsamt bleiben. Mehr wollte ich vorerst nicht fragen.  
Nun heißt es warten bis ich den hoffentlich positiven Bescheid bekomme.
Als ich zurück auf den Parkplatz kam, konnte ich die Gartenbauarbeiter ansprechen, ich soll mir eine Quittung bei der Autowäsche geben lassen, dann bekomme ich das Geld zurück. Eine Luxusautowäsche bezahlen sie natürlich nicht. Die letzte Autowäsche in einer Waschstraße habe ich vor 10 Jahren gemacht, hoffentlich bekomme ich das hin. Nichts ist schlimmer, als wenn man vor dem Tor steht und man bekommt es nicht hin. Sie wären aber morgen auch noch da, so seine beruhigenden Worte. Ich fuhr lieber gleich zur Autowäsche bei ARAL, aber so ist es eben, die Waschanlage war defekt, in einer Stunde könnte sie wieder arbeiten. Tatsächlich funktionierte sie dann auch wieder, aber, als ich die letzte Wäsche gemacht habe, gab es noch Plastemarken. So ist es lange nicht mehr, jetzt bekommt man nur eine Bon mit einer Nummer.
Einer ließ sein Auto schon waschen, dem konnte ich keine Tricks ablauschen, aber die Beschreibung auf der Tafel war ziemlich verständlich. Es klappte alles, das Geld 7.99 Euro bekam ich zurück und vielleicht lasse ich das Auto im nächsten Jahr wieder dort stehen. Eine kostenlose Autowäsche ist nicht zu verachten. Am Abend sollte ich meinen Hausarzt anrufen, er wollte mir die Schilddrüsenwerte durchsagen. Er sagte die haben sich verschlechtert, was ich nun machen soll, konnte er mir nicht wirklich raten. Wir entschieden, dass ich die Dosis auf zwei Tabletten erhöhe, was ich auch zwei Tage machte, danach nahm ich wieder die 1 ½ Tabletten ein. Vielleicht haben die Rheumatologen in der Charité eine Meinung und wenn nicht werde ich die Diabetologin fragen, zu der habe ich am meisten Vertrauen.
Die Fahrt zur Infusion in die Charité war vom üblichen Chaos bei der S – Bahn geprägt, es wird aber schon als normal empfunden, wenn die S 45 immer noch nicht und die S 9 nur mit 3 Wagen im Berufsverkehr fährt. Da wird das Umsteigen am Ostkreuz in Richtung Hauptbahnhof nicht mehr so tragisch, weil die S 9 ebenfalls schon überfüllt war.
Ich lief vom Hauptbahnhof, durch die Strahlenklinik, zur Rheumaklinik, das Wetter gab dies her, wurde es etwa Frühling. Nachdem ich die Anmeldung hinter mir hatte, brauchte ich gar nicht so lange zu warten und wurde aufgerufen, aufgerufen wurde ich aber aus einer ganz anderen Ecke der Klinik. Mit Freude erkannte ich die Stationsärztin der Tagesklinik, sie hatte mir vor 8 Jahren ein Schreiben für das Vorsorgeamt aufgesetzt, mit großer Wirkung. Nach Ablehnung des Merkzeichens „G“ habe ich damals während des Aufenthalts in der Tagesklinik einen neuen Versuch unternommen. Gemeinsam mit der netten Mitarbeiterin der Rheumaliga brachen wir das Anliegen der Ärztin vor. Ja, es hat geklappt, seitdem habe ich da Merkzeichen mit vielen Vorteilen behaftet.
Sie konnte sich natürlich nicht mehr daran erinnern, ich dachte im Gespräch nicht, dass es schon so viele Jahre her ist. Ein Griff in den entsprechenden Ordner zu hause brachte es zum Vorschein. Die Ärztin wollte, wie immer meine Laborwerte sehen, ich hatte keine mit, ich werde die schlechten Leberwerte nicht rumreichen. Last mir doch das Glas Wein am Abend, ich trinke ja nur auf „Das besondere Jahr!“
Da ich keine Infektion, oder andere Probleme hatte stand der Infusion nichts mehr im Wege. Den Befund von der Augenklinik im Virchow Klinikum hatte ich dabei, der gab ja keinen direkten Anlass zu Sorge. Die Schilddrüsenprobleme hat sie versucht mir zu erklären, aber verstanden habe ich das Ganze nicht, obwohl ich den Eindruck hatte, sie verstand etwas davon.
Carola, die Schwester begrüßte mich mit den Worten; „Schon wieder so ein Kunde!“, ich weiß ja wie schwierig es ist die Kanüle in die Vene zu bekommen, aber heute klappte es auf Anhieb. Ich bin immer selber froh darüber, danach ging es ab in die „Palmenecke“. Zuvor holte ich mir noch einen Kaffee und kurvte mitsamt Infusion – und Ständer durch die Gänge. Die Leute im Warteraum, die sich mit Infusionen nicht auskennen, blicken mir immer ehrfurchtsvoll nach.
Eigentlich hätte es meine Idee sein können, damit die gesamte Infusionslösung ausgenutzt wird, gibt es noch einen Nachschlag von paar Millilitern Kochsalzlösung. Warum meine Idee, weil ich mich schon immer über die Verschwendung der teuren Infusionslösung geärgert habe. Früher gab es Neuerervorschläge, nicht einmal das Wort gibt es mehr, ok es war ja typisch „DDR“, auch ausgelöscht. Trotzdem, man will ja die Schwestern nicht unnütz belasten, habe ich es wieder nicht geschafft selbständig den Schlauch umzustöpseln.
Nach der Infusion leistet ich mir wieder einmal eine Currywurst bei „Konnopke’s“, denen es wohl auch an den Kragen gehen soll.
Mir ging es eigentlich nach der Infusion ganz gut, was nicht immer der Fall ist, deshalb nahm ich mir den Vogelkäfig vor. Es wurde wieder einmal Zeit, aber im begehbaren Käfig ist es nicht so ein Problem. Manche habe einen begehbaren Kleiderschrank, ich einen Vogelkäfig.
Die nächsten beiden Tage nutzte ich intensiv um meine Reiseerinnerungen aus Schottland in den Rechner zu bekommen, es war doch noch kein Frühling draußen.
Am Sonnabend wollte ich den letzten Versuch starten, um meinen Desktop Rechner eventuell wieder zu aktivieren, deshalb fuhr ich zur Combär, der Computermesse in Berlin. Mit der S – Bahn, die natürlich am Wochenende auch nicht öfters fährt, warum auch. Nur das da nur die S 45 im Einsatz ist, für mich günstig ich kann bis zur Hermannstraße durchfahren und vor dort weiter mit der U 8 bis zur Pankstraße. So hat manchmal auch das Chaos für mich etwas Positives. Nach kurzem Fußweg bis in die Uferhallen, eigentlich einer unwirklichen Gegend im Wedding. Ich wollte Ausschau nach einem Motherboard für meine Rechner halten, das Problem ist, dass ich davon nicht wirklich Ahnung habe. Geld für ein neues Netzteil habe ich schon investiert, ich entschied mich deshalb, der Rechner wird für tot erklärt. Demnächst wird er ausgeweidet, vielleicht bekomme ich für die Einzelteile noch etwas auf dem Trödelmarkt. Im nächsten Jahr werde ich gemeinsam mit meinem Flusikumpel daran teilnehmen.
Ich teste wegen der nicht mehr so optimalen Verbindungen in der Weltstadt alternative Wege, deshalb fuhr ich mit dem Regionalzug vom Gesundbrunnen, einem eher nüchternen Bahnhof, zurück. Am Südkreuz stieg ich in die S 45 nach hause, welch eine Freude wenn ich nicht umsteigen muss. Ich war noch gar nicht lange zu Hause, als das Telefon klingelte. Mein Flusikumpel war dran, ob er nicht noch bei mir vorbei kommen kann. Ich hatte nämlich für ihn ein spezielles Teil rausgesucht, das er für sein Cockpit gut gebrauchen konnte. Damit war der Nachmittag gelaufen, er brachte Kuchen mit und ich kochte eine Kanne Kaffee. Bei den Gesprächen über Flugzeuge, Flugsimulation und Politik wurde es langsam dunkel.
In den nächsten Tagen konnte ich auch die erste Reisebeschreibung „Homecoming Scotland“ aus dem Jahr 2009 fertigstellen.
Gefreut habe ich für Claudia Pechstein, die Pressekonferenz könnte ja eventuell zu einer Neuauflage des Prozesses führen. Obwohl das Ziel erreicht wurde, Frau Pechstein von den Olympischen Spielen auszuschließen. Sicherlich wäre sie beim Teamwettkampf aufrecht durch Ziel gelaufen. Es ist schon entsetzlich, dass die Sportler von führenden Dopingexperten, die zum Beispiel in Hohenschönhausen in Berlin trainieren unter Generalverdacht gestellt werden. Ich kenn aus eigener Erfahrung dieses ohnmächtige Gefühl, nichts getan zu haben, und trotzdem wird man an den Pranger gestellt. Ich wünsche Frau Pechstein viel Kraft um das alles durchzustehen, möge sie den Leuten den letzten Cent aus dem Hintern klagen.
Es gibt auch noch mehr Beispiele, wie etwas konstruiert wird oder Kleinigkeiten gesucht werden um Menschen abzuservieren, so erging es nach dem Regierungswechsel Peter Sawicki, dem Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), der in den Jahren zuvor immer wieder gestört hat.
Auch in meinem Alter will man den Frühling genießen, deshalb traf ich mich mit meinem Flusikumpel im Tiergarten, dort hat man einen früheren, vergammelten Tümpel hergerichtet. Die Bänke dort laden geradewegs zum Verweilen ein, auch das ALDI Bier schmeckt hier nicht schlecht. Ich sehen es schon kommen, hier werden wir öfters sitzen und wieder endlose Gespräche über „Gott und die Welt“ führen. Vorher war ich noch am bei Atzert in der Kleiststraße und habe mir einen neuen Akku für mein altes Siemens Handy gekauft, nun wird es mich wohl überleben. Da ich schon einmal hier war, die Sonne schien auch bin ich noch in Richtung Wittenbergplatz gelaufen, habe mal ins KaDeWe und bei Peek & Cloppenburg am Tauentzien rein gesehen, aber nichts gekauft. Was zu essen leistete ich mir auf dem Markt am Wittenbergplatz, Spreewälder Kuchen, frisch aus dem Ofen, der hat lecker geschmeckt. 
Ich habe schon die ganze Woche darüber nachgedacht, warum ich am Freitag um 11:45 Uhr einen Termin bei meiner Neurologin in Karlshorst habe. Es war nicht nur ein einfacher Termin, sondern sie wollte die Nervenleitbahnen untersuchen. Etwas verunsichert fuhr ich in die Praxis, am Schild stand, Sprechzeit am Freitag bis 12:00 Uhr, die Sprechstundenhilfe bestätigte mir aber die Richtigkeit des Termins.
Es dauerte eine Weile bis die Ärztin kam und mich aufforderte ins Behandlungszimmer zu gehen. Die Untersuchung kenne ich schon,  wer bekommt schon gerne Stromstöße. Die sind zwar nicht so schlimm wie der letzte den ich bei Mutter bekommen habe, aber trotzdem unangenehm. Ich weiß ja auch nicht was bei der Untersuchung raus kommt. An die Schmerzen in den Füßen habe ich mich gewöhnt, auch so eine Folge der Chemotherapie und Bestrahlung.
Ich habe mir die Hose und die Socken ausgezogen und mich mit der bereitliegenden Decke zugedeckt, nach 20 Minuten kam die Ärztin, da war es schon 12:30 Uhr. Meine Frage, ob ich ihr den Feierabend versaue, verneinte sie.
Während der Untersuchung konnte ich mich mit der Neurologin unterhalte, sprach auch über die Schilddrüsenprobleme, sie hat sich sogar die Medikamente notiert und mir einen Tipp gegeben. Entweder soll ich mich der Diabetologin anvertrauen, aber es gibt auch Schilddrüsenspezialisten. Eine soll sogar im Nebenaufgang von der Diabetologie praktizieren. Die Untersuchung dauert ca. 30 Minuten und da wird die Ärztin im Gespräch plötzlich zur ganz normalen Person, man schöpft Vertrauen und kann sich über alles unterhalten. Bei meiner Neurologin bin ich nun auch schon 8 Jahre in Behandlung, eine äußert nette und kompetente Person.
Sie gab mir noch ein Schreiben für die Diabetologin mit.

Fachärztin für Neurologie
Sehr geehrte Frau Kollegin,
nachfolgend berichte ich über unseren Patienten
Henry Ullmann, geb. 27. 12. 1948, Schwalbenweg 37, 12526 Berlin
Diagnose:
Leichtgradige Polyneuropathie der Beine (multifaktorielle Genese)
Anamnese: Der Patient gibt stabiles Befinden an. Zur Behandlung der Parästhesien erhält er weiterhin Gabapentin (0-300-0-400 mg).
Klinisch-neurologisch: Keine Paresen der Beine. PSR mittel, stgl.. ASR bds. nicht auslösbar. Pallhypästhesie der Füße. Sockenförmige Hyperästhesie beidseits.
NLG-Kontroll-Befund vom 19. 03. 2010:
Erniedrigte motorische NLG des N. peronaeus re. mit 38 m/s (unterer Grenzwert 40 m/s), distale Latenz mit 4,8 ms unauffällig (oberer Grenzwert 4,8 ms).
Erniedrigte motorische NLG des N. peronaeus li. mit 38 m/s, distale Latenz mit 4,4 ms o B Normale motorische NLG des N. tibialis li. mit 42 m/s (unterer Grenzwert 40 m/s), distale Latenz mit 4,1 ms unauffällig (oberer Grenzwert 5,1 ms).
Erniedrigte sensible NLG des N. suralis re. mit 37 m/s (untere normale Grenze 39 m/s für das Alter des Pat.)
Beurteilung: Elektroneurographisch ergeben sich weiterhin Hinweise für eine leichtgradige Polyneuropathie der Beine vom Markscheidentyp.
Keine Verschlechterung im Vgl. zur Vorableitung 2/2008.
Mit freundlichen Grüßen

13:30 Uhr war ich wieder raus aus der Praxis, wünschte der Ärztin einen schönen Urlaub, machte einen neuen Termin mit ihr aus, denn die Sprechstundenhilfe war schon lange gegangen.
Mit dem Ergebnis der Untersuchung konnte ich doch zufrieden sein. Da musste eine Belohnung her.
Ich fuhr in den Ben Sherman Store in der Rosenthaler Straße und ließ mir ein Poloshirt mit dem Union Jack zeigen, probierte ein dunkelblaues in der XL an, er passte. Ein T – Shirt stach mir zwar auch noch ins Auge, aber ich hatte das Gefühl, die XL ist etwas zu klein geraten. An der Kasse kam ich mit dem Verkäufer ins Gespräch, auch darüber, ob ich für Ben Sherman nicht schon zu alt bin. Er meinte, man muss ja nicht alles kaufen, was es gibt, vielleicht gehe ich demnächst noch einmal hin wegen einer Jeans. Es gibt nämlich sogar welche in meiner Größe.
Das war aber noch nicht alles, was es an diesem Tage gab, eine E – Mail vom Textilzirkel der GfK, besagt, dass ich etwas gewonnen habe. Dort mache ich seit einem halben Jahr mit, es gibt Umfragen und man muss alle Einkäufe (Bekleidung usw.) hin melden. Es gibt auch Hauptgewinne, vierteljährlich kommt es zur Verlosung. Die Lose bekommt man, für die Teilnahme an Umfragen und bei Einkäufen. Ich konnte wählen, zwischen einer Hängematte, einem Kulturbeutel und zwei Flasche Olivenöl im Holzkasten, die ich nahm. Mein Öl geht eh gerade zur Neige.
Das war immer noch nicht alles, am Abend buchte ich mein Hotel in Inverness, nicht mehr das Royal Highland Hotel in der Academy Street, sondern The Kings Highway in der Church Street. Das Hotel ist ungefähr 10 Minuten vom Bahnhof Inverness entfernt. Mir hat der letzte Aufenthalt im Royal Highland Hotel nicht so gut gefallen. Für £ 378 kann ich dort 7 Nächte verbringen, aber ohne Frühstück. Das ist aber nicht schlimm, weil sich schräg gegenüber ein großer Supermarket befindet und daneben ist gleich The Kings Highway Pub.
Es war Sonnabend und der Antrag auf die Befreiung von der GEZ kam, wie mir geraten habe ich den Brief gar nicht geöffnet. Aber irgendwie und irgendwo verfolgt mich die GEZ wo ich stehe und gehe, ob es die nervige Werbung im TV ist oder in der U – Bahn, oder der Dank für die Gebührenzahlung. Es werden durch diese Werbung erst einmal alles Menschen unter Generalverdacht gestellt, keine Gebühren zuzahlen. Wenn ich dann das Fernsehprogramm sehen, Tatorte, Krimis, Schmonzetten und Frühlingsfeste, frage ich mich immer wieder, für was man Gebühren bezahlen soll. Manchmal ist man sogar gezwungen sich solche Sendungen wie Frühlingsfeste sich anzuschauen, da frage ich mich oftmals, warum die meisten deutschen Sänger so aussehen wie ihre Lieder und immer wieder sitzen die üblichen Verdächtigen auf dem Sofa sitzen.
Der wichtigste Termin in der kommenden Woche ist der bei meiner Diabetologin, ich hoffe einige Auskünfte über die Schilddrüsenwerte zu bekommen. Reichlich 1 ½ Sunden dauerte es, aber die nehme ich gern in Kauf, weil ich Vertrauen zu ihr habe und ihre Kompetenz schätze. Wir unterhielten uns lange über die Schilddrüse, sie war der Meinung, einen besseren Experten, wie den Nuklearmediziner gibt es nicht, er kennt sich aus. Über das neue Medikament Novothyral informierte sie sich im großen roten Buch und war der Meinung, dass es gut für mich wäre. Ich werde mir in einiger Zeit noch einmal die Werte bestimmen lassen. Der Blutdruck, das weiß ich schon, ist bei ihr immer mehr als optimal 110/65 mm Hg, für mich auch ein Vertrauensmesser.
Anschließend fuhr ich in die Normannenstraße ins Labor, um das erforderliche Blutbild für den Urologen machen zu lassen, einschließlich Urinkontrolle und PSA – Test. Es ist zwar noch etwas Zeit bis zum Termin, damit ist das auch erledigt. Ich hatte eigentlich ein bestimmtes Anliegen an das Labor, aber so wie ich es mir dachte funktioniert das nicht. Ich wollte die Blutuntersuchung für die Charité dort machen lassen, dazu brauche ich aber auch eine Überweisung vom Arzt und der Befund wird an den Doktor geschickt. Das nützt mir nichts, da muss ich mir noch etwas anderes überlegen, zwei Ideen habe ich noch. Früher war das alles viel einfacher!
Nun ist es Gewissheit, ich hörte es im Radio, die S 45 zwischen Schönefeld und Hermannstraße wird er im Dezember 2010 wieder fahren, die Bahn hat nicht genug Wagen. Da werden die Besucher der Weltstadt sich bis dahin noch mit den Kurzzügen begnügen müssen, Weltstadt eben.
Am Sonnabend lag ein besonderer Event vor mir, meine Photogräphin hat mich zu ihrer Vernissage eingeladen. Ich kenne die Frau schon seit einigen Jahren, es gibt immer wieder in unregelmäßigen Abständen Zusammentreffen. Bisher habe ich mich mit solchen Events immer etwas schwer getan. Die Thematik 20 ziger Jahre, damit kann ich nicht wirklich etwas anfangen, mit ihren Bildern schon. Da geht es hauptsächlich um die Aktfotografie. Da die Vernissage an einem besonderen Ort stattfand, entschloss ich mich hinzugehen. Eingeladen hat sie in die Belle Etage am Lietzenseeufer 10, das macht neugierig, dort wo die Reichen und Schönen wohnen.
Das Haus wurde von Werner Eichmann im Jahre 1909 erbaut. Eichmann war als „geheimer Commerzienrath‟ Vorsitzender einer Bauträger-Gesellschaft, der „Terraingesellschaft Witzleben‟, einer Gesellschaft, wie sie in dieser Zeit ganze Wohnsiedlungen hochzogen.
Obwohl das weitere Umfeld bereits bebaut wurde, entdeckte Werner Eichmann das Paradies um den Lietzensee als bislang ungenutztes Bauland. Sein Parzellenplan für die Besiedelung wurde vom damals Vorsitzenden der Baubehörde, dem Polizeipräsidenten mit Abstrichen genehmigt, so dass der Lietzensee weiterhin seinen Parkcharakter für die erholungssuchende Bevölkerung beibehielt. Seiner Funktion zollend, so sagt eine Legende, wurde Eichmann ein Denkmal gesetzt, ein Steinrelief in einen Kopf der Lietzensee-Brücke eingehauen. Hierauf ist in einem Rahmen ein Mann zu sehen, der einer Eiche im Bildzentrum zulächelt.
Haus „See-Eck‟ ist ursprünglich für die Familie Eichmann gebaut worden. Man schuf pro Etage eine zusammenhängende Wohneinheit von 511 m². Da Folgeaufträge fehlten und Eichmann der Rente zu steuerte, war er gezwungen, Bereiche des Hauses fremd zu vermieten. Dieses konnte aber nur mit kleineren Wohnungen erfolgreich praktiziert werden. Aus diesem Grunde wurden die Etagen I, III und IV in unterschiedlich kleine Wohnungen unterteilt. Lediglich eine Wohnung ließ man unbehelligt - die Belle Etage. Im II. OG beeindruckt sie noch heute mit ihren wechselhaften Themenzimmern. Um diese als musealen Ort der der öffentlichen Begegnung zur Verfügung zu stellen, wurde u. a. das Pensionskonzept realisiert.
 Gespannt machte ich mich auf den Weg, 10 Minuten vor der Abfahrt der S – Bahn verließ ich die Wohnung, eigentlich wollte ich kurz vor 17:00 Uhr fahren. Ein Blick in den Briefkasten ist immer wichtig, wenn ich das Haus verlasse, es lag sogar ein Brief drinnen. Wenn er von der Pin – AG kommt ist es meist etwas behördliches, so war es auch, er kam vom Bezirksamt.
Ich musste noch einmal in die Wohnung um ihn zu lesen, der Bescheid vom Grundsicherungsamt konnte es eigentlich nicht sein, die hatten noch einen Monat Zeit. Vielleicht eine Nachfrage zum Antrag, etwas komisch war mir beim Öffnen schon. Es war tatsächlich schon der Bescheid über die Weitergewährung der Grundsicherung. Ein Jahr Geld ist gesichert, obwohl es einige Unverständlichkeiten für mich gab. So wurde neuerdings eine Heizkostenpauschale abgezogen, es gibt deshalb etwas weniger Grundsicherung. Von der Rente keine Rede, aber die Bearbeiterin nahm Bezug auf meinen Antrag vom 31.01. 2008, na wo ist denn da die Übersicht. Das und die Heizkostenpauschale werde ich beim nächsten Besuch im Amt klären, ob der Antrag an die GEZ geschickt wurde, weiß ich auch nicht. Die GEZ wird sich schon melden.
Jetzt hatte ich erst recht einen Grund etwas zu unternehmen. In meinem jungendlichen Leichtsinn, wollte ich in der Schönhauser Allee in einer Kneipe ein oder zwei Bier trinken. In der Schönhauser Allee liegen einige Jugendsünden von mir begraben, schöne Sünden habe ich da in Erinnerung. Die S – Bahn machte mir wieder einen Strich durch die Rechnung, plötzlich fuhren zwischen Frankfurter Allee und Greifswalder Straße nur Busse, im Newsletter der S – Bahn war das gar nicht angekündigt.
Der Plan musste geändert werden, ich führ zum Alex und trank ein Bier im „Alkopole“, mit der S – Bahn fuhr ich danach bis zur Station Messe Nord/ICC, dort kam ich noch mit den Hertafans in Kontakt, aber die meisten waren friedlich.
Die Gegend um den Lietzensee kenne ich überhaupt nicht, ich wusste nicht einmal wirklich, dass es hier einen See gibt. Es war kein Problem das Haus zu finden. Ich war erstaunt wie viele Menschen schon da waren, da hat meine Photogräphin wirklich gut gearbeitet, ich staune wie sie sich immer wieder beweist.
Die Begrüßung fiel ziemlich herzlich aus, sie hat sich echt gefreut, dass ich gekommen bin. Sie hatte im Barocksaal, Salon und in den Seminarräumen ca. 50 Bilder ausgestellt, Preise von 10 bis 400 Euro, Die Thematik befasste sich mit der Mode der 20 ziger Jahre und dem Aktbild in seiner Vielfalt. Ein kleines Buffet war auch aufgebaut, später habe ich mir einige Gläser Rotwein gegönnt. Ich schätze, dass insgesamt ca. 100 Leute hier waren, bestimmt auch einige, die sich nur die Räumlichkeiten angesehen haben.
Die Modenschau, man konnte sie sich durchaus ansehen, aber ein Fan werde ich sicherlich nicht. Gegen 10:30 Uhr habe ich mich von der Photogräphin verabschiedet, sie wird mich zukünftig immer einladen, denn ich gehöre ja jetzt dazu, sagte sie mir zum Abschied.
Die Heimfahrt war kein Problem, bis auf die Fahrzeit, zum Sonnabend waren sehr wenige Leute unterwegs, an der Neuen Kantstraße sagten sich auch schon Fuchs und Hase gute Nacht. Es war ein schöner Abend, den man langsam ausklingen lassen muss. Es ist irgendwie eigenartig, wenn ich von so einer Veranstaltung komme, kann ich die Ruhe in der Wohnung gar nicht gut verkraften, es fehlt etwas. Ich kenne das Gefühl, auch nach den Geburtstagsfeiern, wenn alle weg sind, es hält aber nicht lange an.
Da hatte ich doch tatsächlich vergessen die Uhren vorzustellen, der Tag ist sowieso immer etwas komisch für mich, ich weiß auch nicht, wie ich das am Besten beschreiben soll. Es ist gerade so, als ob ein Lebensabschnitt zu Ende geht.
Eine der wichtigen Aufgaben in der kommenden Woche war, der Kauf und das Verschicken des Geburtstagsgeschenks an meine Schulfreundin und der Frühjahrsputz in der Wohnung. Das Schlafzimmer und das Bad habe ich schon in der letzten Woche hergerichtet. Das Fensterputzen im Schlafzimmer ist nicht so meine Sache, aber da geht es mir wie andern „Hausfrauen“. Es nur blöd, dass es so hoch ist, da bekommt man leicht zittrige Knie, nun war noch das Computerzimmer dran, das musste vor allem vom Staub befreit werden. Im Winter nutze ich das kaum, erstens ist der PC kaputt und zweites will ich die Heizung sparen. Nun ist noch das Wohnzimmer und der Balkon dran, da muss aber noch mehr Sonne her.
Für meine Schulfreundin habe ich ein Buch und ein Tasche gekauft, Taschen werden ja von Frauen immer gern genommen. Die nächsten Päckchen sind nun erst wieder Weihnachten dran.
Eigentlich könnte ich mir ja zu Ostern auch etwas kaufen, ich brauchte noch eine neue Jeans. Ich kann ja einmal probieren ob mir eine von Ben Sherman passt.
Ben Sherman (* 3. Oktober 1925 als Arthur Bernard Sugarman in Brighton; † 1987) war ein englischer Modefabrikant und Gründer der gleichnamigen englischen Bekleidungsfirma. 
Arthur Bernard Sugarman wurde 1925 als Sohn eines englischen Händlers in Brighton geboren. 1946 emigrierte Sugarman über Kanada in die USA. Er nahm die amerikanische Staatsangehörigkeit an und änderte seinen Namen auf Ben Sherman. Er heiratete die Tochter eines kalifornischen Bekleidungsfabrikanten und kehrte zurück in seine Geburtsstadt Brighton in England. Ende der 50er Jahre kaufte er im Seebad Brighton eine konkursgegangene Bekleidungsmanufaktur und gründete 1963 die Firma Ben Sherman. 1975 verließ Sherman die Firma um sich in Australien seinem privaten Leben zuzuwenden.
Der Erfolg der Marke ist nicht nur darin begründet, dass bekannte Musiker gefallen an den Produkten fanden, sondern dass die von Ben Sherman vertriebenen Kleidungsstücke bei Mods (Moderisten) sehr geschätzt sind und bis zum heutigen Tage neben anderen Marken (z. B. Fred Perry) als Standardbekleidung dieser Kulturen gelten. Die Flagge Großbritanniens und deren Farben rot, weiß und blau spielen bei der Gestaltung häufig eine Rolle, ebenso wie das Zeichen der Mods, das Target (ursprünglich das Zeichen der Royal Air Force).
Ist die Mode etwa zu jung für mich, der Verkäufer zeigte mir die Jeans, es war eine normal geschnittene in meiner Größe 34/30, sie passte, ich kaufte sie, dazu noch einen Pullunder. Meiner von ESPRIT fällt auseinander. Als guter Kunde bekam ich wieder einen Einkaufsbeutel von Ben Sherman.
Bevor ich bei Ben Sherman eigekauft habe, bekam ich doch am S – Bahnhof Hackescher Markt eine Unterzuckerung. Ich musste mir fluchtartig eine Sitzgelegenheit suchen und den Anfall vorbei lassen. Vielleicht sollte ich das Einkaufen lassen. So einen Zuckerschock bekomme ich zwar äußert selten, aber es kommt eben vor und es macht richtige Angstzustände. Man denkt das letzte Stündlein hat geschlagen. Vom Shop in der Rosenthaler Straße bin ich bis zum Alex gelaufen, da kann man sehen was sich so alles verändert hat.
In der Thalia Buchhandlung in der ALEXA habe ich mir nach Büchern von Peter Ackroyd erkundigt, er ein britischer Schriftsteller, vielgelobt für seine Romane und Biografien. Es war nur die Biografie von Shakespeare da, nachdem ich sie kurz Quergelesen habe, stand mein Entschluss fest, ich werde sie kaufen, aber nicht heute.
Das Osterfest stand bevor, zu Mutter wollte ich nicht fahren, meistens ist Ostern kein gutes Wetter, da sind in Auritz noch keine Außenarbeiten möglich. Ich wollte an meiner neuen Website arbeiten und die Reiseerlebnisse aufarbeiten, aber an einem Tag nahm ich mir vor in den Spreewald zu fahren.
Eigentlich sollte es der Ostersonntag sein, aber ich fuhr schon am Sonnabend, das war mir auch lieber. Ich wartete nämlich auf ein Päckchen von der GfK, ich nehme wieder am TV – Projekt teil, das heißt, ich bin einer von vielen dem die Einschaltquoten zu verdanken sind. Dazu wollten sie mir ein spezielles Handy zuschicken, für das Mitmachen gibt es wöchentlich Zusatzpunkte.
Die Post kommt in der Regel gegen Mittag, aber heute kam der Postboote schon kurz nach 9:00 Uhr, deshalb entschloss ich mich kurzfristig am Sonnabend zu fahren.
Ich brauchte nur beachten, dass die S – Bahn 5 Minuten früher abfährt, unterwegs überlegte ich noch, ob ich gleich nach Königs Wusterhausen fahre oder zum Ostbahnhof. Ich fuhr zu Ostbahnhof und bereute es sofort als ich am Ostkreuz umgestiegen bin. Hier herrschte wieder einmal Chaos, die unteren Bahnsteige voller Menschen, zwischen den Baustelleneinrichtungen. Ich wusste nicht warum, lief aber zuerst zum falschen Bahnsteig, bis ich mich zurück durch die Massen gedrängelt hatte, verging einiges an Zeit. Den Zug um 11:13 Uhr werde ich wohl nicht mehr bekommen, der hatte zum Glück paar Minuten Verspätung, so dass es klappte. Manchmal sind die Verspätungen bei der Bahn doch nützlich.
Der Zug war voll, ich fand  nur noch einen Platz auf einem Klappsitz, aber die eine Stunde halte ich durch.
Das Wetter schien sich, entgegen den Voraussagen, gut zu entwickel, als ich in Lübben ausstieg schien die Sonne.
Lübben liegt direkt am Flusslauf der Spree an einem Spreeübergang, eingebettet zwischen Unter – und Oberspreewald. Man nennt die Stadt deshalb auch das Tor zum Ober – und Unterspreewald. Diese günstige Lage macht sie zum idealen Ausgangspunkt für Unternehmungen in die einzigartige Spreewaldlandschaft. Lübben ist Kreisstadt des Landkreises Dahme – Spreewald und zählt ca. 15.000 Einwohner.
Ich wollte zur touristischen Saisoneröffnung und zum Ostermarkt auf der Schlossinsel, bevor ich zur Schlossinsel kam musste ich das Naturschutzgebiet Der Hain durchqueren. Ich hatte mir im Internet die ungefähre Richtung angesehen und war nach 15 – 20 Minuten auf der Schlossinsel.  Hier fand ein Oster – und Trödelmarkt und die traditionelle Rudelübergabe und das Anstaken der Kahnfährsaison 2010 statt. Es herrschte reger Betrieb, alle Lübbener und Gäste waren versammelt. Ich leistete mir eine Fischsemmel und ein Bier, anschließend bin ich zu Trödelmarkt gelaufen. Einige Trödler hatten sich mit ihren Ramsch auf der Wiese aufgestellt, aber es gab nichts was mich interessierte. Eine Attraktion waren Hundeschlittenfahrten auf Rädern. 10 Schlittenhunde bellten angebunden um die Wette. Viele Leute streichelten die Hunde, ich habe seit Kind an Angst vor Hunden jeglicher Art. Mich hat in der Kindheit ein Köter in den Arm gebissen und seit dem mache ich einen großen Bogen um Hunde. Mir reichen die Fotos aus sicherer Entfernung.
Vielleicht fahre ich irgendwann noch einmal nach Lübben um auch eine Wanderung zu machen oder eine Kahnfahrt.
Den Rückweg zum Bahnhof nahm ich durch das Stadtzentrum, hier begegnet man viele Zeugen der wechselvollen Geschichte der Stadt, schließlich feierte die Stadt im Jahre 2000 ihren 850. Geburtstag. Im Zentrum der Stadt befindet sich das markanteste Wahrzeichen Lübbens. In Erinnerung an den hier bestatteten, wohl bekanntesten Kirchenliederdichter, trägt die spätgotische Hallenkirche den seit 1931 den Namen Paul Gerhardt. Auf dem Marktplatz steht sein Denkmal, aber Menschen habe ich keine zu Gesicht bekommen, die waren wohl alle zum Osterfest. Deshalb strahlte Lübben eine himmlische Ruhe auf mich aus, sicherlich lässt sich hier noch viel entdecken, was mir auf dem Rückweg zum Bahnhof deutlich wurde. Mein Weg führte mich an den Resten der ehemaligen Stadtmauer, am Trutzer - und dem Hexenturm, vorbei, vielleicht nehme ich noch einmal Kurs auf Lübben, es muss ja nicht immer ein Wochenende seinem.
Die Züge in Richtung Berlin fahren in Lübben kurz hintereinander, der Unterschied ist, der erste fährt direkt nach Berlin und hält nicht überall, der zweite fährt über Schönefeld und hält überall. Jetzt war der über Schönefeld günstig für mich, ich hatte am Anfang einen ganzen Waggon für mich alleine.
Im Nachhinein war ich froh, die Fahrt am Sonnabend gemacht zu haben, denn die nächsten beiden Tage waren vom Wetter her nicht so schön.
Für mich spielt das Osterwetter eigentlich kein so großes Problem, im Gegenteil, wenn es regnet, lässt es sich viel besser am PC arbeiten. Gerade bin ich dabei meine Website einem Relaunch zu unterziehen und die Erlebnisse von Liverpool aus dem Jahre 2009 müssen ebenfalls noch aufgearbeitet werden.
Gleich nach Ostern hatte ich den planmäßigen Termin beim Hausarzt, mal sehen was er dazu sagt, dass ich die Dosis nicht erhöht habe. Wichtig war, dass ich mir die Überweisungen für das II. Quartal geben lasse. Ich war fast der Einzige der zu ihm wollte, die meisten holten nur die Überweisungen. Entweder war seine  Lautsprecheranlage defekt, er bat mich jedenfalls persönlich herein. Es hat ihn nicht wirklich bewegt, dass ich die Dosis nicht erhöht habe. Ich erzählte vom Gespräch mit der Diabetologin, die ja der Meinung war, ich wäre in der Nuklearmedizin richtig aufgehoben. Vielleicht war der Kontrollzeitpunkt zu kurz gewählt, sagte ich meinem Hausarzt, er stimmte mir zu. Wir vereinbarten einen Termin zur Blutuntersuchung, da kann ich die Werte für die Charité gleich mit bestimmen lassen, dachte ich mir. Trotzdem muss ich das Problem bei der nächsten Infusion endlich klären, dass ich eine Überweisung für das Labor von dort bekomme. Ein Labor habe ich schon, aber es fehlt an der Überweisung.
Nun muss ich in den sauren Apfel beißen und einmal früher aufstehen, damit das Blut noch fortgeht.
Anaschließend bin ich zu meiner Tante gefahren, die schon sehnsüchtig auf meinen Besuch gewartet hat, heute habe ich ihr keine Naturalien mitgebracht, sondern Blumen. Sie ist immer ganz happy wenn ich komme, Gesprächsstoff gibt es genügend, über die Lebenden und die Toten. Ich muss nur aufpassen, dass sie nicht zu weinselig wird und deshalb manchmal das Thema wechseln. Nun geht ja bald ihre Zeit in Zeuthen wieder los, da werde ich mich wohl öfters einmal anbieten, sie auf das Grundstück zu fahren. Warum soll die fast blinde Frau sich in der chaotischen S – Bahn abquälen.
Man sollte sich immer genügend Zeit nehmen und möglichst nicht mehrere Dinge zu gleich machen, da können manchmal zwei schon zu viel sein. Diese schmerzliche, teure Erfahrung musste ich machen.
Zwei Räume mit Fenstern, davon einen mit Gardienen lagen im Rahmen meines Frühjahrsputzes noch vor mir. Ich nahm mir zuerst den mit einem Fenster und keiner Gardine vor. Am Tag zuvor bekam ich den kleinen Union Jack zugeschickt, diese Fahne (3 x 2 cm) wollte ich auf meine neue Jacke aufbügeln. In einer Fensterputzpause versuchte ich es, da die Jacke aus sehr feinem Stoff ist, war mir schon klar, dass ich vorsichtig sein muss. Mit wenig Hitze setzte ich das Bügeleisen an und fing an die Fahne zu erwärmen, mit dem Ergebnis war ich nicht wirklich zufrieden. Nachdem ich meinen Frühjahrsputz beendet hatte, machte ich den zweiten Versuch. Da passierte es, mit einem zu heißem Bügeleisen versengte ich den Stoff, ich war entsetzt über meine Blödheit. Es musste ja unbedingt so eine Flagge sein, zuerst konnte ich keinen klaren Gedanken fassen, der Ärger lähmte mir wohl das Gehirn. Nähen kann ich nicht, obwohl ich in der Schule Nadelarbeit als Pflichtfach hatte, deshalb klebte ich ein Stück Leder drauf. Damit war ich einmal unterwegs, aber es sah bescheuert aus. Dann fiel mir ein, dass ich etwas darüber nähen lassen könnte, nur wie das mit dem Innenfutter gehen soll, konnte ich mir nicht vorstellen.
Nachdem Wochenende bin ich zu einem Vietnamesen gegangen, der Näharbeiten anbot. Ich konnte mich noch erinnern, dass in der DDR Vietnamesen oftmals Sachen genäht haben. Ich erklärte ihm mein Problem und hatte auch ein Stück Stoff mit, was er aufnähen sollte. 10 Euro wollte er im Voraus dafür haben, es wäre etwas schwierig wie er meinte, deshalb der Preis. Ich erklärte ihm noch das Problem mit dem Futter, er macht das schon war seine Antwort. Hoffentlich hat er mich richtig verstanden, vielleicht ist ja noch etwas zu retten.
Damit endlich das Frühjahr richtig beginnen kann, habe ich am nächsten Tag, bei einigermaßen Sonnenschein, das Wohnzimmer und den Balkon hergerichtet. Nun ist nur noch die Küche dran, aber die ist wetterunabhängig, klein und ohne Fenster. Dafür muss ich aber den Traps abschrauben, da hat sich einiges zugesetzt, das liegt mir besser, als nähen.
Damit ich nicht nur meine Jacke abholen brauche, habe ich den Weg gleich mit einem Friseurbesuch verbunden. Von den mindestens 6 tätigen Friseurinnen hat mich eine sehr nette 25 – Jährige bedient. Sie war sehr gesprächig und schließlich landeten wir bei den Krankheiten und der Rente. Da sie mich fragte, ob ich heute frei habe, erzählte ich ihr, warum ich frei habe, sie wusste auch einiges über die Geisel der Menschheit (Krebs) zu erzählen. Ihre Familie ist wohl davon betroffen, wenn das so ist, riet ich ihr zur Vorsorgeich. An der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungsuntersuchung hat sie schon teilgenommen, was sie noch alles machen lassen muss, war ihre Frage und an wem sie sich wenden muss. Ich sagte ihr, eine Nachfrage bei der Krankenkasse ist wichtig und der Hausarzt macht alles Weitere. Was mag wohl eine so junge Frau dazu zu bewegen, mir das alles zu erzählen, vielleicht mache ich ja einen vertraulichen Eindruck.
Mit dem Haarschnitt war ich sehr zufrieden und das Genick hat sie auch ausrasiert, das machen nicht alle.
Die Jacke war fertig, ich kann sie wieder anziehen, er hat sie aber nicht ganz nach meinen Vorstellungen genäht, aber etwas muss ja von meiner Blödheit übrig bleiben.
Unterwegs nach Hause kam mir eine Idee, die aber noch nicht bis zu ende durchdacht ist, heute muss ich, nach Überprüfung meiner Finanzen, den BritRail Scottish Freedom Pass bei VisitBritain kaufen. Der Pass war innerhalb von zwei Tagen da, leider gibt es nicht wie bei den anderen BritRail Pässen einen zusätzlichen Tag, deshalb kann ich nur 8 Tage mit Bus, Bahn und Fähre reisen. Meine Vorplanung bringt das aber nicht wirklich durcheinander.
Am Wochenende fand in Potsdam das 15. Tulpenfest statt, wenn es sich einrichten lässt fahre ich hin, manchmal treffe ich mich dort mit den Bautzenern, aber sie hatten alle keine Zeit. Mein Problem war, dass am Sonnabend wieder einmal keine S – Bahn fährt. Egal welche Richtung ich fahren will, ich musste mit den Schienenersatzverkehr benutzen. Wenn ich von Schönefeld mit dem Zug fahren will, kann ich ja eine Strecke aus Protest laufen, dachte ich im Vorfeld. So schnell hatte ich aber kein Schild bereit, um diesen Lauf als Protestmarsch gegen die S – Bahn zu deklarieren, innerlich war es aber einer.
Samstag um 7:30 Uhr bin ich aufgestanden, die Sonne schien schon, aber es war noch etwas frisch, die Wärme sollte aber noch kommen. Noch hatte ich Zeit es mir zu überlegen, ob ich nicht doch mit dem Bus fahren will. Ich überwand meinen inneren Schweinehund, überlegte noch ob ich eine dünne oder dickere Jacke anziehe, ich nahm die dünne.
Die Strecke von meiner Wohnung bis zum Bahnhof Schönefeld bin ich noch nie gelaufen, wusste auch nicht ob es überhaupt einen Fußweg gibt. 8:25 Uhr verließ ich das Haus, der Linienbus 163 fuhr an mir vorüber, die Haltestelle war aber noch zu weit weg, deshalb konnte ich ihn nicht erreichen. Das erste Stück durch die Wohngegend lief sich noch ganz gut, ich staute wie viel Häuser hier stehen und auch noch gebaut werden. An der 96a gab es einen kombinierten Fuß – und Radweg, erst einmal bis zur Autobahnbrücke, als ich auf die Uhr schaute, waren schon fast 15 Minuten vergangen. Im neugebauten Intercity Hotel herrschte reger Betrieb, was sicherlich mit der Aschewolke zusammenhängt, vor dem Hotel steht eine Anteige, die darüber den Zimmerpreis informiert, ähnlich wie an Tankstellen.
Den Bahnhof sah ich schon vor meinen Augen, aber es zog sich hin, in der verwaisten Bahnhofshalle wollte ich noch Geld holen, es gab auch einen der die Visakarte akzeptiert. Als ich mich am Fahrplan über die Abfahrtszeit informierte stelle ich erschreckt fest, das ich nur noch 3 Minuten Zeit hatte. Da der Zug vom hintersten Bahnsteig abfuhr, hatte ich Mühe und Not ihn noch zu erreichen, es klappte gerade so. Die erste schweißtreibende Hürde war genommen.
Der Zug war nicht voll und eine Fahrkartenkontrolle fand auch nicht statt. Den iPod habe ich immer mit dabei, der zählt automatisch meine Schritte und wandelt die in verbrauchte Kalorien um. Das das Ergebnis wird während der Synchronisation an NIKE gemeldet. Mein bisheriger Tagesrekord waren 10.000 Schritte, heute hatte ich gute Chancen diesen zu brechen, denn auf dem Display standen schon 3.500 Schritte. Für mich stand aber schon fest, zurück fahre ich mit dem Bus.
In Potsdam angekommen suchte ich einen Geldautomaten, an denen im Bahnhof kostete es extra Gebühren für das Abheben, das tue ich mir nicht an. Diesen Raffbanken noch Geld in den Rachen schieben. Da ich schon einen Marsch hinter mir hatte, bin ich mir der Tram bis zur Brandenburger Straße gefahren, im Karstadt Laden fand ich schließlich einen Geldautomaten.
Das Tulpenfest kostet, im Gegensatz zum Sinta Claas Fest, 3 Euro Eintritt. Es gibt viel altes Handwerk zu bestaunen, kunstgewerbliche Artikel zu kaufen und vieles zum Schlemmen. Mein erster Weg führt mich immer zum Stand von Schultz’ens Siedlerhof, hier wird man vom Chef eigenhändig begrüßt. Ich tue so als ob wir uns schon viele Jahre kennen und er tut auch so. Einen Heidelbeerwein habe ich mir gegönnt, nachdem er mir den zweiten Obstbrand aus eigener Brennerei zum kosten angeboten hat, habe ich mich lieber zurückgezogen. Manche Besucher kommen gar nicht weiter, wie ich später aus der Ferne gesehen habe. Der zweite Grund des Besuches sind die Kibbelinge am Wagen von Leckerbeck, die bekommt man sonst nirgends, außer in Holland selbst.

Tulpenfest in Potsdam 2010

Gegen Mittag wurde es immer voller, deshalb entschloss ich mich der Shoppingmeile in Potsdam einen Besuch abzustatten. Es war wieder einmal so ein Tag, wo ich immer eine Toilette in der Nähe haben muss, auch nach fast 10 Jahren, habe ich mit dem Darm manchmal Probleme. Ich wünsche mir dann immer, dass es einen Knall geben müsste und ich sitze zu Hause auf der Toilette. Zum Glück gab es in den Gaststätten welche, da kann man sich schon einmal rein schmuggeln.
Ich war überrascht von dem Betrieb hier in der Brandenburger Straße, hauptsächlich flanierten und shoppten Touristen hier, trotzdem gut für Potsdam. Wenn man in die kleinen Gassen hineingeht lassen sich auch kleine Oasen bewundern. Nun ist mir auch klar, dass sich hier nicht jeder eine Wohnung nehmen kann.
In den Wohlthat’s Buchläden ist fast immer ein Schnäppchen zu machen, dieses Mal waren es je ein Reiseführer von Hamburg und Schottland. Der von Hamburg kommt mit für 2,99 Euro gerade recht, bis zur Hafenparade in Hamburg ist es nicht mehr lange hin. 
Anschließend habe ich dem Potsdamer Wasserfest noch einen kurzen Besuch abgestattet, bin aber am Bahnhof ausgestiegen und über die Havelbrücke zurückgelaufen. Auf der Brücke baut man wohl auch schon paar Jahre, aber die Skyline von Potsdam wird so langsam fertig.
Zurück nach Berlin war der Zug voll, wie schon erwähnt bin ich mit dem Bus nach hause gefahren, eine Station. Das Ergebnis vom Schrittzähler waren 18.000 Schritte, neuer Rekord sagt mir Nike, an Kalorien sind das eine ganze Schachtel Pralinen. Die ca. 8 – 9 Kilometer habe ich aber am Wochenende gespürt, aber meine Schuhe sind wohl nun auch eingelaufen und für Schottland bereit.
In der nächsten Woche hatte ich nur einen Termin zum Blutabnehmen beim Hausarzt, das hat die Schwester gemacht, ihn habe ich nicht gesehen. Die Werte bekomme ich zugeschickt, ich bin gespannt was die Schilddrüse und die Leber macht.
Nach langer Zeit gab es wieder ein Treffen mit meiner Betreuerin von der Krebshilfe des Bezirksamtes, sie hat am Freitag in Altglienicke im Bürgerhaus Sprechzeit und da bin hingefahren. Es ist immer wieder angenehm mich mit der Frau zu unterhalten, der ich eigentlich vor 10 Jahren soviel zu verdanken hatte. Es ging hauptsächlich wieder um die Frage meines Rentenbeginns, wir einigten uns, dass ich im nächsten Jahr die Rente beantragen werde. Mit 63 Jahren werde ich dann, Anfang 2012 in Rente gehen, in der Hoffnung, dass ich weiterhin die Unterstützung vom Grundsicherungsamt bekomme. Sie ist da optimistisch, ich nicht so sehr, na ich werde es erleben.
Im Nu waren fast zwei Stunden vergangen, wir haben uns auch über meine Reisen unterhalten und ich zeigte ihr einige Postkarten. Wenn ich es nicht verpasse versuche ich ihr von den schönsten Gegenden eine Ansichtskarte zu schreiben.
Am Sonnabend war die Eröffnung des Baumblütenfestes in Werder, nun bin ich schon oft dort gewesen und wollte auch dieses Mal hinfahren, aber nicht wieder bis Schönefeld laufen.
Die Züge am Wochenende fahren bis Werder durch, hier in Schönefeld hat man, bei rechtzeitigem Kommen, die Chance auf einen Sitzplatz. Ausnahmsweise gab es keinen Schienenersatzverkehr, die S 9 fuhr nicht dafür aber die eingestellte Linie S 45.
Das Wetter war, als ich so gegen 9:30 Uhr aus dem Haus ging, noch bewölkt, eigentlich ist immer schönes Wetter beim Blütenfest in Werder. So ist es auch heute, kurz hinter Schönefeld fing sie an zu scheinen.
Nach ca. einer Stunde fuhr der Zug in Werder ein, es war gerade 12:00 Uhr, heute wollte ich mir zumindest einen Teil vom Festumzug ansehen. Der sollte 14:00 Uhr beginnen, bis zum Marktplatz sind es ca. 20 Minuten zu laufen und wenn man an jedem Weinstand anhält kommt man nie an.
Die ersten stiegen allerdings schon angetrunken aus dem Zug aus, die Polizei hatte alle Hände voll zu tun. Bevor man den Bahnsteig verlassen wollte wurde man nach Glasflaschen kontrolliert. Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, wenn die Züge nach Schönefeld zurückfahren, orientierte mich deshalb an den Abfahrtszeiten in Potsdam, die ich noch vom letzten Wochenende im Kopf hatte.
Im Jahr 2010 feiert die Blütenstadt Werder (Havel) vom 24. April – 02. Mai zum 131. Mal das traditionelle Baumblütenfest. Als der Obstzüchter Wilhelm Wils am 13. März 1879 in der Vorstandssitzung des Werderaner Obst - und Gartenbauvereins den Vorschlag unterbreitete, den Höhepunkt der Obstbaumblüte in allen Berliner Tageszeitungen bekannt zu geben und alle Naturfreunde dazu einzuladen, kamen bereits über 50.000 Baumblütengäste nach Werder. Das Fest wurde ein voller Erfolg. Das Interesse wurde von Jahr zu Jahr größer und die Stadt in Nah und Fern bekannter. Schausteller und Veranstalter sind sich darüber einig, das Baumblütenfest in Werder (Havel) gehört zu den größten Volksfesten in Deutschland. In einer Stadt mit rund 23.000 Einwohnern werden innerhalb von neun Veranstaltungstagen bis zu einer dreiviertelmillion Besucher erwartet. Und dabei findet das Baumblütenfest nicht wie üblich auf einer Festwiese oder in einem Festzelt statt, es wird in der ganzen Stadt, vom Hohen Weg über das Stadtzentrum bis zur Insel, in den Ortsteilen und entlang der Plantagen am Panoramaweg Werderobst gefeiert. Und es ist für jeden etwas dabei. Wer es ruhig möchte geht in einen der Werderschen Gärten oder fährt mit Havelbus raus auf die Plantagen.
Ich wollte es nicht ruhig, dieses Mal lief ich nicht zur Friedrichshöhe sondern zum Markplatz, unterwegs trank ich schon einmal einen Obstwein, meine Favoriten sind Heidelbeere, Brombeere und Schwarze Johannisbeere, aber es gibt noch viele andere Weine im Angebot. Die Obstweine sollte man mit geübter Vorsicht genießen, denn sie sind hochprozentiger als andere Weine, mir als Weintrinker macht es keine Probleme, aber den ungeübten, meist jugendlichen Trinkern schon. Die Kaufen sich am Ausgang gleich eine Flasche für 6 Euro und trinken die wie Bier, dass war es dann schon.
Ein Becher Wein kostete 1,50 Euro, außer beim Obstbauern Schultz, an seinen vielen Ständen in Werder kosteten der Becher 2 Euro.
Am Marktplatz herrschte schon großes Gedränge, schaulustiger und trinkfreudiger Leute, ich ärgerte mich, dass ich keine Mütze mitgenommen habe, da ist der Frühjahrssonnenbrand schon vorprogrammiert. Ein Blumenhändler verkaufte Orchideen vom Wagen herab, ich kaufte mir eine für 5 Euro, ließ sie aber dort und wollte sie mir auf dem Nachhauseweg abholen.

