Glasgow and the Highlands

from 12th until 16th June 2007

Wie immer hatte ich die Reise schon längerfristig geplant, den Flug und das Hotel buchte ich im Februar bei easyJet. Ein Restrisiko ist da immer vorhanden, wenn man so zeitig bucht, die Gesundheit bkann ja einmal plötzlich nicht mitspielen. Ich bekam meinen Flug für 71,16 Euro Hin- und Zurück.
Ich wollte dieses Mal meine Reise auf 5 Tage ausdehnen, d.h. 4 übernachtungen und dafür suchte ich mir das 2 Sterne Hotel Alexander Thomson (Vier buchen - drei bezahlen) aus. Es war ein Einzelzimmer SUPERIOR mit Scottish Frühstück. Also ein besseres Einzelzimmer und Schottisches Frühstück, ich lasse mich überraschen, die Übernachtungen kosten insgesamt 254 Euro.
über das Internet habe ich noch eine Fahrt mit Scottish Tours gebucht, eine Busfahrt zum Loch Ness and The Highlands für £10, ein wahres Schnäppchen.
Die weiteren Vorbereitungen, erstreckten sich auf das Sammeln von Informationen aus dem Internet, Geldumtausch und des Besuches vom Britain Center in Berlin. Geld habe ich in der Wechselstube am Alex umgetauscht, ich war mir nicht sicher, ob ich in Glasgow auch an jeder Ecke Geld umtauschen kann, deshalb holte ich mir hier, für 198,47 Euro, £130, ich glaube so schlecht bin ich, zumindest in Schottland, damit gar nicht gefahren.
Im Britain Center interessierte mich vor allem, ob ich von Glasgow (Intl) Airport die Fahr für den Shuttle Bus zur Buchanan Street schon vorherbezahlen kann bzw. muss, kann man nicht, muss man beim Driver direkt bezahlen erfuhr ich hier, überhaupt im Visitor Center, wird man immer freundlich behandelt.

First Day (departure)

Der Flieger Flightnummer EZY 6956 startete am 12. Juni 2007 um 12.45 Uhr von Flughafen Berlin - Schönefeld los, d.h. ab 10.45 Uhr wurden die Schalter geöffnet, keine unchristliche Zeit, was machen ich bis dahin, den Reiseproviant habe ich schon am Abend zubereitet, wie immer Siegeleischnitten und einige Paar Wiener waren dieses Mal mit dabei. Also fuhr ich sehr zeitig los. Auf dem Flughafen, vor den Check In Schaltern von easyJet herrschte reger Betrieb, aber irgendetwas klappte mit der Anzeige nicht. Es stand an keinem Schalter wohin man einchecken konnte, ich stellte mich einfach an , eine Viertelstunde vorher, es gab keine Probleme, ich war trotzdem schon die 7. Person, Boarding Group A natürlich.
Die Sicherheitskontrolle verlief ohne Probleme, obwohl ich sehr genau abgetastet wurde, auch die Schuhe wurden mit dem Metallspürgerät untersucht, zum Glück musste ich sie nicht ausziehen, den Schuhanzieher hatte ich nämlich im Trolley verstaut.
Die Lounge auf dem Airport war stark frequentiert und es hatte sich einiges verändert, der vorherige Imbiss war verschwunden und an der Stelle befindet sich nun, ein schöner, einladender Imbiss, der etwas etwas Französisches und auch etwas Italienisches an sich hat. Es gab Baguettes u.a. belegte Sachen. Die Zubereitung konnte man sehen, es sah alles sehr appetitlich aus, die Preise waren es allerdings nicht, ich trank eine Cola 0,5 l für 2,85 Euro und aß eine Focaccia belegt mit Champions und Salami für 3.20 Euro.
Eine halbe Stunde vor dem Abflug öffneten die Abfertigungsschalter, ich bekam noch einen Sitzplatz im Bereich A. Es war an diesem Tag recht warm und schwül, ich hatte deshalb nur ein Hemd an und meine Weste für den Flieger dabei. Manche war schon so fertig, dass sie mit Handtüchern um den Hals da saßen oder standen, ich blieb davon verschont. Je näher der Zeitpunkt kommt, das die Tür geöffnet wird um so nervöser wird die Masse, dann ging es los, ich suchte mir die 7 Reihe links aus Fensterplatz, es war ein ziemlich neuer Airbus A 319 mit Winglets.
Nach der Begrüßung durch den Kapitän, der kurz auch den Flugweg schilderte, Kontrollzone Amsterdam, Newcastle, Glasgow und der Sicherheitsvorführung durch die Cabincrew starteten wir pünklich um 12.45 Uhr. Wir flogen fast die ganze Zeit über den Wolken, es war en ruhiger Flug, die Uhr musste eine Stunde zurückgestellt werden, die Landung war für 14.00 Uhr vorgesehen, pünklich setzten wir in Glasgow auf.
Nach der Landung durften wir aber noch nicht aussteigen, obwohl die Treppe schon angekoppelt war, es dauerte ca. 5 - 10 Minuten, da machte sich schon eine gewisse Unruhe im Flieger breit, denn alle standen schon im Gang, ich saß natürlich noch. Der Grund war dann auch bald klar, es fehlten die Busse für den Transport zum Flughafengebäude. Für mich wurde Neuland betreten, es machte auch hier alles einen englischen Eindruck, na klar die Sprache eben, Passkontrolle, Gepäckausgabe und dann raus aus der Halle.
Vor dem Flughafen befand sich gleich die Straße, wo auch der Bus losfahren sollte, meiner war der City Link Bus Nr. 905 zur Buchanan Street. Ich befand mich an der Haltestelle wo ausgestiegen wird und ca. 70 Meter weiter war die Haltestelle für den Einstieg. Die Busse fahren alle 7 Minuten, also keine Hektik aufkommen lassen. Den ersten Bus ließ ich fahren, einigen Polen habe ich noch erklärt dass hier der Bus nach Glasgow abfährt, es waren übrigens viele Polen im Flieger, später erfuhr ich auch warum, sie arbeiten hier.
Der nächste Bus kam und ich hatte mir schon die £5.30, soviel kostet die Fahrt Hin und Zurück, eine einzelne Fahrt £3.50, schon einmal gespart, die Rückfahrt ist einen Monats gültig. Der Fahrer war sehr freundlich, ein guter erster Eindruck, den kleinen Fahrschein sollte man gut aufbewahren, damit er für die Rückfahrt verfügbar ist. Die Fahrt zur Buchanan Bus Station dauert ungefähr 25 Minuten. Ich hatte mich auf die Endstation fixiert, obwohl der Bus noch zwei oder drei Mal unterwegs hielt.
An der Haltestelle angekommen, merkte ich, hier ist es auch nicht kälter als in Berlin. Ich hatte mir von Visitscotlandcities einiges Informationsmaterial schicken lassen u.a, auch einen kleinen Stadtplan und so schwer konnte das Hotel eigentlich gar nicht zu finden sein, na ja ma sehen. Es wäre nicht das erste Mal, dass ich mein Hotel suche. Das Hotel Alexander Thomson lag in der 320 Argyle Street . Ich ging durch die Buchanan Bus Station durch und befand mich auf der Killermont Street und bemerkte sofort, hier geht es genau wie in London zu, wenn man nicht auffallen will muss man bei Rot über die Kreuzung gehen. An der Kreuzung geht die West Nile Street links ab und wenn ich nun immer geradeaus gehe komme ich in die Mitchell Street. Besser wäre ich natürlich durch die Fußgängerzone gegengen, denn die Mitchell Street machte einen nicht so sauberen Eindruck, Kopfsteinpflaster und eng, aber viele Pubs gab es hier, ich hatte eh schon Durst aber ich konnte mich beherrschen.
Auf der Argyle Street kam ich an der Hausnummer 142 an, nun hatte ich ein Problem recht oder links, ich lief nach links, aber es erschienen keine Nummern mehr und es war eine ziemlich lange Straße, so hatte es keinen Zweck, sonst komme ich nie zum PINT. Deshalb fragte ich einen Zeitungsverkäufer freundlich auf Englisch, in welcher Richtung sich die von mir gesuchte Hausnummer befindet und das war gut so, denn ich bin in die falsche Richtung gelaufen. Er fragte mich noch wo ich her komme, freute sich über meinen Besuch in Glasgow und wünschte mir einen angenehmen Aufenthalt.
Es war nicht mehr weit ich musste nur noch durch die Unterführung am Glasgow Central Station, dort lief ich an meinem zukünftigen »Stammpub« vorbei, noch blieb ich standhaft!
Vor dem Hotel stand eine junge Frau und rauchte, es war die von der Rezeption. In Schottland darf man nur noch unter freiem Himmel und in seiner eigenen Wohnung rauchen. Ich legte meinen Voucher vor und bekam mein Zimmer im zweiten Stock, dieses Mal war es ein kleiner Schlüssel mit der Nummer 201. Sie zeigte mir noch den Lift und ich fuhr in den second floor angesagt im Lift. Erster Schock, an der Tür zu den Gängen standen die Zimmernummern von 202 bis 210 und 211 bis 218, die 201 war nicht verzeichnet, vielleicht war ja das »SUPERIOR« Zimmer ganz wo anders, erst einmal die Ruhe bewahren. Der Flure und Gänge waren mit dicken dunkelroten Teppichen ausgelegt und überall hingen Gemälde an der Wand, es sah überall sauber aus und mein Zimmer befand sich am außersten Ende des Flures, neben dem Notausgang.
Das Zimmer war das einzigste mit Schlüssel alle anderen hatten diese Scheckkarte zum öffnen, mit denen ich immer so meine Schwierigkeiten habe. Der erste Eindruck war nicht schlecht, es stand ein Doppelbett drin, ein großes Badezimmer mit Dusche und WC, meine Wnsche waren erfüllt. Ein Fernseher, ein Wasserkocher, Kaffee und Tee waren auch vorhanden. So richtig sitzen konnte man an dem Tisch nicht und dass der Fußboden unter jedem Schritt nachgab störte mich nicht wirklich, es lief sich wie auf einem Schiff.
Es war 15.30 Uhr, der Durst meldetet vehement, aber ich trank erst einmal einen Tee, aß noch etwas dazu, packte meine Sachen aus, ich schlief ja dieses Mal vier Nächte hier. Kleiderbügel waren vorhanden und das Bett machte einen soliden Eindruck. Anmelden in Bautzen ging nicht, dort war es ja noch eine Stunde früher, Mutter war bestimmt mit dem Unkraut im Garten beschäftigt. Mittlerweile geht es auch mit dem telefonieren aus dem Ausland. Sonst brauche ich kein Handy. Zwischendurch testete ich die Dusche und fühlte mich bald bereit, den ersten Rundgang durch Glasgow zu machen.
Es war zum verzweifeln, ich bekam die Tür nicht zugeschlossen, wo war denn hier der Trick, die Flure wurden an der Rezeption mittel Monitor überwacht, wann wird sich jemand sehen lassen dachte ich, aber aber keiner ließs sich blicken. Ich kam mir so richtig blöd vor, aber nach einiger Zeit hatte ich den Trick raus, ich musste die offene Tür von innen verriegeln, dafür gab es am Knauf eine Mechanik, dann die Tür zuziehen. Jetzt ließ sie sich nur mit dem kleinen Schlüssel öffnen, ja so ging es, aber ob es die richtige Lösung ist es glaube ich nicht, egal es funktioniert. Es gab keinen Hotelausweis, den Schlüssel sollte ich mitnehmen, damit er nicht verloren geht, habe ich ihn gleich am Schlüsselband befestigt, denn größer als ein gewöhnlicher Briefkastenschlüssel war er nicht.
Das Hotel befindet sich unmittelbar am Glasgow Central Station, dem ersten Kopfbahnhof von Glasgow, mehrere Pubs und andere Etablissements, gab es hier. Mein Pub wird für die nächsten Tage The Sir John Moore sein, ein Pub mit Platz für schätzungsweise 100 Menschen. Hier konnte man auch draußen sitzen und rauchen, ansonsten ist in allen Pubs striktes Rauchverbot finde ich gut. Im Pub geht es genau wie in London zu, man bestellt an der Bar und setzt sich dann an einen freien Platz, es findet sich immer einer, es gibt sogar eine Familien Area. Ich habe mir ein Pint Stella Artos bestellt, für £2.45, viel billiger als in London. Das war eine wirkliche Wohltat.
Danach unternahm ich die ersten Schritte in Glasgow, bewaffnet mit meiner Minolta und lief die Buchanan Street hoch, Glasgow ist nämlich ziemlich bergig, die Fußgängerzone bietet das Übliche, Läden, Lokalitäten und viele Menschen. Mein Ziel war noch einmal die Buchanan Bus Station, ich wollte nachsehen, wo der Bus von Scottish Tours morgen früh abfährt.
Die Buchanan Bus Station, ein Bahnhof mit ca. 50 bis 60 Haltebuchten, zum reibungslosen Betrieb waren einige Dutys im Einsatz, mit Trillerpfeife und Handbewegungen regelten sie den Verkehr. Die Besonderheit war hier, dass alle Haltestellen Kopfstationen waren, d.h. die Busse mussten beim Losfahren zurückstoßen, jetzt um 17 Uhr herrschte hier reger Betrieb. Ich vergewisserte mich wo der Bus morgen losfährt und warf gleich noch einen Blick auf die Bucht für den Airportexpress wegen der Rückfahrt am Sonnabend.
Neben der Bus Station befindet sich der zweite Kopfbahnhöfe in Glasgow, die Queen Street Station, der etwas kleiner Bahnhof, aber hier deckte ich mich mit Fahrplänen ein, denn ich wollte am Donnerstag nach Edinburgh fahren.
Zurück lief ich wieder durch die Fußgängerzone Buchanan Sreet, machte noch einen Schlenker zum Royal Exchange Square und das George Square, nun hatte ich den ersten Eindruck bekommen. Glasgow war sauber, aber es gab eben auch heruntergekommen Ecken, wie in jeder anderen Stadt, Arme und Reiche, Kapitalismus ist auch hier zu Hause. Ein kleiner Junge spielte vor dem Bahnhof Gittare, aber so grottenschlecht, dass ich ihm paar Pence gab.
Zurück im Hotel, Tee kochen und noch den vorletzten letzten Reiseproviant aufessen, leider fing es an zu regnen, aber in Schottland, regen sich nur die Touristen über das Wetter auf. Ich beschloss noch eine Weile zu warten, aber der Ausblick von meinem Fenster begeisterte mich auch nicht gerade, gegenüber war ein Bürohochhaus und dirkt unter mir sah es aus wie in den Katakomben.
Der Regen ließ nicht nach, ich nahm meinen Schirm, die Kamera und beschloss erst einmal bis zum, etwa 200 Meter vom Hotel entfernten Glasgow Central Station, dem größeren Kopfbahnhof, zu gehen. Da es immer noch regnete, ging ich in die Central Bar im Bahnhof, ja ein Pub eben und trank noch ein Grolsch Pint für £2.25, es war ziemlich leer und ich konnte von hier oben den gesamten Bahnhof überblicken.
Ich nutzte die Zeit um die ersten Karten zu schreiben, aber mich beschlich ein ungutes Gefühl mit dem Porto, zuvor kaufte ich mir in einen Laden, der die ganze Nacht auf hat, Briefmarken. Der Verkäufer hatte nicht wirklich Ahnung, er verkaufte mir Marken für die second Beförderung, aber nur für Großbritannien, deshalb schrieb ich nur zwei Karten, die zwar ankamen, aber mit folgendem Aufkleber von der Royal Mail versehen waren, der Absender war zu geizig, dass richtige Porto zu entrichten, nein so stand es natürlich nicht da;  The sender didn't pay enough Airmail postage an this item, so weh ad to divigent it to an alternative service - sorry if there was a delay .
Also der Absender bezahlte nicht genug Porto für die Airmail, so dass es zur Verzögerung kam, weil eine alternative Methode benutzt wurde, sorry für die Verspätung. Die Schotten sind eh ein höfliches Volk, es wird sich neben den normalen Entschuldigungen für alles andere entschuldigt, wo hier in Deutschland niemand etwas sagen würde, wenn ein Bus nicht im Service ist, da steht vorn dran,sorry not in service , ist ein Schalterfenster nicht geöffnet, sorry window closed es sind zwar Kleinigkeiten, aber es hat etwas.
Die Kopfbahnhöfe sind immer wieder faszinierend für mich und von hier oben, aus der Central Bar, hatte ich eine wunderbare Übersicht, sah auch auf einer Videoleinwand die mir die Breaking & Weather News anzeigte, na ja nach Nordschottland soll es morgen nicht ganz so schlecht werden, aber Regen war auch angezeigt. Wie ich sah, regnete es in Glasgow auch noch, also konnte ich mir noch ein Pint leisten. Auf den Bahnhöfen gibt es zwar auch Fahrpläne, aber die Menschen stehen oder sitzen vor den Monitoren und warten gespannt auf die Anzeige. Die Monitore befinden sich direkt vor den Bahnsteigen und wenn der Zug angezeigt wird laufen die Fahrgäste los.

