Homecoming Scotland
from 13th until 24th June 2009
Die Vorbereitung der Reise begann schon Anfang des Jahres. Als Erstes buchte ich den Flug nach Glasgow im Februar mit 120 Euro war ich dabei. Das Hotel in Inverness buchte ich bei hotels.com am gleichen Tag, für 6 Nächte musste ich 393 Euro bezahlen, ein echtes Schnäppchen. Das Classic, Zweibett/ Doppelzimmer mit Frühstücksbuffet im Royal Highland Hotel kostete normalerweise 621 Euro. Das ging ja prima los. Das Hotel in Glasgow war wie immer das Alexander Thomson, welches ich am 28. Februar, ebenfalls hotels.com buchte. Die 5 Nächte im Single Room mit Doppelbett und Frühstücksbuffet kosteten 277 Euro. Hier ging nicht alles glatt, ich hatte vorher noch andere Anbieter im Auge, aber dort waren letztendlich die Zimmer nicht verfügbar. Die Buchung erfolgte immer unter Vorbehalt, aber schon mit Belastung der Kreditkarte. Da musste ich sogar meine Nichte bemühen, damit sie mir einen aussagekräftigen englischen Text aufsetzt. Mir dauerte die Absage viel zu lange, das war ich bisher gar nicht gewöhnt.
Nun fehlte nur noch der Scottish Freedom Pass von BritRail, also die Fahrkarte, mit der ich 8 Tage durch Schottland reisen kann. Es gab sogar noch einen 9. Tag gratis dazu. Kostenpunkt 225 Euro, ich denke das ist nicht zu viel, aber die 9 Tage muss man erst einmal abfahren.
Nun war alles zusammen, jetzt galt es die Reiseplanung zu machen. Ich wollte mir wieder eine anspruchsvolle Tour vornehmen, ich kann mir es gar nicht vorstellen, wie man das früher gemacht hat oder hätte, als es noch kein Internet gab.
First Day 13 June Saturday
Flug: Schönefeld - Glasgow Train: Glasgow - Inverness
Der Flug startete 10:35 Uhr und die Abfertigungsschalter öffneten um 8:35 Uhr, es gab also am Sonnabendmorgen überhaupt keine Hektik. Wie immer bereitete ich mir am Freitagabend die Bouletten und die Spiegeleischnitten vor. Da es in den nächsten Tagen kein Wein gibt, trank ich noch zwei, drei Gläser. Der Trolley war gepackt, neben der Minolta, war dieses Mal auch die neue Canon mit dabei.
Es gab eigentlich gar keinen Grund nervös zu sein, oder ahnte ich schon etwas, jedenfalls war ich ab 3:00 Uhr munter, bin dann schon um 7:38 Uhr mit der S – Bahn gefahren. Natürlich war ich viel zu zeitig da, überhaupt waren nicht viele Reisende auf dem Flughafen. Da easy Jet jetzt auch im Terminal A abfertigt, muss man immer erst gucken, wo der Check-in ist. Er war im Terminal B, also untern.
Ich muss ja immer fragen, ob ich die Boardinggroup „SA“ bekomme, wegen der Schwerbehinderung, manchmal ist mir das schon zu blöd, denn es ist Ermessenssache. Für meine Schwerbehinderung eigentlich nicht vorgesehen, ok hier in Deutschland komme ich mit dem internationalen Zertifikat gut hin, da gibt es keine Probleme. Aber im Ausland muss ich immer mit Händen und Füssen reden, aber klappen tut es auch.
Als mich am Check - in Schalter anstelle, war der Bereich fast leer, es gab keine Probleme mit der Boardinggroup „SA“, aber es gab ein anderes Problem. Auf der Buchung war ULLMANN mit drei LLL geschrieben, da runzelte er schon die Stirn, war meine Reise etwa schon zu Ende, da kann nicht sein, schoss es mir durch den Kopf. Ich alter Schusselkopf, da hat doch nicht etwa der Weingeist zugeschlagen. Ich weiß es nicht, jedenfalls sagte der Mitarbeiter zu mir; „Ein Buchstabe zu viel, das geht noch!“
Die Reise war gerettet und zurück werden sie mich schon wieder lassen, aber so kann es gehen.
Jetzt kam die lange Wartezeit in der Lounge und es gibt eine Neuigkeit. Jeder Fluggast muss nun zwingend durch den Shop, geschickt eingefädelt, bei anderen Flughäfen ist das nicht so, aber da gibt es auch mehr Platz. Ich habe nichts gekauft, eine Schnitte hatte ich im Handgepäck und im Flieger trinke ich dann den obligatorischen Whisky. Der Flieger startete pünktlich um 10:35 Uhr, ich durfte gleich nach den „Speedy – Boardern“ in den Flieger gehen, der Vorteil ist, dass man im Wartebereich auch einen Sitzplatz bekommt, denn auch heute war es voll. Neben mir saß eine junge Polin, es gibt nämlich viele Polen in Glasgow, die nicht immer gern gesehen sind. Vor allem wenn sie angetrunken sind, mich haben auch schon welche „angemacht“.
Die Uhr umstellen, nicht vergessen, damit in Glasgow alles nach Plan abläuft. 10:25 Uhr überflogen wir den Kanal, aber die Sicht war nur mäßig, erst als wir Glasgow anflogen, konnte ich aus der Luft paar Fotos machen.
Ich hatte genug Zeit, denn mein Train ging erst um 13:41 Uhr von Glasgow Queen Street. Nun ist es kein Problem mehr sich zurechtzufinden am Airport, der Arriva Glasgow FLYER fährt direkt vor dem Flughafen ab und auch am Sonnabend ziemlich oft. Mein Ticket (Single Return) kostete £ 6.20, der Bus war voll, es ist immer gut, wenn man einen Sitzplatz hat, denn es wird rasant gefahren. Es war gerade 12.00 Uhr, in 20 – 30 Minuten war ich in Glasgow. Zwei jungen Frauen aus Deutschland konnte ich schon erklären, wo sie aussteigen müssen, wenn sie zur Glasgow Central Station wollen. Ich stieg auch in der Bothwell Street aus, obwohl ich eigentlich George Street fahren wollte, so hatte ich es mir vorgenommen. Ich musste nun paar Straßen laufen, eine Schwüle und viele Menschen, da wusste ich, jawohl ich bin in Schottland.
Im Bonapartes - Pub in der Glasgower Queen Street Station trank ich um 12:45 Uhr mein erstes Tennents Pint für £ 2.85, ein wohlschmeckendes Bier aus Schottland. Dabei füllte ich das bunte Treiben beobachten, in Glasgow scheint es immer irgendein Fest zu geben. Ich hatte noch genug Zeit um den BRITRAIL FREEDOM OF SCOTLAND PASS ausfüllen und unterschreiben. Er wird mich in den nächsten Tagen als wichtigstes Dokument dienen, an 9 Tagen werde ich durch Schottland reisen, mit dem Eintrag des heutigen Datums ist er aktiviert. Eigentlich ist er nur 8 Tage gültig, aber bei rechtzeitiger Buchung gab es einen Tag dazu.
Hier in Glasgow liefen viele alte Menschen in Uniform herum und sammelten Geld. Ich konnte jedenfalls so viel rausbekommen, dass es etwas mit dem D - Day zu tun.
Der Zug kam von Falkirk Grahamston und war, trotzdem viele Leute ausgestiegen sind, ziemlich voll, ich fand einen Platz. Der Zug fährt nach Aberdeen, über Perth, dort muss ich wieder umsteigen. Dort hatte ich im letzten Jahr den Zug nach Inverness verpasst, weil ich nicht den richtigen Bahnsteig gefunden habe bzw. dort zu spät angekommen bin. Heute hatte ich ca. 15 Minuten Zeit zum Umsteigen. Obwohl ich schon zweimal hier umgestiegen bin, hatte ich Mühe den Bahnsteig zu finden. Man sieht ihn nicht gleich, weil er etwas außerhalb liegt. Mit der Zeit war ich nicht so knapp, wie vor einem Jahr. Ich war aber nicht der Einzige, der suchte.
Der Zug nach Inverness war ebenfalls voll, er kam von Edinburgh. Die Spuren im Zug zeigten, dass hier kräftig getrunken wurde. Ich fand einen Platz, in dem Wagen saßen paar Geistliche, die natürlich nicht tranken. Die reichlich zweistündige Fahrt konnte beginnen, meine Verpflegung hatte ich dabei, ich brauchte mir nur einen Tee zu kaufen. Ich gab mich ganz der Landschaft hin, machte paar Fotos und hörte, dass es immer lauter wurde. In Avimore sah ich schon die Dampflok der Strathspey Railway, mit der ich in den nächsten Tagen fahren will. Das Wetter machte einen guten Eindruck. Als der Zug im Bahnhof Inverness einfuhr, stand schon die Polizei am Bahnsteig und nahm die Krakeeler fest. Ja so schnell geht das hier.
Im Royal Highland Hotel klappte das Check-in ohne Probleme, Zimmernummer 312, hier gab es noch Schlüssel. Das Zimmer war größer als das im letzten Jahr, ein Doppelbett stand ebenfalls drin, TV, das übliche Equipment und ein sauberes Bad mit Dusche und Toilette. Damit konnte ich die nächsten Tage leben, genug Schränke standen auch zur Verfügung.
Es war schon nach 17:00 Uhr, ich wollte mir noch etwas von Inverness ansehen, der Straßenmarkt in der High Street wurde gerade abgeräumt, es gab sogar Thüringer Bratwurst, aber der Grill war schon leer. Das Centrum von Inverness ist nicht groß, die meisten Geschäfte hatten geschlossen, einschließlich der Victorian Market.
Inverness (gälisch: Inbhir Nis = Mündung des Ness) ist die Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks Highlands und besitzt seit Dezember 2000 als einzige Stadt des Bezirks den Status einer "City". Die Stadt liegt an der Mündung des Flusses Ness in den Moray Firth.
Der Ort und seine Umgebung sind geschichtsträchtig. Auf der Burg von Inverness regierte im 11. Jahrhundert Macbeth, nicht so grausam wie von William Shakespeare geschildert. Anstelle seiner Burg steht seit dem 19. Jahrhundert ein repräsentatives Burgschloss auf dem Hügel. Der durch das Great Glen und damit durch Loch Ness führende Kaledonische Kanal (Caledonian Canal) verläuft diagonal durch Invernessshire und hat in der Stadt seinen östlichen Zugang.
Die Läden wo es, Souvenirs, Schals und Schottenröcke gib, hatten geöffnet, die Bridge Street führt direkt zur Ness Bridge. Nach ¨berqueren hat man einen besonders schönen Blick auf das Inverness Castle. In der Huntly Street befindet sich das Kiltmaker Centre in the Highland House of Fraser, da kann man zumindest einen Blick durch die Fensterscheiben werfen.
Als Nächstes wollte ich den Pub Old Market Inn besuchen, ein Tennents – Pint würde mir gut tun. Er liegt auf der Rückseite des Victorian Market. Erreichbar über die Church Street durch einen versteckten Hofeingang, gar nicht so einfach zu finden, aber wer Durst hat, findet den auch. Ich war nur im New Market Pub, im Old Market Inn, war mir zu viel Jugend, da habe ich nichts mehr zu suchen. Beide sahen gewöhnungsbedürftig aus, lange habe ich mich hier nicht aufgehalten, aber es ist ein Insider Tipp und den sollte man schon nachgehen. Da ich mein Bier draußen getrunken habe, musste ich mich gleich mit den Schotten unterhalten. Wie ich schon oft festgestellt habe, sobald sie merken, man kann etwas englisch, wird man ins Gespräch gezogen. In der Church Street befindet sich der Kings Highway Pub betrieben von der Whetherspoon Kette. Hier wird man immer freundlich bedient und das Tennents – Pint kostet nur £ 1.89, billiger gibt es in ganz Schottland keins. Im Hotel kostet ein Pint £ 2.95, ganz schöner Unterschied und so freundlich wird man auch nicht gerade bedient. In der Church Street befindet sich auch das älteste Haus von Inverness, das Abertaff House gebaut 1593.
Es wurde plötzlich dunkel und ein kräftiges Gewitter ging auf Inverness hernieder. Als es aufgehört hat zu regnen, bin ich zum Hotel gelaufen, keine 5 Minuten. Deshalb mag ich das Hotel, obwohl mir das Personal nicht immer freundlich vorkommt. Da das Wetter nicht vorhersehbar war, bin ich im Hotel geblieben, habe meinen Trolley ausgeräumt, geduscht, danach bin in die Hotelbar gegangen. Da die Bar schon um 23:00 Uhr schloss, musste ich das angefangene Bier mit auf das Zimmer nehmen.
Der Plan für den nächsten Tag war noch nicht ganz klar, hoffentlich spielt das Wetter mit.
Second Day 14 June Sunday
Whisky Trail: Keith – Dufftown – Elgin
In der ersten Nacht habe ich relativ schlecht geschlafen, ich hatte immer den Plan im Kopf und wusste nicht genau, in welcher Richtung ich den Trail starte. Klar war nur, dass ich von Inverness mit dem Zug in Richtung Aberdeen fahre.
Mit leichten Kopfschmerzen stand ich auf, konnte auch von meinem Zimmer kein Wetter erkennen. Das Fenster lässt sich nur einen Spalt nach oben schieben, als Stütze dient ein Wasserglas, ich sah nur Möwen - bzw. Taubenscheiße, aus dem Hinterhof war auch kein Himmel zu sehen.
Das Frühstück gestaltete sich zur Katastrophe, man kann sich am Buffet bedienen, bekommt aber den Toast und den Kaffee serviert. Das ASH – Restaurant, wo es Frühstück gibt, war schlichtweg überfüllt. Zum Glück hatte ich genug Zeit, denn mein Zug fuhr erst 9:55 Uhr. Dieses Chaos werde ich noch öfters erleben, es wird in einer solchen Situation auch nicht mehr Personal eingesetzt, es gibt auch kaum freundliche Blicke. Wichtig ist nur, dass man auf der Liste den Haken bekommt. Ansonsten kann man über das Angebot nicht meckern.
Mit dem Zug fuhr ich, bei bewölktem Wetter, von Inverness bis Keith, über Narim, Forres, Elgin, die Fahrzeit dauerte ca. 1 Stunde. In Keith angekommen musste ich mich erst kurz orientieren, denn ich wollte um 12:15 Uhr mit der Keith Dufftown Railway weiterfahren. In einer Stunde ist nicht viel zu unternehmen und ich hatte zudem auch kaum Kartenmaterial dabei. Also musste ich mich mehr oder weniger auf meinen Orientierungssinn und auf die Hinweisschilder verlassen. Die Abfahrtsstelle der Keith Dufftown Railway nannte sich Keith Town Station. Wenn man von der Keith Main Railway Station in Richtung Zentrum geht kommt man direkt an der Strathisla Distillery vorbei. Eine der Schönsten auf der Speyside, Zeit zur Besichtigung war nicht, aber es reichte mir vollkommen, sie von außen zu sehen. An der Seafield Road liegt links der St. Rufus Park und auf der anderen Seite die Holy Trinity Church.
Keith – the Gateway to Speyside, wie es auch bezeichnet wird, ist ziemlich bergig. Ich hatte das Hinweisschild Keith Town Station schon gelesen, es aber nicht so ernst genommen, etwas Zeit war auch noch. Ich lief die Church Road nach rechts in Richtung der Mid Street, dem Shoppingcentrum von Keith, vorbei am War Memorial. Diese Friedhöfe sind immer eine Augenweide, hier sind Schotten aus vergangenen Jahrhunderten begraben. Ich hatte gerade noch Zeit bis in die Nähe von The Institute with Clocktower zu gehen, hier ist das Scottish Tatarn Museum, dann drängte die Zeit schon. In Keith befindet sich die einzige Kilt School in der Welt, die The Isla Bank Mills etwas nördlich vom Keith, war von 1850 bis 1990 das Zentrum der Tweed Industrie.
Jetzt ging es begab, ich meine der Weg, noch vorbei an der Kirk of Keith, der St. Rufus und dann sah ich ein Hinweisschild, sah aber nur einen Parkplatz. Die Station konnte man erst vom Parkplatz sehen, denn sie lag noch tiefer. Der Zug aus Dufftown war noch nicht da, ich kaufte mir die Single Fahrkarte, die kostete £ 6.00, ich wollte ja nicht wieder zurückfahren. Hier konnte ich mich mit Informationsmaterial eindecken. Jetzt wo ich die Erlebnisse niederschreibe, denke ich bald daran, noch einmal nach Keith zu fahren, denn es gibt einige schöne Wanderwege. Vielleicht auch ein Stück vom Isla Way ablaufen, der ja bis nach Avimore geht.
Die Keith & Dufftown Railway ist eine Kleinbahn, ein alter Triebwagen, die Fahrt dauert ca. 45 Minuten. Die Strecke ist 11 Miles lang, hat 3 Stopps, führt über 42 Brücken und zuletzt über den spektakulären Viadukt des River Fiddich. Eine gemütliche Fahrt durch Wiesen, Wald, Moore und Lochs stand mir bevor.
Der Zug war ziemlich leer, obwohl er nur von Freitag bis Sonntag verkehrt. Deshalb musste ich auch unbedingt heute fahren. Die Besatzung, ein Triebwagenführer, einer der guckt und hupt und der Schaffner, alle in korrekter Uniform. Ich kam natürlich gleich wieder mit dem Schaffner ins Gespräch, als er mich fragte, wo ich herkomme.
Die Strecke geht hauptsächlich am River Isla entlang, interessant ist auch die Gegend um den Loch Park herum. Er wird zwar auch als See zum Bootfahren angepriesen, aber für mich war es eher Sumpf bzw. Moor. Zwischendurch kam der Schaffner noch einmal bei mir vorbei und fragte mich etwas, was ich zuerst nicht verstand, sollte ich etwas spenden, bis ich begriff, man konnte einen Platz im The Buffers Shop buchen. (Good Food at Nice Prices) Das hatte ich zeitmäßig nicht im Plan, als wir in Dufftown ankamen, sah ich, dass ein gemütlicher Speisewagen ist, wo auch schon Leute drinsaßen.
Mein Weg ging weiter in Richtung Glenfiddich Distillery, dazu musste ich die A 941 entlanggehen. Es war nicht kalt, aber die Sonne ließ sich kaum sehen.