Blütenfest in Werder 2010

Kurz nach 14:00 Uhr wurden die Hälse der Zuschauer länger, der Umzug begann, ich hatte mir einen prima Platz gesucht, unter dem Dach der Bushaltstelle. Um besser sehen zu können stellte ich mich auf die Sitzmöglichkeit, andere machten es mir nach. Ich sah den Bürgermeister, die Blütenkönigin und den Obstbauern Schultz akkordeonspielend, sitzend auf einem Weinfass vorbeifahren. Einige Stunden später habe ich ihn noch persönlich an seinem Weinstand begrüßt, wie immer mit einem coolen Spruch auf den Lippen.
Im Vorfeld las ich, dass in diesem Jahr mehr einheimische Handwerker an den Ständen ihre Waren feilbieten sollen, wenn die Inder Einheimische sind, dann stimmt das auch.
Nachdem ich genug gesehen hatte vom Umzug bin ich den Hohen Weg, ja hochgegangen, auf der Suche nach dem Obsthof, wo es die leckere Havelländische Fischsuppe gibt, fand ihn auch. Die Suppe schmeckt vorzüglich, viel Fischstücke, keine Gräten und abgeschmeckt mit Dill, viel Schatten gab es hier noch nicht, die Kirschen blühten zwar, aber die Äpfel noch nicht.
Anschließend bin ich weiter bis zur Bismarckhöhe gegangen, bis ganz oben sind es schon paar Stufen. Antenne Brandenburg machte Programm, es tanzten sogar einige Leute. Von hier oben hat man eine schöne Sicht über Werder.
Da ich noch viel Zeit hatte wollte ich heute die Havel überqueren und auf der anderen Seite mir das bunte Treiben ansehen. Ich hätte es nicht tun sollen, denn ich musste mich durch die Massen drängeln, auf der anderen Seite gab es auch nur Fahrgeschäfte und Fressbuden. Es machte keinen Spaß, als ich bei der tiefstehenden Sonne zurück bis zum Parkplatz musste.
Ich holte mir meine Orchidee ab und schlenderte langsam zum Bahnhof, kurz nach 18:00 Uhr müsste ein Zug fahren.
Am Bahnhof wurde man wieder nach Glasflaschen kontrolliert, ich holte mir noch einen Becher Wein, jetzt zur Happy Hour kostete er nur noch 1 Euro. Wenig später fuhr der Zug ein, die Massen stiegen aus und die zurückfahrenden konnten gleich einsteigen. Der Zug war nicht so voll wie auf der Herfahrt, aber gut gefüllt.
Als ich zu Hause ankam betrachtete ich mein Gesicht, es war so mit dem Sonnenbrand, ich hatte nicht einmal einen neuen Rekord gelaufen, ich bin unter 18.000 Schritten geblieben.
Den Sonntag brauchte ich zum Entspannen und zur Gesichtspflege, dazu gab es im Fernsehen den London Marathon und am Nachmittag ein Radrennen auf Eurosport.
Als ich am Abend meine Mutter anrief, ahnte ich noch nichts vom sich bald auftuenden Problem bzw. Problemen, ich wollte am Mittwoch zu ihr fahren um an der Geburtstagsfeier meiner Schwester am 1. Mai teilzunehmen.
Es gibt Tage, die könnte man am Liebsten streichen im Kalender, so einer war der Montag, nicht weil es ein Montag gewesen ist. Ich hatte am Wochenende bemerkt, dass auf dem Platz wo mein Auto immer steht, ein Fleck zu sehen war. Es ja viele Flecke auf unserem Parkplatz, er muss nicht von meinem Auto sein, redetet ich mir ein. Ich wollte der Sache aber nachgehen, weil ich am Mittwoch nach Auritz fahren will. Tanken muss ich nicht, aber nach der Luft musste ich sehen, deshalb fuhr ich zur Tankstelle und stellte fest, dass unter meinem Auto wieder ein Fleck zu sahen war. An der Tankstelle prüfte ich den Motorraum, konnte aber nichts feststellen.
13:00 Uhr hatte ich einen Fußpflegetermin, vorher könnte ich in meine Werkstatt fahren, um die Sache überprüfen zu lassen. Ich habe sowieso immer ein ungutes Gefühl wenn ich weite Strecken mit dem Auto fahre, mit dem Ölverlust wird das Gefühl nicht besser.
Auf der Stelle wo mein Auto die kurze Zeit gestanden hatte, sah ich schon wieder einen Fleck.
Die Ausfahrt vom Parkplatz ist vor meinem Haus immer etwas kompliziert, weil man durch die Mülltonnen keine Sicht auf die Straße hat. Als ich rausfahren wollte kam mir ein Auto entgegen, das auf den Parkplatz fahren wollt. Deshalb bin ich zurückgestoßen. Lag es an meiner Bewegungseinschränkung, oder war ich nur unaufmerksam, jedenfalls fuhr ich beim Zurücksetzten an die Stoßstange einen auf dem Parkplatz stehenden PKWs.
Ich war schockiert, so etwas blödes, aber es ist geschehen, man sah auch deutlich, dass ich die Stoßstange berührt hatte. Zeugen gab es vermutlich keine, natürlich kam ein Wegfahren für mich nicht in Frage, die Polizei wollte ich aber auch nicht rufen.
Ich sprach den Fahrer eines Transporter an, ob er etwas gesehen hat, hatte er nicht, aber ein Geräusch. Vom Sehen kannte ich ihn, er wohnt im Nebenaufgang, ich bat ihn sich den Schaden zu betrachten und eventuell als Zeuge aufzutreten. Man weiß ja nie.
Ich war mir nicht ganz sicher, aber vermutlich wohnte der Halter im gleichen Haus wie ich. Ich klingelte, aber es machte keiner auf. Ich klemmte einen Zettel hinter den Scheibenwischer und fuhr in die Werkstatt. Im Kopf natürlich den Unfall, da muss man aufpassen, dass nicht gleich noch etwas passiert. Ich war sauer, mein letzter Unfall war vor über 10 Jahren noch als Taxifahrer, damals hatte sich meine damalige Frau es sich gerade überlegt, die Scheidung einzureichen.
Ich musste das Auto in der Werkstatt lassen, man wollte nachschauen und mich informieren.
Anschließend habe ich einen Marsch von 30 Minuten, bis zur Bushaltestelle, gemacht, vor allem um den Kopf frei zu bekommen.
Die Fußpflegerin erzählte mir während der Behandlung, dass sie am Wochenende bei einem Fahrsicherheitstraining gemacht hat, vom Unfall erzählte ich ihr nichts.
Als ich zu Hause ankam, blinkte der Anrufbeantworter, vielleicht waren es schon die Halter vom Auto, nein es war die Werkstatt. Wieder keine erfreuliche Nachricht, sie könnten das Problem nicht lösen, ein Simmering ist undicht. Die Reparatur kann nur von einer Opelwerkstatt gemacht werden, ich glaube das wird der Todesstoß für das Auto werden. Bevor ich wieder in die Werkstatt fuhr, klingelte ich nochmals an der Wohnungstür, schrieb noch einen Zettel, den ich in den Briefkasten steckte. Mehr konnte ich vorerst nicht machen.
In der Werkstatt erklärte man mir das Problem nochmal, auf die Frage was es kosten wird, wurde eine Summe zwischen 2.000 und 3.000 Tausend Euro genannt, da der Motor und das Getriebe ausgebaut werden müssen.
Den weitern Nachmittag verbrachte ich in der Wohnung und konnte eigentlich keinen klaren Gedanken fassen, zwei offene Probleme, das geht überhaupt nicht.
Meiner Versicherung hatte ich den Unfall noch nicht gemeldet, als sich bis 17:00 Uhr immer noch niemand bei mir gemeldet hatte, rief ich bei ihr an. Bekam auch schon eine Schadensnummer, da ich aber keine Personalien der Geschädigten wusste, sollte ich später noch einmal anrufen und diese nachreichen.
Gegen 18:00 Uhr klingelte es an der Wohnungstür, etwas verstört stand die Familie vor mir, ich bat sie herein. Als erstes entschuldigte ich mich und teilte ihnen mit, dass ich meine Versichrung schon informiert habe. Nun bedankten sie sich sogar bei mir, weil ich eine Nachricht hinterlassen habe. Da ihr Auto schon mehrere Dellen hat, auch Parkplatzschäden, bei denen sich keiner gemeldet hat, sahen sie das Problem nicht so verbissen. Ich brauche deshalb meine Versicherung nicht in Anspruch nehmen, es würde vielleicht 10 -15 Euro kosten, wenn sie es ausbessern lassen. Ich gab ihnen 20 Euro und war damit sehr zufrieden. Damit hatte sich zumindest ein Problem gelöst, bei der Versicherung rief ich anschließen an und stornierte den Schaden.
Das andere Problem mit dem Auto, schob ich erst einmal hinaus, ich stellte es am nächsten Tag in Zeuthen, auf dem Grundstück meiner Verwandten ab. Damit ich die Umwelt nicht belaste, schob an der vermeintlichen Stelle eine Pfanne drunter. Damit war es vorerst vom Parkplatz vorm Haus weg, sonst bekomme ich da auch noch Ärger. Es gibt schon Vorstellungen über eine provisorische Reparatur, aber da will ich noch darüber nachdenken und Hilfe kommt von denen die mir immer helfen wenn es ernst wird. Das hatte ich eigentlich nicht mit dem Titel des Kapitels „Ein besonderes Jahr“ gemeint.
Zum Geburtstag meiner Schwester fahre ich am Freitag mit dem Zug, mal sehen ob ich mich daran gewöhnen kann.
Vom Hausarzt erhielt ich die Laborwerte zugeschickt, sie waren im grünen Bereich, auch die Leberwerte, na ja etwas erhöht. Was nicht stimmte waren die Schilddrüsenwerte, das wird langsam zur Belastung. Ich habe jetzt eigenwillig die Dosis erhöht, und nehme jetzt zwei Tabletten, das sind dann 150 µg Levothyroxin – Natrium und 30 µg Liothyronin – Natrium, nächste Woche in der Charité werde ich die Werte zur Diskussion stellen.
In den letzten Tagen kam es mir so vor als ob meine Geräusche im den Ohren stärker geworden sind. Vielleicht hat das la auch etwas mit den Schilddrüsenhormonen zu tun, ich werde es beobachten.
Wenn ich bedenke was sich zurzeit wieder in der Welt abspielt, denke ich immer stärker daran, dass der Kapitalismus nicht in der Lage ist, die Probleme der Menschheit zu lösen. Bevor es den Euro nicht mehr gibt, oder er immer mehr an Wert verliert, habe ich meinen oben geäußerten, noch nicht spruchreifen Plan, teilweise realisiert. Ich fliege im August noch einmal nach Brüssel zum Blumenteppich auf dem Grote Markt, Flug ist schon gebucht, mit dem Hotel werde ich noch etwas warten, damit es doch noch ein besonderes Jahr wird. Mal sehen ob es Dimitri und Maria mit ihrem Pub noch gibt.
Da die S 9 nicht mehr zum Ostbahnhof fährt, wollte ich von Königs Wusterhausen abfahren, dadurch erspare ich mir das lästige Umsteigen am Ostkreuz. In Königs Wusterhausen traf ich viel zu zeitig ein, viele laute Jugendliche die von hier, mit den Regionalzügen nach Berlin fahren. Mein Zug sollte 9:40 Uhr abfahren, alle Züge die vorher abfuhren und aus Berlin kamen hatten Verspätung, aus „betriebstechnischen Gründen“, so tönte es aus den Lautsprechern.
Mein Zug kam 15 Minuten später an, er war nicht voll, Probleme mit dem Schwerbehindertenausweis gab es nicht, aber noch war ich in Brandenburg. Wenn der Zug die Verspätung nicht aufholt, habe ich in Cottbus ein Problem mit dem Anschlusszug nach Görlitz. Er kam mit 10 Minuten Verspätung an, es blieben mir 10 Minuten zum Umsteigen. Die meisten Bahnsteige auf der Strecke sind zum Ein – und Aussteigen nicht gerade behindertengerecht ausgelegt. Manchmal muss man paar Stufen steigen, oder einen großen Schritt machen. Es geht zwar mit dem Trolley, aber es ist schon beschwerlich, Aufzüge stehen nur manchmal zur Verfügung. Die Gepäckbänder an den Treppen gehen in der Regel nicht.
Ich hatte mir Lesematerial mitgenommen, aber fast nichts gelesen, sondern die Strecke angesehen, viele blühende Rapsfelder verschönerten die Landschaft. Die Zeit nutzte ich um meinen Englischlernprozess  weiterzuführen, Dank meinem iPod.
Von Cottbus nach Görlitz fährt die ODEG (Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft), nun kam ich schon nach Sachsen, auch hier brauchte ich keine Fahrkarte, nur den Ausweis. In diesen Zügen fährt es sich viel angenehmer, als in den Regionalzügen der Deutschen Bahn.
In Bautzen angekommen stand schon das Empfangskomitee bereit, bestehend aus meinem Neffen, meiner Schwester und meiner Mutter, letztere wollte uns in die Bautzener Karnickelkneipe zum Mittag einladen. Sie hatte gerade eine ihrer vielen Staroperationen hinter sich, fühlte sich aber augenscheinlich wohl, deshalb bin ich auch erst am Freitag gefahren.
Das Wetter machte einen ordentlichen Eindruck, heute ist hier in der Gegend das sogenannte Hexenbrennen, wo eigentlich der Winter ausgetrieben werden soll, aber die Leute verwenden das Event um ihrer Gartenabfällen, oder wie ich, Kontoauszüge und die letzten Betriebsunterlagen, straffrei zu verbrennen.
Ich wäre zwar zum Doppelkopfspiel nicht unbedingt notwendig gewesen, aber man kann auch zu fünft spielen. Wir mussten uns aber zuerst einen windfreien Platz suchen, wie üblich zog es auf Mutters Garten in allen Ecken, schließlich fanden wir einen hinter dem Haus. Dort haben wir noch nie gespielt, aber nicht einmal Vaters Nussbaum bot uns Schutz.
Ich glaube Mutter hatte gewonnen, ich auf alle Fälle verloren, so viel wie noch nie, da musste ich mir gleich ein gemeinsames Essen anmahnen.

Hexenbrennen in Auritz 2010

Den Rest des Nachmittages verbrachten mein Neffe und ich, mit der Vorbereitung der Feuerstelle für das abendliche Hexenbrennen. Früher hatte jedes Dorf nur einen Haufen, der sogar bewacht wurde, damit er nicht, zur Blamage des Dorfes, vorher angezündet wurde.
Später kamen noch mein Schwager und mein anderer Neffe dazu, nun waren wir vollständig und der gemütliche Abend konnte beginnen. Es wurde auch gegrillt, Mutter ist an solchen Tagen immer etwas angefressen, ich glaube auch zu wissen warum. Sie erinnert sich wohl an die Maifeiern früherer Jahre, als mein Vater noch lebte, denn für Feiern waren sie beide zu haben. Da ich letztendlich bei ihr die Nacht verbringe, halte ich mich immer etwas zurück und weiß genau, was ich machen kann und was nicht.
Am 1. Mai hat meine kleine Schwester Geburtstag, ok so klein ist sie auch nicht mehr, sie wird immerhin 55 Jahre alt, ihre zwei Söhne waren da, der dritte arbeitet noch in San Francisco. Das Kaffeetrinken fand bei Mutter in Auritz statt, zum Abendbrot hat sie uns alle in eine Gaststätte in ihrem Wohnumfeld eingeladen.
Es war ein netter Abend, eigentlich wollten Mutter und ich nach Auritz laufen, aber es regnete gewaltig, deshalb wurden wir nach Hause gefahren.
Der Sonntagvormittag war ausgefüllt mit meiner alljährlichen Verpflichtung, Mutters Steuererklärung auszufüllen, nicht wirklich ein Problem. Was mir dabei auffiel ist, dass Mutter wieder eine Versicherung aufgedrückt wurde, die sie nicht brauchte, aber es war eine nette Frau die da war. Ich habe ihr nun gesagt, sie soll die Abzocker bestellen wenn ich da bin, mal sehen ob sie es macht.
Am Nachmittag wurde noch ein Doppelkopf gespielt, meine beiden Neffen, meine Mutter, meine Schwester und ich, Mutter und ich waren die Verlierer.
Am Montag bevor ich weg musste, haben Mutter und ich noch Farbe beim PRAKTIKER geholt, weil es 20 % auf alles gab. Ich plane Anfang Juli, beim nächsten Besuch ihr Schlafzimmer zu renovieren. Da kein Auto da war nahmen wir als Transportmittel das Fahrrad meiner Mutter.
Es war wieder so ein Tag, wo es mir gar nicht so gut ging, in der letzten Zeit habe ich manchmal regelrechte Schwindelanfälle und das Pfeifkonzert im Kopf wird auch immer stärker. Ich konnte mich am Fahrrad gut festhalten, später meldete sich auch mein Darm massiv.
Mein Zug fuhr gegen 13:00 Uhr vom Bahnhof in Bautzen, Mutter begleitete mich bis zur Bushaltestelle in Bautzen, ein Fußweg von ca. 15 bis 20 Minuten. Da sie sowieso Hasendienst bei meiner anderen Schwester hatte, verband sie den Weg damit. Plötzlich fing es stark an zu regnen, aber wir hatten zum Glück schon das schützende Dach der Haltestelle erreicht.
Der Bus hält fast am Bahnhof, der kurze Gang durch den Regen war nicht problematisch, problematischer war es schon mit der Zugverbindung, denn ab heute ist für ein Jahr zwischen Lübbenau und Königs Wusterhausen Schienenersatzverkehr. Genau auf meiner Strecke, deshalb wollte ich über Dresden fahren und während des Aufenthaltes den Next Store auf der Prager Straße besuchen.
Gegen 14:00 Uhr kam ich in Dresden Hauptbahnhof an, 16:10 Uhr fuhr mein Zug in Richtung Berlin, so dachte ich. Genügend Zeit um mich auf der Prager Straße umzuschauen, nun macht sich das aber mit dem Trolley im Schlepp nicht wirklich gut. Die Schließfächer im Bahnhof hatte ich übersehen. Im Next Store probierte ich paar Sachen an, musste aber vor der Umkleidekabine lange warten, weil es ober bei den Männern nur zwei gab. Ein Poloshirt fiel ab, mit der Kassiererin kam ich ins Gespräch, erzählte ihr von den Next Stores in London, Liverpool und Glasgow. Wie das Geschäft hier läuft und ob es auch bald Shops in Berlin geben wird, das wusste sie nicht. Der Umsatz hält sich in Grenzen, weil viele Leute das Label nicht (noch nicht) kennen. Sie schlug mir vor im Internet einzukaufen, bei nur 5 Euro Versandkosten gar nicht so übel, aber bei den Größen habe ich so meine Befürchtungen. Obwohl das Zurückschicken kostenlos ist.
Weil ich keine Lust hatte noch weiter zu laufen, bin ich wieder zurück zum Hauptbahnhof, dort wollte ich gemütlich ein Bier trinken, obwohl der Bahnhof eher einem Provinzbahnhof gleicht.
Vorher erkundigte ich mich bei der Auskunft über die Zugverbindung, weil ich wusste, dass es auf der Strecke nach Berlin auch Schienenersatzverkehr gibt. Um 16:10 Uhr fährt kein Zug nach Berlin, 15:10 Uhr mit Ersatzverkehr, da hatte ich mir einen ausgesucht, der zwar auch nach Berlin fährt, aber wesentlich länger braucht. Paar Minuten waren noch Zeit, also fuhr ich mit dem um 15:10 Uhr.
Der Zug war ziemlich voll, ich fand nur einen Platz auf dem Oberdeck, mit dem Trolley ist das blöd. Die Zugbegleiterin fragte ich wo ich in den Ersatzverkehr umsteigen muss, in Elsterwerda, aber sie sagt es noch an. Heute wäre der Ersatzverkehr noch verlängert worden, ich brauche deshalb viel länger bis nach Berlin. Nun ja ich hatte Zeit.
In Elsterwerda stieg ich auf und wartete gemeinsam mit einigen anderen Reisenden auf den Bus. Ich fragte den Fahrer wie weit der Ersatzverkehr geht, bis nach Hohenleipisch, dass war der reguläre Schienenersatzverkehr. Die Fahrt war nicht so lange und der leere Zug stand dort für die Reisenden bereit, da hat die Zugbegleiterin wohl nicht die Übersicht gehabt.
Im Nachhinein kann ich einschätzen, es geht mit den Zug ganz gut, vielleicht sollte ich mir für solche Fahrten einen Rucksack kaufen, der Trolley ist zwar für den Flieger ideal, aber für das Ein -, Aus - und Umsteigen nicht wirklich geeignet. Jedenfalls brachten mich die Zugfahrten meinem Entschluß, das Auto wegzugeben, einen wesentlich Schritt näher.
Zwei Monate waren schon wieder um, denn am Mittwoch muss ich zur Infusion in die Charité, mit einigermaßen normalen Blutwerten konnte ich den Termin wahrnehmen. Ich wollte unbedingt eine Meinung über die Schilddrüsenwerte, die Schwindelgefühle und die Kopfgeräusche haben.
Was soll ich sagen, einen speziellen Arzt für die Remicadetherapie gibt es nicht mehr, wieder so eine Einsparungsmaßnahme zu lasten der Patienten.
Ich musste zu einer netten jungen Ärztin gehen, die sonst die Knochendichtemessung macht, sie war aber sehr gewissenhaft, ich konnte sie auch mit meinen Problemen konfrontieren. Eine noch jüngere Auszubildende saß auch im kleinen Zimmer, vermessen wurde ich nicht, aber gründlich untersucht, das muss ich schon sagen.
Befriedigende Antworten auf meine Probleme bekam ich allerdings nicht, dafür eine Überweisung zum Röntgen der Halswirbelsäule und für die Endokrinologie im Virchow Klinikum. Ich hoffe, dass sie die Probleme hier im Interdisziplinären Stoffwechselzentrum in den Griff bekommen werden. Das Hin und Her in der Nuklearmedizin in Hellersdorf gefällt mir nämlich nicht. 
Die junge Kollegin suchte mir noch im Internet die Telefonnummer der Endokrinologie heraus und gab eine ungefähre Beschreibung wo das Gebäude liegt. Im Virchow Klinikum sich zurecht zu finden ist gar nicht so einfach, deshalb war ich ihr auch dankbar.
Nun hat die Untersuchung fast eine Stunde gedauert, so lange wie noch nie. Die Infusion verlief ohne Probleme, sogar das Umstecken der Lösung hat heute geklappt.
In der Anmeldung habe ich mir den neuen Termin, der erst nach der Schottlandreise ist, geholt. Als ich die Überweisungen bekam fragte ich nur zur Sicherhaut nach, wo denn die Endokrinologie wäre. Eine Etage weiter unten, hier in der Charité, vielleicht stimmte es ja, dachte ich mir.
Es gibt zwar auch so eine Abteilung, aber als ich mir den Termin holen wollte, sagte man mir in der Anmeldung, dass ich hier nicht richtig bin. Zum Röntgen brauchte ich keinen Termin, das hat auch noch Zeit, aber den Termin im Virchow Klinikum wollte ich mir persönlich holen. Der 147er Bus fährt doch von der Charité bis zum Amrumer Platz waren meine Gedanken, aber so ist es nicht mehr, er fährt nur noch bis zum Hauptbahnhof. Von dort soll ein Bus fahren sagte mir Fahrer, die Endstation ist zwar zum Umsteigen gut geeignet, aber wer zum Hauptbahnhof will muss noch eine ganze Strecke laufen. In Berlin bekommen sie einen bürgerfreundlichen Service eben nicht hin, auch wenn man sich zum 100. Mal zur Weltstadt erklärt.
An der Haltestelle musste ich ca. 15 Minuten warten, bis der Bus kam. Ich habe die Endokrinologie nicht gefunden, in der Inneren Klinik erkundigte ich mich danach, freundlich wurde mir der Weg erklärt. Einige Zeit später irrte ich in dem Gebäude nahe dem Haupteingang herum und suchte die Anmeldung, irgendwann fand ich sie auch und holte mir den Termin.
Der ist noch vor der Schottlandreise, ich soll neben der Überweisung noch den Personalausweis mitbringen und wenn möglich die Unterlagen schon als Kopie. Nun wusste ich wo das Gebäude ist, da brauche ich zum Termin nicht herumirren.
Ich fühlte mich gesundheitlich nicht wirklich gut, hatte aber die Absicht am Freitag für paar Tage nach Hamburg fahren. Das Quality Hotel Ambassador in Hamburg habe ich schon im Januar gebucht, sonst hätte ich mich vermutlich entschieden, die Reise nicht anzutreten. Ich wollte in Hamburg zum 821. Hafengeburtstag, das habe ich mir schon im Januar überlegt, nach dem winterlichen Besuch in Hamburg. Da ich erst 14.00 Uhr im Hotel einchecken konnte, bin ich erst 9.22 Uhr vom Bahnhof Berlin Südkreuz gefahren, mit Trolley und Fotorucksack stand ich schon vor der Zeit auf dem Bahnhof. Da das Wetter kalt und regnerisch sein wird, zog ich vorsichtshalber die dickere Esprit Jacke an, kaufte mir auf dem Bahnhof noch einen Tee und bei Edeka Traubenzuckertabletten. Damit das alte Brot nicht weggeschmissen wird, habe ich mir paar Schnitten mit Ei gemacht.
Ich muss zwar bis zum Südkreuz auch einmal umsteigen, aber brauche keine Treppen steigen, dadurch ist es eine angenehme, stressfreie Hinfahrt. Die Fahrzeit, wenn die S – Bahn nicht zur Stressbahn wird auch kalkulierbar, wenn die S 45 schon wieder fahren würde, könnte ich sogar durchfahren. Aber darüber spricht schon gar keiner mehr in der Weltstadt.
Der Zug nach Wismar kam auch etwas später an und fuhr nicht am vorbestimmten Bahnsteig ab, irgendetwas klappt eben immer nicht bei der Bahn. Ich wollte keine Nachlösegebühr im Zug bezahlen, deshalb kaufte ich mir das Single Ticket für Mecklenburg Vorpommern am Automaten, heute klappte es. Da ich mit dem Schwerbehindertenausweis nur in den Verkehrsverbünden kostenlos fahren darf, brauchte ich das Ticket für 18 Euro, trotzdem ich meine bis Hamburg für 18 Euro kann man sich schon mal leisten.
Der Zug hielt seine Verspätung ein und wurde auch Zusehens voller, unterwegs wechselte das Zugbegleitpersonal und bei der nächsten Fahrkartenkontrolle war ich schon in Mecklenburg Vorpommern. Die Dame die mich kontrollierte sagte, als ich ihr die Fahrkarte vorzeigte: »Die brauchen Sie nicht mehr, seit 3. Mai 2010 existierte hier auch ein Verkehrsverbund und sie können mit ihrem Schwerbehindertenausweis kostenlos fahren!«
Da hätte ich mir in den Hintern beißen können, zumindest für die Heimfahrt kann ich mir das nun sparen. Gestern im Internet gab es keine Informationen darüber. Insgeheim freute ich mich darüber, da werde ich wohl öfters nach Hamburg fahren, aber erst einmal diese Reise überstehen.
In Schwerin musste ich in den Zug umsteigen der von Rostock nach Hamburg fährt. Da mein Zug immer noch 10 Minuten Verspätung hatte erkundigte ich mich vorsichtshalber beim Personal, ob ich den Anschlusszug bekomme, oder ob ich schon früher aussteigen muss. Ich könne ganz beruhigt sein den schaffe ich.
Der Zug nach Hamburg ist immer sehr voll, aber ich bekam gerade noch einen Platz, kontrolliert wurde ich bis Hamburg nicht mehr.
In Hamburg leistete ich mir ein Bier in der Wandelhalle, danach erkundigte ich mich, welche S – Bahn zum Berliner Tor fährt, die 1,11,2 oder 21 bekam ich zur Antwort. In Hamburg ist im vergleichsweise kleinen Hauptbahnhof wesentlich mehr Betrieb wie im Berliner Hauptbahnhof. Ich suchte mir den S – Bahnsteig, es gibt zwar Fahrstühle, dafür wenige Rolltreppen, mit dem Trolley wieder sehr anstrengend.
Nun stand ich auf dem Bahnsteig und musste mich mit den Fahrstreckenanzeigern vertraut machen, dabei fuhren einige Züge davon, vor allem nach dem Hamburger Flughafen. Ich nahm die Linie 2, es war nur eine Station bis zum Berliner Tor, von der Bahn konnte ich das Hotel im Heidenkampsweg schon sehen. So einfach habe ich ein Hotel noch nie gefunden, die S 2 hält zwar etwas ungünstiger, aber in ca. 10 – 15 Minuten war ich da.
Ein gutes Viersternehotel erwartete mich, mit einer freundlichen Begrüßung, viel Zeit habe ich auf dem Doppelbettzimmer nicht verbracht, gegen 15.00 Uhr war ich schon wieder in Richtung Hafen unterwegs. Ich hatte überhaupt keine richtige Vorstellung was mich erwartet, jetzt fuhr ich mit der Linie 11 in Richtung Blankenese, eigentlich hätte ich über die Landungsbrücken kommen müssen. Die Bahn fuhr aber Dammtor, Holstenstraße und plötzlich war ich in Altona, dort stellte ich fest, ich war falsch. Von Altona fuhr ich zurück mit der S 1 bis zu den Landungsbrücken, dort kam man nur mit äußerster Mühe vom Bahnsteig und über die Brücke kaum.
Die St. Pauli-Landungsbrücken liegen im Hamburger Stadtteil St. Pauli zwischen Niederhafen und Fischmarkt direkt an der Elbe. Bei den Landungsbrücken handelt es sich um einen zentral gelegenen Verkehrsknotenpunkt von S-Bahn, U-Bahn und Schiffen und um eine Touristenattraktion am Hamburger Hafen. Direkt am westlichen Ende der Landungsbrücken gelegen, befindet sich der Eingang des alten Elbtunnels. Den östlichen Abschluss des Gebäudekomplexes bildet der Pegelturm. Auf halber Höhe des Turmes auf der Elbseite ist in der Mauer ein Wasserstandsanzeiger eingelassen, der über den aktuellen Stand der Gezeiten informiert. In seiner zweiten Funktion ist der Pegelturm auch Uhr- und Glockenturm. Das Zifferblatt ist weithin sichtbar. Die Glocke erklingt zu den vollen und halben Stunden.


821. Hafengeburtstag in Hamburg 2010

Ich suchte mir einen Platz oben auf den Landungsbrücken, hier gab es zwar auch viele Menschen, aber es war nicht so erdrückend. Bei dem Wetter überlegte ich was ich wohl am Besten trinken werde. Im Angebot war überall das Hamburger Astra Urtyp, ich kannte es schon vom Winterbesuch, damals hat es mir nicht so geschmeckt. Es kann auch sein es lag an der Kälte. Ich entschied mich für Rotwein und holte mir einen Becher davon, mit Becher und Fotoapparat stellte ich mich ziemlich weit vor ans Geländer. Erst dachte ich es liegt an mir, aber die ganze Anlage schwankt tatsächlich und bei dem Schiffsverkehr ist das deutlich zu merken. Ich konnte mir noch einen Teil der Einlaufparade ansehen, Schiffsverkehr gab es darüberhinaus genug. Hier legen auch die Schiffe zur Hafenrundfahrt an.
Danach lief ich oben auf der Promenade vorbei an der Überseebrücke bis zum Anfang der Hamburger Speicherstadt, überall Trink – und Fressbuden, aber auch etwas Kunsthandwerk. Weiterhinten warben einige touristisch interessante Regionen mit ihren Angeboten. Die Speicherstadt wollte ich mir heute nicht ansehen, man hat den Eindruck, man verpasst etwas. Es gab ja auch immer etwas Interessantes zu sehen. Gerade wurde nämlich das Segelschiff Cap San Diego zum Liegeplatz vom Lotsen gebracht. Zurück bin ich unten entlang gegangen, ich wollte noch einmal ins Hotel, schaute noch einmal beim LOTTO CRUISER an der Helgoländer Allee vorbei, dort spielte ein Mädchenband, gar nicht einmal so schlecht.
Für 23.30 Uhr war das Einlaufen der Queen Mary 2 angekündigt, das wollte ich mir natürlich ansehen, aber bis dahin hatte ich noch Zeit. Ich stieg die Stufen zum Hafenhotel hoch, von hier hat man einen sehr guten Überblick auf den Hafengeburtstag, viele Menschen liefen da unten entlang. Ich wollte von hier zur Reeperbahn, weil ich mir noch Rasierschaum kaufen musste, den hatte ich nämlich in Berlin vergessen. Bei LIDL bekam ich ihn, daran hing noch eine kleine Flasche Rotwein, da brauche ich nicht den teuren Wein aus der Hausbar trinken.
Die Reeperbahn, nebst Umgebung machte auf mich wie schon im Winter einen äußerst schmutzigen Eindruck, aber es ist eben eine Institution in Hamburg. Es wälzten sich auch Massen durch die Straßen. Es gibt natürlich eine ganze Menge Beobachtungen zu machen.
Die Männer, die in Begleitung mit ihren Frauen sind, werden alle in die Herbertstraße geschickt, von außen gibt es keinen Einblick, es dauert nicht lange und sie sind wieder da. Vielleicht waren sie bis zum ersten Fenster gekommen. Danach werden sie von den Ehefrauen vor dem Eingang fotografiert, natürlich lassen sich die Ehefrauen auch gern davor fotografieren. Sicherlich werden die Fotos im Bekanntenkreis voller Stolz rumgereicht.
Ich schaute noch einmal kurz bei ALADIN, einem Laden auf der Reeperbahn herein, dort gibt es vor allem auch Merchandising vom FC St Pauli gibt. Die Rückfahrt von der Reeperbahn bis zum Hotel war kein Problem mehr, zukünftig werde ich, um zum Hafen zu kommen, hier auch aussteigen.
Ich wusste vom Hörensagen was Hamburg und die Reeperbahn bedeutet, erlebt hatte ich das noch nicht. Wollte ich es überhaupt?
Als ich wieder an der S – Bahnstation Reeperbahn ausstieg war es vielleicht gegen 21.00 Uhr, nichtsahnend lief ich die Davidstraße in Richtung Hafen. Mein Verhängnis war, dass ich den Fußweg auf der rechten Seite der Davidstraße nahm.
Dort standen die Frauen von St Pauli, ich hatte so etwas noch nie erlebt, alle drei Meter wurde ich angesprochen, ja förmlich bedrängt. Ausreden zählen hier nicht, wenn man keinen wirklich festen Vorsatz hat ist man verloren. Das Problem ist, es sind fast alles hübsche Mädels die sich anbieten, auch schon auf Körperkontakt bedacht. Ich wechselte einfach die Straßenseite, so konnte ich zunächst entrinnen, die Eindrücke haben mich aber doch den ganzen Abend nicht losgelassen. Ich musste lange überlegen, ob ich so etwas schon einmal erlebt habe, aber ich fand nichts Vergleichbares.
Ich lief den Weg in Richtung Alter Elbtunnel, schlenderte gemütlich zwischen den Ständen hindurch und gönnte mir noch eine Fischsemmel mit Bismarckhering. Langsam wurde es Zeit mich auf den Einlauf der Queen Mary 2 vorzubereiten, es war so voll, dass ich unten nichts sehen konnte. Ich wusste nicht einmal genau von wo sie eigentlich kommt, deshalb stieg ich wieder die Treppen zum Hafenhotel hoch. Hier suchte ich mir einen Platz und wartete, und wartete. Dann kam der Dampfer, mittlerweile wusste ich auch aus welcher Richtung. So gelangte ich an diesem Abend zum zweiten Gänsehautgefühl!
Es ist schon imposant wenn dieser große Kasten, begleitet von vielen kleinen Schiffen und unter lautem Tuten einläuft. Auch das habe noch nicht erlebt. Es war noch vor Mitternacht, wenn ich schon einmal hier bin, will ich auch etwas erleben, deshalb stieg ich noch einmal hinunter, zum Strand St. Pauli. Leider hatte sich hier in der Kälte kein Mensch niedergelassen, irgendwann landete ich wieder auf den Landungsbrücken in einer Diskothek, so eng und so laut, mir reichte es. Nicht noch einmal die Stufen zum Hafenhotel hinauf, jetzt wusste ich ja, auf welcher Seite der Davidstraße ich laufen muss. Mein Ziel war die Reeperbahn, genauer die Große Freiheit, zum ersten Mal bei Nacht, auch hier wurde ich wieder angesprochen und unter den Massen wurden Kondome verteilt. Die Mädels die mich hier ansprachen, so werde ich später erfahren, sind illegal, altersmäßig würde ich einschätzen, viel zu jung um hier anzuschaffen. Durch die Große Freiheit kann man bis auf wenige Ausnahmen ohne Problem durchlaufen, man wird zwar animiert in die Clubs zu kommen, das wollte ich nicht.
An der Einmündung zur Großen Freiheit befindet sich der Beatles-Platz, kreisrund mit einem Durchmesser von 29 Metern und schwarzem Bodenbelag, der optisch an eine Vinyl-Schallplatte erinnert. Am Rand des Platzes sind Skulpturen der fünf Beatles-Musiker (inklusive Stuart Sutcliffe) aufgestellt worden.
Dieser Platz soll an die Bedeutung Hamburgs in der Geschichte der Beatles erinnern, wo der Grundstein zu ihrer Weltkarriere gelegt wurde. Der Beatles-Platz gilt als Auftakt weiterer Projekte, die die Erinnerung an die Beatles im Stadtbild Hamburgs zum Ziel haben. Das Beatles-Denkmal besteht aus Metallfiguren der Bandmitglieder sowie im Boden eingelassenen Gravuren von Titeln erfolgreicher Lieder der Beatles.
2009 eröffnete mit Beatlemania Hamburg ein den Beatles gewidmetes Museum mit Ausstellung in unmittelbarer Nähe des Platzes, auch noch so ein Ziel von mir.
Wenn man sich auf die kleine Mauer hinter den Beatles stellt, kann man das bunte Treiben auf der Großen Freiheit betrachten.
Ich glaube das war es für den ersten Tag, nicht wie in Berlin fährt natürlich die S – Bahn, auch um 1.00 Uhr, noch in verträglichen Abständen.
Nach dem Duschen lag ich gegen 2.00 Uhr im Bett, vom Wein brauchte ich nichts mehr.
Nach einem wohltuenden Schlaf erwachte ich gegen 8.00, neben den Geräuschen im Kopf, die ich immer nach dem Erwachen habe, empfand ich heute Morgen noch ein anders, ›Ob es eine Katze oder ein Kater war!‹ , ich weiß es nicht.
Das Frühstück im Viersternehotel war standesgemäß, für mich aber zu üppig. Man wurde freundlich am Eingang begrüßt, musste seine Zimmernummer sagen, das Restaurant war relativ voll. Ja wenn man erst 9.00 Uhr zum Frühstück kommt, ist das nun einmal so.
Ich glaube zum Hafengeburtstag herrscht in Hamburg immer Ausnahmezustand, mit so vielen Menschen hatte auch ich nicht gerechnet, obwohl es nicht das erste Event ist, das ich in Europa sehe. Am heutigen Tag, gibt es wieder einige Hauptattraktion, das Schlepperballett, Mein Schiff, Mein Schiff – Feuerwerk und das Auslaufen der Queen Mary 2, alles erst in den Abendstunden.
Nach dem Frühstück so gegen 10.00 Uhr bin ich mit der S – Bahn bis zur Reeperbahn gefahren, von dort direkt zum Hamburger Fischmarkt gelaufen. Der ist zwar erst am Sonntag, aber da kannte ich den Weg schon, am heutigen Sonnabend fand dort den ganzen Tag ein großer Flohmarkt statt. Mein Startpunkt war die große Fischauktionshalle, von hier aus habe ich die gesamte Meile durchlaufen. Von den Anlegern hat man eine gute Sicht auf die Elbe und kann die ein und auslaufenden Schiffe beobachten. Eine Hafenrundfahrt wollte ich erst am Sonntag machen, auch Segelboote standen für die Rundfahrten bereit. Eine ganze Weile sah ich Bananen – Fred zu wie er seine Obstkörbe für 10 Euro an den Mann bzw. an die Frau brachte, unermüdlich sagte er seine Sprüche auf, auch das vorbeilaufende Publikum kam nicht ungeschoren davon. Jetzt am Vormittag, konnte ich mir die Stelle noch einmal betrachten, wo ich am gestrigen Abend gelandet bin, es waren die ASTRA BEACHES. Das Wetter am heutigen Tage lockte auch keine Menschen an die Stände mit den Getränken, es war einfach zu kalt. Trotzdem wollte ich am heutigen Tage keinen Wein trinken, mir hatte gestern auf dem Heimweg eine junge Frau, eine Kostprobe einen Biermixgetränkes angeboten, das schmeckte ganz gut.
Nachdem ich die gesamte Strecke wieder bis zur Speicherstadt gelaufen bin, beschloss ich mir die Gegen um die Reeperbahn bei Tage zu betrachten. Am Nachmittag ist hier echt nichts los, es sieht ja auch trostlos und runtergekommen aus, ob Hans Albers den Namen für seinen Platz hergegeben hätte, man weiß es nicht genau, dass hier am Abend und in der Nacht die Mädchen stehen wusste ich bis dahin nicht. Ich betrachtete mir paar Lokale, nur von außen. (Silbersack, Hasenschaukel usw.)
Weiter fuhr ich bis zum Jungfernstieg, lief bis zur Binnenalster, anschließend zum Rathaus. Das Rathaus von Hamburg hat schon etwas Beeindruckendes an sich, hier war endlich einmal nicht so ein Menschenauflauf. Ein Bummel durch die Europapassage schloss meine kleine Stippvisite ab, sie auch nicht anders als all die anderen Passagen. Hier merkte man von der Krise nichts, nicht nur Touristen trugen Einkaufstüten namhafter Labels.
Eigentlich wollte ich von hier bis zum Hauptbahnhof laufen, aber ich fand nicht sofort den richtigen Weg, deshalb fuhr ich mit der S – Bahn vom Jungfernstieg bis zum Berliner Tor, um noch einmal ins Hotel zu gehen. Auf der Rückfahrt zur Reeperbahn habe ich im Hauptbahnhof einen Stopp eingelegt, ich wollte mich über die Abfahrtszeit des Zuges nach Schwerin informieren. In der Wandelhalle leistete ich mir ein Baguette mit Boulette, es war viel zu viel was ich mir das zugemutet hatte. Wenn ich den Hamburger Hauptbahnhof mit dem Hauptbahnhof in Berlin vergleiche, komme ich wiederum zu der Einschätzung, das Berlin ein mittelgroßer Provinzbahnhof hat. Der Hamburger Bahnhof platzt nach meiner Meinung aus allen Nähten, so viele Menschen habe ich in Berlin noch nicht gesehen, vielleicht zur Eröffnung.
Mit der S – Bahn fuhr ich bis zur Reeperbahn, darauf achtend, dass ich mich auf der richtigen Straßenseite bewege. Einen Teil vom Schlepperballett konnte ich noch sehen, anschließend lief ich bis zur Fischauktionshalle, wo man die Größten Hits der 70er, 80er und 90er Jahre spielte. Danach musste ich natürlich wieder hoch laufen um das Feuerwerk zu sehen, ich hatte eine ganz gute Übersicht. Nun hieß es warten bis das Kreuzfahrtschiff Mein Schiff einläuft. Es kehrt von seiner ersten Rock – Liner – Cruise mit Udo Lindenberg zurück. Mit an Bord ist Udo Lindenbergs Panik Orchester, Nina Hagen, Jan Delay und rund 2000 Rock – Fans. Den Abschluss des Abends bildete dann ein Feuerwerk, anschließend fuhr das Kreuzfahrtschiff wieder zurück bis auf die Höhe der Fischauktionshalle und verabschiedetet die Queen Mary 2. Ein imposantes Schauspiel was sich da den Gästen des Hafengeburtstages bot, nicht so prickelnd für mich waren die Worte die Udo Lindenberg ins Mikrofon lallte. Es sollte wohl eine Brüßung werden, o.k. er darf das wohl, ohne das ihm Jemand böse ist. Ich lief anschließend noch durch die Reihen der aufgebauten Bühnen und Buden, etwas abseits der Meile hatten sich Ausländer aufgestellt und verkauften Getränke, billiger als an den Ständen.
Die Masse der Menschen, zog nach Mitternacht in Richtung Reeperbahn, ich ließ mich treiben, heute Nacht war es unmöglich durch die Große Freiheit zu kommen, deshalb bin ich in Richtung meines Hotels gefahren, es war wieder ein langer Tag geworden.
Am Sonntag habe ich, nach dem Frühstück, dem legendären Hamburger Fischmarkt einen Besuch abgestattet. Nachdem was ich im Vorfeld gehört habe, stand mir die Enttäuschung im Gesicht, denn das Marktgeschrei hielt sich in Grenzen. Mir wollte ein Fischhändler eine Schüssel Knurrhähne für 5 Euro verkaufen, wie ich die im Trolley bis nach Berlin bringen sollte, konnte er mir aber nicht verraten.
Bananen – Fred hatte seine ganzes Obst schon gestern verkauft und saß etwas gelangweilt auf seinem Brummi. Das Wetter war vorerst, so wie an den anderen Tagen, heute wollte ich auch eine Hafenrundfahrt machen, deshalb lief ich langsam bis zu den Landungsbrücken. Viele Schiffe standen bereit und warben um Gäste, ich wollte mit einem großen Schiff fahren, mit den kleinen, die auch durch die Speicherstadt fahren, werde ich ein anderes Mal fahren. Mit 14 Euro war ich dabei, setzte mich in das bordeigene Restaurant und bestellte mir ein Bier, auf dem Oberdeck war es einfach zu kalt gewesen. Auf der Rundfahrt gab es einen Livekommentar, ziemlich witzig, es dauerte nicht lange und schon kam die Polizei an Bord. Sicherlich hat die zum Hafengeburtstag viel zu tun, es wurde einer da gelassen, und später wieder abgeholt. Was sie kontrollierten habe ich nicht mit bekommen.
Die Rundfahrt dauert ca. 1 Stunde und man bekommt einen kleinen Überblick über den Hamburger Hafen, aber auch sehr viel Wissenswertes mitgeteilt. Ich bin etwas später doch noch auf das Oberdeck gegangen, denn die Sonne zeigte sich zögerlich. Einige schöne Aufnahmen von der Hamburger Skyline konnte ich in guter Qualität machen.
Das Schiff legte am Hamburger Traditionsschiffhafen an, in der Nähe der Speicherstadt, ich lief zurück bis zu den Landungsbrücken, aß unterwegs noch eine Fischsemmel. Danach bin ich bis zum U – Bahnhof Reeperbahn gelaufen, hier sammelten sich schon die Fans vom FC Sant Pauli auf dem Spielbudenplatz. Ich wollte meinen Fotorucksack ins Hotel zurückbringen, und zur Auslaufparade pünktlich um 17.00 Uhr wieder am Hafen zu sein.
Auf dem Rückweg legte ich einen Zwischenstopp unterhalb des Spielbudenplatzes ein, hier herrschte Ausnahmezustand, die Reeperbahn war schon gesperrt. Ich traute mich nicht weiter hoch, blieb auf Höhe der Davidswache stehen, kaufte mir ein ASTRA – Bier und genoss den Augenblick. Mir machen eigentlich solche Menschenansammlungen nichts aus, aber dazwischen möchte ich nicht stehen. Auf der Davidstraße konnte ich jetzt noch beide Seiten benutzen, sogar die Sonne lugte hervor.
Die Auslaufparade war schon in vollem Gange, auch Mein Schiff lief aus, auf der Elbe herrschte Hochbetrieb, irgendwo kaufte ich mir eine Waffel, auf Fisch hatte ich keinen Appetit mehr. Wenn ich ein ausgiebiges Frühstück mache, reicht mir das meist bis zum Abend, im Hotel liegt an der Rezeption Obst, ein Apfel tut es auch manchmal. An einem Stand auf den Landungsbrücken wollte ich mich noch von einer jungen Frau verabschieden, dort habe ich hin und wieder ein Bier oder einen Becher Wein getrunken. So richtig zufrieden waren die Betreiber nicht, weil das Wetter einfach zu kalt war. Ich gebe mich auch als Berlinbesucher zu erkennen, viele beneiden mich, weil ich in Berlin wohne.
Noch einmal über die Meile geschlendert, der Abend heute sollte nicht zu lange gehen, die letzten Tage waren doch ganz schön stressig. Die Wahl in NRW interessierte mich auch, deshalb wollte ich mir noch so eine kleine Weinflasche kaufen. Bei den Ausländern habe ich bestimmt Erfolg, ich lief ziemlich ziellos die Reeperbahn herunter, plötzlich stand ich vor dem ›Minengürtel‹ am Hans - Albers - Platz, wurde sofort angesprochen. In die nächste Straße, der Silbersackstraße konnte ich links einbiegen, hier waren einige Läden wo ich etwas kaufen kann. Es war noch nicht einmal 21.00 Uhr, das erschein mir doch zu zeitig um schon ins Hotel zu gehen, deshalb schlenderte ich durch die Querstraße und stand wieder auf dem Hans - Albers - Platz. Es war zu spät um umzukehren, schon hängte sich eine junge Frau bei mir ein. So ist das mit dem eiserne Vorsatz, ›Mann, wird plötzlich biegsam und weich‹ . Nun sind es eben auch keine hässlichen Frauen die hier stehen, ich war ordentlich angezogen, aber eben schon etwas älter. Ich gaube die Mädchen verstehen eine ganze Menge von der Psychologie der Männer und bekommen wohl auch meist was sie wollen.
Was passierte weiter, sie fragte mich: »Wollen wir nicht etwas trinken gehen, ich friere so!« O.k warm war mich auch nicht gerade. Zum Beweis hielt sie mir ihre Hand an die Wange, nach kurzer Überlegung ließ ich mich doch erweichen. Ich brauchte keine Angst haben, sie trinkt kein Sekt für 200 Euro, ich glaube nicht, dass es in der Kiez Klause solche teuren Getränke gibt.
Ohne Bezahlung geht das aber auch nicht ab, das sogenannte Tischgeld wird hier fällig. Wir unterhielten uns über alle möglichen Probleme, ich vergaß fast wer da vor mir saß und um was es eigentlich geht. Wir stellten sogar Gemeinsamkeiten zwischen meinem ehemaligen Job als Taxifahrer und dem ihrigen fest. Stimmt ja, auch ich bin jeden Tag auf den Gummi gegangen, sogar über meine Probleme nach der Krebsoperation konnte ich reden, die Darmspieglung war ihr auch nicht fremd. Ein Job als Taxifahrerin hatte sie in Betracht gezogen, denn als Taxifahrer hat man die Beförderungspflicht, sie kann sich die Leute aussuchen. Nun ja ich weiß nicht!
Am aller blödesten ist, wenn man die Frau auch noch sympathisch findet. Sie war etwas über 30 Jahre alt, kam aus dem Osten und versprach mich eventuell einmal anzurufen. ihre Telefonnummer bekam ich nicht. Ich lud sie nach Berlin ein, wollte ihr meine Stadt zeigen.
Ich muss ich mir keine Gewissensbisse machen, altersmäßig Vater und Tochter, damit hatte ich schon Probleme. Ich fragte, wo ich sie wiederfinden kann: ’Ich stehe immer hier, frage nach meinem Namen, Henry!«
Ich habe noch eine Weile in der Kiez Klause gesessen und mich mit Fari der Wirtin unterhalten, sie bestätigte mir, dass man die Mädchen hier wiederfindet. Beim Überqueren des Hans - Albers - Platzes wurde ich noch mehrfach angesprochen, sah das Mädchen dann stehen und sie führte mich zur Reeperbahn hinunter. Es gab sogar, ungewöhnlicher weise, noch eine herzliche Umarmung mit Kuss voon ihr. Ob ich sie jemals wieder sehen oder hören werde, ich glaube nicht daran.
Auf die Wahlergebnissse im TV konnte ich mich nicht wirklich konzentrieren, sie gingen aber für mich zufriedenstellend aus. Ich musste mir sogar noch eine teure kleine Falsche Wein aus der Zimmerbar genehmigen. Später war ich mir sicher, ich zähle den Tag mit zum besonderen Jahr dazu.
Am Montag musste ich wieder nach Hause, 10.20 Uhr fuhr mein Zug vom Hamburger Hauptbahnhof ab, für die Rückfahrt habe ich keine Fahrkarte gekauft, ohne Probleme bin ich bis nach Berlin gefahren. Ein Problem hatte ich höchstens mit dem vergangenen Abend, im Gedanken stellte ich mir die Frage: »Wenn ich noch einen Tag gehabt hätte, wäre ich dann noch einmal hingegangen!«, ich bin mir nicht sicher.
Ich versuchte mich zu erinnern, ob mir ähnlich Erlebnisse schon im Leben begengenet sind, gewerbliche Prostitution fand nicht statt, denn solche Notsituationen die die Frauen dazu getrieben hätten gab es nicht. Die Frauen die ich während meiner Armeezeit und dem fast einjährigen Aufenthalt in der Hautklinik der Charité kennengelernt habe, haben sich sicherlich nicht aus Liebe hingegeben, aber Geld spielte dabei nie eine Rolle. Damals war eben alles ganz anders, oder man sah es mit anderen Augen.
Als ich in Berlin ankam, gab es auch schon wieder ein Problem, dieses Mal mit der S – Bahn, Weltstadt eben und ich hatte mir wohl eine kleine Erkältung zugezogen, vielleicht habe ich mich auch insgesamt etwas übernommen. Seit dem ich den iPod habe zähle ich die Schritte und es waren die Tage in Hamburg etwas über 80.000, umgerechnet fast 50 Kilometer die ich gelaufen bin. Mein Lebendgewicht beträgt deshalb auch ein Kilo weniger, bestimmt werde ich noch einmal nach Hamburg fahren, es müssen ja nicht wieder 50 Kilometer sein!
Innerlich immer noch aufgewühlt, musste ich am Mittwoch zu meinem Hausarzt, der Blutdruck war höher als gewöhnlich. Er verschrieb mir paar Medikamente gegen meine Erkältung. Ich muss da besonders aufpassen, die Infusion in der Charité war gerade eine Woche her, ich weiß dass, das Immunsytem ziemlich heruntergefahren wird. Es ging weiterhin bei ihm um die Schilddrüse, ich hörte den Stein förmlich plumpsen, als ich meinem Hausarzt erzählte, dass ich einen Termin diesbezüglich in der Endokrinologie des Virchow Klinikums habe. Er wollte mir sofort eine Überweisung ausstellen, aber die hatte ich schon von den Rheumatologen bekommen.
Auf dem Rückweg habe ich mich nach einem neuen Trolley umgesehen, aber nur umgesehen, noch ist bis Schottland etwas Zeit. Ich hoffe, dass ich überhaupt hinkomme. Einen Rucksack für die Zugfahrten will ich mir auch noch zulegen, der Trolley ist zu umständlich. Es gibt sogar welche, die man auf dem Rücken tragen und auch ziehen kann, das wäre eventuell etwas. Wenn ich kein Auto mehr habe, geht der vielleicht auch zum Einkaufen.
Nun kommt das Problem mit dem Auto immer näher, am Wochenende ist unser Frühjahrseinsatz in Zeuthen geplant. Da treffe ich es nach langer Zeit wieder, ich meine das Auto.
Wir mussten den Einsatz von Sonnabend auf Sonntag verschieben, da es am Sonnabend nur geregnet hat, leider konnte mein anderer Ex – Schwager mit seiner Frau nicht teilnehmen.
Ich habe immer daran geglaubt, dass es am Sonntag nicht regnet, so war es auch. Nach Zeuthen war am Sonntag Schienenersatzverkehr, sodass mich die Familie meines Ex – Schwagers in Adlershof eingeladen hat.
Alle Arbeiten wurden erledigt, Bürgersteig säubern, Dachrinnen säubern und sogar der Rasen konnte gemäht werden. Da wir erst später angefangen haben zu arbeiten, fiel das Mittagessen mit dem Kaffeetrinken zusammen, dazu gesellte sich sogar die Sonne. Das Essen war wohlschmeckend und üppig, sodass ich zum Abendbrot nichts mehr essen konnte.
Mein Auto sprang an, weiteres Öl ist ausgelaufen, aber nicht zu viel. Ich habe schon alles ausgeräumt was ich noch brauche, dann wurde es von mir fotografiert, vielleicht die letzten Bilder.
Vermutlich erfolgt in der nächsten Woche eine Entscheidung, räumlich war ich schon vom Auto getrennt.
Der Arzttermin beim Urologen war schon am Montag, hauptsächlich ging es um die Auswertung der Laborwerte, die ich vor einiger Zeit machen lassen habe. Er war zufrieden, auch der PSA Wert ist in Ordnung. Dafür musste ich 21,17 Euro bezahlen, obwohl es die sicherste Methode zur Feststellung von Prostatakrebs ist.
Er macht jedes Mal eine Ultraschalluntersuchung, Blase, Niere und guckt sich auch die Geschlechtsorgane an. Die Abtastung der Vorsteherdrüse gehört auch dazu, wobei er immer einen flotten Spruch auf den Lippen hat, heute; “Eine jungfräulich Vorsteherdrüse!“
Am Bauch stellte er einen Fleck fest, den ich aber schon seit der Operation habe, ich soll ihn beachten, vielleicht einmal zum Hautarzt gehen. Das habe ich sowieso vor, da gehe ich aber in die Hautpoliklinik der Charité, obwohl ich so viele Termine in den nächsten Monaten gar nicht brauche. Sonst kommt womöglich meine Reisetätigkeit noch ins wanken.
Das Wetter in dieser Woche brach auch keine Temperaturrekorde, höchstens nach unten, ich war wieder besser darauf und widmete mich meiner Webseite. Es gilt die Feinplanung für Schottland zu machen und die Londonreise vom letzten Jahr muss noch aufgearbeitet werden. Ich mag es nicht gern, wenn ich neue Reisen mache und die alten sind noch nicht aufgearbeitet.
Die Geräusche im Kopf waren mal da und mal stärker nicht da. Ich bin froh, dass ich in absehbarer Zeit einen Termin bei meiner HNO – Ärztin habe, ich denke sie wird mir helfen können, denn je näher die Schottlandreise desto mulmiger wird wir.
Ich war die ganze Woche nicht unterwegs, den Freitag nutze ich aber, bei angenehmem Wetter. Ich brauche einen neuen Objektivdeckel, mit über 13 Euro war ich dabei. Anschließend bin ich noch in Steglitz im Einkaufscenter „Das Schloss“ gewesen, hab nach paar Schuhen geguckt und Wiener gegessen. Von hier fährt direkt ein Bus bis zum Alexanderplatz, den nahm ich und suchte in der Galeria Kaufhof die Trolley Abteilung auf. Es gibt teure und weniger teure, aber alle werden im Flieger gleich behandelt, ich hatte mir zwar die Maße aufgeschrieben, aber es wird in Litern gemessen. Ich wusste nicht wieviel Liter in meinen Trolley passen, zu hause schaute ich nach, es waren 33 Liter, deshalb wären ca. 50 – 60 Liter gut. Bei Ben Sherman in der Galeria sah ich ein Hemd, aber ziemlich teuer, darüber muss ich noch einmal nachdenken.
Vor der ALEXA, in die ich nicht hinein wollte ist im Sommer so etwas ähnliches wie ein Party Strand aufgebaut, weil es dort Heineken Bier gibt, leistete ich mir eins, da kommt schon London Feeling auf, weil ich dort auch manches Mal ein Heineken Pint trinke.
Zurück fuhr ich mit der U – Bahn bis Hermannstraße, weiter mit der S – Bahn, eigentlich bis Schöneweide, hinterher stellte ich mir die Frage ob ich immer noch verwirrt bin. Der Zug fuhr nach Spindlersfeld, hinter Schöneweide wunderte ich mich, dass es hier ganz anders aussah und der Zug die Brücke über das Adlergestell überquerte. Ich musste bis zur Endstation mitfahren und dann mit der Tram bis Adlershof zurückfahren, kann ja einmal passieren dachte ich.
Ich brauche eigentlich keine Feiertage mehr, aber Pfingsten kommt so oder so, man muss nur mit dem Einkaufen aufpassen, damit Montag noch etwas da ist. Angeschissen hat mich wieder einmal Netto, große Werbung im Radio, aber zu blöd Brot zu backen. Am Dienstag nehme ich die übrige Hälfte mit, vielleicht können die mir erklären, wie man davon Scheiben abschneiden kann.
Pfingsten schlug wieder einmal die bekannte Servicewüste bei der S – Bahn zu, alle Feiertage nur Schienenersatzverkehr, ich war sauer, hatte ich do einiges vor zu Pfingsten. Das Wetter wurde zumindest so vorausgesagt, dass man etwas unternehmen konnte.
Am Sonnabend bin ich zur 750. Jahrfeier nach Müllrose gefahren, mit dem regulären Bus bis nach Schöneweide, dann mit der Tram 21 bis zum U – Bahnhof Frankfurter Tor und wieder mit der U – Bahn bis zum Alexanderplatz. Nach Frankfurt (Oder) fährt aller halben Stunde ein Zug, deshalb spielte die Zeit keine Rolle. Der Zug war relativ leer, ich wusste auch, dass von Frankfurt (Oder) Schienensatzverkehr nach Müllrose bestand.