Glasgow Central ist der größere Bahnhof in Schottland und Endstation der Hauptstrecke West Coast Main Line. Von hier aus verkehren Fern- und Nachtzüge der Gesellschaften First ScotRail, GNER und Virgin Trains nach England. Darüber hinaus bietet First ScotRail einen ausgedehnten Vorortsverkehr zu den südlichen Vororten, nach Ayrshire und in Richtung Edinburgh an. Im Jahr nutzen ca. 30 Millionen Fahrgäste den Bahnhof, er ist somit der meistfrequentierte außerhalb Londons. Glasgow Central ist einer von 17 britischen Bahnhöfen, die nicht von einer Bahngesellschaft verwaltet werden, sondern von der Infrastrukturgesellschaft Network Rail. Der Bahnhof besteht aus zwei Teilen, einem Kopfbahnhof und einem unterirdischen Durchgangsbahnhof, den unterirdischen Teil habe ich nicht gesehen, er wird in einer der nächsten Reisen erkundet, ebenso die U - Bahn in Glasgow.
Der Bahnhof wurde 1879 am Nordufer des Flusses Clyde eröffnet. Er verfügte über acht Bahnsteige, eine viergleisige Brücke über den Clyde stellte die Verbindung zur früheren Endstation Bridge Street am Südufer her. Bald erwies sich der Bahnhof als zu klein, man verbreiterte die Brücke und errichtete darauf einen temporären Bahnsteig.
Am 10. August 1896 wurde die unterirdisch verlaufende Glasgow Central Railway eröffnet, deren Bahnhof rechtwinklig zum Hauptbahnhof lag und Verbindungen in Ost-West-Richtung durch die südliche Innenstadt ermöglichte. Von 1901 bis 1905 erfolgte der Neubau des Kopfbahnhofs. Die acht bestehenden Bahnsteige wurden bis zur Argyle Street verlängert, außerdem entstanden sechs neue. Über den Clyde baute man eine neue achtgleisige Brücke, während der Bahnhof Bridge Street geschlossen wurde. Robert Rowand Anderson entwarf das Central Hotel, das die nördliche Fassade des Bahnhofs bildet.

Da es langsam aufhörte zu regnen, wollte ich noch etwas unternehmen, geplant war zum Clyde Auditorium und zum Science Center zu gehen, was ich weg habe, habe ich weg.
Wenn ich daran denke, dass ich einmal Rallye gefahren bin und Taxifahrer war, müsste es doch klappen, aber in Großbritannien habe ich mit der Orientierung immer so meine Probleme. Wegweiser fand ich auch nicht, also lief ich doch in die falsche Richtung, ich kenne es schon von London, aber da es nicht regnete war es doch nicht so schlimm. Da konnte ich mir gleich die Anlegestelle des Schaufelraddampfers Waverley ansehen, dem einzigen seetüchtigen Schaufelraddampfer der Welt, der 1947 am Clyde gebaut wurde und in den Sommermonaten Fahrten in das Glydetal unternimmt, noch war ja Sommer. Fü den Donnerstag plante ich ein Fahr mit selbigen.
Es dämmerte schon, war ich deshalb am am Ufer des Glyde allein unterwegs, stellte ich mir die Frage. Zuerst lief ich über die George V Bridge und stellte fest, dass der Glyde ein relativ breiter Fluss ist, am Ufer befanden sich Industrieanlagen, ich beschloss auf der Seite bis zur nächsten Brücke, der Jamaica Bridge zu gehen, die Gegend war wenig attraktiv, obwohl es hier einige schöne Wohnungen direkt am Ufer gab. Zwischen beiden Brücken befindet sich die Caledonia Railway Bridge, über die die Züge von Glasgow Central fahren. Ich ging dann doch noch bis zur Fußgängerbrücke South Portland Suspension Bridge, eine Hängebrücke, auch hier begegnete ich keinen Menschen. Als ich auf der anderen Seite die erleuchtete Glasgow Central Mosque sah, wusste ich endgültig, dass ich falsch war, vor der Victoria Bridge kehrte ich um und konnte fast die ganze Zeit an der Uferpromenade laufen, jetzt wurde ich auch teilweise entschädigt, denn die Brücken waren nun erleuchtet und verschiedenfarbig angestrahlt, so dass ich einige sehr schöne Bilder fotografierte konnte.
Die Dampferanlegestelle fand ich, es fing wieder an leise zu nieseln, nun konnte ich auch nicht mehr direkt am Fluss langlaufen und vor mir sah ich schon die Kingston Bridge ,aber vom Science Center / Clyde Auditorium war nichts zu sehen, keine Hinweisschilder und eigentlich müssten diese markanten Punkte erleuchtet sein, ich gab es auf und lief durch das menschenleere FINANCIAL DISTRICT zurück zur Argyle Street. Es war mittlerweile 23 Uhr geworden, ich schaute noch mal am Pub vorbei, ging aber nicht hinein, weil ich nirgends die Öffnungszeit erkennen konnte. Man weiß nie genau wenn die Pubs schließen und direkt in die last order wollte ich nicht kommen. Für heute reicht es und so ein richtiges »PINTWETTER« war es eh nicht.
Im Hotel nahm ich noch eine Dusche und stellte bei der Benutzung der Toilette fest, dass ich mit dem Toilettenpapier nicht klar kam, es waren sowieso nur einzelne Blätter, die aber so glatt waren, also weiter will ich es ich ausführen. Ich überlegte noch kurz, ob ich morgen zum Frühstück gehe oder nicht. Das Frühstück gab es ab 7.00 Uhr, aber ich wollte ja früh genug an der Buchanan Bus Station sein. Für Glasgow and the Highlands hatte ich extra ein Verpflegungspaket vorbereitet, das wurde natürlich jetzt auf keinen Fall angerührt. Ich kochte mir noch einen Tee, sehr schmackhaft kam er mir vor. Es ist am Besten, wenn man die Box fü Kaffee und den Tee verbraucht, oder wie ich im Trolley sichert, denn dann wird täglich aufgefüllt. Es war relativ kalt im Zimmer,schon der erste Vorgeschmack auf den nächsten Tag. Ich habe sehr gut geschlafen, noch etwas TV geschaut. Ich konnte mir ja auch noch das Kopfkissen vom anderen Bett unterlegen, nicht einmal den Reisewecker hört ich, oder klingelte er gar nicht. Nun gut es war eine alte Krücke, geschenkt von irgendeinem »Westkaufhaus« als wir noch über jeden »Mist« gefreut haben. Die SCHLAUEN sagten , das Handy kann auch, aber erklä konnte es keiner, ich weiß es jetzt, brachte es mir alleine bei.