Ich konnte die Sache gemütlich angehen lassen, denn mein Bus fuhr um 14:57 Uhr vom Dufftown Square ab. In der Glenfiddich Distillery, im dortigen Visitorcenter konnte ich mich über alles informieren. Ich glaube es ist die einzige Distillery, die kein Eintritt kostet. Kaufen tut man hier lieber nichts, denn es ist alles teuer. Von hier sieht man die Ruine des Balvenie Castle, in dem sich im September 1562 Maria Königin von Schottland aufgehalten hat. Dies geschah im Rahmen ihres Feldzuges gegen den Earl of Huntly.
Es war Sonntag, in der Distillery waren auch nicht viel Menschen, aber auf den Weg zum Clock Tower in der Main Street begegnete ich überhaupt keine Menschenseele.
Dufftown, auch als Malt Whisky Capital of the World genannt, ist eine kleine Stadt. Es gibt nicht allzu viel zu sehen, aber es ist umgeben von mehreren Whisky – Distillerien. (Mortlach, Glendullan, Parkmore, Kininvie, Balvenie, Convalmore, Glenfiddich, Pittvaich und Dufftown) Interessant ist der Clock Tower, der früher ein Gefängnis war und heute die Touristinformation beherbergt. Der einzige Laden, der auf hatte, war der Whisky Shop, das Problem mit dem Einkauf, ist ja immer der Transport nach Hause. Es passt so schon nicht alles in den Trolley, aber schon das Gucken macht Spaß. Ich hatte noch etwas Proviant (Bouletten und Schnitten) bei mir, einen Apfel habe ich mir vom Hotel mitgenommen, aber nichts zu trinken. Ehrlich gesagt zum Laufen hatte ich keine Lust mehr, also setzte ich mich in den Busshelter, direkt gegenüber vom Clock Tower. Auf der anderen Seite, war ein Hotel The Fife Arms, da müsste es doch auch einen Pub geben, ich ging rüber, es war so, neben dem Hotel. Wieder so ein alter, gewöhnungsbedürftiger Pub, drei Leute drin, ein Hund, einer rauchte draußen. Ich bestellte mein Pint und setzte mich an einen freien Tisch. Während dem Trinken, konnte ich meine eingesammelten Prospekte und Informationen ordnen. Ich wurde, weder be- noch verachtet, man nahm mich kaum wahr. Es wurde schweigend Fußball geguckt, zum Glück lag der Hund lustlos im Pub herum. Das hätte mir noch gefehlt, wenn der zu mir an den Tisch gekommen wäre, das Tennents Pint hat jedenfalls geschmeckt.
Der Bus von Stagecoach Bluebird kam etwas vorzeitig und fuhr pünktlich um 14:57 Uhr ab. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten und kostete £ 6.50, es waren kaum Menschen im Bus. Ich wollte bis zur Elgin Bus Station fahren. Als ich im Bus saß kam die Sonne raus, die Fahrt ging über Aberlour, Craigellachie und Rothes. Wieder vorbei an einigen Distillerien. (Cardhu, Aberlour)
Es war eine schöne Fahrt, durch Täler und Berge, in Elgin hatte ich eine reichliche Stunde Zeit. Nun hatte ich mich mit langärmeligen Hemd, Westover und dicker Jacke, doch zu warm angezogen.
Ich wollte mir unbedingt die Kathedrale ansehen, zu mehr war eh keine Zeit, mit meinem Stadtplan, ich hoffe es klappt. Soweit kann es eigentlich gar nicht sein, vorbei am Town House, vom Cooper Park konnte ich die Kathedrale schon sehen. Hier am Boating Pond und im Park selbst herrschte viel Betrieb. Alles sauber und gepflegt, wie eigentlich alle Parks in Schottland und England. Vorbei am Bishop’s House, ich kam meinem Ziel immer näher. Zuerst begab ich mich in den Biblical Garden, wieder ein sehr gepflegte Grünanlage, die eigentlich zum Verweilen und zum Fotografieren einlädt, aber mir klemmte die Zeit im Nacken.
Allgemein bekannt als die Laterne des Nordens wird Elgin Cathedral von vielen als Schottlands ehemals schönste Kathedrale betrachtet. Sie wurde Ende des 13. Jahrhunderts in einem prachtvollen Stil erbaut. Die Kathedrale und andere nahe gelegene Gebäude mussten ab 1390 zu einem großen Teil neu aufgebaut werden, nachdem sie von Alexander Stewart, dem berüchtigten "Wolf of Badenoch", niedergebrannt wurden.
Zur Zeit der Reformation in 1560 zogen die Bischöfe in die Pfarrkirche der Stadt um und die Kathedrale, ungenutzt, verfiel langsam zu Ruinen. Nur das achteckige Kapitelhaus, das schönste in Schottland, hat die Jahrhunderte beinahe unbeschadet überlebt, weil es als Versammlungsort für die Handwerkszünfte der Burg diente.
Die Teile die hier noch stehen, lassen erahnen, was hier, auf Grund des Protestantismus zerfallen ist. Ich habe einige Bauteile fotografiert. Ich glaube man will mit dieser Ruine an die Auseinandersetzungen zwischen Katholiken und Protestanten erinnern. Das ganze Ensemble hat mich sehr beeindruckt. Mir war heiß, die Sonne war nun voll da, meine schwarze Jacke habe ich schon ausgezogen, dann bin ich zurück zur Railway Station gelaufen. Wichtig war, dass ich den richtigen Weg einschlage, denn zur Bus Station musste ich nicht zurück. Die North College Street bis zum Little Cross, danach immer die High Street entlang, durch Fußgängerzone, hier steht am Muckle Cross die St Gilles Kirk, die von Arichbald Simpson entworfen wurde, gebaut 1827 – 1828. In der Fußgängerzone waren heut zum Sonntag wenig Menschen. Auch eine Augenweide ist der Springbrunnen der hier steht. Mein Plan zeigte mir, dass ich von der High Street rechts abbiegen musste, um zum Bahnhof zu kommen. Ich hatte es gar nicht bemerkt, es ging ziemlich begab. Am Bahnhof angekommen, musste ich erst einmal auf die Toilette. Hier befand sich eine, die kostenlos war, gern hätte ich auch irgendwo war eine Bier getrunken. Leider war kein Pub in der Nähe, nur ein LIDL – Laden. Aber so viel Zeit hatte ich nicht mehr. Auf dem Bahnhof waren wenig Menschen, vielleicht 5 Personen. Für mich war nicht ganz klar, wo der Zug nach Inverness abfährt. Eigentlich vom Gleis 2, aber dort standen überhaupt keine Leute, trotzdem ging ich über die Gleisbrücke dorthin. Kurz bevor der Zug kam, hast mich der Staff vom Bahnhof darauf aufmerksam gemacht, dass der Zug vom Gleis 1 abfährt. Nette Menschen hier in Schottland. Der Zug war nicht sehr voll, 17:50 Uhr fuhr er in Inverness ein.
Eine kurze Pause hatte ich mir nun verdient, die ich dazu nutzte um mich zu duschen, die Schwüle besonders ab Mittag hat mir ganz schön zugesetzt, trotzdem war ich zufrieden mit dem Tag.
Da gönne ich mir heute ein Meal Fish & Chips im Kings Highway Pub, 19:30 Uhr war genau die richtige Zeit zum Abendbrot. Mein Proviant ging nämlich allmählich zur Neige.
Zum Sonntag war im Pub wenig los, mit einem Tennents Pint kam mich das Meal £ 5.88, so billig gibt es das in ganz Schottland nicht. Ich gönnte mir sogar noch ein Pint.
Im Hotel wollte ich später, nachdem ich noch etwas durch Inverness gelaufen bin noch ein Pint trinken. Welche Überraschung, es gab keine großen Gläser, ohne zu fragen zapfte der Barmann ein halbes Pint und wollte £ 1.85 haben. Ich fand es eine Sauerei, wollte ob meiner Sprachkenntnisse keinen Krach schlagen. Die Bedienung hinter dem Tresen ist sowieso relativ unfreundlich, das wir auch bei einigen Hotelkritiken im Internet deutlich.
Third Day 15 June Monday
Coaches: Inverness to Ullapool
Ich stellte mir den Wecker auf 7:00 Uhr, heute war beim Frühstück keine Hektik, man wurde freundlich bedient und satt bin ich auch geworden. Trotzdem zum Trödeln hatte ich keine Zeit, mein Bus fuhr von der Bus Station in Inverness um 8:10 Uhr ab. Meine Fahrkarte ist auch für bestimmte Strecken gültig, meist die wo kein Zug hinfährt. Es gibt vom Hotel einen Schleichweg, durch den Bahnhof hindurch, da braucht man keine 5 Minuten bis zum Bus. Das ist das Insider – Wissen, was ich mir aneigne.
Ein netter Fahrer begrüßte mich, ohne Probleme nahm er meine Fahrkarte entgegen. Ich fuhr mit dem CityLink Servic 961, es muss aber noch eine andere Linie geben, die über andere Stationen fährt, denn in Ullapool traf ich Leute wieder die in Inverness standen, sie kamen mit einem andern Bus an. Es hat sich mir nicht wirklich erschlossen. Die Fahrt geht über Contin, Crave, Aultguish, Breamore, ab dort wird die Fahrt interessant, wenn es am Loch Broom entlang geht. Die Fahrzeit beträgt 1.20 Minuten, der Bus hält direkt am Fähranleger in Ullapool.
Ullapool ist ein kleiner Küstenort im County Ross and Cromarty in Schottland am Loch Broom. In den sehr dünn besiedelten westlichen Highlands ist Ullapool mit seinen rund 1.500 Einwohnern die größte Siedlung im Umkreis vieler Meilen.
Ullapool wurde 1788 als Hafen für den Heringsfang gegründet. Der Hafen ist auch heute noch Mittelpunkt des Ortes und dient gleichermaßen als Anlaufstelle für Fischerboote und Yachten sowie für die Caledonian - MacBrayne-Fähren nach Stornoway auf Lewis, der Hauptinsel der Äußeren Hebriden. Ullapool verfügt über ein kleines Museum, eine Ausstellungshalle, ein Schwimmbad sowie zahlreiche Pubs. Für Wanderer und Touristen ist der kleine Ort ebenso ein zentraler Anlaufpunkt wie für Besucher der Äußeren Hebriden.
In der Nähe von Ullapool ereignete sich vor zirka 1,2 Millionen Jahren der bisher größte bekannte Meteoriteneinschlag der Britischen Inseln. Auswurfmaterial aus dem dabei entstandenen Einschlagkrater findet sich im Umkreis von bis zu 50 Kilometern um den Ort. Der Krater selbst ist heute nicht mehr an der Erdoberfläche sichtbar.
Ich war begeistert von dem Ort, die Sonne schien, ich wartete erst einmal auf die Ankunft der Fähre Isle of Lewis aus Stornoway. Sie legte um 9:45 Uhr an, es begann sofort ein hektisches Treiben im Ort. Eigens dafür befand sich auf der Kreuzung, ein Polizist der den Verkehr regelte, nach einer halben Stunde war wieder Ruhe.
Ich hatte die Absicht zum Ullapool Hillhath aufzusteigen, zuvor ging ich aber ein Stück die Shore Street entlang, hier befinden sich eine Vielzahl von Geschäften, danach weiter zur Touristinformation in der Argyle Street, es gab aber nicht viel Material umsonst. Heute hatte ich genug Zeit, denn der Bus fuhr erst 16:40 Uhr zurück nach Inverness.
Einen Wanderplan habe ich mir aus dem Internet von Walkhighlands runtergeladen, er ist mit zwei Stiefeln angegeben, also nicht so schwierig, ca. 6 Kilometer lang und von 2 Stunden Dauer. Der Text war auf Englisch, und lautete;
The description begins from the large free car park next to Tesco supermarket in the centre of Ullapool. From here walk east along Market Street to join the A835 opposite the High School. Turn left and walk along the main road for 5 minutes passing Highland Stoneware on your right. Turn right just after the Broom Bar into Broom Court which is signed for Ullapool Hill Paths. Straight ahead go through the wooden gate and follow the path as it starts climbing to the right.
Ignore a path off to the right and continue on the main path as it climbs and turns to the left reaching a bench with good views over Ullapool. Follow the path behind the bench marked with a red and white marker post. The path winds through the heather onto more open moorland. Soon a metal viewpoint is reached showing the surrounding hills and lochs. Continue on the clear path as it undulates and climbs the open countryside. On a fine day there are great views down Loch Broom. Soon the path steepens to reach the rocky outcrop of Meall Mor at 270 metres. From here Loch Achall can be seen to the north.
Return by the same route which is rewarded by different views in this direction. If you time the walk right you will see the Calmac ferry for the Western Isles arriving or leaving. The large ship appears to dwarf both Ullapool and the smaller fishing boats in Loch Broom. If you want to make the walk into a circuit, only slightly longer than the direct route, you can turn right at the bench reached earlier in the walk and keeping left at any junctions return down to the road to Loch Achall. Turn left here to head downhill to reach the main A835.Turn left here to return to the centre of Ullapool.
Ausgerüstet mit den Informationen lief ich los, natürlich nicht vom Parkplatz, sondern von der Argyle Street. Es ging zwischen paar Wohnhäuser durch. Alsbald stand ich vor einem Holztor, ich habe auch bis jetzt noch kein Hinweisschild gesehen. Das Tor ließ sich öffnen und erst dahinter sah ich das Hinweiszeichen. Es ging gleich am Anfang bergauf, 300 Meter sollten es werden.
Ich war hier als einsamer Wanderer unterwegs, insgesamt traf ich 3 Menschen. Auf einer Bank machte ich Frühstück, ein Apfel vom Hotel, 3 Bouletten und noch eine Spiegelei Schnitte, ein prächtige Sicht auf Ullapool. Die Fähre nach Isle of Lewis lief gerade aus und auf dem Hof der Ullapool Hight School herrschte reger Betrieb. Meine schwarze Jacke wurde zur Belästigung, ich zog sie aus, zum Glück hatte ich meine Mütze mit, eine weiße, die ich mir extra für die Reise gekauft habe, sonst hätte ich mir einen entsetzlichen Sonnenbrand geholt. Dass meine Ohren und die Nase einiges an Sonne abbekommen habe stellte ich erst später fest. Als ich hier oben saß, kam mir eine Idee, vielleicht lässt sich diese im nächsten Jahr verwirklichen.
Ich bin mir aber nicht ganz sicher, ob meine Fahrkarte auch von Ullapool nach Stornoway gilt, wenn nicht, wäre das auch kein Problem, die Fahrt kostet ca. £ 15.00. Es gibt mehrere Möglichkeiten. Die Fahrten mit Landgang finden nur am Mittwoch und am Freitag statt. Es ist natürlich ein langer Tag, der 7:00 Uhr in Inverness an der Bus Station beginnt und um 23.00 Uhr dort wieder endet. Die Überfahrten dauern jeweils ca. 3 Stunden und der Aufenthalt in Stornoway beträgt ca. 7 Stunden. Es gibt noch eine andere Möglichkeit, für £ 29.95 kann man eine Rundreise mit Coach auf der Insel Lewis machen. Die Überfahrten sind in dem Ticket enthalten, ich habe ja noch Zeit mir das zu durchdenken.
Der Weg war für mich gar nicht so einfach zu laufen, manchmal ging es auch über Steine und rechts und links lag das Hochmoor. Trotz der Quälerei habe ich es nicht bereut, den Rundweg zu gehen, schon die Sicht hat mich zur Genüge entschädigt.
Von den drei Menschen die ich getroffen habe, hat mich einer noch in ein Gespräch verwickelt, man grüßt sich natürlich in der Wildnis und dann kommt es zum Gespräch. Er kam von der anderen Seite und wollte wissen, ob es noch steil nach oben geht, geht es habe ich ihn aufgeklärt.
In der Shore Street befindet sich The Ferry Boat Inn, kurz FBI genannt, dort wollte ich mir ein wohlverdientes Pint Tennents. Das besondere an dem Pub ist, dass man direkt auf Loch Broom sehen kann, hier konnte ich mich erst einmal akklimatisieren. Danach bin ich an das Ufer des Lochs gegangen, wie immer mit gesenktem Haupt um vielleicht einen Interessanten Stein zu finden. Hier im Loch verspürt man Ebbe und Flut deutlich, im Hafen guckten die Schiffe am Vormittag ziemlich weit raus an der Kaimauer, am Nachmittag kaum noch. Ich habe ehrlich gesagt Ebbe und Flut noch nicht so oft erlebt.
Zeit war noch genug vorhanden, Hunger hatte ich auch bekommen. Zuerst besuchte ich die Souvenir – Läden, von denen es hier an der Strandpromenade reichlich gab. Einige Kleinigkeiten habe ich mir auch gekauft. Die Cafés die hier an der Promenade, sagten mir nicht zu, und auf Fish & Chips hatte ich keinen Appetit. Den gab es an einem Imbissstand und Eis sagte mir auch nicht zu. Vom Berg habe ich eine Tesco Shop ausgemacht, dort wollte ich mir etwas zu essen kaufen. Für £ 3.16 kaufte ich mir einen Sandwiches mit Huhn, zwei Croissants und einen TWIX – Riegel. Auf den Rückweg konnte ich noch viele Blicke auf den Berg werden, über den ich gewandert bin, ganz schon hoch von hier unten.
Im The Seaforth Inn, direkt am Hafen leistete ich mir noch ein Pint und danach habe einen Hafenspaziergang gemacht. Viele Fotos gemacht und den Fischen zugesehen, wie sie die gefangene Krabben, zum Abtransport verladen haben. Hier kann man sich vollkommen frei bewegen, keine spricht einem an. Langsam kam die Abfahrtszeit des Busses heran, 16:40 Uhr sollte es losgehen. Es war immer noch herrlicher Sonnenschein, ich konnte mich kaum sattsehen. Es entwickelte sich aber allmählich ein kleiner Sturm, sodass ich froh war als der Bus ankam. Viele Leute stiegen aus, stiegen aber sofort wieder in kleiner Busse um, einige warteten auch auf die Fähre. Es herrschte wieder Bewegung in Ullapool. Der Fahrer ließ uns paar Leute einsteigen, wartete dann aber auf die Fähre von Stornoway, die war noch nicht zu sehen, also bin ich noch einmal ausgestiegen. Der Bus war aber auch nach der Ankunft der Fähre nicht voll gewesen, es fuhr wieder ein zweiter Bus auch nach Inverness, aber irgendwo muss der noch Leute abgesetzt haben, denn der war wieder voller. Wir hatten ungefähr eine halbe Stunde Verspätung, weil die Fähre nicht pünktlich einlief. Das ist für meinen nächstjährigen Plan gut zu wissen, dass die Busse warten, denn wenn der weg ist fährt, außer mittwochs und freitags keiner mehr.