750. Jahrefeier in Muellrose 2010

In Müllrose hat man sich schon Mühe gegeben, viele Ständen mit dem üblichen Essen und Trinken, aber auf dem Marktplatz wurde auch handwerkliches präsentiert. Auf der Seebühne im Müllroser See wurde ein Theaterstück präsentiert, später sangen Chöre. Ob es ein Ausflug wert war, zumindest spielte das Wetter mit.
Auf der Rückfahrt stieg in Fürstenwalde eine Horde junger Franzosen ein, auch in meinem Abteil setzten sich 3 Mädels. Zuerst war es ziemlich harmlos, aber dann fingen die beiden, die sich gegenüber saßen, ein Spiel an. Sie zogen ihre Schuhe aus und begannen sich mit dem Fuß, dort zu berühren, wo es Lust macht, dabei stießen sie entsprechende Laute aus. Was machte man da als Mann, sich woanders hinzusetzten, eher nicht, das Mädel was neben mir saß, drückte sich immer mehr an mich und mir gegenübersitzende schaute mich mit ihren großen französischen Augen an. Da ich fast kein Französisch kann, nur mit Wörterbuch, hatte ich keine Chance etwas zu sagen. Am Alex bin ich ausgestiegen, sie fuhren weiter, ich schätze sie waren nicht einmal 14 Jahre alt.
Da mir in Müllrose zu wenige Menschen waren bin ich noch auf den Karneval der Kulturen gegangen, aber nur auf ein Bier geblieben. Wenn ich an die Heimfahrt denke kommt mir eh gleich das Kotzen. Zuerst musste aber erst einmal zum U – Bahnhof Hallisches Tor kommen, wenn man das überstehen will, ist Platzangst fehl am Platze, man läuft in einer Traube von Menschen, deshalb hat man auch keine Chance zum Umfallen.
Ab Schöneweide war bis Adlershof S – Bahn Pendelverkehr, von dort fuhren die Busse bis Grünau bzw. Schönefeld, da muss man aufpassen, dass man in den richtigen Bus einsteigt. Ok, es klappe eigentlich ganz gut.
Am  Sonntag habe ich mir dann den Karneval der Kulturen angetan, nicht den Umzug, den kannte ich schon. Es tummelten sich wieder eine Unzahl von Menschen im abgesperrten Bereich. Wenn man einmal die Runde rum ist, reichte es irgendwo. Das Wetter machte einen guten Eindruck, obwohl es so gar nicht angesagt war. Ich habe heute auf Bier verzichtet, mir aber zwei Caipirinhas geleistet, die bläht nicht so auf wie Bier. An die exotischen Gerichte traue ich mich überhaupt nicht, bei den Getränken habe ich keine Probleme.
Ich war ehrlich gesagt verwundert, es war kaum Polizei zu sehen, als ich den Karneval so gegen 19:00 Uhr verlassen habe, schien alles friedlich zuzugehen, länger wollte ich nicht bleiben, denn die stressige Heimfahrt stand mir noch bevor.
Mit dem Notting Hill Carnival ist der Kreuzberger natürlich nicht vergleichbar, aber wer Gedränge liebt ist hier richtig.
Es schien sich etwas anzubahnen, in der Nacht zum Montag habe ich sehr schlecht geschlafen, so paar Idioten haben sich auf der Straße vor meinem Schlafstubenfenster lautstark unterhalten. Ich konnte das Fenster auch nicht schließen, da wäre ich erstickt, das ging bis in die frühen Morgenstunden, auch wenn es noch so laut zugeht, die Polizei lässt sich hier nicht sehen.
Ich war den ganzen Tag wie gerädert und am Abend bekam ich plötzlich Schüttelfrost, Schwindelgefühle, vielleicht eine Unterzuckerung, denn gegessen hatte ich so gut wie nichts.
Das war es aber nicht, das Fiebermessen brachte eine Temperatur von ca. 38,5 Grad hervor, etwas sehr ungewöhnliches bei mir, ich bekomme kaum Fieber. Da muss schon etwas Besonderes in mir sein, das Nachdenken brachte mich aber zu keinem Ergebnis.
Ich war vor 14 Tagen beim Hausarzt, weil ich leichten Husten und etwas Kratzen im Hals hatte. Die Remicade Infusion als Auslöser eines Infekts schien mir schon zu lange zurückzuliegen. Vielleicht geht es mir morgen schon wieder besser, ich nahm ein heißes Bad und ging zeitig schlafen, das Fieber war mittlerweile auf 39,5 Grad gestiegen.
In der Nacht bekam ich starke Kopfschmerzen und schwitzte wie ein Teufel.
Es ging mir nicht besser am nächsten Tag, vielleicht sollte ich in die Apotheke fahren und mir paar Medikamente holen, oder gleich zum Arzt, aber bis nach Hellersdorf hatte ich einfach keine Kraft. Zum Fieber gesellte sich nun noch ein leichter Husten, ich lag den ganzen Tag auf dem Sofa in der Stube und dachte wiederum nach, was es wohl sein könnte. Die Schottlandreise rückt auch immer näher, aber noch waren reichlich drei Wochen zeit. Mit einer Paracentamol bekam ich das Fieber etwas runter, aber was sich dann in der Nacht abspielte war nicht wirklich prickend, immer wenn ich aufwachte, hatte ich mich aus meinem „ICH“ entfernt und war nur noch ein Display, auf dem ich immer irgendwelche Aufgaben erfüllen musste. Irgendwie entsetzlich!
Am Mittwoch musste ich eine Entscheidung treffen, denn in dieser Woche wollte ich mich um mein Auto kümmern, es nützt nichts ich musste alle Termine absagen, damit leider auch meine Tante über meinen Zustand informieren. Nun kamen die Anrufe zu jeder erdenklichen Zeit und wehe ich bin nicht rangegangen. Sie ist nun mal so und merkt nicht wenn sie die Leute gehörig nervt, dadurch wird man auch nicht schnelle gesünder. Klar hat mich meine Mutter auch angerufen, weil sie sich in Bautzen ebenfalls gesorgt haben, mir war jedenfalls alles zu viel. Manche Leute merken es, andere eben nicht.
Langsam machte ich mir aber auch Sorgen um die Gesundheit, eine Besserung war nicht in Sicht, so schleppte ich mich bis Freitag hin, irgendwann war ich einkaufen, vor allem etwas frisches, Obstkonserven, sonst hatte ich keinen Appetit. Mir wurde natürlich von allen Seiten Hilfe angeboten, Ex – Schwager, Cousine und Kumpel Micha, aber ich lehnte sie ab.
Am Freitagabend fasste ich den Entschluss, am Sonnabend den Kassenärztlichen Notdienst anzurufen, es ging nicht mehr, ganz nebenbei habe ich auch noch 2 Kilogramm abgenommen.
Nachdem ich mich am Morgen in der Lage fühlte rief ich an, es dauerte gar nicht lange und es klingelte an der Tür. Ein mürrisch dreinschauender Arzt betrat meine Wohnungstür, ich erklärte ihm meine Probleme. Er hörte mich ab, keine Beanstandungen an der Lunge, das war schon einmal wichtig. Er diagnostizierte eine bakterielle Halsentzündung und gab mir zwei ganze Tabletten Ciprobay 500 mg, davon sollte ich jeweils eine halbe Tablette nehmen und mich am Montag beim Hausarzt vorstellen. Meinen Blutdruck maß er nur auf Nachfrage, er war erhöht sagte er mir maulfaul, er murmelte sowieso unverständliches Zeug vor sich hin. Ich war enttäuscht und dachte nicht daran, dass die Tabletten helfen.
Ich verbrachte die Nacht vom Sonnabend zum Sonntag wieder im Alptraum, fand mich unter nassen Wäscheteilen zugedeckt, bis ich merkte, es ist kein Traum, das war mein vollkommen nasses Bett unter dem ich lag. Ich brauchte lange Zeit um mich zurecht zu finden. Es half nichts ich musste ausstehen, mir ein neues Bett such und mich trockenlegen, sofort fängt man fürchterlich an zu frieren, aber was soll es. War es das!
Später als der Radiowecker ansprang hörte ich, das LENA den Eurovision Song Contest in Oslo gewonnen hat, selbst den habe ich verpasst, aber meine Freude war groß darüber, was Stefan Raab wieder einmal vollbracht hat.
Das Fieber war tatsächlich runtergegangen und ich fühlte mich besser, da mein Hausarzt nächste Woche Urlaub hat, wusste ich nicht genau wie es weitergeht. Mein Kumpel Micha hatte mir schon signalisiert, dass er mich hinfahren würde, aber das war ja nun überflüssig. Schon während des hohen Fiebers kam mir die Idee, dass ich mir eventuell einen neuen Hausarzt in der Nähe suche, mein Dokter ist ja hauptsächlich dazu da mir die Überweisungen auszustellen, sonst habe ich die Fachärzte. Ich werde mich einmal umsehen oder hören.
Ich konnte am Sonntag tatsächlich die erste Entwarnung geben, zu Abend war das Fieber verschwunden, ich konnte es gar nicht wirklich glauben, da war ich wieder, noch etwas schwach, aber nach oben strebend. Das sollte im besonderen Jahr nicht passieren.
Ich entschied mich bis Mittwoch zu warten, um dann meine Diabetologin mit dem Problem zu konfrontieren, eine Tag zuvor konnte ich mich schon einmal testen, wie es mit der Belastung klappt, denn ohne Auto muss ich bis zur Fußpflegerin laufen. Es ging gut, ohne Probleme kam ich hin und zurück.
Ein Phänomen habe ich nach dem Fieber ebenfalls erlebt, die belastenden Geräusche im Kopf haben verflüchtigt, ich will es gar nicht glauben.
Der Zucker war etwas höher als sonst, sie sah es aber nicht als Problem, der Blutdruck mit 110 / 65 mm Hg wie immer bei ihr sehr gut. Zur weiteren Eindämmung der Bakterien gab sie mir aus dem Giftschrank CiproHEXAL 250 mg, die 10 Tabletten soll ich noch nehmen und die andere Schachtel ist für Schottland. Solche Ärzte liebe ich, über die Entscheidung mich in die Endokrinologie des Virchow Klinikums zu begeben, war sie allerdings zweigeteilter Meinung. Sie fand es gut für die Einstellung der Werte, die Werte die dort therapiert werden, gehen aber meist nicht mit ihren Werten konform. Mit den aktuellen Schilddrüsenwerten war sie gar nicht so unzufrieden, ich lasse mich überraschen wie es weitergeht.
Am nächsten Tag hatte ich Termin bei der HNO – Ärztin, heute mit Hörtest, vor einigen Wochen wäre der schief gegangen. Der Test zeigte, dass ich nicht schlechter höre. Die gründliche Untersuchung ergab, dass ich keinerlei Problem habe, selbst der tiefe Blick in den Hals ergab nichts Negatives. Ich sprach sie wegen den Geräuschen an, eine Erklärung hatte sie auch nicht, bei der nächsten Attacke soll ich vorbei kommen, dann gibt sie mir eine Infusion.
Am Sonnabend kamen Mutter und Schwester extra aus Bautzen zum Krankenbesuch, paar nette Stunden haben wir gemeinsam verbracht, es ging mir verhältnismäßig gut, obwohl ich immer noch stark schwitze in der Nacht.
Die Zeit mit Fieber habe ich meist liegend verbracht, nicht einmal der PC hat mich interessiert, aber es wurde mir immer noch schlechter, wenn ich die Fußballnasen jetzt schon in fast jedem Werbespott sehe. Vielleicht geht endlich einmal ein Wunsch von mir in Erfüllung, die Großmäuler aus Deutschland sollen in der Vorrunde ausscheiden und England wird Weltmeister, das würde gut in mein besonderes Jahr passen.
Nun wird es wohl nichts mehr mit der Aufarbeitung der letzten Londonreise, das Fieber ist schuld daran, aber vielleicht schaffe ich es doch noch.
Die Feinplanung für Schottland steht jetzt, in der Hoffnung es gibt keinen Rückschlag. Die Reise wird unter dem Titel;
„The Gaelic Rings – Cearcaill na Gaidhlig“ stehen und es wird definitiv meine letzte Reise in die Schottischen Highlands werden.

Scotland Planner 2010 from 19th until 30th June

19th June Sonnabend – Saturday

Flight: easyJet to Glasgow 11:45
Bus: Glasgow Flyer
Airport Glasgow Intl. – Glasgow Buchanan Street Bus Station
Train: First Scot Rail
Glasgow Queen Street Station 13:42 – Perth 14:36
Perth 14:52 - Inverness 17:05
Hotel: The King’s Highway Church Street 72 – 74
Sightseeing Inverness

20th June Sonntag – Sunday (Fathers Day)

Walking around Inverness
River Ness and Caledonian Canal circuit, Inverness
Summary: A walk around Inverness on the banks of the River Ness, the Caledonian Canal and the coast. It makes interesting walk whilst staying in the city, or as an easier option on a rainy day.
Terrain: Canal towpaths, roads and riverside paths.
Distance: 11,5 km Time: 3,5 – 4,5 hours

21th June Montag – Monday

Walking around Eilean Donan Castle
Coach: Scotish CityLink Inverness Bus Stn Farraline Park 9:15 – Sheil Bridge Bus Shelter 10:57

Dornie, Eas Ban waterfall and Carr Brae circuit
Summary: A circular walk linking historical routes. Spectacular views and waterfalls and a really wild feel over the Mam Coire Doimheid pass; solitude is almost guaranteed.
Terrain: A mixture of mirror road, rough track, path and opern moorland with only very faint paths.
Distance: 15 km Time: 6 – 8 hours

Coach: Scotish CityLink (Dornie Bridge at Dornie Road End) 18:34 – Inverness 20:21

22th June Dienstag – Tuesday

Walking around Fort William 
Coach: Scotish CityLink Inverness 8:45 – Fort William Bus Station 10:45

1. The Old Fort and Inverlochy Castle, Fort William
Summary: An easy walk which starts in the heart of Fort William and soon leads you to tranquil river banks and the 13th century Inverlochy Castle
Terrain: Well defined paths and pavements throughout route. Can be a little muddy near the river
Distance: 4,5 km Time: 1 – 1,5 hours

2. Neptune’s Staircase and the Canal, Banavie
Summary: An easy canal-side walk that visits the entrance to the Caledonian Canal from Loch Linnhe as well as the famous Neptune's Staircase flight of lochs.
Terrain: Easy canal – side paths
Distance: 4,5 km Time: 1 – 1,5 hours
Coach: Scotish CityLink Torlundy  14:22 (18:22)   – Inverness 16:11 (20:01)

23th June Mittwoch – Wednesday

Grand Tour of Lewis (Outer Hebrides)
Coach: Scotish CityLink Inverness Bus Station 7:25 – Ullapool 8:45
Ferry: Caledonian MacBrayne Ullapool Harbor 9:30 – Stornoway (Isle of Lewis) 12:15
Tour will include visits to fascinating island attractions including:
Callanish Standing Stones
Dun Carloway Broch
Gearannan Blackhouse Village
£ 30.60 Including Cruise, Meal & Coach Ticket
At the end off your tour you’ll have some free time in Strornoway, the main town on the Isle of Lewis.
Meal: Taste of Scotland Menü
Smoked peppered mackerel salad
Baked Scottish Salomon
Baked 7oz filet of Scottish Salmon with parsley butter
Served with fresh vegetables and baby boiled potatoes
Ferry: Caledonian MacBrayn Stornoway 19:00 – Ullapool 21:45
Coach: Scotish CityLink Ullapool 21:50 – Inverness 23:10

24th June Donnerstag – Thursday

Walking around Plockton
Train: First Scot Rail Inverness 9:00 – Plockton 11:16

 Duncraig Castle from Plockton
Summary: A beautiful circuit through fine woodland with picturesque views across Loch Carron.
Terrain: Good paths for some of the distance though sections are rather overgrown by rhododendrons. The last path to Duncraig Castle the path is muddy and partially blocked by fallen shrubs (but still passable)
Distance: 6 km Time: 2 – 3 hours
Train: First Scot Rail Plockton 14:35 – Inverness 18:43

25th June Freitag – Friday

Walking around Kyle of Lochalsh and Isle of Skye
Train: First Scot Rail Inverness 9:00 – Kyle of Lochalsh 11:28
1. Plock of Kyle
Summary: An easy walk from the centre of Kyle leading to a fine viewpoint. Beyond the viewpoint the route crosses an old golf course to reach a beautiful secluded coastal cove
Terrain: A very easy walk though paths across the old golf course are unclear and a little boggy in places
Distance: 3 km Time: 1 – 1,5 hours
2. Caisteal Maol and Kyleakin
Summary: This short, interesting walk explores the village of Kyleakin and its environs.
Terrain: Short easy walk; optional visit to Caisteal Maol is rocky underfoot and may not be possible at high-tide. Tide Times available Mar – Oct on Community Concil Noticeboard in car park.
Distance: 3,5 km Time: 1 – 1,5 hours
Train: First Scot Rail Kyle of Lochalsh 17:15 – Inverness 19:49

26th June Sonnabend – Saturday

Retour to Glasgow
Bus: Scotish CityLink Inverness 8:45 – Fort William 10:45
Train: Scot Rail Western Highland Line
Fort William 11:40 – Glasgow Queen Street 15:50
Sightseeing Glasgow

27th June Sonntag – Sunday

(a.m.) Walk: Glasgow Medieval City
(p.m.) Barras Market

28th June Montag – Monday

Journey to Mallaig
Train: Scot Rail Western Highland Line
Glasgow Queen Street 8:21  – Fort Williams 12:07 12:12 – Mallaig  13:35
Visit Mallaig
Train: Scot Rail Western Highland Line
Mallaig 16:05 – Fort William 17:27 17:37 – Glasgow Queen Street 21:29

29th June Dienstag – Tuesday

Shopping in Galsgow or Visit Stirling Castle? 

30th June Mittwoch – Wednesday

Flight: easyJet Glasgow Intl. 13:55 – Berlin Schönefeld 17:00
Bei dem Wetter hatte ich keine große Lust zum Shoppen, aber einige Sachen brauchte ich noch für Schottland, vor allem einen neuen größeren Trolley. Mein Ben Sherman Store in der Rosenthaler Straße hat mir per E-Mail mitgeteilt, dass am Donnerstag für alle Newsletter Bezieher von 19:00 – 21:00 Uhr ein Rabattverkauf stattfindet. Es soll 40 % Rabatt geben, das wollte ich mir trotz der Schwüle nicht entgehen lassen. Der Store hatte tatsächlich ab 18:00 Uhr geschlossen und 19:00 Uhr konnte man mit der ausgedruckten E-Mail hineingehen. Soviel Personal und Kunden habe ich noch nie gesehen, es gab sogar etwas umsonst zu trinken. Ich habe mir ein Poloshirt gekauft, gesenkt von 49,90 auf 29,94 Euro, damit war ich gut bedient, mehr gab es nicht, was mir zusagt hätte.
Nun ergibt sich ein Problem für mich, dadurch dass ich nur noch 79 Kilogramm wiege, hat sich meine Konfektionsgröße von XL auf L geändert, aber zum Glück habe ich noch einige Sachen, die mir bisher zu klein waren und jetzt passen. Vorgenommen habe ich mir noch bis auf das Idealgewicht von 75 Kg zu kommen, dazu habe ich aber noch bis zum Jahresende zeit, jeden Monat ein Kilogramm war der ursprüngliche Plan.
Gerade heute hat mich meine Cousine gesucht, es ging um mein Auto, ich hätte gern noch eine Klärung bis zum Urlaub. Auf dem Anrufbeantworter teilte sie mir mit, dass ich am Freitag von 9:00 – 18.00 Uhr zu einem privaten Schrauber in Schulzendorf mit dem Auto kommen kann. Sie selbst hat keine Zeit mitzukommen. Später rief sie noch einmal an, ich habe mir die Adresse geben lassen und bin am Freitag nach Zeuthen gefahren.
Ein schwülheißer Tag, aber mein Kumpel Micha hatte auch keine Zeit mich nach Zeuthen zu fahren, er hat mit sich und seiner verstorbenen Mutter zu tun. In Zeuthen war Markttag, aber ich schwitzte schon so genug und ich glaube das Autoproblem hat sofort auf den Darm geschlagen. Nachdem ich mit Mühe das Tor geöffnet hatte, ich weiß gar nicht wie meine Tante das schafft, musste ich sofort auf die Toilette. In Zeuthen hat sich im laufe der Jahre, ein gewisser Komfort breitgemacht, das Grundstück ist an die Kanalisation angeschlossen und es gibt eine Innentoilette mit Wasserspülung. Früher existierte nur ein Holzverschlag mit einem Kübel, ich war fast immer derjenige der ihn leeren musste, das war meist nur im beschwipsten Zustand möglich, sonst hätte ich kotzen müssen. Ja so war das damals, trotzdem eine viel schöner Zeit als heute. Heute wo es Sparpakete gibt, bei dem man schon vorher weiß wem es trifft. Ich erwarte, dass denen, die schon haben, noch mehr gegeben wird und denen die nichts oder wenig haben genommen wird. Klassisch FDP-CDU-C(S)U ...alles andere wäre ein Wunder. Aber jetzt wo die Fußballweltmeisterschaft ist, sind die Menschen hauptsächlich damit beschäftigt, dank öffentlich rechtlichen Sendungen, da gibt es keine Politik. Da spielt sich zurzeit eine Komödie ab, wie sie schlimmer nicht sein könnte. Selten hatten wir in diesem Land eine Regierung, die sich selbst zersägt. Und dann tritt auch noch der Bundespräsident zurück. Meine Güte, was für ein Chaos in diesem Land. Da hoffen alle in der Regierung, dass die deutsche Mannschaft bei der WM möglichst weit kommt, damit auch ja keiner merkt, dass die sich da oben hacken wie die Kesselflicker.
Ok, zum Glück sprang das Auto an, beim Fahren waren schlagende Geräusche zu hören, schon wieder etwas?
Mein Entschluss stand sowieso fest, wenn er es nimmt ist das Ende besiegelt. Schon nach kurzer Unterhaltung waren wir ins einig, eine Reparatur ist viel zu teuer, er nimmt es und gibt mir 100 Euro. Damit war ich zufrieden, er baute die Nummernschilder ab und nun muss ich es abmelden, das Auto behielt er gleich dort und anschließend fuhr er mich zurück nach Zeuthen. Ich war froh, dass das Kapitel Auto nun fast Geschichte ist, da wird es wohl am Abend ein Glas Wein geben.
Am Sonnabend habe ich nun endlich den neuen Trolley in der Galeria Kaufhof am Alex gekauft, einen mit 4 Rädern. Er war gesenkt von 109 auf 69 Euro und hat ca. 55 Liter Fassungsvermögen, mein jetziger mit 33 Litern ist für längere Reisen nicht mehr geeignet. Wie eine gefüllte Leberwurst muss ich ihn hinter mir herziehen, immer im Hinterkopf, hoffentlich platzt er nicht.
Da im Ticketpreis nur 20 Kilogramm enthalten sind, lohnt es sich nicht einen noch größeren Trolley zu kaufen, den ersten Testlauf vom Alex bis in die Wohnung hat er gut überstanden. Eigentlich wollte ich mir einen zweirädrigen Trolley kaufen, aber mit dem neuen kann man sich besser in Zügen und Bussen bewegen. So langsam geht es nun ans Einräumen.
Ein historischer Tag stand mir am Montag bevor, mein Auto wird zu Grabe getragen, es wird stillgelegt. Es wird kein Auto für mich mehr geben. Nach 45 Jahren und ca. eine Million gefahrenen Kilometern ist nun Schluss. Ich habe den Schritt immer wieder versucht hinaus zuzögen und mich immer wieder geärgert, wenn ich wieder Geld investieren musste. Leicht ist es mir heute trotzdem nicht gefallen.
In der Zulassungsstelle bekam ich die Nummer 664, im Warteraum stellte ich fest, dass ca. 40 Leute in dem Nummernblock vor mir waren. Das kann ja heiter werden, ich bekam sofort Schweißausbrüche, zumal der Warteraum voll der Sonneneinstrahlung ausgesetzt war. Nach ca. zwei Stunden war ich doch schon an der Reihe und konnte die vorläufige Stilllegung beantragen, dafür musste ich 5,90 Euro bezahlen. Die nette Angestellte sagte mir auf Nachfrage, dass sie die Meldung an das Finanzamt weger der Steuer machen und auch meine Versicherung wegen der Haftpflicht informieren. Sollte ich aber nach 14 Tagen von den Stellen nichts hören, dann müsste ich dort nachfragen.

Mein Auto 2010

Jetzt musste ich nur noch dem „Schrauber“ die alten Nummernschilder, die Zulassung und den Fahrzeugbrief bringen. Mein Kumpel Micha hat mich mit dem Auto dorthin gefahren, anschließen habe ich noch paar Überreste vom Auto aus Zeuthen geholt und das war es dann. Ich hoffe ich werde es nicht vermissen.
Jetzt kommt doch noch Stress auf vor Schottland, Auslöser ist der Termin in der Endokrinologie des Virchow Klinikums, den hatte ich gleich nach dem schon stressigen Montag. 9:00 Uhr sollte ich in der Anmeldung sein, von mir sind es gut 1 ½ Stunden, d.h. für mich vor 7:00 Uhr ist aufstehen angesagt. Ich hatte vor paar Tagen alle Unterlagen kopiert die mit der Schulddrüse zusammenhängen, deshalb wurde ich von der Ärztin, die mich 10:15 Uhr aufrief, auch gelobt.
Wie es aussieht, wieder so ein Glücksfall, eine sympathische so um die 30 Jahre alte Ärztin, zu der ich sofort Vertrauen fand.
Sie schaute sich zuerst die Unterlagen an und ich teilte ihr derweil meine Probleme mit. Immer wieder ein neues Medikament und die Werte stimmen nicht, sie erkannte sofort, dass aufgrund der Medikation die Werte viel zu hoch sind. Versuchsweise erklärte sie mir die Funktion der Medikamente, so richtig verstanden habe ich es nicht, aber es klang plausibel. Auch die Gewichtsabnahme und der Nachtschweiß weisen auf eine Überfunktion hin, wenn nicht irgendwo ein anderes Problem im Körper ist. Hier verwies sie insbesondere auf meine Krebserkrankung hin und fragte ob ich immer noch in der Nachsorge bin. Was ich natürlich bejahen konnte, damit war sie zufrieden.
Ich habe ihr auch gesagt, dass ich es leid bin die Schilddrüsenproblematik über den Hausarzt behandeln zu lassen. Sie meinte dazu, die Hausärzte haben andere Qualitäten, mit der Schilddrüse bin ich bei den Endokrinologen  besser aufgehoben. Das ist es doch was ich wollte, ich frage mich nur warum mich keine Arzt vorher ins Virchow Klinikum geschickt hat, da scheinen die Rheumatologen wohl für die zentralen Probleme doch die richtigen Ansprechpartner zu sein.
Sie wollte unbedingt die Schilddrüsenwerte noch einmal überprüfen um dann eventuell entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, das ist aber für mich ein Problem.
Am Sonnabend geht mein Flieger nach Schottland, was ich ihr auch mitteilte, so wollte sie mich ungern abfliegen lassen, meinte die Ärztin.
Da ich am folgenden Tag den Termin bei der Neurologin habe, organisierte sie persönlich für mich einen Termin für die Blutabnahme am Donnerstag. Sobald sie die Werte hat will sie mich am Freitag anrufen und ihre Entscheidung mitteilen. Man kümmert sich wieder einmal um mich, es gibt eben wirklich noch Ärzte die im Dienste des Patienten stehen. Mein Hausarzt hat mich noch nie wegen Schilddrüsenwerten angerufen, die Diabetologin schon.
Bei der Verabschiedung sagte die Ärztin noch beiläufig zu mir, dass ich an dem Tag keine Hormontabletten einnehmen darf. Als sie mein erstauntes Gesicht sah, sagte sie zu mir, um ein aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten, werden nie Tabletten eingenommen. Ich konnte ihr nur sagen, dass ich das zum ersten Mal höre, da werde ich nun zumindest bis zur richtigen Einstellung dort bleiben. Wenn man denn eine Akte hat ist es leicht sich einen Termin zu holen, ich kenne mich da schon ein wenig aus.
Das war für heute nicht der letzte Arzttermin, die Rheumatologen haben mir noch eine Überweisung zum Röntgen der Halswirbelsäule ausgestellt, das wollte ich ebenfalls heute in der Charité erledigen. Damit noch paar Schritte zusammenkommen bin ich vom Hauptbahnhof gelaufen, als Durchgang zum Charitégelände benutze ich immer den Weg durch die Tagesklinik der Onkologie. Heute nach fast 10 Jahren kann ich innerlich pfeifend durchlaufen, was war das damals für eine beschissene Zeit gewesen und was habe ich daraus gemacht.
In der Anmeldung zum Röntgen wurde ich in die Innere Klinik geschickt, sie würden es hier in der Poliklinik nicht mehr schaffen. Ich schwitzte sowieso schon gewaltig, was half es ich musste noch einmal durch das Gelände der Charité laufen, zum Glück kenne ich mich einigermaßen aus. Eine halbe Stunde hat man mich dann noch warten lassen, bevor ich dran kam.
Mittlerweile war es schon nach 13:00 Uhr, ich hatte Hunger und Durst und zum Laufen auch keine Lust, deshalb nahm ich den Bus bis zum Bahnhof Friedrichstraße. Dort kaufte ich mir ein halbes Hackepeterbrötchen, eigentlich esse ich so etwas nicht, aber manchmal habe ich Appetit auf so etwas. Mit der S – Bahn bin ich anschließend bis zum Alex gefahren und im ALEXA Beach leistete ich mir einen halben Liter Heineken, das tat gut. Anschließend machte ich mich auf den Heimweg.
Der Termin am Mittwoch bei meiner Neurologin, ist auch einer von den angenehmeren, da geht es in der Unterhaltung auch nicht nur um Krankheiten. Ihr habe ich vor allem von der Schilddrüse erzählt, sie kannte das Problem schon vom letzten Besuch. Ich staunte nicht schlecht, als ich hörte, dass Probleme mit der Schilddrüse auch Auswirkungen auf die Polyneuropathie haben können. Sie war auch der Meinung, dass die Hausärzte nur das machen sollen, was sie können, für weitergehende Behandlungen sollen sie die Fachärzte ran lassen. Ob sie noch etwas für mich tun kann, fragte sie mich zum Abschluss, mir fiel nichts ein. Sie wünschte mir einen schönen Urlaub in Schottland, im September sehen wir uns wieder, wenn ich da gerade in Deutschland bin bemerkte sie lächelnd.
Als nächstes bin ich zum Frisör, es tat wieder einmal Not. Die Frisörin schien mich zu kennen, denn sie bemerkte beim bearbeiten des Haaransatzes, ich weiß, sie können den Kopf nicht gut bewegen, aber ich bekomme es auch so hin. Wieder konnte ich etwas abharken auf der Liste. Bei Rossmann habe ich noch einige Kleinigkeiten für die Reise gekauft und im Futterhaus Vogelfutter. Den Nachmittag verbrachte ich mit bügeln, Orchideen wässern und Sachen zurechtlegen. Es wird nicht wirklich warm in Schottland, da heißt es wieder überlegen, was man mitnimmt. Jetzt wo der Trolley etwas größer ist vielleicht nicht so ein Problem.
Wenn ich den Ring über Gesundbrunnen nehme müsste ich eigentlich schneller zum Virchow Klinikum kommen, das wollte ich heute ausprobieren. Das erste Problem stellte sich schon beim Frühstück ein, die Uhr war stehen geblieben, also musste ich noch die Batterie wechseln lassen.
Die S – Bahn fährt ja immer noch mit nur einer Linie von Schönefeld, nun wird es bald ein Jahr, dass die S 45 nicht fährt. Dafür wird die S 9 als Kurzzug betrieben, das ist wegen dem ersten Eindruck der Berlinbesucher. Die Bahn ist schon an der Grünbergallee voll, ich hatte zwar einen Sitzplatz, aber es ist eben innerhalb des letzten Jahres Normalität geworden. Ein Leid ist den Verantwortlichen nicht zugeführt worden, die heiße Luft des Senats ist längst abgekühlt.
Ich bin bis zur Schönhauser Allee gefahren, dort in die Ringbahn umgestiegen und an der Station Westhafen in die U 9. Dann ist es bis zur Amrumer Straße nur noch eine Station, tatsächlich brauchte ich nicht einmal eine Stunde. Da ich bestimmt noch mehrmals zur Endokrinologie muss, werde ich zukünftig die Strecke benutzen.
Die junge Frau in der Anmeldung erkannte mich und wunderte sich, dass ich schon wieder hier bin. Sie schickte mich zum Raum mit der roten Mohnblume, was hier noch so passierte weiß ich nicht. Im Raum befanden sich drei Betten, die alle belegt waren, es schien so als ob die Patienten Infusionen bekamen. Ich musste nur kurz warten denn wurde mir das Blut entnommen, ein kleines Röhrchen nur. Die Schwester bemerkte sofort meine geschundenen Venen, aber es klappte auf Anhieb. Ich erinnerte sie noch einmal daran, dass sie die Werte der Ärztin vorlegen sollen, weil sie mich am Freitag anrufen will um mir mitzuteilen wie es weiter geht. Einen neuen Termin bekam ich auch, der liegt gerade in der Zeit wo ich zur Mutter fahren wollte. Mir ist das aber erst einmal wichtiger, Mutter wird es verstehen. Nun heißt es warten bis Freitag.
Da ich so schnell, also kurz nach 8:30 Uhr schon wieder draußen war, musste ich mir etwas einfallen lassen, wegen der Uhr. Die Geschäfte machen erst 10:00 Uhr auf, ok, deshalb bin ich in die Schönhauser Allee Arcaden gefahren, eigentlich kein schönes Einkaufszentrum. Einen Juwelier gab es aber, der auch Batterien wechselt, aber ich hatte noch eine Stunde Zeit. Bei Kaisers habe ich noch paar Traubenzucker Tabletten gekauft und 500 Gramm Hackfleisch, das heute noch zu Bouletten verarbeitet wird. Für die Reise hatte ich nun alles zusammen, aber so richtig freuen konnte ich mich noch nicht, weil der Anruf noch ausstand.
Vattenfall hat mich aufgefordert dass ich meinen Zählerstand mitteilen soll, ich bin ja gespannt wie das ausgeht, denn die Zählernummer stimmt nicht. Ich denke noch mit entsetzten an das Drama der Ummeldung im letzten Jahr. Verbraucht habe ich etwas über 700 Kilowattstunden, weniger als sonst.
Als ich meinen PC angeschaltet habe um die E – Mail abzurufen war auch die von der S – Bahn dabei, wo sie über belanglose Sachen informieren und über die Bauarbeiten ab Freitag. Sie beißt wieder, in der Nacht vom 18. bis 19. Juni ist Schienenersatzverkehr von Schöneweide nach Schönefeld. Die Bahn soll aber ab ca. 6 Uhr wieder fahren, damit hätte ich keine Probleme, aber kann man der S – Bahn trauen, ich weiß es nicht genau.
Leider kam kein Anruf vom Virchow Klinikum, vielleicht waren die Werte noch nicht da, man ist eben doch nicht der Nabel der Welt. Jetzt werde ich die Dosis selbständig senken, in der Hoffnung, ich tue das Richtige.
Zwischen Trolley einpacken und Konzentration auf das was ich mitnehmen muss, konnte ich sogar noch das Fußballspiel ansehen. Ich habe mich ja so gefreut, dass die „Nasen“ verloren haben, da helfen auch die bunten Schuhe nicht. Meine größte Freude wäre, wenn ich wieder nach Deutschland komme und die Deutschen sind auch schon da. Die Euphorie ist nach der Niederlage sofort zusammen gebrochen, man sieht es an den nicht mehr flatternden Fahnen, die noch kurz zuvor die Autos zierten.
Eigentlich ist alles bereit, morgen früh werde ich mit der S – Bahn 8:00 Uhr in Richtung Schönefeld fahren, ich hoffe das Versprechen der S – Bahn stimmt, dass sie ab ca. 6:00 Uhr wieder fährt.

Scotlandreise 2010

Nun bin ich wieder da, mit so vielen Eindrücken aus Schottland, da kann mich nicht einmal die Politik oder die Fußballeuphorie in Deutschland schocken. Mein Schrittzähler zeigte mir an, dass ich ca. 120 Kilometer durch Schottland gelaufen bin, egal ob Berge oder flaches Land. Viel mehr Kilometer habe ich mit Zug, Bus und Fähre zurückgelegt. Jetzt gilt es die 2500 Bilder und Videos zu sichten und auszuwerten. Die Reiseerinnerungen jetzt zu schreiben wird wohl nichts werden, wenn sie fertig sind kann man sie hier lesen. Der Titel ist „The Gaelic Rings – Cearcaill na Gàidhilg“, am Plan musste ich einige Änderungen vornehmen, aber im Wesentlichen ist es dabei geblieben. Meine Sorgen, hinsichtlich eventuell auftretender gesundheitlicher Probleme, haben sich nicht bestätigt.
In der Wohnung war alles in Ordnung, paar Briefe, die Tierpflegerin hat meine 5 Daheimgeblieben gut versorgt, sie haben sogar gesungen als ich die Wohnung betrat. Ich habe auf dem Heimweg bei Netto das Lebensnotwendige eingekauft, der Schweiß lief mir sowieso schon.
An den nächsten Tagen gibt es keine Termine, deshalb steht das Wäschewaschen an, denn in drei Wochen bin ich schon wieder in Liverpool.
In diesen Tagen wird 50 Jahre Beatles in Deutschland gefeiert, in dem Deutschland wo ich aufgewachsen bin, waren die Beatles zwar auch präsent, aber eher unter vorgehaltener Hand. Natürlich kannten wir auch alle ihre Titel und waren begeistert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich mir beim Schneider eine Schlaghose machen lassen habe, hat mich mein Vater fast aus der Wohnung geschmissen. Danach folgte eine Beatles – Jacke, da hatten sich die Wogen aber schon geglättet. So habe ich die Zeit erlebt. Nun bin ich, auch durch die Reisen nach Liverpool schon ein Beatles Fan geworden und freue mich wenn es noch Zeitzeugen gibt, die über die Beatles etwas authentisches Sagen können. Im Rahmen der Beatles Days im Estrel Festival Center fand am Sonnabend eine Talkrunde mit Cynthia Lennon, erste Ehefrau von John Lennon und Astrid Kirchherr, Beatles –Vertraute und – Fotografin, mit anschließender Talkrunde statt. Da ich in der Beatles Anthologie einiges über beide gelesen hatte, beschloss ich der Fußballeuphorie auszuweichen und dort hinzugehen.

Beatlemania im Hotel Estrel 2010

Zuvor bin ich aber noch zum Ben Sherman Store in der Rosenthaler Straße gefahren, um zu sehen was es neues gibt. Ich wurde freundlich begrüßt, den Verkäufer kenne ich schon von früheren Einkäufen, ich habe ihm aber gleich gesagt, dass ich bei der Hitze nicht anprobieren werde, sondern nur gucken will. Wie er mir erzählte soll es in Zukunft wieder Aktionen geben mit Preisnachlässen. Ich erzählte dem Verkäufer von meinen Einkäufen in Glasgow bei Debenhams in der Ben Sherman Abteilung und von dem Besuch der Talkrunde am heutigen Abend im Estrel Festival Center. Wenn ich etwas brauche sollte ich dem Verkäufer Bescheid sagen, ja es gab schon paar Sachen die mich interessierten, aber wie schon gesagt nicht bei der Hitze. Ich hatte mein T – Shirt vom Cavan Club aus Liverpool an und als ich mich verabschieden wollte, meinte er, ich soll noch kurz warten, er hat etwas was er mir unbedingt zeigen muss. Als die Kasse frei war holte er den neuen Katalog und zeigte mir die neue Beatles Kollektion, die es ab Montag gibt. Ein besonders interessantes Teil ist ein T – Shirt mit dem Abbey Road Zebrastreifen, ich habe ihm gesagt, dass ich in der kommenden Woche vorbeikommen werde.
In der „Alkopole Bierbar“ am ALEX gönnte ich mir noch zwei 0,3 Liter Kindel Biere, ganz interessant hier zu sitzen, man sitzt ja direkt auf dem Fußweg, kann die Leute vorbeilaufen sehen und seine Studien treiben.
Im Hotel Estrel stand natürlich auch einen Flachbildschirm und viele Leute saßen in der Lobby davor, ich habe es nicht gemacht. Mir geht der ganze Rummel sowieso mächtig auf den Geist, ich habe mich auf ein Ledersofa gesetzt, demonstrativ dem Fernseher abgewandt und gelesen.
Für mich gibt gerade in dieser Woche so etwas wie INNEHALTEN, denn es 10 Jahre her, dass ich zur Darmkrebsoperation im SANA – Klinikum war. Wenn zurückdenke kommt mir vieles im Sinn, vor allem aber, dass mir alles egal war, mit dem Abschiedsbrief an meine Familie hatte ich mit dem Leben eigentlich abgeschlossen. Ich hatte nichts zu bereuen im Leben, obwohl nicht alles nach Wunsch verlaufen war. Eine Woche intensive Untersuchungen ohne feste Nahrung musste ich noch hinter mir bringen und dann kam der große, alles entscheidende Tag, die Operation. Davor haben mich fast täglich meine Tanten und meine Cousine besucht, nur am letzten Tag, am Sonntag wollte ich keinen mehr sehen. Vielleicht habe ich auch gehofft, dass mich meine damalige Frau noch einmal besuchen kommt, aber die war in Sachen Amway, dem familienfreundlichen Unternehmen unterwegs. Am Abend ein letzter Anruf bei meinen Eltern, die Tasche habe ich schon am Tage gepackt, denn die kommt in die Abstellkammer.
Am Montag wurden mir noch einmal die Alternativen des operativen Eingriffs erklärt und der Rest ist nun schon 10 Jahre Geschichte.
Natürlich konnte ich den Jubelschreien der Fußballfans nicht entgehen, nachvollziehbar ist es für mich nicht.