Second Day (Loch Ness and The Highlands)

Gegen 07 Uhr ich aufgestanden, der erste Blick war aus dem Fenster, es regnete nicht, aber schön war es auch nicht. Ich entschied, nicht zum Frühstück zu gehen, obwohl ich es geschafft hätte, ich galube es war ganz gut so, der letzte Tag wird es bestätigen. Deshalb kochte ich mir einen Kaffee und ich hatte ja für die Fahrt vorgesorgt, es waren noch Wiener und Spiegeleischnitten da, danach musste ich mich selbst verpflegen.
Auf meinem Ticket von Scottish Tours, welches ich mir zu Hause ausdruckte stand,
Your Tour departs from:
Platform 6, Buchanan Bus Station, Killermont Street, Glasgow
Check-in no later than: 8:00 hrs
Booking Reference: 19942
Tour Departs at: 8:15 hrs
Tour: 103
Vom Hotel aus brauchte ich ca. 20 Minuten, ich wollte aber rechtzeitig da sein, man weiß ja nie, wie groß der Andrang sein wird. Nun war ich doch sehr früh da, 7.40 Uhr, deshalb konnte ich mir den regen Betrieb auf dem Busbahnhof anschauen, die eingesetzten Dutys hatten alle Hände voll zu tun, aber es lief reibungslos ab. An der Plattform 6 saßen vielleicht ca. 10 Menschen, aber plötzlich, kurz vor 8 Uhr stiegen sie alle in einen ankommenden Bus ein, nun war ich der einzigste. Hatte ich vielleicht etwas verwechselt, es schien alles korrekt, trotzdem war 8 Uhr noch kein Bus von Scottish Tours da. Vielleicht ist die Fahrt abgesagt worden, ich hatte die Buchung schon im Februar gemacht.
Nun fanden sich doch noch 3, 4 Leute in der Bucht ein und ein Bus kam auch kurz nach 8 Uhr, der Fahrer schien uns aber gar nicht zu beachte, sondern ging in den Bahnhof und kam mit den Buchungsunterlagen wieder.
Ich dachte schon wir bekommen das Geld zurück, es waren insgesamt mit Fahrer 8 Fahrgäste geworden, er prüfte die Tickets und los ging die Fahrt, etwas verspätet, über 800 Kilometer durch die Schottlands Highlands . Ich habe mich etwas weiter hinten hingesetzt, so dass ich mich abwechselnd auf die rechte bzw. linke Seite setzten konnte, gerade dort wo es interessant war. So eine Fahrt kann eigentlich nur viele schöne unvergessliche Eindrücke hinterlassen. Wir bekamen noch jeder ein paar Ohrhörer, der Kommentar war sogar in Deutsch aktivierbar. Der Fahrer gab hin und wieder noch paar Sätze von sich, er hatte ungefähr mein alter, aber nicht so sehr freundlich. Der Deutsche Kommentar war sehr informativ, so dass ich auch eine Menge Informationen mitbekommen habe, aber aufgrund der Beschaulichkeit der Strecke, nicht wirklich viel behalten habe.
In der Information von Scottish Tours zu dieser One - day - Sightseeing stand ungefähr folgendes;

Das Loch Ness - Ungeheuer - Tatsache oder Fiktion?
Finden Sie das auf dieser herrlichen Tour durch die ruhmvollen schottischen Highlands heraus. Unsere Reise führt uns nach Norden durch Rob Roy MacGregor - Land , durch das Rannoch Moor . Wir werden durch die geheimnisvolle Schlucht Glen Coe , das Glen of Weeping reisen.
1692 wurden hier 40 der Mitglieder der regierenden MacDonald kaltblütig durch den Campbells niedergemetzelt. Es wird gesagt, dass sie noch ihre Schreie hören können!
Wir werden einen Halt in diesem ehrfurchtgebietenden Platz machen, so dass Sie die natürliche Schönheit des engen Tales bewundern können. Als nächstes fahren wir zum Fort William , das im Schatten von Ben Nevis - Großbritanniens höchster Berg liegt.
Ein echter Höhepunkt ist unser Fahrt durch das Great Glen(Tal) , in dem der Caledonian Canal fließt. Wir kreuzweise den Kanal mehrere Male, auf unseren Weg nach Inverness . Im Great Glen befinden sich drei Lochs (Fjorde), die uns sensationelle Aussichten anbieten werden. Erstens Loch Lochy , dann Loch Oich und zuletzt Loch Ness . Das hübsche kleine Dorf Forts Augustus ist unser Tor zu Schottlands größtem und berühmtestem Loch. Wir werden die komplette Länge des Loch Ness bereisen, am Urquhart Castle anhaltend. Hier können Sie das Schloss besuchen und eine Cruise auf dem Loch genießen - könnte das der Schatten des Ungeheuers sein?
Aber Nessi zeigt sich erfahrungsgemäß immer 5 Minuten vor der Ankunft der Touristen oder 5 Minuten nach der Abfahrt der Touristen. Danach geht die Fahrt weiter nach Inverness. Wir werden hier einen weiteren Halt machen, so dass Sie die Hauptstadt des Highlands für sich selbst entdecken können.
Später geht unsere Reise südwärts durch das Spey Valley (Tal) weiter, dann über die dramatischen Landschaften von Glen Garry . Wir werden einen kurzen Halt im entzückenden Viktorianischen Ferienort Pitlochry machen, bevor wir wieder in Glasgow ankommen.