In Inverness kamen wir gegen 18:00 Uhr, nach einer rasanten Rückfahrt, an. Eine einfache Fahrt mit dem Bus hätte mich übrigens £ 8.50 gekostet.
Ich hatte für den nächsten Tag noch ein Problem zu klären, der Zug nach Wick ging schon kurz nach 7:00 Uhr und Frühstück gab es erst ab 7:30 Uhr. Ich hatte gedacht, bzw. gelesen, man würde ein Verpflegungspacket mitbekommen, aber so war es nicht. Wenn ich es richtig verstanden habe, bekam man das Frühstück zur gewünschten Zeit in der Hotellobby serviert. Ich bestellte es für 6:30 Uhr, mal sehen ob das klappt.
Da ich nach dem Betrug im Hotel kein Bier mehr trinke bin ich die paar Schritte bis zum The Kings Highway Pub gelaufen, um dort noch ein Tennents Pint zu trinken. Vorsichtshalber kaufte ich mir in einem Supermarkt noch zwei Sandwiches, die ich am nächsten Tag mitnehmen wollte, den der Proviant war nun wirklich aufgegessen. Rückblickend auf den Tag, kann ich sagen, alles hat sich gelohnt, ein prima Ausflug.
Fourth Day 16 June Tuesday
Train: Inverness – Wick
Das Frühstück hat funktioniert, ich glaube aber, es war kein Schottisches, sondern ein Continentales, denn Toast mit Marmelade, erschein mir wenig. Vielleicht habe ich auch etwas bei der Bestellung falsch gemacht. Ich hatte ja die beiden Sandwiches.
Heute wurde ich zum ersten Mal von ScotRail enttäuscht, es gab kein Service im Zug, also auch kein Tee, da die Fahrt 4 ½ Stunden dauert wäre ein Service angebracht gewesen. Ich bin im letzten Jahr schon einmal die Strecke mit dem Bus gefahren, da ging es auf die Orkney Inseln, die Strecke hat mir so gut gefallen, dass ich sie nun mit dem Zug mache. Es hat aber noch einen anderen Grund, ich wollte zur Old Pulteney Distillery nach Wick. Dafür nehme ich die insgesamt 9 Stunden Zugfahrt gern in Kauf. Der Zug bestand aus zwei Wagen, ich dachte ich sehe nicht richtig, meine Befürchtungen waren aber unbegründet, er war fast leer und so blieb es die ganze Zeit. Ich musste die Toilette im Zug zweimal benutzen, mit einmal ist es bei mir nicht getan. Es geht, aber mit dem Papier habe ich so meine Probleme. Es sind gefaltete, dünne Blätter die man aus einem Kasten ziehen muss. Eigentlich kommen die fortlaufend, aber das geht nicht immer und sie sind sehr dünn. Aber das Waschbecken funktionierte.
Von Inverness ging es zuerst am Beauly Firth entlang, durch Muir of Ord, bis nach Dingwall, hier teilt sich die Strecke. Es geht einmal nach Kyle of Lochalsh und nach Wick. Nach Kyle of Lochalsh bin ich im letzten Jahr gefahren, mit Abstecher auf die Isle of Skye, die bisher schönste und beeindruckteste Bahnstrecke. Vielleicht auch weil das Wetter mitgespielt hat, wie heute, Sonnenschein. Die Fahrt ging weiter immer am Cromarty Firth entlang, bis nach Invergordon, danach ging es erst einmal weg vom Wasser. Wenn man aufpasst, hat man beim Überqueren des Bainagown River eine sehr schöne Sicht ins Tal. So eine Zugfahrt ist nämlich auch Stress, fotografieren und das Kartenmaterial aus dem Internet studieren, damit man ja nichts verpasst. Mir ist auch klar, dass einiges nicht mehr wiedersehen werde. Schon kam das Loch Eye in Sicht und als nächstes hielt der Zug in Train. Jetzt fuhr der Zug am Dornoch Firth entlang, direkt an der Distillery Morangie vorbei. Die Dornoch Firth Bridge konnte ich ebenfalls gut sehen und die nächste Attraktion ließ nicht lange auf sich warten, die Überfahrt über den Kyle of Sutherland, danach wichen die Berge langsam zurück. Links der Strecke sah ich den Shin Forest, den Shin Wasserfall konnte ich nur erahnen und auch das Loch Shin sah man nicht, denn der Zug bog kurz vor Lairg nach rechts ab. Jetzt fuhr der Zug weiter am River Fleet entlang. Die Berge in der Gegend sind nicht allzu hoch, ca. 200 bis 300 Meter. Die nächste Station war Golspie, wieder Wasser in Sicht, das war die Nordsee, teilweise fuhr der Zug direkt am Steilufer entlang, in Helmsdale führte die Stecke wieder vom Wasser weg. Helmsdale klingt gar nicht Schottisch, eher Norwegisch, nicht verwunderlich, denn früher waren die Wickinger hier, weiter fuhr der Zug am River Helmsdale entlang. Die Strecke wurde jetzt von Wald und Wiesen eingerahmt, klar gab es auch Schafe und es sah moorig aus.
In Georgemas Junction wechselte der Zug die Fahrtrichtung und bedient zunächst die Zweigstrecke nach Thurso. Von dort kehrt der Zug zurück nach Georgemas Junction, um dann weiter nach Wick zu fahren. In der Gegenrichtung wird genau umgekehrt verfahren.
Thurso ist eine im äußersten Norden von Schottland gelegene Hafenstadt, deren gälische Name Inbhir Theorsa lautet.
Die Stadt liegt in der Grafschaft Caithness, jeweils etwa 300 Kilometer Luftlinie nördlich von Glasgow und Edinburgh sowie 800 Kilometer nordwestlich von London. Thurso ist die nördlichste Stadt auf der britischen Hauptinsel. Durch die Stadt fließt der Fluss Thurso, der in der Thurso-Bucht in den Pentland Firth mündet. Der Name der Stadt leitet sich aus dem Altnorwegischen ab.
Die Stadt ist nördlichster Endpunkt der von Inverness kommenden Far North Line und besitzt somit die nördlichste Bahnstation in ganz Großbritannien. Die Eisenbahn erreichte Thurso 1874. Während des Ersten und des Zweiten Weltkriegs hatte die Far North Line strategische Bedeutung als einzige landseitige Versorgungslinie zur Marinebasis Scapa Flow auf den Orkneyinseln. Aufgrund ihrer Trassierung zwischen Golspie und Helmsdale, unmittelbar an der Küstenlinie, befand sie sich in einer sehr exponierten Lage für Angriffe von der Seeseite.
In Thurso stiegen noch einige Leute aus, und kaum welche ein. Jetzt fuhr der Zug zu meinem eigentlichen Zielpunkt weiter, nach Wick, den ich bei herrlichem Sonnenschein erreichte.
Nun waren kaum noch Menschen im Zug, zuerst informierte ich mich noch einmal wann der Zug abfährt, 16:00 Uhr, ich hatte 4 ½ Stunden Zeit mir die Stadt anzusehen. Den Zug musste ich unbedingt bekommen, das war der letzte an dem Tag.
Ich hatte wieder meinen Orientierungsplan aus dem Internet bei mir, es gab drei Stationen, die ich anlaufen wollte, den Hafen, die Distillery und ich war auf der Suche nach einem T – Shirt von Wick, das ich im Internet gesehen habe.
Die schottische Hafenstadt Wick liegt an der nordöstlichen Küste von Schottland etwa 800 km nördlich von London und 280 km nördlich von Edinburgh. Wick ist der Hauptort der County Caithness.
Die Stadt erstreckt sich um den Hafen an der Mündung des gleichnamigen kleinen Flusses. Eine Eisenbahnlinie, die Far North Line, verbindet Wick mit dem Süden und mit Thurso.
Die Geschichte von Wick reicht bis in Herrschaftszeit der Norweger zurück. Es fiel erst mit dem Friedensvertrag von Perth 1266 an Schottland. Der Name Wick ist offenbar von dem norwegischen Wort für Bucht abgeleitet worden. Ein Überbleibsel aus dieser Zeit ist die Ruine des Castle of Old Wick, die etwa einen Kilometer südlich der Stadt liegt.
Der Hafen von Wick erlangte mit dem Boom der Heringsfischerei im ausgehenden 18. Jahrhundert seine größte Blüte; heute dient er als Öl- und Fährhafen.
In Wick befindet sich mit Old Pulteney die am weitesten nördlich gelegene Whisky-Distillerie auf dem schottischen Festland.
Der Bahnhof liegt etwas oberhalb vom Stadtzentrum, ich musste die Station Road hinuntergehen und dann über die Bridge Street, die sinnigerweise den River Wick überquert. Ich dachte, dass ich mich an die Stadt erinnern kann. Im letzten Jahr bin ich hier mit dem Bus nach Orkney durchgefahren, aber es war nicht so.
Das Zentrum ist relativ überschaubar, ich wollte aber erst einmal die Distillerie suchen, die kurze Fußgängerzone in der Hight Street war schnell durchlaufen. Danach lief ich über eine andere Brücke zurück, links die Martha Terrace, danach ging es hoch den Harbour Quay, bis zum Harbour Place. Die Sicht von hier oben wollte ich auf dem Rückweg genießen. Über eigen weitere Straßen kam ich in die Huddart Street zur Old Pulteny Distillerie. Etwas unscheinbar sah sie schon aus, keine typischen Türme, sondern schwarze Gebäude.
Seit 1826 entsteht in der Pulteney Distillerie ein Single Malt Scotch Whisky, der den Geist dieses außergewöhnlichen Ortes verkörpert.
Im hohen Norden Schottlands unweit vom historischen Hafen Wick reift der Old Pulteney in handverlesenen Eichenfässern und absorbiert mit jeder verstreichenden Minute den einzigartigen Charakter dieser atemberaubenden Landschaft und ihrer langen Seefahrtgeschichte.
Old Pulteney verkörpert diese Geschichte, die Menschen und diesen Ort: The Genuine Maritime Malt.
Die 1826 von James Henderson am Höhepunkt des berühmten Hering-Booms in Wick gegründete Pulteney Distillerie ist die nördlichste auf dem britischen Festland.
Zu einer Zeit, als die Straßenverbindungen zur Stadt noch nicht hergestellt waren worden, musste die Distillerie über den Seeweg mit Gerste versorgt werden, und der erzeugte Malt Whisky wurde auch auf diesem Weg abtransportiert.
Wick wurde für die Fässer mit Silber (Hering) und Gold (Whisky) berühmt, die den Hafen in riesigen Stückzahlen verließen.
Auch die Distillerie selbst hat eine faszinierende Geschichte, und ihre einzigartigen Destilliergefäße verstießen gegen sämtliche Konventionen ihrer Zeit. Besonders faszinierend ist vor allem die Waschdistille, da sie nicht über den üblichen ‚Schwanenhals‘ verfügt. Man erzählt sich, dass sie zu hoch für das Gebäude geliefert wurde und der Manager daher einfach beschloss, den Hals abzuschneiden!
Die Old Pulteney Flasche trägt nun passend zur Form der Distillen ebenfalls einen dicken Hals.
Im Laufe der Zeit hat die Distillerie mehrmals den Besitzer gewechselt und war 1930, in einer besonders schweren Zeit für die Industrie, sogar geschlossen.
Die Qualität des Whiskys hat jedoch sämtlichen Wechselbädern der Geschichte unbeeinträchtigt standgehalten. Traditionelle Destillierkunst und windgepeitschte Landschaft bringen weiterhin den preisgekrönten Old Pulteney Single Malt Scotch hervor.
„Es folgt dir überallhin und färbt deinen Lebensstrom wie der Torf das Wasser des Flusses, der ihn vom Hügel zum Meer trägt!“
Diese Worte, mit denen der Dichter und Pastor John Horne aus Caithness die Schönheit seiner Heimat pries, mögen zwar vor über 70 Jahren zu Papier gebracht worden sein, sind aber noch heute genauso gültig für alle, die einmal in Wick Zuhause waren. Wer noch nie in dieser Ecke Schottlands war, die einstmals aus dem Süden nur über das Meer erreicht werden konnte, stellt sich Caithness vielleicht als grau und desolat vor, doch seine Abgelegenheit ist ein essenzieller Teil seines Charmes. Im Winter mögen die Wellen zwar gegen die kluftige Küste donnern, wo die Bucht von Wick und sein historischer Hafen viele Jahre lang spektakulären Stürmen getrotzt haben, aber so mancher wird sich ebenfalls an Tage erinnern, an denen Caithness in prächtige Farben getaucht und sich die glitzernden Gewässer von Moray Firth und wogenden Heidelandschaften in herrlichstem Sonnenlicht unter dem endlos erscheinenden Himmelszelt erstreckten. Und sie erwecken auch die Erinnerung an eine Geschichte, die so viel reicher ist als die vieler wesentlich größerer Städte, wieder zum Leben - eine Geschichte, aus der Old Pulteney Single Malt Scotch Whisky nicht wegzudenken ist. Man braucht nicht weit zu gehen, um zu sehen, wie eng Old Pulteney in die Geschichte von Wick eingebunden ist. Jede Flasche trägt den Namen des Mannes, der für die Verwandlung eines kleinen Dorfes mit nur ein paar hundert Einwohnern in eine blühende Industriestadt verantwortlich war. Sir William Johnstone Pulteneys Vision eines geschäftigen Fischereihafens wurde von einem der berühmtesten Söhne Schottlands, dem Bauingenieur Thomas Telford, verwirklicht. Der Bau des riesigen Hafens von Wick und der umliegenden Siedlung Pultneytown in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts löste einen spektakulären, bisher unvergleichlichen Boom in der Heringsfischerei aus, der in den glorreichen Zeiten der „silbernen Beute“ über 1000 Boote und 7000 Arbeiter anzog. In dieser Boom-Periode erfolgte ebenfalls die Eröffnung der Pulteney Distillerie und auch Telford spielte eine Rolle bei der Herstellung des berühmten Whiskys. Er war nämlich für den Bau der Wasserzufuhr von Loch Hempriggs zur Distillerie verantwortlich. Viele der ursprünglich in der Distille Beschäftigten waren gleichzeitig Heringsfischer und der Geist dieser alten Seefahrer ist noch heute mit einem deutlichen Hauch von Meeresluft in diesem kostbaren Malt Whisky zu erkennen. Der traurige Rückgang der Heringsschwärme im 20. Jahrhundert brachte kurz nach zum Ende des Zweiten Weltkriegs das Ende dieser Industrie in Wick mit sich. Auch die Distillerie erlebte schwere Zeiten und musste 1930 sogar vorübergehend schließen. Nachdem 1947 die häufig in Vergessenheit geratene Prohibition aufgehoben und die Whiskyherstellung wieder aufgenommen werden konnte, wechselte die Distillerie mehrmals die Besitzer, bevor sie 1995 von Inver House Distillers übernommen wurde. Die Stadt ist zwar nach wie vor eine beliebte Anlaufstelle für Sportfischer, aber die Whiskyindustrie ist ein Paradebeispiel für bleibende Werte - hier werden noch immer die gleichen traditionellen Methoden verwendet wie vor Jahrhunderten. Die Tradition der Whiskybrennerei ist mit der Geschichte der Stadt verflochten, und das Heringsboot, das die Old Pulten Flasche ziert, ist mehr als nur ein Gruß aus der Vergangenheit von Wick. Old Pulten ist schließlich nicht umsonst als The Genuine Maritime Malt bekannt.
Diese Beständigkeit ist noch immer für Wick, die Erdverbundenheit und Geradlinigkeit der Einwohner und ihren ganz besonderen Humor charakteristisch. Die Heringsflotten sind zwar schon lange verschwunden, aber das Heritage Centre bringt dem Besucher das Leben in der Vergangenheit greifbar nahe, während das Regenerierungsprogramm von Pultneytown modernen Lebensstil mit der dringend benötigten Erhaltung der historischen Stadtteile verbindet. Auch die Distillerie spielt bei der Entstehung des modernen Wick eine tragende Rolle als Kernstück der preisgekrönten Heizungskooperative des Wick-Distrikts. Bei einem Spaziergang den Hügel hinauf in Richtung der Distillerie hat man eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt und kann den Hafen in seiner ganzen ursprünglichen Größe bewundern. Es ist nicht verwunderlich, dass hier ein internationaler Jachthafen geplant ist, um den ehemals mächtigen Hafen zu neuem Leben zu erwecken. Bei einem Besuch in diesem Teil der Welt verschmelzen Vergangenheit und Moderne zu einem bleibenden Eindruck, der wie ein Schluck Old Pulteney eine bleibende Anziehungskraft ausübt.
Mein Problem ist immer die Zeit, auch hier war es nicht möglich mir das Besucherzentrum anzuschauen, aber den Shop habe ich schon besucht. Eine nette Schottin war hier für den Verkauf zuständig, mit der ich ein kleines Gespräch geführt habe. Ich wollte wissen wie weit es bis zum Castle of Old Wick ist, leider viel zu weit, ca. eine Stunde, nicht zu schaffen. Etwas wollte ich schon einkaufen im Shop, denn hierher komme ich nicht wieder. Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn man das sagt oder denkt, es hat etwas endgültiges, aber so ist das Leben. Whisky kann ich nicht kaufen, wegen des Transportes nach Deutschland. Ich leistet mir, £ 30.97 ein Poloshirt, ein Malt Glas und ein Wasserkrug. Bekam eine große Transporttasche und jeder sah, dass ich direkt von der Distillerie komme. Nun hatte ich neben meinem Fotorucksack, noch dieses Teil zu tragen.
Nun war der erste Teil abgearbeitet und ich konnte den Blick über den Hafen genießen. Ich war alleine, bin noch ein Stück in Richtung Man Rock gelaufen, in der Wick Bay herrschte kaum betrieb. Langsam war es Zeit umzukehren. Ich lief die Breadalbane Terrace und die Sinclair Terrace zur Hauptstraße, der A 99. Auf den Straßen waren kaum Geschäfte, mir kamen einige Schulkinder in ihren Uniformen entgegen. Sie grüßten mich freundlich, sah ich dennschon aus wie ein Schotte, oder ist das hier so üblich. Dann traf ich noch Pipers und Drums einer Kapelle, einige sogar in Uniform. Es sah so aus, als ob sie zur Probe gingen.
Ich suchte den Bäcker, der im letzten Jahr die Sandwiches gemacht hat. Die konnte man auf der Hinreise nach den Orkneys im Bus bestellen konnte und auf der Rückfahrt, wurden sie abgeholt. Ich glaube auch, dass ich die Bäckerei gefunden habe, aber sie war ausgeräumt. Deshalb suchte den Supermarkt, direkt am River Wick auf, davor ein großer Parkplatz. Der Fluss machte keinen guten Eindruck, kaum Wasser und viele grüne Algen.