Hier ist deshalb mein Sommermärchen
Ob Wulff – Wahl  oder Gesundheitsreform, ob Merkel – Krise der Angst um den Euro - alle Misere ist vergessen. Die Kicker von Jogi Löw haben das Land verzaubert und die schwarz-gelbe Koalition gerettet. Jetzt sind wir alle eine große Fan – Familie, nur ich fühle mich nicht dazugehörig, würde auch niemals, egal zu welcher Gelegenheit diesem Staat mit einer Fahne zujubeln. Wo waren Sie, als Deutschland gegen Argentinien gewann? Waren Sie dabei? Haben Sie es erlebt? Gespürt? Sind Sie beim Autokorso betrunken aus dem offenen Schiebedach gepurzelt? Haben Ihren Gegner nach dem Auffahrunfall nicht angezeigt, sondern umarmt? Planen Sie, die Schramme an der Stoßstange nicht zu reparieren, sondern zu konservieren, als Erinnerung an diesen wunderbaren Nachmittag, als vier Tore die Nationalmannschaft ins Halbfinale katapultierten? Hand aufs Herz: Sind Sie eigentlich schon wieder nüchtern?
Deutschland fühlt sich nach dem Argentinienspiel recht rotgesichtig an, etwa so rot wie der Blazer von Angela Merkel, den sie im Stadion von Kapstadt getragen hat. Sie war extra eingeflogen, um die Nationalelf anzufeuern - eine ›Glücksbringerin‹ hatte man sie vorher genannt, und noch Minuten vor dem Spiel hatte man das als böses Omen deuten müssen.
Denn so, wie es jüngst mit dem Glück der Kanzlerin bestellt war, hätte die Mannschaft allein durch ihre Anwesenheit haushoch verlieren müssen. Wer interessiert sich noch für Steuergeld oder Eurokrise oder Afghanistan oder Beiträge für die Krankenversicherung. Niemand.
Mit dem Sieg über Argentinien ist Deutschland einer tiefen Depression entgangen.
Jetzt lohnen sich die Investitionen ins Autodekor: Die Deutschlandfähnchen dürfen noch am Auto bleiben, zumindest bis Mittwoch, aber wahrscheinlich bis Sonntag, und darüber hinaus, bis sie irgendwann von alleine abfallen.
Nicht auszudenken, was geschehen wäre, wäre eingetreten, womit man rechnen musste, hätte Löws Mannschaft gegen die Argentinier verloren. Ein finsterer Abgrund hätte sich aufgetan. Blitzartig wäre das Wetter schlecht geworden und in den Nachrichten nur noch die Rede gewesen von Kopfpauschale, Ölkatastrophe und Koalitionskrach. Am Montag hätte sich das ganze Land mit WM - Kater zur Arbeit geschleppt, an Fußball nur noch mäßig interessiert. Die Nationalelf und in deren Gefolge endgültig auch die Koalition wären spätestens am Dienstag zerbrochen, das Land in eine tiefe Depression gerutscht.
Aus diesem Tief hätte uns dann ausgerechnet der blasseste Bundespräsident aller Zeiten herausholen sollen - eine mühsame, fast unmögliche Aufgabe für ihn, erschwert noch durch eine von der Niederlage ausgelöste Kaskade von Rücktritten: erst Löw, daraufhin Netzer, Minuten später Merkel, aus alter Verbundenheit dann Steinmeier. Im darauffolgenden allgemeinen Chaos beinahe untergegangen schockiert (als wäre die Lage nicht schlimm genug!) die Ankündigung von Lena Meyer-Landrut, erstens doch nicht beim nächsten Grand Prix antreten zu wollen und zweitens ihr Studium hinzuschmeißen. Schließlich die folgenschwere gemeinsame Pressekonferenz von Michael Ballack und Guido Westerwelle, auf der sich beide für ›erwiesenermaßen unverzichtbar‹ erklären.
Sieht man den Fakten ins Auge: das Land wäre nichts weniger als komplett am Ende gewesen.
Mit dem Sieg der Nationalelf über Argentinien aber ist wieder alles möglich. Die Arbeitslosenzahlen werden weiter sinken, die Stimmung steigt, und auch die schwarz - gelbe Koalition wird sich jetzt nahtlos in eine Erfolgsregierung wandeln. Die Gesundheitsreform, wir werden es kaum bemerken, wird sich praktisch von alleine regeln, die paar Euro mehr zahlen wir, die Halbfinalisten, doch aus der Portokasse. Guido Westerwelle wird auf einen Schlag sympathisch und seine Partei in den Umfragen zweifellos wieder über fünf Prozent kommen, denn die armen Liberalen gehören doch auch mit dazu.
Wir freuen uns alle zusammen, wir sind eine große Familie, und das feiern wir gemeinsam, da soll keiner außen vor bleiben müssen. Hat nicht Christian Wulff, der, wie man bereits heute feststellen darf, beste Bundespräsident aller Zeiten, es so ähnlich gesagt, in seiner Antrittsrede? Dass Deutschland bunter werden soll, integrativer, offener?
Mit dieser Erkenntnis hat unser frischgebackenes Staatsoberhaupt einen Trend gesetzt, ein Leitbild geschaffen, dem sofort die gesamte deutsche Gesellschaft folgte. Sogar Bundestrainer Joachim Löw konnte nicht mehr anders, als Wulffs Philosophie flugs und gerade noch rechtzeitig vor dem Argentinienspiel in seiner Aufstellung umzusetzen. Danke, Herr Präsident! Und: Respekt. Seit Sie präsidieren, zählt hier endlich das Gemeinsame, das Team, nicht mehr die Herkunft. Das deutsche Wir ist gewachsen.
Wir, das sind nicht mehr nur die Rotgesichtigen aus der Kneipe ›Pokal‹ um die Ecke, die sich den Siegerschweiß mit Bundesadler verzierten Frotteearmbändchen aus der Stirn wischen, nicht mehr ganz nüchtern, weil es im ›Pokal‹ einen Schnaps frei pro Deutschlandtor gegeben hat, und vier Schnäpse knallen ganz schön rein bei all dem Bier nebenher. Deutschland fühlt sich nach dem Argentinienspiel ziemlich bunt an. Was für eine schöne Zeit in einem glücklichen Land.

Die Talkrunde war mit den beiden Zeitzeugen im Hotel Estrel war sehr gut besucht und hat mir gut gefallen. Was für mich sehr beeindruckend war, wie abgeklärt Cynthia die Fragen beantwortete, Astrid hatte damit einige Probleme, sie machte auf mich den Eindruck, als ob sie immer noch sehr an den Beatles hängt. Der Eintritt kostete übrigens 8 Euro, wenn man das Beatles Musical ›All you need is love!‹ besucht kommt man umsonst zur Talkrunde. Da ich den Saal von der World Money Fair kenne, weiß ich, dass er auch nicht klimatisiert ist, da muss ich über den Besuch noch einmal nachdenken. Obwohl am nächsten Sonnabend wieder eine Talkrunde mit Klaus Voormann ist, John Lennon's Bassisten und es wird der Film ›Making of a Sideman's Journey‹ gezeigt. Vielleicht ist es da nicht mehr so warm, da könnte ich mir das Musical ansehen und die Talkrunde besuchen.
Angefangen habe ich mit Photoshop CS 5 die Bilder aus Schottland zu bearbeiten, aber es gibt auch noch andere Sachen die auf der Agenda stehen. Da Mutter mein Angebot, ihr Schlafzimmer kurzfristig am Wochenende vorzurichten abgelehnt hat, habe ich mir neue Arzttermine besorgt. Es soll ja sehr warm werden, die Entscheidung habe ich ihr überlassen, weil ich weiß, dass sie das Vorrichten sowieso ankotzt. Sie kann nämlich auch ziemlich unangenehm werden, das muss ich mir nicht antun. Nun wird es wohl erst im August werden, aber vielleicht auch gar nicht!
Am Dienstag musste ich zum Hausarzt, es tauchte paar Tage zuvor ein, vielleicht nur kleines Problem auf. Ich habe nach der einwöchigen Fieberattacke noch nicht alle Probleme, trotz Schottland, noch nicht im Griff. Mein Eindruck, dass im Rachen noch nicht alles in Ordnung ist und meine Zunge tut weh und sah ganz komisch belegt aus. Gerade heut am Tag des Kusses, aber das ist eigentlich egal, keiner da zum Küssen.
Zuvor holte ich mir in Adlershof noch einen Termin beim Augenarzt und beim Zahnarzt, beide kann ich vor Liverpool noch wahrnehmen.
Als ich mir die Überweisung für den Augenarzt in der Diabetologie – Praxis holte, zog ich mir aber böse Worte zu, hatte ich es doch gewagt zu kommen, als die Praxis schon geschlossen war. Die Anmeldedame ist sowieso immer etwas mürrisch, ich bekam sie aber trotzdem, aber ich wäre auch wieder gegangen und hätte mich zum nächsten Termin bei der Ärztin beschwert.
Dem Doktor habe ich meine Situation vor einem Monat erklärt, er nicht da und ich liege hernieder. Er meinte auch dafür ist der Kassenärztliche Notdienst, egal wie mürrisch er guckt. Ich teilte ihm meine Probleme mit, er bestätigte sie, nun muss ich fünf tagelang noch einmal ein Antibiotikum nehmen. Ciprofloxacin 500 mg gegen bakterielle Infektionen.
Werde ich das morgen in der Charité erzählen?
Das zweite Problem, die nichtmehrvorhanden Schilddrüse, bzw. deren Werte, neue Erkenntnisse konnte ich dem Doktor nicht vorlegen, da ich erst in der nächsten Woche bei der Endokrinologin bin, aber ihre Methode zur Bestimmung der richtigen Einstellung, zweifelt er jetzt schon an und wird es auch nicht akzeptieren. Es geht darum, dass sie die Werte ohne Einnahme der Medikamente am Morgen bestimmt, da muss ich wohl wieder Aufklärungsarbeit beim Doktor leisten, letztendlich verschreibt er mir die Tabletten.
Der nächste Tag sollte wieder ein neues Problem bringen, um zur Charité zu kommen habe ich eine neue Fahrstrecke gewählt, wenn die S – Bahn endlich wieder alle ihre Strecken bewirtschaften würde, wäre es für mich noch einfacher. Von wegen es fahren Züge in voller Länge, auf der S 9 jedenfalls nicht, schon hier in der Grünbergallee sind alle Plätze besetzt.
Die Strecke führte mich über Schöneweide, Baumschulenweg und Tempelhof, dort bin ich in die U – Bahn umgestiegen und bis zum Oranienburger Tor gefahren. Von dort führt ein Schleichweg durch den Park und man kommt fast vor dem Eingang der Poliklinik raus.
Nach der Erledigung der Anmeldformalitäten setzte ich mich hin und wartete, es hatte den Anschein, als ob gar nicht so viel Betrieb herrscht. Mein Termin war 9:45 Uhr, nach 45 Minuten wurde ich aufgerufen, die Wartezeit hat immer etwas zu bedeuten, entweder es sind tatsächlich viele Patienten da oder ein sehr gründlicher Arzt macht die Sprechstunde.
Das Letztere war der Fall, ich hatte die nette Ärztin von der letzten Infusion fast nicht erkannt, aber das klärte sich sofort. Sie hatte mich zu den Endokrinologen geschickt und zum Röntgen, ich merkte es ihr an, dass etwas nicht stimmte, es gab keine aktuellen Befunde in der Akte.
Ich erzählte ihr von dem Besuch bei der Ärztin im Virchow Klinikum, konnte ihr aber auch noch kein Ergebnis vorlegen, über die Woche Fieber berichtete ich ihr auch. Sie hörte mich gründlich ab, stelle aber keine Abnormalitäten fest, der schnelle Puls ließ ihrer Meinung nach auch auf eine Überfunktion der nicht vorhandenen Schilddrüse schließen. Auf das Ergebnis nächste Woche bin ich echt gespannt.
Die Entzündung im Hals bestätigte sie mir, ich soll das alte Hausmittel Zwiebelsaft anwenden, mir wird jetzt schon schlecht, wenn ich bloß daran denke, gab ich zu bedenken. »Herr Ullmann, Sie können auch in den Saft etwas Honig dazu geben!« war ihr Antwort.
Das ich keine aktuellen Blutwerte bei mir hatte, passte ihr überhaupt nicht, mich kotzt das langsam an, immer so zeitig zum Hausarzt zu fahren. Ich fragte sie, ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt, ich hätte auch ein Labor. Eigentlich wollte sie mir eine Überweisung ausstellen, aber ich bekam keine. Interessant für mich war aber, dass ich die Werte nicht an die Charité schicken lassen soll, sondern an mich. Was mir das Chaos in der Akte verdeutlichte, leider weiß ich wie es hier in der Rheumatologie langgeht, ob dafür etwa die drei von der Anmeldung zuständig sind. Ein kleines Heiligtum, das sie sich hier aufgebaut haben, mit vielen Gebots – und Verbotsschildern, obwohl unfreundlich sind sie ja nicht, aber man steht manchmal hier wie ›Bestellt und nicht abgeholt‹ im wahrsten Sinne des Wortes.
Wie das mit den Laborwerten weitergeht, manche Ärzte wollen die gar nicht sehen, das habe ich ihr auch gesagt, heute wird sie das Blut abnehmen lassen, ich verstehe die Welt nicht.
Nun musste ich ihr noch etwas zeigen, ein Muttermal über dem Bauchnabel, was ich schon seit der Krebsoperation habe. Nun kommt es mir so vor, als ob es größer wird, die Ärztin war sofort bereit mir eine Überweisung für die Hautklinik auszustellen, weil es der Rand nicht glatt ist.
Auf der Überweisung stand: »Erbitte Beurteilung eines unscharf begrenzten Nävus, Malignität? Aktuell TNF alpha Therapie im 8 Wochen Zyklus.«
Gehört das auch zum besonderen Jahr, was wird es wohl noch alles bringen?
Wir waren aber noch nicht am Ende der Unterhaltung, nun ging es um Fußball, wo ich das Spiel ansehe, fragte sie mich; »Sie werden es nicht glauben, gar nicht, ich gehe zur Beatlemania im Estrel Berlin, dort wird das Musical ›all you neet is love!‹ gespielt.« Etwas ungläubig schaute sie mich schon an, sie wird zu Hause gucken, obwohl sie nur einen ganz kleinen Fernseher hat, aber ihre kleine Tochter muss betreut werden. Alleinerziehend? Fragen habe ich nicht gestellt, steht mir auch nicht zu.
Ich konnte gehen, mit der ca. 10 cm dicken Akte unter dem Arm, zu Carola oder Kerstin. Es dauert dann immer noch eine ganze Weile bis der Cocktail zusammengemixt ist.
Die auszubildende Schwester bat mich auf den Stuhl, prüfte meine Venen, will sie mir etwa die Infusion anlegen?
Ich habe sie gewarnt, die Venen sind nicht so gut wie sie aussehen, aber sie prüfte weiter. Carola erschien lächelnd auf der auf der Bildfläche, ich sagte ihr, ihre Lehrschwester will es versuchen. »Ja wenn sie will!« und sofort war sie wieder verschwunden.
Die Schwester, ich hätte es ihr wirklich gegönnt, bereitete alles penibel genau vor, dann stach sie zu, daneben. So weh hat es auch noch nie getan, nun ja ein Jammerlappen bin ich wirklich nicht. Nach dem zweiten Stich gab sie auf und rief nach Carola. Carola machte es natürlich hervorragen, die Lehrschwester konnte nur staunen, aber es klappt bei ihr auch nicht immer so. Kerstin kam auch noch dazu und grüte freundlich, sicherlich froh, dass sie nicht stechen muss, so sind sie in der Charité, meist nette Leute.
Die Infusion machte mir keine Probleme, fertig damit begab ich mich in die Hautklinik, Erinnerungen werden sofort wieder wach. In der Anmeldung wollte die junge Frau mir nicht sagen, ob der Überweisungsschein anerkannt wird, ich sollte mir eine zweite Meinung einholen. Er wird anerkannt, etwas anders hätte mich schon gewundert, Montag 9:00 Uhr werden die Chirurgen sich den Fleck ansehen.
Was für ein Tag, die Schweißperlen sah man zwar nicht, aber das schwarze Unterhemd sprach die Wahrheit aus.
Mir war auch nicht mehr nach shoppen zu mute, ich fuhr nach hause, was soll es, bei Ben Sherman kann ich hoffentlich demnächst noch vorbeischauen.
Ich wollte mir das Spiel der Deutschen Mannschaft gegen Spanien nicht anschauen, auch nicht in der letzten Ecke meiner Wohnung, der Entschluß war gefasst, obwohl ich nach der Infusion immer abwarten muss.
Unter dem Motto, mein Leben ist nicht Fußball, bin ich gegen 18:30 Uhr losgefahren, natürlich nicht mit der S 45, die ja immer noch nicht fährt, aber heute machte es kein so großes Problem.
Im Estrel Hotel hatte sich schon eine kleine Gruppe mit Deutschland T – Shirts angesammelt, aber nicht so viele wie am letzten Wochenende.
Ich kaufte mir die Karte, mit 35 Euro war ich dabei, ziemlich teuer, wie ich empfand, aber ich war ja noch nie zu einer solchen Veranstaltung.
Im Saal war es warm, aber es ließ sich aushalten.
Die Musikgeschichte wird wahr, ich der die Beatles noch nie  live spielen gesehen hat war begeistert. Die kultigste Musikgeschichte wurde wahr, für die Liverpool Reise, den Gespräche mit Cynthia, Astrid eine wirkliche Bereicherung.
Im Beatles-Musical all you need is love!, schlüpft die Band Twist & Shout in die Rolle ihrer Vorbilder und präsentiert in der zweistündigen Live-Show mehr als 30 Hits der Beatles - von Hey Jude über Penny Lane bis Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band. Es sind zwar nicht die Original-Pilzköpfe, die auf der Bühne stehen, doch das perfekt aufeinander eingespielte Quartett mit Jim Owen, Tony Kishman, John Brosnan und Beav Parker steht den Originalen in nichts nach. Optisch und gesanglich kommen sie John, Paul, George und Ringo erstaunlich nah und lassen mit ihrer Live-Show die Atmosphäre wieder aufleben, mit der die Beatles die Massen damals in ihren Bann gezogen haben. In zwei Akten, in denen der Moderator in kleinen szenischen Darstellungen und Episoden die Geschichte der Band erzählt, führt all you need is love! durch das Leben und die Karriere der Beatles. Im Mittelpunkt steht natürlich ihre Musik, als wirkliches Musical kann man es wohl deshalb auch nicht bezeichnen. Trotzdem Super.
Am Ende erfuhr ich, dass das Sommermärchen der Deutschen ausgeträmt ist, die Hotellobby war entsprechend leer, paar angefressene Deutsche saßen noch herum, ich freute mich innerlich.
Wir hatten uns schon vorher vereinbart, paar Frauen, deren Männer vermutlich lieber Fußball geguckt haben, es wurde, es wurde an der Hotelbar noch ein ziemlich schöner Abend.
Zuhause angekommen, so gegen 1:00 Uhr habe ich mir noch einmal das Spiel auszugsweise im Internet angesehen, die Spanier haben Deutschland endlich angezeigt wo sie hingehören.
Ich weiß es noch ganz genau, vor 10 Jahren war es nicht so warm wie heute, die Warterei auf die Operation im Zimmer war jedenfalls entsetzlich, für mich schien an dem Tag sowieso keine Sonne. Ich hatte nichts mehr, alles war schon weggeräumt, in meinem Engelhemd und den passenden Kompressionsstrümpfen machte ich auch nicht gerade die beste Figur. Ich saß mit mir alleine auf dem Bett, nur einen kleinen Beutel mit dem Nötigsten hatte noch bei mir. Ich kann mich gut erinnern, dass der Oberarzt ins Zimmer kam, er hatte Urlaub, deshalb habe ich ihn noch nie gesehen. Er war es der mir Mut noch einmal Mut machte, er spürte wohl, dass ich mit dem Leben abgeschlossen hatte.
Als ich am Nachmittag auf der ITS wieder erwachte und man mir sagte, ich hätte es überstanden, da schien doch die Sonne plötzlich auch für mich. Trotzdem war ich so verängstigt, dass immer wenn ein Arzt an mein Bett kam sich der Pulsschlag deutlich erhöhte. Immer wieder liefen mir die Tränen über das Gesicht. So war das damals.
Abgesehen davon, dass ich heute bei 37 Grand wahrscheinlich eh nichts unternommen hätte, machte mir die S – Bahn wieder einen Strich durch eventuelle Vorhaben. Wieder einmal war Schienenersatzverkehr mit Busse, gefühlt seit 5 Jahren aller 14 Tage, sie werden und werden nicht fertig, entsetzlich.
Ich werde es nachholen, habe auch schon eine Idee, aber darüber will ich noch nicht schreiben.
Obwohl es ja noch genug Highlights in den nächsten Monaten gibt. In 10 Tagen fliege ich nach Liverpool, wieder mit einem anspruchsvollen Programm, dafür gibt es noch einiges vorzubereiten. Neben den im letzten Jahr nicht geschafften Punkten stehen an.
Die Manchester Ship Canal Cruise wird ein Hohepunkt sein, von Liverpool nach Manchester über den Kanal wo früher die Waren von aller Welt und in alle Welt verschifft wurden. 6 Stunden dauert die Schiffsfahrt mit Mersey Ferry, 2 ½ Stunden Aufenthalt an den Salford Quays und die Rückfahrt ist mit den Bus. Ich will versuchen von dort bis ins Zentrum von Manchester zu kommen. Mal sehen ob die Zeit reicht.
Einen halben Tag will ich Chester unsicher machen, das ist nich sehr weit von Liverpool entfernt. Die Besuche im Cavern Club bzw. Cavern Pub stehen natürlich auch ziemlich weit oben im Programm.
Im Newsletter vor zwei Tagen von Mersey Ferry haben sie mir mitgeteilt, dass das Kreuzfahrtschiff Queen Victoria am Montag nach Liverpool kommt. Dazu wird eine Queen Victoria Greeting Cruise angeboten, 7:50 Uhr geht es los und sie soll 2 ½ Stunden dauern. Für £ 10 werde ich mir das nicht entgehen lassen, sie bleibt wohl den ganzen Tag hier, da gibt es bestimmt viele schöne Fotomotive.
Nun ist sie endlich vorbei, ich meine die Fußballweltmeisterschaft, obwohl es nicht gelungen ist den vielberedeten vierten Stern zu erringen, gibt es trotzdem viel Geld und Orden für die Mannschaft. Die meisten haben sich nun auch noch ein ›Wehwehchen‹ geholt, der eine hat ›Rücken‹, ein anderer ›Schleimbeutel‹ und ein anderer auch etwas. Die sollten sich mal an den Radrennfahrer ein Beispiel nehmen, die viel mehr Härten für viel weniger Geld auf sich nehmen. Was das für arrogante Menschen sind hat ja die Ankunft in Frankfurt gezeigt, kein Wort für die wartenden Fans, nun ist es endlich Geschichte.
Der Montag begann wieder mir einer enormen Hitze, ich wollte nicht zu spät in der Hautklinik erscheinen, deshalb bin ich mit der S – Bahn 7:16 Uhr gefahren, die Strecke wie in der letzten Wochen. Die Anmeldung voller Patienten, ich bekam gerade noch ein Platz und hatte ca. 20 Leute vor mir. Trotzdem ging es ziemlich zügig vorwärts, zum Glück war mein Platz direkt am Fenster und ich konnte mich etwas akklimatisieren.
Mit meiner Akte unter dem Arm musste ich nun bei den Chirurgen in einem fensterlosen Gang einfinden, eine Schwester kam und nahm mir die Akte ab. Wieder hieß es warten und der Schweiß fing wieder an zu laufen, auch hier saßen nicht wenige Patienten. Nach ca. einer reichlichen Stunde wurde ich aufgerufen, eine nette Oberärztin begrüßte mich und wollte das Problem sehen.
Die Fleck liegt etwas oberhalb vom Bauchnabel, sie musste gar nicht erst lange überlegen, das muss operiert werden, ich fragte sie; »Jetzt gleich?« »Nein auf der Tagesstation!« war ihre Antwort. Ich konnte gerade noch sagen, dass ich nächste Woche für eine Woche in Urlaub fahre, sonst hätte ich schon am Freitag einen Termin bekommen. So erfolgt die Operation erst am Freitag nach meiner Rückkehr aus Liverpool.
Ich fragte die Oberärztin, dass ich angenommen hatte es wird erst eine Gewebeprobe gemacht, darauf erklärte sie mir, dass sich durch die sogenannte ABCDE – Regel (Asymmetrie, Begrenzung, Colorit, Durchmesser, Erhabenheit) normale Muttermale von Melanomen, also Schwarzen Hautkrebs, unterscheiden lassen. Nach dieser Regel muss die Hautveränderung eine asymmetrische Form haben sowie unregelmäßig begrenzt und uneinheitlich gefärbt sein, im Durchmesser langsam zunehmen und in die Höhe wachsen, um die Diagnose Schwarzer Hautkrebs zu festigen. Einiges trifft davon bei mir zu. Nach der Operation wird das Gewebe untersucht und die Therapie festgelegt.
Ich wurde noch zum Fotografieren geschickt und am 30. Juli soll ich mich 8:00 Uhr in der Anmeldung melden, mit der Kostenübernahme der Krankenkasse. Die Oberärztin malte mir noch auf den Aufklärungsbogen auf, wie der Schnitt erfolgt, alles andere soll ich nachlesen. Viel Zeit war wirklich nicht vorhanden um noch weite Fragen zu stellen, sie wünschte mir noch einen schönen Urlaub und schon war ich wieder draußen.
Das gehört doch wohl nicht zum ›Besonderen Jahr‹, oder lauert da gar wieder einmal der Mann mit der Sense? Auch mein Entschluss, noch soviel wie möglich zu unternehmen wird dadurch bestätigt. Verwunderlich ist für mich, dass ich im vergangenen Jahr bei meinem Hausarzt die Hautkrebsvorsoge machen lassen haben. Er konnte nichts festelllen, obwohl ich das Mal schon einige Jahre habe. Wieder einmal hat das mir bestätigt, dass nur die Fachärzte in der Lage sind diese speziellen Problem zu erkennen und natürlich zu behandeln. Beispiele habe ich genug dafür, es nützt eben nichts, wenn man mit dem Hausarzt per Du ist, ich habe ja, fast für alle Krankheiten einen Spezialisten, nun muss ich mir eventuelle noch einen Hautarzt suchen. Ich denke aber in der Hautklinik bin ich vorerst in guten Händen.
Was ich in den 10 Jahren gelernt habe ist und das finde ich sehr wichtig, man muss sich um seine Krankheiten selber kümmern, das heißt, immer die Ärzte ansprechen und sich Überweisungen ausstellen zu lassen für die Fachärzte, mit den Rheumatologen komme ich damit gut klar, weil eben die Remicade - Therapie auch Krebs erzeugen kann. Warum aber ich, die Frage muss doch erlaubt sein, ich hatte doch schon einen Krebs.
Ich war glücklich drüber bei der Hitze wieder zu Hause angekommen zu sein, obwohl es in der Wohnung nicht wirklich viel angenehmer ist.
Am Nachmittag informierte ich meine Mutter und muss nun das Projekt ›Schlafstubenrenovierung‹ wieder verschieben. Eine Aufgabe will ich, meiner Tante zu liebe, noch vor dem Eingriff erledigen, trotz der Hitze werde ich mit ihr und Kumpel Micha am Mittwoch nach Zeuthen fahren. Froh darüber, dass Micha uns fährt, da wird das Heckeschneiden eine wahre Freude. Nun soll noch einer sagen, dass ich nicht bis zum letzten Atemzug alles gebe. Schon beim Telefonieren konnte ich ihre Freude raushören, ich weiß ja wenn es um Zeuthen geht, kann es noch so warm sein, sie ist immer bereit dorthin zufahren. Es hat sicherlich auch so seine Ursachen, es hängen eben viele, meist positive Erinnerungen an dem Grundstück. Mir geht es auch so, denn auch ich kann fast nur positive Erlebnisse empfinden, verbunden mit viel Arbeit, aber auch fröhliches Beisammensein. Da mein Bungalow von mir seit 10 Jahren nicht mehr genutzt wird geht mir das Ganze nicht so nah, wie meiner Tante.
Trotzdem organisiere ich gern die jährlichen Arbeitseinsätze, nun ist es einer mit nur drei Leuten, ohne Grillen, nur mit Schrippen und Wiener.
Meinem Kumpel war die Zeit 9:30 Uhr nicht ›Christlich‹ genug, deshalb wollten wir uns erst 10:00 Uhr bei mir auf dem Parkplatz vor NETTO treffen.
Einen Tag zuvor musste ich am Nachmittag noch zum Zahnarzt in Adlershof, die Hitze war schon wieder fast unerträglich gewesen. Mein Zahnarzt findet nie etwas bei mir, ich glaube fast nicht daran, jedesmal ärgere ich mich, dass ich nicht schon immer so entspannt zum Zahnarzt gegangen bin. Da hätte ich mir nämlich den blöden Zahnersatz sparen können, aber nun hilft das Jammern auch nichts mehr. Ich trage den Ersatz ja nicht, muss mich aber endlich befleißigen.
Ich bekam meine zwei Stempel und schon war ich vorzeitig wieder draußen, wartende Patienten sind dort auch kaum.
Einen Satz zum Zahnarzt allgemein muss ich aber noch schreiben, weil es wichtig ist im Rahmen der Vorwürfe meiner damaligen, zukünftigen Ex – Frau. Im Scheidungsprozess hat sie mir Faulheit im Job vorgeworfen, aber wenn es um „SIE“ ging, war es selbstverständlich, dass ich auf das Taxifahren  verzichte und ganz zu ihrer Verfügung stand. Als sie damals mit schmerzverzerrten Gesicht aus der Zahnarztpraxis kam, ich weiß nicht wieviel Zähne man ihr gezogen hat, war sie froh, dass ich mit dem Taxi dastand. Für mich war das selbstverständlich, dass mir das einmal auf die Füße fällte, daran war zu der Zeit noch nicht zu denken. Soviel zum Thema „Faulheit“. Leider hat man ihr einen Zahn vergessen zu ziehen! Eines der vielen Beispiele die einfach vergessen wurden, aber das ist seit 6 Jahren auch Geschichte.
Meine Tante kam pünktlich am Bahnhof Grünberallee an. Ganz klar, dass ich sie, die fast blinde Frau am Bahnsteig in Empfang genommen. Bei NETTO wurden Schrippen, Wiener und Wasser eingekauft, für mich sprang auch eine Flasche Wein raus, das war aber nicht alles, es gab den versprochenen Obolus für den nächsten Urlaub und der ist nicht mehr weit.
Es war sehr heiß in Zeuthen, Tante stürzte sich sofort auf die herumliegenden Kienäpfel, für mich immer wieder erstaunlich, was sie sich in dem Alter noch zumutet. Sie achtet natürlich streng darauf, dass ich etwas auf dem Kopf habe, aber sie setzt sich nichts auf.
Ich habe mir heute die leichtere Hecke am Wald zuerst vorgenommen, dort war noch etwas Schatten vorrätig. Wir, Micha und ich konnten nur mit Handtuch und viel Wasser arbeiten, es ging mit zwei Pausen relativ schnell. Ich war der „Heckenschneider“ und Micha der „Zusammenfeger“, wenn ich Leerlauf hatte, habe ich natürlich mit geholfen.
Mir graute schon vor der Hecke an der Straße, brennende Sonne und meine Arme taten auch schon gehörig weh.
Wir saßen gemütlich im Schatten vor der Schaukel, High Noon war schon vorbei und meine Tante meinte plötzlich, wir können nur bis 13:00 Uhr arbeiten, so sieht es die Satzung vor.
Nun ja in einer knappen Stunde könnte ich es noch schaffen, obwohl mich die Satzung eigentlich nicht stört. Die Zeuthener konnten die Berliner Wochenendgrundstückbesitzer noch nie leiden, angeblich haben wir ihnen immer alles weggekauft. Ich kann mich nicht daran erinnern, wir haben unsere Lebensmittel und Getränke ständig von Berlin mitgebracht. Trotzdem brüllten bestimmten Nachbarn sofort, wenn die sogenannten Ruhezeiten von den Berlinern nicht eingehalten wurden.
Ich befleißigte mich, schnitt die Hecke erst von außen, warum mir die Arme so wehr taten, wurde mir später erst klar. Hätte ich eine Leiter genommen und die Hecke von oben geschnitten wäre es bestimmt besser gegangen. Bei Mutter tuen mir die Arme auch nicht so weh, obwohl die Hecke viel dichter und länger ist. Man lernt eben nie aus.
Als ich mich zwischen Zaun und Hecke befand, dort kann man nur mit Hemd schneiden, sagte Kumpel Micha zu mir; „Du arbeitest und ich schwitze!“ „Ja vor Angst, weil Du gleich die Hecke weiter schneiden musst!“ war meine Ansage. Ich weiß ja, dass ich ihm das nicht zumuten muss. Ich bin ja schon froh, dass er mit nach Zeuthen gekommen ist. Nun seit seine Mutter gestorben ist, hat er überhaupt keine Bezugsperson mehr. Er hat sich bis zur letzten Minute um sie gekümmert, auch als sie schon wegen ihrer Alzheimerkrankheit im Pflegeheim war. Da kann man nicht nur arbeiten, da muss man auch reden.
Noch vor 13:00 Uhr war ich mit dem Schneiden der Hecke fertig, nun musste nur noch der Heckenschnitt zusammengeharkt werden.
Mein Kumpel fragte mich, ob ich nicht eine Jacke hier hätte, damit er nicht so zerkratzt wird zwischen Hecke und Zaun, hatte ich natürlich nicht, ich habe überhaupt nichts mehr hier. Aber meine Tante kam mit eine Idee, ein Bademantel von ihr würde doch nützlich sein, leider hatte ich meinen Fotoapparat nicht mit, es sah sehr lustig aus, wie der große kräftige Kerl sich in den Mantel zwängte.
Später gab es die Wiener und die Schrippen, die Aufgabe war nun auch Geschichte, ich war froh und meine Tante ebenfalls. Kumpel Micha soll nun zukünftig zu jedem Garteneinsatz mit eingeladen werden, als kleines Dankeschön.
Am nächsten Tag hatte ich nicht einmal Muskelkater in den Oberarmen, das war auch gut so, denn der Termin bei der Endokrinologin stand an. Ein heißer Tag kündigte sich wieder an und der Termin war erst 16:00 Uhr, vorher wollte ich die Kostenübernahme für die Operation bei meiner Krankenkasse noch klären.
Es fehlte ein zweiter Zettel, bei mir scheint immer etwas zu fehlen, aber die Mitarbeiterin der Krankenkassen sicherte mir zu, dass ich die Kostenübernahme rechtzeitig per Post zugesandt bekomme. Ich hoffe so wird es auch sein.
Ich habe mir einmal ausgerechnet, wenn so eine Fahrt zum Virchow Klinikum machen muss, was das mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln kosten würde. Pro Fahrt 2,10 Euro, das wären heute 8,40 Euro gewesen, bei einem längeren Zwischenstopp über 10 Euro. Eine stolze Rechnung, für Leute die öfters zum Arzt gehen müssen, weil sie zum Beispiel chronisch Krank sind oder wie ich eine entsprechende Anamnese haben. Zum Glück brauche ich mit meinem Ausweis nichts bezahlen, mal etwas positives in diesem Staat. Deshalb hänge ich aber noch lange keine Fahnen aus dem Fenster, viel zu viel stimmt bei der Regierung nicht, die von der „Frau mit den drei Knöpfen“ geführt wird, bzw. nicht.
Das Interdisziplinäre Stoffwechsel – Centrum Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechsel macht von der Anmeldung bis zur Ärztin einen sehr guten Eindruck. Die Rheumaklinik kann sich hier durchaus eine kleine Scheibe abschneiden, bezogen hauptsächlich auf die Anmeldung, aber vielleicht kommen in die Rheumaklinik auch mehr Patienten.
Die Ärztin begrüßte mich mir den Worten; „Der Schottlandurlauber ist zurück!“, angeblich hat sie mich auch angerufen, aber mich nicht bekommen. Sie wollte mir mitteilen, dass ich die Dosis um eine halbe Tablette senken soll. Da hatte ich den richtigen Riecher, denn vor Schottland habe ich das schon von mir aus gemacht. Der Ärztin sagte ich aber nichts davon.
Die Frau Doktor hat mir nochmals erklärt, warum die Dosis gesenkt wird, in einem umfangreichen Arztbrief an den Hausarzt wird diese Empfehlung weitergegeben. Ich verstehe nun auch die Senkung der Dosis, weil die Blutannahme ja ohne die Einnahme von Novothyral erfolgte. Mein Hausarzt hat mir ja schon angekündigt, dass er die Blutabnahme mit den Tabletten macht. Das muss er nun nicht mehr, er braucht mir nur die Tabletten verschreiben. Er hat mich ja auch nicht in die Endokrinologie überwiesen, sondern die Rheumatologen auf meinen Wunsch hin.
Die Ärztin schreibt; “Bei supprimierten TSH und fT4 im oberen Referenzbereich empfehlen wir eine Dosisreduktion auf Novothyral 75 1-0-0-0 Tabletten. Wir empfehlen eine erneute laborchemische Kontrolle in 3 Monaten, falls gewünscht, gerne nach Terminvereinbarung bei uns. Wir bedanken und für die freundliche Zuweisung des Patienten, stehen für Fragen gerne und jederzeit zu Verfügung und verbleiben, mit vorzüglicher kollegialer Hochachtung.“
Damit kann ich gut leben und bin froh in dem Stoffwechselzentrum im Virchow Klinikum bleiben zu können. So eine nette Ärztin finde ich bestimmt nicht gleich wieder, ich bedankte mich freundlich. Einen neuen Termin für die Blutabnahme (ohne Medikamenteneinnahme) und für die Vorstellung bei der Ärztin holte ich mir sofort.
Trotz der enormen Hitze war ich froh wie alles gelaufen ist.
Jetzt bin ich gespannt, was meine Diabetologin zur Empfehlung sagen wird. Zu überlegen gilt nun für mich, ob ich überhaupt noch in die Nuklearmedizin nach Hellersdorf gehe, denn zufrieden bin ich dort nicht, seit die Ärztin aufgehört hat. Die Ultraschalluntersuchung kann ich auch wo anders machen lassen, vielleicht lasse ich mir beim nächsten Besuch eine Überweisung von meiner neuen Ärztin ausstellen.
Der Freitag, der erste Tag ohne Termin, bildete auch den Höhepunkt der Hitzeperiode, zum Glück musste ich nicht raus.
Ich nutzte den Tag um die Reise nach Liverpool abschließend fein zu planen, eine E – Mail an das Hotel musste ich auch noch schreiben, denn der Flieger startet später.
Geplant ist wieder eine ganze Menge, dass Wetter wird so um die 20 Grad sein und Regen gibt es auch.
Als Highlights stehen an;

die 6 stündige Fahrt mit Mersey Ferry durch den Manchester Ship Canal bis zu den Saalford Quays,
  ich hoffe ich schaffe noch eine kurze Visite in Manchester direkt. Nach 2 ½ Stunden fährt ein Bus zurück nach
  Liverpool;

Besichtigung der Katholischen Metropolitan Cathedral;

Besichtigung der Liverpool Cathedral, der größten Kirche Englands;

Tagestrip nach Chester;

Begrüßung des Kreuzfahrtschiff „Queen Victoria“ mit Mersey Ferry;

Besuche des Cavern Pub und Cavern Club Freitag - und Sonnabendnacht bzw. Abend.

Es wird nicht so eine anstrengende Reise wie die nach Schottland.

Ein Termin musste ich am Montag noch abarbeiten, den beim Augenarzt in Adlershof. Bei ihm weiß man nie genau ob er wieder etwas feststellt, etwas eigenartig ist es schon. Im Warteraum waren nur wenige Leute, der Zahnarzt machte gerade Feierabend als ich kam, freundlich grüßend verabschiedete er sich.
Wie immer hat seine Helferin den Augendruck gemessen, der Zettel war später nicht in meiner Akte. Ich habe immer den Eindruck der Doktor weiß am Anfang gar nicht was er machen soll, sucht im Computer, schaut in die Akte. Meine Überweisung lag irgendwo auf einem Stapel.
Plötzlich sagte er zu mir; „Zucker haben Sie auch!“, „Ja, deshalb komme ich ja zur jährlichen Kontrolle“ gab ich zur Antwort.
Nun musste ich die Buchstaben bzw. Zahlen lesen, ohne Brille war mir das möglich. Ich trage tatsächlich zurzeit keine Brille auf die Ferne. Danach betrachtete er den Augenhintergrund, vorher sagte ich ihm aber noch, dass ich gegenwärtig keine Probleme mit der Iridocyklitis habe. Das stimmte ihn froh und er erinnerte er sich daran. Voller Stolz stellte er heraus, dass er das gut in den Griff bekommen hat. Ganz Unrecht hat er ja damit nicht.
Er weiß auch nicht, dass ich zwischendurch immer wieder einmal zu den Experten ins Virchow Klinikum gehe.
Den Augenhintergrund konnte er zwar sehen, aber nicht gut genug, deshalb gab er mir die entsprechenden Tropfen und ich musste draußen im Wartezimmer warten. Stellenweise saß ich dort ganz alleine, sehr ungewöhnlich für einen Augenarzt.
Eines muss ich doch noch zum Ausdruck bringen, unterhalten kann man sich mit dem Doktor ganz gut. Nach einiger Zeit musste ich wieder zu ihm ins Behandlungszimmer, nachdem er sein Gerät richtig eingestellt hatte und mir in die Augen guckte, war er sehr zufrieden. Die Blutgerinnsel im linken Auge sind nicht wiedergekommen, der Schaden im rechten Auge ist konstant.
Der Augendruck war 14 und 16 mm Hg, mit Daumen hoch bestätigte er das Superergebnis. Als ich ihm sagte, dass er etwas für meine Diabetologin schreiben soll, da hatte er so sein Problem. Das nächste Mal, wenn ich einen Befund brauche soll ich das der Sprechstundenhilfe gleich sagen, dann kann sie das vorbeireiten. Ich weiß ja nicht was an dem handgeschrieben A 5 Zettel vorzubereiten ist. Es dauerte noch eine Weile, bis er ihn fertig hatte. Ich verabschiedete mich freundlich vom Doktor und sagte ihm noch zum Abschied; „Wenn sich die Iridocyklitis wieder meldet, stehe ich sofort in seinem Sprechzimmer!“ Er meinte; „Hoffentlich tritt das nicht ein!“
Damit stand nun wirklich nichts mehr im Wege, um den Flug nach Liverpool am Mittwochabend anzutreten.
Wie schnell eine Woche vergeht, schon bin ich wieder hier in Deutschland. Bei der Landung in Schönefeld erinnerte ich mich an das letzte Jahr, als keine S – Bahn mehr fuhr. Die S 45 fährt nun mittlerweile ein ganzes Jahr nicht mehr, mit Weltstadt hat das überhaupt nichts zu tun.