Ein wunderbarer Tag und vielleicht, macht er mehr Lust und das war nicht gelogen. Ich fühlte mich auf der gesamten Fahrt fast wie in Norwegen, Schnee gab es aber keinen, viele Berger und Fjorde (Lochs).
Das erste Loch was ich bewundern konnte, war Loch Lomond , gar nicht weit weg von Glasgow, Der See liegt im Herzen des Nationalparks Loch Lomond und Trossachs ;
1865 Quadratkilometer mit Seen und Bergen, Wäldern und Mooren. über die Ohrhörer gab es Informationen über Rob Roy McGregor, einen Volkshelden, der einmal wirklich hier im Hochland gelebt hat. Die Highlands sind insgesamt eine sehr geschichtsträchtige Gegend und es ist nicht möglich, das alles zu erfassen. Im Loch Lomond kann man viele kleine Inseln bewundern, einige sind auch bewohnt und es gibt sogar Kirchen auf ihnen.
Der erste Stopp erfolgte gegen 10.30 Uhr am Besucherzentrum von Glencoe , vorher machte der Fahrer noch einen Fotostopp mit einem spektakulären Blick ins Tal. Hier spielte der erste Schotte Dudelsack und ich sah, ein sogenanntes »Rollendes Hotel« mit deutschen Touristen. Ich kann mir nicht vorstellen wie man dort schlafen kann. Ein normaler großer Bus, mit Anhänger in den die Leute in kleinen Boxen schlafen, das muss doch so etwas wie »Käfighaltung für Menschen« sein, ist das nicht verboten. Der Bus machte auch am Besucherzentrum halt. Die Touristen, alles ältere Leute sahen aber ganz vergnügt aus.
Unser Fahrer gab bekannt, dass wir um 11.30 Uhr wieder losfahren, beim Aussteigen teilte ich ihm mit, er möge etwas langsamer sprechen, damit alles gut verstehen kann, nicht dass ich irgendwann den Buss verpasse. Ich hatte ihn schon verstanden half past eleven , aber als er seine Spielzeuguhr hervorholte und die Zeit einstellte, zeigte diese 10.30 Uhr an, vorsichtshalber checkte meine Armbanduhr, aber es stimmte alles, er begriffe es einfach nicht was ich meinte, also was soll es, ich wusste ja wann es wieder losgeht, 11.30 Uhr. Es ist nicht das einzige Mal, dass er die falsche Zeit einstellte, oder konnte er mich nicht leiden?
Im trank einen Kaffee (£0.40) und informierte mich im Besucherzentrum, über die Geschichte des berühtigten Massakers von Glencoe.
Einige der Campell - Soldaten fanden Aufnahme bei den ortsansässigen MacDonalds, brachen dann alle Regeln der Gastfreundschaft, indem sie versuchten, sie alles umzubringen. In den längst vergangenen Zeiten war das Hochland die Heimat der Gälisch sprechenden Glans - eines völlig anderen Menschenschlags als im schottischen Tiefland. Das Clan - System das größten Wert auf Loyalität und Familientreue zum Glan - Chief legte, begann im 18. Jahrhundert auseinander zu bröckeln, als sich Schottland mit dem Einbruch moderner Zeiten stark veränderte. Schließlich wurden die Mitglieder der Hochlandclans, die die Heimat freiwillig verließen oder vertrieben wurden, in alle Welt verstreut, auch wenn viele sich noch bis zum heutigen Tage Schottland sehr verbunden fühlen.
So habe ich auch erfahren, dass die Musterung der Schottenrockstoffe, immer einem bestimmten Clan zuzuordnen ist, in Glasgow gibt es einige solcher Läden, wo man auch die entsprechenden Clanorden erwerben kann. Aber alles sehr teuer.
Hier am Besucherzentrom von Clencoe trafen wir auch auf den Bus von Scottish Tours der von Edinburgh kam, der war voll besetzt, hauptsächlich mit Leuten aus den ehemaligen englischen Kolonien.
Die Fahrt ging weiter in Richtung Loch Ness, wer wollte konnte nun beim Fahrer den Eintritt für die Besichtigung des URQUHART CASTLE und die Bootsfahrt auf dem LOCH NESS buchen, für £12 eigentlich ein Muss. Die Eintrittskarte war die Bedienungsanleitung für den Ohrhörer, aber diese hatte im Gegensatz zu den ausgelegten, einen kleinen grünen Punkt drauf, das nenne ich Sparsamkeit.
Der nächste Zwischenstopp war in Fort William, am Fuße von Ben Nevis mit 1343 Metern, der höchste Berg Schottlands. Alle Berge die über 1000 Meter sind dürfen sich Ben nennen, sagte die Dame im Ohrhörer. Es musste getankt werden für 800 Pfund an der Tankstelle, direkt gegenüber der Ben Nevis Distillery, hier wird seit 1825 Whiskey destilliert, Rundgänge, Verkostungen und die »Legende vom Tau des Nen Nevis« wird zelebriert. Eine Besichtigung war leider nicht vorgesehen.
Wir überquerten die Spean Bridge den Übergang in die schottischen Highlands, weiter am Caledonian Canal (Kaledonische Kanal), er erstreckt sich von Fort William nach Inverness und wird heute hauptsächlich für die Freizeitschifffahrt genutzt. Er wurde aber als Verbindungsweg zwischen der Atlantikküste und der Nordseeküste gebaut, um kürzere Transportzeiten für die Industriegüter zu erreichen und die Unwetter auf der See im Norden von Schottland zu umgehen.
Es ist ca. 100 Kilometer (62 Meilen) und nur ein drittel ist künstlich, den Rest bildet Loch Lochy, Loch Oich, Loch Ness und Loch Dochfour. Diese Lochs sind Teil vom Great Glen. Es gibt 29 Schleusen (einschließlich acht bei Neptunes Staircase), vier Aquädukte und 10 Brücken im Verlauf des Kanals.
Der Kanal wurde von Ingenieur Thomas Telford entworfen und wurde zwischen 1803 und 1822 bei einem Preis von £840,000 gebaut, aber er war nie ein großer Erfolg. Der Kanal wurde zu seicht gebaut, der meiste Verkehr benutzte den Seeweg und Inverness wurde bald per Bahn zu den Lowlands erreichbar.
Der Kanal hat mehrere Namen in schottischem Gälic Amar-Uisge/Seòlaid a' Ghlinne Mhòir(Waterway of the Great Glen) und eine wörtliche übersetzung Sligh'-Uisge na h-Alba. Gälisch eine Sprache die sich mir überhaut nicht erschließt. Im Fernsehen sah ich eine Sendung auf Gälisch und in Glasgow gibt es einige Schilder auf Gälisch.
Die Fahrt am Kanal und den Lochs ist eine landschaftlich sehr schöne Strecke, die Eindrücke sind in der kürze der Zeit gar nicht zu verarbeiten. Ich habe alles, wie ein Schwamm aufgesaugt, in der Hoffnung vieles zu speichern a,um es verarbeiten zu können. Auf der Sraße nach Inverness war nicht sehr viel Verkehr.
Kurz bevor wir am URQUHART CASTLE ankamen, ü die Aussprache ist nicht ganz einfach, gab es die Instruktionen vom Fahrer, nun galt es für mich gehörig aufzupassen, wegen der Uhrzeit und dem Wiedereinstiegspunkt in den Buss. Das Wichtigste war wohl jetzt die Bedienungsanleitung (Eintrittskarte). Der Fahrer brachte uns paar Leute zum Eingang des Besucherzentrums und wir brauchten nicht einmal die Karte vorzuzeigen. Ich durchdachte noch einmal, das Gesagte, von hier machen wir, nach der Burgbesichtigung, ein Bootsfahrt über das Loch Ness und irgendwo werden wir wieder in den Buss steigen, es wird schon klappen.
Das Urquhart Castle ist eine zwei Meilen von Drumnadrochit am Loch Ness gelegene Burgruine. Etwa 1230 erbaut, zählte die Burg zu den größten in Schottland. 1296 wurde sie von den Engländern eingenommen. Die letzte Garnison verließ die Burg 1692, die fortan dem Verfall überlassen wurde. In den 1930er Jahren erwarb ein Mr Chewett die Ruine, die 2003 von seiner Witwe dem National Trust for Scotland übereignet wurde.
Urquhart Castle ist ein beliebter Aussichtspunkt über Loch Ness und für Nessie-Beobachter. Sie ist auf verschiedenen Nessie-Bildern zu sehen. Die konsolidierte Ruine ist besucherfreundlich mit einem informativen Multimediacenter ausgestattet.
Ich überlegte, ob so eine Burg schon einmal gesehen habe, ich glaube nicht, leider ließ sich Nessi nicht sehen, dafür schien hin und wieder die Sonne. Im Souvenirshop der Burg habe ich auch die richtigen Briefmarken gekauft, es sind Heftchen zu 4 Marken und Airmailaufkleber, das Porto steht aber auch hier nicht drauf, es ließ sich aber errechnen, £0.54. Auf den Heftchen steht Samps World Postcard nun konnte ich auch meine restlichen Karten beruhigt abschicken. Das Gelände der Burg macht einen sehr gepflegten Eindruck und die Besichtigung der Anlagen war sehr informativ, meine Minolta hatte Schwerstarbeit, nun war auch der andere Buss aus Edinburgh eingetroffen und es herrschte reger Betrieb.
Irgendwo musste auch die Anlegestelle für das Boot sein, so ganz geheuer war es mir nicht, die Leute vom meinen Bus konnte ich auch nicht ausfindig machen, aber die vom anderen Bus liefen überall herum, also halte ich mich an sie. Das Loch Ness immer im Blickfeld, es könnte ja sein, dass Nessi doch noch auftaucht.
Die Anlegestelle war etwas unscheinbar und das Boot kam auch bald angeschippert, es hatte Platz für ca. 50 Leute, ich stand als erstes am Landungssteg, als alle ausgestiegen waren, rief der Bootsmann erst ein anders Reiseunternehmen auf und dann kam Scottish Tours an die Reihe. Beim Einsteigen musste man etwas aufpassen, zwischen Steg und Boot war eine ziemlich große Lücke, aber es stand uns ein kräftiger Bootsmann hilfreich zur Seite. Die »ominöse Fahrkarte« wurde natürlich genaustens kontrolliert. Gesteuert wurde das Boot von einer Frau und die Fahrt dauerte ca. 40 Minuten. Es schien zwar hin und wieder die Sonne, aber auf dem Oberdeck zog es kräftig und nicht alle Touristen waren entsprechend angezogen. Ich musste wieder einige Erinnerungsfotos machen, sobald jemand mit einer professionellen Fotoausrüstung ausgemacht wird, wird die Bitte oft ausgesprochen.

Loch Ness (gälisch: Loch Nis (gesprochen: Loch Nisch) ist ein in den Highlands im Norden von Schottland gelegener Süßwassersee. (gälisch. loch (Aussprache wie dt. Loch = See, Fjord, Meerarm)
Er ist 37 km lang, nur 1,5 km breit (55 km²) und mit 226 Metern (nach anderen Quellen 300 oder sogar 325 Metern) ungewöhnlich tief. Damit ist er nach Loch Lomond flächenmäßig der zweitgrößte See Schottlands. Vom Volumen ist er, bedingt durch die große Tiefe, allerdings das größte Süßwasser-Reservoir Großbritanniens.
Loch Ness ist seit 1822 in den Kaledonischen Kanal (Caledonian Canal) integriert und Teil des Great Glen, eines großen Grabens, der die Highlands von Nordosten nach Südwesten durchschneidet. Der Sage nach lebt im See das Ungeheuer von Loch Ness, das Nessie genannt wird. Loch Ness ist aufgrund dieser angeblichen Ungeheuer-Sichtungen, aber auch wegen der am Westufer des Sees gelegenen Ruine von Urquhart Castle ein beliebtes Touristenziel.

Zentrum des Nessie-Tourismus ist Drumnadrochit, wo unser Boot wieder angelegt hat, dort wo die Loch Ness Monster Exhibition ist, aber auch hier gab es keine Zeit, der Busfahrer nahm uns schon in Empfang und die Fahrt ging weiter nach Inverness. Ich habe mir ein ganz billiges Andenken vom Loch Ness mitgebracht, einen faustgroßen Stein aus dem See.
In Inverness hielt der Bus auf dem Busbahnhof und wir hatten 45 Minuten, hier war es relativ warm, aber innerhalb dieser Zeit kann man nicht viel unternehmen. Das ist auch der Grund warum ich nicht gern solche Fahrten mache, weil man nie machen kann was man will, es reicht gerade für einen allgemeinen Überblick.
Vielleicht habe ich auch deshalb den Entschluss gefasst, bei einer der nächten Reisen , hier in Inverness einige Tage zu bleiben, von Glasgow kann man mit Zug oder Bus hierher fahren, d.h. mit easyJet bis Glasgow fliegen und auf der Rücktour noch einige Tage in Glasgow bleiben. Die Reise ist in Planung.

Inverness ist nicht nur die Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks Highlands, sondern auch die einzige Stadt des Hochlands. Sie liegt an der Mündung des Flusses Ness in den Moray Firth (gälisch: inver = Mündung). Mit ihren Hängebrücken über den Ness und alten Steingebäuden ist es eine schöne Stadt, die für ihren Blumenschmuck bekannt ist. Inverness Cathedral, an den Ufern des Ness, wurde zwischen 1866 und 1869 gebaut. Es war die erste neue Kathedrale, die nach der Reformation (im gotischen Stil) gebaut wurde. Inverness hat ca. 50 000 Einwohner. Es erhielt den Stadtstatus erst im Dezember 2000 von der englischen Königin.
Der Ort und seine Umgebung sind geschichtsträchtig. Auf der Burg von Inverness regierte im 11. Jahrhundert Macbeth, nicht so grausam wie von William Shakespeare geschildert. Anstelle seiner Burg steht seit dem 19. Jahrhundert ein repräsentatives Burgschloss auf dem Hügel. Der durch das Great Glen und damit durch Loch Ness führende Kaledonische Kanal (Caledonian Canal) verläuft diagonal durch Invernessshire und hat in der Stadt seinen östlichen Zugang. Wenige Kilometer östlich liegt das Schlachtfeld von Culloden, wo 1746 die letzte schottisch-englische Schlacht mit einer verheerenden Niederlage für die Schotten endete.