Im Supermarkt hatte ich ein Problem, es gab nur Sandwiches mit Majonäse, aber was half es, ich kaufte mir einen mit Chicken. Danach suchte ich die Touristinformation, die befand sich auch in der High Street, in einem Textilladen. Dort fand ich auch das gesucht T – Shirt. Nun ist es mit den Größen in England bzw. Schottland so eine Sache, ich habe mich hier schon oft „verkauft“. Am besten man probiert die Sachen an, hier war es nicht möglich. Die Verkäuferin hielt mir ein Shirt an und meinte die XL müsste passen.
Nun war eigentlich alles geklärt, nur mein Durst war noch nicht gestillt. In der Fußgängerzone hatte ich schon beim ersten Durchschreiten einen Pub gesehen, den Alexander Bain Pub am Market Place, von der bekannten JD Whetherspoon Kette, die auch in Inverness den King Highway Pub unterhält. Hier kann man immer hineingehen, man wird immer freundlich bedient und findet auch eine saubere Toilette. Ich muss mich zukünftig mehr mit dem dort angebotenen Essen beschäftigen. Ich esse hier immer Fish & Chips, aber vielleicht kann ich ja auch einmal etwas anderes probieren. Eine Speisekarte habe ich schon zu Hause, aber wenn ich zurück bin, denke ich oft nicht mehr daran. Das Tennents Pint für £ 2.20, ein guter Preis.
Danach lief ich langsam zurück zum Bahnhof, der Zug stand schon da, irgendwelches Personal war nicht zu sehen. Ich stieg ein und suchte mir einen Platz, auf der Seite wo die Sicht nach meiner Meinung am besten ist. 16:00 Uhr fuhr der Zug pünktlich los, zuerst nach Thurso und von dort nach schon beschrieben Weise zurück nach Inverness. In Thurso wurde der Zug etwas voller, aber ich hatte mein Familienabteil für mich. Die lange Rückfahrt konnte beginnen. Es gab Service, aber er kam nicht durch, man musste hingehen und sich holen was man wollte. Ich holte mir einen Tee und aß mein Sandwiches dazu. Die Sicht war gut und ich konnte die Fahrt genießen. In Inverness kam der Zug pünktlich um 20:10 Uhr an.
Im King Highway Pub leistete ich mir ein Meal Fish & Chips und zwei Tennents Pints. Hier konnte ich mein Reisetagebuch verbvollständigen, ich habe immer ein kleines Heft dabei. Dort schreibe ich mir paar Stichpunkte auf, die ich dann bei der Ausarbeitung der Reiseerinnerungen gut gebrauchen kann.
In der Church Street gibt es einen Supermarkt, der bis 23:00 Uhr geöffnet hat, dort kaufte ich mir noch paar Walkers, also Chips (ready saltet) und zwei Büchsen Bier, hier war es relativ billig, besonders der Whisky. Bis jetzt hat das Wetter mitgespielt, ob es so weitergeht, mal sehen.
Fifth Day 17 June Wednesday
Coaches: Inverness – Fort William
Der Tag begann schon sehr zeitig, 6:30 Uhr ging der Alarm im Hotel an. Was machen war jetzt eine gute Frage, ich roch zuerst, ob es Brandgeruch gibt, gab es nicht. Dann hörte ich, ob sich auf dem Flur etwas tut, es klappen zwar einige Türen, aber die klappen sonst auch. Es muss vermutlich ein Alarm gewesen sein, der durch einen Rauchmelder im Zimmer ausgelöst wurde. Vielleicht hat jemand geraucht, man weiß es nicht genau.
Mein Bus nach Fort William fuhr um 8:45 Uhr vom Busbahnhof ab, ich konnte in aller Ruhe Frühstücken, die Bedienung war heute nicht ausgelastet und es ging gesittet zu.
Danach bewegte ich mich langsam zum Busbahnhof, noch war das Wetter einigermaßen in Ordnung. Den Bus fuhr eine Frau, er war nicht voll und es ging im rasenden Tempo in Richtung Fort William. Zuerst verlief die Strecke am Caledonian Canal entlang. Er verbindet die Ost- und Westküste Schottlands.
Nur etwa ein Drittel des Kanals wurde künstlich geschaffen. Er verläuft, beginnend im Nordosten bei Inverness, durch folgende natürliche Gewässer: Moray Firth (Nordsee), River Ness, Loch Dochfour, Loch Ness, River Oich, Loch Oich, Loch Lochy, Loch Linnhe und Firth of Lorne (Atlantischer Ozean).
Für den Bau des Kaledonischen Kanals war der berühmte schottische Ingenieur Thomas Telford verantwortlich. Der Kanal wurde von 1803 bis 1822 gebaut. Der Bau diente zur Zeit der Highland Clearances auch zur Schaffung neuer Arbeitsplätze.
Der Kanal erreichte nach seiner Fertigstellung nicht die wirtschaftliche Bedeutung, die ihm zuerst beigemessen wurde. Heute dient er hauptsächlich der Erholung und dem Tourismus. Er wird seit 1963 von British Waterways bewirtschaftet.
Um die Höhenunterschiede der einzelnen Lochs auszugleichen, bedarf es neunundzwanzig Schleusen. Die Gesamtlänge des Kanals beträgt 97 km. Eine der Brücken, die über den Kanal führen, ist die Bridge of Oich.
Die Straße führt durch Drumnadrochit, dem Loch Ness Center, mit Ausstellung, Shop und Hotel, alles sehr teuer, wie ich vor zwei Jahren feststellen konnte. Es ging nun direkt am Loch Ness entlang und es regnete schon. Gegen Ende der Eiszeit vor etwa 12000 Jahren war Loch Ness vermutlich noch eine Meeresbucht. Doch als sich das vom Gletschereis befreite Land bei Inverness hob, wurde der Zugang zum Meer abgeschnitten. Heute ist Loch Ness 39 km lang, 1,5 km breit und mit 226 Metern oder noch tiefer, ungewöhnlich tief. Wer will das schon, im Wissen um das Ungeheuer von Loch Ness, genau nachmessen. Er besitzt eine Fläche von 55 km² und ist damit nach Loch Lomond flächenmäßig der zweitgrößte See Schottlands. Vom Volumen ist er, bedingt durch die große Tiefe, allerdings das größte Süßwasser-Reservoir Großbritanniens. In der Bronzezeit vor etwa 4000 Jahren entstand die einzige Insel im Loch Ness, Cherry Island.
Eigentlich hätte ich das Urquart Castle von meiner Sitzseite sehen müssen, aber der Bus fuhr über den Parkplatz und ich saß auf der falschen Seite. Nicht so schlimm, vor zwei Jahren habe ich mir die Ruinen angesehen. Etwa 1230 erbaut, zählte die Burg zu den größten in Schottland. 1296 wurde sie von den Engländern eingenommen, fiel dann aber unter die Kontrolle von Robert the Bruce, nachdem dieser schottischer König wurde. Die letzte Garnison verließ die Burg 1692, die fortan dem Verfall überlassen wurde. In den 1930er Jahren erwarb ein Mr Chewett die Ruine, heute gehört sie "Historic Scotland".
Der nächste Ort auf der Route war Fort Augustus, Fort Augustus ist eine kleine Ortschaft. Es liegt am südlichen Ende von Loch Ness.
Ihren Namen bekam die Siedlung von der Festung Fort Augustus. Diese wurde in den Jahren von 1729 bis 1742 errichtet und nach William Augustus, Duke of Cumberland, dem Schlächter von Culloden benannt.
1867 erwarb Thomas Alexander, 12. Lord Lovat das Fort und nutzte es als Jagdschloss. Sein Sohn, Simon Fraser, 13. Lord Lovat, vermachte das Fort Augustus den Benediktinermönchen. 1876 wurde die Festung Benediktinerkloster. Die letzten Mönche verließen das Kloster im Dezember 1998.
Zu erwähnen ist die fünfstufige Schleuse, die vom zulaufenden Kanal in den Loch Ness führt, vom Bus war sie sehr gut zu sehen.
Als nächstes passierte der Bus Spean Bridge eine kleine Ortschaft, der Name der Siedlung geht auf eine Brücke über den gleichnamigen Fluss zurück. Fälschlicherweise wird dabei häufig angenommen, es handle sich dabei um die Brücke im Ortskern, die von Thomas Telford 1819 errichtet wurde und über die heute die A82 führt. In Wirklichkeit geht der Name jedoch auf eine Brücke in der Nähe der heutigen Ortschaft bei Highbridge zurück. Sie wurde 1736 als Teil der Straße zwischen Fort William und Fort Augustus im Auftrag des britischen Feldmarschalls George Wade errichtet. Die Brücke stürzte 1913 ein, so dass heute nur noch die Pfeiler existieren. Wade wurde 1724 von Georg I. als Inspekteur nach Schottland gesandt. Er empfahl den Bau von Kasernen, Brücken und stabilen Straßen, um die Herrschaft in dieser Region zu erleichtern. Innerhalb eines Monats wurde er zum Oberbefehlshaber der königlichen Streitkräfte, der Burgen, Festungen und Kasernen in Nordgroßbritannien ernannt und mit der Aufgabe betraut, seine Empfehlungen umzusetzen. Er behielt diese Stellung bis 1740. Zwischen 1725 und 1737 überwachte Wade den Bau von 400 km Straßen und 40 Brücken. Die Straßen verbanden die Militärstandorte in Ruthven, Fort George, Fort Augustus und Fort William. Noch heute ist, befindet sich ganz in der Nähe, die General Wade’s Military Road.
Spean Bridge liegt im Great Glen, der Ort verfügt über einen Bahnhof, der von First ScotRail angefahren wird. Die verkehrenden Linien sind die West Highland Line (Glasgow-Mallaig), sowie der Highland Caledonian Sleeper (London-Fort William). Früher fuhr auch die landschaftlich reizvolle West Highland Railway Spean Bridge an, bevor der Betrieb 1908 eingestellt wurde. Zwischen 1903 und 1933 war die Ortschaft Ausgangspunkt der Invergarry and Fort Augustus Railway, die ebenfalls aus fehlender Wirtschaftlichkeit eingestellt wurde.
Im nächsten Jahr will ich endlich diese Bahnstrecke in Angriff nehmen, bei hoffentlich besserem Wetter, denn es regnete ohne Unterlass. Dann will ich von Glasgow über Fort William nach Mallaig fahren. In der Nähe von Spean Bridge, an der Kreuzung der A82 und der Straße nach Achnacarry, befindet sich ein Kriegsdenkmal, der den Commandos gewidmet ist, die zwischen 1942 und 1945 in Achnacarry bei Spean Bridge im zweiten Weltkrieg ausgebildet wurden. Auf die Gedenktafel am Sockel des Denkmals steht: "In Memory of the officers and men of the commandos who died in the second world war 1939-1945 this country was their training ground".
Als Deutschland im Zweiten Weltkrieg Frankreich besetzt hatte, konnten die Briten mit regulären Truppen keine militärischen Aktionen auf dem Festland durchführen. In Folge dessen und auf Grund eines Vorschlags von Brigadegeneral Dudley S. Clarke bildete man ab 1940 britische Commando-Truppen aus, die im europäischen Kernland und Norwegen operieren sollten. Clarke empfahl die Bezeichnung Commando in Anlehnung an die bereits erwähnten Buren-Einheiten. Obwohl auch Winston Churchill diesen Namen favorisierte, wurde von einigen hochrangigen Offizieren die Bezeichnung Special Service vorgeschlagen. Beide Begriffe existierten später nebeneinander.
Die Commandos wurden aus britischen Freiwilligen gebildet. Die Ausbildung schnitt man im weiteren Verlauf des Krieges direkt auf die jeweiligen Einsatzorte zu. Operationen sollten schnell und präzise durchgeführt werden und nicht länger als 36 Stunden andauern.
Man kann dieses Monument gut von der Straße aus sehen, wenn nur der Regen nicht gewesen wäre. Ich ahnte schon schlimmes.
Bis zur Fort William Bus Station fährt der Bus durch das langgezogene Fort William, vorbei an der Ben Nevis Distillery. 10:45 Uhr kam der Bus an und ich wollte 16:15 Uhr wieder zurückfahren, Zeit war also da. Ich hatte mir auch einiges vorgenommen, ich wollte zur Neptune’s Saircase nach Banavie laufen, gekennzeichnet mit einem Stiefel 5 Km ca. 2 Stunden dauer und den River Nevis Short walk machen. Ein Stiefel, die Entfernung und Dauer wie oben. Diese Wanderungen habe ich mir alle auf der Website von Walkhighlands runtergeladen, einschließlich Kartenmaterial. Vorerst stand ich aber im Bahnhof von Fort William und war unentschlossen.
Fort William (gälisch: An Gearasdan - Die Festung) ist mit etwa 9.900 Einwohnern die größte Stadt der westlichen schottischen Highlands. Sie liegt am Ufer des Loch Linnhe, am südlichen Ende des Great Glen. Durch die Nähe zum Ben Nevis, dem höchsten Berg Großbritanniens, ist Fort William eine touristische Hochburg mit Einkaufsstraße, Hotels und Pubs.
Ursprünglich war diese Gegend um Lochaber Land des Clan Cameron und es gab eine Reihe von Ansiedlungen dieses Clans in der Umgebung (zum Beispiel Blarmacfoldach). Die Stadt hat sich um eine 1650 durch Cromwell unter dem Namen Fort Inverlochy gegründete Festung entwickelt. 1690 wurde die Festung durch William III. in Fort William umbenannt. Während der Ort selbst zuerst den Namen Maryborough führte, dann in Gordonsburgh und später in Duncansborough umbenannt wurde, nahm er schließlich den Namen der Festung selbst an.
Im Bahnhof von Fort William herrschte reger Betrieb, denn der Zug von Maillag fuhr bald ein, es stiegen viele Mensch aus und einige ein um in Richtung Glasgow zu fahren.
Ich konnte doch nicht die ganze Zeit hier bleiben, als lief ich durch den Fußgängertunnel und war erstaunt, als ich wieder auftauchte. Eine nette Fußgängerzone erwartete mich, klar auf der High Street. Es gab hier sogar ein Stück was halb Überdacht war, dort konnte ich etwas verweilen. Besah mir die Geschäfte von innen, kaufte einige Souvenirs und Postkarten. Bei besserem Wetter macht es bestimmt noch mehr Spaß. Die Frage, was ich überhaupt bei dem Wetter machen kann, löste sich von alleine, nämlich nichts. Deshalb beschloss ich schon den Bus um 14:15 Uhr zu nehmen. Einen kurzen Spaziergang am Loch Linnhe habe ich trotzdem gemacht, bin dann in den Supermarkt einkaufen gegangen. Ich musste teilweise durch recht tiefe Pfützen laufen. Meine brauen Schuhe waren nass, sie färben sich dann immer schwarz.
Im Supermarkt kaufte ich mir zwei Sandwiches mit Rührei, die sehr gut schmeckten, ohne Majonäse.
Im Shop von CalMac Ferries, hier gleich am Bahnhof kaufte ich mir für £ 10 ein Model eines City Link Busses. Danach begab ich mich zur Bus Station, es stand ein Bus von Strathglyde da, deshalb musste ich erst fragen, ob sie mich mit meiner Fahrkarte mitnehmen. Der Bus war nicht voll und kalt war es auch hier drin, zumal der Fahrer die Lüftung voll laufen ließ.
Es gab einen kurzen Zwischenstopp in Fort Augustus, der Fahrer rauchte eine Zigarette, ich wusste nicht warum der Bus hier hielt. An der Haltestelle am Urquhart Castle wurde der Bus voll und auch in Drumnadrochit stiegen noch mehr ein. Ich wollte es nicht glauben, die Sonne kam hervor, das kann doch nicht sein. So verrückt ist das Wetter hier. Ich werde Fort William und Fort Augustus noch einmal einen Besuch abstatten habe ich mir vorgenommen. Die Walks will ich schon noch machen, obwohl mir die Verkäuferin des Kiosks im Bahnhof von Fort William gesagt hat bis zur Neptune’s Staircase wäre es zu Fuß ziemlich weit. Ich soll mit dem Bus fahren, sie weiß ja nicht was für Strecken ich laufen kann.
Mit meinen nassen Schuhen konnte ich heute nicht sehr viel unternehmen, ein Sandwiches hatte ich noch, ich kaufte mir noch zwei Bier im Supermarkt. Dazu war nur ein kurzer Spaziergang notwendig. Bisher war es mir noch nicht gelungen den Victorianischen Markt, gleich gegenüber vom Hotel zu besuchen. Der macht schon 17:00 Uhr zu.
Im Hotel trank ich in der Bar noch zwei Bier, notgedrungen, weil ich einen Gutschein hatte. Darauf bekam man, dass zweite Getränk zu halben Preis, nur deshalb, ich lasse doch nichts verfallen. Hier konnte ich noch einige Karten schreiben und den Rest des Abends verbrachte ich auf dem Hotelzimmer.
Meine Schuhe habe ich mit Papier ausgestopft und an kunstvoll an der heißen Heizung drapiert. Da muss ich nun durch, ich habe natürlich keine zwei Paar Schuhe mit. Das würde die Kapazität meines Trolleys sprengen. Ich muss mir wahrscheinlich einen größeren kaufen, ich denke wenn er wie eine gefüllte Leberwurst aussieht, platzt er irgendwann auseinander.
Sixth Day 18 June Thursday
Train: Inverness – Aviemore – Pilochry
Strathspey Steam Railway
Heute hatte ich mir ein Event ausgesucht, was ich auch nicht noch einmal machen werde. Ich wollte bis Aviemore mit ScotRail fahren, von dort mit der Strathspey Steam Railway und danach wieder weiter mit ScotRail nach Pitlochry. Ein anspruchsvolles Programm lag vor mir.
Der Zug fuhr in Inverness 9:18 Uhr ab, eigentlich kann man mit meiner Fahrkarte erst ab 09:30 Uhr fahren, aber so genau nimmt es wohl hier oben in den Highlands keiner. Der Zug war nicht voll, es fing schon wieder an leicht zu regnen, bloß nicht noch so ein Tag wie gestern. Die Fahrt dauert nur 40 Minuten bis nach Avimore. Hier musste ich umsteigen und auf den Bahnsteig der Strathspey Railway gehen. Die Bahn ist natürlich eine Attraktion und die Menschen kommen, meist in Form von Reisegruppen hierher. Ich hatte schon bedenken, dass es sehr voll wird. Zuerst aber musste ich mir eine Fahrkarte kaufen, die kostet für die 3rd Class £ 10.50. Die Strathspey Steam Railway - die Dampfeisenbahn - fährt die Strecke Aviemore, Boat of Garten und Broomhill. Hierbei hat man eine hervorragende Aussicht auf das Cairngorm Gebirge. Im Zug fühlt man sich zurückversetzt in die Bahnreisen der 50er und 60er Jahre.