Liverpool Chester Manchester 2010

Ich habe mir bei dieser Reise nach Liverpool nicht so viel zugemutet wie in Schottland, trotzdem sind ca. 70 Kilometer Fußmarsch zusammengekommen. Die vielen Eindrücke sind vorerst im Gedächtnis und im Notizheft gespeichert bevor ich sie dann unter dem Titel “Liverpool, Chester and The Manchester Ship Canal“ sicherlich erst im Herbst auf meiner Webseite einfügen werde.
Nun habe ich zwei Tage Zeit um mich zu regenerieren und die Wäsche zu waschen, bevor ich am Freitag zur Operation in die Charité muss.
Dann war es soweit, 8:00 Uhr sollte ich in der Anmeldung der Tagesstation sein, das hieß etwas eher wie sonst aufstehen. Mit S,  U – Bahn und einem 10 bis 15 minütigen Fußweg stand ich pünktlich vor der Anmeldung in der dritten Etage der Klinik für Dermatologie Venerologie und Allergologie in der Charité. Die Kostenübernahme von meiner Krankenkasse hatte ich dabei, die bekam ich vor meiner Liverpool Reise zugesandt. Ich musste nur eine kurze Zeit warten und dann wurde ich hereingerufen, legte alle meine Unterlagen vor, es gab keine Probleme. Nach dem Ausfüllen des Stationären Behandlungsvertrages sollte ich mich bei der Schwester auf der Tagestation melden.
Auch hier brauchte ich nicht lange warten, es wurde noch meine soziale Lage abgefragt, dass ich Grundsicherungsempfänger bin habe ich nicht gesagt, ich gab mich als Rentner aus. Alles muss die Charité auch nicht wissen. Anschließend wurde mir ein Zimmer zugewiesen, mit zwei Betten und mehreren Stühlen, wie sie von meinen regelmäßigen Infusionen her kenne. Ein Bett war belegt, ein etwas größeres Kind wartete ebenfalls auf einen operativen Eingriff, umsorgt von den Eltern.
Es dauerte nicht lange und die Ärztin kam ins Zimmer, eine sehr nette Assistenzärztin, mit einer Studentin. Ich sollte mit ins Behandlungszimmer kommen, ich musste meine Krankengeschichte erzählen, da gibt es schon eine Menge zu berichten, welche Medikamente ich einnehme usw. Die Ärztin untersuchte mich noch einmal gründlich und stelle schon wieder etwas fest. Bei der Untersuchung erklärte sie mir, was gleich passieren wird. Die Stelle und zur Sicherheit auch ein Teil des umliegenden Gewebes wird mit Hilfe eines Skalpells herausgeschnitten. Anschließend wird der entstandene Defekt mit einer Naht verschlossen, anschließend wird das Gewebe im Labor unter dem Mikroskop feingeweblich untersucht.
Beim näheren Betrachten stellte sie bei mir Aktinische Keratosen fest, Aktinische Keratosen werden heute als frühe Form von Hellem Hautkrebs eingestuft und müssen unbedingt behandelt werden. Ich habe solche Stellen an der Stirn und auf dem Kopf, dort wo die Haare sehr dünn sind, langsam begreife ich die Welt nicht mehr. Zumal ich im letzten Jahr die Hautkrebsvorsoge von meinem Hausarzt machen lassen habe. Wieder einmal bestätigt sich, dass man solche Untersuchungen von Fachärzten machen lassen soll.
Die Ärztin sagte mir, dass das der Hausarzt (eine Hörfehler), sie meinte den Hautarzt, das behandeln soll. Ich habe keinen Hautarzt sagte ich ihr, eigentlich macht die Charité solche Behandlungen nicht, nur die niedergelassenen Fachärzte. Dann muss es wohl sein und ich werde mir einen Hautarzt suchen.
Jetzt kommt die Sache mit dem „Waldhineinrufen und Rausschallen“ denn es schallte positiv heraus. Auf Grund meiner Vorgeschichte und des geschwächten Immunsystem wegen der Behandlung von Morbus Bechterew mit Remicade, will sie versuchen mir noch in diesem Quartal einen Termin in Hauttumorzentrum zu besorgen. Ich sollte mich aber vorsorglich der Sonne wenig bis gar nicht aussetzten.
Sie brachte mich etwas später einige Informationsmaterialien über das Thema, den Termin für September und zwei Tuben mit Daylong actinica, ein Sonnenschutzcreme zur Vorbeugung gegen den Hellen Hautkrebs.
Nun musste ich bis 10:30 Uhr warten, dann holte mich die Schwester und gab mich vor der Operationseinrichtung ab. Ich musste mich bis auf die Socken und die Unterhose ausziehen, bekam einen Kittel, Gummischuhe und eine Art Duschhaube. Im Spiegel bekam ich zwar nicht das große Fürchten vor mir, aber blöd sah ich trotzdem aus, anschließend wurde ich reingerufen und musste mich auf die Pritsche legen. Damit ich auch bequem liegen kann, erbat ich mir noch eine höhere Unterlage für den Kopf.
Ein lustiges Operationsteam erwartete mich, wenn sie mir sowieso am Bauchnabel herumschnippel, könnten sie mir auch ein Piercing machen lassen, mit 25 Euro wäre ich dabei. Es ging so spaßig weiter, Gespräche um Abnehmen und Alkohol, wechselten sich ab. Ich fragte noch höflich, ob ich überhaupt reden darf wenn der Doktor operiert, konnte ich.
Nachdem die örtliche Betäubung ihre Wirkung versprühte fing er an zu schneiden, es ging alles relativ schnell, nach paar Minuten war ich schon wieder zugenäht. Ich brauche auch nicht zum Fäden ziehen kommen, sie zersetzen sich. Ich verabschiedete mich freundlich, die Schwester begleitete mich wieder in die dritte Etage, denn der Operationssaal befand sich auf der zweiten Ebene.
Mittlerweile war es 11:00 Uhr geworden und der Hunger meldete sich, aber zuvor wurde der Blutdruck gemessen, 140/ 80 mm Hg, Pulsschlag 96, also für mich relativ normal.
Die Schwester hatte mir beim ersten Gespräch schon gesagt, dass im Frühstücksraum eine kleine Mahlzeit für mich steht, sie war noch und wartet einsam auf mich. Zwei Schrippen, Marmelade und Butter, Kaffee und andere Getränke standen zur Selbstbedienung ebenfalls da. Überall hingen Hinweisschilder, mit der Mahnung, dass es nur den Patienten der Tagesstation gestattet ist, sich hier zu bedienen.
Dann habe ich meinen iPod angeschaltet und etwas Musik im Zimmer gehört, später kam die nette Ärztin noch einmal um zu kontrollieren, dass es keine Nachblutungen gibt, dass war nicht der Fall.
Nachdem der Blutdruck ein drittes Mal gemessen wurde und der Wert von 120 / 65 mm Hg nicht mehr zu toppen ist, konnte ich gegen 13:00 Uhr die Tagesklinik verlassen. Am Mittwochnachmittag muss ich zur Auswertung wieder kommen, nun ist es erst einmal raus, was kommt werde ich sehen.
Völlig Grundlos, oder hatte ich das kalte Getränk nicht vertragen, bekam ich eine Durchfallattacke, zum Glück noch in der Tagesklinik, ich musste sogar noch einmal die Bushaltestelle vor der Charité fluchtartig verlassen und die Toilette in der Poliklinik aufsuchen. Danach war Ruhe im Darm, aber damit muss ich mich nun schon über 10 Jahre rumschlagen, meist geht es gut, aber nicht immer.
Am ALEX in der Bierbar „Alkopole“ gönnte ich mir noch zwei Kindel Biere, irgendetwas positiven braucht der Mensch.
Es gab aber noch eine positive Überraschung, Mutter, meine Schwestern und mein Schwager kündigten sich am Sonntag zum Kurzbesuch an, sicherlich auch um zu sehen, wie es mir geht.
Ich hatte keinerlei Schmerzen, also freute ich mich auf den Besuch.
Ich sollte eine Schiffsfahrt organisieren,
Ich wollte eigentlich die Fahrt „Idyllisches Löcknitz“ – eine Tagesfahrt durch die idyllische Löcknitz zum Möllensee, machen, 11:30 ab Köpenick Altstadt und 17:15 wären wir wieder da gewesen. Wir beschlossen aber die Unsicherheit nicht in Kauf zu nehmen, denn wenn das Schiff in Köpenick schon voll gewesen wäre, hätten wir dagestanden.
Es wurde die dreistündige Brückenfahrt am Sonntag mit dem Luxusliner MS „Sanssouci“ vom Treptower Hafen favorisiert. Mein Schwager ist mit dem Auto bis auf den Parkplatz am Treptower Park gefahren, anschließend sind wir bis zum Hafen gelaufen, aber das Schiff war leider schon ausgebucht. Bei dem schönen Wetter kein Wunder, was machen.
In der Broschüre der Stern und Kreisschiffahrt  war noch eine Fahrt von der Jannowitzbrücke ausgedruckt, also fuhren wir dorthin, die Zeit war aber knapp geworden, 11:30 sollte der Dampfer dort abfahren. Da es am Sonntage keine Probleme mit den Parkplätzte gibt, konnten wir vor der ALEXA parken, Gebühren werden am Sonntag auch nicht fällig.
Fünf Minuten vor Abfahrt waren wir an der Anlegestelle, schnell noch die Karten kaufen und schon ging es los. Mutter hat uns die Fahrt allen spendiert.
Ich brauchte als Schwerbehinderter nur 14,90 statt 17,50 Euro bezahlen, bekam aber dafür kein Sparbuch für 13 Attraktionen in Berlin, da gibt es bis zu 20 % Rabatt. Soviel zum Thema Gleichstellung von Behinderten in dem Staat, gesprochen wird viel, aber die Realität sieht eben anders aus.
Bei dem Wetter versammelten sich fast alle Leute auf dem Oberdeck, deshalb war es relativ voll, die ganze Zeit gab es einen Live Moderation. Die Brückenfahrt ging über den Landwehrkanal und Spree (Oberbaumbrücke, Oberschleuse, Technikmuseum, Schloss Charlottenburg, Spreebogen, Schloss Bellevue, Haus der Kulturen der Welt, Regierungsviertel, Reichstag, Charité, Museumsinsel, Berliner Dom, Nikolaiviertel, Baustelle Stadtschloss, Mühlendammschleuse) um nur einiges zu nennen.
Auch für mich gab es viel Neues zu entdecken, wir waren uns einig, als wir 15:30 von Bord gingen, hatten wir ein einen wirklich schönen Tag erlebt. Da einige Durst oder Hunger hatten, sind wir noch in die Bierbar am Alex gegangen.
Eigentlich hatte ich mich schon entschieden, am Donnerstag zur Mutter zu fahren, wollte aber noch den Termin bei der Diabetologin am Mittwoch abwarten. Der Befund der Hautklinik sollte ja an meinen Hausarzt gehen, aber wenn es etwas Besonderes gibt wollte mich die Ärztin anrufen.
Der Diabetologin berichtete ich vom Ergebnis bei der Endokrinologin, ich hatte den Eindruck, dass sie das akzeptiert mit der Senkung der Dosis. Den Befund vom Augenarzt hatte ich ebenfalls dabei, dass ein Patient selbständig den Augenarzt aufsucht, wäre ihr auch noch nicht passiert. Zur entnommenen Gewebeprobe konnte ich noch nicht sagen. Da die Sprechstundenhilfe nicht selbständig das Pflaster wechseln wollte, wegen der Verantwortung die sie dadurch eingeht, habe ich die Diabetologin gefragt, ob sie die Genehmigung dazu gibt. Ich selbst habe so ein Pflaster sowieso nicht und kann durch die eingeschränkte Beugung meines Kopfes die Wunde gar nicht sehen. Meine Ärztin blickte mich schon entnervt an und hat es schließlich selbst gemacht, sie bescheinigte mir, dass die Narbe keinen Grund zur Sorge ergibt.
Damit war der Termin aber noch nicht gelaufen, sie hatte ein Problem mit meinen Tabletten, NOVO NORM, darf ab Oktober nicht mehr verschrieben werden, das hat irgendsoein Bundesauschuss beschlossen. Angeblich ist die Wirkung nicht ausreichend dokumentiert. Meine Ärztin war richtig wütend auf diesen Ausschuss, an Privatpatienten kann es schon noch verschrieben werden. Komisch bei mir hat es 10 Jahre gewirkt, wie es mit einem äquivalenten Medikament bei mir weiter geht, konnte sie noch nicht sagen. Wieder einmal geht es doch hier nur um das Geld, wenn gespart wird zählt der Mensch nicht. Die im Ausschuss, der sowieso vom Grünen Tisch entscheidet, haben mit ihrer Privatversicherung eben einen ganz anderen Ausgangspunkt.
Deshalb liegt mein nächster Termin noch im September, damit sie mir das Medikament noch einmal verschreiben kann.
Nach dem Termin konnte ich gar nichts unternehmen, denn selbst der Friseur hatte noch zu, es war noch zu zeitig gewesen. Aber ich konnte beim Grundsicherungsamt den Antrag auf die Wertmarke für meinen Schwerbehindertenausweis abstempeln lassen. Freundlicherweise bot mir die nette Mitarbeiterin an, den Antrag über den internen Postweg zu schicken, 55 Cent gespart. So etwas gibt es auch hier, es ist eben nicht alles schlecht bei den Ämtern.
Am Donnerstag bin ich mit S – Bahn, Bus und Zug nach Bautzen gefahren, es war nicht so schlimm, trotz Schienenersatzverkehr. Von Königs Wusterhausen fuhr ein Bus direkt nach Cottbus, danach musste ich noch ein Stück mit dem Bus fahren, denn auch auf der Strecke Cottbus – Görlitz wurde gebaut, dann fuhr der Zug der ODEG bis Görlitz und von dort der Regionalexpress bis Bautzen. Wenige Leute hatten heut die Absicht diese Strecken in Anspruch zu nehmen. Es war ein angenehmes Reisen, da vermisse ich das Auto kaum noch.
Mutter wollte mich unbedingt am Bahnhof in Bautzen abholen, deshalb stand sie auf dem Bahnsteig und begrüßte mich.
Danach sind wir mit dem Bus bis PENNY gefahren, haben noch etwas eingekauft, an der Kasse sprang mir ein Becher Dillhering mit Sahne aus der Hand und direkt an die Füße der Kassiererin, natürlich kaputt. Ich durfte mir einen neuen holen, bezahlen musste ich nichts, das war mein erster Auftritt in Bautzen. Anschließend sind wir bis Auritz über einen kleinen Weg gelaufen.
Trotz Gewebeentnahme wollte ich das Schlafzimmer meiner Mutter renovieren, sie hatte eingewilligt, obwohl es sie angekotzt hat. Ich durfte nur eine Hälfte renovieren, weil sie mir verbot, die Schränke zu verrücken. Da ich mich die Tage bei Mutter aufhalten muss, gilt es Streit zu vermeiden, denn wenn sie sauer ist, dann wird es problematisch, wie meine Schwestern immer wieder berichten.
Die Renovierung ist vor allem deshalb geplant, weil sie an Außenwänden Stockflecken hat, vermutlich wegen der schlechten Isolierung. Bevor meine Mutter hier eingezogen ist, damals noch mit meinem verstorbenen Vater, war das heutige Schlafzimmer, eine Garage.
Die Farbe hatte ich schon vor paar Monaten gekauft, wir brauchten nur noch Fußbodenfarbe und einen Isolieranstrich zur Eindämmung der Stockflecken, bei PRAKTIKER gab es wieder einmal 20% auf alles, außer auf Pflanzen. Da kein Auto mehr zur Verfügung steht, haben wir ihr Fahrrad als Transportmittel benutzt, zur besseren Auslastung hat Mutter noch einen Sack Blumenerde gekauft.
Warum, weis ich auch nicht mehr, jedenfalls habe ich noch Abdichtmittel für ihr Carportdach gekauft.
Damit war der Donnerstag gelaufen, wir verbrachten einen schönen warmen Sommerabend auf ihrer Terrasse, die Sonne meinte es noch lange gut mit uns. Noch ahnte keiner was uns in den nächsten Tagen erwarten wird.
Am Freitag machten wir uns gemeinsam mit Mutter an die Renovierungsarbeiten, mit ihren über 80 Jahren ist sie immer aktiv dabei, kann am Abend zwar kaum noch kreuchen, aber was soll es. Mittag stieß meine kleine Schwester dazu und es ging ganz gut vorwärts, ein Problem gab es mit der Trocknung des Fußbodens und der Wände, denn Sonne gab es heute nicht.
Schließlich konnten wir das Linoleum wieder hinlegen und, was besonders wichtig war, Mutters Bett wieder aufstellen. Zwischenzeitlich suchte ich mir neue Arbeit und habe im Bad noch eine Wand gestrichen, sowie eine auf der Terrasse, ja wenn ich einmal dabei bin, geht es vorwärts, da kann ich auch keine Rücksicht auf das Doppelkopfspielbegehren nehmen.
Da sind Prioritäten erforderlich, ich hatte mich auch noch nicht ganz entscheiden ob ich bis zum Mittwoch bleibe, Evelyn hat am 10. August Geburtstag, aber da meine Familie auch immer zu mir kommt, werde ich es wohl machen, obwohl ich am Freitag nach Brüssel fliege.
Es wurde schon 20:00 Uhr als Mutter und ich beim Abendbrot saßen, Mutter war sichtlich froh, dass das Meiste geschafft ist, am Sonnabend sollten nur noch die Gardinen aufgehängt werden.
Als meine Schwester Sonja mit dem Auto kam regnete es nur leicht vor sich hin, obwohl es in der Nacht auch schon geregnet hat, konnte keiner ahnen was sich in den nächsten Stunden abspielen wird.
Mir war es ganz rechts so, denn ich suchte die Stelle im Dach wo es reinregnet. Noch aber war der Regen nicht stark genug, das hatte sich aber am Nachmittag von selbst erledigt, es regnete ohne unterlass. Im Radio brachten sie schon die ersten Meldungen wo überall Hochwasser ist, gar nicht weit weg von Auritz.
Nun hatte ich gleich mehrere Stellen am Dach wo es reinregnete, irgendetwas musste ich machen, vorerst Pläne. Damit war mein mitgebrachtes Lese – und Lernmaterial wohl überflüssig geworden.
Vorschläge gab es genug, noch eine dritte Plane, Linoleum, oder gleich ein neues Dach basteln. Als wir uns entschlossen hatten, die Planen zu entfernen, die Fugen zu verspachteln und danach mit Kaltanstrich das gesamte Dach zu versiegeln, war es zu spät, das Hochwasser hatte auch das Bauerndorf von Auritz erreicht. Meine Schwester kam mit dem Auto nicht mehr weg.

Hochwasser in Auritz 2010

Ich selbst, da ich nicht mehr schwimmen kann, konnte ihr auch nicht raten, durch die Flut zu fahren, nach oben war der Weg mit einem Pfahl versperrt. Ich Auto passte da nicht daran vorbei. Wir waren selten so eingesperrt, bei dem Regen traute sich vorerst auch keiner aus dem Auto wieder raus.
Am Abend ließ der Regen nach und sie konnte nach Hause fahren, ich sann immer noch nach wie ich die Dachgeschichte in den Griff bekomme.
Der Regen hatte auch sein Gutes, ich konnte endlich wieder einmal Big Brother gucken, besser wir jeder Talkshow in Deutschland und die teilweise miesen Typen findet man überall, nur dass es hier ein Spiel ist. In Politik, Gesellschaft und Wirtschaft ist es ernst, über den späteren Sieger habe ich mich gefreut. Trotzdem habe ich mich gewundert, welchen Zuspruch solche miesen Typen (Anne, Klaus und Mark) in Deutschland haben. Ich will nicht hoffen, dass das ein Spiegelbild der Gesellschaft ist. Ein Gutes hatte die ganze Sache, ich musste mir die Nachplapperer von ZDF und RBB nicht ansehen, denn was da geboten wird ist schlimmer als Big Brother.
Der Sonntag überraschte uns alle mit wunderschönem Wetter, gerade richtig um am Dach zu arbeiten, ich nutzte natürlich die Sonnenschutzcreme die mir die Ärztin aus der Charité gegeben hat, denn auch der Helle Hautkrebs ist noch immer nicht ausgeschlossen.
Um die Fugen zu verspachteln, musste ich mich auf das Dach begeben, immer darauf achtend, dass ich nicht neben die Dachbalken trete. Ehrlich gesagt, es war nicht mein Ding, aber ich habe es geschafft, schon kurz vor dem Mittagessen konnte ich mir innerlich Vollzug melden. Mutter und Sonja gaben kaum einen Kommentar ab, ich glaube sie haben vor Angst gar nicht hingesehen und sich lieber mit dem Unkraut abgegeben.
Da wir am Sonnabend keinen Dachanstrich kaufen konnten, musste ich mir andere Arbeiten suchen, die es natürlich auch gab, außerdem war ja eigentlich Sonntag.
Am Abend war es wieder so angenehm warm, dass Mutter und ich auf der Terrasse essen konnten, vom Regen war nichts mehr zu sehen.
Montag haben wir den Dachanstrich gekauft, da der 10 Liter Eimer nicht fürs Fahrrad geeignet ist, mussten wir mit dem Handwagen zum PRAKTIKER fahren, ganz Auritz wird uns wohl hinter den Gardinen zugesehen haben.
Das Teeren des Daches ging besser voran als ich dachte, ich habe versucht alles von der Leiter aus zu streichen, nicht einfach aber es ging, mit einer Hand an der der Leiter festhalten und mit der anderen den Besen. Trotzdem war ich froh, als ich meine Arbeit beenden konnte. Am Nachmittag gab es noch einige kleinere Dinge zu machen, währenddessen Mutter der Rasen mähte, Besuche gab es heute keine.
Am kommenden Tag hatte meine Schwester Geburtstag, vorher bin ich mit Mutter nach Bautzen gelaufen, auch um zu testen, ob ich am nächsten Tag mit den Trolley über den ausgespühlten Weg kommen werde. Die Begutachtung ergab, beschwerlich, aber es wird gehen.
Das Abendbrot fand im Bautzener "Haseneck" statt, ich habe Rotwein getrunken und Hasenleber mit Salat gegessen, es schien allen gefallen zu haben und ich bereute auch nicht, so lange geblieben zu sein.
Mutter gab mir als Vorschuss für die Dachreparatur einen "Obolus", auch das obligatorischen Benzingeld bekam ich, obwohl ich ja mit dem Zug kostenlos fahre. So ist Mutter eben, sicherlich kommte es ihr auch komisch vor, wie ich das mit meinen Reisen mache, deshalb fragte sie mich ob ich sonst noch Geld brauche. Geld kann man js immer gebrauchen, aber ich habe ihr gesagt, wenn das Geld nicht mehr reicht, dann mache ich kein Reisen mehr.
Die Rückfahrt am nächsten Tag gestaltete sich recht angenehm, ohne Schienenersatzverkehr, aber mit einer angenehmen Begleitung aus Polen.
Im Zug nach Cottbus fragte mich eine junge Frau, ob ich ein Handy hätte, ich hatte mein Handy mit, aber ob die Batterie noch geladen war, wusste ich nicht. Ich telefoniere ja über eine Guthabenkarte, deshalb musste ich der Dame sagen, sie soll nicht so lange telefonieren. Die Landung reichte wohl gerade noch aus, sie wollte nur jemand anrufen, der sie dann über mein Handy zurückruft. Es schien zu klappen und sie war mir sehr dankbar. Es entwickelte sich zwischen Olyczina und mir ein Gespräch, sie sprach etwas Deutsch und etwas Englisch. Ich natürlich kein Polnisch, paar Brocken von der Amwayzeit in Polen. Es war eine angenehme Fahrt bis Berlin Südkreuz, sie musste bis zum Hauptbahnhof fahren, ich opferte gerne meine Plätzchen, die mir Mutter mitgegeben hat. Wie sich die Polinnen verabschieden, ist sicherlich bekannt, E –Mail Adressen sind ausgetaucht. So etwas erlebt man sicherlich nicht, wenn man mit dem Auto unterwegs ist.
Am Südkreuz habe ich mir noch etwas zu essen gekauft und dann bin ich nach Hause gefahren, klar, dass die S 45 immer noch nicht fährt, warum auch, es geht doch auch so. Im Briefkasten nichts bewegendes, doch ein Couvert aus London, die Broschüre zur OPEN CITY, leider erst Ende September, aber irgendwann muss ich da auch noch einmal hin.
Mein Telefon habe ich angelassen, ein Gespräch auf dem Anrufbeantworter, die Dermatologische Klinik der Charité, das hieß wohl nichts Gutes. Meine Ärztin wollte, dass ich zurückrufe, das Ergebnis wäre nun da.
Ich konnte sie auch noch sprechen, es war tatsächlich ein MELANOM und es müsste nun NACHGESCHNITTEN  werden. Sofort oder gleich fragte ich zurück, es ist zwar alles raus, aber das wär normal mit dem NACHSCHNEIDEN. Am Freitag, ich musste sie unterbrechen, denn am Freitag bin ich in Brüssel, dann am Montag, aber da bin ich noch nicht zurück. Ich vereinbarte am nächsten Freitag den Termin, nun bin ich gespannt wie es weitergeht.

ARZTBRIEF
Charité Centrum für Innere Medizin und Dermatologie
KLINIK FÜR DERMATOLOGIE, VENEROLOGIE UND ALLERGOLOGIE
STATION 160 T
Breich Dermatochirurgie
11.08.2010
Wir berichten Ihnen über unseren Patienten
Herrn Henry Ullmann, geb. 27.12.1948, der sich am 30.07.2010 in unserer tagesstationären Betreuung befand.

Diagnosen:
Malignes Melanom, SSM, Clark Level II, Tumordicke 0,3 mm (pT1aNxMx), Abdomen mittig
Es erfolgte der geplante operative Eingriff. Der Eingriff erfolgte tagesstationär aufgrund des ausgeprägten Befundes sowie der postoperativen Überwachung. Der intra- und postoperative Verlauf gestalteten sich komplikationslos. Die postoperative Überwachung des Patienten war komplikationslos. Histologisch zeigte sich unten genannter Befund. Wir empfehlen eine leitliniengerechte Nachexzision mit 1 cm Sicherheitsabstand. Zur Planung der Nachexzision und Ausbreitungsdiagnostik vereinbarten wir mit dem Patienten einen Termin am 20.08.2010 in unserer dermatochirurgischen Sprechstunde.

Dermatohistologischer Befund:
Die Epidermis geringgradig verbreitert. Innerhalb der Epidermis Zunahme atypischer Melanozyten, die überwiegend einzeln, aber auch in Nestern lokalisiert sind. Immer wieder dringen atypische Melanozyten in die oberen Lagen der Epidermis vor. Der Tumor läuft unscharf zu den Rändern aus. Im Bereich des Papillarkörpers schütteres perivaskulär angeordnetes lymphohistiozytäres Infiltrat. Fokal erkennt man einzelne typische Melanozyten im Bereich des Stratum papillare. Die atypischen Melanozyten zeigen eine Expression von S100, Melan A und HMB45. Die Proliferationsrate liegt unter 1%. Keine erhöhte Mitoserate/mm2.

Diagnose:
Initial malignes Melanom mit fokaler Mikroinvasion in Sinne eines superfiziell spreitenden malignen Melanoms, Clark Level II, Tumordicke 0,3 mm (pT1a), im Gesunden exzidiert.
Für Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.
Wir bedanken uns für die Überweisung und verbleiben
mit freundlichen Grüßen


Jedenfalls fliege ich erst einmal zu einer sehr unchristlichen Zeit am Freitag nach Brüssel, die S – Bahn geht um 5:00 Uhr. Wahrscheinlich die letzte Reise dorthin, noch einmal den Blumenteppich ansehen. Besonders freute ich mich auf das Treffen mit Maria und Takis (Dimitri) in der Taverne "Au Brasseur".
Mit vielen neuen Eindrücken bin ich am Dienstag wieder in Berlin Schönefeld gelandet. Bis auf die 36 Stunden Dauerregen verlief alles nach Plan, auch Maria und Takis konnte ich wiedertreffen. Mehr über die Reise gibt es nach Aufarbeitung auf meiner Reiseseite zu lesen.

Brüssel 2010 - Blütenteppich

Wenn ich nach der Rückkehr eine positive Überraschung erwartete, so war das eine Fehlerwartung, denn die S - Bahn Linie 45 fuhr nach einem Jahr immer noch nicht, die S 9 wie üblich als Kurzzug. Immerwieder werde ich nach einer solchen Reise in andere Städte erinnert, wie provinziell Berlin doch ist, nur Spitze im Sprücheklopfen.
In der Wohnung war alles in Ordnung, Blumen und Vögel freuten sich über mein eintreffen, Post gab es sogut wie keine im Briefkasten. Das Beiblatt zum Schwerbehindertenausweis für die Beförderung im öffentlichen Personennahverkehr gem. § 145 Abs. 1, Satz 1 und 2 SGB IX, lag schon am Freitag im Briefkasten, demnach hat das Versenden über das Grundsicherungsamt geklappt.
Nun erwarte ich mit Spannung den Termin am Freitag in der Hautklinik der Charité und hoffe daß ich die nächste Reise im September nach London ohne Probleme machen kann.
Am Freitag und Montag ist in der Hautklinik, von 8:00 – 11:00 Uhr, eine offen Sprechstunde, da kann jeder mit einer Überweisung kommen, deshalb ist der Andrang entsprechend groß. Eine gar nicht so schlechte Lösung.
Ich war gegen 9:00 Uhr dort gewesen, in der Anmeldung kaum Leute, aber vor den Zimmern mit der Nummer 7 und 8, sah ich dann die Bescherung, alle Plätze besetzt. Es hieß warten, ca. eine Stunde.
Dann wurde ich aufgerufen, es gab ein Problem, ich habe nämlich zwei Akten in der Hautklinik und vermutlich gab mir die nette Dame in der Anmeldung die falsche Akte. Die andere neue Akte muss wohl noch in der Tagesklinik sein, jedenfalls konnte die Oberärztin mit mir nichts anfangen, da keine Befunde da waren. Wann ich operiert wurde wollte sie wissen, dazu musste ich auch erst im Kalender nachgucken, es war der 30. Juli gewesen. Nach intensiven telefonieren hatte man den Befund, wie schon erwähnt ist es ein Melanom gewesen. Das maligne Melanom, auch kurz Melanom, oder schwarzer Hautkrebs genannt, ist ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen (Melanozyten). Er neigt dazu, früh Metastasen über Lymph- und Blutbahnen zu streuen und ist die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit mit weltweit stark steigender Anzahl an Neuerkrankungen.
Das hatte ich mir nun auch noch eingefangen, aber es ist ja rausgeschnitten und die Gefahr ist gebannt, was die Oberärztin beruhigte. Es war Krebs und nur durch meine eigene Einschätzung habe ich es entfernen lassen, die Ärztin hat mich deshalb auch extra gelobt. Wieder so eine Ärztin zu der man Vertrauen haben kann. Neben dieser und der auf der Tagesstation in der Charité gibt es noch einige andere Fachärzte zu denen ich volles Vertrauen habe.
Da wäre meine Diabetologin, Neurologin, Onkologin, Endokrinologin, HNO – Ärztin, mein Urologe, nicht zu vergessen den Arzt, der mich im SANA Klinikum an der Schilddrüse operiert hat. Eine ganze Reihe guter Ärzte kümmern sich um mich.
In der Rheumaklinik gibt es auch gute Ärzte, aber ich mag den ständigen Wechsel nicht. Trotzdem haben sie immer offen Ohren für meine Probleme.
Ich dachte mir, den einen Tag in der Tagesklinik werde ich schon in der nächsten Woche unterkriegen. Es kam aber anders, da dieses Mal großflächiger geschnitten wird und es noch einige Nachuntersuchungen gibt, muss ich für paar Tage ins Krankenhaus. Na das fehlt mir noch, ich muss wohl demnächst meine Reisen, nach den Krankheiten planen. Nun gab es zwei Probleme London und die Infusion, beides konnte ich nicht verschieben. Die Ärztin erinnerte sich sogar daran, dass ich bei der Erstvorstellung auch eine Reise vor mir hatte, sie sagte; „Fliegen sie nach London, Herr Ullmann und anschließend rücken Sie ein!“
Der Termin ist am 17. September, einen Tag vorher soll ich zum Aufnahmegespräch kommen, deshalb muss ich den Termin bei der HNO Ärztin ändern. Wenn ich nach 4 Tagen wieder raus komme, brauche ich keine anderen Termine ändern.
Es ist klar, dass sich nach so einer Meldung in meiner Familie Bestürzung ausbreitet, ich selbst sehe es gelassen. Die Meldung vor 10 Jahren war schlimmer für mich, weil sie in einer ungeordneten Situation kam. Jetzt ist mein Leben geordnet und das was ich in den letzten 10 Jahren erlebt und genossen habe kann mir keiner mehr nehmen.
Da das Wetter sich im regnerischen bis durchwachsenen Bereich bewegte, habe ich mich wieder einmal über meine Wohnung gemacht, es tat Not. Der Vogelkäfig verlangte auch nach einer gründlichen Reinigung. Da ich mich vom Kauf der Zeitschrift „Computerbild“, nach vielen Jahren verabschiedet habe, stand eine größere Entsorgungsaktion an. 2,70 Euro für fast die Hälfte Werbung und Telefonie, das wollte ich mich nicht mehr antun, zumal die Informationen bekommt man aus dem Internet viel billiger und sogar qualitativ besser.
Meine Webseite wollte auch überarbeitet werden und da gibt es genug Arbeit, darüber hinaus musste ich endlich anfangen die vielen 100 Bilder von den letzten Reisen zu sortieren und zu bearbeiten.
Die Vorbereitung meiner vermutlich letzten größeren Reise in diesem Jahr war ebenfalls sehr zeitintensiv, dazu waren noch einige Onlinebuchungen notwendig.
Zum einen wollte ich die Geburtsstadt von William Shakespeare besuchen, Stratford – upon –Avon  liegt ungefähr zwei Zugstunden von London entfernt. Ich werde einige Stunden dort verbringen, da ich gerade die Biographie „Shakespeare“ von Peter Ackroyd lese wird das bestimmt ein interessantes Erlebnis. Peter Ackroyd, einer der renommiertesten britischen Autoren der Gegenwart, beschreibt in seiner Biographie das Leben des größten Dramatiker aller Zeiten.
Wir wissen nicht sicher, wie er aussah, wie er lebte, was er fühlte. Über William Shakespeare (1564 – 1616) ist kaum etwas Persönliches überliefert. Doch Peter Ackroyd lässt sich weder von der Fülle der Shakespeare – Literatur noch von biographischen Ungewissheiten abschrecken. Voller Begeisterung lebt er sich in Shakespeares Welt hinein und bringt uns den begnadeten Dichter in all seinen Stärken und Schwächen nahe.
Wenn mir jemand vor 10 Jahren gesagt hätte; „Eines Tages wirst Du die Shakespeare Biographie lesen!“ Dem hätte ich mehr als einen Vogel gezeigt.
Deshalb brauche ich auch das „Deutsche Bettelfernsehen“ mit seinem vermeintlichen Bildungsauftrag nicht, es sei denn ich möchte mich in Sachen „Tatort und Konsorten“, „Hitler mit all seinen Facetten“ oder „Volksmusik mit ihrem Verdummungsfaktor“,weiterbilden.
Damit die Shakespeare Eindrücke richtig abgerundet werden, sehe ich mir „The Merry Wives of Windsor“ at Shakespeare's Globe Theatre an. Hier habe ich die Buchung etwas verschlafen, weil ich nicht dachte, dass die Vorstellungen so begehrt sind. Es blieb mir nur noch das teuerste Ticket übrig, sicherlich ein bleibendes Erlebnis, was ich mir nur einmal leiste. Ansonsten findet an dem Wochenende, das Thames Festival statt, mit vielen Events. Hier mein vorläufiger Plan, der natürlich ja nach Wetter und Befinden realisiert wird, er ist kein Dogma, aber ohne Plan geht es nicht.

London Planner
07th until 14th September

Tue  07th September Dienstag
Anreise: Flight easyJet Berlin Schönefeld – London Luton Airport
On Afternoon
Walks and Shopping: Oxford Street, Regents Street, Piccadilly Circus, Leicester Square
On Evening
Walk: Around Blackfriars, Ludgate Hill, Fleet Street and Chancery Lane and see various places in London associated with English legal system. Attractions included the area of Temple, Templars’ Church, The Old Bailey, The Royal Courts of Justice and Sir John Soane’s museum.
Visit: Pub Ye OLde Cheshire Cheese 145 Fleet Street.
Ye Olde Cheshire Cheese built in the 1600’s and is one of London’s few remaining old style pubs, with tiny tooms and big tables. Famous customers have included Dr. Samuel Johnson, Charles Dickens and Mark Twain.

Wed 08th September  – Mittwoch
Visit and Walk  Richmond and Kew Gardens - Spaziergang durch Richmond und Kew

Thu 09th September  – Donnerstag
Visit Birthplace William Shakespeare in Stratford-upon-Avon
With Train Chiltern Railways

Fri 10th September  – Freitag 
Visit Greenwich, Woolwich and Thames Barrier
River Bus Cruise on the Thames with Thames Clipper
Return Walk from Woolwich Arsenal to Tower Bridge over The Thames Path and Greenwich
4 – 5 hours

Sat 11th September – Samstag
Carnaby Catwalk – pre London Fashion Week – free event
Carnaby’s 50th anniversary celebrations continue with Catwalk Carnaby – a vibrant showcase of the fashion talent in the area.  As a prelude to London Fashion Week, this free catwalk show on Carnaby Street will be staged 3 times on Saturday 11th September (12 pm, 2 pm, 4 pm) and feature 120 key Autumn Winter tend looks from collections available in the shops there and then.
or/and

Walk & Explore London  9.30 am – 4.50 pm
Join The Children's Society and explore the streets of London with your friends and family and take in many of its famous bridges, landmarks, tourist attractions and The Mayor's Thames Festival. It is a great day out for everyone and most of all, you will be helping The Children's Society to create a society where children can be children, childhood is respected and every child is valued for who they are.
Walk & Explore is a fun, sponsored, walking adventure through the historic heart of London and brings together hundreds of supporters. What better way to spend your day than by enjoying the capital's sights and walking its famous bridges as you wind your way through London? There are 3 walking challenges to choose from - 1.5 miles, 5 miles or 10 miles, so there is something for everyone.
The walk will officially start at 10.30 am. Participants should aim to arrive between 9.45 am and 10.15 am in order to receive their FREE T-SHIRT, route map, walker ID badge and stamp station postcard for the children.
Participants can decide which walking route they would like to follow upon their arrival at the Tate Modern.

Thames Festival River Parade 2.50 pm – 4.45 pm
On the River from Queen Elizabeth II Pier by O2 in Greenwich to Millbank Pier (Pimlico) and back to Cherry Garden Pier (east of Tower Bridge)
The Mayor's Thames Festival River Parade is an annual event celebrating the Thames and all who sail upon it. From pleasure cruisers to sailing barges, luxury yachts to oyster smacks, the River Parade swells the Thames with big boats, small boats, old boats and new boats. With a healthy disregard for pomp and pageantry, the River Parade combines exceptional historic vessels with everyday working boats, bringing the past and present users of London's oldest landmark together on the water to have a jolly good time. If a river boat's worth its salt it will be there with bells on.

BridgeFeast on The Bridge 12noon – 10pm
Southwark Bridge is closed to traffic for one day only and transformed into a magical harvest festival environment. Come and eat, dance, talk, share stories, play games, and bake, whilst enjoying fabulous views and convivial company!

Sun 12th  September  – Sonntag
On Morning
Market:  Spitalfields and Petticoat Lane Market
Pub: Ten Bells
The Ten Bells is a Victorian public house at the corner of Commercial Street and Fournier Street  in Spitalsfields in the East End of London. It is notable for its association with two victims of Jack the Ripper, Annie Chapman and Mary Kelly.
On Afternoon:
Market: Camden Look

Night Carnival  7.15 pm – 9.30 pm
Victoria Embankment, travelling east, then south over Blackfriars Bridge and west along Upper Ground, finishing behind the National Theatre.
This year's Night Carnival promises to be bigger and better than ever as over 2,000 dancers, musicians and masqueraders take to the streets in an unrivalled display of street arts and creativity. From 7.15pm Victoria Embankment, Blackfriars Bridge and Upper Ground will be transformed as cars and buses are banished and replaced by swaggering torch-lit prehistoric creatures, huge illuminated floats, children's lantern sections, samba bands, brass bands and much, much more.

Festival Fireworks 9.45 pm
Fired from 2 barges mid-river between Waterloo and Blackfriars Bridges

Mon 13th September – Montag
On Morning
Royal Air Force Museum London
On Evening
The Merry Wives of Windsor at Shakespeare's Globe Theatre

Tue 14 September - Dienstag
On Morning
Shopping:  Oxford Street, Regent Street, Knightsbridge “Harrods”
On Afternoon
Abreise:
easyJet Luton Airport to Berlin Schönefeld Landung

Am letzten Augustwochenende war ich beim Müllerstraßen Fest, man kann es vergessen, wenige Kultur, dafür viele Stände mit immer denselben Klamotten, das hätte ich mir sparen können. Geregnet hat es auch noch hin und wieder, deshalb bin ich nach einem Kirschbier, was mich sofort wieder an Brüssel erinnerte zurück gefahren.
Es fährt schon seit Jahren eine Straßenbahn von der Seestraße nach dem Prenzlauer Berg, sie stellte aber keine Alternative zur Fahrt zum Virchow Klinikum dar, was ja ganz in der Nähe ist.
Auf der Schönhauser Allee wird noch gebaut, die U – Bahn und die Straßenbahn fährt nicht. Die Bahnhöfe sind noch verkleidet  aber das Geländer der U – Bahn ist schon dunkelgrün gestrichen.
Von der Ecke Bornholmer Straße bin ich bis zu den Allee Arcaden gelaufen, neben einigen Restaurants, die ihr Mobiliar auf den Fußweg aufgestellt haben, gab es nicht viel zu sehen.
Die S – 9 fährt von der Schönhauser Allee direkt zur Grünbergallee, nach einem kurzen Bummel durch die Arcaden bin ich nachhause gefahren.
Am Montag wollte ich den Termin beim Urologen nutzen um mich zu informieren, ob der im Ärztehaus praktizierende Hautarzt noch Patienten aufnimmt. Leider war die Praxis schon geschlossen, denn wenn ich in der Charité „fertig“ bin, brauche ich bestimmt einen Hautarzt.
Der Urologe, ein Typ der immer einen flotten Spruch hat, sagte als ich ihm die Diagnose „Schwarzer Hautkrebs“ mitteilte zu mir; „Euch Kerle kann man nicht 5 Minuten alleine lassen, schon macht ihr Blödsinn, ein Krebs riecht Dir wohl nicht zu!“ und lacht natürlich dabei. Danach untersuchte er mich per Ultraschall und meinet; „Etwas Zeug ist noch in der Blase drin, irgendwann kommt die Prostata!“, „Kommt die Prostata“ fragte ich zurück, sie muss ausgeschält werden, da gibt es keine Alternative. Doch eine gibt es sagte er, nach kurzem zögern; „Frühzeitig Sterben!“
Ich sagte ihm; „Vor 10 Jahren wäre es mir egal gewesen, jetzt nicht unbedingt!“ Bei der Verabschiedung sagte er mir, gut dass ich seine Art, das Leben nicht so ernst zu nehmen und auch seine Scherze, verstehe. Eigentlich ein netter Arzt, sein Lachen hört man manchmal auch schon im Wartezimmer. In drei Monaten muss ich wieder kommen und bis dahin das Tamsublock weiter nehmen.
Jetzt stand vor der Londonreise nur noch die Infusion in der Rheumaklinik an, vielleicht geben sie mir auch keine, wegen dem Krebs.
Ich war viel zu zeitig in der Anmeldung der Rheumaklinik, mein Termin sollte 9:45 Uhr sein. Es waren nicht viele Patienten da, neben den üblichen Fragebogen bekam ich heute noch einen weiteren. Dort sollte man seine Befindlichkeit, und gegenwärtige Krankheitsanzeichen angeben, sonst wurden die immer vom Arzt abgefragt. Neu war auch, dass man angeben muss, ob man Laborwerte dabei hat.
Wenn nicht kann es sein, dass man einen neuen Termin für die Infusion bekommt. Diese Laborwerte haben mich schon immer angestunken, es ist mir ganz einfach zu umständlich, die beim Hausarzt bestimmen zu lassen. Ich hatte keine mit, zumal ich gegenwärtig andere Sorgen habe, na mal sehen was passiert.
In der Anmeldung war ein Lehrling, der mich betreute. Kaum hatte ich die Zettel abgegeben, schon wurde ich wieder hineingerufen. Ich bekam einen großen Vortrag, wegen den Laborwerten und habe gesagt, was ich darüber denke und auch das ich gegenwärtig wegen Hautkrebs in Behandlung bin.
Es gibt für die Zukunft eine mir genehme Lösung, ich soll mir eine Woche vor dem Termin einen „Blutzettel“ abholen und mit dem ins Labor in der Poliklinik gehen.
Danach als ich Warteraum saß, kam die Lehrschwester zu mir und erklärte mir, dass heut das Blut von Schwester Carola abgenommen wird. Ich fragte jetzt oder später, darauf hatte sie keine Antwort und wollte noch einmal bei der Ärztin nachfragen. Sie kam zurück und sagte; „Herr Ullmann, Sie bekommen heut keine Infusion!“, wie ich es mir schon dachte. Die Ärztin wird alles Weitere mit mir besprechen.
Später lief sie durch den Warteraum und lächelte mir freundlich zu. Bei ihr bin ich nun schon längere Zeit, eine sehr nette Ärztin, die sehr gründlich ist. Manchmal hat sie auch eine Auszubildende dabei. Sie war es auch, die mich in die Hautklinik und zu den Endokrinologen ins Virchow Klinikum überwiesen hat.
Als ich eintrat, machte sie auf mich einen sehr niedergeschlagenen Eindruck, sie kam auch gleich auf den Punkt und sagte; „Was habe ich gehört, Herr Ullmann, das tut mir sehr leid. So eine netter Patient wie Sie, Sie sind mir doch etwas ans Herz gewachsen!“
Ich weiß nicht genau wer feuchtere Augen hatte, sie oder ich. Die Diagnose schließt eine Infusion aus, und wie es weiter geht ist auch noch nicht klar, ich glaube gut einschätzen zu können, wenn es jemand wirklich ehrlich mit mir meint und nicht nur etwas daher sagt. Ich weiß auch, dass die Infusion gerade Hautkrebs auslösen kann, weil das Immunsytem geschwächt ist, vielleicht hat das meine Ärztin auch so unglücklich gemacht, obwohl sie gar nichts dafür kann.
Danach habe ich der Ärztin meine anderen Befunde ausgehändigt, große Probleme hatte sie mit der Entzifferung der Hieroglyphen meines Augenarztes. In dem Zusammenhang hat sie mir eindeutig gesagt, bei meinen Ärzten soll ich mich nur auf die Spezialisten verlassen, was ich auch zukünftig machen werde. Mit dem Befund der Endokrinologin ging sie konform, auch dort werde ich ja bleiben.
Wegen dem Ausfall der Infusion suchte sie nach Alternativen und wollte mir eine Verordnung für die Physiologie ausdrucken, aber ich musste ihr sagen, dass ich bald nach London fliege, ein neues Quartal beginnt und ich erst die Operation machen lassen will. Das sah sie ein und wir vereinbarten einen Tag vor ihren Urlaub einen Termin. Meine Frage; “Ob ich Blutwerte mitbringen soll und mir eventuell gleich noch einen „Blutzettel“ geben lassen soll?“, beantwortete sie folgendermaßen; „Herr Ullmann, das ist doch überhaupt kein Thema, das regeln wir wenn Sie da sind!“. Da haben die Schwestern in der Anmeldung wohl wieder ihre Macht ausspielen wollen.
Bei der Verabschiedung von der Ärztin konnte ich mir nicht verkneifen ihr folgendes zu sagen; “Frau Doktor, wenn Sie mir aufgrund ihrer Überweisung zur Hautklinik das Leben gerettet bzw. verlängert haben, dann werde ich Sie zum Essen einladen!“. Ihre Antwort; „Darüber unterhalten wir uns, Herr Ullmann, wenn die Sache geklärt ist!“. Das klingt gut und das mache ich auch.
Ich habe mich noch bei Schwester Carola gemeldet und ihr mitgeteilt, dass ich heute nicht zur Infusion komme. Sie wollte wissen, ob ich erkältet bin, als ich ihr den Grund sagte, reagierte sie genauso besorgt wie die Ärztin und wünschte mir alles Gute.
Mit dem Termin war ich sehr zufrieden, trotz der nicht erfolgten Infusion, obwohl ich hinterher auf dem Heimweg, doch etwas niedergeschlagen war, mir wurde plötzlich bewusst, dass ich wieder Krebs habe oder hatte. Dachte darüber nach, ob man zwei verschiedene Krebse auch überstehen kann. Über den eventuellen „Hellen Hautkrebs“ habe ich meiner Ärztin noch gar nichts gesagt.
Was mich eigentlich wundert, dass ich von meinem Hausarzt gar nichts höre, er müsste doch die Befunde von der Charité bekommen haben, aber vielleicht werden die nur eingescannt und das war es dann. Ich denke das wird sich aufklären, spätestens zum nächsten Termin.
Am Sonnabend fand der traditionelle „Köpenicker Whiskyherbst“ statt, zu dem ich als Schottlandfan natürlich hingegangen bin. Vorher musste ich noch einige Einkäufe für London und für das Krankenhaus tätigen, es handelte sich aber nur um notwendige Kleinigkeiten, die aber notwendig sind. (Seife, Zahnpasta, Zahnbürste und eine Lesebrille)
Der Fußweg vom S – Bahnhof Köpenick zur Freiheit, wo das Event stattfand, gestaltete sich etwas kompliziert, da es plötzlich anfing zu regnen. Ich musste mich immer wieder unterstellen, bevor ich ankam, der Weg führte am „Mecklenburger Dorf“ vorbei, eine Institution zu DDR – Zeiten, leider ist davon nicht mehr viel übrig, schade eigentlich.

Köpenicker Whisky Herbst 2010

Auf dem „Köpenicker Whiskyherbst“ kann man vor allem eines, Whisky trinken, aber eben den, von dem man sich kein Flasche kaufen würde. Grund zu teuer, hier liegen die Preise bei 2 Euro bis oben „Offen Euro“, meine Schmerzgrenze liegt bei 6 Euro für, 2 cl. Ich versuche immer an die Stände zu gehen, wo „echte“ Schotten stehen, um zu erzählen wo ich schon überall war und natürlich mein Englisch zu verbessern. Meine Tastings sind immer nur Whiskys aus den Distillerien die ich gesehen habe oder aus Gegenden die ich kenne kommen.
Ich denke, nach dem immer größeren Zuspruch, sollte man sich bald nach einer neuen Lokalisation umsehen. Im nächsten Jahr werde ich auch mit einem Whiskyglashalter auftreten, damit ich die Hand für andere Sachen frei habe. Es gibt auch eine kleine Bühne, auf der neben schottischer Musik, auch Tanz geboten wird, in guter Qualität, ein Hauch von Highland umströmt mich schon dabei.
Am Sonntag musste ich noch etwas Wäsche waschen und bei NETTO gab es 10% „Auf Alles“, leider gab es das was ich wollte nicht mehr, Hackbraten für die London Bouletten. Es herrschte ein Gedränge als ob es am Montag nichts mehr gibt und getrickst wird auch, dass was sie ganze Woche billig war, wurde am Sonntag erhöht, Minus 10 % ergab den gleichen Preis. Am Montag war auch das Hackfleisch wieder da, also ist die Erstversorgung in London gesichert.
Auf der Webseite von easyJet gab es keine Hinweise über Flugstörungen am Dienstag, 9:35 Uhr starte ich zum nunmehr 8. Flug nach London, das Wetter bewegt sich um die 20 Grad, Regen gibt es natürlich auch.
Zurück aus London, mit vielen schönen Eindrücken und einem Schock fürs Leben. Einen detaillierten Reisebericht gibt es nach Fertigstellung unter dem Thema; “Shakespeare - Leben und Wirken in London und Stratford“ hier.
Viel Zeit hatte ich nicht über den Schock nachzudenken, man hatte mir die Visakarte in London geklaut und gleichzeitig noch die PIN – Nummer ausgespäht.

London Stratfort 2010

Aber der Reihe nach, ich war am Dienstag gegen 23 Uhr wieder in der Wohnung und hatte am Mittwoch einen Termin bei meiner HNO – Ärztin, den ich verschieben musste wegen der Hautkrebsoperation. Ich sollte zwischen 9 und 11 Uhr kommen, hatte mir damals die nette Sprechstundenhilfe gesagt und Zeit mitbringen, das Wartezimmer war bei meinem Eintreffen schon voll und ein nerviges Kind strapazierte meine Nerven zusätzlich. Zu allem Übel habe ich eine falsche Überweisung eingesteckt, als Entschuldigung brachte ich wahrheitsgemäß vor, dass ich wohl noch nicht richtig ausgeschlafen bin, da ich erst die Nacht von London zurückgekommen bin. Ich musste 10 Euro bezahlen, kann diese aber bei Abgabe der richtigen Überweisung wieder zurückbekommen.
Dann hieß es warten, nach dem Hörtest war mein Platz im Wartezimmer besetzt und ich musste mich im Behandlungszimmer platzieren. Nun war Zeit über mein Schock nachzudenken.
Das Schreiben der Bank über den gemeldeten Verlust der Visakarte war schon im Briefkasten, die neue Karte nebst PIN – Nummer bekomme ich in den nächsten Tagen zugesandt war darin zu lesen.
Was hatte sich in London zugetragen?
Am 11.09.2010 wurde mir am Bankautomaten der HSBC 39 Tottenham Court Road in London meine Visakarte gestohlen. Da ich mir eine Quittung ausdrucken lassen habe, ist als Zeitpunkt mit 23.57 Uhr angegeben und der Kartenautomat ist die Nr. 005.
Der Hergang lässt sich wie folgt darstellen;
Direkt vor der HSBC - Bank befindet sich eine Bushaltestelle, an der ich mit dem Bus Nr. 25 angekommen bin. Da ich am nächsten Tag mein Oyster Card aufladen musste um mit dem Bus zu fahren, wollte ich hier Bargeld abheben. Ich war der Meinung, dass ich keinem Risiko ausgesetzt bin, in unmittelbarer Nähe der Geldautomanen befanden sich keine Personen.
Nachdem ich meine PIN -Nr. eingegeben und die weiteren Bestätigungen ausgeführt habe, machte mich eine, von der Stimmer her, männliche Person darauf aufmerksam, dass ich eine £10 Banknote verloren habe.
Als ich mich nach links umdrehte, bei mir aufgrund meiner Schwerbehinderung (Morbus Bechterew) nur durch Drehen des ganzen Körpers möglich sah ich keine Person. In dieser Zeit muss eventuell eine zweite Person die Karte, von mir unbemerkt,  entnommen haben. 
Danach wurden mir die georderten £100 und die Quittung ausgegeben. Da ich schon an Bankautomaten Geld abgehoben habe, ich glaube erst vor einiger Zeit in Brüssel, wo die Karte erst zum Schluss ausgegeben wird, wartete ich. Sie kam aber nicht, da wurde es mir klar, dass ich ausgetrickst worden bin. Mir war zu dem Zeitpunkt auch noch nicht bewusst, dass der oder die Betrüger auch meine PIN – Nummer ausgespäht hatten, wie kann ich mir allerdings nicht vorstellen, ich bin mir sicher, dass während der Eingabe keine Person hinter mir gestanden hat. 
Mein Hotel St. Giles in der Bedford Street liegt ungefähr 5 Minuten von den Geldautomaten entfernt.
Von der Hotelrezeption habe ich den Notfallsperrnummer angerufen, die Verbindung kam erst nach mehreren Versuchen zustande und ich konnte die Karte sperren lassen.
Die Dame am Telefon sagte mir bereits, dass es einige Abhebungen in dieser Zwischenzeit gegeben hat, aber konnte mich auch beruhigen, dass die Karte nun international gesperrt ist und Abhebungen nun nicht mehr möglich sind.
Am nächsten Tag habe ich eine Anzeige bei der City – Police in der Bishopsgate gemacht, die aber für den Abschnitt nicht zuständig ist, die Meldung über die gestohlenen Kreditkarte wurde aber trotzdem aufgenommen, sie ist an die Metropolitan Police weitergeleitet worden.
Als ich von der HNO – Ärztin aufgerufen wurde und ich ihr erzählte, dass ich am Freitag zur Operation in die Charité muss und ich ihr den Grund erzählte, war sie genauso geschockt wir meine anderen Ärzte. Sie machte mir natürlich Mut und meinte; „Herr Ullmann, so wie mit allen Ihren Problemen umgehen, packen Sie auch das!“
Sie meinte, sollten die Kopfgeräusche stärker werden, dann soll ich komme, sie hilft mir durch eine entsprechende Therapie. Den Namen habe ich schon wieder vergessen, es kann tatsächlich sein, dass ich das Angebot in Anspruch nehmen werde. Ich bekomme ja jetzt keine Infusion in der Rheumaklinik und die Geräusche sin da, mal mehr, mal weniger.
Anfang Januar habe ich wieder Termin, meine 10 Euro holte ich mir am nächsten Tag, durch Abgabe der richtigen Überweisung. Die Schwester fragte mich natürlich, ob ich heute ausgeschlafen bin, diese Frage werde ich wohl nun nicht mehr los.
Am Donnerstag musste ich musste ich zum Vorgespräch in die Hautklinik der Charité, warum konnte ich anschließend nicht nachvollziehen. Die Zeit den Behandlungsvertrag zu unterschreiben und die Fragen zur Aufnahme zu beantworten, war die ganze Sachen nicht Wert. Die Zeit saß mir sowieso im Nacken, weil ich noch einen Brief an meine Bank schreiben wollte, ja um wenigstens paar Euro auf Kulanz zurück zu bekommen. Die Summe will ich lieber nicht erwähnen, jedenfalls müsste eine „Alte Frau, dafür sehr lange stricken“ wie man so schön sagt, deshalb weiß es nur meine Mutter. Früher konnte sie jedenfalls stricken!?
Am Freitag musste ich mich 8:00 Uhr in der Station 161 der Hautklink melden, dass bedeutet für mich 6:00 Uhr aufstehen. Da die S – Bahn immer noch mit Kurzzügen fährt, musste ich mich schon am Bahnhof Grünbergallee hineinzwängen. Vom Bahnhof Schöneweide bin ich bis nach Tempelhof ebenfalls mit der S – Bahn gefahren und dort in die U – Bahn umgestiegen. Ich hasse den Bahnhof eigentlich, keine Rolltreppen und meine Reisetasche war auch nicht die Leichteste.
Am Bahnhof Friedrichstraße bin ich dann in den 147er Bus gestiegen und bis zur Charité gefahren. Ohne Tasche laufe ich immer vom Bahnhof Oranienburger Tor durch den Park zur Charité, pünktlich 10 Minuten vor 8 Uhr meldete ich mich auf der Station. Als erstes bekommt man ein Armband verpasst, mit Namen, Geburtsdatum und Fallnummer, fehlt nur noch der Strichcode.
Ein netter Pfleger brachte mich anschließend auf mein Zimmer, er hätte schon ein freies Bett für mich, brachte mir auch noch einen Kaffee. Das Zimmer war mit drei Betten bestückt und relativ groß, zwei Betten auf einer Seite und ein Bett auf der anderen Seite, wo sich auch der kleine Tisch für die Esseneinnahme befand. Die Waschgelegenheiten waren mir einer mobilen Trennwand abgeteilt, Toiletten befanden sich auf dem Flur. Im Zimmer waren zwei Patienten, ein Bett war frei und ein Patient sollte heute entlassen werden, bei der Visite wurde ich nicht beachtet. Später kam der Pfleger noch einmal und fragte mich, ob ich in das Bett am Fenster wechseln will, wollte ich nicht. Bald war die Zimmerbesatzung komplett, drei ältere Herren, ich war der jüngste von ihnen.
Drei Stunden später wurde ich zur Aufnahmeuntersuchung aufgerufen, die meiner Meinung nach sehr gewissenhaft gemacht wurde, erst von einem Studenten, zum Schluss von einem Arzt. Ich hatte Unterlagen über die wichtigsten Krankheiten der letzten 10 Jahre dabei.
Der schon gestern eingelieferte Patient wurde zum zweiten Mal operiert, der neue und ich, bestellten anschließend das Essen. Wenn der Computer funktioniert kann man sich das Essen nach Wunsch zusammenstellen lassen.
Um 12 Uhr gab es Mittagessen, heute Fischfilet mit Dillsauce und Kartoffeln, es hat sehr gut geschmeckt, während des Mittagessens musste der neue Patient zur Operation, ich konnte in Ruhe aufessen.
Gegen 13 Uhr wurde ich zur Operation geführt, die Operationsräume sind eine Ebene tiefer mit Fahrstuhl oder Treppe erreichbar, Begleitung eines Pflegers nahm ich die Treppe. Die angebotene Beruhigungspille habe ich nicht genommen. Vor den Räumen musste ich wieder 20 Minuten warten, danach wurde ich aufgerufen, bis auf die Unterhose und die Socken muss man alles ausziehen, danach einen ziemlich schweren, sterilen Kittel anziehen, eine Duschhaube und Gummischuhe. Ich sah ziemlich blöd aus, aber das Bild war mir schon bekannt. Im Gegensatz zum „Engelshemd“ ist der Kittel vor offen. Kurzzeitig bekam ich meinen Zimmerkollegen zu Gesicht, obwohl er eigentlich nur etwas an der Schulter, wie er mir im Zimmer erzählte, war er nun mit drei Stellen am Kopf verpflastert.
Nachdem ich auf dem Operationstisch fertig drapiert war, wegen dem Bechterew immer wieder eine Herausforderung für mich und die Assistentinnen, trat derselbe Operateur an mich heran und begrüßte mich freundlich.
Im Gespräch fragte er mich, ob er mir bei der letzten Operation gesagt hätte, dass es ein Melanom ist, eher nicht gab ich ihm wahrheitsgemäß zur Antwort. Er verschwand daraufhin und wollte sich das Foto noch einmal ansehen, fast wortlos trat er an mich heran und erklärte mir dann die heutige Vorgehensweise.
Die Operation dauerte doch fast 40 Minuten, man merkt ja nichts, sieht nur die Instrumente mit denen der Doktor hantiert bzw. die er von der Schwester gereicht bekommt. Zuvor erklärte mir der Arzt noch, dass er versuchen will die Wunden wieder mit Strips zu verschließen, sodass später keine Fäden gezogen werden müssen. Als Doktor anfing mich zu vernähen fragte ich ihn, ob jetzt doch Fäden gezogen werden müssen. Die Antwort war; „Herr Ullmann wollen Sie immer sehen was Sie gegessen haben!“ Er erklärte mir seine Vorgehensweise, Wunde wird mit Fäden von unten nach oben zugenäht, diese Fäden lösen sich durch die Feuchtigkeit später selbständig auf. Diese Arbeit schien ziemlich anstrengend zu sein, der Doktor zerrte an den Fäden und schien sie dann zu verknoten, so ging es weiter. Zum Schluss wurde das Blut entfernt und dann die Strips auf Zug draufgeklebt. Eine Weile wurde mir noch Zeit zur Besinnung gegeben, dann durfte ich aufstehen und mich in der Kabine wieder anziehen. Vorher bedankte ich mich noch anständig, nach einer Weile wurde ich wieder abgeholt und aufs Zimmer gehen.
Meine Mitbewohner waren beide da, nun hatten wir Zeit uns zu unterhalten und näher kennen zu lernen. Es dauerte nicht lange und wir waren beim vertraulichen „Du“ angelangt. Es ist ja nicht immer so, dass man mit den Leuten so auskommt, es gab auch viel zu lachen während der kurzen Zeit dich ich hier war.
Ich legte mich erst einmal ins Bett, denn meine Nacht war schon 6 Uhr zu Ende gewesen. Als Lesestoff hatte ich die Shakespeare Biografie mitgenommen, kurze Zeit später zog es mir die Augen zu, plötzlich stand sie Oberärztin vor meinem Bett und fragte mich, wie es in London gewesen ist. Ich berichtete ihr kurz darüber, natürlich sagte ich nichts über den Visakartenklau. Gemeinsam mit ihr standen noch andere Ärzte um mein Bett herum, sie erklärte mir, wie es weiter gehen wird und gab mir große Überlebenschancen, diese positive Einschätzung nahm ich gern zur Kenntnis. Dadurch wird die Visakarte automatisch zum kleineren Übel.
Ich ließ mir zur Nacht einen Schmerztrunk geben, denn nachdem die Spritze nachgelassen hatte, zwackte es doch gewaltig, wie bekamen unserer Thrombosespritze und ich bat noch um eine Einschlaftablette. Hier hieß es aufpassen, das sollte man schon bei Aufnahmeuntersuchung sagen, denn der Pfleger prüfte in der Akte, ob ich so ein Medikament bekommen kann. Geschlafen habe ich ausgesprochen gut, ich hatte auch einiges an Schlaf nachzuholen, es war Sonnabend, zum Frühstück gab es Schrippen, Marmelade, Wurst und eine Suppe. Wir waren uns nicht einig, ob das unserer Bestellung entsprach. Kaffee konnte man sich draußen auf dem Flur selbst holen, die Kannen standen den ganzen Tag dort, auch Tafelwasser gab es zur ständigen Verfügung.
Die Visite machte eine italienische Ärztin, viel sagte sie nicht, war aber mit uns zufrieden, mir kündigte sie schon die Entlassung fürden Montag an. Was tuen den ganzen langen Tag, die Pflaster bzw. Verbände sollten erst morgen gewechselt werden. Wir fragten den Pfleger, was noch passiert heute, er meinte; „Die Visite war schon das spannendste Ereignis des Tages, nun könnte ihr machen was ihr wollt!“