Ich bekam plötzlich Appetit auf etwas süsses und kaufte mir am Bahnhof eine Coke und ein Packung Kekse, solche Mürbeteigkekse, die es in jedem Laden gibt. Die beiden Bahnhöfe in Inverness liegen unmittelbar nebeneinander.
Auf der Rückfahrt waren zwei Reisende mehr im Bus. Bevor die Fahrt losging, kam der Fahrer und wollte die ominösen Fahrkarten für die Bootsfahrt zurück haben, zum Glück habe ich diese nach längeren Suchen gefunden, die sparsamen Schotten eben.
Die Rückfahrt ging über das Spay Tal, leider fing es an zu regnen, an mehreren Whisky Destillerien sind wir ebenfalls vorbeigekommen, Dalwhinnie, die höchste gelegene Destillerie Schottlands (326 m), sie war ursprünglich ein Gasthaus, wo Reisende und Viehtreiber einkehrten, ehr sie über den Pass von Drumochter nach Süden aufbrachen. Die Blair Athol Destillerie befindet sich in der Stadt Pitlochly und wurde 1798 gegründet und produzierte einen 12 Jahre alten Single Malt, der sich durch ein mildes, fruchtiges Aroma und einen sanften Abgang auszeichnet.
In Piltlochly erfolgte ein Zwischenstopp für fast eine Stunde, leider regnete es hier auch, aber ich konnte das Flair dieser Stadt erahnen und durchstreifte die engen Straßen, besah mir den Bahnhof, dort wo der Zug von Glasgow nach Inverness durchfährt. Weiter ging die Fahrt an Perth vorbei und an der Tullibardiene Destillerie, sie wurde an der Stätte der ältesten Brauerei Schottlands errichtet, die Geschichte reicht bis ins 12. Jahrhundert zurück.
Von der Straße aus konnte ich etwas von der historischen Stadt Stirling sehen, die aufgrund ihrer strategischen Lage mitten in Schottland eng mit dem Unabhängigkeitskriegen verbunden. Die Stirling Old Bridge über den Fluss Forth ist eine der schönsten in Schottland erhaltenen mittelalterlichen Brücken und erinnert an den berühmten Sieg von Sir William Wallace im Jahre 1297. Beim in der Nähe liegenden National Wallace Monument wird die ganze Geschichte erzählt.
Bis Glasgow war es von hier nicht mehr weit, planmäßig war der Bus 20 Uhr wieder in Glasgow an der Buchanan Street Busstation, wie alle Miteisenden gab ich dem Fahrer ein Trinkgeld, es war eine eindruckvolle Fahrt gewesen, die wirklich Lust auf mehr gemacht hat, schade, dass das Wetter auf der Rückfahrt nicht mitgespielt hat. Der Fahrer hätte für meinen Geschmack auch etwas freundlicher sein können.
Der Weg zum Hotel wurde in kürzester Zeit zurückgelegt, ich machte mich frisch und bekam richtigen Hunger, vom Proviant war nichts mehr da, nur noch die paar Kekse. Ich kochte mir einen Tee und ehrlich gesagt, mir war so als ob eine Erkältung im Anflug ist, vom Wetter her gar nicht so abwegig, aber es heiß durchhalten.
Ich überlegte wo ich noch etwas zu essen bekomme, zur Wahl stand eigentlich nur McDonalds (Chicken Nuggets) oder im Pub (Fish and Chips). Ich beschloss im The Sir John Moore das Meal Fish and Chips einzunehmen, für £5.19 wurde Battered fillet of haddock, with chips, peas and tatare sauce angeboten. Genau um 21.01 Uhr gab ich meine Bestellung ab, gemeinsam mit einem Stella Artois Pint wurden es dann £7.64, die Bestellung ist ja kein Problem, aber weiter oben hatte ich es schon beschrieben, ich brauchte eine Tischnummer, im voll besetzten Pub gar nicht so einfach. Es hat aber wunderbar geschmeckt und nach einem zweiten Pint begab ich mich noch einmal auf eine ca. 10 Kilometer lange Nachtwanderung. Mein Ziel war das Scienice Centre und das Clyde Auditorium, denn vor zwei Tagen bin ich in die entgegengesetzte Richtung gelaufen. Noch regnete es nicht, es war allerdings schon fast dunkel.
Ich lief zuerst bis zur Kingston Bridge, der Broomielaw führte direkt am Glyde entlang, ich war wieder weit und breit der einzigste Tourist, Einheimische sah ich auch nicht, aber es wird noch einsamer. Hier wurden Eigentumswohnungen oder Appartments angeboten, es gab wenige die schon bezogen waren, vielleicht ist es hier ja ganz angenehm. Es wird aber nicht immer so ruhig hier sein und man konnte vom Weg aus direkt in die Zimmer sehen und die Terrasse war auch zugänglich.
Die Kingston Brücke ist ein modernes Bauwerk, der Bogen erstreckte sich von der linken Seite zur rechten Seite über die Brücke, ich lief darüber und war beeindruckt. Auf der anderen Seite am Riverview Drive standen ebenfalls Häuser mit Blick auf den Glyde. Es gab hier in Glasgow mehrere solche Wohnanlagen am Fluss.
Ich konnte das Science Center in weiter Ferne sehen, es war nicht erleuchtet und ich überlegte ob ich überhaupt hingehe, fing es nicht schon wieder an zu regnen! Zuerst konnte ich den Riverview Drive noch ein Stück gehen, dann gab es keinen Weg mehr direkt am Glyde entlang. Ich konnte noch bis zum Odeon Cinema am Springfield Quay gehen, dort war eine Anlegestelle für die Schiffe. Ich schlug mich danach noch bis zur Bell's Bridge durch, keine Menschenseele zu sehen. Gegenüber lag auch schon das Clyde Auditorium, dort wollte ich auch noch hin, aber auch das war ebenfalls dunkel. Ich war regelrecht sauer, warum sind die angepriesenen Bauwerke nicht erleuchtet.
Nach der Bell's Bridge versperrte mir ein Drahtzaun den Weg, aber es war ein Loch drin, das was ich jetzt machte war schon ziemlich riskant, ich kroch durch das Loch. Das Science Center war noch nicht erreicht, ich musste mindestens noch bis zur Millennium Bridge laufen. Vorbei an einem Gebäude, was erleuchtet war, das BBC Scotland HQ am Pacific Quay. Hier saßen viele Leute an Computern, mittlerweile war es schon nach 22.00 Uhr, aber am Quay war ich alleine, mich beachtete niemand.
Was macht das Center so interessant, es ist ein titansilbernes Gebäude, ich würde schätzen mindestens 100 Meter lang, darin ist das Science Museum und ein IMAX Kino. Es sieht futuristisch aus. Am Ende ist der Glasgow Tower. Der gesamte Turm ist mit 127 Metern hoch und rotiert um 360 Grand - das macht ihn weltweit einmalig. Hier muss ich unbedingt noch einmal bei einer nächsten Reise hin, Mensch waren immer noch keine zu sehen. Aber ich sah The Tall Ship at Glasgow Harbur, ein Segelschiff.
Ich beschloss zurück bis zur Bell's Bridge (Hängebrücke) zu gehen, bissel komisch war mir schon zumute.
»Henry allein in Glasgow«
Hier stand es nun, das Clyde Auditorium - Armadillo , wegen der ähnlichkeit seiner Form, wird es auch als Gürteltier bezeichnet. Entworfen von Sir Normen Forster, genutzt wird es als Konzerthaus und für öffentliche Veranstaltungen. Viele vergleichen es auch mit Sydneys Opera House. Das Gebäude ist schnell zum Wahrzeichen der Cydeside geworden und wird mit modernem Glasgow assoziiert.
Ich sah plötzlich viele Menschen, es fand eine Veranstaltung statt, es waren viele junge Menschen unterwegs, ich nehme an, es wurde der Schulabschluss gefeiert. Da macht Schottland keine Ausnahme, viele angetrunkene Jugendliche auf Bänken und in Sträuchern. Mir tat keiner etwas, nun hatte ich genug gesehen, schnell zurück ins Hotel zurück. Nach 23.00 Uhr, es regnete und mir ging es gar nicht so gut. Es lagen aber noch 30 - 40 Minuten Fußweg vor mir. Im Hotel angekommen, duschte ich heiß, kochte mir noch einen Tee, aß die letzten Kekse und nahm eine Tablette gegen Grippe.
Was war das für ein langer, anstrengender Tag, ich schlief schnell ein und freute mich auf das Frühstück am nächsten Tag.

The third day (Train journey to Edinburgh)