Die gesamte Fahrt dauert mit Hin – und Rückfahrt ca. 1 ½ Stunden. Der Zug fährt die ganze Zeit am River Spey entlang, der gerade für die Whiskyproduktion eine herausragende Rolle spielt. Einige der besten Whiskys kommen von der Speyside.
Der Zug verkehrt im Monat Juni ab jeweils mittwochs 3 x täglich, es gibt auch viele Special Events. Im Zug befindet sich auch ein Speisewagen, wo es Snacks und Drinks gibt, dort komme ich allerdings mit meiner Fahrkarte nicht hinein, da muss man 1. Klasse reisen und vorher reservieren.
In Boat of Garten stand der teuerste Zug von ganz Schottland The Royal Scotsman. Den trifft man hin und wieder einmal, aber mitfahren, man kann nicht alles haben.
Ich kann die Fahrt mit der Stratspey Steam Railway nur empfehlen, Platz war übrigens genug, meine Befürchtungen haben sich nicht bestätigt. Ein Schauspiel für alle Eisenbahnfans ist in Bromhill, wenn die Dampflock rangiert und Wasser aufgefüllt wird. Das Wetter hat die ganze Zeit durchgehalten, manchmal schien sogar die Sonne und man konnte die schneebedeckten Berge des Cairngorm Gebirge erkennen, vor allem auch als Wintersportzentrum bekannt.
Unten in Aviemore hatte ich ca. 1 ½ Stunden Zeit bis der Zug nach Pitlochry abfuhr. Einige mächtige Regenschauer entluden sich hier, ich nutzte die Zeit und kaufte mir bei „Tesco“ ein Sandwiches mit Eiersalat und Kresse, das wollte ich im Zug essen.
Aviemore, auf schottisch-gälisch An Aghaidh Mhòr, ist eine Stadt und ein Touristenzentrum im Cairngorms National Park in den schottischen Highlands mit über 2.000 Einwohnern. Die Stadt ist bekannt für ihre Skimöglichkeiten, als Ausgangsort für Wanderungen in die Cairngorm Mountains und für die im Glen More weidende Rentierherde – die einzigen frei lebenden Rentiere Großbritanniens. Die werde ich wohl nicht zu Gesicht bekommen. Aviemore war das erste Skizentrum, in Schottland. Die Konzentration auf den Tourismus als treibende wirtschaftliche Kraft des Ortes wurde erst in den 1960er Jahren etabliert.
Der Zug nach Pitlochry war ziemlich voll, aber ich bekam einen Platz, bestellte mir einen Tee und aß mein Sandwiches, draußen regnete es wieder einmal. In der Stunde Fahrzeit kann es sich noch ändern, ich meine zum Besseren. Der Zug fuhr immer am River Spey entlang und passierte Dalwhinnie und Blair Atholl. Das ist mit der schönste, eindrucksvollste Teil auf der Fahrt zwischen Inverness und Glasgow, eingerahmt von 700 bis 900 Meter hohen Bergen, Flüssen, Tälern und Seen. Hier verläuft auch ein Stück der General Wade’s Military Road, auch die Military Road verlief über den Pass of Drumochter (Schottisch-Gälisch: Bealach Druim Uachdair). Er der wichtigste Berg zwischen den nördlichen und südlichen zentralen schottischen Highlands, die Straße A 9 durchläuft ihn, sowie die Main – Highland Linie, die Eisenbahn zwischen Inverness und dem Süden Schottlands. Der Gipfel der Bahnstrecke ist 452 m, damit die höchste in Großbritannien.
Langsam näherte sich der Zug Pitlochry, das ich schon einmal vor zwei Jahren kurz kennenlernen konnte. Im Rahmen einer Rundreise durch die Highlands hat der Bus hier eine Pause gemacht, ich habe damals nicht viel gesehen, weil es wieder regnete. Aber bei der Fahrt habe ich Geschmack gefunden, mehr von den Highlands zu entdecken.
Pitlochry (Gälisch Baile Chloichridh - Stadt des Wächtersteins) ist eine Gemeinde (Burgh) in Perthshire, am Fluss Tummel gelegen. Pitlochry ist heute im Wesentlichen ein Tourismusort und empfängt seine Gäste mit dem gälischen Gruß am Ortsrand "Ceud mile fàilte" - 100.000 Willkommen".
Die geschichtlichen Ursprünge von Pitlochry gehen auf das Jahr 208 n. Chr. zurück, als der römische Kaiser Septimius Severus an den Moray Firth vorstieß und zum Schutz der Truppe auch in den Seitentälern Kastelle errichtete. Die Pikten errichteten einen Symbolstein (Dunfallandy Stone) in dem dort später entstandenen, ursprünglich selbständigen Ort, dessen Kirche, Moulin Kirk, bereits im Jahr 1180 genannt wird. 1511 wurde Moulin zum Burgh ernannt. Der Ort Pitlochry selbst entstand, nachdem General George Wade ab 1725 eine Straße durch den Ort bauen ließ, um nach den Jakobiten-Aufständen von 1715 die ländlichen Bereiche Schottlands zu erschließen. Im Jahr 1842 besuchte Königin Victoria das nahe gelegene Blair Castle. Damit steigerte sich auch der Bekanntheitsgrad des Ortes. Im Jahr 1863 wurde eine Bahnstation eingerichtet, und Pitlochry wurde zu einem beliebten Touristenziel. 1947 wurde Pitlochry zum Bezirk (Burgh) ernannt. Im gleichen Jahr wurde auch mit der Errichtung eines Dammes zur Gewinnung von Energie aus Wasserkraft begonnen, an dem eine 311 m lange Lachsleiter eingerichtet wurde. Der Damm und die Fischtreppe zählen heute zu den bekanntesten Touristenattraktionen. Im Jahr 1951 wurde das Pitlochry Festival Theatre eröffnet, welches ursprünglich in einem Zelt spielte. Das heutige Theatergebäude stammt von 1981. Der Ort war 2003 ein Gewinner des Gartenbauwettbewerbs "Britain in Bloom" in der Kategorie Small Country Town. Neben dem Theater und dem Wasserkraftwerk ist Pitlochry heute Standort von zwei Whiskybrennereien. Die Edradour Distillery liegt etwas außerhalb und die Blair Athol Distillery direkt an der Straße in Pitlochry.
Wie immer hatte ich mir einen straffen Plan zurechtgebastelt, der Zug kam 14:30 Uhr an, zurück wollte ich 17:50 Uhr fahren, über drei Stunden Zeit. Auf dem Bahnhof wird man begrüßt mit „Welcome to Pitlochry in Bloom“, schön gestaltet Blumenkübel zeigen das deutlich. Zur Unterstützung meiner Pläne hatte ich die Explore Highland Perthshire Guide with Maps zur Hand. Ich wollte mir die Lachstreppe ansehen, die Staumauer und Pitlochry durchstreifen. Ob die Zeit für die Distillery noch reichen wird, werde ich sehen. Die Fischleiter müsste genau gegenüber von der Bahnstation liegen, ein Schild fand ich nicht. Ich lief vom Bahnhof in östlich Richtung und kam gleich am Anfang an einem sehr schön gestalteten Park vorbei, jetzt wundert mich auch nicht, dass Pitlochry den Wettbewerb gewonnen hat. Danach unterquerte ich die Bahnlinie, sah vor mir einen wunderhübschen Pub Drummonds Restaurant & Public House. Vor dem Pub waren Tische mit Bänken aufgestellt, die luden geradewegs zum verweilen ein. Ich kann mich aber beherrschen und lief weiter, zu meinem ersten Ziel. Nach einiger Zeit, stand ich vor der 100 jährigen Suspension Bridge, zu Deutsch Hängebrücke, die über den River Tummel ging. Solche Brücken sind immer spannend zu überqueren, man wir natürlich darauf hingewiesen, dass sie schwingt. Deshalb soll man auch langsam laufen, aber wenn mehrere Leute sich darauf befinden, schaukelt es ganz schön. Die starken Stahlseile machten aber einen beruhigenden Eindruck auf mich.
Auf der anderen Seite standen einige kleiner Wohnhäuser und das bekannte Port – na – craig“ Restaurant. Erbaut 1650, es stand schon fast hundert Jahre vor der Schlacht bei Culloden, dieser alten Gasthof am Ufer des River Tummel am Ende des Rob Roy Way (einem berühmten Walk vom Drymen nach Pitlochry). In fußläufiger Entfernung davon steht das renommierte Pitlochry Festival Theaters. Nun sah ich schon die Staumauer und wo ist die Fish Ladder, Pitlochry ist berühmt für seinen hydroelektrischen Damm mit Fischleiter. Der Damm wurde quer über den Fluss Tummel gebaut und man kann in die Turbinenhalle hinuntersehen. Dort befindet sich die ungewöhnliche 300 Meter lange "Fischleiter" des Damms, mit deren Hilfe Lachse flussaufwärts schwimmen können, um im von Menschenhand geschaffenen Loch Faskally zu laichen. Man kann an speziellen Glaswänden das Wandern beobachten, ich habe keine Lachse gesehen, aber vielleicht war auch keine Laichzeit. Es gibt aber in dem speziellen Haus, einen Lachszähler, ok dann werden wohl doch welche hochschwimmen. Vielleicht habe ich auch keine gesehen, weil das Wasser sehr trüb war. Das Wetter spielte bis jetzt mit, wenn die Sonne schien wurde es sofort schwül, rechts und links des Weges blühten Rhododendron Büsche.
Im Wasserkraftwerk gibt es ein Visitor Centrum, was man kostenlos besichtigen kann, selbst auf die Turbinen kann man von oben einen Blick werfen. Die Staumauer ist ebenfalls begehbar, man hat einen schönen Blick auf den River Tummel, das Loch Faskally und auf die umliegenden Berge. Über die Staumauer kommt man wieder nach Pitlochry, ich wollte aber wieder über die Hängebrücke gehen. Hier oben habe ich kaum Menschen gesehen, obwohl es doch eine Attraktion ist und man kann alles kostenlos genießen.
Den Weg zur Blair Athol Distillery ersparte ich mir heute, ich bin mir sicher Pitlochry besuche ich noch einmal, von Glasgow aus.
Zunächst begab ich mich zur Touristinformation um noch paar Karten zu kaufen und etwas Informationsmaterial zu ordern. Hier war es ziemlich voll, viel Menschen suchten Unterkünfte. Ich glaube in Pitlochry tummeln sich mehr Touristen als Einheimische. Die Hauptstraße von Pitlochry ist die Atholl Road, rechts und links befinden sich Geschäfte, jeglicher Art. Etwas Zeit hatte ich noch und beschloss in Richtung Edradour Distillery zu laufen, mir war schon klar, dass ich die nicht mehr erreichen werde.
Die West Moulin Road stieg gewaltig an, es gibt oben auch eine Moulin Brewery, die ich auch nicht sehen werde. Mir fällt schon der Titel für den nächsten Ausflug ein, die Distillerien und Brauereien um Pitlochry.
Nach den ersten 100 Metern wurde ich schon mit einem herrlichen Blick auf Pitlochry, das Rathaus und auf die Church of Scotland belohnt. Hier oben herrschte ein eigenartiges Klima, ich würde es als südländisch bezeichnen, vor der Lettoch Terrace machte ich halt. Ein kleiner Bach floss den Berg hinunter. Ein üppiger Pflanzenwuchs bestärkte mich in meiner Wahrnehmung. Es war Zeit zurückzugehen, ich lief den kleinen Bach entlang, vorbei an kleinen Häuschen mit schönen, pflanzenreichen Gärten.
Vor mir lag nun die Church of Scotland, die Church of Scotland (schottisch -gälisch: Eaglais na h-Alba, dt.: Kirche Schottlands) ist die Nationalkirche in Schottland. Es gibt in vielen Städten in Schottland solche Kirchen. Die Church of Scotland entstand als Kirche der Reformation durch den reformatorischen Eifer von John Knox, der die Reformation aus Genf von Johannes Calvin mit in seine Heimat brachte. Die Reformation breitete sich von Edinburgh und St Andrews aus über ganz Schottland aus.
Nach verschiedenen Spaltungen, aus denen auch die anglikanisch-episkopale Scottish Episcopal Church, eine Schwesterkirche der Kirche von England entstand, wurde die Kirche von Schottland die Staatskirche in Schottland. Erst 1926 wurde dieser Status aufgehoben und zur „Nationalkirche“ gewandelt. Bei den Generalversammlungen ist daher immer noch die Königin beziehungsweise der König, meist durch einen Repräsentanten (Lord High Commissioner to the General Assembly of the Church of Scotland) anwesend. Die Church of Scotland ist die einzige Institution Großbritanniens, über die das Parlament keine souveräne Gesetzgebungskraft hat.
Das eindrucksvolle Bauwerk ist gar nicht so einfach abzulichten, weil es auf einer Seite steil bergab ging, wiederum durch einen schönen, sauberen Park. Ich landete auf der Bonnethill Road, einige Meter weiter war ich wieder auf der Atholl Road, 17:50 Uhr fuhr mein Zug ab. Ich hatte noch so viel Zeit um im Drummonds Pub ein Pint zu trinken, der unmittelbar der nicht weit vom ist. Draußen am Tisch genoss ich das kühle Nass. Bin ich doch heute wieder einige Kilometer gelaufen. Pitlochry gefiel mir ausgesprochen gut, nach dem Bier meldete sich der Hunger. Ich habe in den Supermärkten hier nichts gefunden, was mir zugesagt hätte. Deshalb werde ich wohl heute Abend im The King Highway Pub in Inverness noch einmal Fish & Chips essen, es ist mein letzter Tag in Inverness.
Am Bahnhof von Pitlochry zeigte sich zum Abschied noch ein schöner Regenbogen, der Zug war wieder voll gewesen, ich hatte doch sonst nicht so volle Züge erlebt. 19:34 Uhr kam ich pünktlich in Inverness an, 20:00 Uhr war ich schon im Pub, der Hunger trieb mich an. Nach meinem Meal und zwei Tennents bin ich ins Hotel zurückgegangen. In die Bar brauchte ich nicht gehen, denn den Rabatt hatte ich schon vertrunken.
Eine schier unlösbare Aufgabe stand wieder vor mir, den Trolley zu packen, deshalb mussten viele Prospekte hier bleiben, in Glasgow kommt bestimmt noch einiges dazu. Wieder beschloss ich, es muss ein größere her. Das Gewicht laste ich ja nie aus, aber platzt immer fast aus den Nähten. Das sieht auch blöd aus, finde ich. Etwas Platz muss noch bleiben, denn ein Rest kommt am nächsten Tag noch dazu. Ich war mit dem Tag zufrieden und schlief langsam ein.
Seventh Day June 19 Friday
Train: Inverness – Aberdeen – Glasgow
Ich konnte den Tag ruhig angehen lassen, der Zug fährt erst 11:00 Uhr ab, deshalb gönnte ich mir ein ausgedehntes Frühstück, heute herrschte auch hier keine Hektik. Danach musste ich den Trolley fertig packen, ich bekam den Reißverschluss nicht zu, deshalb verstaute ich einen Stapel Prospekte im Fotorucksack. Das passt mir überhaupt nicht, der ist eh schon schwer genug. Ich checkte aus und verstaute den Trolley und den Rucksack in den dafür vorgesehenen Raum. Man braucht nichts bezahlen, dafür ist der Raum schmutzig und sicher ist das Gepäck hier auch nicht. Eine Kontrolle hat die Rezeption hier nicht, obwohl man den Schlüssel dort holen muss. Da vertraue ich auf die Ehrlichkeit.
Die fast zwei Stunden wollte ich nutzen um noch einmal durch Inverness zu streifen. Zuerst besuchte ich den Victorian Market, der ursprünglich der Neue Markt hieß. Er wurde 1870 gebaut und nach einem Feuer 1890 wieder aufgebaut. Hier befinden sich eine Vielzahl von Shops, mit allen möglichen Angeboten. Heute war der hintere Ausgang geöffnet und ich konnte mir den Pub bei Tage ansehen, deshalb wurde er auch nicht gemütlicher.
Von hier lief ich weiter zur High Steet, in der Bridge Street, wo sich die Tourismusinformation befindet, wollte ich noch einige Souvenirs kaufen. Die Information liegt über den darunterliegenden Läden, deshalb hat man von hier eine gute Sicht, auf den River Ness, die Streets High und Bridge, das Town House und Tollboot Steeple.
Das Town House (Rathaus) ist im Viktorianisch – Gotischen Stil erbaut und wurde 1882 vollendet. Heute beherbergt es das Highland Council.
Fast gegenüber steht Tollboot Stepple, 1791 im Georgianischen Baustil erbaut. Es ist 45 Meter hoch und in der Spitze befinden sich 3 Bronze Glocken.
Mit Georgianischer Architektur bezeichnet man einen Architekturstil, der in den englischsprachigen Ländern zwischen 1720 und 1840 weit verbreitet war. Der Name kommt von vier britischen Monarchen mit Namen George, die in dieser Zeit in Großbritannien regierten, einer der wichtigsten Vertreter dieses Stils war Sir Christopher Wren. Besonders in London findet man viele seiner Bauten, einschließlich St. Pauls Kathedrale.
Nun hieß es Abschied nehmen, nächstes Jahr werde ich vermutlich noch ein letztes Mal hierher kommen, dann mache ich Glasgow zum zentralen Punkt meiner Reisen.
Im Hotel holte ich mein Gepäck, es war noch alles da, die Toilette benutzte ich auch noch einmal, dann ging es um die Ecke zum Bahnhof.
Zuerst war der Zug leer, ich konnte meinen „fetten“ Trolley in der dafür vorgesehenen Ablage deponiere. Das Gepäckstück sieht man im Normalfall nicht vom Platz aus, auch hier spielt das Vertrauen eine große Rolle. Es regnete wieder einmal etwas, ich bestellte mir einen Tee und genoss die Fahrt. Mir schon bekannte Gegenden, Distillerien und Bahnhöfe zogen an mir vorbei. Narin, Forres, Elgin, Keith, Huntly, Insch, Inverurie, Dyce (Airport Link) und schließlich Aberdeen. Die Gegend ist eher flach, aber nicht minder interessant. Der Zug wurde immer voller, die ersten Leute mussten schon stehen.