Hautkrebsoperation_2010

Das Wetter war nicht schlecht, also beschloss ich einen Spaziergang durch das Gelände der Charité zu machen und mir bei LIDL paar Süßigkeiten zu kaufen. Viel konnte ich nicht ausgeben, denn ich hatte nur noch 10 Euro, die neue Visakarte war zwar schon angekommen, aber ich hatte noch keine PIN – Nummer.
So sehr ich mir den Kopf zermürbte, ich konnte mich an den Standort der Hautklink nicht erinnern, obwohl ich in den Achtzigerjahren des vergangenen Jahrtausends dort fast ein ganzes Jahr zugebracht habe. Man versicherte mir auch, dass die Hautklinik schon immer hier war, aber ein anderes Gebäude fand ich auch nicht, dass meiner Vorstellung entsprach.
Eine Zeit, mal abgesehen von dem grässlichen Ekzem an Händen und Füssen, die mit viel Spaß verbunden war. Damals lagen noch 7 bis 8 Patienten auf einem Zimmer, aber wir konnten am Nachmittag ausgehen, keiner kümmerte sich so richtig um uns, einige Mädels waren auch immer mit dabei. Heute schien alles viel gesitteter zuzugehen.
Der Weg führte mich auch zur Strahlenklinik und zu den Therapieeinheiten zur perkutanen Bestrahlung, den 3 Linearbeschleuniger Clinac 1, 2 und 3. Heute war alles verschlossen und menschenleer. Ja der Clinac hat mich im Jahre 2000 6 Wochen lang beherrscht, es tat zwar nicht weh, aber in der Zeit konnte ich mich kaum bewegen, die ersten Anzeichen des Morbus Bechterew traten zu tage. Von den MTA’s wurde ich immer wieder angezählt weil ich nicht richtig lag.
Ich hoffe nur dass mir das dieses Mal erspar bleibt.
Die Mittagszeit rückte ran, heute gab es Brühreis, zum Glück keine Kartoffelsuppe, denn mit meiner Kartoffelsuppenallergie hätte ich meine Not gehabt.
Am Nachmittag habe ich in meiner Shakespeare Biografie weitergelesen, nach kurzer Zeit fielen mir aber schon die Augen zu. Später am Nachmittag bin ich bis zum Hauptbahnhof gelaufen, hier fand eine DEMO gegen Atomstrom statt, mit meiner frischen Naht am Bauch und unter den vielen Menschen fühlte ich mich aber nicht wohl, trotzdem tat mir der Spaziergang gut.
Am Sonntag wurden die Verbände gewechselt, es gibt keinen Anlass zur Sorge, sagte mir die Schwester. Es sah so aus, als ob ich wirklich schon am Montag entlassen werde. Eine lustige Begebenheit spielte sich aber ab, über die sich die Mitpatienten kaum beruhigen konnten. Die Schwester sagte zu mir als ich dran war, »Herr Ullmann, ziehen Sie sich aus!« Ich sprang aus dem Bett und fragte, »Alles?«, »Nein natürlich nur das T – Shirt« war ihre Antwort. Meine Mitpatienten lachten sich fast kaputt und meinten so schnell wäre ich noch nie aus dem Bett gesprungen. Ich entgegnete wahrheitsgemäß, »Wenn passierte es schon einmal, dass eine Frau einem Mann in dem Alter sagt, zieh Dich aus, es heißt doch eher, zieh Dich bloß wieder an!« Darüber konnten wir alle drei lachen.
Zum Mittagessen gab es den nächsten Lacher, wir hatten alle Goulasch bestellt. Die Tabletts sind mit Namensschildern versehen, als ich meinen Teller abdeckte, konnten sie es kaum fassen. Ich hatte doppelt so viele Fleischstücke aus dem Teller. Gleich vermuteten sie, dass ich Privatpatient bin und mehr zu essen bekomme. Schon wieder gab es Grund zum Lachen, also es wurde nicht langweilig. Ich gab jedem zwei Stücke ab, so ein Fleischesser bin ich eh nicht.
Den Nachmittag verbrachte ich mit lesen, schlafen und unterhalten.
Mal sehen ob es schon die letzte Nacht im Krankenhaus ist, beim Abendrundgang der Schwester sagte ich ihr, dass es Unterhalb der Naht aussieht, als ob sich etwas entzündet hat. Das käme von den Strips, weil diese auf Zug geklebt sind, ok, dann muss es wohl so sein.
Am nächsten Morgen kam die Visite mit der italienischen Ärztin, besah sich meine Naht und meinte ich kann heute entlassen werden, die ausstehenden Untersuchungen werden ambulant gemacht. So hatte ich das mir eigentlich nicht vorgestellt. Ich bekam einen neuen Verband, den Arztbrief, das Nachsorgeheft und noch paar Verbandsmaterialien. Eine richtige Auskunft, wo und wie die restlichen Untersuchungen stattfinden bekam ich nicht wirklich bzw. mir wurde gesagt, dass ich Bescheid bekomme. Für ein zertifiziertes Hauttumorzentrum etwas eigenartig, zumal ich gegen Morbus Bechterew die Remicadetherapie bekomme. Was ich über die Zertifizierung gelesen habe konnte ich hier nicht unbedingt nachvollziehen, oder es läuft vieles im Hintergrund ab. Leider hatte ich meine Beurteilung über die Klinik schon in den Kasten gesteckt. Mal sehen wie es weitergeht, vielleicht teile ich der Station meine Bedenklichkeiten mit. Etwas frustriert verließ ich das Krankenhaus, nicht ohne mich von meinen Kumpel zu verabschieden, beide mussten noch bleiben. Ich versprach ihnen sie in zwei Tagen zu besuchen, denn da bin ich schon wieder in der Charité, so wie die aussahen sind die bestimmt noch hier.

Arztbrief
Charité Centrum für Innere Medizin und Dermatologie
Charite 1 Campus Mitte 1 10098 Berlin
KLINIK FÜR DERMATOLOGIE, VENEROLOGIE UND ALLERGOLOGIE
STATION 161
An die weiterbehandelnde Ärztin an den weiterbehandelnden Arzt
Sehr geehrte Kollegin, sehr geehrter Kollege,
wir berichten Ihnen über unseren gemeinsamen Patienten
Herrn Henry Ullmann, geb. 27.12.1948, der sich vom 17.09.2010 bis 20.09.2010 in unserer stationären Betreuung befand.
Diagnosen:
Malignes Melanom Stadium IA (pT1a NO M0, AJCC Klassifikation 2009), Lokalisation Abdomen, Tumordicke 0,3 mm, Clark Level II, ED 30.07.2010
Morbus Bechterew (Therapie mit Infliximab)
Z. n. Rektumkarzinom 2000 (OP, Chemo, Radiatio), in Remission
Diabetes mellitus Typ II
Z. n. Thyreoidektomie bei Struma
Z. n. Lipom Rücken 2008
Z. n. Cholezystektomie

Anamnese:
Ambulant erfolgte die Exzision eines malignen Melanoms mit oben aufgeführten Tumordaten. Die stationäre Aufnahme erfolgte zur leitliniengerechten Nachexzision sowie zum Staging.

Dermatologischer Befund:
Ca. 3 cm messende, reizlose Narbe am Abdomen.

Aufnahmestatus:
Guter Allgemeinzustand, Größe 175 cm, Gewicht 83 kg. Die internistische Untersuchung und der orientierend erhobene neurologische Staus waren unauffällig. RR 130/70 mmHg, Hf 84 /min.

Diagnostik:
Laborparameter 17.09.2010:
Hämolyse (freies Hb) 25 [mg/dl];
Glucose 151 P+ [55-110 mg/dl];
Kreatinin 0.80 [<1.2 mg/dl];
Harnstoff 28 [14-46 mg/dl];
Hämoglobin 15.4 [14.0-17.5 g/dl];
Hämatokrit 0.46 [0.40-0.52 I/I];
Erythrozyten 5.02 [4.6-6.2 /pl];
Leukozyten 9.44 [4.5-11.0 /nl];
Thrombozyten 204 [150-400 /nl];
MCV 92 [81-100 fl];
MCH 30.7 [27-34 pg];
MCHC 33.3 [32.4-35.0 g/dl];
MPV 12 [7-12 fl];
RDW 14.2 [11.9-14.5 %];
TPZ-Wert 108 [70-130 %];
TPZ-INR 0.95 [0.9-1.25  ""];
aPTT 28.3 [26-40 sec];
Tumormarker MIA (cut-off 12,0 ng/ml): Befund steht noch aus, Dermatohistopathologischer Befund vom 17.09.2010
Nachexzision: Befund steht noch aus.
Abdomen – Sonoqraphie: Ambulant ist geplant
Röntgen - Thorax: Ambulant ist geplant
Lymphknotensonographie: Ambulant ist geplant

Therapie und Verlauf:
Am Aufnahmetag erfolgte die Nachexzision des malignen Melanoms leitliniengerecht mit 1 cm Sicherheitsabstand mit anschließendem Verschluss mittels Dehnungsplastik.
Zur Thromboseprophylaxe wurde Fragmin P einmal täglich s.c. injiziert. Das durchgeführte Staging erbrachte bisher keinen auffälligen Befund.
Entlassung mit reizlosen Wundverhältnissen und bei subjektivem Wohlbefinden in Ihre ambulante Weiterbetreuung.
Wir bitten um die leitliniengerechte Durchführung dermatologischer Nachsorgeuntersuchungen in sechsmonatigen Abständen, gerne im Wechsel mit der Melanomsprechstunde bei uns im Hause. Ihr freundliches Einverständnis vorausgesetzt, vereinbarten wir einen ersten Termin für den 21.09.2011 um 10:00 Uhr. Wir bitten um eine entsprechende Überweisung. Der Patient erhielt einen Tumorpass zur Dokumentation der Nachsorge.
Ein Screening bzgl. psychoonkologischen Betreuungsbedarfs wurde durchgeführt (Hornheider-Screening-Instrument: Betreuungsbedarf besteht nicht; Po-BADO: Betreuungsbedarf besteht nicht). Außerdem wurde auf das Angebot zur psychoonkologischen Mitbetreuung aufmerksam gemacht, entsprechendes Informationsmaterial wurde ausgehändigt.
Wir bitten um die ambulante Vervollständigung Staging durch Sie. Die weitere Wundversorgung erfolgt eigenständig.
Bei Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.

Entlassungsmedikation: Intern
Keine Änderung der häuslichen Medikation

Extern
Trocken, steriler Verband Lichtschutz

Mit freundlichen Grüßen


Ein Gutes hatte die ganze Sache, ich brauchte am nächsten Tag den Termin bei der Neurologin nicht absagen, aber ich hatte ein ungutes Gefühl, mein Auge "drückte", eigenlich ein Zeichen einer aufkommenden Iridocyclitis, das fehlte mir gerade noch, aber zum Glück drückte das Auge am nächten Tag nicht mehr, die künstliche Tränenflüssigkeit vom Virchow Klinikum schien zu helfen.
Meine Mutter und meine Schwestern freuten sich über die schnelle Entlassung, ich weiß gar nicht genau ob meine 89 jährige Tante noch bewusst mitbekommen hat, dass ich wieder zuhause bin. Sie war vor einiger Zeit in ihrer Wohnung gestürzt und offensichtlich ging es ihr sehr schlecht. Ich wollte sie am Mittwoch besuchen.
Meine Neurologin war auch über die Diagnose erschüttert und konnte es gar nicht begreifen, warum ich immer „hier“ rufe wenn es um solche Krankheiten geht. Sie sagte mir, dass ich eventuell größere Probleme mit den Füssen bekomme. Wenn das der Fall ist soll ich die Dosis am Abend vom 300 mg Gabapentin auf 600 mg zeitweise erhöhen.
Am Mittwoch früh bekam ich die Absage von meiner Tante, dass ihre Schmerzen stärker geworden sind und ich sie nicht zu besuchen brauche, was ich akzeptiert habe.
Der erste Anlaufpunkt war mein Hausarzt, gespannt was er zu sagen hatte, er sollte auch nach meinem Verband sehen, weil ich der Meinung war, dass etwas nicht stimmt. Die Schwester hob sofort die Hände, keine Pflaster und kein Verbandszeug da, dafür wären sie nicht ausgerüstet. Was sind denn das für Hausarztpraxen, ich wollte mit dem Doktor darüber sprechen. Die Grippeschutzimpfung konnte sie mir geben, als kleine Entschädigung bekam ich schon die Überweisungen für das nächste Quartal ausgestellt.
Der Doktor begrüßte mich wie immer sehr freundlich, ich fragte ihn, ob er schon einen Befund bekommen hat, hatte er, wie es weitergeht wollte er wissen. Ich konnte ihn sagen, dass ich schon zum zweiten Mal operiert worden bin. Ich reichte ihm den Arztbrief und er las ohne sichtliche Regung. Über das Hautkrebsscreening im letzten Jahr, was er bei mir durchführte verlor er kein Wort, angesprochen habe ich ihn daraufhin auch nicht. Ich hätte mir allerdings gewünscht, dass er als er den ersten Befund erhalten hat, sich mit mir in Verbindung gesetzt hätte. Da wäre die Frage; „Wie es weiter geht?“ angebrachter gewesen. Zukünftig werde ich meine Ärzte darauf hinweisen, dass sie mir die Befunde zuschicken. Er hat sich die Narbe überhaupt nicht angesehen und mir erklärt, warum kein Verbandsmaterial da ist. Es ist eine Kostenfrage, er kann sich nichts hinlegen, wenn nur hin und wieder ein Patient kommt und so ein Ansinnen hat. Er müsste mich zum Chirurgen überweisen, wenn notwendig. Armes Deutschland, kann ich da nur sagen. Einen Hautarzt konnte er mir auch nicht nennen.
Auch den Befund der Endokrinologin vom Virchow Klinikum legte ich ihm vor, mit dem Hinweis, dass er mir nur noch die Tabletten verschreiben braucht, alles andere macht das Virchow Klinikum. Darüber war er nicht einmal böse. Mein Glück, dass ich mich noch um alles selber kümmern kann und gute, verständnisvolle Ärzte habe.
Damit war der Besuch beendet, schon etwas enttäuscht begab ich mich zur U – Bahn und fuhr in Richtung Alexanderplatz. Da noch genügend Zeit war bis zum nächsten Arzttermin, legte ich einen Zwischenstopp in der Galeria Kaufhof ein. Ich brauchte eine neue Lesebrille, von der alten hatte ich die Schraube vom Bügel verloren und das kleine Ding in der Wohnung nicht mehr wiedergefunden. Eigentlich kann ich mir jetzt ein Netbook gar nicht mehr leisten, aber wenn ich daran denke was ich für den TÜV ausgeben müsste, Versicherung und Steuern für das Auto, dann trotz Visakartenklau, vielleicht doch! Brille gekauft, um mir das Netbook von Acer One 721 genau zu betrachten, das gibt es hier nur in Schwarz, wenn schon möchte ich eines in Braun haben.
In der Buchabteilung habe ich mir den neuen historischen Kriminalroman von C.J. Sansom „Das Buch des Teufels“ gekauft. Im Kopf hatte ich das Buch schon eine Weile, aber erst wollte ich die Shakespeare Biographie auslesen.
Die Handlung seines vierten Kriminalromans ist wieder in der  Regentenzeit  Heinrich des VIII. angesiedelt. The Times schreibt “Der beste Samson überhaupt.“, The Independent „Ein Meisterwerk.“ und The Observer „Glauben Sie nicht, das Sie dieses Buch vor seinem apokalyptischen Finale aus der Hand legen können.“ Wie Recht sie alle haben.
Der Ostertag des Jahres 1543 wird für Matthew Shardlake zum schlimmsten Tag seines Lebens. Denn an diesem Morgen findet er die verstümmelte Leiche seines Freundes Roger Elliard. Bals darauf wird ein neues Opfer gefunden, ebenso brutal zugerichtet.
Ein Serientäter in London?
Oder, einer der vom Teufel besessen ist?
Und welche Rolle spielt das Buch der Offenbarung mit seinen düsteren Prophezeiungen des Johannes?
Nun hatte wieder Lesestoff, hoffentlich wird das Wetter bald schlechter!
Der nächste Termin war im Hauttumorzentrum der Charité, dazu musste ich zuvor in die Anmeldung, meine Akte war schon wieder von der Station hier. Heute ging es um Aktinische Keratose, irgendwie freute ich mich auf die Ärztin, sehr nett und jung. In der Anmeldung fragte ich außerdem noch nach, wo und wer mir die Termine für die Nachsorge gibt. Die Antwort war, dass ich diese von der Station bekomme. Na gut, mal sehen was sich bewegen wird. Der Nachsorge Pass ist zwar gut und schön, aber wo sind die Termine.
Mit meiner Akte musste ich direkt zur Anmeldung des Hauttumorzentrums gehen, ich sollte noch einmal im Wartezimmer Platz nehmen. Es dauerte nicht lange und ich wurde aufgerufen. Die Ärztin entschuldigte sich bei mir, weil sie mir die Diagnose Malignes Melanom am Telefon mitgeteilt hat. Ich sagte ihr, dass mich so schnell nichts mehr erschüttern kann. Sie erkundigte sich nach der Operation und besah sich die Narbe, wie ich vermutete, erkannte sie das Problem es war alles entzündet. Nach dem Termin soll ich gleich noch einmal auf die Station gehen und mir den Verband wechseln lassen.
Die Aktinische Keratose ist eine durch langjährige intensive Einwirkung von Sonnenlicht (UV-Strahlung) verursachte chronische Schädigung der verhornten Oberhaut. Die Hautschädigung schreitet nur langsam fort, kann aber nach Jahren in eine Form des Hautkrebses übergehen: das Plattenepithel-Karzinom oder Spinaliom. Sie tritt vor allem bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte an Stellen auf, die besonders häufig dem Sonnenlicht ungeschützt ausgesetzt waren: Gesicht, Handrücken, Stirn, Glatze, Nase, Ohr. Bei mir, mal abgesehen von der zweiten Lebenshälfte bemerkte sie einige Stellen auf der Stirn und auf dem Kopf.
Vorerst soll ich diese Stellen mit Solarze einem Gel behandeln, weinig mich der Sonne aussetzen und eine Mütze aufsetzten. Sie gab mir noch einige Tuben mit Daylong actinica mit, eine Creme mit sehr hohen Lichtschutzfaktor zur Prävention von verschiedenen Formen des hellen Hautkrebs bei Risikopatienten.
Solaraze gibt es auf Rezept, aber Daylong nicht, da werde ich mir wohl im nächsten Jahr diese Sonnenschutzcreme kaufen müssen.
Es wird ja nun wirklich bald beängstigend, was in diesem Jahr so alles auf mich zugekommen ist, oder gar noch kommt. „In 6 Monaten sehen wir uns wieder, Herr Ullmann, hoffentlich nicht mit irgendwelchen Hiobsbotschaften!“
Auf der Station 160 in der Hautklinik waren meine beiden Kumpels ebenfalls schon entlassen worden, ich sprach den Pfleger an der gerade Dienst hatte und bat ihn sich meine Narbe noch einmal anzusehen. Eigentlich dürfte er das nicht machen, aber weil er ein „Ossi“ ist guckt es sich das an. Wir gingen ins Behandlungszimmer und er schaute, es fing sofort an zu bluten, er entfernte die Strips und klebte ein großes, gummiertes, ja Pflaster drauf, darüber noch einen Verband. Er drückte mir noch einige Verbandsmaterialen in die Hand und meinte nach zwei Tagen soll ich alles wechseln. Vorher die Narbe kurz mit Wasser abspülen.
Nun gab es nur noch einen Termin, die Fußpflege, früher bin ich manchmal mit dem Auto gefahren, heute (muss) laufe ich, aber so weit ist es eigentlich nicht von mir und Bewegung wird wohl in der nächsten Zeit für mich sehr wichtig werden.
Am Wochenende habe ich mich mehr oder weniger mit dem Lesen des neuen Kriminalromans befasst. Gerade wenn es um die erwähnten Straßen und Plätze in London geht, versuche ich mir vorzustellen wie es früher hier zuging. Die meisten kenne ich aus meinen vielen Reisen nach London.
Von meiner Bank habe ich bisher leider nichts gehört, dafür kam aber von Londoner Metropolitan Police ein Schreiben, in dem sie sich für den Diebstahl der Karte entschuldigen, aber aufgrund der wenigen Angaben nicht in der Lage sind den Überfall einer Person zuzuordnen. Die besagten Geldautomaten der HSBC Bank wollen sie aber verstärkt mit in ihre Beobachtung einbeziehen.
Einen Brief von der Hautklinik der Charité lag auch im Briefkasten, mit einem Zettel, darauf stand der Termin für die LK – Sonografie, eine Überweisung war nicht dabei. Zum Glück habe ich noch einen Termin bei meiner Rheumatologin, die ich über die Nachsorge befragen will.
Zumindest die ersten zwei Tage in der neuen Woche waren ohne Termine, aber dann ging es schon wieder los.
Der Diabetologin legte ich den Befund der Hautklinik vor, auch sie zeigte sich schockierte, der Zucker war auch nicht wirklich gut, aber sie schob es vorerst auf die gegenwärtige Situation. Ich bekam noch einmal das NovoNorm verschrieben, heute gleich zwei Packungen, weil es das Medikament bald nicht mehr geben soll, nur noch für Privatpatienten. Irgend so eine schwachsinnige Kommission in der Bundesregierung hat beschlossen, dass die Wirksamkeit nicht ausreichende dokumentiert ist. Deshalb kann es sogar dazu kommen, dass ich spritzen muss, aber jetzt ist die Verschreibung bis Jahresende verlängert worden, eigentlich sollte schon ab 1. Oktober Schluss sein.
Sie fragte mich nach meiner Narbe und wollte sie auch sehen, ich hatte am gestrigen Tag einen neuen Verband angelegt. Die Entzündung war noch da, aber solche großen Pflaster hatte sie nicht da, aber für zwei Mal war ich noch versorgt und dann wollte ich nichts mehr drauf machen. So stelle ich mir Ärzte vor, die nicht nur die Probleme zur Kenntnis nehmen, sondern sich überzeugen.
Am folgenden Tag, fand im Ben Sherman Store hier in Berlin für alle Newsletter Bezieher ein Spätverkauf satt. Es sollte auf die gesamte Kollektion 25 % Rabatt geben, das wollte ich mir nicht entgehen lassen. Auf einen Pullover aus 100 % Merinowolle war ich schon lange fixiert, den hatte ich in London anprobiert, mit £ 60 war mir aber zu teuer. Den habe ich mir gekauft, es war voll, na ja bei 25 % bin ich nicht der Einzige der zuschlägt.
Meine Tante lag mittlerweile im Krankenhaus und ich wollte sie besuchen, mit meiner Ex – Schwägerin habe ich mich am Freitagnachmittag vor dem Krankenhaus getroffen. Mir war es ganz recht, dass ich nicht alleine hingehen musste, ihr glaube ich auch. Es ist in den letzten Tagen viel passiert mit meiner Tante, sie wusste nicht wo sie war und hat wirres Zeug von sich gegeben. Dadurch teilweise die Station durcheinander gebracht.
Als ich an ihr Bett trat, sah ich das „Häufchen Unglück“ liegen, stark beschäftigt mit irgendwelchen Ereignissen. Sie hat uns erkannt, auch wohl deshalb weil meine Ex – Schwägerin sich um sie in der letzten Zeit intensiv gekümmert und mich wohl, weil sie mich geschätzt hat. Vor allem weil ich mein Leben nach der Darmkrebsoperation fest im Griff hatte. Sie mag wohl Recht haben, früher war das aufgrund der unterschiedlichsten Situationen nicht immer so.
Wir haben versucht auf ihrer Probleme einzugehen und Lösungen angeboten, ich habe versucht auch paar lustige Begebenheiten einzufügen. Manchmal lächelte sie sogar etwas, aber was ist innerhalb von drei, vier Wochen aus ihr geworden.
Nach 1 ½ Stunden meinten wir gehen zu können und waren uns einig, dass eine Gesundung fast unmöglich ist, aber wir sind keine Ärzte. Netterweise hat mich meine Ex – Schwägerin noch zum Abendbrot eingeladen, ihre Wohnung ist nicht allzu weit entfernt vom Krankenhaus. Wir konnten auch nicht einfach zur Tagesordnung übergehen, sie tat uns beiden leid.
Es war nicht mehr anzuhören, seit Wochen gab es alle möglichen im TV über die Deutsche Einheit, klar, dass wieder fast nur Unsinn ausgestrahlt und geredet. In Deutschland zu Hause zu sein bedeute, die Verfassung und ihre Werte zu achten, sich an die gemeinsamen Regeln zu halten..."
Sehr geistreich. An wen wendet sich Wulff? An die korrupte Elite, an die Lobbyisten, an gierige Banker, an die Schmuddelpresse, an das verflachte Fernsehen?
Wie wäre es, wenn die Elite mit gutem Beispiel vorangeht und durch TATEN einsteht, was von den Schwächsten gefordert wird. Lächerlich diese Sonntagsreden. Die kleinen Bürger werden gegeneinander ausgespielt und in Konflikte getrieben, während sich die politische und wirtschaftliche Führung auch noch auf die Schulter klopft.
Aber den größten Lacher, rang mir die Bemerkung der „Frau im Hosenanzug mit den drei Knöpfen“ ab. Sie sagte in einer Rede; „In der DDR gab es keine Latten und Bretter!“, eins muss es aber gegeben haben…..!
Ich war froh als dieser unsäglich Feiertag vorbei war, soviel Schwachsinn habe ich lange nicht gehört und gesehen, dafür würde ich niemals Rundfunk bzw. Fernsehgebühren bezahle. Ich bezahle nur für Qualität und nicht, dafür, dass sich die Intendanten die Taschen noch voller füllen können, oder noch eine blöde Quizshow oder Talkshow  ins Leben gerufen wird.
Meine Tante ist drei Tage später verstorben, meine Ex – Schwägerin und mich hat sie als Letztes erkannt, danach niemand mehr, ich denke es ist gut so, nun braucht sie sich keine Sorgen mehr um andere Leute machen. Manchmal war es schon bedenklich um was sie sich alles gesorgt. Ihre täglichen Anrufe werden mir am Anfang bestimmt fehlen und meine Verwandtschaft ist damit in Berlin ausgestorben. Zum Glück habe ich einige gute Bekannte hier und meine Familie in Bautzen ist auch nicht so weit weg, auch ohne Auto gut zu erreichen.
Die frühjährlich und herbstlichen Arbeitseinsätze, mit anschließendem Grilleinsatz werden wohl auch wegfallen.
Es hat sich Besuch angekündigt, meine Mutter und meine Schwester aus Bautzen wollten nach mir sehen, ich habe ja gegenwärtig auch paar ernstzunehmende Probleme, die noch nicht ausgestanden sind. Vorher hatte ich aber noch einen Termin bei der Rheumatologin in der Charité, sie nickte mir schon im Wartebereich freundlich zu, kurze Zeit später wurde ich aufgerufen. Sie hatte mich extra noch einen Tag vor ihrem Urlaub bestellt, weil es einiges zu besprechen gab und ich auch paar Fragen hatte.
Zuerst legte ich ihr den Befund von der Hautklinik vor, den sie aufmerksam durchlas. Sie eröffnete mir, dass es bei einem Melanom unter Remicade 5 Jahre lang keine Therapie gibt, es gäbe aber eventuell noch andere Möglichkeiten. Die Oberärztin ist heute nicht da, aber beim nächsten Termin soll sie anwesend sein. Ich fragte sie auch über das letzte Röntgen der Wirbelsäule, es dauerte eine Weile bis sie etwas fand, aber nicht in der Krankenakte sondern im Computer. Mir schien es so, als ob die Befunde nicht konsequent in die Krankenakte eingehen, aber das lieg auf keinen Fall an der Ärztin.
Das was sie mir vorlas, hörte sich höchst bedenklich an, die Wirbelsäule ist von oben bis unten vollständig versteift und es gibt überall Ablagerungen an den Wirbeln. Wie das mal weitergehen soll, weiß niemand, auch sie nicht.
Da es nun keine Infusion mehr gibt, sollte ich zur Physiotherapie gehen, aber ich sehe hier keinen Erfolg mehr, sie ist und bleibt tot, ich meine die Wirbelsäule. Vielleicht habe ich dadurch keine großen Schmerzen, außer den nervigen Kopf – bzw. Ohrgeräusche. Sie verschrieb mir noch Tabletten Celebrex, die ich vor Jahren schon einmal während einer Doppelblind – Studie genommen oder nicht genommen habe.
Als ich sie fragte, wie das mit den Nachsorgeterminen weitergeht, wunderte sie sich auch, dass ich ohne Termine entlassen wurde und rief sofort in der Tagesstation an. Wenn ich solche Ärzte nicht hätte, ich manchmal richtgehend „alt aussehen“.
Sie stellte mir die Überweisungen aus und ich hoffe, dass die Befunde hier in meiner dicken Krankenakte landen. Einen Blutzettel gab sie mir ebenfalls mit.
Auch sie wollte die Narbe sehen, heute hatte ich kein Verband mehr darüber, sie zeigte sich zufrieden, die Entzündung ist ebenfalls im Abklingen. Ich musste der Ärztin noch etwas sagen, wenn ich hier durchkomme, könnte es sein, dass sie mir das Leben gerettet hat. Sie winkte ab, aber ich versprach ihr, dass ich mir etwas einfallen lasse.
Bis Mai hat sie noch einen neuen Vertrag bekommen, dann weis sie nicht wie es bei ihr weitergehen wird. Ich hoffe nicht, dass ich wieder so eine gute Ärztin verliere. Vor Jahren ist meine Rheumatologin in die Schweiz gegangen, weil sie keinen neuen Vertrag bekommen hat. Was ist das nur für ein Gesundheitssystem, vieles kann ich nicht mehr begreifen. Den nächsten Termin habe ich an ihrem ersten Arbeitstag nach dem Urlaub.
Ich musste mich nun sputen, dann für den Nachmittag hatte sich schon der Besuch aus Bautzen angekündigt, gegen 14.30 Uhr klingelte es schon an meiner Tür. Etwas geknickt standen beide vor mir, mit nur einem kleinen Korb Pilze, eigentlich sollten es mehr werden, aber es gab an den altbekannten Stellen keine. Ich freute mich trotzdem.
Mutter brachte noch echten Honig von ihrer gestrigen Ausfahrt mit, paar Äpfel, Walnüsse aus dem Garten und einen Kasten Bier. Jetzt ohne Auto ist es für mich nicht mehr so einfach solche Mengen zu besorgen.
Es gab viel zu erzählen, die Tante gestorben und ich auch krank, aber deshalb muss man nicht den Mut verlieren, so ist es eben.
Am nächsten Tag haben wir Pankow unsicher gemacht, hier wo es vor Baustellen nur so wimmelt, aber mein Besuch musste die Tageskarte abfahren, zum Schluss sind wir am Alex gelandet. Dort sah ich mit Genugtuung, dass endlich die Freiluftausstellung abgerissen wird. Angeblich wurde sie um ein Jahr verlängert, weil sie einen enormen Ansturm auslöste. Ich war sehr oft am Alex in den zwei Jahren, den Ansturm den ich gesehen habe galt der ALEXA und da ging man entweder daran vorbei oder durch, stehen blieb kaum jemand. 
Ich hatte mir für den Freitag einen Termin bei der Krebshilfe besorgt, die Mitarbeiterin begleitet mich schon seit 10 Jahren, der wollte ich die neusten Nachrichten überbringen. Da Mutter und meine Schwester am  Freitag wieder abreisten, konnten sie mich bis nach Altglienicke mitnehmen, es war ein Besuch der keinen Stress verursacht und sehr angenehm ist.
Die Mitarbeiterin des Beratungsstelle des Bezirksamtes erwartete mich schon, ich habe ihr den Befund übergeben, sie war natürlich ebenfalls bestürzt, aber sie kennt mich sehr gut. Deshalb weiß sie auch, dass ich auch diese Krankheit packen kann.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie ich vor über zehn Jahren vor ihr gestanden habe, ohne klare Vorstellungen wie es weitergehen soll, sie hat mich nie im Stich gelassen und mir Wege aufgezeigt. Gemeinsam haben wir Anträge geschrieben und heute kann ich ihr sogar Tipps geben, damit sie meine Erfahrungen weitergeben kann.
Besonders interessiert ist sie an meinen Reisen, freut sich über meine Unternehmungen, ihr schreibe ich sogar öfters eine Ansichtskarte.
In dem Gespräch von 1 ½ Stunden haben wir vereinbart, dass sie noch einmal einen Antrag auf finanzielle Hilfe bei der Deutschen Krebshilfe beantragt. Sie will ebenfalls, dass der Behinderungsgrad erhöht wird, darüber muss ich noch einmal nachdenken, sicherlich wäre das kein Problem, aber jetzt habe ich bis ins Jahr 2021 das Merkzeichen „G“ und der Grad der Behinderung ist 70 %, ein höherer Grad bringt mir vermutlich nicht viel. Nach 5 Jahren würde dann eine Neufeststellung erfolgen müssen, wieder Ärzte bemühen, warum eigentlich. Ich werde darüber nachdenken, mich natürlich mit der Rheumatologin konsultieren.
Am Wochenende habe ich nur gelesen, ich bemerke zunehmend etwas, was mich bedenklich stimmt, eine schleichende Lustlosigkeit und Müdigkeit. Gerade so ein Zustand wie nach der zweiten Staffel Chemotherapie im Jahre 2000, hoffentlich hat das nichts zu bedeuten!
Ich habe "Das Buch des Teufels" ausgelesen, das was „The Observer“ vorausgesagt hat, traf ein, innerhalb kürzester Zeit habe ich das Buch verschlungen. Es gibt schon ein neues Buch, noch nicht gekauft, aber ausgesucht.
Die Spionin von Corina Bomann, noch nie etwas gehört von ihr.
Kuzgefasst:
London, 1585: Als man die Diebin Alyson in den Tower bringt, scheint ihr Schicksal besiegelt. Doch Francis Walsingham macht ihr ein unglaubliches Angebot.
Alyson soll der Königin als Spionin dienen! Doch die Ausbildung ist hart, nicht nur, weil Walsingham jeden Fehler unnachgiebig straft. Eine Spionin darf niemandem vertrauen – und es ist ihr verboten, sich zu verlieben …Ihr abenteuerliches Leben führt Alyson in Hafenbordelle, aber auch in die Gemächer Elisabeth I.; sie sieht den Kopf Maria Stuarts fallen und muss ihr Leben riskieren. Doch das alles dient nur dazu, sie auf die größte Herausforderung vorzubereiten: In Spanien muss sie eine Möglichkeit finden, das Auslaufen jener Armada zu verhindern, die England erobern und London in Schutt und Asche legen will – die Stadt, in der auch ein ganz besonderer Mann lebt, den sie seit langem heimlich begehrt.
Das scheint spannend zu werden, Corina Bomann gibt der Englischen Geschichte rund um die Herrschaft von Königin Elisabeth I. durch dieses Buch eine neue Dimension. Sie schildert Königin Elisabeth I. als herrische und launische Person, unternimmt nicht den geringsten Versuch, sie in einem sympathischeren Licht erscheinen zu lassen. Hingegen wird Maria Stuart als stille, freundliche Frau skizziert, deren Tod eine besondere Tragik aufweist.
Für mich wäre Maria Stuart die bessere Königin gewesen und ich brauchte mich in Schottland nicht so vorzusehen, wenn es um London geht.
Nach dem entspannten Wochenende, Unternehmungen waren sowieso nicht möglich, da wieder einmal nur Schienensatzverkehr herrschte, ich bin es eigentlich Leid, immer wieder über die Stressbahn herzuziehen.
Es kotzt mich gelinde gesagt an, was sich hier abspielt, so wie es in der Presse veröffentlicht wird, entspricht es ja nicht der Wahrheit. Nicht seit einem Jahr, sondern nach 15 Monaten klappte bei der  S – Bahn nichts, Kurzzüge sind an der Tagesordnung. Die Weltstadt zeigt sich eben nicht nur bei den Ladenöffnungszeiten, sondern auch bei den Verkehrsmitteln provinzial.
Montag, Termin hatte ich keinen, aber viele Überweisungen, Thorax – Röntgen,  Labor und Sonographie des Abdomen, vielleicht kann ich schon etwas abarbeite. Ich brauchte mich am Morgen nicht beeilen, deshalb hatte ich keinerlei Stress.
In der Röntgen – Anmeldung gab ich die Überweisungen der Rheumaklinik ab, den Thorax hätten sie gleich gemacht, aber die Sonographie nicht, ich vereinbarte einen Termin für Freitag, dann sind es eben vier Termine in der Charité, abzuarbeiten zwischen 9 – 13 Uhr.
Auf der Rückfahrt holte ich mir noch den Termin bei der Onkologin im SANA – Klinikum, der ist zwar erst Enden November, mal sehen was sie sagt. Bis dahin bin ich bei der Rheumatologin in guten Händen.
Zeit bis zum Freitag, seltene genug kommt so etwas vor, aber Lust hatte ich zu nichts, die wichtigen Untersuchungen hielten immer wieder Einzug in meine Gedankenwelt.
Es war eine relativ unchristliche Zeit, kurz nach 6 Uhr aufstehen, das kommst so oft nicht vor, manchmal wenn ich meine Reisen antrete, aber heute Morgen ging es in die Charité. Eigentlich werde ich fast immer zurzeit munter, klar stelle ich mir zur Sicherheit den Radiowecker und den habe ich nicht gehört, von sehr weit weg drang die Musik an mein Ohr, bis ich bemerkte, ich habe es verschlafen 20 Minuten zu spät. Auch dafür habe ich vorgesorgt, es ist immer ein Sicherheitszeitpuffer eingeplant. Trotzdem ging es etwas hektischer zu, den Kaffee konnte ich nicht austrinken und was am unangenehmsten ist, wenn ich erwache und sofort aufstehen muss, werde die Geräusche im Kopf zur enormen Belastung. Wenn ich schon hier in der Grünbergallee in die vollen Kurzzüge der Stressbahn einsteigen muss, wird es auch nicht besser. Zur Entspannung bin ich die Strecke vom Oranienburger Tor bis zur Hautklinik gelaufen, noch hat es nicht geregnet.
In der Anmeldung warteten ca. 15 Leute mit ihrer Nummer in der Hand, trotzdem geht es relativ schnell. Der Termin war vorhanden und ich konnte in das Hauttumorzentrum in der dritten Ebene gehen, dort fand nämlich der erste Termin, die Lymphknotensonographie, statt. In der dortigen Anmeldung war ich ebenfalls voravisiert. Heute waren auch die Terminbücher für das Jahr 2011 vorhanden und ich konnte mir den Termin für die Kontrolle der Aktinische Keratose geben lassen, die Ärztin will mich halbjährlich sehen. Anschließend sollte ich im „Gelben Salon“ warten, das ist der Aufenthaltsraum der Stationen 160 und 160T in der Hautklinik.
Nachdem ich ca. 20 Minuten gewartet habe rief mich ein Doktor auf, begrüßte mich freundlich, ich folgte ihn in das Untersuchungszimmer. Bis auf die Socken musste ich alles ausziehen und mich auf die Liege legen, da mir das zu flach war, erbat ich eine Unterlage für den Kopf. Er gab mir einen Stapel Windeln, also die Tücher mir denen man sich anschließend den Schleim abwischen kann. Er erklärte mir kurz worum es ging und die Untersuchung begann, er stelle in der rechten Armbeuge und in der linken Leiste, je einen reaktiven Lymphknoten fest.
An bestimmten Stellen des Körpers verteilt liegen Lymphknoten. Diese sind mit ihren Zellen für Immunvorgänge verantwortlich. Bei entzündlichen Prozessen im Körper können die Lymphknoten reaktiv mit anschwellen. Dies ist Ausdruck einer intensiven Auseinandersetzung mit der Entzündung z.B. durch Antikörperbildung im Lymphknoten und Prozessen, welche die Beseitigung der Entzündung beabsichtigen. So findet man solche Lymphknotenschwellungen, z.B. bei Virusinfekten oder bakteriellen Entzündungen, aber auch bei rheumatischen Erkrankungen. Es gibt sehr viele Ursachen für Lymphknotenschwellungen. Neben diesen gutartigen Mitreaktionen gibt es auch bösartige Lymphknotenschwellungen, die sind bei mir nach seinem Befund nicht vorhanden.
Kein pathologischer Befund, wenn bei der Untersuchung Werte gefunden werden, die nicht normal sind, also für eine Krankheit sprechen, kommt es zu einem pathologischen Befund. Kein Hinweis auf Filiae, also Metastasen.
Das war schon einmal ein sehr gutes Ergebnis, ich bat den Arzt mir noch eine Kopie für die Rheumatologin zu machen, bedankte mich und konnte gehen.
Anschließend bin ich ins Labor gegangen, traf dort eine Mitarbeiterin aus der Tagesklinik der Rheumatologie, die mir das Blut abnahm, es gibt in der großen Charité Leute die kennen mich, auch wenn Begegnungen schon einige Zeit zurückliegen, also muss ich doch gar nicht so ein schlechter Mensch sein, wie eine Gewisse Frau vor vielen Jahren behauptet hat.
Jetzt hatte ich etwas Leerlauf, was machen, ich entschied mich, mit dem Bus zum Bahnhof Friedrichstraße zu fahren. Dort angekommen fing es an zu regnen, es hörte dann auch den ganzen Tag nicht mehr auf. Ja was machen, der nächste Termin war erst um 13 Uhr.
Ich habe die einige Zeit im Kulturkaufhaus Dussmann verbracht, in einigen historistischen Romane geblättert, anschließend war ich noch bei ZARA in der Friedrichstraße und danach bin ich mit dem Bus zurück zur Charité gefahren. Einen Imbiss gönnte ich mir im Café „Luise“, mit schnellen Schritten lief ich von dort zur Poliklinik. Es war erst nach 12 Uhr, aber vielleicht kann man die Termine vorziehen, es kann ja auch sein ich werde wieder in die Innere Klinik zum Röntgen geschickt. Kurzzeitig zweifelte ich wieder einmal an meinem Verstand, hatte ich etwa die Überweisung für die Abdomen Sono in der Hautklinik abgegeben, das fehlte mir noch. Irgendwo fand ich die Überweisung doch noch, stellte aber fest, dass ich die für die Lymphknoten Sono auch noch hatte, was da schief gelaufen ist, weiß ich nicht.
Es war kein Problem, dass ich jetzt schon da war, zuerst wurde der Thorax geröntgt, da habe ich noch kein Ergebnis vorliegen. Danach setzte ich mich in den Warteraum für die Sonographie, ganz allein, kein anderer Patient war da. Eine Ärztin kam und fragte mich nach dem Namen, meinte aber, ich wäre nicht ihr Fall, schade antworte ich, worauf sie lachte und sagte, sie meint im medizinischen Sinne.
Es dauerte nicht lange und ein anderer Arzt rief mich auf, die üblichen Fragen, er interessierte sich für die Narben am Körper. Als ich ihn sagte, die Galle ist schon vor vielen Jahren raus, meinte er; „Gut zu wissen, dann brauche ich sie nicht zu suchen!“
Danach fing er an, wieder musste mein Kopf höher gelegt werden. Er quälte mich ganz schön, die Leber hielt sich sehr versteckt bei mir auf, ziemlich tief unter den Rippen und er bekam schlechte Sicht. Das war aber nicht mein Problem, das Ergebnis war viel wichtiger für mich und das fiel positiv, also im medizinisch negativ aus. Auch hier gab es keinerlei Feststellungen, am meisten wird sich wohl darüber meine Rheumatologin freuen.
Nun lag ein entspanntes Wochenende vor mir, ausgefüllt mit ersten Plänen für das nächste Jahr und eventuellen noch für dieses Jahr. Da bin ich wieder einmal dem Gevatter, also dem mit der Sense entflohen.
Wie oft mag das noch so weitergehen? Diese Frage wird das Leben von selbst beantworten, darüber muss ich mir momentan keine Gedanken machen.
Es war wieder so ein Tag mit der unchristlichen Zeit, 6.00 Uhr aufstehen, das war notwendig, weil mein Termin im Virchow Klinikum schon 8.00 Uhr war. Heute musste ich nur zur Blutabnahme in die Endokrinologie, aber ich nehme die Strapazen gern auf mich, weiß ich doch, dass ich hier qualitativ gut aufgehoben bin.
Die Fahrt mit der S – Bahn und U – Bahn dauert gerade einmal eine Stunde, von der Grünbergallee bis zur Schönhauser Allee, dort in die Ringbahn umsteigen bis Westhafen und von dort mit der U – Bahn eine Station bis zur Amrumer Straße. Ich war 30 Minuten eher da, die Anmeldung hatte noch nicht geöffnet, das nächste Mal kann ich eine Bahn später fahren.
Es ist hier bald wie im Kindergarten, die Blutabnahme befindet sich dort, wo die Erdbeere an der Tür ist, sagte mir die nette Dame in der Anmeldung. Ich kannte mich aber schon aus, wichtig ist, dass ich das Novothyral am Morgen nicht einnehme. Gar nicht so einfach, die Tabletten liegen griffbereit auf dem Nachtschrank und die Einnahme ist so was von „In Fleisch und Blut“ übergegangen, dass ich mich richtig konzentrieren muss.
Während der Blutabnahme, fragte ich die fast noch „blutjunge“ Schwester, ob es ein Problem gibt, wenn ich beim nächsten Termin etwas später komme, bis 8.30 Uhr könnte ich kommen, wenn nur die Schilddrüsenwerte bestimmt werden. Gut zu wissen, da wird es stressfreier für mich.
Die Endokrinologin war ebenfalls im Raum und begrüßte mich freundlich, der Termin bei ihr ist erst im November.
Da ich schon nach 8 Uhr wieder draußen war, es regnete und zum Shoppen es noch zu früh war, bin ich über den Ring wieder nach Hause gefahren.
Für den Termin bei der Mitarbeiterin der Krebsführsorge am Freitag musste ich noch einige Unterlagen besorgen bzw. Ausfüllen, dazu war es notwendig die Rentenversicherungsanstalt aufzusuchen. In der Wallstraße direkt am U – Bahnhof Spittelmarkt befindet sich eine Außenstelle, ich brauchte einen Antrag auf eine onkologische Reha und weil ich schon einmal da war, habe ich mir einen Rentenantrag geben lassen. Irgendwann werde die wohl beantragen müssen, in der Hoffnung, dass sich meine Lebensbedingungen nicht wesentlich verschlechtern.
Es gibt hier einen „Schnellschalter“ und ich bekam alle Anträge sofort ausgehändigt, ein nicht ganz schlechtes Service, wie ich meine. Zu mehr hatte ich keine Lust, also ging es gleich wieder mit der U – Bahn zurück in die Wohnung. Hier wartet nämlich viel Arbeit auf mich, meine Website wird einem kompletten Relaunch unterzogen, nach einigen Jahren ist so etwas notwendig. Es verhält sich gerade so wie mit der Renovierung oder Neueinrichtung der Wohnung, obwohl, meiner Website kommt das öfters zugute. Ich glaube aber die Wohnung ist auch wieder einmal dran.
Ich bin am Freitag bis zum Bürgerhaus in Altglienicke gelaufen, ca. 30 Minuten, warum nicht, Bewegung ist immer gut und Auto gibt es ja nicht mehr, zurück natürlich ebenfalls.
Gemeinsam haben wir den Antrag auf Beihilfe zur Krebserkrankung ausgefüllt, kennen tun wir uns schon seit über 10 Jahren, Höhen und Tiefen inbegriffen, schön dass es solche Menschen gibt. Im Epilog habe ich mich darüber schon geäußert.
Mit der Rente gab es nun auch eine Einigung, mit 63 Jahren werde ich diese nun beantragen, ich könnte, im Rentenantrag wird darauf noch einmal explizit hingewiesen, eigentlich hätte ich schon mit 60 Jahren ohne Abzüge in Rente gehen können. Menschen die vor 1952 geboren und am 11. November 2000, schwerbehindert, berufs- oder erwerbsunfäig waren, können ohne Abzüge in Rente gehen. Ich wusste es eigentlich immer, jetzt bekomme ich die Grundsicherung, habe mit der Weiterbewilligung keine Probleme, aber was bei der Rente wird, ich bin mir nicht sicher, obwohl ich von meiner „Strafrente“ nicht leben kann. Da helfen mir die 80 Euro vom Vorsorgeausgleich auch nicht wirklich weiter.
Das nächste zu behandelnde Problem war, die Beantragung einer Reha – Maßnahme, ich hätte sie gern, aber an eine Befürwortung durch den Rententräger glaube ich nicht. Obwohl „Krebs bleibt Krebs“, dass er so früh erkannt wurde und es deshalb vermutlich keine Metastasen gibt, ist ja eigentlich unsere Verdienst, also das meiner Rheumatologin hauptsächlich. Sie müsste auch den ärztlichen Teil des Antrags ausfüllen, denn zur Hautklinik habe ich keinen Kontakt, aber vielleicht hilft ja auch die Aussetzung der Remicade – Therapie und stimmt den Rententräger milde. Immer wieder kommt man sich eben wie ein Bittsteller vor, bei „reichlich Kohle“ hätte ich damit bestimmt kein Problem.
Damit bin ich auch gleich beim nächsten Problem, am Sonnabend habe ich den letzten Tag vom „Festival of Light“ genutzt, bevor ich näher darauf eingehen werde, kam mir schon die Feststellung in den Sinn „Meine Armut kotzt mich an!“ Ich habe es aber so nicht gewollt.
Aber der Reihe nach, am frühen Nachmittag bin ich mit der S – Bahn in Richtung Stadtzentrum gefahren, heute oh welch Wunder, gab es keine Schienenersatzverkehr auf meiner Strecke, dafür aber von Grünau nach Königs Wusterhausen.
Am Alex habe ich alle Buchläden abgeklappert, einschließich Thaila in der ALEXA, es gibt paar neue Bücher über die Tudorzeit in England, aber einige Bücher schienen mir zu fiktiv über die Zeit zu berichten.
Auf der Suche nach einem Weihnachtsgeschenk für meine Schulfreundin, fand ich mich bei „SLUSH“ wieder, die Läden kann man nicht verfehlen, es riecht schon von weitem nach allen möglichen Ingredienzien, kaum war ich im Laden, hatte ich schon eine Beraterin neben mir, die mich beraten wollte. Ich kaufte aber noch nichts, werde mich wohl für ein Weihnachtsgeschenk in dieser Richtung favorisieren, vorerst nahm ich mir nur eine Zeitschrift mit.
Anschließend bin ich mit der Tram bis zur Friedrichstraße gefahren, dort noch einmal ins Kulturkaufhaus DUSMANN gegangen, danach zum „Oscar Wilde Irish Pub“ am U – Bahnhof Oranienburger Tor gelaufen, endlich habe ich ein Pub gefunden wo das Fosters Bier vom Fass kommt und sogar als Pint. Der Pub selbst macht aber nicht wirklich einen gemütlichen Eindruck, da kenne ich in Großbritannien wesentlich bessere. Es gibt sogar Fish & Chips, so wie ich das Meal kenne, heute war aber mein Hunger nicht so ausgeprägt.
In der Nähe befindet sich das berühmte „Tacheles“ in der Oranienburger Straße, bisher hat mich dort noch nicht hin verschlagen, heute habe ich mir das näher angesehen. Ich war sowieso erstaunt, wie viele Menschen sich in der Friedrichstraße und der Oranienburger Straße bewegten. Die ganze Umgebung um das Tacheles erinnert mich irgendwie an den Londoner Camdenmarket, überall leuchteten Lampen, brannten Lagerfeuer und es wurde gewerkelt.
Danach bin ich mit der U – Bahn zur Französischen Straße gefahren um mir den illuminierten Gendarmenmarkt anzusehen, hier war ich zum ersten Mal beim Festival of Light, die Beleuchter haben sich viel Mühe gegeben. Der anschließende Fußweg bis zur Straße Unter den Linden, hat es mir dann gezeigt, wo die Gewinner der Einheit sitzen, in den vornehmsten Hotels, einschließlich Restaurants, drinnen sitze die Sieger und draußen läuft der Verlierer herum.