Als ich so gegen 7 Uhr erwachte und aus dem Fenster sah, merkte ich schon, es wird wieder kein wirklich guter Tag und 100 prozentig fühlte ich mich auch nicht. Aber Plan war Plan, hektisch musste ich deshalb nicht werden. Ich kochte mir einen Tee und stellte mir besogt die Frage, was anziehen, ich hatte nur meinen dünnen Seidenblouson mit, der bei dem Wetter nicht wirklich glücklich macht. Das mit dem Toilettenpapier habe ich leider noch nicht gelernt, so wirklich spielte auch mein Darm nicht mit.
In gespannter Vorfreude ging zum Frühstück, das im ersten Stock war. In dem Raum sah es aus, als ob die Zeit stehen geblieben ist, schwere Tische und Stühle aus der Victorianischen Zeit, dunkelroter Teppich, schwere Gardinen. Ich suchte mir einen freien Tisch, es ist in jedem Hotel etwas anders, manchmal steht schon etwas auf den Tisch, hier gab es alles am Buffet (gekochtes Ei, Spiegelei, Bratkartoffeln, gebratener Schinken, Toastbrot, Weißbrot in öl, Milch, Kaffee, Tee, Butter, Marmelade, Müsli) und davon soviel wie man wollte. Gewöhnungsbedürftig ist der Toaster, der Toast wird oben eingelegt und läuft über Rollen, unten kommt er wieder raus, meist muss er die Runde zweimal machen. Da ist Stau vorprogrammiert. Ich habe mich richtig satt gegessen und noch ein Ei mitgenommen. Ich war angenehm von dem Angebot überrascht.
Das Personal gefiel mir nicht, es war mürrisch, aber schnell mit dem abräumen der Tische. Das ist wieder der Nachteil, von Alleinreisenden, man steht auf um sich noch einen Kaffee zu holen, schwupp ist der Tisch leer, nebst angefangenem Frühstück. Obwohl der Raum, überschaubar war, ich habe mich geärgert, dass ich gestern nicht doch gefrühstückt habe, die Zeit war da.
Gegen 9 Uhr verließ ich das Hotel in Richtung Queen Street Station, wo der Zug nach Edinburgh abfuhr, den Fahrplan besorgte ich mir schon am Anreisetag. Solches Informationsmaterial kann man nicht genug haben, auch für die nächsten Reisen. Von Glasgow fährt jede Stunde ein Zug nach Edinburgh und die Fahrt dauert ca. eine Stunde. Zuerst informierte ich mich über den Fahrpreis am Automaten, £9.30. Es gab da noch ein Problem, bei dem Preis kann man nur innerhalb einer bestimmten Zeit fahren, das musste ich erst einmal rausbekommen. Ich konnte erst 18.30 Uhr wieder zurückfahren und vor 9 Uhr durfte man auch nicht fahren. Die Fahrkarte holte ich mir aber am Schalter und bezahlte mit Visa Karte, bekam meine Fahrkarten und die Quittung. Neben Preis Kreditkartennummer, stand unten Thank you for your custom and please buy your ticket with us again. Der freundliche Mann wies mich noch einmal auf die Besonderheiten hin.
Ich suchte mir den Zug um 11 Uhr aus, hatte noch etwas Zeit und musste nun dringend eine Toilette aufsuchen, dabei ist wichtig, dass man immer ein 20 Pence oder alternativ zwei 10 Pence Stücke einstecken hat, denn sonst kommt man nicht in den Toilettenbereich. Anschließend schlich ich noch im Bahnhof herum und stellte hier, beide Sprachen Englisch und Gälisch am Willkommensschild fest.
Welcome to Queen Street und darunter
Fàilte gu Stràid na Banrighinn
Wirklich schwierig, oder?
Die Besonderheit auf allen Bahnhöfen in England und Schottland ist, es gibt zwar Fahrpläne mit Ankunft - und Abfahrtszeit, aber es werden keine Bahnsteige angegeben, meist sind es Kopfbahnhöfe. Die Leute stehen, oder wo vorhanden, sitzen vor den Anzeigetafeln und Monitoren, den dort wird der Bahnsteig angezeigt wo der Zug abfährt. Dann geht sofort das große Rennen los, besonders im Berufsverkehr.
Der Zug war ziemlich leer und ich suchte mir einen Platz in einem Vierer Abteil mit Tisch, einen Kaffee kaufte ich mir noch in Glasgow. Dann ging es los, leider saß ich auf der falschen Seite, konnte nur wenige Bilder machen. Die Ausläufer der Highlands waren schon zusehen. Die Linie wird von First ScotRail betrieben.
Der Zug hielt in Croy - Falkirk High - Haymarket (Link zum Airport Edinburgh)- Edinburgh Waverley.
Edinburgh Waverley oder Waverley Station, der Hauptbahnhof von Edinburgh, liegt im Stadtzentrum in einem engen Graben zwischen der Old Town und der New Town. Von Osten erreichen Waverley Station die Fernzüge aus England entlang der East Coast Main Line sowie die Nahverkehrszüge von Newcraighall und North Berwick. Von Westen kommt etwas abzweigender Verkehr der West Coast Main Line sowie so gut wie aller Verkehr aus Schottland. Der Bahnhof war, wie alle Bahnhöfe Großbritanniens ansehenswert und hat einen eigenen Stil, er liegt tatsächlich in einem Graben. Wenn man den Bahnhof in Richtung Waverley Bridge verläst muss man einen ziemlich steile Straße hochlaufenden. Aber noch war es nicht so weit, der 12 Uhr Hunger meldete sich, es gab den UPPER CRUST, wo ich schon mehrmals ein Baguette aß. Eines mit Ei und Tomate kostete £2.45 und dazu wurde mir noch ein Kaffee aufgedrängelt, mit insgesamt £4 war ich dabei. Es tut schon weh, aber 6 Euro hätte ich in Berlin auch bezahlen müssen und außerdem das Nachdenken habe ich mir komplette abgewöhnt. Dazu ergibt sich im Leben bestimmt noch genug Zeit. Gestärkt verließ ich den Bahnhof, der Ausgangspunkt der Edinburgh Bus Tours lag genau an der Waverley Bridge, das Ticket kostete £9. Selbstverständlich gab es einen deutschen Kommentar, die City Sightseeing konnte beginnen. Zum Sitzen auf dem Oberdeck war es mir zu kalt gewesen, ich fuhr nur bis zum Lawnmarket mit und stieg dort aus. Von hier kann man den Weg zum Edinburgh Castle bequem zu Fuß gehen.

Seit der Frühzeit wurde Din Eidyn, die Feste auf dem Berghang, von allen umkämpft, die die Region beherrschen wollten. Außer den Scoten aus Westirland, nach denen das Land heißt, erhoben auch die Kelten, Angeln, Briten und Wikinger Anspruch auf sie. Im Laufe der Geschichte wurde die Burg im Konflikt zwischen Schotten und Engländern wiederholt belagert, zerstört und wieder aufgebaut. Und doch entwickeltes sich diese vom nationalen Kampf und religiöser Rebellion geplagte Stadt zu einer der blühendsten und klassisch schönsten Städte der Welt. Seit 1746 herrscht nämlich in Edinburgh Frieden und Sicherheit, eine Atmosphäre, die die Entwicklung genialer Denker und begabter Schriftsteller förderte und die Stadt dazu befähigte, aus ihrer Befähigung auszubrechen und sich in einem außergewöhnlichen Baustil weiterzuentwickeln.

Ich nahm sie als eine berauschende, hügelige Stadt, die durch ihre wechselnden Ebenen verblüfft, durch unerwartete Aussichten erstaunt und durch die Düsterkeit und Unbezwinglichkeit ihrer mächtigen Burg ernüchtert, war. Edinburgh wird mir auch immer in Erinnerung bleiben, weil ich hier zum ersten Mal mit dem Wasser des Lebens in Berührung kam. Dazu später mehr. Man sollte diese eindrucksvolle Attraktion unbedingt besichtigen, vor dem Eingang der Burg waren schon die Aufbauten für das im August stattfindende Military Tattoo im Gange. Ich habe bisher angenommen, es findet direkt in der Burg statt. Hier beginnt die Royal Mile, wenn diese Straßen sprechen könnten, kämen Historie, Intrige und faszinierende Geschichten zum Vorschein. Man sollte sich Zeit nehmen, alles zu entdecken, das Pflaster hat schien die Zeit überlebt zu haben. Die Royal ist der Begriff für vier Straßen: Canongate - High Street - Lawnmarket - Castlehille. Sie sind zusammen eine Meile lang und verbinden die Burg mit dem Schloss. Im Laufe der Jahrhunderte drängten sich in dieser geschichtsträchtigen Straße ein buntes Menschengewirr, Bettler und Mörder, Fischweiber und Händler, Könige und Genies. Ich habe mich hier nun auch verewigt, aber die ganze Meile bin ich nicht abgelaufen, obwohl es mir nicht wirklich gut ging, war ich begeistert. Ich mag solche alten, historischen Plätze und Straßen. Hier würde ich gern, bei schönem Wetter einen ganzen Tag verbringen. Von innen betrat ich aber das Scotch Whisky Heritage Centre und seit dem habe ich den Whisky für mich entdeckt.
Hier lernt man anhand eines Films und eines freundlichen Geists, wie Whisky hergestellt wird, und nach einer Fahrt auf dem Fasswagen durch die Geschichte des Whiskys wird einem ein Dram angeboten und der Geschenkeladen quillt über vor Whiskysorten. Da in Schottland die Alkoholsteuer wesentlich höher ist wie in Deutschland, habe ich hier noch auf den Kauf verzichtet.
Ich lief anschließend, durchströmt von innerlicher Wärme noch ein Stück die High Street entlang, viele kleine Läden mit Souvenirs und all dem was Schottland so bietet und stieg am Haltepunkt John Knox House wieder in den Buss. Setzte mich aber jetzt auf das offene Oberdeck, stieg schon am Queen Mary's Bath House wieder aus, ein kleines Steinhaus neben dem Holyrood Palace, mir wurde gleich wieder kalt.
Der Holyrood Palace steht am ende der Royal Mile. Die offizielle schottische Residenz der königlichen Familie ist für Besucher geöffnet. Ich war nicht drin gewesen, besuchte nur das Souvenirgeschäft und kaufte mir einen Stadtführer von Edinburgh für £3.50. Es war mittlerweile schon 15 Uhr geworden.
Am Dynamic Earth bin ich schon mit dem Buss vorbeigefahren, hier ist eine interaktive Ausstellung die die Besucher auf eine Entdeckungsreise in die Vergangenheit führt und die Entstehung der Planeten erläutert. Der Bau erinnert an ein Zirkuszelt, mit herausstehenden Stangen, dahinter schließt sich der Holyrood Park an. Dieser schöne weite Königspark, bietet viele reizvolle Spazierwege. Der höchste Punkt ist Arthur's Seat, der Mittelpunkt eines erloschenen Vulkans. Der Weg auf den Gipfel ist steil, aber lohnenswert aufgrund des herrlichen Panoramablicks. Ich tat es mir nicht an.
Mein nächster Anlaufpunkt war das Scottish Parliament, das neue schottische Parlamentsgebäude am östlichen Ende der Holyrood Road wurde 2004 eröffnet. Ein architektonisch sehr gewöhnungsbedürftiges Gebäude, einmal etwas ganz anders, innen wir außen, es machte auf mich einen eher schlichten Eindruck. Zuerst besah ich es mir von außen, dann von innen. Natürlich die übliche Sicherheitskontrolle, aber sehr touristenfreundlich, als ich fragte ob ich fotografieren kann und der Sicherheitsbeamte merkte, dass ich aus Deutschland war, rief er sofort eine, etwas deutsch sprechenden Mitarbeiter ran. Er war in Westberlin stationiert und freute sich riesig einen aus Berlin zu treffen. Man merkt den Menschen an, sie waren gerne hier, sicherlich war der Verdienst auch nicht schlecht. Die nächste Frage ist gleich, woher ich aus Berlin komme Ost oder West, als ich Treptow sagte, fiel ihm sofort das Ehrenmal im Treptower Park ein. Seine Augen glänzten als ich ihm, ehrliche Komplimente über Schottland machte. Ich konnte fotografieren, aber nicht im Parlamentssaal, ich habe ihn besichtigt, fotografiert habe ich gar nicht. Die politische Funktion des Parlaments zu erklären ist etwas kompliziert, mehr kann man hier erfahren www.scottish.parliament.uk diese Seite gibt es auch auf Deutsch.
Nach der Besichtigung, hier gibt es auch sehr gute öffentliche Toiletten, die braucht man ja manchmal, lief ich zurück bis zum Badehaus und mit der Sightseeing Tour zum Startpunkt in der Waverley Bridge, ich setzte mich untern hin. Mein Plan war, nun noch einmal die gesamte Tour zu machen. Am Startpunkt der Tour standen mehrere Busse, es gab ja verschiedene Touren.
Der Duty koordinierte die Fahrten, so wie der eingepackt war fror der auch gewaltig, in der Schlange stand ein Bus mit halb offenen Oberdeck, d.h. der vorder Teil war mit Dach, den guckte ich mir aus. Da ich noch Zeit hatte lief ich über die Brücke und konnte noch paar schöne Bilder machen. Es standen noch zwei Busse, vor meinem Buss, dazwischen noch andere Rundfahrten, die Busse wurden von verschiedenen Fahrern aufgerückt. Als mein Buss wieder aufschließen musste, fragte ich den Driver ob ich schon einsteigen kann, er nickte. Als er sah, dass ich nach oben ging, machte er mich auf die Kälte aufmerksam. Dass der Buss nur ein halb offenes Dach hat, wusste er gar nicht, als ich ihn darauf aufmerksam machte, wünschte er mir eine Very Nice Sightseeing Tour. Mein Plan ging auf, ich saß als einzigster ganz vorn an der Scheibe, langsam rückte der Bus vor, ich sah auch paar Leute von der Highland Tour, also die mit dem anderen Buss fuhren. Die waren noch leichter angezogen als ich, sehnsüchtig blickten alle Einsteiger auf mich, draußen und doch nicht dem Wetter ausgesetzt.
Ganz entspannt durchfuhr ich noch einmal alle 13 Stopps, es dauerte ca. 1 Stunde, paar Fotos sind mir auch noch gelungen. Das Ticket ist 24 Stunden gültig, man kann so oft wie man mag in dieser Zeit fahre, na ja nachts fahren die Busse natürlich nicht. Es war vollbracht, einen allgemeiner überblick hatte ich bekommen. Ich brauchte nur noch paar Ansichtskarten, also ging ich shoppen, Princes Street, Hanover Street, George Street und zurück zum Bahnhof.
Mittlerweile war es schon nach 17.30 Uhr, meine Karten bekam ich an jeder Ecke, etwas nervig empfand ich die Dudelsackspieler die vor vielen Geschäften auftraten, natürlich wollten sie auch Geld. Einige Geschäfte machten schon um 17 Uhr zu, auch im Bahnhof, ich war erstaunt. Im Bahnhof muss es wohl einen Unfall gegeben haben, viel Polizei und einige Absperrungen, sodass ich mich nicht traute Bilder vom Bahnhof zumachen.
Ich war mir nicht ganz sicher, kann ich nun schon 18.30 Uhr fahren oder erst mit dem nächsten Zug. Eigentlich meldete sich der kleine Hunger, aber ich dachte schon an Fish and Cips, dass ich heute noch mein Meisterstück in Punkto English machen muss, ok ich konnte es noch nicht ahnen. Ich fragte den Duty an der Sperre, zeigte meine Fahrkarte vor und fragte; It's this the first train for me to Glasgow, yes war die Antwort. Der Zug war richtig voll und 19.30 Uhr fuhr ich wieder in Glasgow Queen Street ein. Die Fahrkarten verschluckt der Automat an der Sperre, ohne kommt man nicht raus.
Ich bin gleich im Pub The Sir John Moore hängen geblieben, der Hunger war zu groß oder war es der Durst, egal 19.44 Uhr gab ich meine Bestellung bei Kathleen auf;
1 Hadd and Chips £5.19
1 Stellla Art £2.45
Total £7.64
Sie nahm die Bestellung entgegen und entschuldigte sich, weil ich auf das Essen noch etwas warten muss. Ich bekam mein Pint, die Quittung, aber kein Geld zurück. Ich überlegte kurz ob ich das monieren soll oder nicht, immerhin £2.36. Ich machte mich bei ihr bemerkbar und sagte dass ich mit einem 10 Pound Schein bezahlt habe und nichts zurückbekommen habe. Ich unterstelle ihr absolut keine Absicht, es war auch ziemlich voll im Pub, erst wollte sie nicht so richtig ran, holte noch ihre Chefin. Es ging noch einmal hin und her und dann bekam ich den Rest zurück, verbunden mit einer Entschuldigung. Ohne Englisch wäre es nicht möglich gewesen, ich habe einen kleinen Praxistest überstanden und war richtig stolz auf mich. Dafür trank ich auch noch ein Stella Pint. Das Essen schmeckte mir wieder vorzüglich, gesättigt und den ersten Durst gestillt suchte ich das Hotel auf. Es sind nur 2 - 3 Minuten vom Pub.
Für heute war auch keine Nachtwanderung mehr geplant, etwas später bin ich noch einmal bis zum Central Station, habe in der Bar ein Pint Grolsch für £2.75 getrunken, einige Karten geschrieben und beobachtete das Gewusel, denn von der Bar hat man einen schönen Blich in die Bahnhofshalle. Dann erfolgte auch schon die Glocke mit der Ansage; last order please, ich wollte sowieso nichts mehr ordern, bald stand ich unter der Dusche im Hotel, schaute noch etwas fern und bald übermannte mich der Schlaf.