Ich hatte mir extra diese Strecke ausgesucht, weil die Fahrt von Aberdeen nach Glasgow sehr eindrucksvoll ist.
Kurz nach 13:00 Uhr kam ich in Aberdeen an, hier musste ich umsteigen, der Zug endete hier. Der Zug nach Glasgow sollte 13:42 Uhr abfahren. Es ist immer etwas schwierig mit dem Zurechtfinden auf den größeren Bahnhöfen. Der Zug fuhr aber vom gegenüberliegenden Bahnsteig ab. Er stand noch nicht da, also wollte ich mir noch etwas zu essen holen, den eine lange Fahrt stand mir noch bevor ca. 2 ½ Stunden. Hätte ich es lieber nicht getan, als ich zurück kam, stand der Zug da. Noch ahnte ich nicht, dass der schon voll war. Viele Reservierungen und kaum noch freie Plätze, auf der Seite wo dir Nordsee ist schon gar nicht mehr. Ich fand auf der anderen Seite noch einen freien Platz, am Fenster. Egal auch auf der Seite gibt es bestimmt interessantes zu sehen. Die Fahrt ging über Arbroath (Wo es die leckeren Smokies gibt), Dundee, Perth, Stirling und Glasgow (Queen Street), auch hier mussten die Leute stehen. Mit etwas Verspätung fuhren wie in Glasgow ein.
In Glasgow auf dem Bahnhof herrschte ein reges Treiben, vor allem die Mädels hatten sich schon für den Fathers Day in Stimmung gebracht, ich holte mir im Bonapates Pub ein Tennents Pint. Das kostet hier £ 1 mehr wie im Kings Highway Pub in Inverness. Ich suchte mir im Außenbereich einen Platz und beobachtete das bunte Treiben. Irgendwo gab es Streit, aber die Bobbys waren sofort da. Mit Schrecken stellte ich fest, dass ich der Pin von Schottland (Flagge und Distel) den ich an der Mütze trug, nicht mehr da war. Schade, der war aus Ullapool, solch einen habe ich nirgends wo anders gesehen.
Ich kann mich eben auch über Kleinigkeiten mächtig ärgern.
Danach lief ich über den mir bekannten Weg zum Hotel Alexander Thomson in der Argyle Street, dort angekommen, legte ich meinen Voucher vor. Miss Annabell saß dort, ich kenne sie schon von den letzen Aufenthalten, sie ist immer freundlich, ob sie mich kennt, ich weiß es nicht. Als ich das erste Mal hier war, bediente sie noch beim Frühstück.
Das Zimmer, eben Schottisch, zwar ein Doppelbett, dafür kein Schrank, dafür ein offene Regal. Ich werde es überleben.
Dusche gab es keine, nur eine Badewanne, aber zum Baden war jetzt keine Zeit, ich wollte noch etwas von Glasgow erleben. Mit dem Türschloss ist das immer so eine Geschichte, entweder es klappt oder eben nicht. Zum Glück kenne ich mich hier aus, man muss, das Schloss von innen verriegeln und die Tür von außen zuziehen, dann kann man sie auch von außen mit dem Schlüssel wieder öffnen. Wenn man es weiß ist es ganz einfach.
In Glasgow war der Teufel los, einen Tag vor dem Fathers Day, die Central Station, musste zeitweilig geschlossen werden, weil zu viele Menschen mit dem Zug kamen oder wegfahren wollten. Man hat den Eindruck die Mädels bzw. Frauen feiern den Tag.
Am Taxistand in Glasgow Central, waren Ordnungskräfte eingesetzt und die Fahrgäste in die Taxis einzusortieren, eine Schlage von über 50 Leute stand permanent an.
Die Pubs in Glasgow waren an dem Tag voll, man kam kaum hinein, deshalb trank ich im Bonapartes in der Central Staion so gegen halb Neun noch ein Pint.
Ich hatte noch ein Problem zu klären, denn am nächsten Tag wollte ich nach Dumfries fahren, mit dem Zug natürlich, die vorletzte Fahrt mit meinem Pass.
Ich organisierte mir im Informationscenter von Firts ScotRail einen Fahrplan. Die Strecke wird von SPT (Strathclyde Partnership for Transport) betrieben. Der Zug fuhr 8:28 Uhr von Glasgow Central ab, der Bahnhof befindet sich 5 Minuten von meinem Hotel entfernt. Für heute reichte es mir nun, deshalb ging ich schlafen, im breiten Bett sicherlich gut.
The eighth Day June 20 Saturday
Train Glasgow Dumfries
Ich konnte mir zum Frühstück zeitnehmen, es herrschte auch keine Hektik wie in Inverness, das Angebot ist ähnlich. Ich werde jedenfalls immer satt. Meine Bedürfnisse sind hier sicherlich bescheiden, paar gebratene Champions, Rühr – oder Spiegelei, Kaffee oder Tee, Butter oder Margarine, Marmelade oder Honig und Toastbrot. Ich brauche keine Würstchen, kein Schinken, keine Bohnen. Deshalb muss ich mir überlegen, ob es sinnvoll ist das Zimmer mit Frühstück zu reservieren.
Auf dem Bahnhof in Glasgow Central stand der Zug schon bereit, ein langer alter abgesessener Zug. Die Fahrt dauert fast 2 Stunden, der Zug war fast leer. Der Kontrolleur fragte mich bei der Fahrkartenkontrolle, wohin ich fahren will, der Zug wird in Klimarnrock geteilt. Unbewusst saß ich im richtigen Teil des Zuges, man sollte immer genau gucken, bevor man einsteigt, sollte ich mir für die Zukunft merken. Das Wetter machte wieder einmal keinen guten Eindruck, später regnete es sogar. Die Toiletten im Zug luden auch nicht zum Verweilen ein, aber wenn man muss, dann ist es egal. Im Zug befand sich eine Reisegruppe, mit meist weiblichen Mitgliedern, die wussten wohl nicht, dass man die Toiletten von innen verschließen kann. Jedes Mal wenn ich auf die Toilette kam, fing die daraufsitzende Dame an zu kreischen.
Dumfries (gälisch Dùn Phris) ist die größte Stadt und Verwaltungssitz des im Süden Schottlands gelegenen Unitary Authority von Dumfries and Galloway. Bis 1889 war sie Verwaltungssitz der traditionellen Grafschaft Dumfriesshire. Die Stadt hat um die 35.000 Einwohner und liegt am Nith River und nahe dessen Mündung in den Solway Firth.
Dumfries besitzt einen historischen Ortskern. Das älteste Gebäude der Stadt ist das Old Bridge House aus der Mitte des 17. Jahrhunderts. Des Weiteren gibt es mehrere Museen, z.B. über Robert Burns. Der Nith River, der die Stadt durchquert, wird von der Devorguilla's Bridge überspannt.
Im Jahre 1186 erhielt Dumfries die Rechte eines Royal Burgh. Im Bereich des heutigen Castledykes Park wurde im 13. Jahrhundert ein königliches Schloss erbaut, das nicht mehr existiert. Robert Bruce, der spätere König von Schottland, traf am 10. Februar 1306 in Dumfries ein und brachte in Erfahrung, dass John Comyn sich ebenfalls dort aufhielt. In der dortigen Franziskanerkirche trafen sich die beiden zu einem privaten Gespräch. Bruce beschuldigte Comyn, ihn verraten zu haben, was dieser jedoch verneinte. Voller Zorn zog Bruce seinen Dolch und verletzte seinen Widersacher schwer. Als Bruce aus Angst aus der Kirche floh, betrat sein Begleiter Sir Roger de Kirkpatrick das Gebäude, fand den noch lebenden Comyn und tötete ihn. Dabei sagte er "I mak siccar" (auf Scots bedeutet dies ungefähr "ich gehe auf Nummer sicher"). Bis heute ist dies der Wahlspruch der Familie Kirkpatrick.
Der schottische Schriftsteller und Poet Robert Burns wohnte einen Großteil seines Lebens und bis zu seinem Tod in der Stadt.
Nun war es an mir, zumindest einiges davon zu erkunden, ich hatte über 5 Stunden Zeit, die wollte ich intensiv nutzen. Vom Bahnhof läuft man ca. 15 Minuten bis ins Stadtzentrum. Der Weg war einfach, die St Marys Street, die in die English Street mündet, schon ist man in der Hight Street. Ich hörte schon von weitem Getöse aus der Hight Street kommen. Heute war hier gerade ein sogenanntes Highland Fest im Gange. Am Midsteeple dem zentralen Platz auf der High Street, das Gebäude wurde 1708 fertiggestellt, heute Town House, früher Gerichtssaal und Gefängnis. Ein Schild auf der äußeren Mauer gibt die Entfernungen zu anderen Gemeinden und Städte an, die die Menschen in Dumfries im 18. Jahrhundert bereisen wollten. Hier war eine Bühne aufgebaut, viele Schotten säumten die Straßen. Irgendwie überkam mich ein seltsames Gefühl, man ist zwar inmitten der Menschen, aber man gehört nicht dazu.
Da ich nicht wusste was passieren wird, bin ich zur Touristeninformation gelaufen, die hatte geöffnet und ich konnte mir noch etwas Informationsmaterial besorgen. Die dortige Toilette nutzte ich ebenfalls, es sind eben nicht alle Tage gleich bei mir.
Hier unten am River Nith befindet sich ein großer Parkplatz, der Busbahnhof, ein Markt war ebenfalls hier, der aber einen traurigen Eindruck machte. Vom Parkplatz konnte ich die Devorguilla's Bridge sehr gut sehen, davon muss man Bilder machen. Da keine Wolken am Himmel waren, gelangen mir die Bilder zwar gut, aber der Hintergrund ist eben nur im einheitlichen grau. Die alte rote Sandsteinbrücke wurde vermutlich im 15. Jahrhundert gebaut und war einmal der Zugang zur Stadt mit Zollhaus, irgendjemand musste doch den Brückenzoll eintreiben. Der Name der Brücke geht auf Lady Devorguilla de Balliol zurück, die hier im 13th Century die erste Brücke aus Holz bauen ließ.
Einmal über die Brücke herüber, am andern Ende befindet sich das Museum Old Bridge House, von dort lief ich zurück und sah schon auf der Friars Vennel das sich ein Zug formierte, angeführt, vermutlich vom Bürgermeister. Die Straßen waren abgesperrt, am Church Cresent gab es sogar Stau, hier befindest sich das Robert Burns Denkmal, ein Springbrunnen und eine Kirche. Der Platz sieht sehr schön aus, geschmückt mit Blumenkübeln.
In der Ferne hörte ich die Drums und Pipers der schottischen Kapelle, die nun die High Street entlang marschierten. Im Zug bestimmt die angesehenen Bürger der Stadt, als sie vorbei waren, ging das Spektakel erst richtig los. Meine Fotoapparate konnte ich gar nicht so schnelle einstellen, einen Scharr Reiter, ritt immer wieder unter lautem Gejohle durch die Straße. Frauen, Männer und auch kleine Kinder waren dabei, die auf Ponys. Manche Kinder wurden auch von ihren Müttern geführt, vielleicht sind sie vom Pferd gefallen. Danach kamen die Würdenträger gemeinsam mit der Kapelle zurück gelaufen. Manche von denen werde ich später wiedersehen.
Noch wusste das Wetter nicht wirklich was es wollte, ich ja, ein Pint trinken. Direkt gegenüber befand sich nämlich ein Pub, nicht der bekannte, er hieß aber auch Globe Inn und sah auch so aus als ob Robert Bruns dort verkehrt ist. Er war voll, die Festspiele waren so etwas wie ein Volksfest. Nun ja, die Schotten finden auch sonst genug Anlass um Bier zu trinken. Ich bekam mein Pint und fand sogar einen Platz, auf einer Bank, besah mir die alten Bilder im Pub. Ich liebe solche Pubs.
Danach bin ich noch einmal am Midsteeple vorbeigegangen, hier fand jetzt so etwas wie ein Karaoke Wettbewerb statt.
Die High Street ist die Fußgängerzone in Dumfries und gleichzeitig die Einkaufsstraße, in einer Einkaufspassage war ich auch drin, nur um zu gucken. Von dem Ausgang wo ich rausgegangen bin konnte ich den River Nith sehen, denn ich war noch nicht fertig mit dem Sightseeing.
Am Nish River gönnte ich mir eine Pause, viel zu essen hatte ich nicht dabei, ein gekochtes Ei und ein Croissant, die Bank unter einem Baum lud zum verweilen ein. Ich musste mich nämlich meiner Jacke entledigen, die Sonne schien und es wurde sofort schwül. Über den Nish geht führt hier auch eine Suspensionbridge (Hängebrücke). Auf der andern Seite befindet sich das Robert Burns Centrum, schöne Häuser kann man ebenfalls betrachten.
An der Brücke beginnt der Circular Park and Riverside Walk, 6 km, Dauer eigentlich 1 ½ Stunden, Schwierigkeit Moderat, ich musste es in kürzerer Zeit schaffen, soviel Zeit blieb mir noch.
Der Spaziergang beginnt am Eingang zum Dock Park, die Metallbögen repräsentieren die Sweetheart Abbey und wurden für „Dumfries in Miniature“ beim Glasgow Garten Festival im Jahre 1980 errichtet. Der Weg führte weiter am Nith stromabwärts, jetzt ging es unspektakulär eine Straße entlang bis zum Eingang des Castledykes Parks.
Durch den Park führt ein breiter Weg, ein wirklich sehr gepflegter Park erwartete mich, nun brauchte ich den Spaziergang nicht mehr zu bereuen. Ich lief aber nicht mehr am Nith entlang sonder direkt durch den Park. Das Royal Castle of Dumfries, gebaut von William the Lion 1186, danach lief ich zurück, vorbei am Crichton Royal Hospital.
Dieser Viktorianer Bau, ein schönes Sandsteingebäude wurde ein wegbahnendes psychiatrisches Krankenhaus und die Gärten gehören jetzt zum Crichton Haus.
Erwähnenswert ist noch die Crichton Memorial Church. Da ich mir noch das Robert Burns House ansehen wollte, machte ich mich langsam auf den Rückweg.
Ich wusste nicht genau wo es ist, dachte mir aber vielleicht in der Burns Street, auf die ich auch zusteuerte. Als ich an einem Denkmal seiner Frau vorbei kam, war ich mir sicher auf dem richtigen Weg zu sein. Das Haus ist ein einfaches Sandsteinhaus und steht in einer ruhigen Straße in Dumfries, umgeben von andern Wohnhäusern, in diesem Haus verbrachte er die letzten 5 Jahre seines Lebens. Man kann sich hier ganz ungezwungen bewegen, fotografieren und Eintritt kostet es auch nicht. Es vermittelt einen anschaulichen Eindruck über die Lebensverhältnisse in der damaligen Zeit. Es ist liebevoll gestaltet, anders kann ich es nicht sagen. Ich war der einzige Besucher, kam auch mit der jungen Frau die dort arbeitet ins Gespräch. Sie kam aus Wales und da ich am Fotorucksack ein Butten von Wales habe, dachte sie ich wäre ein Landsmann von ihr. Als ich ihr sagte, dass ich aus Berlin komme war sie sehr erfreut, Berlin kannte sie nicht. In zwei Jahren geht sie zurück nach Wales, dann ist ihr Studium in Glasgow zu Ende. So wie sie mir sagte betreut sie das Burns House an den Wochenenden. Ich hätte mir gern eine kleine Büste von Robert Bruns gekauft, es gab keine, aber die vom mit gesuchte CD Robert Bruns My Heart’s in the Highlandas, war verfügbar. Darüber habe ich mich gefreut, da ich schon überall danach gefragt habe. Eine wunderbare CD mit den schönsten Liedern des schottischen Nationalspoeten, eine schöne Erinnerung an Schottland.
Robert Burns (* 25. Januar 1759 in Alloway, Ayrshire; † 21. Juli 1796 Dumfries, Dumfriesshire) war ein schottischer Schriftsteller und Poet. Er verfasste zahlreiche Gedichte, politische Texte und Lieder. Sein bekanntestes Lied ist Auld Lang Syne, das inzwischen Teil der britischen Tradition geworden ist. Burns, der auch Werke in seinem Heimatdialekt Scots verfasste, gilt als größter schottischer Dichter aller Zeiten. Bis heute wird ihm in seiner Heimat fast kultische Verehrung entgegengebracht.
Robert Burns stammte aus einfachen Verhältnissen. Obwohl er nur Sohn eines einfachen Landwirts und Pächters war, erhielt Burns auf Bestreben des Vaters eine sehr gute Bildung. Von seiner Mutter lernte Burns die Geschichte und die Geschichten seiner Heimat: traditionelle Märchen und Sagen, aber auch Volkslieder.
Ab 1773 konnte Burns die Lateinschule in Ayr besuchen, wo er zusammen mit seinem Bruder Gilbert Französisch, Latein und Mathematik lernte. In diesen Jahren entdeckte er auch das literarische Werk von Alexander Pope und William Shakespeare für sich. Als er sich im darauffolgenden Jahr verliebte, begann Burns mit ersten eigenen lyrischen Versuchen.
Mit 19 Jahren wechselte Burns 1778 auf die Schule von Kirkoswald. Neben seinem Schulbesuch arbeitete er auf dem väterlichen Anwesen und schuf dort für allerlei Anlässe wie Geburtstage oder Hochzeiten Auftragsgedichte. Als er sich leidenschaftlich in eine gewisse Peggy Thompson verliebte, wurde auch sie Thema mehrerer Gedichte. Dadurch bekannt geworden, vernachlässigte er seine Arbeiten auf dem Hof.
Nach einem Streit mit seinem Vater verließ Burns 1781 den väterlichen Betrieb und versuchte seinen Lebensunterhalt in der Flachsverarbeitung zu verdienen. Er arbeitete dabei in Irvine mit einem Weber zusammen. Als durch einen Unfall Haus und Werkstatt abbrannten, ging Burns in Konkurs, da er der Wirtschaftskrise Ende 1781 nichts mehr entgegen setzen konnte. Als Burns' Vater am 22. Mai 1784 starb, übernahm er zusammen mit seinem Bruder Gilbert den kleinen Hof. Trotz allen Fleißes zeigte sich bald, dass die beiden Brüder nicht das wirtschaftliche Geschick ihres Vaters geerbt hatte. Mehrere Missernten taten ihr übriges, um Burns in seinem Entschluss auszuwandern zu bestärken. Er war gerade dabei, eine Anstellung als Verwalter einer Plantage auf Jamaika anzunehmen, als sein Debüt als Lyriker vom Publikum wie von der Literaturkritik begeistert aufgenommen wurde.