Festival of Light 2010

Unter den Linden waren die Bäume wie immer beleuchtet, es sieht schon romantisch aus, aber alle Leute kennen das Festival of Light nicht, denn ich wurde gefragt, warum hier so viele Menschen unterwegs sind, sie dachten es sieht immer so aus in Berlin. Nach einem kurzen Zwischenstopp am Potsdamer Platz, wo schon die Winterwelt aufgebaut wird, bin ich mit der Bahn nachhause gefahren.
Nun nachdem meine Tante gestorben ist werde ich auch nicht mehr gesucht, kann nachhause kommen wenn ich will, trotzdem fehlen einem die sorgenvollen Anrufe.
Am Montag musste ich in die Charité, der Termin bei meiner Rheumatologin war aber erst 12:30 Uhr, das bedeutet kein Stress mit der Zeit. Hätte ich es gewusst, 14:00 Uhr wäre auch noch zeitig genug gewesen. Als die Rheumatologin durch den Wartebereich lief, sagte sie mir im Vorbeigehen, dass es Zeitverzug gibt. Auf mich wartet kein Mensch, also stellt das für mich kein Problem dar.
Da ich solche Wartezeiten öfters verbringen muss, nicht nur hier, werde ich mir ein Netbook zulegen, obwohl es mir finanziell nicht so leicht fällt, aber einen großen PC will ich mir sowieso nicht mehr zulegen, wird das wohl so werden. Ausgeguckt ist er schon, aber ich tue mir mit solchen Entscheidungen immer schwer. Dann kann ich diese Zeit sinnvoller nutzten.
Heute war die Oberärztin mit im Zimmer meiner Ärztin, aber was sie sagte, na ja, die Dermatologen sollen entscheiden ob und wann ich wieder eine Biologica -Therapie bekommen kann, bis dahin bleibt nur Prednisolon. Dann war sie auch schon wieder verschwunden, mit dem kurzen Gespräch konnte ich überhaupt nichts anfangen.
Meine Ärztin entschuldigte sich zuerst für die Wartezeit, ich wusste, dass sie heute den ersten Tag nach ihrem Urlaub wieder im Dienst war. Ihr Urlaub war schön und so erholsam wie es mir einem zweijährigen Kind eben sein kann, sagte sie mir.
Den Befund über die Lymphknoten – Sonographie nahm sie zur Kenntnis, konnte aber die Schrift des Arztes nicht vollständig entziffern, auch mit den reaktiven Knoten konnte sie nicht wirklich etwas anfangen. Sie hatte den Befund vom Thorax – Röntgen vor sich liegen, der keinen Anlass zur Besorgnis gibt. Die gesamte Problematik sollte mittel eine CT noch einmal abgeklärt werden. Ich habe mir mit ihr geeinigt, dass das meine Onkologin machen wird, damit war sie einverstanden. Eine Ärztin in der Hautklinik will sie mir vermitteln, zur Abklärung der Problematik Biologica. Ohne diese Rheumatologin wäre ich „erschossen“, was ich ihr auch so sagte, ich hatte den Eindruck, dass sie mit der Arbeitsweise in der „Gesundheitsmaschine – Charité“ auch nicht zufrieden ist. Ich habe mir schon überlegt, ob ich nicht ein Brief an den Leiter des zertifizierten Hauttumorzentrum der Charité schreibe, denn die beschriebenen Leistungen wird nicht gerecht. Bevor ich mich dazu hinreissen lasse, werde ich mich natürlich mit der Rheumatologin und der Onkologin absprechen. Ich aber möchte nicht, dass meine Rheumatologin, in irgendeiner Weise da hineingezogen wird, wenn ja dann nur positiv.
Ein Problem was ich noch mit der Ärztin klären musste, war der Antrag für die Reha, eigentlich nicht ihr Problem, vorsichtig fragte ich, ob sie das machen könnte und würde. Mit der Antwort hatte ich nicht gerechnet; „Ja natürlich Herr Ullmann, ich werde es so schreiben, dass die Reha nicht abgelehnt werden kann!“, das war doch eine Aussicht. Da ich den Antrag bei mir hatte, lies ich ihn dort, sie fragte mich, ob sie den Antrag wegschicken soll, was ich verneinte.
Ich habe dazu auch noch einige Unterlagen auszufüllen und wenn sie fertig ist hole ich mir ihre Einschätzung ab und bringe den kompletten Antrag selbst zum Rentenversicherungsträger, in der Hoffnung, dass es keine Ablehnung gibt.
Damit kenne ich mich schon aus, weil die zweite Reha nach der Darmkrebsoperation abgelehnt wurde, der Widerspruch auch nichts gebracht hat.
Nun heißt es warten, Ende Dezember habe ich wieder einen Termin bei ihr, irgendetwas muss ich mir einfallen lassen, kurz vor Weihnachten macht sich eine Kleinigkeit als Geschenk gut, ich glaube sie hat es sich verdient.
Als ich späten Nachmittag zurück, kam hörte ich lautes Gerede im Haus, eigentlich relativ ungewöhnlich, zwei Mieterrinnen unterhielten. Als ich dazu kam fragten sie mich, ob der Hermesversand bei mir eine Packet abgegeben hat. Es schien so, als ob dieses Packet verschollen war. Ich konnte nicht helfen und die Mieterin klingelte bei weitern Bewohner. Plötzlich klingelte es nun bei mir, nun standen schon drei Mieterinnen zusammen und eine davon brachte mir zwei Flaschen Bier, ich fragte sie, warum; „Weil Sie ein Mensch mit Herz sind, Herr Ullmann!“ Ich hatte vor einiger Zeit, ein Packet für sie angenommen und damals als ich ihr Auto angefahren habe, eine Nachricht hinterlassen, das sind alles Selbstverständlichkeiten für mich, aber es schien sie beeindruckt zu haben, vielleicht bin ich ja wirklich so ein Mensch.
Ich war gespannt, was mein Hausarzt  zum Krankheitsproblem sagen wird, irgendwie habe ich den Eindruck er weiß nicht so recht was er mit mir machen soll, er war zufrieden, ich auch und so wird es wohl auch weitergehen.
Ein trauriges Ereignis stand am Sonnabend an, die Beerdigung meiner Tante, die Urne wurde neben ihrer Zwillingsschwester in Königs Wusterhausen bestattet. Es war eine schlichte Feier an der Freunde meiner Tante, Bekannte und Verwandte teilnahmen. Sie, die immer allen Menschen gesagt hat, wie sie ihr Leben einzurichten haben, hat am Ende ihres Lebens es selbst nicht mehr im Griff gehabt. Nun braucht sie sich um nichts und niemand mehr Sorgen zu machen, jetzt muss jeder sein Leben selber meistern. Manchmal war ihre übertrieben Führsorge, ihre Angst schon etwas nervig, nun wo sie nicht mehr da ist, fehlt doch etwas. Möge sie in Frieden ruhen.
Ich hatte an diesem Tag noch einen anderen Termin wahrzunehmen, im Cyberport Shop war ein Netbook für mich bestellt worden, dass ich abholen wollte. Ich habe mich wie immer bei solchen Käufen sehr schwer getan, es ist ja auch nicht gerade billig, aber jetzt wo ich kein Auto mehr habe kommt das Geld irgendwie zusammen. Es ist ein ASPIRE 1830TZ von Acer, damit kann ich meine Zeit noch besser nutzten und unterwegs arbeiten, dazu gibt es bei mir viele Gelegenheiten, Wartezeiten beim Arzt, Zugfahrten und auch auf den Reisen soll es mich begleiten.
Leider erkannte das Gerät meine alten DVD – Brenner nicht, um die Recovery DVD’s zu erstellen, musste ich mir noch einen externen Brenner kaufen, eigentlich hätte erwartet, das Acer hier die DVD mitliefert. Wie ich später erfahren habe, soll es wohl, an Microsoft liegen, dass keine DVD mitgeliefert werden. Den ersten Test wird das Gerät beim Besuch in Bautzen bei meiner Mutter absolvieren müssen.
Wenn ich Lust und Laune habe überarbeite ich meine Website, ich denke jetzt wo die CSS – Datei steht, müsste ich es in diesem Jahr noch schaffen, sie mit einigen Extras und im vollkommen neuen Gewand zu präsentieren. Oftmals fehlt mir aber die Antriebskraft um intensiv zu arbeiten, auch Planungen für das nächste fallen mir sehr schwer.
Ein Grund könnte die Diagnose der Endokrinologin sein, dort hatte ich am Mittwochnachmittag einen Termin, in meiner Akte las ich schon, dass die Schilddrüsenwerte zu niedrig sind. Die Ärztin schien mir heute nicht ganz so konzentriert wie beim letzten Mal, die Diagnose Hautkrebs schien sie gar nicht zu interessieren. Welche Schilddrüsenmedikamente ich gegenwärtig einnehme, wusste sie nicht, ich musste ihr auf die Sprünge helfen. Warum das L – Tyroxin abgesetzt wurde, wollte sie wissen, alles Probleme die schon lange geklärt waren. Ich hatte den Eindruck, dass sie ziellos in meiner Akte blätterte. Schließlich konsultierte sie sich mit einem anderen Arzt, derweil ich das Arztzimmer verlassen musste. Sie kamen zu dem Schluss, dass das Novothyral auf 100 mg erhöht wird. In drei Monaten soll ich zur Kontrolle wieder vorstellig werden, bei der Terminabsprache erfuhr ich dann, dass die Ärztin das Virchow Klinikum verlässt und in eine Praxis geht, vielleicht lag es ja daran, dass ich nicht ganz zufrieden mit dem Arztbesuch war.
Von meiner Bank habe ich sieben Wochen nach dem Schreiben zum Kreditkartendiebstahl noch nichts gehört, deshalb habe ich mich mit meinem Problem noch einmal in Erinnerung gebracht und ein weiteres Schreiben verschickt, helfen wird es sowieso nichts. In der Werbung bei der INGDiBa klingt es immer so schön.
Am 11. November bin ich mit dem Zug nach Bautzen zu meiner Mutter gefahren, aber dieses Mal über Dresden um die Weihnachtsgeschenke mit meiner Schulfreundin auszutauschen. Tatsächlich machen wir das nun schon seit über 6 Jahren, trotzdem bleibt es nur beim Geschenkeaustausch, sonst immer per Post, heute persönlich.  
Im Zug konnte ich mein neues Netbook ausprobieren, wenn keine Tische da sind, macht sich das Arbeiten nicht so gut, aber es geht.
Mein Schulfreundin erwartete mich schon am Bahnsteig, die 1 ½ Stunden in Dresden vergingen schnell, ich versuche auch etwas zu erzählen, aber die meiste Zeit verbringe ich mit zuhören. Meine Tipps zur Lebensbewältigung sind wohl immer willkommen, danach wie ich mein Leben bewältige wird selten gefragt.
Im nächsten Jahr findet nach 7 Jahren wieder ein Klassentreffen statt, da ich nun kein Auto mehr habe, muss ich die Übernachtungsmöglichkeiten im „Aktiv Hotel Sächsische Schweiz“ in Anspruch nehmen. Wahrscheinlich werde ich schon am Freitag anreisen, Pirna habe ich mir auch schon lange nicht mehr angesehen. Meine Schulfreundin hat mir zwar angeboten bei ihr zu übernachten, aber das werde ich wohl nicht machen.
Der Zug von Dresden nach Bautzen war sehr voll, eine Regionalbahn mit nur einem Triebwagen, man bekommt es eben nicht auf die Reihe bei der Bahn. In Bautzen erwartete mich keiner am Bahnsteig, aber es war vereinbart, dass ich zu meiner Schwester ins Landratsamt gehe und meine Ankunft melde. Sie wurde informiert und kurze Zeit später erschien sie um mich nach Auritz zu meiner Mutter zu fahren. Man kümmert sich schon um mich, wohl wissend, dass ich kein Auto mehr habe. Mutter freute sich über meine Ankunft, leider geht es nun mit den Blumen nicht mehr, die ich sonst immer von Berlin mitgebracht habe.
Von Doppelkopf wurde bisher nichts gesagt, aber einen Plan werden die drei Damen schon ausgeheckt haben.
Am Freitag gab es zwei Aufgaben die ich mit Mutter lösen wollte, dazu mussten wir zuerst einmal bis zur Bushaltestelle nach Bautzen laufen, danach fuhren wir mit dem Bus bis ins Stadtzentrum. Mutter hatte eine Annonce gelesen in der ein Angebot für Rentner stand, Telefonflat in alle deutsche Festnetze für 9,90 Euro im Monat, einschließlich Grundgebühr, klang gut, nur wo ist der Harken!
Wir gingen in den Laden und erkundigten uns, der Harken war, es wird ein Splitter angeschlossen, der einmalig 20 Euro kostet und die bei Mitnahme der Rufnummer sind noch einmal paar Euro fällig. Das wäre  Mutter ja noch zuzumuten, aber auch in Bautzen die Ortskennzahl mitzuwählen war zu viel für sie. Obwohl das Angebot so schlecht nicht ist, zumindest schmeißt man der Telecom die hohe Grundgebühr nicht in den Rachen.
Das nächste abzuarbeitende Problem war, eine Aussteigehilfe aus der Badewanne zu finden. Zuletzt landeten wir bei der Reha – Hilfe, zu der uns meine Schwester gefahren hat. Das Problem ist nicht einmal der Preis der für so etwas zu bezahlen ist, sondern das extrem kleine Bad bei Mutter. Da habe ich wohl noch einiges an Überlegungen anzustellen, denn Muster zur Probe gibt es nicht und für 700 Euro etwas zu kaufen, was nicht ins Bad passt bzw. Mutter nicht passt geht nicht.
Am Nachmittag haben Mutter und ich noch paar Zweige zum Abdecken von Vaters Grab abgeschnitten, dabei durfte ich auch gleich einen kleinen Baum rausmachen.
Bald hätte es noch eine Auseinandersetzung mit Mutter gegeben, weil ich mich beschwert habe, dass es im Korridor so kalt ist, sie hätte ja auch die Heizung noch nicht aufgedreht: „Die Tür steht sowieso immer auf!“ gab sie mir zur Antwort. Ihr wäre auch nicht kalt, es ist eben nicht so wie in den Fernheizungswohnungen, da mag sie wohl Recht haben. Deshalb will ich aber die paar Tage die ich zu Besuch bin nicht frieren. Da es eine Nachtspeicherheizung ist, wird sie natürlich erst am nächsten Tag warm, danach kommt ihre übliche Mähr, bei dem Wetter nimmt die Heizung nur wenig Leistung auf, der Vater hätte das so eingestellt und daran wird nichts verändert. Da muss ich schon vorsichtig sein, wenn ich die gesamte Heizanlage schon zum Frühstück auf ca. 20 Grad raufregele, dann muss ich eben am Abend frieren, denn dann gibt die Heizung nicht mehr ab. Bei 18 Grad mag ich aber nicht frühstücken und einen normalen Ofen hat sie auch noch, aber das Problem taucht im Winter immer wieder auf.
Auf meine Initiative hin, haben wir am Sonnabend das Grab meines Vaters winterfest gemacht, zu Glück, denn am Dienstag hat es den ganzen Tag geregnet. Es wird ja auch mein Grab, gut zu wissen wo man einmal liegt. Nur wie kommt mein Name noch mit auf den Grabstein, hoffentlich wird das nicht zu teuer.      
Später am Nachmittag habe ich mich einem weiteren Sorgenkind zugewandt, dem kleinen tropfenden Dach hinter dem „Problemdach Carport“, obwohl meine letzte Aktion im August mit dem Dachanstrich hat sich bewährt, dort regnet es nicht mehr rein. Ich hoffe es bleibt so, denn ich klaube nicht, dass ich solche akrobatischen Arbeiten jemals wieder machen kann.
Ich habe das kleine Dach abgedichtet und Mutter verboten, wieder ihre Stützen unterzubasteln, damit reißt sie mir nämlich immer wieder alles auseinander.
Hinter meinem Rücken wurde schon der Sonntag verplant, ich wollte weder essen gehen noch Doppelkopf spielen, aber was habe ich schon zu bestimmen. Die endgültige Entscheidung sollte am Sonntag erfogen.
Ich war noch am Reparieren der Klingel am Gartentor, solche Arbeiten hasse ich, da ich den Bau nicht gemacht habe, trotzdem brachte ich sie wieder ins Klingeln und da stand das Auto meines Schwagers schon vorm Gartentor. Meine Haare waren noch nicht einmal richtig trocken, ich glaube ich war leicht sauer, selbst Mutter war auf einmal begeistert und schlug sogar noch die Gaststätte vor wo wie Mittagessen wollten. Es war ja ein wirklich schöner, warmer Tag, vermutlich letzte in diesem Jahr.

Ausfahrt ins Oberland

Zuerst fuhren wir über Sohland nach Tschechien, wo mein Schwager getankt, Benzinpreise interessieren mich ja nicht mehr, auch das Whiskyangebot nicht, eine Flasche tschechischer Rum habe ich mir dennoch geleistet, in Seifhennersdorf sind wir wieder nach Deutschland gefahren.
In der ausgesuchten Gaststätte Eulkretscham waren gegen 13 Uhr kaum noch Platz, wir bekamen aber einen Tisch und bestellten die Getränke, die Frauen Bier mein Schwager und ich Wein, so ändern sich die Zeiten. Im Jahre 1529 als freies Erbgericht-Eulkretscham oder Berthelsdorfer Schenke und allen Gerechtsamen in einem Lehnbrief erwähnt, das heißt:
das Brennrecht
die Braugerechtigkeit
der Bierausschank
der Bierverlag
die niedrige Gerichtsbarkeit
Damaliger Standort - in der Nähe des Mondscheinsees im Eulenholz, heute an der ersten Waldkreuzung - Straße nach Ruppersdorf von der jetzigen B 178.
1558 wurde das Erbgericht in die Nähe des heutigen Standortes versetzt. Erstmalig 1622 Eulkretscham genannt. Als Fuhrmannschenke sowie Vorspann besaß er große Bedeutung an der damaligen alten Poststraße. Im 30jährigen Krieg wurde der Eulkretscham und sämtliche umliegenden Häuser von Euldorf zerstört. Von 1660 bis 1664 erfolgte der Wiederaufbau. An seinem jetzigen Standort wurde er erst 1827, im Zusammenhang mit dem Chausseebau der B 178, von Friedrich Augustin erbaut.

Heute wurde vom eingezahlten Doppelkopfgeld gegessen und getrunken auch. Ich beschränke mich auf mein Essen, es war Pangasius (Schlankwels) den Namen habe ich noch nie gehört, ein vorzüglicher Fisch. Anschließend sind wir zurück nach Bautzen gefahren, wo bei meiner großen Schwester der Doppelkopf gespielt wurde. Ich habe haushoch verloren, damit gleich für das neue Essen wieder eingezahlt.
Montag war schon das nächste Essen angesagt, meine Tante in Riesa wurde 85. Jahre alt, man haben die schon alle Jahre auf dem Buckel, davon kann ich wohl nur träumen. Die Feiern sind eben alle so wie sie sind, Stimmung wie früher kommt eh nicht mehr auf.
Es regnete schon auf der Hinfahrt und hörte bis Mittwoch nicht mehr auf, sodass kurzerhand beschlossen wurde am Dienstag noch einen Doppelkopf zu spielen, ich wurde wieder überstimmt, nun ja was soll es.
Am Mittwoch am Buß – und Bettag, Feiertag in Sachsen bin ich wieder nach Berlin gefahren, meine Schwester hat mich zum Bahnhof gebracht. Diesmal bin ich aber über Görlitz – Cottbus – Calau gefahren, es fährt sich besser so.
In der Wohnung war alles in Ordnung, ein Gespräch auf dem Anrufbeantworter, die Rheumatologin hat angerufen und mir mitgeteilt, dass sie den Reha – Antrag ausgefüllt hat, es aber noch paar Fragen gibt. Es ist eben doch Verlass auf sie.
Am Donnerstag rief ich sie an, wir vereinbarten, dass ich die Unterlagen am Montagnachmittag abhole, nach dem Termin bei meiner Onkologin.
So richtig gut ging es mich nach der Operation sowieso nicht, aber jetzt meldete sich wohl wieder eine Erkältung, Husten, Halsschmerzen, Stimme weg und am Wochenende auch noch Fieber, es wird doch nicht wieder so etwas wie im Mai des Jahres werden. Wurde es vorerst nicht.
Was mir fehlt ist die Lust etwas zu unternehmen, auch die Arbeit im Haushalt beschränkt sich auf das Notwendigste. Selbst die Arbeit am Computer, speziell an meiner Website macht nicht wirklich Spaß. Trotzdem habe ich weiter gebastelt, in der Nacht schon von allerlei Tabellenspalten geträumt.
Montag musste ich aber raus, das Fieber war weg und Husten, wenn mit Schleim, aber kein Reizhusten mehr. Jetzt kam aber dazu, dass mir das Zwerchfell wehtat, entweder vom vielen Husten oder von der Wirbelsäule, hören denn die Probleme dieses überhaupt nicht mehr auf, so langsam habe ich die Schnauze voll.
Die Onkologin ist in einer neue Praxis, aber im Medizinischen Zentrum des Sana Klinikums geblieben, die Praxis ist etwas größer und es sind jetzt drei Onkologen da. 13 Uhr war mein Termin, da ich nicht viele Patienten im Wartezimmer sah, wird es wohl nicht so lange dauern und ich schaffe den Termin bei der Rheumatologin bequem. Es zog sich aber hin, wohl 14.30 Uhr kam ich dran.
So krank kann ich gar nicht ausgesehen haben, denn meine Onkologin begrüßte mich mit den Worte: „Sie sehen aber gut aus Herr Ullmann!“, „Das kann gar nicht sein, ich habe Ihnen etwas mitgebracht!“
Sie schlug die Akte auf und las, gab aber gleichzeitig Entwarnung, weil der Krebs sehr frühzeitig erkannt wurde.
Ich erzählte ihr kurz die Verfahrensweise im zertifizierten Hauttumorzentrum der Charité, sie war erschüttert darüber und konnte es nicht verstehen wie ich dort entlassen wurde. Sofort nahm sie den Telefonhörer in die Hand und ließ sich die Nummer vom Hautarzt im Medizinischen Zentrum geben, er war aber nicht zu erreichen. Sie hätte mich sofort an ihn überwiesen, was mir gar nicht so angenehm gewesen wäre, weil ich immer noch der Meinung bin, dass ich in der Hautklinik der Charité besser ausgehoben bin, wenn die Zusammenarbeit zwischen Rheumatologie und Dermatologie endlich klappen würde.
Sie gab mir eine Überweisung zur CT mit Kontrastmittel und zum Thoraxröntgen, den Termin holte ich mir anschließend gleich, er ist am 7. Dezember und am 20. Dezember ist dann die Auswertung bei ihr. Von der Darmspiegelung hat sie nichts gesagt und „hier“ habe ich auch nicht gerufen.
Sie hat mir empfohlen mich schriftlich an das Hauttumorzentrum zu wenden um meine Meinung darzulegen, so kann kein zertifiziertes Tumorzentrum arbeiten.
Mit dem Termin war ich zufrieden, Frau Doktor vergisst auch nie darauf hinzuweisen, dass ihr Sohn und ich am selben Tag, also am 27. Dezember Geburtstag haben. Ihr gefällt der Tag so kurz nach Weihnachten auch nicht, aber ich sagte ihr, dass ich das nun schon seit über 60. Jahren durchmache, Probleme hatte ich nicht einmal als Kind damit.
In der Zeit lag ich noch ziemlich günstig, wenn nichts mit der Bahn ist, schaffe ich den Termin bei der Rheumatologin. Mit der S – Bahn bis zur Friedrichstraße und von dort mit dem Bus zur Charité.
Schwester Karola und Kerstin fragten mich ungläubig wo ich jetzt noch hin will, ich nannte ihnen mein Grund und sah die Ärztin schon durch die offene Tür im Sprechzimmer sitzen. Sie sah nicht gerade gesund aus, eher wie ins Bett gehörend, ich glaube sie nimmt viel auf sich in ihrem Job. Weiter will ich mich dazu nicht äußern.
Sie ergänzte die fehlenden Angaben und ich berichtete ihr kurz vom Besuch bei der Onkologin, auch darüber, dass sie die Handlungsweise des Hauttumorzentrums in der Charité überhaupt nicht versteht.
Damit es mit der Behandlung in der Rheumatologie weitergeht bat ich sie noch einmal um eine Absprache mit der Hautklinik, ich möchte meiner Rheumatologin aber auch mehr als notwendig zur Last fallen, ich glaube sie hat auch ohne mich viel zu tun, weil sie sich auch Zeit für die Patienten nimmt.
Ich verstehe sowieso einiges nicht, entweder gibt sehr selten Fälle eines Melanoms unter Remicade oder es ist etwas alltägliches, müsste nicht auch der Arzneimittelhersteller darüber informierte werden oder geschieht auch einiges was ich nicht weiß. Aber eines weiß ich ganz genau, wenn nicht etwas passiert, wird meine Bewegungseinschränkung immer stärker und ich lande dort wo ich im Jahre 2004 angefangen habe. Dann wären die 7 Jahre Therapie rausgeschmissenes Geld. Lust etwas zu unternehmen hatte ich keine mehr, es regnete auch, also fuhr ich nachhause.
Da ich keinerlei Lust hatte in der restlichen Woche etwas zu unternehmen, konnte ich meine Website vorfristig neu gestaltet ins Netz bringen. Die 80 Seiten umzuarbeiten ist eine Fleißarbeit die sich über mehrere Wochen hinzieht, wenn man sieht wie es vorwärts geht macht es sogar Spaß. Seit 2003 ist es nun das zweite komplette Relaunch der Site.
Einen Brief von meiner Bank habe ich nun auch endlich bekommen, wie schon vermutet, wirft man mir Fahrlässigkeit vor und vermutet, dass ich die Pin – Nummer irgendwo für Außenstehende sichtbar war. Jetzt fällt es mir auch wieder ein, ich hatte ja ein Zettel auf den Rücken angebracht, worauf die Nummer stand! Damit schließt sich die Geschichte, meine Lehren habe ich aber daraus gezogen.
Langfristig war in dieser Woche noch ein zweitägiger Aufenthalt, zur Eröffnung des Weihnachtsmarktes auf Sankt Pauli, in Hamburg geplant, aufgrund meiner gesundheitlichen Verfassung wurde die Aktion aber gar nicht erst weiter verfolgt.
Am Freitag habe ich mich trotzdem zur Rentenversicherungsanstalt gequält und den Antrag abgegeben, nicht einmal der Weihnachtsmarkt am Alex konnte mich reizen. Etwas habe ich aber trotzdem noch erledigt, bei Ben Sherman leistete ich mir eine Umhängetasche mit Netbookfach, mein Weihnachtsgeschenk sozusagen. Es soll sogar noch eine Verkaufsaktion in diesem Jahr geben, zu denen ich immer per E – Mail eingeladen werde.
Vielleicht kann ich die Tasche am Wochenende doch ausprobieren, dazu wollte ich eine Fahrt nach Schwerin zur Ausstellung meiner Photogräphin machen. Als ich am Sonnabend gegen 7.00 Uhr aufwachte merkte ich schon, dass es nichts wird, durchgeschwitzt und fiebrig, da kann man sich nicht auf Reisen begeben. Der Sonntag brachte auch keine grundlegende Besserung.
Somit verbrachte ich wieder ein Wochenende liegend und vollkommen antriebslos auf dem Sofa, hatte viel Zeit nachzudenken.
Es war ja die Woche mit den geplanten Terroranschlägen, wo sich die sogenannten Terrorexperten sich zur wahren Größe erhoben und die Medien jedes noch so kleine gefundene Päckchen als terrorverdächtig vermeldeten.
Ich denke dabei immer an die letztjährige Schweinegrippe – Epidemie, unter dem Motto: „es herrscht Schweinegrippe und keiner geht hin!“
Es wurde also wieder eine neue Sau, von den Politikern und den Medien durchs Dorf gejagt. Dabei spielen die öffentlich rechtlichen Anstalten in zunehmendem Maß dieselbe Rolle, wie die Tintenknechte von Forbes, BLÖD und FAZ. Haben sie nicht einen Bildungsauftrag wahrzunehmen, dafür werden ja auch die Gebühren eingetrieben, der neue Krimi – Werbespot der GEZ zeigt mir wieder deutlich, dass die öffentlich rechtlichen Anstalten überhaupt keinen Bildungsauftrag haben. Oder zählen die unsäglichen Krimiserien etwas zur Bildung!
Es galt den vierteljährlichen Termin beim Urologen wahrnehmen, ich habe die Notwendigkeit seit einigen Jahren erkannt. Nach einer Wartezeit von ca. 30 Minuten rief er mich hinein, immer einen lockeren Spruch auf den Lippen. Ich wollte ihn vor allem zu meinen Schmerzen im Bauchraum konsultieren und beschrieb ihn meine Probleme, auch dass ich zurzeit keine Infusion bekomme. Ich teilte ihm auch meine Unzufriedenheit hinsichtlich der Zusammenarbeit der verschiedenen Fachbereiche der Charité mit.
Da hatte ich dem Doktor aber einen Ball zugeworfen, den er sofort aufnahm. Er würde keinen Patienten mehr in die Charité schicken, die Qualität wird immer schlechter, es zählt nur noch die Kohle, die guten Ärzte sind dort alle weg. Ich habe auf den Gebieten wo ich in Behandlung bin, den gleichen Eindruck, ich bin aber kein Experte.
Ich habe den Doktor gebeten beim Ultraschall mal mit auf den Bauchraum zu achten, es gab keine Beanstandungen. Er meinte die Schmerzen kommen sicherlich von der Operationsnarbe, ich glaube es eher nicht, ich denke von der Wirbelsäule, aber das behielt ich für mich.
Als ich mich anzog murmelte er etwas am Tisch, was sich so anhörte wie: »Ullmann, Ullmann Du bringst immer wieder neue Überraschungen mit, aber trotzdem geht es weiter!«
Wieder bin ich anschließend sofort nachhause gefahren, keine Lust etwas zu unternehmen.
Am Nachmittag entwarf ich eine E-Mail an die Hautklinik der Charité und schickte diesen Entwurf an meine Rheumatologin, damit ich da nicht irgendetwas kaputt mache. Vielleicht hat sie ja auch noch paar Hinweise dazu, ich habe ehrlich gesagt die Schnauze voll, konnte einfach nicht verstehen, warum es keine Absprache zwischen den Fachbereichen gibt. Wenn ich bis Freitag keine Antwort von der Rheumatologin bekomme, schicke ich die Mail ohne Zustimmung weg.
Den nächsten Schock bekam ich bzw. meine Diabetologin noch in der gleichen Woche, mein Zuckerwert war 13,7 mmol, so eine hohen Wert hatte ich noch nie gehabt. Mein Körper scheint wohl verrückt zu spielen. Ich sollte die Dosis erhöhen und öfters messen, was ich jetzt auch mache, obwohl nicht gerade gerne. Eine wirkliche Ursache wusste sie mir nicht mitzuteilen, vielleicht liegt es an den Schilddrüsenwerten, dass das an der Einstellung der Infusion liegen kann, glaubte sie nicht. Die Schmerzen im Bauchraum waren für sie ebenfalls Narbenschmerzen, wenn aber Fieber aufkommt, müsste man an eine Lungenentzündung denken.
Anschließend bin ich nur noch ins Kaufland und habe mir verschiedenen Arzneitees gekauft, irgendetwas muss man ja trinken. Die nächsten Tage verbrachte ich hauptsächlich liegend in der Wohnstube, selbst der Computer reißt mich nicht aus meiner Lethargie. Es ist schon etwas blödes, wenn man sich krank fühlt und keiner weiß warum.
Ich war noch nicht einmal auf einen Weihnachtsmarkt gewesen, muss auch noch paar Kleinigkeiten einkaufen, aber bisher hatte ich keine Lust. Entschlossen habe ich mich auch, auf diue Weihnachtsdekoration zu verzichten, es ist einfach keine entsprechende Stimmung bei mir da.
Wenn es mir am Sonnabend einigermaßen geht, wollte ich nach Angermünde zum Gänsemarkt fahren, eine Stunde von Berlin entfernt. Für mich sollte es auch ein Stresstest werden, was packe ich überhaupt noch, um es vorwegzunehmen ich habe gefroren wie ein ›Schneider‹, aber der Reihe nach.
Mein Zug sollte vom Bahnhof Südkreuz um 11.27 Uhr abfahren, also keine unchristliche Zeit. Die Temperaturen hatten aber mit ›Nächstenliebe‹ nichts zu tun, so um die minus 8 – 10 Grad waren es immer noch, aber es schien die Sonne.
Der Newsletter der S – Bahn vom Freitag zeigte auf der Strecke zum Südkreuz keine Probleme an, nur am Ostkreuz, da wollte ich aber nicht hin. Von der Grünbergallee bin ich mit der Bahn um 10.36 Uhr gefahren, die kam mit einer tolerierbaren Verspätung an. Ich habe ja das Glück von meiner Wohnung aus, den S – Bahnverkehr analysieren zu können, da eine Bahn nach Schönefeld gefahren ist, müsste auch eine zurückkommen.
In Schöneweide hätte ich umsteigen müssen, ich wunderte mich, dass die S 47 von Spindlersfeld nur bis Schöneweide fuhr und dann wieder zurück nach Spindlersfeld, sie hätte in Richtung Südkreuz fahren müssen, also gab es bei der Bahn wieder ein Winterproblem. Die S 46 von Königs Wusterhausen wurde mit 15 Minuten Verspätung und nur bis zur Hermannstraße fahrend, angekündigt. Eigentlich hätte ich wieder nachhause fahren können, aber es fuhr ja jede Stunde ein Zug nach Angermünde, damit begann mein Drama. Die Kälte setzte mir zu, vielleicht bringt sie mir nun den Hinweis, was los ist mit mir. Wenn ich am Sonntag hohes Fieber habe, rufe ich den Notdienst an und man muss mich intensiv untersuchen, eine gute, für mich einleuchtende Idee. Ich habe mich von der Kälte bis ich wieder in meiner Wohnung war nicht erholen können, unterwegs stellte ich mir mehrmals die Frage, ›Wie blöd bist du eigentlich, Heinrich?‹
Der Zug nach Angermünde war natürlich schon abgefahren, pünktlich, weil er nur von Wünsdorf kam, der nächste Zug nach Angermünden sollte 12.27 Uhr fahren, der hatte aber 30 Minuten Verspätung, weil er von Elsterwerda losfuhr.
Was machen, ich bin in so einen Bäckershop gegangen und kaufte mi ein Stück Mohnkuchen und einen Espresso, für 1.50 Euro so wenig Kaffee! In dem Laden war es aber auch nicht gerade warm gewesen, ich musste fast 1 ½ Stunden überbrücken. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass es früher geheizte Wartehäuschen gab. Hier, auf dem angeblich zweitgrößten Bahnhof in Berlin, konnte man froh sein wenn man paar wacklige Sitzbänke im Freien findet.
Im Reisezentrum gibt es ca. 4 Sitzplätze, das Problem ist aber, hier erfährt man nichts über die Züge, keine Ansagen, kein Monitor, ich hätte ja immer noch nachhause fahren können, oder einfach nur shoppen gehen in Berlin. Meinem neuen Reisebegleiter war es sicherlich auch kalt, auch für das Netbook sollte es ein Stresstest sein.
Der Zug war relativ voll, aber die eine Stunde wird es schon gehen, dem Netbook war es wohl zu kalt gewesen, es stellte den Betrieb nach paar Minuten immer wieder ein, hoffentlich hat es keinen bleibenden Kälteschock erlitten. Das wäre wirklich traurig, denn noch mehr Probleme brauche ich in diesem Jahr nun wahrlich nicht, es entwickelt sich gewaltig in Richtung ›außergewöhnlich, besonders negatives Jahr‹.
In Angermünde angekommen brauchte ich mich nur an die Füße der vor mir laufenden Menschen heften. Ich war zum ersten Mal in Angermünde, viel kann ich nicht berichten, glatte Fußwege, eisige Kälte, kalte Finger, ich hätte mir ja paar billige Handschuhe kaufen kaufen können, aber ich tat es nicht. Meine Handschuhe kaufe ich bei Ben Sherman, der Store soll noch einen Rabattverkauf in diesem Jahr machen.
Gänsemarkt Angermünde Nun ja, der Gänsemarkt, angepriesen im Fernsehen und im Radio, man muss es sich nicht unbedingt antuen, zumal bei dem Wetter. Ich werde im Sommer oder Frühjahr noch einmal nach Angermünde fahren. Die Kälte hat mir überhaupt keinen Eindruck vermitteln können. Auf dem Markt, also dem Weihnachtsmarkt von Angermünde, ist es wie auf jedem Markt, nur etwas kleiner und 4 oder 5 Gänse waren auch da. Die Bühne vom RBB wurde zu der Zeit wo ich dort war, von einen weihnachtsliederspielenden jungen Mann benutzt. Ich habe mir ein Glühwein und eine Schmalzstulle geleistet, alles andere war mir einfach zu viel.(Wildbratwürste einen halben Meter lang, Wildschweinbraten usw.)
Ich machte mich alsbald wieder auf den Weg zum Bahnhof, in der Hoffnung, dass der Zug pünktlich ist. Hier gab es sogar einen Warteraum und einen Snackpoint, wo ich mir einen Kaffee genehmigte. Der Zug kam aus Schwedt und war tatsächlich pünktlich, nicht voll, aber so ein alter Zug, fast keine abgeschlossen Abteile, entsprechend zog die Kälte durch die Wagen. Am Bahnhof Südkreuz angekommen, war mein sehnlichster Wunsch, dass möglichst bald eine S – Bahn kommt, ich wusste ja, dass heute nur die Ringbahn von hier fährt, die S 46 erst ab Hermannstraße. Nach 10 Minuten kam eine Ringbahn, die heute auch nur bis zum S – Bahnhof Treptower Park fährt. Von dort müsste die S 8 oder S 9 zumindest bis Schöneweide fahren, vielleicht sogar vom gegenüberliegenden Bahnsteig. Wie immer, der Zug fährt ein und die Bahn nach Schönefeld fährt ab. Es war wieder warten angesagt, aber die S 8 aus Grünau kam alsbald eingefahren und fuhr zurück nach Grünau zurück, ich konnte mich etwas aufwärmen. Vorsorglich bin ich bis nach Adlershof gefahren, egal wo man steht, es zieht überall. An der Anzeigetafel stand, nachdem die Bahn nach Grünau abgefahren war, S 8 nach Grünau in 8 Minuten, die Minuten zählten herunter und als die Zeit abgelaufen war, war folgende Ansage zu hören: »Der eingefahrene Zug fährt nach Grünau!« Es muss wohl ein Geisterzug gewesen sein, richtig gespenstisch, es war weit und breit kein Zug zu sehen. Die Anzeige zeigte immer noch Grünau an. 10 Minuten später fuhr der Zug nach Schönefeld ein, natürlich ohne Ansage, nun bin ich ja schon geübt und gucke auf das Schild am Triebwagen, aber andere, zum Beispiel Touristen, die die ›Weltstadt‹ besuchen, wissen sich nicht zu helfen.
Ich lasse keinen stehen auch wenn ich nicht gefragt werde, zwei junge Frauen konnte ich erretten, obwohl sie mich ungläubig anschauten. Im inneren der Bahn, als sie die Laufschrift sahen, bedankten sie sich, der ›Gutmensch‹ in mir trat wieder einmal hervor.
Der Tag war aber noch nicht zu Ende, ich brauchte noch etwas zu Essen für das Wochenende, also viel brauche ich nicht wirklich. Manchmal kommen mir die Erinnerungen aus der Kindheit in den Sinn, neben ›Kartoffelsuppe‹ kamen noch andere schmackhafte Sachen auf den Tisch. Da gab es öfters Mehlsuppe mit Bratkartoffeln. Wer das nicht kennt, die Mehlsuppe wird auf einen tiefen Teller gegen und die Bratkartoffeln werden aus einer Schüssel oder direkt aus der Pfanne gegessen. Jeder Essenteilnehmer und manchmal waren es viele, kann sich bedienen, den Löffel mit Kartoffeln vollmachen, dann geht es damit in die Mehlsuppe. Ja und so weiter und sofort, bis die Kartoffeln und die Mehlsuppe alle ist.
Deshalb wollte ich mir die Mikrowellen – Kartoffeln bei Netto kaufen, Milch und eine Flasche Wein, ok die gab es damals nicht dazu.
Als ich die Kartoffel öffnete kam mir ein seltsamer Geruch entgegen, ich würde sagen ›Gülle‹ zu Deutsch Jauche, ein Haltbarkeitsdatum war nicht zu erkennen. Brot hatte ich nicht da, deshalb versuchte ich die Kartoffel zu waschen, sie stanken nicht mehr so stark, ich konnte sie essen, aber eine Beschwerde bei Netto war es mir schon Wert.
Während die Kartoffeln vor sich hin brieten, musste ich mich auch erwärmen in der Wanne, leider ging es mir am nächsten Tag nicht wesentlich schlechter, ich hatte den Stresstest überstanden.
Der 2. Advent war wie jeder andere Tag bei mir, Weihnachten ist eben nichts Besonderes mehr, ziemlich lustlos verbrachte ich den Sonntag, nicht einmal bis zu Netto habe ich es geschafft, obwohl es 10% auf alles gab.
Es ist die Woche, wo es die unsäglichen Jahresrückblicke im TV gibt. Mich kotzt das schon lange an, eigentlich hat doch jeder Mensch ein besonders Jahr erlebt, natürlich mit Höhen und Tiefen. Dort werden neben den Moderatoren immer wieder dieselben gezeigt, es wir auf die Tränendrüse gedrückt und viel Schleim ausgeschüttet. Benannt werden auch die ›Armen‹, aber ändern wird sich an deren Verhältnissen nichts.
Deshalb habe ich›Wetten dass?‹ nicht gesehen, aber schon am nächsten Tag wurden wieder so viele ›Säue durchs Dorf‹ getrieben, also der Chaot mit den›Siebenmeilenstiefeln‹ stand an erster Stelle. Selbst die Öffentlich – Rechtlichen Sender verfielen wieder in die gleiche Berichterstattung wie Bild und Co, nun man gewöhnt sich langsam an die blutige Berichterstattung.
Es war aber nicht die einzige ›Sau‹in der Woche, WikiLeaks wurde ebenfalls von allen Medien gejagt, endlich Jemand der den korrupten auf die Finger schaut. So nervös wie die sind, wird es wohl stimmen, soviel zur Presse - und Meinungsfreiheit.
Ich konnte und wollte nun nicht länger warten, die E- Mail an die Stationsärztin der Hautklinik habe ich am Sonntag abgeschickt, obwohl ich von meiner Rheumatologin noch kein Zeichen bekommen habe. Ich lasse mich nicht länger hinhalten, das konnte ich von zuhause aus machen, aber meine Arzttermine muss ich bei wahrnehmen, egal welches Wetter vorherrscht, mit der Eisbahn (S – Bahn) wahrlich kein Vergnügen.   
Die Fußpflege tut mir wirklich gut, ich könnte mir es gar nicht mehr vorstellen, die Nägel selber zu schneiden, ich würde es nicht mehr packen. Mit der Fußpflegerin komme ich auch ganz gut zurecht, es ist zwar nicht so wie mit der Schottin, aber so ist das Leben nun einmal.
Trotz des Wetters habe ich mich entschlossen, noch in die Charité zu fahren, um mir Blut abnehmen zu lassen, frische Werte für die Rheumatologin. Erstaunlicherweise geht das plötzlich, man muss sich nur durchsetzten, im Normalfall ist das auch kein Problem für mich. Heute war allerding Hochbetrieb, wie ich erfahren habe, ist es wohl Montag und Mittwoch so. Gut zu wissen, ich kann es mir einrichten. Es hat mindestens eine Stunde gedauert, bis ich dran war, trotz Kaffee, hat es mit dem Urin nicht geklappt. Anschließend bin ich, ohne Weihnachtsmarkt, wieder nachhause gefahren, keine Lust irgendetwas zu unternehmen, gar nicht meine Art.
Morgen steht die CT an, es ist zwar kein so großes Problem, aber das Kontrastmittel schlägt schon einmal durch. In der Nacht habe ich schon mit Schrecken an die 1 ½ Liter Kontrastmittel gedacht, bei der Kälte draußen und ohne Frühstück, wird es wohl nicht so prickelnd werden.
Sieben Uhr aufstehen und anfangen zu trinken, einen Rest sollte ich mitbringen, vorsichtshalber bin ich etwas zeitiger losfahren, man weiß nie was beider Eis - Bahn passiert.
Vor der CT, bin ich noch zum Röntgen gegangen, dafür braucht man keinen Termin, danach musste ich noch paar Minuten warten. Ich weiß nicht wieviel CT‘s ich in den letzten Jahren gehabt habe, es gibt immer wieder das gleiche Problem. Ich kann meine Arme nicht kopfüber ablegen, auch heute versuchte man mir die Arme sogar bis zur Schmerzgrenze zu verbiegen. Eine MTA wurde sogar richtig grimmig mir gegenüber. Die Kanüle für das Kontrastmittel wollte auch erst beim zweiten Versuch hinein. Ehrlich gesagt, ich wurde schon freundlicher behandelt.
Beim Einlaufen des Kontrastmittels bekommt man im Hals ein Hitzegefühl, aber das kenne ich schon, es ist auch nicht so unangenehm. Anschließend musste ich noch paar Minuten liegen bleiben und warten ob die Ärztin die Bilder für gut befindet. Es scheint geklappt zu haben, den Befund bekommt meine Onkologin, nach nochmals 15 Minuten Wartezeit vor der Kabine konnte ich gehen.
Ich bin sofort nachhause gefahren, weil ich den Eindruck hatte, dass ich das Kontrastmittel nicht gut vertragen habe. Es hat voll auf den Darm durchgeschlagen, im wahrsten Sinne des Wortes, mehr als einen Tag brauchte ich, um ihn zu beruhigen. Irgendwie ist seit dem Hautkrebs einiges durcheinander geraten.
Von der Hautklinik der Charité hat sich niemand gemeldet, aber es gab etwas Positives, die Reha ist von der Rentenversicherungsanstalt genehmigt worden. Meine Rheumatologin hat also nicht zu viel versprochen, ich habe ja nicht daran geglaubt, aber es hat funktioniert. Ich fahre für drei Wochennach Bad Kissingen in die Medis Vitalis Klinik. Die Anreise erfolgt mit Bus vom ZOB in Berlin, bis dahin werde ich mir der S – Bahn wohl hinkommen. Den Termin bekomme ich von der Klinik mitgeteilt.
Ich habe mir bei “The British Shop” neben anderen Sachen ein Puzzle bestellt, „Waterloo Station“. Das 1000 – Teile Puzzle nach einem Gemälde von Helen McKie zeigt Londons berühmtesten Bahnhof in Kriegs – und Friedenszeiten, nämlich in den Jahren 1848 und 1948. Zwischen den beiden Motiven, die auf den ersten Blick ähnlich erscheinen, liegt also ein Jahrhundert! Bei genauerem betrachten erkennt man die Feinheiten (andere Charaktere und Kleidung der Menschen), die die Faszination des Bildes ausmachen. Nachdem ich am Freitag den Termin bei der Neurologin wahrgenommen habe, konnte es am 3. Advent mit dem Puzzeln losgehen, vielleicht bessert sich dadurch mein allgemeiner Zustand.
Da ich bis zum Wochenende immer noch keine Antwort von der Charité erhalten habe, stand nun mein Entschluss fest, ich schreibe an den Leiter der Hautklinik keine E – Mail, sondern einen Brief.