The fourth day (Shopping in Glasgow)

Ich glaube es wurde immer kälter und als ich aufwachte, sah ich auf der Straße die Leute dick angezogen. Mein Seidenblouson musste reichen, zumal er noch einen Fettfleck auf dem Rücken abbekommen hat, woher weiß ich nicht, ok, der Fotorucksack wird ihn verdecken. Heute trieb mich, also frühstückte ich in aller Ruhe, Spiegelei, Bratkartoffeln, Geröstetes Weisbrot, Kaffee, Saft, Toastbrot und Marmelade. Als ich mir noch einmal Nachschlag holen wollte, war doch mein Tisch schon wieder abgeräumt, also schnell waren die Serviererinnen schon, aber ihr Blick hat sich deshalb nicht geändert. Was mich auch noch gewundert hat, es wurde nichts kontrolliert, jeder der kam, konnte sich hinsetzen. Am Hoteleingang wurde tagsüber auch nicht kontrolliert, nur nachts.
Neben paar Einkäufen (Souvenirs) beabsichtigte ich mir Glasgow noch etwas näher anzusehen, aber eine Stadtrundfahrt plante ich nicht. Bis zum zeitigen Nachmittag hielt das Wetter durch, es war zwar kalt, aber die Sonne schien auch hin und wieder. Am Morgen war auch in Glasgow noch nicht viel los, gemütlich schlenderte ich, gemeinsam mit meiner Minolta die Buchanan Street hoch, sie geht übrigens wirklich steil nach oben, am Ende steht die Glasgow Royal Concert Hall. Ich bog aber vorher in die St. Vincent Street zum George Square ein. Am zentral gelegene George Square stehen viele Gebäude im viktorianischen Baustil, man sagt Glasgow habe die schönste viktorianische Architektur im Vereinigten Königreich. Hier befindet sich die Touristen Information und auch der Start der City Sightseeing Glasgow, aber meine Entscheidung war ja schon vorher gefallen, ich hätte wieder nicht oben setzen können. Beim nächsten Besuch mache ich die auf alle Fälle. Auf der Ostseite vom George Square befinden sich die City Chambers, erbaut von 1882 bis 1890 vom Architekten William Young, der Sitz der Glasgower Stadtverwaltung, 1888 führte Königin Victoria die Einweihung durch. Die Gebäude sind ein gutes Beispiel viktorianischer Architektur. Mein nächstes Ziel war die Merchant City, es wird gesagt, dass es hier rund um die Uhr überaus lebhaft zugeht. Ich war vermutlich zur falschen Zeit da, vormittags, in den City Halls war nix los, fast alle Location hatten geschlossen. Aber eine Veranstaltung gab es, einige Trommlerinnen gaben sich vor der City Hall einen Schlagabtausches der schon von weitem zu hören war, auch ein Traube Menschen stand davor, über den Eingang war zu lesen BBC Scottland Sinfonieorchester, auch ich konnte paar wirklich gute Aufnahmen machen. Zurück lief ich über die Ingram Street in Richtung Royal Exchange Square, vorbei an der Gallery of Modern Art. Natürlich führte mich mein Weg auch am LIGHTHAUS vorbei, ein gutes Beispiel, für das Schaffen des weltberühmten Architekten Charles Rennie Mackintosh (1868 - 1928). Er wurde hier in Glasgow geboren, hier lag der Schwerpunkt seines Wirkens, und hier kann man seine bekanntesten Arbeiten besichtigen. Wer diesen Stil und Mackintosh besonders mag, kommt an Glasgow nicht vorbei.
Die Einkaufmeilen sind sehr sauber und mit vielen Blumenkübeln dekoriert aber in den kleinen Seitenstraßen, wo die Touristen nicht hinkommen, ich schon, sieht es nicht so gepflegt aus. An manchen Stellen, besonders in der Dunkelheit, kommt schon leichtes Unbehagen auf.
Wie auf die Sauberkeit geachtet wir, konnte ich beobachten, in den Hauptstraßen steht aller 50 Meter ein Abfallbehälter, in Glasgow gibt es die sogenannte LITTER POLIZEI man kann es mit ABFALLPOLIZEI übersetzten und diese haben folgende Aufgabe. Sie stehen zum Beispiel vor den Eingängen zum Bahnhof, in Bahnhöfen herrscht generelles Rauchverbot. Ich habe es gesehen, die Leute die ihre Zigaretten vor dem Bahnhof achtlos wegwerfen, werden von der Polizei gestellt und müssen £50 Strafe bezahlen. Da traut sich keiner etwas dagegen zu sagen oder zu diskutieren, dass nenne ich konsequent.
Nachdem ich, was selten passiert, meine Minolta im Hotel abgestellt habe, sollte es nun wirklich zu shoppen gehen, eigentlich geht es nur um Kleinigkeiten, dachte ich zumindest. Zum Shoppen bietet sich die Buchanan Galleries an, der erste Anlaufpunkt war The Whisky Shop, Whiskys wohin das Auge blickt, kaufen wollte und konnte ich keinen, das bekannte Problem mit der Spritsteuer und dann wäre da noch der Transport gewesen, im Trolley. Aber eine Erinnerung wollte sollte es schon sein, ich kaufte mir ein The Blenders Malt Glass, für £4.99 auch viel zu teuer. Wenn ich jetzt zu Hause einen Drum trinke, erinnere ich mich gern an Glasgow.
Jetzt kam eine sehr schwierige Entscheidung, in der Buchanan Galleries war alles auf den am Sonnabend stattfindenden Fathers Day ausgerichtet, der Tag hat keine historische Bedeutung, es geht auch hier nur darum, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Solche Tage soll es noch einige in Schottland geben. Die Buchanan Galleries ist ein großes, aber nicht überdimentioniertes Einkaufcenter, ich sah ein Geschäft, was sich BUILD - A - BEAR - WORKSHOP, dort gab es Bären, die man selbst anziehen konnte. Ich informierte mich zuerst einmal, VISA wird natürlich genommen, Kostenpunkt knappe £29.50 also ungerechnet 45 Euro, was für eine Summe, nee dachte ich mir, darüber must du noch einmal intensiv nachdenken. Ich lief noch einmal durch das Shopping Center, mich hielten besonders die Spielzeugläden in Schach, alles wird liebevoll angeboten und immer mit einer Animation, aber nicht aufdringlich.
Ich hatte mich noch nicht entschieden, aber es wäre eine schöne Erinnerung. Im Bären Laden schaute ich mir die Kleider des Bären an, ok, ich konnte mir den Body auswählen, dann wurde er erst einmal gefüllt mit diesen Schaumflocken und mittels Luft wurde er zum nackten Bär. Das habe ich auch noch nicht gesehen, jetzt war es an mir die Bekleidung auszuwählen. Klar es sollte ein Dudelsackbär werden und so wurde nach und nach ein Schottsicher Bär gestaltet, jetzt sitzt er friedlich bei mir auf den Sofa, die Entscheidung, auch für das Geld bereue ich nicht. Mit einer riesengroßen Tragetüte lief ich zurück ins Hotel.
Irgendwie musste ja alles in den Trolley, jetzt war es aber noch zu zeitig, die Packarie zu beginnen. Unterweg kaufte ich mir noch bei UPPER CRUST im Glasgow Central Station ein Baguette with egg and tomato, für £1.99, billiger wie in Edinburgh. Im Hotel kochte ich mir einen Kaffee und aß die eine Hälfte. 15 Uhr, da ging doch noch etwas, gemeinsam mit Minolta verließ ich wieder das Hotel, es wird mir nie wieder passieren, dass ich mich wegen eines Fettfleckes auf dem Blouson schämen muss und für das Wetter ist es eh keine Anzugsordnung, schließlich überlebte ich es doch. Kaufte mir aber in Berlin eine vernüftige Jacke von ESPRIT. Ich wollte noch ein paar Impressionen von Glasgow mit der Kamera einfangen. Das Wetter hatte wieder etwas dagegen, trotztem konnte ich einige imposante Fotos vom Treiben in der Buchanan Street machen. Da war doch noch eine Anhöhe, vielleicht gibt es da noch eine scönes Panoramafoto von Glasgow. Ich wurde übermütlich und schwenkte am der Buchanan Galleries nach links in die Sauchiehall Street, auch eine Einkaufstraße und im The Willow Tea Room , eine Rekonstruktion eines Cafés, das Mackintosh entworfen hat, na klar der perfekte Ort für eine Pause.
Hätte ich sie lieber nicht gemacht, ich fühlte mich zwar ziemlich oben, aber der Regen nahm darauf keine Rücksicht, es fing gewaltig an zu schütten, einen Schirm hatte ich auch nicht dabei. Es war schon hoch hier, aber jetzt war es mir egal, irgendwie muste ich hier wieder runterkommen. Ich weiß genau hier oben wird es noch Fotos geben, bei der nächsten Reise.
Ich lief von Unterstand zu Unterstand, das heißt von Haus zu Haus, zum Glück fand ich eine Zeitung die ich mir schützend über den Kopf hielt. Der Bahnhof Glasgow Central musste doch nicht allzu weit entfernt sein, die Hope Street hinunter und ich war da. Den abschließenden Besuch in der Central Bar krönt ich, mit einem Pint Grolsch, wieder konnte ich die hektische, nasse Menschenmasse im Bahnhof beobachten. Das Wetter für die nächsten Tage war auch nicht besser, man konnte dies ja auf der großen Leinwand anschaulich sehen. Mittlerweile war es 17.30 Uhr geworden, die paar Schritte bis ins Hotel waren trockenen Fußes zu überwinden. Ich rief noch einmal in Bautzen bei Mutter an, dort war es warm und schön, verdammt was war hier in Glasgow schief gelaufen. Ich wusste jedenfalls, was mich in Deutschland erwartet.
Es war gar nicht so einfach, alles im Trolley unterzubringen, meine gesammelten Prospekte und Informationsmaterialien, die kostenlosen Zeitungen, alles musste mit, wo bekommt man schon in Deutschland Schottische Zeitungen, als Lernmaterial, hervorragend geeignet. Ich dachte schon darüber nach, mir einen größeren Trolley zu zulegen, für die Zukunft. Die Tee und Kaffee - Schale wurde noch einmal ausgeschöpft, der Rest passte noch in den Trolley. Den meisten Platz verschlang der Schottische Bär.
Freitagabend, ich wollte das Nachtleben noch einmal erleben. Ich wohnte im Bahnhofsviertel und das ist überalle ähnlich. Es gibt auch paar Gaststätten, man konnte nicht reinsehen, ich erinnerte mich sofort an die Oyster Bar in dem Film Police Academy, nicht meine Welt. Heut habe ich nichts gegessen im Pub, ein oder zwei Pints getrunken, darunter war ein Schottisches Bier Tennent's, billiger als die anderen, schmeckte nicht minder gut und wird sogar in Glasgow gebaut. Im Hotel noch die letzten Sachen zusammengepackt, geduscht und ins Bett, es ging mir immer noch nicht wirklich gut, ich meine die Erkältung lungerte noch in mir.