Die kleine Anthologie mit eigenen Gedichten, welche er in Edinburgh auf Subskription hatte drucken lassen, brachte ihm einen Reingewinn von 20 Pfund Sterling. In diesen Gedichten besang er immer wieder Mary Campbell, ein Milchmädchen des nahen Schlosses Montgomery. Ihr bewahrte Burns Zeit seines Lebens ein Angedenken, indem er ihr einige seiner Lieder widmete. Bald nach ihrem frühen Tod hatte Burns ein Verhältnis mit Jean Armour, welche er auch heiraten wollte. Als strenger Anhänger des Calvinismus verbot deren Vater, Jack Armour, diese Verbindung.
Mitte 1784 ging Burns nach Edinburgh und blieb dort über ein Jahr. Bewundert und verehrt wurde Burns in den Salons und Gesellschaften herumgereicht und konnte so auch Kontakte knüpfen, welche weitere Veröffentlichungen später erleichterten. Einer seiner wichtigsten Gedichtbände war sein Poem, Chiefly in the Scottish dialect, welcher 1786 erschien. Es gilt als sein wohl wichtigstes Werk.
Er kehrte dann in die Einsamkeit des Hochlandes zurück, während er noch Jean nachtrauerte, die ihm inzwischen Zwillinge geboren hatte. Diese versagte der strenge Vater dem gefeierten Dichter nun nicht länger. Burns pachtete 1789 ein Gut bei Dumfries, das sich jedoch in etwas verwahrlostem Zustand befand; dazu nahmen ihn häufige Besuche und damit verbundene Zerstreuungen stark in Anspruch, und so kam es, dass er schon nach 3 1/2 Jahren die Pachtung mit großem Verlust aufgeben und sich nach einer anderen Stellung umsehen musste.
Durch Vermittlung von James, Earl von Glencairn erhielt Burns das Amt eines Steueraufsehers, das ihm jährlich 70 Pfund Sterling eintrug, aber begreiflicherweise seiner Neigung wenig zusagte; dazu kamen andere Widrigkeiten. Trotzdem schuf Burns in diesen Jahren viele schöne Lieder und schrieb politische Aufsätze in den Tageszeitungen.
Die Ereignisse der französischen Revolution begeisterten Burns so sehr, dass man in ihm schon einen Jakobiner sah. Diese Einstellung kostete Burns viele seiner Freunde und alle seine Gönner, da er auch als Anhänger des Hauses Stuart galt.
Sein unstetes Leben verbunden mit der Armut seiner Kindheit untergrub seine Gesundheit. Der wahrscheinlich zu häufige Genuss von Alkohol hinderte ihn immer öfter an seinem literarischen Werk. Ein Kuraufenthalt in einem benachbarten Seebad nach einer schweren Krankheit brachte nicht mehr die gewünschte Genesung. Im Alter von 37 Jahren starb Robert Burns am 21. Juli 1796 in Dumfries (Dumfriesshire) an einer Infektion, die wahrscheinlich als Komplikation nach einer Zahnextraktion aufgetreten war. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof von St. Michaels in Dumfries, das Mausoleum in der St. Michaels Churchyard ist im Rahmen einer geführten Tour zu besichtigen.
In seinem gesamten literarischen Werk folgt Burns der Natur, kennt keine andere Begeisterung, als die er aus der Tiefe seines Herzens und aus dem wirklichen Leben schöpfte. Er dichtete nur Selbstempfundenes und Selbsterlebtes; seine Gedichte spiegeln wechselweise seine Freuden und seine Schmerzen, seine Hoffnungen als Kind, seine Liebesneigungen als Jüngling, seine treue Anhänglichkeit an sein Hochland und an die Freiheit, seine Träumereien und sein Murren gegen die zivilen Bande. Sie werden schon als Zeugnisse volkstümlicher Anschauung und Denkungsart einer Nation, die mehr und mehr erstirbt, bleibenden Wert behalten, und in allen seinen Liedern klingt es und singt es wie von selbst, auch hierin sind sie echten Volksliedern gleich.
Irgendwie begeistert mich Robert Bruns, auch weil er den Stuarts nahe stand.
Etwas Zeit hatte ich noch und lief zurück zur High Street, dort fand ich auch den Pub The Globe Inn, Bruns sein Lieblingspub, nur 5 Minuten von seinem Wohnhaus entfernt. Hier liebte er zu sitzen, zu trinken und zu essen.
Hier traf ich auch die Reiter wieder, hübsche Frauen in ihren eng anliegenden Reiterhosen. Das Leben spielte sich draußen ab, es herrschte eine ausgelassenen Stimmung. Ich habe es hier nicht geschafft an den Tresen zu kommen, machte einige Fotos, das war der letzte Punkt im Plan. Gemütlich lief ich zurück zum Bahnhof.
Ich dachte nach, wo es in Deutschland solche Stimmung gibt, da muss ich sehr lange nachdenken. Die Schotten sind eben doch ein anderer Menschenschlag, etwas wehmütig war mir zumute als ich zurück zum Bahnhof lief. In der Zwischenzeit hatte sich die Sonne komplett durchgesetzt. Unterwegs kamen mir einige Trucks entgegen, auf der Ladefläche kostümierte, ausgelassene Mädels.
Auf dem Bahnhof in Dumfries musste ich wieder die Toilette aufsuchen, sie war sauber, das kann man nicht anders sagen. Der Zug kam pünktlich und war nicht voll.
In Glasgow kam ich halb Sechs an, heute war Fish & Chips Tag bei mir, aber zuerst ging ich ins Hotel zurück, um mich frisch zu machen.
Danach wollte ich eigentlich irgendwo ein Pint trinken, aber die Pubs waren alle dermaßen voll, dass ich keine Lust hatte, mich da reinzudrängen.
Ich fasste einen Entschluss, eigentlich brauche ich keine zwei Tage mit der Hektik, zukünftig werde ich nur am Freitag oder am Sonnabend in Glasgow mein Quartier aufschlagen.
Ich machte einen ausgedehnten Spaziergang durch Glasgow, die Argyle Street in Richtung High Street, dort wo der berühmte Barras Market ist. In vielen Pubs war Livemusik oder Karaoke. Ich wurde sogar aufgefordert hereinzukommen, als ich mir das Treiben einige Zeit angesehen hatte, mir war es einfach zu laut in den Lokalitäten. Ich landete in einem schäbigen Pub unter der Eisenbahnbrücke in der High Street, auch hier wurde gesungen. Eine Dame im mittleren Alter mühte sich gehörig ab, ich war mir überhaupt nicht sicher wo ich hier gelandet bin. OK, es hat mir keiner etwas getan, aber angenehm empfand ich es hier nicht, aber Angst habe ich nicht.
Zurück bin ich am River Glyde entlang gegangen, am U – Bahnhof St Enoch habe ich mich sachkundig gemacht, was ich für eine Fahrkarte lösen muss. Ich wollte am Sonntag mir Glasgow ansehen, dazu brauchte ich ein Ticket, ein Tagesticket für die U – Bahn. Als ich ein Bild vom Bahnhof machte, wurde ich bis nach draußen verfolgt. Ich hatte nur die kleine Canon mit, ließ sie sofort in der Hosentasche verschwinden. Der Verfolger holte mich ein und suchte die Kamera, ob ich fotografiert habe fragte er mich. Nun ja, klar gab ich es zu und sagte ihm, I’m a Photogapher not a Terrorist! Er meinte es wäre verboten im Bahnhof zu fotografiere, mehr war nicht, ich werde hin und wieder mit solchen Problemen konfrontiert.
Nun war es Zeit mir mein Meal zu gönnen, in der Jamaica Street befindet sich der Pub The Crystal Palace, daneben viele andere Lokalitäten, gegenüber auch ein Lidl – Laden. Es sieht auf den Fußwegen aus wie „Sau“, überall liegt Abfall rum, aber am nächsten Tag herrscht wieder Sauberkeit.
Wenn der Pub so voll ist, habe ich das Problem mit dem Tisch, es gibt ja keine Bedienung, man muss bei der Bestellung eine Tischnummer angeben. Wenn man Pech hat, ist der Tisch plötzlich belegt. Deshalb habe ich mir einen Tisch direkt am Tresen ausgesucht. Dort standen zwar einige Gäste, ich stellte mich dazu und trank das Pint. Nachdem ich das Essen hatte, suchte ich mir einen freien Tisch weiter hinten und konnte das Essen genießen. Ich fand es hier ziemlich preiswert, £ 3.99 für Fish & Chips und £ 2.30 für ein Tennents, da konnte ich mir noch ein zweites Pint leisten.
Ein wirklich eindrucksvoller Tag ging zu Ende, noch baden und dann lag ich schon im Bett. Meist schlafe ich bei laufendem TV –Programm ein.
The ninth Day 21 June Sunday Father Day
Sightseeing Glasgow
Ich konnte ja nicht ahnen, dass in Glasgow am Sonntag das Leben erst nach 10:00 Uhr beginnt, denn dann wird erst das Tor zum U – Bahnhof St Enoch geöffnet. Menschen sind um diese Zeit auch kaum unterwegs, ich setzte bis zum Betriebsbeginn auf eine Bank in der Buchanan Street und genoss die Ruhe. Die Sonne schien sogar und es war angenehm warm.
Ich kaufte mir eine Discovery Tiket für £ 3.50, damit kann man den ganzen Tag unbegrenzt fahren. Das U – Bahn Netz in Glasgow ist in den Inner Cirkel (anti – clockwise) und Outer Cirkel (clockwise) unterteilt, nichts Spektakuläres die Bahnen bewegen sich einem rechtsherum und einmal linksherum und fahren immer im Kreis entlang. Man erreicht also die Stationen egal in welche Richtung man fährt und am Sonntag fährt die U – Bahn nur bis 18:00 Uhr.
Was es hier unten zu fotografieren geben soll, habe ich nicht begriffen, die Bahnsteige sind sehr eng und Sitzmöglichkeiten gibt es kaum welche. Die Fahrkarte muss man in den Automaten stecken, dann geht die Sperre auf und die Fahrkarte erscheint wieder. Ich wollte bis zur Kelvinbridge fahren und dort meine Aktivitäten beginnen. Die Kelvinbridge an der Great Western Road im Stadtteil West End ist die größte Brücke. Unterhalb dieser Brücke ist die U-Bahnstation Kelvinbridge. Der Fluss Kelvin ist neben dem Clyde Glasgows zweiter Fluss. Er entspringt bei Kilsyth nordöstlich von Glasgow und mündet nach 33,5 Kilometern in Partick in den Fluss Clyde. Entlang des Flusslaufes befinden sich mehrere namhafte Sehenswürdigkeiten des westlichen Teils der Stadt Glasgow, darunter der Botanische Garten, die Universität Glasgow, der Kelvingrove Park und das Kelvingrove Art Gallery and Museum, das alles will ich am heutigen Sonntag erkunden. Der Sonntag machte aber seinen Namen nicht gerade Ehre, es nieselte permanent von oben auf mich herab. Da stand ich nun am Bahnhof Kelvinbridge und überlegte, ich muss da durch waren meine Gedanken.
Der bekannte Physiker William Thomson wurde 1892 zum 1. Baron Kelvin of Largs ernannt. Die Bezeichnung der Temperatur-Maßeinheit Kelvin, benannt nach ihrem Erfinder Lord Kelvin, kann daher von diesem Fluss abgeleitet werden. Ich lief über die Brücke, vom Fluss war nicht viel zu sehen, die hohen Bäume unterhalb der Brücke versperrten mir die Sicht. Der Nieselregen änderte meinen Plan, eigentlich wollte ich nicht in den Botanischen Garten gehen, ich habe es nicht bereut.
Der Botanische Garten im West End von Glasgow birgt ein Reich aus Pflanzen, Blumen, Bäumen und Sträuchern. Die eleganten Glashäuser aus dem 19. Jahrhundert sind hier wegen ihrer Sammlungen tropischer Orchideen und ihrer nationalen Begonien- und Baumfarnsammlungen allseits bekannt. Unter den Bäumen und Sträuchern, welche die weiten Flächen bedecken, befindet sich auch eine 200 Jahre alte Traueresche. Besonders beeindruckend waren für mich die fleischfressenden Pflanzen. Im Park war nicht allzu viel los, paar Leute waren zu sehen, sicherlich lag es am Wetter.
Der Kibble Palace welcher im 19. Jahrhundert gebaut wurde und eine Fläche von 2137 m² bedeckt, ist die Hauptattraktion.
Das Gebäude ist eine Zusammensetzung aus Stahl, Gusseisen und Glas. Ursprünglich wurde es als Ausstellungsort und für Konzerte genutzt, seit den 1880er Jahren dann auch als Treibhaus für Pflanzen. Später wurde das Gebäude dann nur noch für die Pflanzenaufzucht genutzt. Hauptsächlich wachsen dort australische Baumfarne, von denen manche älter als 120 Jahre sind.
Alle Parks in Schottland und in England sind gepflegt und Hundescheiße sieht man auch nicht, auf den Rundgang brachte gab mir eine Information, die ich bisher nirgends bestätigt fand. Hier soll einmal eine U – Bahn Station gewesen sein, die Überreste der Treppen nach unten und ein Gleisbett waren noch zu sehen. Ich glaube, dass ich das Schild richtig gelesen habe. Schön dass es geregnet hat, sonst wäre ich den schönen Botanischen Garten nicht kennen gelernt. Der heutige Ausflug hatte noch einen anderen Hintergrund, das Glasgower Westend Festival am Sonntag, zuvor wollte ich mir aber noch die Universität von Glasgow ansehen.
Die University of Glasgow ist die größte der vier Universitäten in Glasgow und damit zugleich die größte Schottlands. Sie wurde 1451, auf Vorschlag von König Jakob II. hin, durch Papst Nikolaus V. gegründet. Sie ist damit die zweitälteste Universität Schottlands (und viertälteste Großbritanniens) nach der renommierten Universität St Andrews, die nur rund 40 Jahre älter ist. Papst Nikolaus V. erteilte damals dem Glasgower Bischof William Turnbull die Genehmigung, eine Universität an seiner Kathedrale einzurichten.
Berühmte Absolventen der University of Glasgow sind unter anderem James Watt (Mathematiker und Ingenieur), William Thomson (Physiker; besser bekannt als Lord Kelvin), Adam Smith (Ökonom und Philosoph) und John Knox (Reformatorischer Theologe und Reformator Schottlands).
Ich lief die Byers Road hinunter, was war den das, die Sonne quälte sich langsam durch die Wolken, so ist das in Schottland, man darf nie den Mut verlieren. Hinter der Subway Station Hillhead bog ich links in die Ashton Lane hinein. Ashton Lane ist eine Kopfsteinpflaster Straße, bekannt für seine Cafés, Bars und Restaurants.
In den frühen 1970er Jahren war es ein heruntergekommene Bereich kleiner Wohn - und leere kommerziellen Immobilien. Im Jahr 1977 wurde die Glasgow Subway für eine große Sanierung geschlossen, das zwang viele kleinere Unternehmen ihre Geschäfte aus der Byres Road, so das berühmte Grosvenor Cafe und das Chip in Ashton Lane zu verlagern.
Bars und Restaurants belegen heute die meisten der Räumlichkeiten in Ashton Lane. Das Grosvenor-Cafe ist weg, aber der jetzt international-renommierte Chip hat eine entscheidende Funktion.
Die Ashton Lane weiter nördlich als Cresswell Lane, wo die Vielfalt der Bars und Restaurants durch eine Galerie der Spezialist für kleine Geschäfte ergänzt wird. Die Lane und seine Umgebung kann Äquivalent von Edinburgh Rose Street angesehen werden. Beliebt bei einheimischen und Studenten, hat sie sich jetzt auch bei den Touristen etabliert.
Es war noch am Vormittag, deshalb pilgerten nur wenige Menschen hier entlang, zum Pint hatte ich noch keine Lust. Die Lane war geschmückt mit Girlanden und Lampions, die von einer zur anderen Straßenseite gezogen waren. Langsam fing das Leben zu erwachen, die Restaurants trafen ihre Vorbereitungen. Hier müsste ich noch einmal am Abend hingehen, vielleicht bei einer der nächsten Reisen.
Nun brauchte ich nur die Lane entlang zugehen und schon war ich auf der University Ave. Die Straße verlief etwas bergan, nicht steil, am Haupteingang angekommen, informierte ich mich erst einmal, ob man überhaupt so einfach das Gelände betreten kann. Ich konnte und bewegte mich unbehelligt die ganze Zeit, es hatten sich am Sonntag nicht viele Leute hier hin verirrt. Leider war das Visitor Center geschlossen, so dass ich mich nur an den aufgestellten Tafeln im Areal orientieren konnte. Es ist immer wieder beeindruckend wenn man vor den Gebäuden steht und dann an die Leute denkt die hier Studiert oder gelehrt haben.
Ich nahm mir vor einen Rundgang durch das fast menschenleere Universitätsgelände zu machen. Es gibt ein rechteckiges Hauptgebäude, mit einem großen Innenhof, vor allem von der South Front, vom Gilmore Hill, hat man einen herrlichen Ausblick auf Glasgow. Im Rücken die Gebäude der Hunterian Art Gallery and Kelvin Gallery, kann man den River Glyde mit dem Exhibition Center sehen. Ich machte auf der Bank direkt am Hang eine ausgedehnte Pause und die Sonne verbreitete ihre wohlige Wärme, hätte ich vor paar Stunden noch nicht gedacht. Von unten aus dem Kelvingrove Park hörte ich die Musik, vom Mela (Fest), das war mein nächstes Ziel. Ich lief den Engineering Way entlang vorbei am James Watt North Building, am Pearce Lodge Gate verließ ich den Komplex der University of Glasgow. Hier an der Kreuzung University Avenue und Kelvin Way stehen noch einige Gebäude die zur Universität gehören.
Vorbei an der Kelvin Statue mischte ich mich unter die Besucher des Mela, das unter dem Motto – One People, One Nation, One Mela stattfand. Das größte Glasgower Mulit – Culti Festival feierte seinen 18. Geburtstag, es ist nicht anders als bei ähnlichen Festivals bei uns in Deutschland, nur dass ich hier auch ein Ausländer bin. In einem Zelt holte ich mir für £ 1 eine Portion Chips, das Fleisch was es dazu gab, ließ ich lieber sein. An den anderen Ständen gab es nichts was mich interessieren könnte, deshalb verließ ich das Volksfest bald wieder. Ich wollte unbedingt noch auf den Barras Market in Glasgow, aber zuvor mir noch die Kelvingrove Art Gallery & Museum ansehen, allerdings blieb mir dazu nicht mehr viel Zeit. Ich schaffte es gerade bis zum Shop, kaufte aber nichts ein. Den Besuch des Museums muss ich ebenfalls auf eine meiner nächsten Reisen verschieben. Im Westend von Glasgow gibt es noch einiges zu erkunden, denn hier befinden sich auch das Museum of Transport und die Kelvin Hall International Sports Area. Ich bin mit Glasgow noch lange nicht fertig.