Direktor Klinik für Dermatologie,
Venerologie und Allergologie 
Campus Mitte
Sehr geehrter Herr Professor
Ich war vom 17. bis 20. September 2010 in der Dermatologischen Ambulanz zur stationären Betreuung. Der Grund war die Nachexzision eines malignen Melanoms.
Im Arztbrief steht, dass Sie für Fragen zur Verfügung stehen, nun habe ich tatsächlich einige.
Mir wurde bei der Entlassung mitgeteilt, dass ich die noch ausstehenden ambulanten Termine (Abdomen – Sonographie, Lymphknotensonographie und Thorax – Röntgen) von der Station bekomme, leider wurde mir hier nur der Termin für die Lymphknotensonographie zugesandt. Für die anderen Termine habe ich mir Überweisungen von meiner Rheumatologin besorgt und diese wahrgenommen.
Über eine eventuelle Reha – Maßnahme wurde ich überhaupt nicht informiert, diese Möglichkeit zeiget mir erst die Krebsfürsorge meines Bezirksamtes auf, darum habe ich mich nun selbst gekümmert, dankenswerterweise unterstützt durch meine Rheumatologin. Die Maßnahme ist jetzt auch schon bestätigt wurden durch den Rentenversicherungsträger.
Das ist aber nicht mein wirkliches Problem, ich habe seit 7 Jahren in der Rheumatologie der Charité die Remicade Therapie wegen des Morbus Bechterew bekommen. Mir wurde nun mitgeteilt, dass die Infusion bei einem malignen Melanom für vier Jahre ausgesetzt werden muss.
In einem Gespräch mit meiner Rheumatologin und der Oberärztin der Rheumatologie sollten zur Problematik Remicadetherapie die Dermatologen ihre Einschätzung abgeben.
Meine letzte Infusion habe ich im Juli bekommen, meine Bewegungseinschränkungen und Schmerzen nehmen im hohen Maß zu.
Die nächste Melanom - Sprechstunde ist für den September 2011 geplant.
Ich war eigentlich der Meinung, dass im Hauttumorzentrum der Charité eine Absprache zwischen den einzelnen Fachgebieten stattfindet, deshalb habe ich mich hier auch operieren lassen. Warum die Rheumatologen hier nicht aktiv werden entzieht sich meiner Kenntnis.
Beim Aufnahmegespräch habe ich zum Ausdruck gebracht, dass ich keinen niedergelassenen Hautarzt habe, mir wurde angeboten, dann hier in der Charité zu bleiben.
Ich bin zurzeit bei Frau Doktor Maltusch wegen aktinischen Keratosen in Behandlung. Vor ca. 7 Jahren war ich bei Dr. Lee in Behandlung, da im Rahmen der Tuberkulose Immunisierung, in Vorbereitung der Remicade Therapie, vermehrt Hautprobleme auftraten.
Mein Onkologin im Medizinischen Zentrum des Sana – Klinikums, bei der ich in der Darmkrebsnachsorge bin, hat nun noch eine CT in Auftrag gegeben, die am 7. Dezember durchgeführt wurde. Vielleicht kann die zur Entscheidungsfindung mit beitragen. Warum ich mich um die Problematik selbst kümmern muss, konnte meine Onkologin allerdings überhaupt nicht nachvollziehen.
Ich habe vor am 7. Dezember zur gleichen Problematik an die Stationsärztin eine E- Mail geschrieben, leider bisher keine Antwort bekommen. Vielleicht ist sie ja auch nicht angekommen.
Sehr geehrter Professor, ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn es in nächster Zeit zu einer Entscheidung kommen würde bzw. zu einer Abstimmung kommen würde.
Mit freundlichen Grüßen
Henry Ullmann

Eigentlich wollte ich den Brief am Sonntag abschicken, aber mir war wieder einmal alles zu viel, dafür bekam ich zwei Briefe zugeschickt.
Von der Krankenkassen, die Beitragserhöhung ab 2011, ›Rösler lässt grüßen!‹ , so geht das Abzocken weiter, aber was soll es Deutschland geht es ja so gut wie nie. Der vorweihnachtliche Kaufrausch soll das bestätigen, ja wer kauft denn mehr, die die schon immer mehr gekauft haben. Für viele Menschen gibt es keinen Kaufrausch.
Der zweite Brief kam von Netto, ich hatte schon eine Antwort per E – Mail erhalten, ein Einzelfall, trotz gewissenhafter Prüfung. Man wollte mir alsWiedergutmachung zwei Beutel Kartoffeln zuschicken, na wie soll das denn funktionieren, vielleicht als Weihnachtspäckchen getarnt.
Im Brief stand, aufgrund der kalten Witterung sehen sie von einer Zusendung der Kartoffeln ab und schicken mir deshalb 10 Briefmarken zu 55 Cent, damit war ich natürlich zufrieden.
Mit dem Puzzle hatte ich mir etwas aufgeladen, es ging sehr schleppend vorwärts, ein Randteil habe ich einige Tage gesucht, ich dachte schon es ist nicht dabei. Ich brauchte eine Woche, manchmal den ganzen Tag daran gesessen habe und letztendlich waren alle Teile dabei.
Den Brief an die Charité habe ich am Montag abgeschickt, mal sehen was passiert. Es passierte ziemlich schnell etwas, am Dienstag bekam ich einen Anruf von der Hautklinik, der neue Stationsarzt hatte vom Direktor den Auftrag bekommen sich um meine Probleme zu kümmern. Die alte Oberärztin arbeitet nicht mehr in der Charité, deshalb konnte ich auch keine Antwort auf die E – Mail erhalten. Er entschuldigte sich bei mir, dass ich solche Probleme mit der Klinik habe und schlug mir ein Treffen vor. Bei dem einige Spezialisten anwesend sein werden, auch die Sozialarbeiterin. Die Sozialarbeiterin ist nicht mehr notwendig, weil ich mich um die Reha schon selbst gekümmert habe, also hat er den Brief auch nicht bis zu Ende gelesen, sonst wüsste er das.
Na egal, am Dienstag nach dem Termin bei der Rheumatologin soll ich auf die Station kommen, dann wird alles besprochen, bis dahin habe ich auch die Befunde (CT und Thorax – Röntgen)  von meiner Onkologin.
Ein Erfolg, es geht doch, wieso die Rheumatologie das nicht auf die Reihe bekommen hat, ich weiß es nicht. Meine Onkologin wird sich freuen, dass ich mich ›Stark‹ gemacht habe.
Gesundheitlich hoffte ich auf meinen Hausarzt, etwas verspätet traf ich bei ihm ein, »Der verschollene Patient, Herr Ullmann ist da!« Ich war gespannt, was mein Doktor sagen wird, wie immer wurde ich freundlich begrüßt, als er mich fragte, wie es mir geht, habe ich sofort losgelegt. Nachdem ich ihm alle ›Leiden‹ geschildert hatte, war dem Doktor die Diagnose klar. Bevor er näher darauf einging, machte er seine Untersuchungen. Alles deutet darauf hin, dass es die Wirbelsäule ist, die Vermutung hatte ich schon lange, aber was die alles anrichten kann, war mir nicht bewusst.
Er verschrieb mir Azithromycin 500 mg, ein Antibiotikum was den Husten eindämmen soll und gegen die Schmerzen im Bauchraum Diclac 75 mg. In der Hoffnung, dass die Medikamente in meiner Apotheke vorrätig sind, verabschiedete ich mich vom Doktor. Ob er wohl Recht hat, waren meine Gedanken, geglaubt habe ich nicht daran.
Es macht wirklich keinen Spaß bei dem Wetter durch die Gegend zu laufen, aber heute wollte ich mir die Handschuhe bei Ben Sherman kaufen, denn wie es aussieht bleibt der Winter noch bestehen. Anschließend bin ich direkt zur Apotheke gefahren, die Medikamente waren vorrätig, ich ließ mir noch einmal die Einnahme beschreiben, obwohl der Doktor mir das schon gesagt hatte. Das Antibiotikum soll ich an drei Tagen, zur selben Zeit und die Schmerztabletten, früh und abends zum Essen einnehmen. Ich war begeistert, die Schmerzen gingen weg und ich fühlte mich wirklich besser, hätte ich meinen Hausarzt so nicht zugetraut.
Der Tag sollte aber noch eine Überraschung bringen, als ich gemütlich Kaffee trank, passierte ein neuerliches Unglück, beim Biss in einen Lebkuchen löste sich ein Stück von einem Schneidezahn, was nun bei der Kälte noch ein Termin. Ich rief sofort, es war gegen 16.00 Uhr meinen Zahnarzt an. Er hatte heute bis 19.00 Uhr Sprechstunde und schildere ihm mein Problem, »Dann setzen Sie mal in Bewegung Herr Ullmann!«Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet, also noch einmal raus in die Kälte. Es dauerte zwar eine ganze Weile bis ich dann kam, als der Zahnarzt  mit seinem Harken am Zahn rumfummelte, hatte ich das Stück schon im Hals. Er sagte zu mir, »Ich repariere das noch einmal, aber irgendwann wird eine Krone fällig!« Auf meine Frage nach den Kosten antwortete er, »Wenn das Bonusheft in Ordnung ist, ca. 80 Euro!« Beim nächsten Problem mit dem Zahn, werden wir darüber nachdenken. Der Zahn war nun wieder OK, da muss ich beim ›Nüsse knacken‹ eben vorsichtig sein. Als ich die Praxis verließ, fing ich an zu schlottern, ich bin wohl auf dem Stuhl beim Zahnarzt, doch etwas ins Schwitzen geraten. Angst habe ich beim Zahnarzt keine mehr, aber ich ärgere mich immer wieder über mich selbst, dass ich früher nicht öfters gegangen bin, den Zahnersatz hätte ich mir sparen können.
Am Wochenende fuhr wieder keine Bahn hier im ehemaligen ›Zonenrandgebiet‹, noch immer war ich auf keinen Weihnachtsmarkt gewesen, da wird es am Wochenende auch nichts. Erst mit dem Bus nach Grünau und ob die Bahn dann kommt oder nicht, nein das wollte ich mir nicht antun.
Ich musste, jetzt fiel es mir leichter, die Wohnung, einschließlich Voliere, säubern, denn zum Geburtstag haben sich zumindest die Bautzener angesagt. Jetzt merke ich zum ersten Mal, dass mir das Auto fehlte, bei dem Schnee, die Geburtstagsvorbereitungseinkäufe zu tätigen ist nicht wirklich angenehm. Ob es allerdings bei der Kälte angesprungen wäre, steht in den Sternen, da war es in den vergangenen Jahren genauso unzuverlässig wie die S – Bahn. Mein Puzzle war ebenfalls fertig und den Rahmen habe ich mir bei Hornbach gekauft und nachhause getragen, hängen tut es auch schon.
Ein entscheidender Termin stand am Montag an, der bei meiner Onkologin, es ging um die Auswertung der CT und des Thorax – Röntgen, ich hoffe es gibt keine negativen Ergebnisse. Vorerst hatte ich aber ein anderes Problem zu bewältigen. In der Nacht schneite es wieder einmal einige Zentimeter und ich hörte schon im Bett, dass wieder einmal keine S – Bahn fährt. Der Termin war erst 10.15 Uhr, ich vorsichtshalber in der Praxis an, dass ich eventuell später komme, die Schwerster in der Anmeldung sagte: »Bis spätestens 14.00 Uhr müssen Sie dagewesen sein Herr Ullmann, dann endet die Sprechstunde!«
Dann klappe es doch besser als ich dachte und ich war sogar vorzeitig da. Ich brauchte auch gar nicht lange warten und schon saß ich im Arztzimmer, die Onkologin begrüßte mich freundlich, so gut in Stimmung hatte ich sie, ich glaube, noch nie gesehen. Zuerst erstreckte sich das Gespräch über das Wetter, weil sie auch aus Richtung Zeuthen kommt, aber zu Fuß immer bis zum Bahnhof Eichwalde läuft, die Probleme bei der S-Bahn findet sie ebenfalls zum Kotzen, verwunderlich, dass die Menschen das so hinnehmen. Danach wertete sie die Untersuchungsergebnisse aus, es gibt keinerlei Beanstandungen, wieder etwas überstanden. Besonders freute sie sich über mein Durchsetzungsvermögen in der Hautklinik der Charité, damit war sie sehr zufrieden. Die genehmigte Reha vernahm sieebenfalls mit wohl wollen. Plötzlich bemerkte sie, dass ich seit 1 ½ Jahren keine Darmspiegelung gemacht habe, ich sagte ihr, dass ich die ›Schnauze‹ erst einmal voll habe, was sie verstand. Nach der Reha soll ich mich bei ihr melden und dann reden wir darüber.
Danach ging es um die persönlichen Weihnachts - und Neujahrswünsche, ich habe ja gemeinsam mit ihrem Sohn Geburtstag, was sie besonders freut. Zum Abschied, das habe ich auch noch nicht erlebt, umarmte sie mich herzlich, ich war richtiggehend gerührt. Nun war der vorvorletzte Termin in diesem Jahr auch abgearbeitet, anschließend fuhr ich wieder sofort nachhause, bei dem Wetter, was soll ich da machen.
Der nächste Tag, sollte die Entscheidung bringen, wie es mit der Infusion weitergehen wird, zwei Termine in der Charité, bei der Rheumatologin und bei den Dermatologen. 13.00 Uhr bei der Rheumatologin, da konnte ich mir gut vorstellen, dass eine längere Wartezeit auf mich zukommt, so war es dann auch, nach dem Gespräch bei ihr schaffte ich es gerade noch ins Labor, dass 15.00 Uhr schließt. Ich habe den Eindruck, dass meine Rheumatologin, die einzige Ärztin ist die arbeiten muss, die anderen sehen ich rumlaufen, der Eindruck wurde mir später auch von den Mitarbeiterinnen in der Anmeldung bestätigt. Meine Ärztin begrüßte mich wieder mit einem hochrotem Kopf, ich meine Ausdruck ihres Stresses. Einiges ließ sie auch durchblicken, aber dasmöchte ich nicht wiedergeben.
Ich übergab ihr die Befunde CT und Thorax Röntgen, bis auf die Feststellung eines Zwerchfellbuckels rechts, bei atypische Konfiguration des Mediastinums bei Zustand nach Thymektiomie, war alles in Ordnung. Wichtig war das die Lungenperipherie beidseitig ohne Nachweis von Infiltraten und Rundherden ist, es keine Pleuraergüssen und keine Zeichen einer Lungenstauung gibt. Das Herz ist auch im Quer – und Tiefendurchmesser nicht vergrößert.
Die Rheumatologin konnte mit den Besonderheiten der Diagnose nicht anfangen, da ich das Ergebnis erst zuhause gelesen habe konnte ich meine Onkologin nicht fragen. Vielleich kann mich ein Arzt in der Reha – Klinik aufklären. Verwundert zeigte sich die Rheumatologin, dass es beim Thorax – Röntgen vor paar Wochen hier in der Charité, es solche Feststellungen nicht gegeben hat.
Die neusten Laborergebnisse zeigen deutlich, dass die Entzündungswerte (CRP) erhöht sind, ein deutliches Zeichen, dass der Morbus Bechterew sehr aktiv ist. Es muss also so oder so etwas gemachte werden, deshalb schickte sie mich sofort noch einmal ins Labor. Plötzlich geht das mit dem Labor problemlos und ich kann mir den Stress mit dem Hausarzt sparen. Danach berichtete ich ihr vom Brief an den Direktor der Hautklinik und dass ich heute noch einen Termin dort habe, das nahm sie wohlwollend zur Kenntnis. Auf die Frage, warum sie mir nicht auf die E – Mail geantwortet hat, antwortete sie, »Herr Ullmann, ich hatte nichts dagegen und bin froh, dass Sie das gemacht haben!« Wäre das nicht eigentlich die Aufgabe der Rheumatologen gewesen?
Ich hatte noch ein kleines Weihnachtsgeschenk mit, auch etwas zu naschen für ihre kleine Tochter. Sie freute sich natürlich darüber, als ich ihr die Begründung sagte, antwortete sie mir, dass das doch selbstverständlich ist. Ich antwortete ihr, »Frau Doktor, in dem Staat ist nichts selbstverständlich und in der Gesundheitspolitik schon gar nicht!« Sie nickte und bedankte sich, nach paar Worten über Weihnachten und Geburtstagen im Dezember, ihre Tochter hat auch im Dezember Geburtstag, wünschten wir uns das Übliche, ich verabschiedete mich und machte mich auf den Weg ins Labor. Einen neuen Termin bei ihr habe ich Ende Januar.
Vor Labor in der Poliklinik war ich der Einzige, der noch Blut abgeben wollte, kurz vor 15.00 Uhr, die Schwester kennt mich nun auch schon, es ergibt sich immer ein kleines Gespräch, heute klappte es auch mit dem Urin.
Nun war bis 15.30 Uhr, bis zum Termin bei den Dermatologen gar nicht mehr viel Zeit. Ich sollte mich auf der Station 160 vor dem Arztzimmer einfinden, etwas früher war ich da. Der neue Oberarzt und der Stationsarzt hatten mich schon wahrgenommen, ich sollte mich noch paar Minuten gedulden, sie müssten erst die Visite beenden. Nach ca. 10 Minuten kamen die Ärzte auf mich zu, der Oberarzt musste erst noch seine Unterlagen holen, dann wurde ichfreundlich begrüßt.
Sie entschuldigten sich bei mir und meinten, dass ich mich zu Recht beschwert habe. Mehrmals sagten sie, dass das eigentlich nicht üblich ist, so mit den Patienten zu verfahren. Ich nahm die Entschuldigung an, damit war das Eis gebrochen. Das Problem hatten sie erkannt, es ging um die Entscheidung, ob ich die Therapie mit Infliximab weiter bekommen kann. Da das maligne Melanom in einem sehr frühen Stadium erkannt wurde, ist relativ auszuschließen, dass sich Metastasen gebildet haben. Die CT und die anderen Untersuchungen bestätigen das auch. Der Oberarzt sagte zu mir, »Herr Ullmann, sie wissen doch, dass sie keine 100 Jahre alt werden, sie können nun entscheiden, ob Sie die letzten Jahre in entsprechender Lebensqualität verbringen wollen. Mit dem Risiko wieder ein Melanom zu bekommen, oder mit Scherzen, ein neues Melanom ist da aber auch nicht ausgeschlossen!«
Er wüsste was er machen würde, sagte der Oberarzt, »Ich weiß es auch!« war meine Antwort.
Die Dermatologen werden an meine Rheumatologin einen Brief schreiben und ihr den Sachverhalt, dass sich der Krebs im Anfangsstadium befunden hat, mitteilen. Es wird ein ¼ jährliches Hautscreening im Tumorzentrum stattfinden und wenn ich irgendwelche Probleme habe, kann ich jederzeit vorbeikommen. Es wird aber in dem Schreiben keine Empfehlung zur Weiterführung der Therapie geben, dass muss ich selbst entscheiden in Verbindung mit den Rheumatologen. Der Oberarzt sagte mir auch, dass es kaum Erfahrungswerte mit Infliximab und malignem Melanom gibt.
Er drückte mir noch eine Patienteninformation zum Thema Therapie mit Infliximab in die Hand. Ich war mit dem Gespräch zufrieden, froh, das angeschoben zu haben.

Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V.
Therapie mit Infliximab
Eine Information für den Patienten.
Sie leiden an einer rheumatischen Erkrankung. Ihre Krankheit heißt: Morbus Bechterew
Sie werden mit verschiedenen Medikamenten behandelt. Besonders wichtig sind die langwirksamen Rheumamedikamente, die sog. Basistherapie. Ihnen wird als Basistherapie Infliximab empfohlen. Ihr Präparat heißt: Remicade
Infliximab ist ein Medikament, das in der Fachsprache als TNF-alpha-Blocker bezeichnet wird und zu den sog. Biologicals gehört. Biologicals sind Medikamente, die biotechnologisch hergestellt werden. Was sind TNF-alpha-Blocker und wie wirken sie?
TNF-alpha ist ein Botenstoff des Immunsystems, der bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wesentlich an der Entstehung der Gelenkentzündung beteiligt ist. TNF-alpha-Blocker binden TNF-alpha und verhindern so dessen biologische Wirkung. Dadurch werden Schmerzen, Schwellungen und das Fortschreiten der Erkrankung vermindert.
Für welche Patienten kommt die Therapie mit Infliximab in Frage?
Infliximab ist zur Behandlung entzündlich rheumatischer Erkrankungen zugelassen. In der Regel wird es erst dann eingesetzt, wenn das Ansprechen auf andere Basistherapeutika unzureichend ist oder diese zu Nebenwirkungen führen.
Wie wird die Behandlung mit Infliximab durchgeführt?
Infliximab wird in einer Dosis zwischen 3 und 7,5 mg/kg Körpergewicht als Infusion in eine Vene gegeben. Die Infusionen werden nach 2 und 6 Wochen und dann alle 6 bis 8 Wochen wiederholt. In Einzelfällen kann eine Dosissteigerung oder eine Verkürzung der Zeitintervalle zwischen den Infusionen notwendig sein. Die Dauer der Infusion beträgt ca. 1-2 Stunden. Danach sollten Sie noch für mindestens 1 Stunde überwacht werden.
Wann tritt die Wirkung ein?
Manchmal ist schon am ersten Tag, meist nach 2 bis 3 Wochen eine Wirkung zu spüren, die maximale Wirkung wird häufig erst nach 2 oder 3 Monaten erreicht.
Wie lange wird die Behandlung mit Infliximab durchgeführt?
Es ist notwendig, dass die Behandlung mit Infliximab langfristig erfolgt. Sie wirkt nur, wenn Sie die Behandlung regelmäßig bekommen. Sie muss auch dann fortgeführt werden, wenn es Ihnen besser geht. Sonst kann sich die Krankheit wieder verschlimmern.
Können Nebenwirkungen auftreten?
Bei jeder Behandlung können unerwünschte Wirkungen auftreten, dies gilt auch für die Therapie mit Infliximab. Die meisten im Beipackzettel erwähnten Nebenwirkungen sind selten, oft leicht bis mäßig ausgeprägt und gut zu behandeln. Nur selten sind sie so schwerwiegend, dass ein vorübergehendes, seltener ein dauerhaftes Absetzen der Therapie erforderlich wird. Infliximab stellt zu einem geringen Teil ein Fremdeiweiß für den Organismus dar. Deshalb kann es unter der Therapie mit Infliximab auch nach mehrmaliger Behandlung zu allergischen Kreislaufreaktionen kommen, die gelegentlich eine ärztliche Behandlung erfordern. Mögliche Nebenwirkungen der Infliximab-Therapie sind auch allergische Hautreaktionen, Juckreiz, Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken, Gefühlsstörungen, Doppeltsehen oder Muskelschwäche. Nebenwirkungen am Herzen oder an der Lunge können sich durch Kurzatmigkeit oder Schwellungen der Füße bemerkbar machen.
Da TNF-alpha auch zur Abwehr von Infektionen benötigt wird, sollten Sie Ihren Arzt über alle Infektionszeichen wie Husten, Fieber, Unwohlsein, schlecht heilende Wunden, Zahnprobleme und Brennen beim Wasserlassen auch im Zweifelsfall sofort informieren. Ein erhöhtes Risiko für Lymphome und Malignome kann abhängig von Begleiterkrankungen und Vortherapien bei mit TNF-alpha Blockern behandelten Patienten nicht ausgeschlossen werden. Nach derzeitigem Wissensstand ist es auch nicht auszuschließen, dass Infliximab das Fortschreiten von Krebserkrankungen begünstigt. Deshalb sollten Patienten mit früher behandelten oder neu diagnostizierten Krebserkrankungen nur nach sorgfältiger Abwägung individueller Risiken behandelt werden. Unklar ist zurzeit auch, ob das Risiko eine Multiple Sklerose (Erkrankung des zentralen Nervensystems) zu bekommen, durch die Behandlung erhöht ist. Wenn Sie Multiple-Sklerose haben, wird Ihr Arzt sorgfältig abwägen müssen, ob Sie Infliximab erhalten. Selten können Symptome auftreten, die denen der Krankheit Lupus erythematodes ähneln. Hierbei handelt es sich um vorübergehende Haut- und Gelenkentzündungen, die nach Beendigung der Infliximabbehandlung wieder abklingen.
Wie oft müssen Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden?
1. Monat     2. + 3. Monat     danach  alle 14 Tage   alle 4 Wochen       alle 3 Monate
Was müssen Sie bei der Anwendung anderer Medikamente beachten?
Eine zuvor bestehende Behandlung mit Methotrexat wird meistens fortgesetzt. Infliximab kann auch alleine oder in Kombination mit anderen Basismedikamenten (Sulfasalazin, Antimalariamittel, Leflunomid und injizierbaren Goldzubereitungen), Kortisonpräparaten oder (Rheuma)Schmerzmitteln gegeben werden. Deren mögliche Nebenwirkungen müssen weiter beachtet werden. Bitte informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie andere Medikamente einnehmen, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt.
Schwangerschaft und Stillzeit
Über die Auswirkungen einer Infliximabtherapie in der Schwangerschaft und beim Stillen liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor. Eine Schwangerschaft muss deshalb während der Infliximab-Therapie und in den ersten 6 Monaten nach Absetzen des Infliximab sicher verhütet werden. Die gleichen Fristen gelten auch für Männer, die ein Kind zeugen wollen. Mütter dürfen nach einer Infliximab-Behandlung 6 Monate nicht stillen.
Was ist außerdem noch während der Behandlung zu beachten?
Eine Impfung mit Lebendimpfstoffen sollte während der Therapie nicht erfolgen. Wenn Sie vor einem größeren operativen Eingriff stehen, muss individuell über eine Therapiepause entschieden werden. Da vereinzelt Fälle von Tuberkulose bei mit Infliximab behandelten Patienten berichtet wurden, wird Ihr Arzt Sie vor dem Beginn der Behandlung auf Anzeichen und Symptome einer auch früher durchgemachten Tuberkulose untersuchen. Wenn dabei Hinweise auf eine nicht vollständig ausgeheilte Tuberkulose gefunden werden, sollte eine Tuberkuloseprophylaxe mit dem geeigneten Medikament (INH in Kombination mit Vitamin B6) über 9 Monate gegeben werden.
Lagerung und Aufbewahrung, Transport:
Die Infliximab-Ampullen müssen im Kühlschrank bei +2 bis +8 °C gelagert werden, sie dürfen nicht einfrieren.
Bei weiteren Fragen rufen Sie uns bitte in der Praxis an!

Auf dem Nachhauseweg bin ich zum ersten Mal auf dem Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus gegangen, einen heißen Heidelbeerwein habe ich mir geleistet, wenig Menschen tummelten sich hier. Der Stand, an dem es sonst immer Honig aus Finnland gab, existierte nicht, eigentlich wollte ich für Mutter zu Weihnachten noch ein Glas kaufen.
Als ich zuhause ankam lag der Umschlag mit dem Termin für die Reha im Briefkasten, ich fahre am 26. Januar vom ZOB in Berlin mit dem Bus nach Bad Kissingen. Die Abfahrt ist 6.15 Uhr, ich hoffe bis dahin wird sich die S – Bahn eingelaufen haben. Am Abend habe sofort noch eine E – Mail an die Rheumatologin geschrieben und ihr das Gesprächsergebnis und den Reha – Termin mitgeteilt. Es hat sich nun doch in der letzten Woche des Jahres noch einiges geklärt, gesundheitlich ging es mir besser, nur das Wetter war nicht wirklich gut.
Vielleicht könnte ich ein Versprechen doch noch im alten Jahr einlösen!  Ich packte am Abend einige Kosmetikartikel in die Ben Sherman Tasche, glaubte aber nicht wirklich daran, dass es am nächsten Tag etwas wird, denn es schneite schon wieder und die Aussichten waren auch nicht gerade rosig.
Ach so, mein Versprechen, also es war nicht wirklich ein Versprechen, eher eine Herausforderung für mich, es handelt sich um Hamburg, auch um den Besuch des dortigen Weihnachtsmarktes, wichtiger war mir aber ein anderes Treffen. Hamburg lohnt sich nur, mit einer Übernachtung, denn das Leben geht erst spät los. Ein Zimmer hatte ich noch nicht gebucht, aber schon vorgeplant. Als ich am darauffolgenden Morgen (22. Dezember) gegen 6.30 Uhr die Seite der Bahn im Internet aufrief, wurde dort angezeigt, dass es zu Verspätungen und Zugausfällen kommt, auch bei dem Zug 9.22 Uhr mit dem ich fahren wollte. Die S –Bahn schien zu fahren, aber nicht regelmäßig. Damit war die kleine Reise schon wieder geplatzt, oder?
Ich beschloss paar Einkäufe für meine Geburtstag bzw. Weihnachten bei Netto zu machen, dabei fiel mir ein, dass ich auch den Zug um 11.22 Uhr nehmen könnte. Da wäre ich gegen 15.30 Uhr in Hamburg, das reicht vollkommen aus, um meine Vorhaben zu realisieren. Der Zug zeigte im Internet keine Verspätung an. Die Entscheidung war gefallen, scheinbar fuhr die S – Bahn jetzt auch wieder regelmäßiger. Nun musste es aber schnell gehen, dass Zimmer bei booking.com gebucht, im Hotel Budapester Hof, für 39 Euro die Nacht inklusive Frühstück und dann die letzten Sachen zusammengesucht und ab ging die Post.
Welcher Teufel mag mich wohl geritten haben, so kurz vor Weihnachten mit dem Zug zu fahren und dann bei dem Wetter. Na ja was tut man nicht alles um Versprechen zu realisieren, dann kommt die Reha und wer weiß was noch im neuen Jahr alles passiert.
Etwas zu zeitig war ich nun im Bahnhof Südkreuz angekommen, sodass ich mir noch die neue, aktuelle Karte mit den Verkehrsverbünden kaufen konnte, wichtig für mich, damit ich weiß wohin ich überall mit dem Schwerbehindertenausweis kostenlos reisen kann. Der Zug war tatsächlich pünktlich und ich bekam sogar ein Abteil mit Tisch, wo ich endlich mein Netbook einmal nutzen konnte, das macht sich am Tisch ganz gut, heute hatte es auch keinen ›Kälteschock‹ . Natürlich konnte ich nicht die ganze Fahrt ununterbrochen am Alleinflug schreiben, es gab auch eine schöne Winterlandschaft zu genießen. Ab Schwerin im Hamburger Zug war eh kein Platz gewesen, denn der war relativ voll.
Ich kam mit einigen Minuten Verspätung in Hamburg an, nach einer kurzen Orientierungsphase fand ich die U 3, mit der ich bis zur Station Sankt Pauli fahren musste, die Fahrt dauerte ca. 10 Minuten. In Hamburg lag auch Schnee, aber Probleme mit den Verkehrsmitteln stellte ich nicht fest. Bevor ich hier bei dem leichten Schneefall herumirre, fragte ich einen Einheimischen nach der Budapester Straße und dem Hotel, ein Fußmarsch von ca. 500 – 600 Metern stand mir noch bevor. Das Hotel befindet sich in einem alten Eckhaus, das Zimmer war o.k., ein großes Zweibettzimmer, im 4. Stock, über Treppen erreichbar, was ich sofort bezahlen musste. Einen Lift gab es nicht und solche schmalen Treppen werde ich an diesem Tag, besser gesagt, in der Nacht noch paarmal erklimmen müssen. Das in der Beschreibung angegebene WLAN Netz war defekt, ich konnte ich verschmerzen.
Mittlerweile war es 17.00 Uhr und ich machte mich wieder auf den Weg in Richtung U – Bahnhof Sankt Pauli, von hier ging meine Fahrt zum Rathaus, um endlich einen Weihnachtsmarkt im Norden zu besuchen, Wismar, Schwerin und Rostock standen schon länger zur Auswahl, nun ist es eben der Hamburger geworden. Ein nicht so sehr großer Weihnachtsmarkt, dafür voller wie der am Berliner Rathaus, eine Thüringer Rostbratwurst und zwei Heidelbeerglühwein waren meine Ausgaben. Irgendwann schwebte den Weihnachtsmann mit seinem Rentierschlitten und einem Engel über den Markt und hielt seine weihnachtliche Ansprache. Mich fröstelte allmählich und bei den glatten Wegen, machte das Laufen auch keine Freude, ein Beinbruch in Hamburg wäre das Letzte was mir noch als krönender Jahresabschluss passieren müsste. Ich flüchtete mich in die Europa – Passage um mich aufzuwärmen. Einige Geschäfte habe ich durchstreift, aber nichts gekauft. Zum Schluss gönnte ich mir noch eine Fischsuppe, die reichlich war, mit alle möglichen Fischsorten und viel Gemüse. Sie hat gesättigt und mich erwärmt.
Nun war es allmählich Zeit mich in Richtung Reeperbahn zu bewegen, hier wollte ich den Weihnachtsmarkt auf Sankt Pauli dem Santa Pauli einen Besuch abstatten. Der gab, im Gegensatz zur Werbung im Internet, gar nichts her. Ich habe nichts getrunken, so viel Glühwein muss nicht sein und von der Fischsuppe hatte ich mir wie gewöhnlich die Zunge verbrannt und kaum noch Gefühl. Das wird aber auf den Abend keinen negativen Einfluss haben, hoffe ich jedenfalls.
Was war das für ein Versprechen, zum besseren Verständnis, ich hatte zum Hafengeburtstag in Hamburg ein Mädchen kennengelernt, ein sehr nettes, und das wollte ich gern noch einmal wiedersehen. Ich war mir nicht sicher, ob es wirklich klappen wird, da es seit der Zeit keinerlei Kontakt mehr gab. Ich wusste wie sie aussah und kannte ihren Namen.
Für mich gab es zwei Anlaufstellen, die Kiez Klause und den Hans - Albers - Platz, die Große Freiheit und auch die Herbert Straße interessiert mich eigentlich nicht. Über die Lokalitäten auf der Großen Freiheit wurde ich schon aufgeklärt, dank der netten Bekanntschaft. Wie stelle ich das nun am besten an, um sie wiederzufinden, ich wusste nur ungefähr wo sie im Mai gestanden hat.
Noch vor einigen Jahren hätte ich mir so etwas überhaupt nicht vorstellen können. Wie schon oft erwähnt, hat sich mein Selbstbewusstsein auch in diese Richtung entwickelt und wie lange ich noch zu leben habe, ich weiß es nicht. Ich bin ledig, keinem Menschen Rechenschaft schuldig, nur mir selbst gegenüber. Ob das nun alle Verwandten und Bekannten tolerieren bezweifle ich, aber es ist mein Leben, mit meinen gesundheitlichen Problemen muss ich auch alleine klar kommen. Ich habe kein Auto mehr und lebe eben kurzzeitig einmal nach dem Motto ›Man(n) gönnt sich ja sonst nichts!‹
Ich wollte nicht direkt von der Reeperbahn in den Hans - Albers -Platz einbiegen, dort kommt man ohnen angesprochen zu werden gar nicht durch, deshalb bin ich die Silbersackstraße hochgegangen bis zur Kneipe Silbersack, danach links in die Querstraße und schon war ich am Hans - Albers - Platz. Ich lief dorthin wo sie damals gestanden hat, fand das Mädchen aber nicht, fragen hilft vielleicht, ein Problem stellt das für mich nicht dar. Auf Grund meiner Beschreibung und ihres Namens wurde sie lokalisiert, wäre aber zurzeit nicht da. Kein Problem für mich, ich würde mich in der Kiez Klause aufhalten. Oben an der Ecke Gerhardstraße sprach mich wieder ein Mädchen an, das ist die Straße die zur Herbertstraße führt und in der sich auch die Kiez Klause befindet. Ich dachte mir, ich sage wem ich suche und damit habe ich Ruhe. Nun ja so war es leider nicht.
In der Kiez Klause war überhaupt nichts los, zwei Mädchen saßen am Tresen, ich trat ein und bestellte mir ein Glas trockenen Rotwein, ob das Fari war, die mich bediente wusste ich nicht genau. Rotwein scheint im Pub wohl schlecht zu gehen, denn sie musste den Wein erst prüfen, ob er noch gut ist. Er war noch gut, ich setzte mich dorthin, wo ich im Mai auch schon gesessen habe, vielleicht erkennts sie mich dann sofort. In der Kneipe darf geraucht werden und alle Mädchen, die sich hier bei dem Wetter aufwärmen, rauchen.
Es war Fari und sie konnte sich sogar noch an mich erinnern, eine nette Frau, die hier den Laden schmeißt, immer freundlich auch zu den Mädchen. Der Wein und das Wasser machten mich langsam fröstelnd, ich wollte nicht so viel Alkohol trinken, deshalb bestellte ich mir einen Kaffee. Es gab nur Cappuccino und Instant Kaffee, ich nahm den Instant mit viel Milch. Fari sagte ich, »Nach dem Wein und dem Wasser ist mir kalt geworden!«, »Das ist kein Problem Henry, setz dich doch an den Ofen da drüben!« waren ihren wohlgemeinten Worte. Ich zog um, und sie brachte mir die Getränke nach, legte noch paar Briketts in den Ofen. Es wurde jetzt richtig gemütlich, das gesuchte Mädchen hatte sich immer noch nicht blicken lassen. Ich wurde aber immer mehr das ›Ziel der Begierde‹ , Fari half zwar aus und sagte den Mädchen, dass ich hier mein Wein trinke und auf jemanden warte.
Bei der Kälte kommen viele Mädchen hier in den Pub, trinken einen Tee, rauchen eine Zigarette oder holen sich ein Taschentuch. Wenn man durch die Eingangstür der Kiez Klause kommt, ist diese noch von einem schweren Vorhang abgedichtet. Ich kenne so etwas auch noch von meiner Kindheit, man aubt, man befinde sich noch im alten St. Pauli, die Kiez Klause existiert schon seit 1930 und hat die moderne Neuzeit überstanden.
Es ging auf 22.30 Uhr zu, es wurde zwar nicht unangenehm für mich, aber ich musste mich bald entscheiden. Ich bin in der Kneipe mit ca. 5 Mädchen ins Gespräch gekommen, immer wieder nett bedrängt, habe ich einem Mädchen versprochen, wenn, diejenige nicht kommt, auf die ich warte, gehe ich mit ihr mit. Andere wollten das ebenfalls, man könnte auch mit zwei Mädchen mitgehen. Ja, ich mit fast 62 Jahren!
Ich will einmal das Gefühl beschreiben, ich weiß natürlich, dass alles Geschäft ist, so muss man auch die Komplimente werten. Wenn es zum Beispiel um das äußere Erscheinungsbild geht, dass Alter ist da gar nicht so wichtig, gepflegt muss man sein. Sicherlich bin ich stolz, wenn mir mehrfach gesagt wird: »Henry, so wie du dich anziehst, gehst du als 50 jähriger durch!«, aber es geht ›nur‹ um das Geschäft. Man(n) sollte die Komplimente immer so betrachten.
Mir als ›Gutmensch‹ fällt es besonders schwer den Mädchen zu wiederstehen, die Kälte kommt da auch noch dazu. Ich kenne mich mit der Kälte ganz gut aus, als ehemaliger Taxifahrer, weiß ich damit umzugehen, nur bei mir war es anders. Ich konnte wenn keine Kundschaft kam, das Auto anlassen und es mir warm machen. Das können die Mädchen nicht und die Kundschaft ist an normalen Tagen genauso rar wie bei den Taxifahrern. Es gibt Ähnlichkeiten, aber ich glaube ich war besser dran. Aber sollte ich Mitleid haben, oh je, das wird sehr kompliziert und teuer. Der Abend verlief zwar nicht ganz so, wie ich es mir erhofft habe, umsonst bin ich aber nich nach Hamburg gefahren.
Der Rest ist Schweigen, ich werde den Teufel tun, Einzelheiten zu schreiben, vielleich in paar Jahren, jetzt gibt es diese nur als PDF Dokument mit Kennwortschutz hier.
Gegen 1.00 Uhr war ich im Hotel, von der Reeperbahn kein langer Fußweg, es hatte auch aufgehört zu schneien. Die Nacht habe ich ausgesprochen schlecht geschlafen, blöde Träume gehabt, es war auch ziemlich warm im Zimmer. 7.30 Uhr bin ich aufgestanden und habe mich für das Frühstück fertig gemacht, ich stand gar nicht auf dem Zettel, die junge Dame musste erst prüfen, ob ich mit Frühstück gebucht habe, ich wusste es und sie bestätigte mir das kurze Zeit später.
Das Frühstück war sehr spartanisch, die Schrippen waren ausgegangen, die zwei Scheiben Schwarzbrot und ein gekochtes Ei haben mir gereicht. Gegen 9.15 Uhr checkte ich aus, mit der Dame an der Rezeption wechselte ich noch paar Worte, dabei erfuhr ich, dass das Hotel zum "Hafengeburtstag" schon ausgebucht ist, aber für die Cruise Days im August gibt es noch freie Kapazität. Mal sehen, es lässt sich hier ganz gut und preiswert wohnen, aber so lange werde wohl nicht warten.
Ich war rechtzeitig am Bahnhof, der Zug wurde ca. 30 Minuten eher bereitgestellt, sodass ich einen Platz bekam, er füllte sich dann zusehends, in Schwerin kamen der Zug mit paar Minuten Verspätung an und der Zug nach Berlin fuhr mit 15 Minuten Verspätung ab. Er war, trotz meiner Befürchtungen, nur mäßige gefüllt, ich bekam wieder einen Platz mit Tisch und konnte die frischen Ereignisse aus Hamburg verarbeiten. Wie ich unterwegs festgestellt habe, schein es fast zu regnen, gut dass ich heute nicht durch Hamburg laufen muss. Da war wohl die gestrige Entscheidung richtig gewesen.
In Berlin angekommen, spürte ich sofort wieder das Chaos bei der S – Bahn, es hat sich noch nichts geändert.
Am Abend dachte ich, bei einem guten spanischen Rotwein, den ich mir sonst nicht leiste, über die Fahrt und die Geschehnisse nach und kam zu dem Schluss, dass ich es richtig gemacht habe. Wie versprochen fand sich in meinem Posteingang, eine E – Mail von der gesuchten Frau, was ich nun mit der Adresse und der Telefonnummer anfange, darüber muss ich ebenfalls nachdenken. Ich bin mir natürlich klar darüber, dass es in dem Gewerbe kaum Sympathien geben kann, wenn ja, dann eher einseitig ausgeprägt, alles andere ist Geschäft. Sollte es anders sein, würde es mich freuen. Fakt ist aber eins, die nächste Reise nach Hamburg wird garantiert anders ablaufen, da bin ich mir sicher.
Da ich am vereinbarten Tag meine Mutter nicht anrufen konnte, musste ich es heute tun, natürlich habe ich ihr erzählt, dass ich auf dem Weihnachtsmarkt in Hamburg war. Den zweiten Teil meiner Reise habe ich nur vage angedeutet, darüber will ich meine Familie zur Geburtstagsfeier überraschen, nicht in allen Einzelheiten, ich bin auf die Reaktionen gespannt.
Aufgrund meines Ausfluges kurz vor Weihnachten, hatte ich nun nur noch den Heiligen Abend zum Einkaufen, es war nicht so sehr das Weihnachtsfest, was mir im ›Nacken‹ saß, sondern der Geburtstag am Montag. Die Glätte draußen machte mir überdies Sorgen, fährt denn die S – Bahn überhaupt, damit ich beim Einkauf nicht nur auf den miesen Nettoladen angewiesen bin. Das Laufen machte überhaupt keinen Spaß, da werde ich wohl weder in die City zum Einkaufen fahren, noch den Abend in einer Lokalisation verbringen. Später habe ich mich doch noch entschlossen, die restlichen Einkäufe für den Geburtstag zu erledigen, damit ich am Montag nicht so viel Stress habe.
Es gab am Heiligen Abend noch eine Überraschung für mich, damit hätte ich nie gerechnet, den Mietern über mir wurde wohl die Wohnung fristlos gekündigt. Ich wollte es gar nicht glauben, der Krawall der letzten zwei Jahre sollte ein Ende haben, das wäre ein wirklich schönes Weihnachtsgeschenk. Auch ich habe mich mehrmals beim Vermieter beschwert, aber ohne Erfolg, vor einigen Tagen sah ich, dass einige Möbel rausgetragen wurden, das konnte aber nicht die ganze Wohnungseinrichtung sein. Manchmal war es danach auch still in der Wohnung, dann gab es wieder den Lärm von umgeworfenen Möbeln.
Die Weihnachtsfeiertage verbrachte ich in harmonischer Ruhe, hin und wieder bewegte sich aber etwas in der Wohnung, als mir die zierliche Frau im Treppenhaus mit zwei gepackten Reisetaschen entgegenkam, da hatte ich schon wieder Mitleid, vor allem auch mit den zwei Kindern die die Familie hatte. Den genauen Grund der Kündigung, weiß ich nicht, angeblich, soll der Mann Kellerverschläge angezündet haben, selbige vollgekotzt haben und im Keller gekifft haben. Die nächsten Mieter die einziehen, können wohl schlimmer nicht werden, ich hatte sogar mit dem Gedanken gespielt, auszuziehen. In meiner Wohnung hatte ich die notwendigen Renovierungsarbeiten hinausgezögert, jetzt hinausgezögert und den Balkon im Sommer auch nur selten genutzt.
Mit den Bouletten braten, am 2. Feiertag beginnt für mich immer die heiße Phase der Geburtstagsvorbereitung. Er wird aber nicht so stressig, wie andere, denn es haben sich weniger Gäste angesagt, welche sind gestorben, andere können aus arbeitstechnischen Gründen nicht kommen. Die Bautzener, also mein Familie kommen, trotz Schnee und Eis, so haben sie mir es gesagt, obwohl mir schon etwas unwohl dabei ist. Einen Unfall, nur wegen meinem Geburtstag, das möchte ich nun wahrlich nicht. Aber mein Schwager ist ein guter Autofahrer, wenn ich vom Fenster auf den Parkplatz sehe, bin ich froh kein Auto mehr zu haben.
Meine Gäste kamen, durch einen Stau auf der Autobahn, fast eine Stunde später, trotzdem war es eine schöne Feier. Ich habe wie versprochen, einiges aus Hamburg erzählt. Probleme hatten meine Gäste damit nicht, selbst meine fast 83 Jahre alte Mutter hörte sich die Ausführungen an, Fragen gab es einige, aber ›krumm‹ wurde mir die Sache überhaupt nicht genommen. Ich dachte schon meine Mutter, die mir schon den einen oder anderen Schein zusteckt, hauptsächlich für die Arbeiten auf ihrem Grundstück, wir sagen: »Henry, wenn du dein Geld dafür ausgibst, werde ich zukünftig überlegen, ob ich weiter so großzügig bin!« So war es gar nicht, mich hätte interessiert was mein Vater dazu gesagt hättet.
Mein Gäste sind, nach dem Kaffeetrinken mit Kuchen und Schnittchen wieder gefahren, denn es schneite schon wieder. Mit meinem Großneffen, der kurz zuvor kam, habe ich mich dann noch über Kunst und Kultur längere Zeit unterhalten. Nachdem ich aufgewaschen hatte meldeten sich die Bautzener zurück, ich war froh darüber. Lange habe ich nicht mehr mit offenen Augen zugebracht, der Geburtstag ist zwar schön, aber wenn alles wieder an Ort und Stelle steht ist es auch gut. Der nächste Tag hält für mich dann ein eigenartiges Gefühl bereit, keine Stimmen, kein Lachen in der Wohnung und auch keine Menschen, eine gewisse Leer macht sich breit. Zum Glück hält das nicht sehr lange an.
Nun werde ich mich vor dem Jahresende nicht mehr umbringen, trotzdem steh die allmählich Vorbereitung für die Reha an. Dafür sind noch einige vorbreitende Probleme zu lösen, die sind schriftlicher Natur, aber auch ganz materiell.
So brauche ich Paar Turnschuhe und eine Badehose, ich werde zwar nicht schwimmen gehen können, weil ich den Kopf nicht mehr aus dem Wasser heben kann und mit dem Turnen wird wohl auch nichts, der Morbus Bechterew sorgt dafür. Momentan halte ich, meine Bewegungseinschränkungen, mit starken Schmerztabletten in Grenzen. Ob ich zur Festmeile am Brandenburger Tor gehe, mach ich vom Wetter und meinem Befinden abhängig.
Ich habe mich wegen den Turnschuhen schon einmal umgesehen, das scheint kein Problem darzustellen.
Zu Weihnachten hat mir meine langjährliche Schulfreundin ein Wunschbuch geschenkt. London Eine –Biographie, eine einzigartige Hommage an eine einzigartige Stadt. Der englische Kultautor Peter Ackroyd mit seinem viel gelobten Porträt über London.
Ein unheimlich dicker Schmöker, der die Geschichte der Weltstadt London von Anbeginn bis heute erzählt - ein Buch, das für London-Fan ein Muss ist.
Nun wird es fast jeden Tag zur Hand genommen, ich erlebe eine Entdeckungsreise quer durch die Jahrhunderte. Die Struktur des Buches kommt mir dabei sehr entgegen. Peter Ackroyd erzählt die Geschichte Londons nicht linear, sondern nach Themen. Da kann man der Wandlung Londons von der heiligen Stadt zur Sündenmeile folgen, kann verfolgen, welche Gewerbe sich wann wo in der Stadt niedergelassen hatten; man erlebt die großen Plagen, die Pest, den Brand mit, erfährt natürlich auch viel von den Gesichtern, die die Stadt begleiteten. Dabei zeichnet sich Ackroyds Stil dadurch aus, trotz des trockenen Themas lebendig und mitreißend zu sein, an Fakten zwar nicht zu sparen, aber dennoch den Text damit nicht zu überladen.
Kurzum: ich bin mehr denn je der Meinung, dass diese Biographie einer Stadt für London-Fans ein Muss ist; aber nicht nur fürs Regal, sondern vor allem als Lektüre!
Ich mache mir schon jetzt Notizen, denn wenn es irgendwie geht, will ich noch einmal hin nach London, es gibt eben noch viel zu entdecken. Überhaupt gab es über die Feiertage einige  interessante Beiträge, vor allem zur Tudor – Zeit.
Ein wirkliche Abwechslung zu den unsäglichen Jahresrückblicken und wie jedes Jahr schlägt, die Frau im Hosenanzug, mit ihrer Neujahrsansprache dem Fass den Boden aus. Soviel Schwachsinn am Ende des Jahres verkraftet eigentlich kein normaler Mensch.
Ich beschloss auch dieses Jahr nicht zur Festmeile am Brandenburger Tor zu gehen, das Wetter und die Bahn ließen mich umschwenken. Bleibe ich zuhause und denke noch einmal über das letzte Jahr nach. Es gab einige schöne Erlebnisse, die Reisen nach Schottland, England und Brüssel, selbst die nach Hamburg zähle ich zu den, dem Jahre angemessenen Ereignisse. Einen großen Erfolg konnte ich verbuchen, meine Website wurde in diesem Jahr genau 77.533-mal angesehen, eine Steigerung um 25 %. Ab Mitte des Jahres ging die Kurve langsam nach unten, Hautkrebs und der Visakartenklau, waren die negativen, dazu zählen unbedingt die chaotischen Verhältnisse bei der weltstädtischen Berliner S – Bahn.
Für mich gibt es Silvester nicht mehr so viel zu feiern, ich weiß die Jahre können weder gesundheitlich noch finanziell besser werden. Früher vor langer, langer Zeit, als die Arbeitsplätze noch sicher waren und man vor keiner Erhöhung der Krankenkassenbeiträge oder Strompreise Angst haben musste, da machte die Silvesterfeiern noch Spaß. Es gab zwar nicht so viele Raketen, dafür aber viel mehr Sicherheit. Ich hoffe das nächste Jahr beginnt mit der Reha in Bad Kissingen positiver, es gibt vorerst auch überhaupt keine Reiseplanung für 2011.

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