The fifth day (departure)

Was soll es, schade der Aufenthalt war zu Ende. Noch einmal alles überprüfen und dann zum Frühstück, es war erst 7 Uhr, da war ich wohl etwas ungeduldig. Die Schalter am Airport Glasgow International öffnet 09.55 Uhr, stand es in der Buchungsbestätigung, Zeit war also genug vorhanden, warum ich schon um sieben zum Frühstück ging, ich weiß es nicht, na ja am Abreisetag ist es eh egal. Am Airport kann man ja auch noch die Zeit vertrödeln.
Lehrgeld habe ich bezahlt, man sollte nie, zumindest in dem Hotel nicht zur frühsten Öffnungszeit erscheinen. Die überraschung ist perfekt, es gibt nämlich noch nichts zuessen, alle Pfannen sind leer. Kein Ei, keine Bratkartoffeln, der Toaster musste ich auch noch selbst anwerfen, dann kamen sie langsam in Schwung, aber immer noch waren die Bediensteten mienentechnisch nicht gut drauf. Ich bin natürlich satt geworden, aber ich fand die Höflichkeit immer im Keller. Gegen 07.50 Uhr verließ ich das Hotel, bezahlen brauchte ich nichts, alles war schon vor langer Zeit abgebucht. Ich habe mich sommerlich angezogen, denn in Deutschland soll es warm und schwül sein. Weste und kurzärmliges dünnes Hemd, es war recht frisch, mein Blouson schmorte in der finsterten Ecke im Trolley. Am Sonnabendmorgen herrschte wenig Betrieb auf den Straßen, die Reinigungskräfte überwogen.
Irgendwie beschlich mich ein leicht trauriges Gefühl, es war zwar nicht meine Heimat, aber etwas heimisch bin ich schon geworden und ob man zurückkommt ist immer fraglich, ich will es unbedingt.
Der Weg bis zur Buchanan Bus Station ist in 15 Minuten zurückgelegt und ein Bus stand auch da. Am Sonnabend fährt er alle 7 und die Fahrzeit beträgt 25 Minuten, da kann nichts schief gehen. Der Bus hält in Glasgow noch an mehren Stellen, auch in der Nähe meines Hotels, aber mir war die Buchanan Bus Station am sichersten.
Am Glasgow Airport bin ich zuerst im in das Hauptgebäude, dort stellte ich fest, dass ich falsch war, das Terminal für easyJet lag in einem extra Gebäude, Fußweg knapp 8 Minuten. Ich war viel zu zeitig da und musste wie andere Leute auch warten. Gegen 09.30 Uhr bin ich zum Schalter gegangen, die Abfertigung war sehr freundlich gewesen, der junge Mann meinte zu mir, »Ah, Sir Henry«. Ich gab meinen Trolley ab und nun musste man wieder zurück in das Hauptgebäude gehen. Trotzdem ich so zeitig am Schalter war bekam ich die Nummer 41. Dann kam die Sicherheitskontrolle, sehr lockerer und schon war ich in der Lounge. Hier befanden sich mehrere Shops und Gaststätten. Jetzt tat ich es doch, ich kaufte mir eine Flasche Whisky im World Duty Free Shop. Glenfiddich 1 Liter für £23.99, ok ich hätte es nicht tun sollen, aber mit dem »Plastegeld« wird man eben leichtsinnig. Ich bekam die Tube nur, nach Vorlage meiner Boarding Karte und sie kam in eine durchsichtige Einkaufstüte. Ich wurde auch gefragt, ob ich von Schönefeld weiterfliege. Ich weiß nicht wie dann das Verfahren abläuft, denn durch die Sicherheitskontrolle kann man die Flüssigkeit nicht mitnehmen. Ja und seit dem Kauf hat mich der Whisky gefangen. Ein Pint trank ich noch auf dem Airport und dann war gar nicht mehr soviel Zeit, vom Frühstück im Hotel habe ich mir etwas Toast und ein gekochtes Ei mitgenommen, das wurde jetzt verzehrt.
Da auf der Bordkarte keine Gruppe angegeben war, lies ich mich überraschen wie das Boarding organisiert wird. Es war egal, welche Nummer man hatte, vor dem Gate stand eine Traube von Passagieren, die vorn standen konnten als erstes in den Flieger. Ich stand ziemlich weit hinten, bekam aber noch einen Fensterplatz weiter hinten im Flieger. Positiv war, wir konnten direkt von der Lounge über die Brücke einsteigen. Im Flieger trank ich einen Bell's Blendet Scotch Whisky für £3.00 , meine große Flasche verstaute ich sicher im Gepäckfach.
Wir starteten pünktlich um 11.55 Uhr und die Landung erfolgte 15.10 in Berlin, spätestens jetzt war ich froh so luftig angezogen zu sein. Es war schwülwarm, trotzdem oder gerade deshalb lief mir der Schweiß. Zu Hause angekommen, wäre ich am liebesten unter die Dusche gesiegen, aber der Kühlschrank verlangte nach Füllung, deshalb ging kurz noch das Notwendigste einkaufen. Die Wirklichkeit hatte mich eingeholt, ich befand mich wieder in Berlin.
Am Abend, bei einem Glas Rotwein und einem Whisky, oder waren es gar zwei, ließ ich die Reise noch einmal an mir vorbeiziehen. Ich kam mit vielen Eindrücken zurück, das Wetter muss man nehmen wie es ist und die kleineren gesundheitlichen Probleme auch. Mir war jetzt schon klar, es ist nicht die letzte Schottlandreise, Gesundheit vorausgesetzt.
Wie das leben so spielt, genau 14 Tage später erfolgte das Attentat auf den Flughafen in Glasgow, aber deshalb verfogt mich die Angst nicht auf Schritt und Tritt.