Schnellen Schrittes lief ich zur Subway Station Kelvinhall, noch einmal über den River Kelvin, der hier schon bald in den River Glyde mündet. Im Eifer des Gefechts hatte ich vergessen meine Minolta in den Rucksack zu packen und wurde auf den Bahnsteig per Lautsprecher angezählt. Erst nahm ich es nicht für voll und dachte, es ist nur ein allgemeiner Hinweis, dass fotografieren verboten ist, aber die Stimme plärrte immer wieder. Als ich meine Kamera endlich verstaut hatte, verstummte sie, also die Stimme. Danach ging die ohrenbetäubende Fahr los, über den Inner Circle los, bis der Zug in St Enoch ankam vergingen einige Minuten, es war 16:30 Uhr. Eigentlich lohnt es sich nicht mehr bis zum Barras Market zu gehen, denn nach 17:00 Uhr schließt der bald. Über die Argyle Street, Trongate, Glasgow Cross, London Road sind es ca. 20 Minuten zu laufen. Es war so wie ich es mir schon dachte, die Stände wurden langsam abgebaut, trotzdem konnte ich noch etwas Market - Atmosphäre schnuppern. Ich hatte heute noch gar kein Bier getrunken, aber hier am Barras kam man in keinen Pub rein, es war ja schließlich Fathers Day. Am Glasgow Cross habe ich mir dann endlich ein Pint Tennents geleistet. Danach lief ich zurück zum Hotel, aber viel Ruhe gönnte ich mir nicht, denn heute wollte ich mir wieder einmal „Fish & Chips“ gönnen.
Ich besuchte noch einige Pubs, Sonntag kann man hier entspannt sitzen, es gibt da einen The Horse Shoe, in den gehe ich am Liebsten, aber am Freitag und Sonnabend ist hier kein reinkommen. Im Pub The Crystal Palace ließ ich mir, zum Tagesausklang das Meal schmecken. Es waren wieder einige Kilometer die ich am heutigen Tag gelaufen bin und morgen wird es nicht viel weniger werden.
The tenth Day June 22 Monday
Train: Glasgow to Oban
Ich bin die Strecke im letzten Jahr schon einmal gefahren, da habe ich der Insel Mull einen Besuch abgestattet, in Oban verblieb keine Zeit um mir die Stadt näher anzusehen. Der Zug fährt 8:21 Uhr von der Station Queen Street ab, die in 10 bis 15 Minuten Fußweg von Hotel zu erreichen ist. Es war deshalb noch möglich, das Frühstück einzunehmen, obwohl es so zeitig immer etwas karg am Buffet aussieht.
Was ich bis jetzt noch nicht mitbekommen habe, es fährt zur gleichen Zeit, ein Zug nach Oban und einer nach Mallaig, aber es ist immer nur der nach Oban ausgeschildert. Heute stört es mich nicht, aber im nächsten Jahr will ich nach Mallaig über Fort William fahren.
Vom Wetter her war es etwas sonnig, aber in Schottland und vor allem in den Highlands will das nichts zu bedeuten haben.
Der Zug war leer, kam aber von Edingburgh voll an, aber alle Reisende stiegen aus. Ich suchte mir in Fahrtrichtung rechts, ein Abteil mit Tisch und bestellte mir einen Tee, bekam noch von der freundlichen Frau eine noch eine A5 große Postkarte. Von der letzten Fahrt hatte ich noch in Erinnerung, dass es auf dieser Seite mehr zu sehen gibt. Je näher wir Oban kamen, umso trüber wurde es und schließlich fing es an zu regnen.
Ich hatte viel Zeit, erst 18:11 Uhr fuhr der Zug zurück nach Glasgow.
Die Stadt Oban an der Westküste Schottlands war bis ins 19. Jahrhundert hinein nicht mehr als ein kleines Fischerdorf. Mit der Dampfschiff-Ära und dem Bau der Eisenbahnlinie 1880 wuchs Oban zum Zentrum der Westküste und zum Haupt-Fährhafen für die Inneren und Äußeren Hebriden - es gibt Verbindungen unter anderem zu den Inseln Mull, Colonsay, Coll, Tiree, Barra und South Uist. Der Ort mit etwa 8.000 Einwohnern liegt in einer Bucht, der die Insel Kerrera vorgelagert ist, so dass Oban sich durch eine sehr geschützte Lage auszeichnet.
Das 3.600 Kilometer lange Transatlantische Telefonkabel wurde am 25. September 1956 zwischen Oban und Clarenville (Neufundland) in Betrieb genommen.
Von der Railway Station lief ich über die George Street zum North Pier, dort gibt es ein Restaurant und eine Toilette, die ich jetzt auch brauchte. Vom Pier aus hat man einen guten Blick auf die Oban Distillery, die seit 1794 Whisky herstellt. Am North Pier wurden Rundfahrten mit dem Boot angeboten, aber bei dem Wetter, hatte ich keine Lust darauf.
Oberhalb der Stadt sah ich den McCaig’s Tower, dort musste ich unbedingt hoch, egal ob es regnet oder nicht. Der McCaig's Tower der Stadt ist der nicht fertiggestellte Nachbau des Kolosseums in Rom. Der ortsansässige Bankier John Stuart McCaig ließ das Monument 1897 bauen, um die einheimischen Arbeiter während der arbeitsarmen Wintermonate zu beschäftigen und seiner Familie ein Denkmal zu setzen. Weder der geplante Turm im Inneren des Bauwerks noch die Statuen der Familie McCaig wurden jemals fertiggestellt, da alle Mitglieder der Familie bis 1904 starben oder verarmten. Seit einigen Jahren ist der Innenraum dieses Baus als Parkanlage hergerichtet und die Aussichtsplattform kann bestiegen werden.
Da der Weg direkt an der Distillery entlang führte habe ich mir den begehrten Stempel für mein Single Malt Buch geholt, aber sonst nichts gekauft. Mit der Besichtigung ist das immer so eine Sache, um eine Führung mitzumachen sind meine Englischkenntnisse noch zu schwach. Die Besichtigungen sind auch nicht gerade billig und der Whisky in der Oban Distillery auch nicht. Ich machte paar Fotos vom Gebäude und machte mich auf den Weg, der zuerst gut ausgeschildert war und einer Straße folgte. Dann fehlte ein weiterer Hinweis, ich nahm die Stufen, vielleicht war es auch nur eine Abkürzung. Als ich von hier auf Oban blickte, merkte ich, dass ich schon ziemlich weit oben war. Dann sah ich auch den Tower. Er ist wirklich so wie beschrieben, aber die Aussichtsplattform entschädigt, ich hatte gerade eine Regenlücke erwischt und konnte einige sehr schöne Aufnahmen machen. Der Tower hat wohl nicht so eine Anziehungskraft, ich war wieder einmal alleine hier hoch über der Stadt. Ich sah den Bahnhof, die Anlegestelle von Caledonian MacBrayne und etwas weiter hinten einen Tesco Market.
Der Abstieg erfolgte über die Duncraggan Road und Ardconnel Road, hier standen einige wirklich schöne Häuser, die bestimmt keinen armen Leuten gehörten. Die Hauptstraße von Oban ist die George Street, dort befinden sich jedenfalls die meisten Läden.
Ich fand hier endlich einen kleinen Aufstellteller mit dem Bildnis Robert Burns, schon deshalb hat sich die Fahrt nach Oban gelohnt.
Langsam meldete sich der Hunger, deshalb wollte ich in den TESCO Supermarket, ich fand ihn aber nicht auf anhieb, wusste von der Aussicht auf den Tower, dass er hinter dem Bahnhof liegen muss. In der Shore Street fragte ich einen Parkwächter, ich war nicht ganz verkehrt, aber auch nicht ganz richtig.
Im Market kaufte ich mir zwei Sandwiches (Egg £ 1.30 and Cheese £ 1.00), den mit Ei verzehrte ich sofort auf einer Bank vor TESCO.
Es war noch genügend Zeit vorhanden, auf dem Rückweg machte ich im Pub Aulay's Bar halt. Ein sehr schöner Pub, unter dem Motto Tennents best pint of lager in Scotland leistete ich mir das erste Pint.
Aulay's Bar, ist einfach Aulay bekannt, liegt direkt im Zentrum von Oban am Argyll Square, er steht auf dem Platz des ehemaligen, ältesten Gasthof Droving , Tigh Clach A ' Gheodha. Jeder Zoll an der Wand ist mit Wahrzeichen aus den Zeiten der Seefahrt dekoriert, die Sammlung repräsentiert ein Erbe aus Jahrhunderten.
Es ist immer wieder eine Freude für mich, solche Pubs zu besuchen, ich bin immer wieder überrascht, was mich erwartet. Ok, es gibt natürlich nicht nur solche schönen Pubs, aber auch in die anderen traue ich mich rein.
Direkt am Bahnhof kaufte ich mir noch ein Souvenir, einen Puffin (Papageientaucher), leider habe ich in Schottland noch keinen echten zu Gesicht bekommen. Danach schlich ich noch einmal zum Fähranleger und beobachtete die Schiffe in der Oban Bay. Es regnete zwar nicht mehr, aber freundlich war das Wetter auch nicht.
Der Zug stand schon im Bahnhof, aber die Tür zum Bahnsteig war verschlossen. Etwas später lief ein Bediensteter von ScotRail durch die Tür und ließ sie etwas offen. Eine junge Frau und ich dachten nun, wir können schon einsteigen, der Zug war kurz und viele Plätze reserviert. Ich fand aber einen Platz, kurze Zeit später wurden wir herausgebeten und die Tür wieder verschlossen.
18:00 Uhr konnten wir endlich einsteigen, ich fand wieder ein Abteil mit Tisch, bestellte mir später einen Tee und aß mein Sandwiches. Gegenüber saß ein junger Mann der ständig damit beschäftigt war, Bierbüchsen aus seinem Gepäck zu holen.
Jetzt war es umgekehrt je näher wir Glasgow kamen, desto besser wurde das Wetter, zum Fotografieren hatte ich aber keine Lust. Mit etwas Verspätung trafen wir gegen 21:45 Uhr in Glasgow Queen Street ein.
Nachdem ich mich Hotel meinem Fotorucksack entledigt hatte, bin ich noch einmal in den Whetherspoon Pub gegangen. Dieser liegt in der Argyle Street, zwei Minuten von meinem Hotel entfernt. Ich resümierte, trotz des Wetters ein schöner Tag, übrigens war heute im Pub Tennents – Tag, da kostet ein Pint nur £ 1.80, deshalb konnte ich mir auch zwei leisten.
The eleventh Day June 23 Tuesday
Shopping in Glasgow
Eigentlich sollte der Tag ganz anders ablaufen, ich wollte mit einem Day Ticket mit den Train bis Helensburgh fahren und dann nach Gourock und Kilcreggan mit der Fähre übersetzten. Aber ich merkte schon beim Frühstück es wird ein Hitzetag, deshalb gab ich die geplante Rundfahrt auf, aber auch die wird nachgeholt.
Gestern war mir von meiner Jacke ein Knopf abgerissen, oben sind kleiner Schulterklappen und der Fotorucksack hat wohl einen fast abgerissen. Der Knopf hing nur noch an einem „seidenen“ Faden, bevor er verloren geht entfernte ich ihn, nun hing jedoch die Schulterklappe immer sinnlos herunter. Nadel und Faden, auch keine Sicherheitsnadel hatte ich weder dabei, noch im Hotel.
Ich fragte in der Rezeption nach, heute saß wieder Annabell am Tresen. Sie gab mir keinen Faden und auch keine Nadel, ich soll die Jacke hierlassen, der Knopf wird angenäht. Ob sie es selbst gemacht hat, bedankt habe ich mich jedenfalls bei ihr.
Die Buchanan Street ist die erste Adresse wenn es um das Shoppen in Glasgow geht, in der Buchanan Galleries am oberen Ende der Straße gibt die vielfältigsten Angebote. Hier kaufte ich im next – Store eine Weste, für £ 35.00, aber nicht gleich am Vormittag. In der Buchanan Galleries kann man sich eine ganze Weile aufhalten, viele große und kleine Geschäfte vertreiben die Zeit kurzweilig.
Ich bin aber nicht nur wegen dem Shoppen durch die Straßen gelaufen, Glasgow ist bekannt für die Architektur von Charles Rennie Mackinthosh, er lebte von 1868 bis 1928, viele Gebäude tragen seine Handschrift. Ich machte einige Aufnahmen seiner Gebäude, hatte aber nur die kleine Kamera mit, auch hier ist geplant, diesem Architekten, Designers und Künstlers eine ganzen Tag zu widmen.
Zwangsläufig kam ich in die Argyle Street, einer weiteren Shoppingmeile, teilweise auch als Fußgängerzone ausgewiesen. Unterwegs boten junge Frauen kalten Saft an, eine Promotionstour, wenn etwas nichts kostet bin ich natürlich dabei. Bei Peek & Cloppenburg kann man sich fast verlaufen, aber es gibt auch billige Läden, zum Mittag kaufte ich mir bei MARKS & SPENCER, einen Milk Cookie, einen Croissant und eine Coke. Auf einer Bank in der Fußgängerzone ließ ich mich nieder und machte ein Picknick. Nach dem süßen Zeug brauchte ich etwas Handfestes im Magen. Bei der Wärme ist das Beste, man trinkt ein kaltes Pint Tennents, in der Central Station im Bonapartes Pub, er liegt oberhalb vom Bahnhof und von dem Balkon hat man eine sehr schöne Sicht auf das Treiben im Bahnhof.
Anschließend bin ich die paar Schritte ins Hotel gelaufen, im Zimmer war es angenehm kühl und die Dusche tat mir gut. Ich war froh, dass ich die Entscheidung so getroffen habe. Ich legte mich kurze Zeit auf Bett und hörte aus einem Fenster im gegenüberliegenden Bürohaus laute Beatmusik. Als ich mir die Sache näher betrachtet, sah ich leichtbekleidetet, tanzende Mädchen, feiern die eine Party bei der Hitze, waren meine Gedanken, darüber muss ich wohl eingeschlafen sein. Als ich nach einer Stunde wieder erwachte, dachte ich kurzzeitig daran, den Trolley schon zu packen, aber das hat auch noch am Abend Zeit.
In Glasgow gibt es mehrere next – Stores, aber in der Argyle Street war die Weste nicht vorrätig, ich musste noch einmal in die Buchanan Galleries laufen, jetzt so gegen 17:00 Uhr tobte auf den Straßen das Leben. Am Ende der Buchanan Street steht die Royal Concert Hall, von dort kann man die Straße hinuntersehen bis zum River Glyde, alles schwarz vor Menschen, einer meiner Lieblingsplätze in Glasgow. Da sich hier immer viele Menschen aufhalten, steht extra ein Hinweisschild, dass es nicht gestattet ist, sich ganz außen auf die Treppe zu setzten. Warum, damit dort am Geländer sich alte und gebrechliche Menschen festhalten können. Hier sieht man auch wie bergig es in Glasgow zugeht. In der Sauchiehall Street, ebenfalls eine Fußgängerzone kaufte ich noch einige Souvenirs ein, danach brachte ich alles ins Hotel und jetzt packte ich den Trolley. Immer wieder habe ich Probleme alles rein zubekommen, nicht einmal wegen dem Gewicht von 20 kg, es fehlt einfach Volumen. Danach habe ich mich wieder auf den Weg gemacht, es sollte zum Abschluss noch einmal Fish & Chips geben. Vorher wollte ich aber zur Haltestelle des Glasgow Flyer laufen, das ist der Bus der zum Flughafen Glasgow International fährt. Sonst bin ich immer bis zur Buchanan Bus Station gelaufen, dazu braucht man ca. 15 – 20 Minuten. Der Bus hält aber auch in der Waterloo Street, nur 5 Minuten vom Hotel entfernt. Um 7:30 Uhr öffneten die Abfertigungsschalter am Flughafen, also musste ich einen Bus nehmen der gegen 7:00 Uhr abfährt, so früh fährt er nur ½ stündlich. Anschließend bin ich noch einmal bis zum River Glyde gelaufen, dunkelroter Himmel, gibt es etwa noch ein kräftiges Gewitter. Als im Pub The Crystal Palace saß ging es über Glasgow hernieder. Am Dienstag ist der Pub nicht voll, ich fand einen Platz und bestellte mir mein Meal, trank zwei Pint Tennents, war ich nun froh, dass der Urlaub vorbei ist. Anstrengend war er schon, aber etwas Wehmut mischte sich in meine Gefühle. Ich war immerhin 11 Tage in Schottland, habe viel gesehen, und ich hoffe es wird nicht das letzte Mal sein, das ich hier war.
The twelfth Day June 24 Wednesday
Rückflug nach Berlin
Da ich schon vor 7 Uhr das Hotel verlassen musste, konnte ich nicht Frühstücken, ich hatte mir aber am gestrigen Tag, ein Sandwiches gekauft, den ich auf dem Airport essen wollte. Es ging mir am Morgen gar nicht so gut, war es der Abschied oder werde ich etwa Krank. Es kratzte auch schon im Hals. Die Abfertigungshalle war voll, der Flug nach Berlin war noch nicht für das Check In freigegeben.
Es klappte nicht wirklich gut mit der Verständigung beim Check In, die junge Frau wollte wissen, warum ich die Boardinggruppe „SA“ bekommen muss. Ich zeigte ihr das Zertifikat und bekam die Gruppe dann zugewiesen. Ich habe mich später per e – Mail bei easy Jet beschwert, bekam auch eine zufriedenstellende Antwort. Danach habe ich mir die Bestimmungen noch einmal durchgelesen, es ist wirklich Ermessenssache.
Ich hatte keine Lust in der Lounge rumzulaufen, deshalb setzte ich mich in den Wartebereich vorm Gate. Es wird viel gebaut auf dem Flughafen, der Flieger war voll, viele Polen. Nach dem Start bestellte ich meinen Whiskey, und war froh als der Flieger pünktlich 12:35 Uhr in Schönefeld landete. Ich bekam tatsächlich einen Schnupfen in den nächsten Tagen, das tat aber der schönen Reise keinen Abbruch.